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Die Erfindung bezieht sich auf eine Brandschutzvorrichtung umfassend eine Brandschutzdecke, die über ein auf einem Stellplatz positioniertes, potentiell brennendes Objekt, wie ein konventionell oder insbesondere ein batteriebetriebenes Fahrzeug, legbar ist, um einer von dem Objekt ausgehenden oder auf es übergreifenden Brandausbreitung entgegen zu wirken.
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Eine Brandschutzvorrichtung dieser Art mit einer Brandschutzdecke bzw. Löschdecke ist in der
DE 20 2020 106 119 U1 als bekannt ausgewiesen. Die Löschdecke / Brandschutzdecke dient zum Abdecken insbesondere eines batterieelektrisch angetriebenen Kraftfahrzeugs, um den Brand zu isolieren und so eine weitere Ausbreitung zu unterdrücken. Die Löschdecke ist in einer Transportbox zusammengefaltet aufgenommen und die Brandschutzvorrichtung weist eine Alarmvorrichtung auf, die erkennt, wenn die Transportbox von ihrem Abstellplatz entfernt wird, um einen Alarm auszulösen und darüber professionelle Unterstützung z. B. durch die Feuerwehr anzufordern. Die Löschdecke soll bis zum Eintreffen der professionellen Unterstützung der Hitze des Brandes standhalten. Das Positionieren der Löschdecke über dem Kraftfahrzeug ist nicht zuletzt wegen ihres relativ hohen Gewichtes mit nicht unerheblichem Aufwand verbunden und oft geht wertvolle Zeit verloren, bis eine Brandentstehung erkannt und eingedämmt wird.
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In der
DE 10 2021 005 719 A1 ist eine weitere Brandschutzvorrichtung mit wenigstens einer flexiblen Feuerlöschdecke gezeigt, die mit wenigstens einem als eine endlose Schlaufe ausgebildeten Zurrband zum Verzurren der Feuerlöschdecke versehen ist. Mittels des Zurrbands kann die Feuerlöschdecke einfach und bedarfsgerecht verzurrt und dadurch beispielsweise an einem Gegenstand gesichert werden.
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Die
DE 20 2019 106 371 U1 zeigt eine Löschdecke mit einem dreilagigen Aufbau aus einem Glasgewebe und einer dazwischen angeordneten zweiten Lage aus Bentonit, wobei der Aufbau einen ausreichenden Kompromiss hinsichtlich Gewicht, Steifheit, Feuerbeständigkeit und Gasdichtheit bzw. Filterwirkung bietet. Zur Handhabung der Löschdecke ist vorgeschlagen, dass diese randseitig mit Handhabungseinrichtungen ausgestattet ist, wie beispielsweise schlaufenartigen Handgriffen aus Gurt- oder Kantenband. Außerdem sind randseitig Befestigungsmittel, insbesondere Klettverschlüsse angebracht. Die Löschdecke soll vielseitig verwendbar sein und die Umgebung vor den Folgen des Durchbrennens einer Lithium-Ionen-Batterie wirkungsvoll schützen. Auch eine solche Löschdecke ist bei großvolumigen Objekten, wie Kraftfahrzeugen, nicht einfach handhabbar.
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Die
DE 10 2016 225 871 A1 zeigt ein Brand- und Rauchschutzsystem mit einer selbstexpandierenden Abdeckung, die einen sich selbst aufspannenden Schirm umfasst. Die Schirmstreben werden von schlauchartigen, mit einem Druckmedium beaufschlagbaren Leitungen gebildet. Auch wird ein Nutzfahrzeug mit einem solchen Brand- und Rauchschutzsystem vorgeschlagen, um z. B. ein Transportgut bei Brand- oder Rauchentwicklung abzuschirmen. Die Vorrichtung ist auch verwendbar für PKWs beispielsweise in Autowerkstätten oder Tiefgaragen. Ein solcher Aufbau ist relativ aufwendig und oft sind auch die räumlichen Gegebenheiten dafür ungünstig.
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Die
DE 20 2013 102 471 U1 zeigt eine Einrichtung zur Notfallversorgung in Gebäuden, umfassend ein Gehäuse oder dergleichen, in dem Mittel zur Notfallbekämpfung für den Brandfall vorgesehen sind, wie unter anderem Feuerlöscher oder Löschdecken. Das Gehäuse ist über eine Funkverbindung mit einem Rauchmelder oder einer Meldezentrale zur Aktivierung der Notfalleinrichtung verbunden.
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Die
DE 10 2020 102 191 A1 zeigt eine Vorrichtung zur Erfassung einer Notsituation im Bereich eines Kraftfahrzeugs und ein Verfahren, mit dem ein aktueller Wert einer Zustandsgröße einer Batterie eines Fahrzeugs automatisch ermittelt wird, um eine Umgebungsbedrohung abzuleiten und gegebenenfalls ein Notsignal auszugeben.
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In der
DE 10 2017 213 408 A1 ist ein autonomes Lade- und Löschfahrzeug vorgestellt, das unter anderem eine Feuerlöscheinrichtung umfasst.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brandschutzvorrichtung der eingangs genannten Art bereitzustellen, die eine möglichst wirksame Eindämmung einer Brandausbreitung an einem auf einem Stellplatz abgestellten Objekt, insbesondere eines batteriebetriebenen Fahrzeugs, bietet.
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Diese Aufgabe wird bei einer Brandschutzvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass die Brandschutzdecke kompakt zu einem Ballen zusammengefasst, insbesondere zusammengefaltet und/oder auf einer Welle aufgerollt, in einem am Stellplatz montierbaren oder montierten kastenartigen Gehäuse aufgenommen und mit einer Auszugsvorrichtung verbunden ist, mittels der sie bei Brand oder Brandgefahr händisch oder automatisch vollständig so über das Objekt legbar ist, dass sie mit Seitenabschnitten vollständig ringsum auf dem Stellplatzboden aufliegt, um einen Sauerstoffzustrom möglichst weitgehend zu unterbinden und damit das Fahrzeug bestmöglich zu isolieren.
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Mit diesen Merkmalen bietet die Brandschutzvorrichtung bei einem Brand oder erkannter Brandgefahr eine einfache händische Bedienung oder auch eine selbsttätige, automatische Betätigung beim Ausziehen der Brandschutzdecke bzw. Löschdecke vollständig über das auf dem Stellplatz positionierte Objekt, wie insbesondere einem elektrisch batteriebetriebenen Fahrzeug und ein Ablegen der Brandschutzdecke mit ihren Randabschnitten vollständig oder zumindest weitgehend rings um das Objekt, sodass einer Brandausbreitung effektiv entgegengewirkt wird, bis ein Löschtrupp bzw. die Feuerwehr eintrifft und die weitere Brandbekämpfung übernimmt. Die erfindungsgemäßen Maßnahmen tragen so wesentlich zu einer effizienten und frühzeitigen Brandbekämpfung bei.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung des am Stellplatz montierten bzw. montierbaren Gehäuses der Brandschutzvorrichtung besteht darin, dass das Gehäuse mit einem eine Ausziehöffnung verdeckenden Wandabschnitt versehen ist, der bei Brandgefahr automatisch auf ein manuell oder mittels einer Sensoranordnung ausgelöstes Öffnungssignal zum Freigeben der Ausziehöffnung wegbewegbar ist. Zum einen ist die Brandschutzdecke mit dem zugehörigen Mechanismus geschützt und vandalismussicher in dem Gehäuse aufgenommen und wird zum andern im Bedarfsfall einfach und ohne Verzögerung für die Anwendung freigegeben. Beispielsweise kann der Wandabschnitt als nach unten abklappender Deckel oder als verschiebbare Abdeckung ausgestaltet sein.
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Zur Herausbewegung der Brandschutzdecke aus dem Gehäuse ist vorteilhaft vorgesehen, dass die Brandschutzdecke aufgerollt oder gefaltet in dem Gehäuse aufgenommen ist und mit Auszugmitteln verbunden ist.
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Eine für die Installation an den Stellplatz zur Anwendung am Objekt, insbesondere Fahrzeug, vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass das Gehäuse in Ausziehrichtung vor dem Objekt oberhalb desselben an einer Stellplatzbegrenzung, insbesondere Wand oder Decke, montiert ist, dass hinter und oberhalb des Objekts an einem Tragteil Umlenkmittel angebracht sind und dass zwei Auszugmittel, insbesondere in Form von Zugseilen seitlich und oberhalb des Objekts in Ausziehrichtung verlaufend an der Brandschutzdecke angebunden und um die Umlenkmittel geführt sind, womit die Brandschutzdecke in Ausziehrichtung über die gesamte Länge des Objekts aus-ziehbar und anschließend mit Randabschnitten auf dem Boden des Stellplatzes ablegbar ist. Die über das Objekt gezogene Brandschutzdecke legt sich anschließend beim Herablassen mit ihren seitlichen Abschnitten infolge ihrer Flexibilität und ihres Gewichts schlaff und einen Luftstrom aus der Umgebung zum Objekt weitgehend verhindernd auf den Boden des Stellplatzes an. Die Seitenabschnitte der Brandschutzdecke sowie auch vordere und hintere Abschnitte der Brandschutzdecke sind großflächig genug ausgebildet, um sich auf den Boden um den Stellplatz aufzulegen.
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Um ein rasches Ablegen der Brandschutzdecke auf dem Boden zu erreichen, ist vorteilhaft vorgesehen, dass zum Ablegen der Brandschutzdecke auf den Boden hinter dem Objekt (von dem Gehäuse abgekehrt) eine Trennvorrichtung zum Trennen einer Anbindung der Auszugsmittel von der Brandschutzdecke oder zum Durchtrennen der Auszugmittel vorhanden ist. Nach Trennen der Auszugmittel von der Brandschutzdecke bzw. Durchtrennen der Auszugmittel selbst kann diese ungehindert auf das Objekt bzw. Fahrzeug herunterfallen und sich mit ihren Seitenabschnitten auf den Boden um das Fahrzeug legen.
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Eine für die automatische Betätigung der Brandschutzvorrichtung vorteilhafte Ausbildung besteht darin, dass die insbesondere mit einer Steuereinrichtung verbundene, Auszugsvorrichtung zum automatischen Ausziehen der Brandschutzdecke mit einer Antriebsvorrichtung gekoppelt ist, die manuell oder auf ein Meldesignal eines oder mehrerer Brandmelder hin aktivierbar ist. Bei sensorischer Auslösung durch ein Meldesignal im Brandfall wird die Brandschutzdecke auch ohne Zutun einer menschlichen Bedienung über dem Objekt bedarfsgerecht positioniert, kann bei Bedarf aber von einem Benutzer noch zurecht gerückt werden. Gleichzeitig kann das Meldesignal zum Auslösen eines (z. B. akustischen, optischen bzw. durch Funk übertragenen) Alarms genutzt werden, bzw. zur Ausschaltung an die Brandmeldeanlage (BMA) - soweit vorhanden - genutzt werden, um einen Brandschutzhelfer bzw. die Feuerwehr zur Brandbekämpfung zu alarmieren.
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Zum Bereitstellen der Antriebsenergie für die Antriebsvorrichtung bestehen verschiedene Möglichkeiten, beispielsweise dass zum Bereitstellen der Antriebsenergie der Antriebsvorrichtung eine elektrische, pneumatische, hydraulische oder mechanische, insbesondere eine Federanordnung aufzuweisende, Energiequelle vorhanden ist. Vorteilhaft ist dabei das Vorhandensein einer autarken Energiequelle, die auch im Brandfall und insbesondere auch ohne elektrischen Strom funktionsfähig bleibt, wie z. B. eine vorgespannte mechanische Federanordnung, deren gespeicherte Energie bei Auslösen eines Aktivierungssignals, beispielsweise durch das Meldesignal oder manuelle Betätigung freigegeben wird, um die Antriebsvorrichtung zu betätigen, wie z. B. die Auszugmittel über die Umlenkmittel zum Positionieren der Brandschutzdecke über dem Objekt auszuziehen.
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Vorteilhaft ist vorgesehen, dass zum Bereitstellen der Antriebsenergie der Antriebsvorrichtung eine elektrische, pneumatische, hydraulische oder mechanische, insbesondere eine Federanordnung aufweisende, Energiequelle vorhanden ist.
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Des Weiteren ist zum Ausziehen und Positionieren der Brandschutzdecke vorteilhaft vorgesehen, dass die Antriebsvorrichtung mit den Auszugmitteln verbunden ist.
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Eine für den Aufbau und die Funktion vorteilhafte weitere Ausgestaltung besteht darin, dass die Antriebsvorrichtung zum rotierenden Antrieb ausgebildet und mit einer Aufwickelvorrichtung oder eine Zugkraft ausübenden Durchlaufmitteln für die Auszugmittel versehen ist. Durchlaufmittel, die einen Zug auf die Auszugmittel ausüben können, sind z. B. die Auszugmittel transportierende Reibrollen.
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Für die Brandbekämpfung weitere vorteilhafte Maßnahmen bestehen darin, dass die Brandschutzdecke aus hochleistungsfähigem Material - welches z. B. laut Herstellerangabe für Temperaturen bis zu 1.500 °C Dauerbelastung (>24 h) oder bis zu 2.500 °C Maximalbelastbarkeit (ca. 15 min) ausgelegt ist.
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Vorteilhafte Anpassmöglichkeiten an örtliche Gegebenheiten oder unterschiedliche Objektmaße werden dadurch erhalten, dass eine Höhen- und/oder Breitenverstellvorrichtung (H, B, H + B) vorgesehen ist, über die das Gehäuse höhen- und/oder breitenverstellbar an dem Stellplatz montiert oder montierbar ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht einer an einem Fahrzeugstellplatz angeordneten Brandschutzvorrichtung in perspektivischer Ansicht.
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Das in 1 gezeigte Ausführungsbeispiel gibt schematisch einen Stellplatz 5 mit einem darauf positionierten Objekt und einer an dem Stellplatz angeordneten, daran montierten Brandschutzvorrichtung wieder, mit der das potentiell einem Brand ausgesetzte Objekt vor einer Brandausbreitung weitgehend geschützt werden kann, beispielsweise bis ein Brandschutzhelfer oder die Feuerwehr eintrifft. Bei dem Objekt handelt es sich vorliegend um ein Fahrzeug, insbesondere ein elektrisch mittels einer Batterie (z. B. Lithium-Ionen-Batterie) betriebenes Fahrzeug 6, wobei der Stellplatz 5 z. B. ein Parkraum in einer Garage, etwa Tiefgarage, oder ein Ladeplatz zum Aufladen der Batterie sein kann.
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An einer vorderen Begrenzung, etwa einer massiven Wand, oder einer z. B. aus Streben aufgebauten Trennwand, die sich im Falle eines vorwärts eingeparkten Fahrzeugs vor dem Fahrzeug befindet, ist vorzugsweise mindestens in Höhe der Oberseite des Objekts bzw. des Fahrzeugs 6, beispielsweise über eine Höhenverstellvorrichtung H und/oder Breitenverstellvorrichtung B ein kassettenartiges bzw. kastenartiges längliches Gehäuse 6 waagerecht (bezüglich der Schwerkraftrichtung bzw. geodätisch) angebracht, das sich etwa über die Breite des Fahrzeugs 6 bzw. des möglichen Aufstellplatzes des Fahrzeugs 6 längs erstreckt. In dem Gehäuse 1 ist eine zu einem Ballen 32 komprimiert zusammengefasste, beispielsweise aufgerollte oder alternativ zusammengefaltete, Brandschutzdecke 3 (auch als Löschdecke bezeichnet) aufgenommen. Die Brandschutzdecke hat üblicherweise ein Standardmaß von 6 x 8 m. In dem in 1 gezeigten Zustand ist die Brandschutzdecke 3 weitgehend über das Fahrzeug 6 bis über dessen Heckpartie aus dem Gehäuse 1 ausgezogen (in Ausziehrichtung Z) und die flexible, relativ schwere Brandschutzdecke 3 hängt mit sich an einen oberen Abschnitt 30 beidseitig anschließenden seitlichen Abschnitten 31 herab, die im eingerollten bzw. gefalteten Zustand zum Unterbringen in dem Gehäuse 1 z. B. nach innen eingeschlagen sind. Denkbar ist auch, das Gehäuse 1 in seiner Längserstreckung schmaler als z. B. ein Fahrzeug 6 auszubilden oder zur Anpassung an unterschiedliche Stellplatzbreiten in seiner Längenausdehnung verstellbar zu gestalten und die Brandschutzdecke 3 z. B. durch einfaches oder mehrfaches Falten in Längsrichtung in ihrer Breite an die Längsausdehnung des Gehäuses 1 anzupassen, um sie darin unterzubringen.
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Zum Ausziehen der Brandschutzdecke 3 ist eine Auszugvorrichtung 4 vorhanden. Diese weist Auszugmittel, insbesondere in Form zweier seitlicher Zugseile 40, auf und die Auszugmittel sind mit der Brandschutzdecke 3 gekoppelt, um über die Auszugmittel zum Ausziehen der Brandschutzdecke 3 in einer drohenden oder bereits entstandenen Brandsituation diese über das Fahrzeug auszuziehen. Die Auszugmittel verlaufen über eine über der Rückseite des Stellplatzes bzw. Heckseite des Fahrzeugs angeordnete Führungsvorrichtung, die insbesondere mit einer Umlenkvorrichtung versehen ist, die Umlenkmittel 41 wie eine gekrümmte Umlenkbahn oder Umlenkrollen aufweist. Die Zugkraft zum Ausziehen der Brandschutzdecke 3 kann manuell von einer oder mehreren Bedienpersonen durch Angreifen an den Auszugmitteln oder, vorzugsweise, mittels einer Antriebsvorrichtung 2 aufgebracht werden. Die Antriebsvorrichtung 2 kann z. B. im Bereich der Umlenkmittel 41 oder, bevorzugt, an oder in dem Gehäuse 1 angeordnet sein, wobei die Umlenkung der Auszugmittel über die Umlenkmittel 41 erfolgt.
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Der Antrieb der Antriebsvorrichtung 2 erfolgt z. B. mittels eines Elektromotors, pneumatisch, hydraulisch oder mechanisch, wobei die Energiequelle vorzugsweise der Brandschutzvorrichtung zugeordnet ist, sodass die Antriebsvorrichtung im Brandfall autark mit Energie versorgt wird. Eine vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass die Antriebsenergie mechanisch in einer Federanordnung, beispielsweise mittels Spiralfedern, gespeichert wird. Zum Ausziehen der Brandschutzdecke 3 können die Auszugmittel, also beispielsweise die seitlich in Längsrichtung der Brandschutzdecke in Auszugsrichtung bzw. seitlich des Stellplatzes oder Fahrzeugs 6 oberhalb desselben verlaufenden Zugseile 40, mittels einer Aufwickelvorrichtung 20 der Auszugvorrichtung 4 aufgerollt werden. Dabei wird die Brandschutzdecke 3 beispielsweise von einer Wickelvorrichtung innerhalb des Gehäuses 1 abgewickelt bzw. von einem Faltballen entfaltet.
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Die Brandschutzdecke 3 ist im gefahrlosen Zustand geschützt, vorzugsweise allseitig umschlossen in dem Gehäuse 1 untergebracht. Um sie bei Brandgefahr bzw. Brand schnell über dem Objekt, insbesondere Fahrzeug 6, ausbreiten zu können, ist auf ihrer dem Stellplatz 5 bzw. Fahrzeug 6 zugekehrten Vorderseite ein sich auf ein Auslösesignal hin schnell öffnender, eine Ausziehöffnung verdeckender Wandabschnitt angebracht, der beispielsweise als an einem Scharnier gelagerte, infolge Schwerkraft nach unten schwenkende Klappe ausgebildet ist, oder alternativ z. B. als Schieber oder mittels Federkraft nach oben aufklappend. Das Öffnungssignal kann z. B. manuell von einem Benutzer der Brandschutzvorrichtung oder automatisch mittels einer eine Brandgefahr bzw. einen Brand erfassenden Sensoranordnung 11 ausgelöst werden, um die Ausziehöffnung freizugeben. Die Ansteuerung einer Aktuatorvorrichtung zum Freigeben des die Ausziehöffnung verdeckenden Wandabschnitts erfolgt insbesondere mittels einer Steuereinrichtung 10. Beispielsweise wird das Öffnungssignal auf ein Meldesignal eines Brandmelders hin ausgelöst, woraufhin auch die Auszugvorrichtung 4 bzw. auch die Antriebsvorrichtung 2 freigegeben oder aktiviert wird/werden.
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Sobald die Brandschutzdecke 3 über das Objekt bzw. Fahrzeug 6 ausgezogen ist, muss sie über das Objekt bzw. Fahrzeug 6 abgesenkt werden, sodass sie sich mit randseitigen Abschnitten auf dem Boden 51 um das Fahrzeug auflegt, um eine Sauerstoffzufuhr in den Bereich des Objekts unter der Decke bestmöglich auszuschlie-ßen, zumindest bis ein Brandschutzhelfer bzw. die Feuerwehr (nach z. B. 5 bis 20 Minuten) eintrifft. Die Brandschutzdecke soll zumindest über eine solche Zeitspanne einen hohen Schutz gegen eine Brandausbreitung bieten und kann auch nach dem Eintreffen der Feuerwehr über dem Objekt belassen werden, bis das Feuer erloschen, bzw. das „thermale Durchgehen“ beendet ist.
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Die Brandschutzdecke 3 ist so ausgelegt, dass sie hohe Anforderungen an den Brandschutz erfüllen kann. Beispielsweise besitzt sie eine spezielle Beschichtung und ist aus sehr temperaturbeständigem Material auf Basis von Silikaten oder Graphit gefertigt. Die flexible Decke ist auch daher relativ schwer. Um die ausgezogene Decke schnell über das Objekt abzusenken, ist eine Trennvorrichtung 42 insbesondere im Bereich der hinteren Umlenkmittel 41 vorhanden, wie beispielsweise eine Schneidvorrichtung, mit der die Auszugmittel, insbesondere also Zugseile 40, durchtrennt oder von der Brandschutzdecke 3 getrennt werden. Im hinteren und vorderen Bereich überlappt die Brandschutzdecke 3 das Objekt bzw. Fahrzeug 6 genügend, sodass sie sich nach Absenken auch infolge ihres Gewichts schlaff mit den umlaufenden Abschnitten auf den Boden 51 auflegt bzw. anschmiegt. Im vorderen Bereich kann ebenfalls eine Trennvorrichtung vorhanden sein oder der vordere Randbereich der Brandschutzdecke 3 kann lose in dem Gehäuse 6 aufgenommen sein, so dass sich die ausgezogene Brandschutzdecke 3 einfach auf den Boden absenken kann. Ist eine zusätzliche Positionierung erforderlich, kann diese noch von Anwendern vorgenommen werden. Hilfspersonal kann beispielsweise über den Brandmelder akustisch, optisch und/oder über eine drahtlose Meldeeinrichtung alarmiert werden.
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In einer ersten Ausführungsvariante bietet die hier vorgestellte Brandschutzvorrichtung eine händische Positionierung der Brandschutzdecke 3 über einem potentiell brennenden Objekt, insbesondere Fahrzeug 6 auf einem Stellplatz 5. Die Brandschutzdecke 3 befindet sich zur Aufbewahrung in dem Gehäuse 1 bzw. einer Wandkassette, die an einer Wand 50 des Stellplatzes 5 montierbar oder montiert ist. Die Brandschutzdecke 3 wird bei dieser Ausgestaltung durch einen Anwender bzw. Feuerwehrmann über das potentiell gefährdete oder schon brennende Fahrzeug 6 positioniert. Anschließend kann die Brandschutzdecke 3 bedarfsweise noch geringfügig durch den Anwender unter Berücksichtigung des Eigenschutzes zurechtgerückt werden. In dieser Ausbaustufe funktioniert die Brandschutzvorrichtung z. B. vollständig mechanisch und ist weitgehend autark, wobei ergänzend händische Bedienungseingriffe vorgesehen sind, wie z. B. ein Auslösesignal zum Öffnen der Kassette und/oder ein Herausziehen der Brandschutzdecke 3 mit Hilfe der Auszugvorrichtung 4.
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In einer zweiten Variante kann das Öffnen des Gehäuses bzw. der Kassette z. B. manuell oder automatisch ausgelöst und der Ausziehvorgang durch händische Betätigung ausgelöst werden, läuft dann aber automatisch über die Auszugvorrichtung 4 und Antriebsvorrichtung 2 autark ab.
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Bei einer dritten Ausführungsvariante ist ein automatisches Auslösen der Auszugvorrichtung 4 und ein Betrieb mittels der Antriebsvorrichtung 2 unter Auslösung durch eine Sensoranordnung 11 und eine Steuereinrichtung 10, bei zumindest weitgehend autarkem Aufbau, mit oder ohne Zuführung von Fremdenergie, gegebenenfalls auch mit redundanten Mitteln, vorgesehen. Die Brandschutzvorrichtung bietet somit vorteilhafte Schutzmaßnahmen vor Brandgefahr oder bei ausbrechendem Brand insbesondere eines elektrisch mittels einer Batterie, wie Lithium-Ionen-Batterie, betriebenen Fahrzeugs 6. Bei letzterer Ausführungsvariante ist zudem vorteilhaft vorgesehen, dass der Start des Ausziehvorgangs der Brandschutzdecke 5 über eine automatische Betätigung mittels der Sensoranordnung 11 erfolgt, wobei z. B. eine Zwei-Melder-Abhängigkeit oder eine Abhängigkeit mit weiteren Meldern und eine Anpassung an den Bedarf des Kunden zur vollautomatischen Steuerung bzw. Regelung vorhanden sein kann. Dazu kann vorteilhaft eine Schnittstelle zu einer Ladesäule bzw. Wallbox vorgesehen sein, um diese im Falle der Auslösung stromfrei zu schalten. Diese Ausführungsvariante funktioniert z. B. vollautomatisch in Kommunikation mit dem Fahrzeug 6 und/oder einer weiter automatisierten Sensorik.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202020106119 U1 [0002]
- DE 102021005719 A1 [0003]
- DE 202019106371 U1 [0004]
- DE 102016225871 A1 [0005]
- DE 202013102471 U1 [0006]
- DE 102020102191 A1 [0007]
- DE 102017213408 A1 [0008]