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Die Erfindung betrifft ein Seitenprofil für eine Ladefläche eines Fahrzeugs, insbesondere eines Straßenfahrzeugs, aufweisend einen seitlichen Abschlussflächenabschnitt und einen rechtwinklig zu dem Abschlussflächenabschnitt angeordneten Ladeflächenrandabschnitt, der in einer Ladegutebene der Ladefläche angeordnet ist.
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Derartige Seitenprofile werden eingesetzt, um beispielsweise einen Leiterrahmen eines Ladeflächenaufbaus zu verkleiden und dienen insbesondere bei als Plattform für zum Beispiel ISO-Container ausgebildeten Ladeflächen auch zur Befestigung von in vielen Ländern vorgeschriebenen Seitenreflektoren. In der Regel sind solche Seitenprofile aus im Querschnitt U- oder trapezförmigen Profilen gebildet, welche mit Querträgerenden des Leiterrahmens verschweißt sind. Die Verschweißung gewährleistet dabei einerseits eine optisch ansprechende Gestaltung ohne sichtbare Verbindungsmittel und andererseits eine besonders stabile Verbindung, die hohen Belastungen standhält. Insbesondere bei mit Gabelstaplern von der Ladefläche abzuhebenden ISO-Containern oder vergleichbarem Ladegut werden die Seitenprofile relativ häufig beschädigt, beispielsweise wenn Staplergabeln gegen das Seitenprofil stoßen. Eine Verbesserung stellen hier solche Seitenprofile dar, die einen trapezförmigen Querschnitt aufweisen, wodurch Staplergabeln leichter unter einen ISO-Container greifen können, um diesen von der Ladefläche zu ziehen. Trotzdem kann ein Stoß gegen das Seitenprofil dazu führen, dass dieses oder das gegenüberliegende Seitenprofil der anderen Fahrzeugseite verbogen wird, beispielsweise wenn ein Ladeboden der Ladefläche gegen das Seitenprofil drückt.
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Aufgabe der Erfindung ist ein derartiges Seitenprofil dahingehend weiter zu entwickeln, dass Beschädigungen der Ladefläche minimiert sind. Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie den Merkmalen der nebengeordneten Ansprüche 12 und 15.
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Das Seitenprofil für eine Ladefläche eines Fahrzeugs, insbesondere eines Straßenfahrzeugs, aufweisend einen seitlichen Abschlussflächenabschnitt und einen rechtwinklig zu dem Abschlussflächenabschnitt angeordneten Ladeflächenrandabschnitt, der in einer Ladegutebene der Ladefläche angeordnet ist, zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass dem Ladeflächenrandabschnitt, dem seitlichen Abschlussflächenabschnitt gegenüberliegend ein Ladebodenauflageabschnitt zugeordnet ist. Ein Ladeboden der Ladefläche liegt damit bestimmungsgemäß auf dem Ladebodenauflageabschnitt auf und sichert diesen durch sein Gewicht in der vorbestimmten Position. Der Ladeboden kann dann das einer Staplergabel, eines ent- oder beladenden Gabelstaplers, gegenüberliegende Seitenprofil der anderen Fahrzeugseite nicht mehr aufbiegen, so dass eine häufige Beschädigungsursache der Seitenprofile nicht mehr gegeben ist.
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Der Ladebodenauflageabschnitt weist dazu vorteilhafterweise eine parallel zu dem Ladeflächenrandabschnitt ausgerichtete Ladebodenauflagefläche auf, auf der Platten oder Bohlen des Ladebodens aufliegen. Diese Ladebodenauflagefläche ist in weiterer Ausgestaltung um eine Dicke eines einzubringenden Ladebodens, zum Beispiel der Platten oder Bohlen, versetzt zu der Ladegutebene angeordnet, um eine durchgehende, ebene Fläche zwischen Ladeboden und Ladeflächenrandabschnitt in der Ladegutebene zu schaffen.
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Verbunden sind der Ladeflächenrandabschnitt und der Ladebodenauflageabschnitt vorteilhafterweise über einen Verbindungsabschnitt, wobei diese insbesondere jeweils rechtwinklig in den Verbindungsabschnitt übergehen. Der Verbindungsabschnitt zwischen dem Ladeflächenrandabschnitt und dem Ladebodenauflageabschnitt kann damit eine Stoßkante für den Ladeboden ausbilden. Die rechtwinklige Ausrichtung schafft dabei eine möglichst große Kontaktfläche zwischen dem Verbindungsabschnitt und dem Ladeboden, für den Fall, dass der Ladeboden unter Anderem wie oben beschrieben gegen das Seitenprofil gedrückt wird.
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Um eine feste Verbindung zwischen dem Ladeboden und dem Seitenprofil zu schaffen, ist weiter vorgesehen, dass in dem Ladebodenauflageabschnitt Ausnehmungen für Verbindungsmittel vorgesehen sind. Der Ladeboden liegt dann nicht nur schwerkraftbedingt auf dem Ladebodenauflageabschnitt auf, sondern kann kraft- und formschlüssig mit dem Seitenprofil verbunden werden.
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Weiter ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass zwischen der seitlichen Abschlussfläche und dem Ladeflächenrandabschnitt ein Stufenabschnitt ausgebildet ist. Dieser Stufenabschnitt erleichtert die Be- und Entladung der Ladefläche, indem Ladegut, wie beispielsweise Container, mit einem Staplerfahrzeug leichter angehoben und damit einfacher gehandhabt werden kann. Der Stufenabschnitt ist dazu in weiterer Ausgestaltung durch ein L-Profil gebildet, von dem ein erster Schenkel rechtwinklig an die seitliche Abschlussfläche und ein zweiter Schenkel rechtwinklig an den Ladeflächenrandabschnitt anschließt. Durch die rechten Winkel der einzelnen Abschnitte bzw. Flächen zueinander, ist eine optimierte Raumnutzung sichergestellt, wobei eine Staplergabel möglichst nahe an den Ladeflächenrandabschnitt herangeführt werden kann. Vorteilhaft ist dabei, wenn der erste Schenkel eine Breite wenigstens gleich der seitlichen Abschlussfläche aufweist und der zweite Schenkel eine Breite aufweist, die wenigstens dem doppelten des Versatzes der Ladebodenauflagefläche zu der Ladegutebene entspricht und zwischen der Hälfte und Dreiviertel der Breite der seitlichen Abschlussfläche entspricht.
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Solche Abmessungen ermöglichen dann nach einer Weiterbildung, dass die seitliche Abschlussfläche Durchbrüche für Ladegutbefestigungsmittel aufweist. Entsprechende Ladegutbefestigungsmittel können zum Beispiel Zurrgurte sein, die in den Durchbrüchen eingehängt und gespannt werden, wobei sich die Seitenprofile vorteilhafterweise über die gesamte Länge einer entsprechenden Ladefläche erstrecken und damit eine flexible Anordnung der Durchbrüche und damit auch der Ladegutbefestigungsmittel ermöglichen.
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Die seitliche Abschlussfläche weist nach einer nächsten Weiterbildung zudem Aufnahmen für Rahmenverbindungsmittel auf, um die Seitenprofile mit einem Unterbau, insbesondere einem Leiterrahmen oder dergleichen, zu verbinden. Diese Rahmenverbindungsmittel und Aufnahmen sind insbesondere so gestaltet, dass diese eine lösbare Befestigung der Seitenprofile an einem entsprechenden Unterbau der Ladefläche ermöglichen.
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Da solche Aufnahmen für Rahmenverbindungsmittel bei den montierten Seitenprofilen sichtbar wären, ist in weiterer Ausgestaltung vorgesehen, dass die Aufnahmen für Rahmenverbindungsmittel von Seitenreflektoren verdeckt sind. Für den Fall, dass die Seitenprofile demontiert oder ausgetauscht werden müssen, können die Seitenreflektoren dann einfach abgezogen und wieder aufgebracht werden. Die seitliche Abschlussfläche weist dementsprechend eine Breite auf, die wenigstens der Breite von vorgeschriebenen Seitenreflektoren entspricht, insbesondere in Deutschland vorgeschriebenen Seitenreflektoren, entspricht.
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Weiter ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass alle Abschnitte des Seitenprofils aus einem einzigen Blech geformt sind. Das aus einem einzigen Blech gefertigte Seitenprofil weist dann über seine gesamte Länge eine einheitliche Materialstruktur auf. Diese wird dann nur durch aufbaubedingte Ausnehmungen oder Aufnahmen, beispielsweise zur Befestigung der Seitenprofile, unterbrochen und gewährleistet eine höchste Stabilität.
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Weiter betrifft die Erfindung auch einen Ladeflächenaufbau eines Fahrzeugs, insbesondere eines Straßenfahrzeugs. Dieser zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, dass der Ladeflächenaufbau wenigstens ein vorgenanntes Seitenprofil aufweist. Dieses ist vorteilhafterweise lösbar an Querträgerenden eines Leiterrahmens befestigt, um demontiert und/oder ausgetauscht werden zu können.
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Nach einer Weiterbildung erstreckt sich das Seitenprofil über die gesamte Länge der Ladefläche. Die Ladefläche weist damit einerseits ein optisch einheitliches Erscheinungsbild auf und andererseits kann Ladegut, wie beispielsweise ISO-Container entlang der gesamten Ladefläche aufgrund des Stufenabschnitts des Seitenprofils leichter entladen werden. In weiterer Ausgestaltung weist das Seitenprofil dann lediglich Unregelmäßigkeiten wie Ausnehmungen oder Unterbrechungen auf, die durch Stützen oder weitere Fahrzeugteile bedingt sind.
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Weiter betrifft die Erfindung ein Straßenfahrzeug mit einem Ladeflächenaufbau, der sich dadurch auszeichnet ein vorgenanntes Seitenprofil aufzuweisen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, aus dem sich weitere erfindungswesentliche Merkmale ergeben können, ist in der Zeichnung dargestellt. Gleiche Teile sind dabei in allen Figuren der Zeichnung mit gleichen Bezugszeichen versehen. Es zeigen:
- 1: eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführung eines erfindungsgemäßen Seitenprofils;
- 2: eine Darstellung eines ungefalteten Vorprodukts der Ausführung gemäß 1;
- 3: einen Querschnitt durch die Ausführung gemäß 1;
- 4: eine perspektivische Darstellung einer zweiten Ausführung eines erfindungsgemäßen Seitenprofils; und
- 5: eine perspektivische Darstellung eines Ladeflächenaufbaus mit einem erfindungsgemäßen Seitenprofil.
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In 1 ist ein erfindungsgemäßes Seitenprofil 1 aus einem gekanteten Blech 2 gezeigt. Dieses Blech 2 ist entlang paralleler Knicklinien A, B, C, D, E, F insgesamt sechsmal um Winkel zu jeweils 90° abgekantet. Die Knicklinien A, B, C, D, E, F erstrecken sich in Längserstreckung des Seitenprofils 1 über die gesamte Länge des Bleches 2 und unterteilen dieses in einen seitlichen Abschlussflächenabschnitt 3, einen rechtwinklig zu dem Abschlussflächenabschnitt 3 angeordneten Ladeflächenrandabschnitt 4, einen zwischen dem seitlichen Abschlussflächenabschnitt 3 und dem Ladeflächenrandabschnitt 4 ausgebildeten Stufenabschnitt 5 sowie einen Ladebodenauflageabschnitt 6. Der Ladebodenauflageabschnitt 6 weist eine sich parallel zu dem Ladeflächenrandabschnitt 4 erstreckende Ladebodenauflagefläche 7 auf, wobei der Ladebodenauflageabschnitt 6 und der Ladeflächenrandabschnitt 4 über einen Verbindungsabschnitt 8 miteinander verbunden sind. Der Stufenabschnitt 5 ist ein L-Profil mit einem ersten Schenkel 5a und einem zweiten Schenkel 5b. Um das Seitenprofil 1 mit einem Unterbau einer Ladefläche zu verbinden, weist der seitliche Abschlussflächenabschnitt 3 Aufnahmen 9 für Rahmenverbindungsmittel auf.
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Eine übersichtliche Darstellung der Knicklinien A, B, C, D, E, F und der einzelnen Abschnitte ergibt sich aus 2. Die Knicklinien A, B, D, E sind dabei mit durchgehenden Linien angedeutet, an denen die Abschnitte in eine gemeinsame Richtung abgekantet werden, und die Knicklinien C, F mit gestrichelten Linien, an denen die Abschnitte in entgegengesetzte Richtung zu den Knicklinien A, B, D, E abgekantet werden. Zwischen dem seitlichen Abschlussflächenabschnitt 3 und dem Schenkel 5a des Stufenabschnitts 5 ist die Knicklinie B ausgebildet. Die beiden Schenkel 5a, 5b des Stufenabschnitts 5 sind durch die Knicklinie C voneinander abgetrennt. Zwischen dem Schenkel 5b und dem Ladeflächenrandabschnitt 4 ist die Knicklinie D angeordnet. Der Ladeflächenrandabschnitt 4 wiederum geht an der Knicklinie E in den Verbindungsabschnitt 8 über und zwischen dem Verbindungsabschnitt 8 und dem Ladebodenauflageabschnitt 6 ist die Knicklinie F angeordnet. Mit der Knicklinie A wird ein Randabschnitt 10 von dem seitlichen Abschlussflächenabschnitt 3 abgetrennt. Aus 2 sind weiterhin die jeweils paarweise angeordneten Aufnahmen 9 erkennbar. Weitere Ausnehmungen 11 in dem Ladebodenauflageabschnitt 6 sind für Verbindungsmittel vorgesehen, mit denen ein Ladeboden an dem Seitenprofil 1 befestigbar ist.
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In 3 ist nochmals im Detail ersichtlich, wie die einzelnen Abschnitte zueinander gefaltet sind. Der Ladeflächenrandabschnitt 4 und der Ladebodenauflageabschnitt 6 sind dabei in zwei parallelen Ebenen angeordnet, die einen Abstand zueinander aufweisen, der der Dicke eines einzubringenden Ladebodens entspricht. Weiter zeigt 3 auch, das der Schenkel 5a des Stufenabschnitts 5 sowie der seitliche Abschlussflächenabschnitt 3 eine gleiche Breite aufweisen. Die restlichen Abschnitte sind allesamt schmaler als der Schenkel 5a und der seitliche Abschlussflächenabschnitt 3, wobei der Ladeflächenrandabschnitt 4 und der Ladebodenauflageabschnitt 6 gemeinsam eine Breite größer der Breite des Stufenabschnitts 5 oder des seitlichen Abschlussflächenabschnitts 3 aufweisen. Der Schenkel 5b wiederum weist eine Breite auf, die geringer ist als die des Ladeflächenrandabschnitts 4 und größer als die Breite des Ladebodenauflageabschnitts 6.
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4 zeigt eine alternative Ausführung des Seitenprofils 1'. Das Seitenprofil 1' der 4 ist einerseits länger und weist zusätzlich zu dem Seitenprofil 1 gemäß 1 bis 3 eine Radkastenausnehmung 12 auf, die sich bis in den seitlichen Abschlussflächenabschnitt 3 erstreckt. Zudem weist der seitliche Abschlussflächenabschnitt 3 des Seitenprofils 1' gemäß 4 einen Durchbruch 13 für Ladegutbefestigungsmittel auf. Weitere Ausnehmungen 14 sind durch einen weiteren Ladeflächenaufbau eines Straßenfahrzeugs bedingt.
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Ein solcher Ladeflächenaufbau 15 mit den Seitenprofilen 1'', 1''' ist in 5 auf einem teilweise dargestellten Straßenfahrzeug angeordnet. Die Seitenprofile 1'', 1''' sind dabei an den Aufnahmen 9 mittels der Rahmenverbindungsmittel 16 befestigt, wobei jeweils ein Paar der Aufnahmen 9 mit einem Querträger 17 eines einen Unterbau des Ladeflächenaufbaus 15 bildenden Leiterrahmens 18 verbunden ist. Die Seitenprofilen 1'', 1'''begrenzen beiderseits die Ladefläche 19 für ISO-Container und erstrecken sich über die gesamte Länge der Ladefläche 19. An dem Leiterrahmen 18 des Ladeflächenaufbaus 15 sind dazu diverse Befestigungsmittel für ISO-Container angeordnet, die eine sichere Positionierung der ISO-Container gewährleisten. Der Unterbau des Ladeflächenaufbaus 15 ist wiederum auf einem Fahrzeugleiterrahmen 20 montiert, an dem weitere Anbauteile des Kraftfahrzeugs, wie beispielsweise ein Heckkran 21, gehalten sind.