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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung, insbesondere eine Spannvorrichtung für die Anbringung an einem Zweirad, sowie eine Spanneinrichtung und einen Gepäckträger für ein Zweirad mit einer derartigen Spannvorrichtung.
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Eine Spannvorrichtung, eine Spanneinrichtung und ein Gepäckträger der vorgenannten Art sind aus der
WO 2009/064198 A2 bekannt. Die darin beschriebene Spanneinrichtung umfasst einen Körper mit einer Anlagefläche, die im montierten Zustand an einem rohr- oder stabförmigen Teil eines Zweirads zumindest teilweise anliegt, sowie einen Gurt, der abschnittsweise um das rohr- oder stabförmiges Teil herumgeführt werden kann. Der Gurt weist ein erstes Ende, das an dem Körper befestigt wird, und ein zweites Ende auf. Das zweite Ende kann mithilfe eines Zahngesperres beziehungsweise einer Ratsche so festgelegt werden, dass ein Abschnitt des Gurts um das rohr- oder stabförmige Teil herum gespannt ist und die Spannvorrichtung an dem rohr- oder stabförmigen Teil befestigt ist. Das Zahngesperre weist ein mit Zähnen versehenes Rad und eine Sperrklinke auf, die eine Drehbewegung des Rades in einer Richtung verhindern kann. Die Sperrklinke wird durch eine Feder fest gegen das mit Zähnen versehene Rad gedrückt. Zur Lösung der Spannvorrichtung kann die Sperrklinke durch einen Schraubmechanismus außer Eingriff mit dem mit Zähnen versehenen Rad gebracht werden.
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Als nachteilig bei einer derartigen Gestaltung erweist sich einerseits die Komplexität der Spannvorrichtung und andererseits die lediglich von einer Feder gegen das mit Zähnen versehene Rad gedrückte Sperrklinke, die sich unter Umständen, beispielsweise bei starken Vibrationen des Zweirades, lösen kann.
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Das der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende Problem ist die Schaffung einer Spannvorrichtung der eingangs genannten Art, die einfacher und/oder effektiver an einem rohr- oder stabförmigen Teil, insbesondere an einem rohr- oder stabförmigen Teil eines Zweirads, angebracht werden kann. Weiterhin sollen eine Spanneinrichtung und ein Gepäckträger für ein Zweirad mit einer derartigen Spannvorrichtung angegeben werden.
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Dies wird erfindungsgemäß durch eine Spannvorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1, eine Spanneinrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 7 und einen Gepäckträger mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 10 erreicht. Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Gemäß Anspruch 1 ist vorgesehen, dass die Spannvorrichtung ein relativ zu dem Körper schwenkbares Bauteil umfasst, das einen Befestigungsbereich für das erste Ende des Gurtes und einen Fixierbereich für die Fixierung eines zweiten Abschnitts des Gurtes aufweist, der zwischen dem ersten Abschnitt des Gurtes und dem zweiten Ende des Gurtes angeordnet ist, wobei die Spannvorrichtung dazu eingerichtet ist, dass durch Verschwenken des Bauteils von einer ersten in eine zweite Stellung sowohl der Gurt gespannt als auch der zweite Abschnitt des Gurtes fixiert werden.
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Auf diese Weise lässt sich die Spannvorrichtung schnell und zuverlässig an dem rohr- oder stabförmigen Teil, insbesondere an dem rohr- oder stabförmigen Teil eines Zweirads anbringen. Die Erfindung ist nicht auf die Anbringung der Spannvorrichtung an Zweirädern beschränkt. Es besteht durchaus die Möglichkeit, die Spannvorrichtung an anderen Gegenständen anzubringen. Es besteht beispielsweise die Möglichkeit, die Spannvorrichtung im Bereich der Ladungssicherung von Lastkraftwagen zu verwenden.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Fixierbereich mindestens einen Zahn aufweist, der in der zweiten Stellung an den zweiten Abschnitt des Gurtes oder teilweise auch in den zweiten Abschnitt des Gurtes gepresst wird, wobei der Fixierbereich insbesondere eine Mehrzahl von Zähnen aufweist. Durch diese Gestaltung kann ein sicheres Festlegen des zweiten Abschnitts Gurtes gewährleistet werden.
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Es besteht die Möglichkeit, dass die Spannvorrichtung eine Schraube aufweist, durch deren Drehung das schwenkbare Bauteil von der ersten in die zweite Stellung überführt werden kann. Durch eine Schraube kann einerseits das schwenkbare Bauteil einfach von der ersten in die zweite Stellung und von der zweiten in die erste Stellung überführt werden. Andererseits kann durch die Schraubverbindung auch gewährleistet werden, dass das Bauteil in der den Gurt fixirenden zweiten Stellung sicher gehalten wird, so dass sich der Gurt auch bei starken Vibrationen des Zweirads nicht lösen kann.
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Dabei kann vorgesehen sein, dass die Spannvorrichtung ein an dem Bauteil angebrachtes Innengewinde für die Aufnahme der Schraube umfasst. Insbesondere kann das Innengewinde relativ zu dem Bauteil schwenkbar an dem Bauteil angebracht ist. Dadurch wird erreicht, dass während der Schwenkbewegung des schwenkbaren Bauteils die Schraube weiterhin ungehindert in das Innengewinde eingeschraubt werden kann.
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Es besteht die Möglichkeit, dass der Körper und/oder das schwenkbare Bauteil Einfädelöffnungen aufweisen, durch die während der Montage an dem rohr- oder stabförmigen Teil das zweite Ende des Gurtes und der zweite Abschnitt des Gurtes zumindest teilweise hindurchgeführt werden können. Durch die Einfädelöffnungen ergibt sich eine sichere Anbringung des Gurtes an dem Körper.
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Gemäß Anspruch 7 umfasst die Spanneinrichtung zwei erfindungsgemäße Spannvorrichtungen.
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Es kann vorgesehen sein, dass die beiden Spannvorrichtungen zueinander beabstandet sind, wobei die Spannvorrichtungen vorzugsweise in einer Richtung zueinander beabstandet sind, die im montierten Zustand der Spanneinrichtung parallel zu dem rohr- oder stabförmigen Teil, insbesondere parallel zu dem rohr- oder stabförmigen Teil des Zweirads, ist. Durch die Beabstandung der Spannvorrichtungen zueinander kann eine größere Stabilität der Spanneinrichtung erreicht werden
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Vorzugsweise sind die beiden Spannvorrichtungen relativ zueinander schwenkbar. Durch die Schwenkbarkeit der Spannvorrichtungen zueinander kann die Spanneinrichtung an unterschiedliche Formen des Teiles oder der Teile des Zweirads anpasst werden. Für die Realisierung der Schwenkbarkeit können die beiden Spannvorrichtungen über ein Gelenk miteinander verbunden sein. Alternativ können die beiden Spannvorrichtungen über einen dünnen Steg miteinander verbunden sein, der die beiden Spannvorrichtungen insbesondere so flexibel miteinander verbindet, dass die Spanneinrichtung auch an gekrümmten Sitzstreben gut verbaut werden kann.
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Gemäß Anspruch 10 umfasst der Gepäckträger mindestens eine erfindungsgemäße Spannvorrichtung und/oder mindestens eine erfindungsgemäße Spanneinrichtung.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Gepäckträger zwei Spanneinrichtungen umfasst, die im am Zweirad angebrachten Zustand des Gepäckträgers auf unterschiedlichen Seiten eines Rades, insbesondere des Hinterrades, des Zweirads angeordnet sind. Damit kann der Gepäckträger sicher an dem Zweirad befestigt werden. Alternativ kann der Gepäckträger auch im Bereich des Vorderrades des Zweirads angebracht werden, so dass dann die beiden Spanneinrichtungen auf unterschiedlichen Seiten des Vorderrades des Zweirads angeordnet sind.
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Es besteht die Möglichkeit, dass der Gepäckträger einen Rahmen mit mindestens zwei umlaufenden Streben umfasst. Dabei kann an jeder der vier Spannvorrichtungen jeweils ein Abschnitt der Streben angebracht sein. Auf diese Weise ergibt sich eine stabile Verbindung zwischen dem Gepäckträger und dem Rahmen des Zweirads, an dem die vier Spannvorrichtungen angebracht sind.
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Es kann dabei vorgesehen sein, dass zumindest einer der Abschnitte der Streben schwenkbar an der jeweiligen Spannvorrichtung angebracht ist. Durch diese Gestaltung kann erreicht werden, dass der Gepäckträger an unterschiedlich geformten Rahmen eines Zweirads angebracht werden kann.
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Weitere Merkmale und Vorteile von Ausführungsbeispielen der Erfindung werden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen nachfolgend beschrieben. Dabei werden für gleiche oder ähnliche Teile und für Teile mit gleichen oder ähnlichen Funktionen dieselben Bezugszeichen verwendet. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Spannvorrichtung, bei der der Gurt nicht eingefädelt ist;
- 2 einen Schnitt durch die Spannvorrichtung in dem Zustand gemäß 1;
- 3 eine perspektivische Ansicht der Spannvorrichtung gemäß 1, bei der der Gurt teilweise eingefädelt ist;
- 4 einen Schnitt durch die Spannvorrichtung in dem Zustand gemäß 3;
- 5 eine perspektivische Ansicht der Spannvorrichtung gemäß 1, bei der der Gurt vollständig eingefädelt aber noch nicht gespannt ist;
- 6 einen Schnitt durch die Spannvorrichtung in dem Zustand gemäß 5;
- 7 eine perspektivische Ansicht der Spannvorrichtung gemäß 1, bei der der Gurt vollständig eingefädelt und gespannt ist;
- 8 einen Schnitt durch die Spannvorrichtung in dem Zustand gemäß 7;
- 9 eine perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gepäckträgers;
- 10 eine perspektivische Ansicht des Gepäckträgers gemäß 9 im an einem Zweirad montierten Zustand;
- 11 eine perspektivische Ansicht einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gepäckträgers;
- 12 eine perspektivische Ansicht des Gepäckträgers gemäß 11 im an einem Zweirad montierten Zustand;
- 13 eine perspektivische Ansicht einer dritten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gepäckträgers;
- 14 eine perspektivische Ansicht des Gepäckträgers gemäß 13 im an einem Zweirad montierten Zustand.
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Es ist nicht notwendig, dass eine erfindungsgemäße Vorrichtung alle nachfolgend beschriebenen Merkmale aufweist. Es ist auch möglich, dass eine erfindungsgemäße Vorrichtung nur einzelne Merkmale der nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiele aufweist.
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Die in den Figuren abgebildete Ausführungsform der Spannvorrichtung 21 umfasst einen Gurt 1, der abschnittsweise um ein rohr- oder stabförmiges Teil, insbesondere um ein rohr- oder stabförmiges Teil 2 eines Zweirads, insbesondere ein Rahmenrohr, herumgeführt werden kann. Der Gurt 1 weist ein erstes Ende 3, ein zweites Ende 4 und einen ersten Abschnitt 5 auf, der im montierten Zustand der Spannvorrichtung um das rohr- oder stabförmige Teil herumgeführt ist (siehe beispielsweise 4, 6 und 8).
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Die Spannvorrichtung 21 umfasst weiterhin einen Körper 6 mit einer Anlagefläche 7, die im montierten Zustand an dem rohr- oder stabförmigen Teil 2 zumindest teilweise anliegt, sowie ein an dem Körper 6 angebrachtes Bauteil 8. Dieses Bauteil 8 ist um eine sich in den Figuren senkrecht zur Zeichenebene erstreckende Achse 9 relativ zu dem Körper 6 ähnlich wie eine Wippe verschwenkbar. Das Bauteil 8 weist einen Befestigungsbereich 10 für das erste Ende 3 des Gurtes 1 und einen Fixierbereich für die Fixierung eines zweiten Abschnitts 11 des Gurtes 1 auf, der zwischen dem ersten Abschnitt 5 des Gurtes 1 und dem zweiten Ende 4 des Gurtes 1 angeordnet ist. Der Fixierbereich weist eine Mehrzahl von Zähnen 12 auf, die zur Fixierung an den zweiten Abschnitt 11 des Gurtes 1 oder teilweise auch in den zweiten Abschnitt 11 des Gurtes 1 gepresst werden können.
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Der Körper 6 weist eine erste Einfädelöffnung 13 auf, durch die während der Anbringung an dem Teil 2 in einem ersten Schritt das zweite Ende 4 des Gurtes 1 und der zu fixierende Abschnitt 11 des Gurtes 1 hindurchgeführt werden (siehe 4).
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Das schwenkbare Bauteil 8 weist eine zweite Einfädelöffnung 14 auf, durch die während der Anbringung an dem Teil 2 in einem zweiten Schritt das zweite Ende 4 des Gurtes 1 hindurchgeführt wird. Daran anschließend wird in einem dritten Schritt das zweite Ende 4 des Gurtes 1 wieder durch die erste Einfädelöffnung 13 nach unten in 6 hindurchgeführt. In der in 6 abgebildeten ersten Stellung des schwenkbaren Bauteils 8 ist weder der Gurt 1 gespannt noch der zweite Abschnitt 11 des Gurtes 1 fixiert.
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Die Spannvorrichtung umfasst weiterhin eine Schraube 15, die durch eine Öffnung 16 in dem Körper 6 durch diesen in das Bauteil 8 hineinragt. An dem Bauteil 8 ist ein relativ zu dem Bauteil 8 schwenkbares Innengewinde 17 angebracht, das zur Aufnahme des entsprechenden Außengewindes 18 der Schraube 15 dient. Der Kopf 19 der Schraube 15 wird von einem oberen Teil 20 des Körpers 6 gehalten (siehe 6).
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Durch Drehung der Schraube 15 wird diese in das Innengewinde 17 hineingedreht. Dadurch wird das Bauteil 8 aus einer in 6 abgebildeten ersten Stellung in eine in 8 abgebildete zweite Stellung um die Achse 9 im Uhrzeigersinn verschwenkt. Durch diese Verschwenkung wird der Befestigungsbereich 10 in 6 und 8 nach oben bewegt, wobei gleichzeitig die Zähne 12 an den zweiten Abschnitt 11 des Gurtes 1 gepresst werden. Durch dieses Verschwenken des Bauteils 8 wird somit sowohl der Gurt 1 gespannt als auch der zweite Abschnitt 11 des Gurtes 1 fixiert.
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Durch ein Herausdrehen der Schraube 15 kann das Bauteil 8 im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt werden, so dass dadurch die Verbindung zwischen der Spannvorrichtung 21 und dem Teil 2 wieder gelöst werden kann.
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Zwei der Spannvorrichtungen 21 können zu einer Spanneinrichtung 22 miteinander verbunden werden. Dabei sind die beiden Spannvorrichtungen 21 in einer Richtung zueinander beabstandet, die im montierten Zustand der Spanneinrichtung parallel zu dem rohr- oder stabförmiges Teil, insbesondere dem Teil 2 des Zweirads ist. Die beiden Spannvorrichtungen 21 sind dabei relativ zueinander über ein Gelenk 23 schwenkbar miteinander verbunden.
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9 und 10 zeigen einen Gepäckträger 24, der zwei Spanneinrichtungen 22 und damit vier Spannvorrichtungen 21 umfasst. Die beiden Spanneinrichtungen 22 sind im am Zweirad angebrachten Zustand des Gepäckträgers 24 auf unterschiedlichen Seiten eines Rades, insbesondere des Hinterrades 25, des Zweirads angeordnet.
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Der Gepäckträger 24 umfasst einen Rahmen mit zwei umlaufenden Streben 26. Dabei ist an jeder der vier Spannvorrichtungen 21 jeweils ein Abschnitt der Streben 26 angebracht, wobei die Abschnitte der Streben 26 insbesondere schwenkbar an der jeweiligen Spannvorrichtung 21 angebracht sind.
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Bei der in den 11 und 12 abgebildeten Ausführungsform eines Gepäckträgers 24 sind die beiden Spannvorrichtungen 21 nicht über ein Gelenk miteinander verbunden, sondern über einen dünnen Steg 27. Dieser dünne Steg 27 verbindet die beiden Spannvorrichtungen 21 so flexibel miteinander, dass auch gekrümmte Sitzstreben gut damit verbaut werden können.
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Bei der in den 13 und 14 abgebildeten Ausführungsform eines Gepäckträgers 24 sind die beiden Spannvorrichtungen 21 ebenfalls über einen dünnen Steg 27 miteinander verbunden. Dieser Gepäckträger 24 ist im Bereich des Vorderrades 28 des Zweirads angebracht. Als rohr- oder stabförmige Teile 2 des Zweirads, um die sich die Gurte 1 der Spannvorrichtungen 21 herum erstrecken, dienen in diesem Fall die Gabelrohre der Gabel 29 des Zweirads (siehe 14).
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Es besteht durchaus die Möglichkeit, die Ausführungsform des Gepäckträgers gemäß den 13 und 14 im Bereich des Hinterrades 25 des Zweirads anzubringen. Weiterhin besteht auch die Möglichkeit, die Ausführungsformen des Gepäckträgers gemäß den 9 bis 12 im Bereich des Vorderrades 28 des Zweirads anzubringen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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