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Gebiet der Technik
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Die technische Lösung betrifft einen Pflasterstein für Kunststoff-Versickerungsgitter.
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Stand der Technik
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Derzeit werden Pflastersteine als eine der Varianten der Füllung von Waben der Versickerungsgitter verwendet, die unter dem Handelsnamen TTE vermarktet werden, z.B. von der Gesellschaft Hübner & Lee.
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Diese Elemente können in Form von grobem geschüttetem Kies, Grasnarben oder Betonsteinen ausgeführt werden. Es ist wichtig, dass zwischen der Abgrenzung der Wabe und dem Element ein Freiraum für den Abfluss von Wasser gewährleistet wird.
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Sollte die Füllung in Form eines Pflastersteins ausgeführt werden, wird dieser in die Waben der Gitter eingesetzt, wobei er auf einer Ebene mit dem Gitter liegt. Die Gitter bilden mit diesem Betonstein eine durchlässige befestigte Oberfläche und gemeinsam mit einer Tragkonstruktion unter den Gittern, die durchlässig vorgesehen ist und einen ausreichenden Reinigungseffekt aufweist, bilden sie einen wirksamen Baustein des dezentralisierten Systems der Entwässerung nach den Grundsätzen der Regenwasserwirtschaft. Diese befestigten durchlässigen Flächen stellen eine geeignete Lösung für übliche Parkplätze, Gehsteige, Stadtplätze und Ortsstraßen dar, da diese das Niederschlagswasser vorreinigen und dabei eine ausreichende Versickerungskapazität aufweisen. Der Nachteil besteht darin, dass die obere Fläche der bestehenden Pflastersteine nicht kompakt ist und das Kunststoffgitter sichtbar ist, was das optische Erscheinungsbild beeinträchtigt.
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Durch das System von Pflastersteinen in Kunststoffgittern können unter geeigneten Bedingungen die bestehenden undurchlässigen Konstruktionen aus Asphalt, Beton oder Verbundpflaster ersetzt werden und somit kann der oberirdische Abfluss ins Oberflächengewässer oder in Kanalisation wesentlich reduziert werden. Darüber hinaus wird das Wasser vorgereinigt und kann in den Untergrund versickern.
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Das Ziel dieser technischen Lösung besteht darin, ein System aus Kunststoff-Versickerungsgitter und mindestens einem Pflasterstein vorzustellen, das die Anforderungen an Regenwasserwirtschaft erfüllt, wobei beim Einsetzen des Pflastersteins in das Gitter eine Kompaktfläche gebildet wird, die vollständig das Kunststoffgitter bedeckt.
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Grundlage der technischen Lösung
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Die oben genannten Nachteile werden durch ein System aus Kunststoff-Versickerungsgitter und mindestens einem Pflasterstein entsprechend der technischen Lösung überwunden, dessen Grundlage darin besteht, dass der Pflasterstein aus einem oberen begehbaren Bereich in Form eines Quaders mit der oberen Fläche besteht, auf dessen unterer Fläche vier Vorsprünge vorgesehen sind, wobei das System der Vorsprünge gegenüber dem begehbaren Bereich in zwei Richtungen zu einer Ecke so versetzt ist, dass das System der Vorsprünge durch zwei benachbarte, zu einander senkrechte breite Rändern begrenzt ist, die die gleiche Breite aufweisen, wobei die Vorsprünge voneinander durch einen Spalt getrennt sind, sowie durch zwei gegenüberliegende, benachbarte, zu einander senkrechte schmale Ränder, die die gleiche Breite aufweisen, wobei die Vorsprünge durch einen inneren Spalt mit einer Breite getrennt sind, die der Breite der inneren Rippe, vergrößert um den Spielraum für die Aufnahme des Pflastersteins in die Waben des Gitters, entspricht, wobei die Breite des breiten Rands größer ist, als die Breite des schmalen Rands, und zugleich die Breite des Spalts dem Zweifachen der Breite des schmalen Rands entspricht, wobei die Breite des breiten Rands des Pflastersteins der Breite des Gitterrahmen entspricht.
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In einer geeigneten Ausführungsform ist die obere Fläche des begehbaren Bereichs des Pflastersteins mit einem System von einander kreuzenden Nuten versehen.
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In einer geeigneten Ausführungsform sind auf der oberen Fläche des Pflastersteins vier Nuten vorgesehen, die in regelmäßigen Abständen angeordnet sind und einander unter einem Winkel von 90° kreuzen.
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In einer anderen geeigneten Ausführungsform sind zwei Nuten vorgesehen, die in der Mitte einander unter einem Winkel von 90° kreuzen und ein symmetrisches Kreuz bilden, wobei die vier entstandenen getrennten Flächen der oberen Fläche des begehbaren Bereichs des Pflastersteins mit einem Relief versehen sind, das als eine Nachahmung einer grob gemeißelten Steinoberfläche ausgeführt ist.
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In einer anderen geeigneten Ausführungsform ist die obere Fläche des begehbaren Bereichs des Pflastersteins kompakt und mit einem Relief versehen, das als eine Nachahmung einer fein zerfurchten Steinoberfläche ausgeführt ist.
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In einer anderen geeigneten Ausführungsform sind neun getrennte Flächen der oberen Fläche des begehbaren Teils des Pflastersteins mit einem Relief versehen, das als eine Nachahmung einer fein zerfurchten Steinoberfläche ausgeführt ist.
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In einer anderen geeigneten Ausführungsform sind die Vorsprünge des Pflastersteins in Form von Quadern vorgesehen, die durch ihre Form und Größe den Aussparungen entsprechen, damit zwischen den Vorsprüngen und den Aussparungen Spalte für das Versickern von Wasser gewährleistet werden.
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Erläuterung der Zeichnungen
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Die technische Lösung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen näher erläutert. In diesen zeigen 1 eine perspektivische Ansicht des Pflastersteins in der ersten Ausführungsform gemäß der technischen Lösung von oben, 2 eine perspektivische Ansicht des Pflastersteins aus 1 von unten, 3 eine perspektivische Ansicht des Pflastersteins in der zweiten Ausführungsform, 4 eine perspektivische Ansicht des Pflastersteins in der dritten Ausführungsform, 5 eine perspektivische Ansicht des Systems der Pflastersteine und des entsprechenden Gitters, 6 eine Vorderansicht des Pflastersteins von der Seite, 7 eine Vorderansicht des Pflastersteins von unten und 8 eine Draufsicht des Systems der ins Gitter eingesetzten Pflastersteine, sowie Schnittansichten gemäß der Linie A-A und B-B.
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Beispiel der Umsetzung der technischen Lösung
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In 1 ist ein Pflasterstein 1 gemäß der technischen Lösung in der perspektivischen Ansicht von oben dargestellt. Der Pflasterstein 1 weist auf der oberen Seite einen begehbaren Bereich 2 in Form eines Quaders mit einem quadratischen Grundriss auf. Die obere Fläche kann im Allgemeinen glatt sein, ein bestimmtes Relief verhindert jedoch die Rutschgefahr. In diesem Fall wird der Pflasterstein 1 auf der oberen Fläche mit einem System von einander kreuzenden Nuten 3 versehen. Im vorliegenden Beispiel handelt es sich um vier Nuten 3 in regelmäßigen Abständen, die einander unter einem Winkel von 90° kreuzen. Es ist jedoch offensichtlich, dass die Nuten 3 beliebig angeordnet werden können. Der Sinn der Nuten 3 besteht darin, das Wasser zum Rand des Steins abzuleiten, der sich in einem Abstand vom nächsten Stein befindet, der der Breite des Spalts entspricht, der ca. 3 mm beträgt, so dass das Wasser in das Gitter mit einem offenen Boden abfließen kann. Das Gitter ist in 5 zu sehen. Die obere Fläche 5 wird in der vorliegenden Ausführung mit neun getrennten Oberflächen mit einem Relief versehen, das als eine Nachahmung einer fein zerfurchten Steinoberfläche ausgeführt ist.
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In 2 ist ein Pflasterstein 1 in der perspektivischen Ansicht von unten dargestellt. Es ist ersichtlich, dass unter dem begehbaren Bereich vier einsteckbare Vorsprünge 4 angeordnet sind, jeweils in Form eines Quaders, die durch ihre Abmessung und Form den Aussparungen 10 im Gitter 9 entsprechen, damit zwischen den Vorsprüngen 4 und Aussparungen 10 Spalte für das Versickern von Wasser gebildet werden. Dies ist wieder in 5 gut ersichtlich.
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In 3 ist die zweite Ausführungsform des Pflastersteins 1 in der perspektivischen Ansicht von oben dargestellt, wobei die gesamte obere Fläche 5 mit einer kompakten Oberfläche mit einem Relief versehen ist, das als eine Nachahmung einer fein zerfurchten Steinoberfläche ausgeführt ist.
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In 4 ist die dritte Ausführungsform des Pflastersteins 1 in der perspektivischen Ansicht von oben dargestellt, wobei die ganze obere Fläche mit zwei Nuten versehen ist, die einander unter einem Winkel von 90° kreuzen und ein symmetrisches Kreuz bilden, wobei die obere Fläche 5 der vier in dieser Weise entstandenen getrennten Oberflächen mit einem Relief versehen ist, das als eine Nachahmung einer grob gemeißelten Steinoberfläche ausgeführt ist.
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Es ist offensichtlich, dass das Relief auf der oberen Fläche 5 in beliebiger Weise ausgeführt werden kann.
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In 5 ist ein System aus Pflastersteinen 1 und einem Gitter 9 dargestellt. Das Gitter 9 stellt ein aus Kunststoff hergestelltes Element dar, das das Wasser durchlässt und vorreinigt und in den Untergrund ableitet, wobei die Gitter 9 gemäß der vorgestellten Ausführungsform eine geeignete Lösung für begehbare und befahrbare Flächen von Parkplätzen, Gehsteigen und sonstigen Straßen darstellen. Die Gitter 9 sind in Form von Gittern mit Waben 10 ausgeführt, die am Boden mit Teilrändern für die Aufnahme von einzusetzenden Elementen versehen sind. Die Gitter 9 weisen in der Regel vier Reihen von je acht Waben 10 auf und sie können nebeneinander in einer beliebigen Anzahl je nach den Bedürfnissen der zu bedeckenden Fläche gelegt werden. Das Gitter 9 weist am Umfang einen Rahmen 11 auf, wobei einzelne Waben 10 voneinander durch innere Rippen 8 getrennt sind, die vom Rahmen 11 her verlaufen. Der Randrahmen 11 des Gitters 9 weist eine Breite G' und die inneren Rippen 8 des Gitters 9 eine Breite H' auf. Die Schnittansichten des Gitters 9 entlang der Linie A-A und entlang der Linie B-B sind in 8 dargestellt.
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In 6 ist der Pflasterstein 1 in der Vorderansicht von der Seite dargestellt und in 7 ist der Pflasterstein 1 von unten dargestellt. Insbesondere in 7 ist gut ersichtlich, dass das System der Vorsprünge 4 gegenüber dem begehbaren Bereich 2 exzentrisch angeordnet ist. In der hier dargestellten Ansicht ist das System von Vorsprüngen in Richtung nach oben und nach rechts zur einer der Ecken des begehbaren Bereichs 2 versetzt. Das heißt, dass zwei benachbarte, zu einander senkrechte breite Ränder 6 des begehbaren Bereichs 2 des Pflastersteins 1 die gleiche Breite G aufweisen und diese Breiten G größer sind, als die Breiten h der zwei gegenüberliegenden, benachbarten, zu einander senkrechten schmalen Ränder 12. Zugleich entspricht die Breite H des Spalts 7 zwischen allen benachbarten Vorsprüngen 4 des Pflastersteins 1 der Breite H' der inneren Rippe 8 des Gitters 9, vergrößert um einen Spielraum, damit die Vorsprünge 4 des Pflastersteins 1 in die Waben 10 des Gitters eingesetzt werden können und das Versickern von Wasser gewährleistet wird. Zugleich entsprich die Breite H des Spalts 7 zwischen den benachbarten Vorsprüngen 4 des Pflastersteins 1 dem Zweifachen der Breite h des schmalen Rands 12 zuzüglich eines Spielraums zwischen einzelnen Pflastersteinen 1, bzw. zwischen den begehbaren Bereichen 2 der Pflastersteine 1, damit ihre Zusammensetzung in ein Gitter 9, sowie die Schaffung eines Spielraums für das Versickern von Wasser ermöglicht wird. Die Breite G des breiten Rands 6 des Pflastersteins 1 entspricht der Breite des Rahmens 11 des Gitters 9 mit einer Breite Gl.
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In 8 ist eine Ansicht des Systems von Pflastersteinen 1 von oben dargestellt, die in das Gitter 9 eingesteckt sind, sowie Schnittansichten entlang der Linie A-A und B-B. In ein Gitter 9 passen acht Pflastersteine 1 hinein, die in das Gitter so eingesetzt werden, dass sie mit ihren schmalen Rändern 12 in die Mitte des Gitters 9 eingesetzt werden, während die breiten Ränder 6 der Pflastersteine 1 an den Rändern des Gitters 9 angeordnet sind. Die benachbarten Pflastersteine 1 sind somit einander spiegelbildlich angeordnet. Zwischen den Pflastersteinen 1, bzw. zwischen den benachbarten begehbaren Bereichen 2 gibt es einen Spielraum. In 8 ist in der Schnittdarstellung entlang der Linie A-A zu sehen, dass das Gitter 9 in der Mitte eine Verstärkung 14 mit einer Breite aufweist, die dem Zweifachen der Breite der breiten Ränder des Pflastersteins 1 zuzüglich des Spielraums 13 zwischen den Pflastersteinen 1 entspricht.
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Im System des Gitters 9 und der Pflastersteine 1 ist das Gitter 9 mit Pflastersteinen 1 bedeckt, derer begehbarer Bereich 2 eine kompakte obere Fläche bildet, was ästhetisch wirkt. Ein Pflasterstein 1 bedeckt somit 1/8 des Gitters und er ist darin so eingesetzt, dass zwischen einzelnen Pflastersteinen ein Spalt für das Versickern von Wasser in den Untergrund entsteht.
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Diese Zusammensetzung von Pflastersteinen 1 ermöglicht die Erfüllung der an die Regenwasserwirtschaft gestellten Anforderungen, wobei das Niederschlagswasser:
- • flächig in den Untergrund durch die Konstruktion des Gitters 9 und insbesondere der Pflastersteine 1 versickern kann,
- • auf naturfreundliche Weise vorgereinigt wird,
- • für die Versickerung in den Untergrund vorbereitet ist,
- • in einer Rückhalteanlage mit einem regulierten Abfluss zurückgehalten werden kann, wobei das gefilterte Wasser einen reibungslosen Betrieb und eine einfache Wartung gewährleisten.