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Die Erfindung betrifft eine Lageranordnung für eine Rollladenwelle, umfassend: eine ortsfest anbringbare Halterung für ein Lager, ein Lager, mit einem Außenring, einem Innenring und dazwischen angeordneten Wälzkörpern, wobei der Außenring des Lagers in eine Aufnahme einsetzbar oder einpressbar ist, wobei ein Zapfen in den Innenring des Lagers einpressbar ist, und wobei die Aufnahme in der Halterung und der Zapfen an einem Ende der Rollladenwelle ausgebildet ist.
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Ein Rollladen dient zum Verschließen und Öffnen einer Gebäudeöffnung wie eine Tür oder ein Fenster. Ein Rollladenpanzer ist auf einer Rollladenwelle aufgewickelt, die manuell oder durch einen elektrischen Antriebsmotor gedreht werden kann. Mittels des Antriebsmotors kann der Rollladen geöffnet und durch Umkehren der Drehrichtung geschlossen werden. Der elektrische Antriebsmotor befindet sich an einem Ende der Rollladenwelle. Die Rollladenwelle ist an dem entgegengesetzten Ende mittels der Lageranordnung drehbar gelagert.
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Die Halterung der Lageranordnung kann in einem Rollladenkasten angebracht werden. In die Halterung kann das Lager eingesetzt werden. In der Praxis erfolgt die Lagerung häufig mittels einfacher Kugellager, in denen die Kugeln in einem Rillenkanal frei laufen. Allerdings weist eine derartige einfache Lagerung den Nachteil auf, dass sie beim Betrieb Geräusche verursacht. Unter Umständen werden diese Geräusche durch Körperschall auf Wände übertragen, sodass sie als Vibrationen spürbar sind. Derartige Geräusche und Vibrationen werden jedoch als unangenehm empfunden und sind unerwünscht.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Lageranordnung für eine Rollladenwelle anzugeben, die eine geräuschlose Betätigung ermöglicht.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einer Lageranordnung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Innenring des Lagers einen axial verlängerten Bund aufweist.
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Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass ein hochwertiges Lager verwendet werden kann, das sich durch einen leisen Lauf auszeichnet und das zugleich kostengünstig ist. Der axial verlängerte Bund bewirkt, dass stets ein Abstand zwischen dem Lager und einem dazu benachbarten Bauteil sichergestellt ist. Bei dem benachbarten Bauteil kann es sich um eine Axialfläche in der Nähe des Endes der Rollladenwelle handeln. Alternativ kann es sich dabei auch um eine Axialfläche der ortsfest anbringbaren Halterung handeln, je nachdem, an welcher Position das Lager angeordnet ist. Ein herkömmliches Lager eignet sich nicht für die erfindungsgemäße Lageranordnung, da dann die Gefahr besteht, dass der Innenring des Lagers das zuvor erwähnte benachbarte Bauteil berührt.
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Bei der erfindungsgemäßen Lageranordnung wird es bevorzugt, dass der Außenring des Lagers mit einem Kunststoffring versehen ist, der in die Aufnahme einpressbar ist. Der Kunststoffring wirkt als Dämpfer, der beim Aufwickeln oder Abwickeln des Rollladenpanzers entstehende Schwingungen dämpft. Diese werden insbesondere nicht über die ortsfest angebrachte Halterung auf Gebäudewände übertragen.
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Der Kunststoffring kann insbesondere aus Polyoxymethylen (POM) hergestellt sein. Dieses Material eignet sich für diesen Zweck besonders gut und ist vollständig recycelbar.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass bei montierter Rollladenwelle zwischen dem axial verlängerten Bund des Lagers und einer Axialfläche der Rollladenwelle ein Abstand gebildet ist, wodurch eine Berührung des Lagers und der Axialfläche ausgeschlossen ist. Auf diese Weise kann ein nahezu geräuschloser Lauf der Rollladenwelle sichergestellt werden.
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Die Erfindung betrifft auch eine alternative Lageranordnung für eine Rollladenwelle, umfassend: eine ortsfest anbringbare Halterung für ein Lager, ein Lager, mit einem Außenring, einem Innenring und dazwischen angeordneten Wälzkörpern, wobei der Außenring des Lagers in eine Aufnahme einpressbar ist, wobei ein Zapfen in den Innenring des Lagers einpressbar ist, und wobei die Aufnahme an einem Ende der Rollladenwelle und der Zapfen an der Halterung ausgebildet ist.
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Im Vergleich zu der oben beschriebenen erfindungsgemäßen Lageranordnung sind bei der alternativen Lageranordnung die Positionen der Aufnahme und des Zapfens vertauscht.
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Die erfindungsgemäße alternative Lageranordnung zeichnet sich ebenfalls dadurch aus, dass der Innenring des Lagers einen axial verlängerten Bund aufweist. Dadurch ergeben sich die gleichen Vorteile wie bei der zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Lageranordnung. Die Aufnahme für das Lager kann somit entweder in der ortsfesten Halterung oder alternativ an einem Ende der Rollladenwelle ausgebildet sein. Der Zapfen kann dementsprechend entweder an einem Ende der Rollladenwelle oder alternativ an der Halterung ausgebildet sein. Durch beide Varianten wird eine geräuschlos betreibbare Lageranordnung für eine Rollladenwelle gebildet.
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Bei der alternativen erfindungsgemäßen Lageranordnung wird es bevorzugt, dass bei montierter Rollladenwelle zwischen dem axial verlängerten Bund des Innenrings des Lagers und einer den Zapfen umgebenden Axialfläche der Halterung ein Abstand gebildet ist, so dass ein Kontakt zwischen dem Bund und der Axialfläche ausgeschlossen ist.
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Bei beiden Varianten der erfindungsgemäßen Lageranordnung wird es bevorzugt, dass das Lager ein Rillenkugellager ist. Rillenkugellager sind kostengünstig und stellen gleichzeitig eine hochwertige Lagerung sicher.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lageranordnung sieht vor, dass an dem dem Zapfen entgegengesetzten Ende der Rollladenwelle ein elektrischer Antriebsmotor zum Antreiben der Rollladenwelle angeordnet ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen sind schematische Darstellungen und zeigen:
- 1 ein Lager der erfindungsgemäßen Lageranordnung;
- 2 das mit einem Außenring versehene Lager;
- 3 die einzelnen Komponenten einer erfindungsgemäßen Lageranordnung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel;
- 4 die Lageranordnung von 3 im montierten Zustand;
- 5 die einzelnen Komponenten einer erfindungsgemäßen Lageranordnung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel; und
- 6 die Lageranordnung von 5 im montierten Zustand.
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Bei dem in 1 in einer geschnittenen Ansicht gezeigten Lager 1 handelt es sich um ein Rillenkugellager mit einem Außenring 2, einem Innenring 3 und dazwischen angeordneten Wälzkörpern 4, die als Kugeln ausgebildet sind. Der Innenring 3 weist einen axial verlängerten Bund 5 auf.
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2 zeigt das Lager 1, dessen Außenring 2 zusätzlich mit einem Kunststoffring 6 versehen ist. In diesem Ausführungsbeispiel ist der Kunststoffring 6 aus Polyoxymethylen (POM) hergestellt. Das Lager 1 ist in beiden Fällen jeweils identisch, d. h. je nach Bedarf kann es entweder ohne oder mit Kunststoffring 6 verwendet werden.
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3 zeigt die einzelnen Komponenten einer Lageranordnung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel. Die Lageranordnung umfasst eine ortsfest anbringbare Halterung 7, die auch als Fertigkastenlager bezeichnet wird, in die ein Lager einsetzbar ist. Die aus einer Metallplatte hergestellte Halterung 7 weist in ihrem oberen Teil eine Öffnung 8 und drei zweifach abgewinkelte Laschen 9 auf, die an zwei gegenüberliegenden Seiten und unterhalb der Öffnung 8 angeordnet sind. Die Laschen 9 bilden gemeinsam eine Aufnahme für das den Kunststoffring 6 aufweisende Lager 1. Zusätzlich sind Befestigungslöcher 10 und Sicken 11 zur Aussteifung vorhanden. Die Halterung 7 kann in einem Rollladenkasten montiert werden.
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Neben der Halterung 7 ist das mit dem Kunststoffring 6 versehene Lager 1 von 2 dargestellt. Dort erkennt man auch den axial abstehenden Bund 5 des Innenrings 3.
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Darüber hinaus zeigt 3 einen Teil einer Rollladenwelle 12, die zum Aufwickeln eines Rollladenpanzers dient. Die Rollladenwelle 12 besitzt einen achteckigen Querschnitt. An dem in 3 dargestellten Ende weist die Rollladenwelle 12 einen axial abstehenden Zapfen 13 auf, der von einer ringförmigen Axialfläche 15 umgeben ist. An dem entgegengesetzten, in 3 nicht dargestellten Ende der Rollladenwelle 12 befindet sich ein elektrischer Antriebsmotor.
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4 zeigt die aus den in 3 gezeigten Komponenten bestehende Lageranordnung 14 im montierten Zustand.
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Das mit dem Kunststoffring 6 versehene Lager 1 ist in die durch die Laschen 9 gebildete Aufnahme eingesetzt. Der aus Polyoxymethylen (POM) hergestellte Kunststoffring 6 dämpft Schwingungen und Vibrationen, die beim Aufwickeln oder Abwickeln des Rollladenpanzers auf die Rollladenwelle 12 entstehen, sodass diese nicht über die Halterung 7 auf eine Wand eines Gebäudes übertragen werden können.
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Das den Kunststoffring 6 aufweisende Lager 1 ist so in die Aufnahme der Halterung 7 eingesetzt, dass der Bund 5 axial von der Halterung 7 absteht. Der axial abstehende Zapfen 13 der Rollladenwelle 12 ist in den Innenring des Lagers 1 eingepresst. In 4 erkennt man, dass durch den Bund 5 ein Abstand zwischen der den Zapfen 13 umgebenden Axialfläche 15 der Rollladenwelle 12 und dem Lager 1 gebildet ist. Dadurch wird sichergestellt, dass die Axialfläche 15 nicht mit Komponenten des Lagers 1, beispielsweise mit dem Außenring oder den Laschen 9, in Kontakt kommt.
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Ähnlich wie 3 zeigt 5 die einzelnen Komponenten einer Lageranordnung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel. Eine plattenförmige Halterung 16 weist einen abstehenden Zapfen 17 auf, der von einer ringförmigen Axialfläche 18 umgeben ist. Die den Zapfen 17 aufweisende Axialfläche ist mit der Halterung 16 verstemmt. In Übereinstimmung mit dem ersten Ausführungsbeispiel weist die Halterung 16 Sicken und Befestigungslöcher auf.
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Bei dem in 5 gezeigten Lager 1 handelt es sich um das in 1 gezeigte Lager 1 mit dem abstehenden Bund 5. Der Außendurchmesser des Zapfens 17 ist so gewählt, dass das Lager 1 mit dem Innenring 3 darauf aufpressbar ist.
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Die Rollladenwelle 19 weist an ihrem in 5 gezeigten Ende eine zentrale zylinderförmige Aufnahme 20 auf, in die ein Lager 1 derart mit seinem Außenring 2 eingepresst ist, dass der Bund 5 des Innenrings 3 axial von der Rollladenwelle 19 absteht. In diesem Zustand kann die das Lager 1 aufweisende Rollladenwelle 19 auf den Zapfen 17 der Halterung 16 gepresst werden. Der Außenring des Lagers 1 ist dann fest mit der Rollladenwelle 19 verbunden und der Innenring des Lagers 1 ist fest mit dem Zapfen 17 verbunden. Die Rollladenwelle 19 ist somit durch das Lager 1 drehbar auf dem Zapfen 17 gelagert.
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6 zeigt die aus den in 5 gezeigten Komponenten bestehende Lageranordnung 21 im montierten Zustand. In 6 erkennt man, dass der Bund 5 axial von der Stirnseite der Rollladenwelle 19 absteht. Durch den Bund 5 ist ein Abstand zwischen der den Zapfen 17 umgebenden Axialfläche 18 der Halterung 16 und dem Lager 1 gebildet. Dadurch wird sichergestellt, dass die Axialfläche 18 nicht mit Komponenten des Lagers 1, beispielsweise mit dem Außenring oder der Stirnfläche der Rollladenwelle 19 in Kontakt kommt. Da es sich bei dem Lager 1 um ein hochwertiges Rillenkugellager handelt, kann die Rollladenwelle 19 geräuschlos gedreht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Lager
- 2
- Außenring
- 3
- Innenring
- 4
- Wälzkörper
- 5
- Bund
- 6
- Kunststoffring
- 7
- Halterung
- 8
- Öffnung
- 9
- Lasche
- 10
- Befestigungsloch
- 11
- Sicke
- 12
- Rollladenwelle
- 13
- Zapfen
- 14
- Lageranordnung
- 15
- Axialfläche
- 16
- Halterung
- 17
- Zapfen
- 18
- Axialfläche
- 19
- Rollladenwelle
- 20
- Aufnahme
- 21
- Lageranordnung