DE202023001413U1 - Vorrichtung zum Testen von Notfall-Dichtungsmassen - Google Patents
Vorrichtung zum Testen von Notfall-Dichtungsmassen Download PDFInfo
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Abstract
Vorrichtung zur Messung der Standdauer oder des Berstdrucks einer Notfall-Dichtungsmasse, die ein Standrohr aufweist dadurch gekennzeichnet, dass das Standrohr (1) oben als Trichter (2) ausgebildet ist, in der Mitte durch Teilstücke (3) in der Länge verändert werden kann und unten eine Drucktasche (4) aufweist.
Description
- Wenn eine gefährliche Flüssigkeit aus einem beschädigten Behälter oder einer undichten Leitung austritt, muss die Leckstelle so schnell wie möglich abgedichtet werden, damit weiterer Schaden vermieden wird. Zu diesem Zweck werden plastische Dichtungsmassen verwendet. Sie müssen ohne weitere Verzögerung, zum Beispiel wegen Reinigung des Untergrundes, Anmischen oder Aushärten, sofort und stante pede - aber zeitlich begrenzt und nur bis zur endgültigen Schadensbeseitigung temporär wirksam sein.
- Solche Dichtungsmassen sind bei Feuerwehren unter dem Begriff: Notfall-Dichtungsmassen bekannt (hier nachfolgend als N-DM bezeichnet). DIN 14555-12:2023 für Gerätewagen der Feuerwehr (GW-G) beschreibt solche N-DM zur Anwendung bei gefährlichen Flüssigkeiten, und zwar einerseits als N-DM gegen Mineralöle (Ifd. Nr, 9.59) und andererseits als N-DM gegen Säuren und Laugen (Ifd. Nr. 9.60). Die dort geforderten Eigenschaften lauten für beide Kategorien: „sofort haftend ...“ und „angemessen beständig...“.
- In der Norm werden neben dieser Kurzbeschreibung keine weiteren Kenngrößen genannt. Dies könnte einer späteren Überarbeitung der Norm vorbehalten sein. Kenngrößen sind aber in jedem Fall und bereits heute für die Qualitätssteuerung von N-DM erforderlich, ebenso für Neu- und Weiterentwicklungen und für verlässliche anwendungstechnische Hinweise.
- Die in Schutzanspruch 1 genannte Vorrichtung ermöglicht, die für N-DM fehlenden Daten zu ermitteln und zur Verfügung zu stellen.
- Eine wichtige Kenngröße für N-DM ist die Standdauer, also die Wirksamkeitsdauer der Abdichtung gegen das betreffende flüssige Medium. Die Standdauer von N-DM ist im Gegensatz zu anderen, handelsüblichen Dichtungsmassen in der Regel auf wenige Stunden oder Tage begrenzt.
- Wenn die Art des ausströmenden Mediums bekannt ist, sind zur versuchsmäßigen Ermittlung der Standdauer folgende Parameter zu wählen:
- 1/ Druck des ausströmenden Mediums
- 2/ Leckgröße
- 3/ Behälter bzw. Leitung aus Kunststoff oder Metall
- 4/ Auswahl der Dichtungsmasse
- 5/ Probemenge an Dichtungsmasse
-
1 zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung ausgeführt in öl-, säure-, laugenresistentem und durchsichtig skalierbarem Kunststoff. Die Regelhöhe des Standrohres (1) mit Einfülltrichter (2) beträgt 100 cm, d.h. ein Maximaldruck von 0,1 bar (Abweichung, je nach Dichte der Testflüssigkeit) kann so erreicht werden. Dies entspricht etwa einer mittleren Höhe von Fässern, Lagertanks und Fahrzeugbehältern. Durch Veränderung der Einfüllmenge an Testflüssigkeit im Standrohr lässt sich der Druck verändern. Die am Standrohr angebrachten Verbindungen (9), (10) erlauben eine weitere Veränderung der Druckhöhe durch Herausnehmen oder Hinzufügen von Teilstücken (3). Ein noch stärkerer Druck lässt sich mit dem demontierbaren Kopfteil mit Dichtring (6) erzeugen. An dem Kopfteil befindet sich ein Ventil (7), mit dessen Hilfe der Zusatzdruck mittels Luft oder Flüssigkeit aufgebracht wird und ein Manometer (8) mit Schleppzeiger, das diesen Druck anzeigt. - Das Kopfteil (6) wird, wenn dieser Zusatzdruck erzeugt werden soll, mit dem Einfülltrichter (2) mittels Schraubverbindung (11) oder Bügelverschluss (12) druckdicht verbunden. Mit der am unteren Ende des Standrohrs angebrachten Drucktasche (4) wird der defekte, abzudichtende Behälter simuliert. Die Drucktasche weist eine auswechselbare Testplatte (5) auf, an der die jeweilige Dichtungsmasse aufgetragen und auf Dauer- oder Höchstdruck geprüft wird. Lochdurchmesser und Plattenmaterial können durch Auswechseln der Testplatte variiert werden. Übliche Lochdurchmesser in der Testplatte liegen bei bis zu 30 mm. Größere Durchmesser werden in der Praxis zunächst durch Einschlagkeile oder-pfropfen gesichert und die Restleckage mit N-DM abgedichtet.
- Die Prüfdauer kann auf 24 Stunden begrenzt werden, da die Gefährdungslage durch auslaufende Flüssigkeit bis dahin komplett unter Kontrolle gebracht werden kann. Auch eine Standdauer von deutlich weniger als 24 Stunden kann von Nutzen sein, vor allem dann, wenn anderweitige Maßnahmen (Bandagen, Druckkissen und dgl.) nicht möglich sind und ein eventuelles, zusätzliches Nachdichten mit N-DM zumutbar ist.
- Falls die Abdichtung andererseits auch nach 24 Stunden noch intakt ist, kann diese mit Hilfe des Kopfteils (6) abgedrückt und der Restdruck so bis zum Bruch der Abdichtung ermittelt werden. Mit diesem Zusatztest erhält man ein Maß für die Restsicherheit der Abdichtung, ohne dass der Versuch sehr lange aufrecht erhalten werden muss. Zu diesem Zweck wird so lange Luft oder Flüssigkeit über das am Aufsatz befindliche Ventil (7) in die Vorrichtung gepumpt, bis die Abdichtung versagt. Der Schleppzeiger am Manometer (8) dient zur genauen Ablesung des erreichten Restdrucks. Ein Auffangbehälter für die bei Versuchsende auslaufende Testflüssigkeit von 150 bis 250 ml ergänzen die vorgenannten Teile.
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat sich für das Testen von N-DM als besonders brauchbar erwiesen, weil mit ihr alle wichtigen Kenngrößen wie: Standdauer und Berstdruck bei verschiedenen Lochgrößen und Druckhöhen, wechselndem Behältermaterial, diversen Testflüssigkeiten sowie unterschiedlichen Arten von Dichtmitteln mit veränderbaren Probemengen ermittelt werden können.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Standrohr
- 2
- Trichter
- 3
- Teilstücke für das Standrohr 1
- 4
- Drucktasche
- 5
- Testplatte
- 6
- abnehmbares Kopfteil
- 7
- Ventil
- 8
- Manometer mit Schleppzeiger
- 9
- Teilstücke 3 mit Schraubverbindung
- 10
- Teilstücke 3 mit Bügelverschluss
- 11
- Kopfteil 6 mit Schraubverbindung
- 12
- Kopfteil 6 mit Bügelverschluss
Claims (11)
- Vorrichtung zur Messung der Standdauer oder des Berstdrucks einer Notfall-Dichtungsmasse, die ein Standrohr aufweist dadurch gekennzeichnet, dass das Standrohr (1) oben als Trichter (2) ausgebildet ist, in der Mitte durch Teilstücke (3) in der Länge verändert werden kann und unten eine Drucktasche (4) aufweist.
- Vorrichtung nach
Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Standrohr (1) öl-, lösemittel-, säure-, laugenbeständig ausgebildet ist. - Vorrichtung nach
Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Standrohr (1) durchsichtig und skalierbar und die Höhe der Testflüssigkeit optisch erkennbar ist. - Vorrichtung nach
Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Standrohr (1) ein abnehmbares Kopfteil (6) für das Aufbringen von Zusatzdruck aufweist. - Vorrichtung nach
Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass die Drucktasche (4) eine auswechselbare Testplatte (5) mit Loch zur Aufnahme einer Notfall-Dichtungsmasse aufweist. - Standrohr nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigung des Kopfteils (6) auf dem Trichter (2) durch eine Schraubverbindung erfolgt.
- Standrohr nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigung des Kopfteils (6) auf dem Trichter (2) durch einen Bügelverschluss erfolgt.
- Standrohr nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Teilstücke (3) durch Schraubverbindung fixiert werden.
- Standrohr nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Teilstücke (3) durch Bügelverschluss fixiert werden.
- Standrohr nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass das Kopfteil (6) ein Ventil (7) aufweist.
- Standrohr nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass das Kopfteil (6) ein Manometer (8) mit Schleppzeiger aufweist.
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