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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Stromversorgungseinheit zur Stromversorgung einer Warnleuchte sowie eine Warnleuchte mit entsprechender Stromversorgungseinheit.
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Die Erfindung beschäftigt sich ganz allgemein mit der Solar-Stromversorgung einer Warnleuchte zur Kennzeichnung einer Gefahrensituation und/oder zur Verkehrsführung bspw. im Bereich der Längs- und Querabsperrungen, die auf Leitbaken und an Absperrschranken montiert werden. Insbesondere in Verkehrsführungen auf Autobahnen, Bundes- und Landstraßen und in Verschwenkbereichen von temporären Baustellen kommen Warnleuchten in großen Mengen zum Einsatz und führen die Kraftfahrzeugführer sicher durch Baustellen oder machen auf Hindernisse aufmerksam. Warnleuchten sind somit höchst sicherheitsrelevant, sind dementsprechend durch Normen reglementiert und müssen deren Anforderungen erfüllen. Insbesondere bei Dämmerung, Nacht und Nebel müssen sie sichtbar und vor allem dauerhaft in Betrieb sein. Insofern ist die Sicherstellung einer zuverlässigen Energieversorgung von Warnleuchten von zentraler Bedeutung.
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In der Praxis werden Warnleuchten mittels handelsüblicher 6V-Blockbatterien (Zink-Kohle oder Luft-Sauerstoff) versorgt, deren Kapazitäten von meist 7-15 Ah nurwenige Tage bis maximal drei Wochen ausreichen. Auf Baustellen werden im Schnitt zwischen 100 und 800 Warnleuchten aufgestellt, deren Batterien nach kürzester Zeit ausgewechselt werden müssen. Dabei handelt es sich um Einwegbatterien, die im Hinblick auf Lagerhaltung und Austausch äußerst kostenintensiv sind. Außerdem stellt der Batterieaustausch eine nicht unerhebliche Unfallgefährdung für die Wartungsmannschaft, insbesondere für die Streckenkontrolleure, die diese Arbeiten ausführen, sowie für den fließenden Verkehr dar. Hinzu kommt die aufwendige, kostenintensive und ökologisch bedenkliche Entsorgung der Einwegbatterien. Selbst wenn ein Teilrecycling der Einwegbatterien möglich ist, sind Ergiebigkeit und Sinnhaftigkeit vernachlässigbar.
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Die erforderlichen technischen Maßnahmen müssen sich auf die Vermeidung von Einwegbatterien und die Realisierung einer effizienten und sicheren Energieversorgung von Warnleuchten beziehen.
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Aus der Praxis sind Versuche bekannt, Warnleuchten zusätzlich zu einer Einwegbatterie mit einer Solarversorgung auszustatten. Die Ausbeute ist jedoch aufgrund der äußerst kleinen Flächen, die Warnleuchten bieten, bislang äußerst gering. Ein geeignetes, d.h. mobiles und wirtschaftliches Speichermedium zur Versorgung einer Warnleuchte fehlte bislang. Verschattung und Verschmutzung der Solarmodule sowie deren Bruchanfälligkeit machten die bisher bekannten Versuche abermals unbrauchbar. Im Ergebnis wurde - wenn überhaupt - Energie immer dann bereitgestellt, wenn man sie nicht brauchte.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine kostengünstige und nachhaltige Möglichkeit zu realisieren, eine Warnleuchte zuverlässig mit Strom zu versorgen.
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Voranstehende Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Danach weist eine Stromversorgungseinheit zur Stromversorgung einer Warnleuchte eine Solarmodul-Einheit, eine Elektronik-Einheit, ggf. Anzeigen und Betätigungselemente sowie einen Akkumulator auf, wobei die Stromversorgungseinheit derart ausgeführt ist, dass sie einer Warnleuchte nachrüstbar ist.
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Des Weiteren beschäftigt sich die vorliegende Erfindung mit einer Warnleuchte mit entsprechender Stromversorgungseinheit.
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In erfindungsgemäßer Weise ist erkannt worden, dass es von ganz besonderem Vorteil ist, wenn eine Warnleuchte nicht etwa mit Einwegbatterien ausgestattet ist. Ganz im Gegenteil geht die Erfindung einen völlig anderen Weg, wird nämlich eine Stromversorgungseinheit vorgeschlagen, die gänzlich auf die Nutzung von Einwegbatterien verzichtet und ausschließlich ihren Strom über eine Solarmodul-Einheit bezieht. Die Stromversorgungseinheit ist derart ausgeführt, dass sie im Sinne eines Solar-Kits einer beliebigen, insbesondere einer herkömmlichen Warnleuchte nachrüstbar ist und somit vorhandene Elemente der Stromversorgung einer Warnleuchte ersetzen kann. Ein späterer Rückbau ist ebenfalls denkbar.
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Folglich ist mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung eine kostengünstige und nachhaltige Möglichkeit realisiert, eine Warnleuchte zuverlässig mit Strom zu versorgen.
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In vorteilhafter Weise ist die Solarmodul-Einheit mechanisch, insbesondere durch Verschraubung vorzugsweise auf die Oberseite einer Warnleuchte montierbar. Dadurch ist ein Nachrüsten, d.h. eine nachträgliche Anbringung der Solarmodul-Einheit an eine bestehende Warnleuchte, sowie ggf. ein Rückbau, d.h. ein Abmontieren der Solarmodul-Einheit, in besonders einfacher Weise möglich. Denkbar ist es, dass der Rahmen der Solarmodul-Einheit entlang des oberen Gehäuserandes beidseitig in einer Nut geführt ist und das Solarmodul durch beidseitige Verschraubung fest zwischen dem im Sinne einer Klemmbacke wirkenden Rahmen geklemmt ist. Dadurch ist eine zusätzliche Randverstärkung von Solarmodul-Einheit bzw. Gehäuserand einer Warnleuchte realisierbar. Alternativ oder zusätzlich ist es denkbar, dass die Solarmodul-Einheit aufklebbar ist. Sie ist in idealerweise derart fest aufklebbar, dass sie bei üblicher, nämlich recht grober Handhabung bei Lagerung, Transport, Auf- und Abbau auf der Warnleuchte verbleibt. Denkbar ist es, dass die Solarmodul-Einheit über einen Klebestreifen verfügt, der durch Abziehen einer Schutzfolie vor Anbringung an eine Warnleuchte einfach und schnell freilegbar ist.
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Des Weiteren begünstigt eine gewisse Biegsamkeit der Solarmodul-Einheit weiterhin die Anbringung an insbesondere runde Warnleuchten.
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Der Umgang mit Warnleuchten ist in der Praxis äußerst wenig behutsam, werden diese regelmäßig für Auf- und Abbau, Transport und Lagerung geworfen und willkürlich übereinandergelegt. Daher ist es von besonderem Vorteil, wenn die Oberfläche zumindest des Solarmoduls der Solarmodul-Einheit aus einem kratzfesten Material ausgeführt ist. Zur Maximierung der Ausbeute ist es weiterhin vorteilhaft, wenn das Material - alternativ oder über die Kratzfestigkeit hinaus - aus einem selbstreinigenden Material, beispielsweise mittels entsprechender Beschichtungen und/oder Nanostrukturen, ausgeführt ist.
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In weiter vorteilhafter Weise ist der Akkumulator als wiederaufladbarer, vorzugsweise 6 Volt Lithium-Akkumulator ausgeführt. Auch andere Akkumulatortypen und/oder Kapazitäten sind denkbar.
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Zur Vermeidung eines Diebstahls, einer ungewollten Beschädigung und/oder einer ungewollten Betätigung bzw. Umstellung der Stromversorgungseinheit ist es des Weiteren von Vorteil, wenn die Elektronik-Einheit, ggf. etwaige Anzeigen und Bedienelemente sowie der Akkumulator im inneren einer Warnleuchte, vorzugsweise diebstahlsicher, d.h. verschlossen, in eine Warnleuchte integrierbar und nicht etwa am Äußeren einer Warnleuchte anordenbar sind.
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Um die Stromversorgungseinheit in idealer Weise nachrüstbar auszugestalten, ist diese als kompaktes, in sich geschlossenes Energieversorgungssystem ausgeführt. Weitere Elemente sind nicht erforderlich, so dass ein Nachrüsten einer bestehenden Warnleuchte denkbar einfach auch ohne besondere Fachkenntnisse erfolgen kann.
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In weiter vorteilhafter Weise liegt das Gewicht der Solarmodul-Einheit unter einem durch Normung vorgeschriebenen Gewicht, ab dem eine gesonderte Zulassung der Solarmoduleinheit bzw. der Warnleuchte erforderlich ist. In besonders vorteilhafterweise liegt dieses Gewicht bei maximal 100 Gramm.
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An dieser Stelle sei angemerkt, dass mit der erfindungsgemäßen Stromversorgungseinheit auch die Stromversorgung anderer elektrisch betriebener Verkehrssicherungseinrichtungen, wie bspw. beleuchteter Verkehrsschilder, denkbar ist.
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Des Weiteren ist mit Anspruch 9 eine Warnleuchte mit einer Stromversorgungseinheit nach einem der Ansprüche 1 und 8 beansprucht.
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Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die dem Anspruch 1 nachgeordneten Ansprüche und andererseits auf die nachfolgende Erläuterung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung des bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung anhand der Zeichnung werden auch im Allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigen
- 1 in einer schematischen Ansicht ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Warnleuchte mit montierter erfindungsgemäßer Stromversorgungseinheit und
- 2 in einer schematischen Ansicht den Gegenstand aus 1, wobei die Solarmodul-Einheit der Stromversorgungseinheit in einer Explosionsansicht dargestellt ist.
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1 und 2 zeigen in schematischer Ansicht ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Warnleuchte 1 mit montierter erfindungsgemäßer Stromversorgungseinheit 2 - 1 im montierten Zustand der Stromversorgungseinheit 2 und 2 mit Solarmodul-Einheit 3 der Stromversorgungseinheit 2 in Explosionsansicht. Bei der Warnleuchte 1 handelt es sich um eine herkömmliche Warnleuchte 1 mit einem kreisrunden Leuchtkörper 4 und einem Fuß 5. Wesentlicher Bestandteil der Stromversorgungseinheit 2 ist die Solarmodul-Einheit 3, die auf der runden, nach oben zeigenden Oberfläche der Warnleuchte 1 angeordnet ist. Die Solarmodul-Einheit 3 ist biegsam ausgeführt, so dass sie sich an die runde Form der Warnleuchte 1 anschmiegt und weist einen schützenden Rahmen 7 um das Solarmodul 6 auf. Der Rahmen 7 der Solarmodul-Einheit 3 wirkt als Klemmbacke, zwischen dem das Solarmodul 6 fest geklemmt wird und ist beidseitig an das Gehäuse der Warnleuchte 1 verschraubt. Dadurch lässt sich die Solarmodul-Einheit 3 einfach nachrüsten und wieder entfernen. Die Oberfläche der Solarmodul-Einheit 3 ist aus einem kratzfesten und selbstreinigenden Material ausgeführt. Die Solarmodul-Einheit 3 weist weiterhin eine Kabel-Verbindung 8 ins Innere der Warnleuchte 1 auf, nämlich zu der in den Figuren nicht gezeigten Elektronik-Einheit, die wiederum über Anzeigen und Betätigungselemente verfügt und mit einem ebenfalls im Inneren der Warnleuchte 1 angeordneten und in den Figuren nicht gezeigten 6V Lithium-Ionen-Akkumulator verbunden ist. Elektronik-Einheit, Anzeigen, Betätigungselemente und Akkumulator sind in der erfindungsgemäßen Warnleuchte 1 an Stelle der herkömmliche Stromversorgung und diebstahlsicher in den Fuß 5 der Warnleuchte 1 eingebaut. Da es sich bei der Stromversorgungseinheit 2 um ein kompaktes, in sich geschlossenes Energieversorgungssystem handelt, ist sie äußerst einfach nachrüstbar. Aufgrund des geringen Gewichts der Solarmodul-Einheit 3 von unter 100 Gramm bedarf es keiner gesonderten Zulassung der Warnleuchte 1.
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Zur Vermeidung von Wiederholungen sei in Bezug auf Merkmale, die sich den Figuren nicht entnehmen lassen, auf den allgemeinen Teil der Beschreibung verwiesen.
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Schließlich sei angemerkt, dass das voranstehend beschriebene Ausführungsbeispiel lediglich zur Erörterung der beanspruchten Lehre dient, diese jedoch nicht auf das Ausführungsbeispiel einschränkt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Warnleuchte
- 2
- Stromversorgungseinheit
- 3
- Solarmodul-Einheit
- 4
- Leuchtkörper der Warnleuchte
- 5
- Fuß der Warnleuchte
- 6
- Solarmodul
- 7
- Rahmen der Solarmodul-Einheit
- 8
- Verbindung zw. Solarmodul und Elektro-Einheit