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Die Erfindung betrifft einen Bettlattenrost zur Auflagerung einer Matratze, aus einem Rahmen mit mit dem Längen- und Breitenmaß einer Matratze abgestimmten Abmessungen und mit quer zur Länge nebeneinander und voneinander beabstandet daran angeordneten Leisten gemäß dem Oberbegriff des ersten Schutzanspruches.
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Solche Bettlattenroste mit Latten aus Holz sind seit langem bekannt, wie sie etwa in der Patentanmeldung „Gelenkendhalter für Holzlatten zur Abstützung von Matratzen“,
DE 32 27 236 A1 , genannt sind, die an einem Rahmen eines Bettlattenrostes angeordnet werden können. Auch die Rahmen der Bettlattenroste bestehen in der Regel aus Holz, etwa aus Massivholz oder Schichtholz, auf dem die Latten über die Länge und Breite des Bettlattenrostes horizontal voneinander beabstandet befestigt sind. Solche Latten bestehen dabei entweder aus massivem Holz oder aus mehrfach furniertem Schichtholz der gleichen oder unterschiedlicher Spezies, wie etwa aus Birke oder Buche, wobei die Befestigung der Latten an dem Rahmen über Endpunktlager aus Kunststoff erfolgt, die beispielsweise aus PE, PP oder SPS bestehen können. Alternativ werden solche Latten auch direkt in Ausfräsungen in den Seitenholmen eines Rahmens eingesetzt, wobei die Anzahl der Latten je nach Breite und gegenseitigem Abstand zwischen 12 und 46 variieren kann.
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Nachteilig an solchen Holzlatten ist jedoch, dass sie empfindlich gegen Feuchtigkeit sind und durch diese aufquellen können. Weiterhin können Holzlatten durch das natürliche Wachstum eines Baumes Fehlstellen von Ästen aufweisen, die dann die Bruchdehnung negativ beeinflussen. Des Weiteren weisen sie zum Teil unterschiedlich starke Domungen, bzw. konvexe Bogenformen auf, sodass die Herstellung einer homogenen Liegefläche bei der Aneinanderreihung solcher unterschiedlichen Latten erschwert ist. Auch eine Beeinflussung der Liegequalität in den unterschiedlichen Unterstützungsbereichen eines Körpers lässt sich mit einfachen Holzleisten nur schwer verwirklichen. Leisten aus Glasfaser verstärktem Kunstsoff GfK dagegen oder aus anderen untrennbar miteinander verbunden Bestandteilen lassen sich nicht recyceln und müssen thermisch entsorgt werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es deswegen einen Bettlattenrost zur Verfügung zu stellen, der diese vorgenannten Nachteile behebt.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes des ersten Schutzanspruches dadurch, dass einige oder alle Leisten vollständig aus recyclingfähigem oder recycelten sortenreinen thermoplastischen Kunststoff bestehen und in ihrer einfachsten Form der einer einfachen Holzlatte ähneln aber auch über zusätzliche Unterkonstruktionen in ihren Unterfederungseigenschaften angepasst ausgebildet sein können.
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Solche Leisten sind weniger empfindlich gegen Feuchtigkeit, da sie nicht aufquellen können wie Holz, und sie besitzen eine höhere Materialstabilität und eine progressive Rückstellkraft, ohne dass diese durch Fehlstellen von Ästen negativ beeinflusst sind. Die Toleranz in der Domung geht bei solchen Leisten aus Kunststoff gegen Null, sodass bei der Aneinanderreihung solcher Leisten in einem Rahmen eine homogene Liegefläche generiert wird. Zudem lässt sich eine solche Kunststoffleiste und der gesamte Bettlattenrost bequem reinigen und pflegen und bietet durch die Möglichkeit für eine antibakterielle Oberflächenreinigung auch eine bessere Hygiene. Der Einsatz solcher Leisten aus Kunststoff ermöglicht bei der Verwendung von Leisten unterschiedlicher Dicke und/ oder Höhe in einem Rahmen die Erzeugung einer Liegefläche mit über die Länge unterschiedlichen Härten, wie etwa weichere Schulterzonen oder festere Lordosenzonen. Dadurch kann eine anatomisch bessere Körperunterstützung erzielt werden. Statt durch verschieden dicke bzw. hohe Federleisten kann man den Härteunterschied einer Leiste und somit einer ganzen Liegezone auch durch den Einsatz von unterschiedlich festen Kunststoffen erzeugen, wobei etwa Leisten im Schulterbereich aus einem Kunststoff mit geringerer Härte gefertigt sind und Leisten im Lordosenbereich aus einem Material mit höherer Härte.
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Erfindungsgemäße Ausgestaltungen des neuerungsgemäßen Bettlattenrosts ergeben sich dabei mit und in Kombination aus den dem Hauptanspruch nachfolgenden Unteransprüchen.
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Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind einzelne Leisten oder nur Leisten bestimmter Liegezonen mittels eines unelastischen Mittelgurtes untereinander gekoppelt, sodass bei einer großen Belastung ein zu starkes Durchbiegen einer einzelnen Leiste nach unten verhindert wird, was zu einer harmonischen Druckverteilung und optimalen Flächenelastizität sorgt.
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Bevorzugterweise sind die Leisten mit einer sie stabilisierenden Unterkonstruktion ausgestattet, die dann idealerweise mittig eine Aufnahme für den Mittelgurt aufweist, damit dieser seine Funktion beibehalten kann.
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Die einzelnen Leisten weisen dabei vorteilhafterweise ein Längenmaß auf, dass der Breite des Rahmen angepasst ist, wobei die Leisten selber ein Breitenmaß aufweisen, welches über die Länge gleichförmig ist oder sich regelmäßig oder unregelmäßig verengend oder verbreiternd ausgebildet ist, sodass beispielsweise durch eine regelmäßige Änderung eine wellenförmige seitliche Kontur einer Leiste erzeugt ist, die sich ganz besonders vorteilhaft in einer benachbarten Leiste fortsetzt und zwar so, dass konvexe Bereiche der einen Leiste in konkave Bereiche der anderen Leiste eingreifen, sodass ein paralleler wellenförmiger Spalt zwischen den Leisten erzeugt ist, was optische Vorzüge aufweist aber auch technische Vorteile bei der Matratzenauflage mit sich bringt und insgesamt zu einer noch homogeneren Auflagerfläche führt.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform einer solchen Leiste eines Bettlattenrostes ist diese über dessen Länge in unterschiedlichen Unterstützungsbereichen für den Kopf, die Schultern, den Oberkörper, das Gesäß, die Oberschenkel, die Unterschenkel oder die Füße einer aufliegenden Person in unterschiedlicher Härte, Elastizität, Dicke, Breite, Form der Unterkonstruktion und/ oder aus unterschiedlichen Kunststoffen ausgebildet und so auf dem Rahmen angeordnet, dass ein Bettlattenrost jeder nur denkbaren Belastung, etwa einer kleinen oder großen, leichten oder schweren, dicken oder dünnen Person anpassbar ausgebildet ist.
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Eine weitere Steigerung der Variationsmöglichkeit des erfinderischen Bettlattenrostes besteht darin, dass er über seine Länge beanspruchungsbedingt auch mit Holzleisten, Spiral- oder Wellenunterfederungen und/ oder Tellerfedermodulen ausgestattet werden kann.
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Der Mittelgurt selber besteht vorzugsweise ebenfalls aus Kunststoff oder aus einem anderen zugfesten Material, wobei die Enden des Mittelgurtes an den Querholmen des Rahmens befestigt sind, um die gewünschte Funktion des Mittelgurtes zu gewährleisten.
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Entsprechend einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann eine Leiste eines Bettlattenrostes auch auf einem separaten Querträger gelagert sein und dabei sich nach unten erstreckende vertikale Führungen aufweisen, wobei der Querträger am Seitenholm des Rahmens in starren oder elastischen Lagerungen aus Kunststoff festgelegt sein kann und sich die Leiste frei auf dem Querträger abstützt, der seinerseits aus Kunststoff, Holz oder Metall aus Vollmaterial oder einem Hohlprofil bestehen kann.
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Eine Leiste selber kann dabei mit oder ohne eine Mitteldomung ausgeführt sein, d.h. sie kann flach oder mit einer konvex nach oben verformten Gestaltung versehen sein, jedenfalls aber mit oder ohne einteilige Unterkonstruktion im Spritzgussverfahren hergestellt sein, wobei Teile von mehrteiligen Leisten nur dann unlösbar miteinander verbunden sind, wenn sie aus dem gleichen Kunststoff bestehen und die Leisten damit problemlos recycelbar sind. Nicht zusammen recycelbare Bestandteile einer Leiste sind bevorzugt nur zusammengesteckt oder lösbar miteinander verrastet.
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Bevorzugterweise sind die Leisten mittels elastischen Endpunktlagern aus Kunststoff am Rahmen angeordnet, wobei ein solcher Rahmen mit oder ohne manuell oder elektrisch verstellbare Kopf- und/ oder Fußteile ausgebildet sein kann.
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Nachfolgend sind einige Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine Seitenansicht einer Leiste aus Kunstsoff mit einer damit einteiligen Unterkonstruktion,
- 2 eine Ansicht der Leiste gemäß 1 von unten,
- 3 eine Leistenanordnung von vier nebeneinander angeordneten Leisten mit gegensinnig geschwungenen Seitenkonturen,
- 4 eine räumliche Ansicht einer Leiste mit zusätzlichem Querträger und
- 5 einen Bettlattenrost mit einer Vielzahl von verschiedenen Leisten in unterschiedlichen Auflagerbereichen.
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Der Bettlattenrost 1 besteht aus einem Rahmen 2 aus Querholmen 19 und Seitenholmen 20 und mittels Endpunktlagern 16 darauf angeordneten Leisten 3-10, die über einen Mittelgurt 11 miteinander verbunden sind, der mittig oben und unten am Querholm 19 festgelegt ist und bei Belastung einer einzelnen Leiste 3-10 ein zu starkes Durchbiegen nach unten verhindert und der so für eine harmonische Druckverteilung und Flächenelastizität sorgt.
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Viel stabiler wird eine Leiste 3-10 durch eine mit der Leiste 3-10 einteilige oder damit lösbar oder fest verbundene Unterkonstruktion 13, wie sie in den 1 und 2 gezeigt ist, die unten mittig mit einer Öffnung 17 zum Einziehen des Mittelgurtes 11 versehen ist.
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Die Breite, ebenso wie die Höhe bzw. die Dicke und die Länge sowie die Form einer Leiste 3-10 ist dabei variabel, wobei die Länge der Leisten 3-10 durch die Außenrahmenkonstruktion und die Gesamtbreite des fertigen Bettlattenrostes 1 von beispielsweise 90cm oder 100cm definiert wird. Die Breite der einzelnen Leisten 3-10 liegt idealerweise zwischen 25mm und 60mm. Die Höhe und/ oder die Breite der Leisten 3-10 hat, wie auch der gewählte Kunststoff, Einfluss auf die Härte bzw. die Elastizität der Leisten 3-10. Je weicher die Leiste 3-10 ist, desto stärker ist die Durchbiegung bei einer Belastung von oben. Breitere und dickere Leisten 3-10 sind bei gleichem Material tendenziell fester und biegen sich weniger stark durch, wodurch in einem kompletten Bettlattenrost 1 durch die Art der Aneinanderreihung unterschiedliche, ergonomisch sinnvolle Liegezonen in Bezug auf die Liegehärte erzeugt werden.
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Bei dem eingesetzten Material sind grundsätzlich alle Arten von thermoplastischen Kunststoffen denkbar, wie z.B. PE, PA, PP, Polycarbonat oder auch Materialkombinationen. Nicht zum Einsatz kommen bei dieser Neuentwicklung dagegen Glasfaserstäbe, Metallstäbe oder ähnliches, die in die Kunststoffleisten eingearbeitet bzw. fest damit verbunden sind, da solche nicht recycelbar sind. Im Vordergrund stehen hier Kunststoffe, die nach ihrer Nutzungsdauer wieder komplett in die einzelnen Komponenten trenn- und recycelbar sind, um sie anschließend als Regenerat einer zweiten oder weiteren Verwendung zuzuführen.
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Die Anzahl der Leisten 3-10 in einem fertigen Bettlattenrost 1 kann zwischen 12 und 46 Leisten variieren. Je geringer der Abstand der Leisten 3-10 untereinander in einem Rahmen ist, desto eher erzielt man eine gute Abstützung einer Matratze und des menschlichen Körpers. Ein zu geringer Abstand der Leisten 3-10 sollte vermieden werden, um eine optimale Belüftung der Matratze zu gewährleisten.
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Eine gute Balance liegt bei einem Abstand zwischen 25mm und 75mm. Je Breiter eine einzelne Leiste 3-10 ist, desto weniger Leisten 3-10 benötigt man für eine gute Abstützung im Rahmen 2 und umgekehrt.
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Innerhalb eines Rahmens 2 können über die gesamte Liegefläche Leisten 3-10 gleicher oder auch unterschiedlicher Breite zum Einsatz kommen, wie in 5 gezeigt ist, ebenso wie eine Kombination von Kunststoffleisten mit Holzleisten oder Tellerfedermodulen oder weiteren Matratzenauflagerungen, die zeichnerisch nicht dargestellt ist.
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4 zeigt eine Variante einer Leiste 5, die frei auf einen Querträger 15 aufgesetzt ist, wobei sie mit sich seitlich nach unten erstreckenden Führungen 12;14 ausgebildet ist, die die Leiste 5 auf dem Querträger 15 halten. Der Querträger 15 selber kann dabei ebenfalls aus einem Kunststoff bestehen oder auch aus einem anderen starren oder elastischen Material und dabei aus Vollmaterial oder einem Hohlkammerprofil bestehen, wobei der Querträger 15 entweder fest zwischen die Seitenholme 20 des Bettlattenrostes 1 eingespannt oder aber in federelastischen seitlichen Lagern vertikal geführt sein kann.
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Die einzelnen Latten 3-10 sind dabei zur Erhöhung der Elastizität, Stabilität und Rückstellkraft mit einer sogenannten Mitteldomung versehen, also einem nach oben gerichteten Radius. Sie können jedoch auch ohne eine solche Mitteldomung ausgeformt sein. Die Leisten 3-10 sind im Spritzgußverfahren hergestellt und können alle Farben und Oberflächenbeschaffenheiten aufweisen sowie Gravuren und die verschiedensten Querschnittsformen aufweisen, etwa rechteckig, gerundet oder konvex, sowie mit als auch ohne Unterkonstruktion 13 ausgeführt sein. Die Befestigung der Leisten 3-10 erfolgt im Rahmen 2 analog bekannter Holzlattenroste in sogenannten Endpunktlagern 16, wobei die Rahmen 2 mit verstellbaren Kopf- und/ oder Fußteilen verstellbar ausgeführt sein können oder auch starr, wie der in 5 dargestellte Rahmen 2.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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