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Die Erfindung betrifft eine Mehrzonen-Schaumkernmatratze, wobei die Zonen unterschiedlicher Härte in Matratzen-Längsrichtung aneinander anschließen und die Zonen durch in Matratzen-Querrichtung verlaufende Rippen oder Senken gebildet sind, gemäß Oberbegriff des Anspruches 1.
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Aus der
DE 10 2012 019 672 A1 ist eine Komfort- und Sicherheitsmatratze vorbekannt, welche aus einem Schaumkernmaterial besteht.
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Das Schaumkernmaterial bildet Zonen unterschiedlicher geometrischer Struktur und/oder Härte und besitzt an seiner Ober- und/oder Unterseite eine Mäander- oder Wellenstruktur.
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Bei dem Matratzenkern gemäß der
DE 10 2017 117 559 A1 ist eine erste und eine zweite Matratzenkernlage ausgebildet, die mehrere Rippen und Senken aufweisen.
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Die erste und die zweite Matratzenkernlage sind übereinander angeordnet und über die vorerwähnten Rippen miteinander verbunden.
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Die entsprechenden Senken bilden einen Kanal, wobei die Höhe der Rippen in der zweiten Matratzenkernlage entlang der Längsrichtung variiert und Anlageflächen der Rippen der Vorderseite und der Unterseite jeweils eine Ebene aufspannen.
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Aus der
DE 103 01 563 B4 ist eine Matratze, bestehend aus mehreren, in Längsrichtung der Matratze von einem Kopfende bis zu einem Fußende aneinander anschließenden Zonen unterschiedlicher Härte vorbekannt.
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Bei dieser Matratze ist eine Kniezone zur Knieabstützung vorgesehen, die mit einer größeren Härte zwischen einer weicheren Oberschenkelzone und einer ebenfalls weicheren Unterschenkelzone angeordnet ist. Die Kniezone weist eine Länge zwischen 15 cm und 25 cm auf.
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Die Härte der Oberschenkelzone und der Unterschenkelzone beträgt zwischen 85 und 95 % der Härte der Kniezone.
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Grundsätzlich ist es bekannt, zur Verbesserung des Liegekomforts Matratzen mit in Längsrichtung der Matratze aneinander anschließenden Zonen unterschiedlicher Härte auszubilden. Dies dient dazu, die Eindringtiefen einer auf der Matratze liegenden Person an die Körperform anzupassen, so dass die Person beispielsweise in der Seitenlage mit einer möglichst geraden Wirbelsäule auf der Matratze zu liegen kommt.
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Ähnliches gilt in der sogenannten Rückenlage, in der die Wirbelsäule so abgestützt werden sollte, dass sie eine Form aufweist, die der natürlichen Wölbung der Wirbelsäule weitgehend entspricht.
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Bekannt ist auch, Matratzen mit bis zu sieben unterschiedlichen Zonen auszubilden, die sich regelmäßig über die gesamte Breite der Matratze erstrecken. Am Kopfende kann eine sogenannte Kopfzone vorgesehen sein, an der sich eine härtere Nackenzone anschließt.
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Es besteht also bei Schaumkernmatratzen der Wunsch, durch eine Zonengestaltung sicherzustellen, dass etwa die Schulter in Seitenlage tiefer einsinken kann als das Becken. Andererseits aber darf die Matratze in Rückenlage nicht zu stark nachgeben, um ein durchhängen des Becken zu vermeiden.
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Es hat sich gezeigt, dass vor allem Matratzen mit deutlicher und durchdachter Zonierung, größere und schwerere Menschen in Seitenlage gut abstützen können. Allerdings ist eine Zonierung noch keine Garantie für optimale Liegeeigenschaften.
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Aus dem Vorgenannten ist es daher Aufgabe der Erfindung, eine weiterentwickelte Mehrzonen-Schaumkernmatratze anzugeben, welche durch Zonen unterschiedlicher Härte einen optimalen Schlafkomfort bietet, wobei die Wirbelsäule beim Liegen auf der Seite möglichst ihre natürliche Form beibehalten soll. Die zu schaffende Matratze soll über eine lange Einsatzdauer verfügen und von der speziell auszubildenden Zonierung geeignet sein, auf unterschiedliche Schaumausgangsstoffe zurückgreifen zu können.
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Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt durch eine Mehrzonen-Schaumkernmatratze gemäß der Merkmalskombination nach Anspruch 1, wobei die Unteransprüche mindestens zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen darstellen.
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Es wird demnach von einer Mehrzonen-Schaumkernmatratze ausgegangen, wobei die Zonen unterschiedlicher Härte in Matratze-Längsrichtung aneinander anschließen. Die Zonen selbst sind durch in Matratzen-Querrichtung verlaufende Rippen oder Senken gebildet.
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Erfindungsgemäß sind die aus Rippen und/oder Senken bestehenden Zonen über die Längsausdehnung der Matratze an einer mittigen Symmetrieachse sowie über eine Dicken-Mittelachse gespiegelt realisiert.
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Durch diese Spiegelung der Rippen bzw. Senken kann die Matratze gedreht werden, um Kopf- und Fußflächen über die Nutzungsdauer gleichmäßig zu belasten. Ebenso kann durch ein Wenden der Matratze die Nutzungsdauer und damit der Komfort insgesamt erhöht werden.
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Weiterhin sind in einer ersten, außenseitigen Zone Senken durch Y-förmige Volumenschnitte gebildet.
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In einer zweiten und einer dritten Zone sind Senken durch schlüssellochförmige Volumenschnitte realisiert.
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Beidseitig zur mittigen Symmetrieachse verläuft eine volumenschnittfreie vierte Zone.
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Ausgestaltend ist die Tiefe der Volumenschnitte in der zweiten Zone größer als diejenige in der dritten Zone.
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Weiterhin ist der Durchmesser des jeweiligen Schlüssellochkopfes in der zweiten Zone größer als derjenige in der dritten Zone.
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Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Größe des jeweiligen Schlüssellochkopfes in der dritten Zone in Richtung der mittigen Symmetrieachse zu verkleinern bzw. zu reduzieren.
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In einer Ausbildung ist unmittelbar angrenzend an die volumenschnittfreie vierte Zone ein in den Matratzenkern hineinreichender V-förmiger Volumenschnitt vorgesehen.
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Die Schnitte sind dabei so realisiert, dass sich zwischen den jeweiligen Schnittflanken ein Freiraum im Sinne eines Kanals ausbildet. Hierdurch kann ein Zusammendrücken entsprechend der jeweiligen auf der Matratze befindlichen Last durch den Nutzer erfolgen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist die Ober- und/oder Unterseite der Matratze eine Mäander- oder Wellenstruktur auf.
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Der jeweilige Abstand zwischen aufeinanderfolgenden Wellenbergen oder Wellentälern liegt im Bereich zwischen 10 und 30 mm, bevorzugt bei 20 mm.
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Die Höhe der Wellenberge hingegen liegt im Bereich zwischen 5 und 20 mm, bevorzugt bei 10 mm.
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Abwandlungen hierzu liegen selbstverständlich im erfindungsgemäßen Sinne und verstehen sich als entsprechende durch den Fachmann wahrzunehmende Anpassungen.
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Die Aufspreizung des Y der jeweiligen Volumenschnitte liegt im Bereich zwischen 20 und 40 mm, bevorzugt bei 30 mm, insbesondere bevorzugt bei 34 mm.
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Die Gesamtausdehnung der V-förmigen Volumenschnitte liegt im Bereich zwischen 20 und 40 mm.
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Die Gesamtausdehnungen der jeweiligen schlüssellochförmigen Volumenschnitte in der zweiten Zone liegen im Bereich zwischen 25 und 40 mm und in der dritten Zone im Bereich zwischen 10 und 30 mm.
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Die Gesamtausdehnungen oder die Tiefe der jeweiligen V-förmigen Volumenschnitte liegen im Bereich zwischen 30 und 40 mm, bevorzugt bei 34 mm.
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Die Ausdehnung der vierten Zone in Matratzen-Längsrichtung liegt im Bereich zwischen 400 und 500 mm, bevorzugt bei 470 mm bei entsprechender üblicher Länge im Handel erhältlicher Schaumkern- bzw. Kaltschaummatratzen.
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Die Erfindung soll nachstehend anhand von Figuren und einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
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Hierbei zeigen:
- 1 eine Längsschnittdarstellung einer erfindungsgemäßen Mehrzonen-Schaumkernmatratze;
- 2 eine Detaildarstellung der Ausbildung der Volumenschnitte und der Wellenstruktur der ersten Zone A;
- 3 eine Detaildarstellung der Ausbildung der schlüssellochförmigen Volumenschnitte in der zweiten Zone B;
- 4 eine Detaildarstellung der Volumenschnitte in Schlüssellochform im Bereich der dritten Zone C; und
- 5 eine Detaildarstellung der vierten Zone D mit den endseitigen V-förmigen Volumenschnitten.
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Die Längsschnittdarstellung der erfindungsgemäßen Mehrzonen-Schaumkernmatratze 1 gemäß 1 lässt vier Zonen A, B, C und D erkennen.
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Durch die spiegelbildliche, das heißt an einer mittigen Symmetrieachse gespiegelten Realisierung der Zonen wiederholt sich die Abfolge der Zonen A, B und C, so dass insgesamt eine sogenannte Sieben-Zonen-Matratze gebildet ist.
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Die 1 lässt weiterhin erkennen, dass neben dem Drehen der Matratze 1 um die mittige Symmetrieachse S auch ein Wenden möglich ist, da eine weitere Spiegelung der Rippen bzw. Senken über die Dicken-Mittelachse DM realisiert ist.
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Erkennbar sind weiterhin die in der ersten, außenseitigen Zone A befindlichen Senken, die durch Y-förmige Volumenschnitte 2 gebildet sind.
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In der zweiten Zone B befinden sich schlüssellochförmige Volumenschnitte 3.
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Ebenso befinden sich schlüssellochförmige Volumenschnitte 4 in der dritten Zone C.
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Die Größe der schlüssellochförmigen Volumenschnitte 3 unterscheidet sich von derjenigen der Volumenschnitte 4. Mit anderen Worten ist der jeweilige Freischnitt der Volumenschnitte 4 kleiner als derjenige der Volumenschnitte 3.
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Von Volumenschnitten weitgehend frei ist die vierte Zone D.
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Unmittelbar angrenzend an die volumenschnittfreie vierte Zone D ist jeweils ein V-förmiger Volumenschnitt 5 vorgesehen. Ersichtlich ist aus den Figuren weiterhin, dass die Ober- und die Unterseite der Matratze 1 eine Wellenstruktur 6 aufweist.
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Die Bemaßungen in den 2 bis 5 sind beispielhaft und stellen eine bevorzugte Ausführungsform dar.
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So liegt die Aufspreizung des Y der jeweiligen Volumenschnitte 2 im Bereich zwischen 20 und 40 mm und gemäß 2 bevorzugt bei 34 mm.
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Die Gesamtausdehnung der V-förmigen Volumenschnitte 2 liegt im Bereich zwischen 20 und 40 mm.
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Die 2 macht auch deutlich, dass sich ein jeweiliger Y-Volumenschnitt 2 in einem Wellental der Wellenstruktur 6 befindet.
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3 zeigt eine Detailansicht der zweiten Zone B mit den schlüssellochförmigen Volumenschnitten 3. Dabei ist ein ausgeprägter, nahezu kreisförmiger Freischnitt 30 als Kopf und ein schlanker, schmaler Freischnitt als Hals 31 jeweils vorhanden.
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Die Anzahl der schlüssellochförmigen Volumenschnitte 3 in der zweiten Zone B liegt bei beispielhaften fünf Volumenschnitten.
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Die 4 stellt eine Detailansicht der schlüssellochförmigen Volumenschnitte 4 in der dritten Zone C dar.
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Auch bei diesen schlüssellochförmigen Volumenschnitten ist ein nahezu kreisrunder Kopf 41 ausgebildet, an dem sich ein schlanker Hals 40 anschließt.
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Die Länge des Halses 40 ist in Richtung der mittigen Symmetrieachse S verkürzt.
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4 lässt auch den bereits erwähnten V-förmigen Volumenschnitt 5 erkennen, der im Bereich seiner Öffnung hin zur Matratzenoberfläche eine Breite von 10 mm aufweist. Die Breite des jeweiligen Halses der schlüssellochförmigen Volumenschnitte liegt ebenfalls im Bereich um 10 mm, und zwar auf der zur Oberfläche der Matratze hin gerichteten Seite.
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Die 5 stellt ein Detail der volumenschnittfreien vierten Zone D dar. Gut erkennbar sind hier die anschließenden V-förmigen Volumenschnitte 5 und die beispielhafte Wellenstruktur der Matratzenoberfläche.
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Die beispielhaften Kernhöhen der Matratzen gemäß Ausführungsbeispiel liegen im Bereich zwischen 12 und 30 cm. Die Raumgewichte betragen RG20 bis RG70.
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Als Schäume kommen Kaltschäume, Gelschaum, PU-Schaum, aber auch Standardschaum und Viskoschaum sowie Verbundschaum zum Einsatz.
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Die erfindungsgemäßen Matratzen werden in einer Breite zwischen 70 und 220 cm bei einer Länge von 180 bis 220 cm angeboten.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012019672 A1 [0002]
- DE 102017117559 A1 [0004]
- DE 10301563 B4 [0007]