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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Haltesystem für ein Ganzglasgeländer mit mindestens einer Glasplatte, welches ein verstellbares Glasträgerelement bereitstellt, dass angeordnet an der Unterkante einer Glasplatte im Führungskanal eines U-förmigen Bodenprofils bodenseitig gehalten wird und einen Schenkelboden aufweist, der in der Breite veränderlich ausgestaltet ist.
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Nach dem Stand der Technik sind verschiedene Mittel bekannt, um Glasplatten für Ganzglasgeländer an Gebäuden zu installieren.
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Es kommen vor allem Haltesystem für Ganzglasgeländer vor, die eine Trägerschiene mit einem U-förmigen Bodenprofil aufweisen, das am Boden oder der Wand des Bauwerks angebracht wird. Die Glasplatte wird darin eingebracht und getragen, wobei die Glasplatte im Führungskanal der Trägerschiene durch zusätzliche Mittel fixiert werden muss. Zur Ausrichtung der Glasplatte bietet es sich dann an, die Glasplatte vor ihrer Fixierung im Führungskanal auszurichten oder zusammen mit der Trägerschiene auszurichten, nachdem sie darin fixiert ist.
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So wird mit der Druckschrift
DE10338816B3 eine Lösung offenbart, bei der die Glasplatte im U-Profil über elastische Mittel und Zwischenglieder gehalten wird und die Trägerschiene über ein weiteres Profil am Boden oder der Wand gehalten wird. Nachteilig ist dabei der Materialaufwand, denn es müssen zwei Aluminiumprofil verbaut werden und eine Nachjustierung der Glasplatte im U-Profil ist ausgeschlossen. Nachteilig ist dabei auch, dass ein Auswechseln einer beschädigten Glasplatte auch das Auswechseln der Trägerschiene bedingt.
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Diese Nachteile werden mit einem Haltesystem überwunden, bei dem eine Ausrichtung der im Führungskanal eingebrachten Glasplatte über ein dort verstellbares Glasträgerelement erfolgen kann, womit die Glasplatte zugleich in ihrer ausgerichteten Position fixiert und bei Bedarf wieder gelöst werden kann. Die Verwendung von verstellbaren Glasträgerelementen im Führungskanal des U-förmigen Bodenprofils offenbaren die Druckschriften
DE 20 2017 105 698 U1 ,
DE 10 2018 003 366 und
EP 3 460 141 A1 .
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Alle darin veröffentlichten Mittel ermöglichen über das eingesetzte Glasträgerelement eine Abstandveränderung zwischen der aufgenommenen Glasplatte und den Innenwandungen der Schenkel im Führungskanal eine vertikale Ausrichtung, indem die Glasplatte über eine Längsachse verkippt werden kann, wenn sie über dem Bereich des Glasträgerelements in dem Führungskanal verklemmt ist. Als Nachteil hat sich die Verstellung der Abstände über das Glasträgerelement zur vertikalen Ausrichtung der Glasplatte insoweit herausgestellt, als die Glasplatte nur über eine vertikalen Ebenen, rechtwinklig zur Längsrichtung des Führungskanals ausgelotet werden kann.
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Als nachteilig stellt sich dabei auch heraus, dass ein Glasträgerelement nach dem Stand der Technik nicht sicher schlüssig im Führungskanal angeordnet werden kann. Die bisher offenbarten Mittel setzen voraus, dass das Glasträgerelement an den Innenwandungen im Führungskanal anliegt und auf dem Sockel im Führungskanal aufsitzen. Die Weite des Führungskanals kann materialbedingt variieren. Das Glasträgerelement kann zu breit ausfallen, so dass es nicht schlüssig und vollständig mit dem Sockel im Führungskanal Kontakt hat, sondern sich darüber zwischen den Innenwandungen verkeilt aufgrund der unpassenden Maße. Auch kann das Glasträgerelement zu schmal ausfallen, so dass es zwischen den Innenwandungen schwimmt und. Beide Abweichungen wirken sich nachteilig für die Ausrichtung der Glasplatte und deren Festigkeit aus.
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Die genannten Nachteile werden von den genannten Druckschrift nicht aufgenommen.
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Nach dem Stand der Technik ist kein Haltsystem bekannt, das einen Toleranzausgleich für die Positionierung des Glasträgerelements im Führungskanal ermöglicht.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Glasträgerelement bereitzustellen, welches Toleranzen, die Abstandsabweichungen der eingesetzten Glasträgerelemente im Führungskanal des U-förmigen-Bodenprofils bedingen, ausgleicht.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Haltesystem mit einem Glasträgerelement gemäß Anspruch 1 gelöst.
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Aufgrund der Verwendung eines Glasträgerelements (2) wie in Anspruch 1 angegebenen, ergibt sich vor allem der Vorteil, dass der Abstandsausgleich zwischen dem eingesetzten Glasträgerelement (2) zur den Innenwandungen (9) der Schenkel (5) des Führungskanals (3) ermöglicht wird. Dafür ist das Bodenelement (18) des Glasträgerelements (2) aus zwei Teilen, nämlich einem Basisteil (21) mit einer Bodenplatte (22) und einem Rückteil (81) mit einer Bodenplatte (84) über Federelemente (86) federnd verbunden ist.
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Das Rückteil (81) ist für eine fallseitige (14) Anordnung im Führungskanal bestimmt; das Basisteil (21) für eine montageseitige (8) Anordnung. Bei entspannter Federstellung überragen das Basisteil (21) und das Rückteil (81) vorteilhaft das Innenmaß des Führungskanals (3) an ihrer beabsichtigten Position im Führungskanal (3). Dies ist insoweit vorteilhaft, da die Federelemente (86) das Basisteil (21) und das Rückteil (81) gegen die Innenwandung im Führungskanal drücken. Sobald das Bodenelement (18) in den Führungskanal (3) gesetzt wird, verkürzt sich der Federweg der Federelemente (86), so dass sich die Federelemente (86) spannen. In einem schmaler als geplant ausfallenden Führungskanal (3) werden das Basisteil (21) und das Rückteil (81) lediglich enger aneinandergedrückt. Der Abstand zwischen beiden Teilen ist ausreichend dimensioniert, um die Abweichung auszugleichen. Das Bodenelement (18) kann auf dem Sockel (12) aufsitzen. Allenfalls stellt sich eine höhere Federspannung an den Federelementen (86) ein. Das Glasträgerelement (2) bleibt gleichwohl bestimmungsgemäß verwendbar.
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In der bevorzugten Ausführungsform sind für das erfindungsgemäße Glasträgerelement (2) sind das Basisteil (21) und das Rückteil (81) mit Schenkelwandungen (17) aufgeführt. Innerhalb der Schenkelwandlungen (17 sind Schiebekeile (88) vorgesehen, über welche der Abstand zwischen Glasplatte (4) und Innenwandung einstellbar ist, um die Glasplatte (4) vertikal auszurichten. Die Kontaktflächen zwischen dem Schiebekeile (88) und der Schenkelwandung (17) sind keilförmig ausgeführt, sodass sich die Wandstärken der Schenkelwandung (17) durch ein Verschieben der Schiebekeile (61,88) in Längsrichtung veränderlich ist.
Da sich beim Verschieben entlang der keilförmigen Flächen (62,83) das Winkelverhältnis nicht verändert, bleiben die Schiebekeile (61,88) zur Glasplatte (4) gleich ausgerichtet. Das hat den Vorteil, dass die Anordnung des erfindungsgemäße Bodenelement (18) in einem engeren oder breiterem Führungskanal (3) für die Einstellung der Abstände zur vertikalen Ausrichtung der Glasplatte (4) unerheblich ist.
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Realisiert wird die Verbindung zwischen dem Basisteil (21) und dem Rückteil (81) vorteilhaft über mindestens eine Verbindungsschiene (73), die an der Bodenplatte (22) des Basisteils (21) fallseitig ausgerichtet angeordnet ist und in einem dazu korrespondierenden Schienenkanal (97) an der Bodenplatte (84) des Rückteils (81) verschiebbar eingelenkt wird. An der Bodenplatte (22) des Basisteil (21) sind an anderer Stelle fallseitig (14) Federelemente (86) angeordnet, die als verformbare Stege grätenartig diagonal zur Fallseite (14) ausgerichtet sind und an der Bodenplatte (84) des Rückteils (81) anstoßen, sobald die Verbindungsschiene (73) in den Schienenkanal (97) bestimmungsgemäß eingelenkt ist. Ohne einen seitlichen Druck halten die Federelemente (86) das Basisteil (21) und das Rückteil (81) spaltbreit auseinander. Durch seitlichen Druck auf die Bodenplatten (22, 84) über die Schenkelwandungen (17,82,23), wie er beim Einsetzen des Glasträgerelements (2) im Führungskanal (3) auftritt, verengt sich der Abstand zwischen den Bodenplatten (22,84) und die Federelemente (86) werden gegen die Bodenplatte (22) an der sie angebracht sind verspannt, wobei die Spannung aus den Federelementen (86) die Bodenplatten (84,23) auseinanderdrücken.
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Als Federelement (86) kann auch eine Metalldruckfeder angeordnet werden, um das Basisteil (21) und das Rückteil (81) gegeneinander zu verspannen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus dem nachfolgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen anhand derer die Erfindung beispielhaft näher erläutert werden soll, ohne die Erfindung auf diese zu beschränken.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung nach Anspruch 2 ist vorgesehen, dass die Verbindung zwischen dem Basisteil (21) und dem Rückteil (81) unterseitig der Bodenplatten (22,84) ausgeführt ist. So dass vorteilhaft die Glasplatte (4) auf der Bodenplatte (22,84) aufsitzt, ohne den Federmechanismus zu beeinträchtigten.
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Mit Anspruch 3 ist für die Anordnung der verformbaren Steg (6) eine wahlweise Anordnung am Basisteil (21) fallseitig und/oder am Rückteil (81) montageseitig beansprucht.
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Vorteilhaft ist mit den Ansprüchen 4 und 5 die Verbindung zwischen dem Basisteil (21) und dem Rückteil (81) beansprucht, die über wenigstens eine Verbindungsschiene (73) und einen Schienenkanal (97) in den Bodenplatten (22,84) angegeben ist, die korrespondierend versteckbar sind. Realisiert wird die Verbindung zwischen dem Basisteil (21) und dem Rückteil (81) vorteilhaft über mindestens eine Verbindungsschiene (73), die an der Bodenplatte (22) des Basisteils (21) fallseitig ausgerichtet angeordnet ist und in einem dazu korrespondierenden Schienenkanal (97) an der Bodenplatte (84) des Rückteils (81) verschiebbar eingelenkt wird. Somit können das Basisteil (21) und das Rückteil (81) geführt gegeneinander gedrückt und über das Federelement (86) auseinandergedrückt werden.
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An der Bodenplatte (22) des Basisteil (21) sind an anderer Stelle fallseitig (14) Federelemente (86) angeordnet, die als verformbare Stege grätenartig diagonal zur Fallseite (14) ausgerichtet sind und an der Bodenplatte (84) des Rückteils (81) anstoßen, sobald die Verbindungsschiene (73) in den Schienenkanal (97) bestimmungsgemäß eingelenkt ist. Ohne einen seitlichen Druck halten die Federelemente (86) das Basisteil (21) und das Rückteil (81) spaltbreit auseinander. Durch seitlichen Druck auf die Bodenplatten (22, 84) über die Schenkelwandungen (17,82,23), wie er beim Einsetzen des Glasträgerelements (2) im Führungskanal (3) auftritt, verengt sich der Abstand zwischen den Bodenplatten (22,84) und die Federelemente (86) werden gegen die Bodenplatte (22) an der sie angebracht sind verspannt, wobei die Spannung aus den Federelementen (86) die Bodenplatten (84,23) auseinanderdrücken.
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Mit der Zeichnung 1 wird das Einsetzen des Glasträgerelements (2) bestehend im Führungskanals (1) des U-förmigen Profils (1) im Querschnitt veranschaulicht.
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Mit 2 wird ein Querschnitt des erfindungsgemäß angeordneten Glasträgerelements (2) zusammen mit einem Glaskeil (11) nach dem im Führungskanal (3) des U-förmigen Bodenprofils (1) und der eingesetzten Glasplatte (4) gezeigt.
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Mit 3 und 4 werden die Ausschnitte des Glasträgerelements (2) als Explosionszeichnung aus fallseitiger (14) und montageseitiger (8) Perspektive gezeigt.
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Bezugszeichenliste
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- (1)
- U-förmiges Bodenprofil
- (2)
- Glasträgerelement
- (3)
- Führungskanal
- (4)
- Glasplatte
- (5)
- seitliche Schenkel
- (6)
- Rand
- (7)
- Innenwandung am Sockel
- (8)
- Montageseite
- (9)
- schenkelseitige Innenwandung
- (10)
- Unterkante
- (11)
- Glaskeil
- (12)
- Sockel
- (13)
- Banddichtung
- (14)
- Fallseite
- (15)
- Anschlagstück
- (16)
- Abstand
- (17)
- Schenkelwandung
- (18)
- Bodenelement
- (62)
- keilförmige Aussparungen
- (63)
- Bodennute
- (61)
- Schiebekeil montageseitig
- (65)
- formschlüssige Wandung
- (66)
- plane Wandung
- (67)
- Steg
- (68)
- Führungskufe
- (69)
- Bohrung
- (70)
- Nutenschraube
- (72)
- Kulissenmutter
- (73)
- Verbindungsschiene
- (83)
- keilförmige Aussparung
- (85)
- schräg verlaufende Bodennuten
- (86)
- Federelement
- (88)
- Schiebekeil fallseitig
- (89)
- formschlüssige Wandung
- (90)
- plane Wandung
- (91)
- Steg
- (92)
- seitliche Wandung
- (93)
- Führungskufe
- (94)
- Bohrung
- (95)
- Schraube
- (97)
- Schienenkanal
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10338816 B3 [0004]
- DE 202017105698 U1 [0005]
- DE 102018003366 [0005]
- EP 3460141 A1 [0005]