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Die Erfindung betrifft eine Leimbeckenbefüllungsvorrichtung für eine Kantenanleimmaschine mit einem Leimbecken zum Aufschmelzen von Klebergranulat und eine Kantenanleimmaschine mit einer Leimbeckenbefüllungsvorrichtung.
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Kantenanleimmaschinen sind Maschinen zum Aufbringen von Kantenmaterial an Werkstückkanten plattenförmiger Werkstücke. Kantenmaterial wird als Streifen- oder Rollenware bereitgestellt. Ziel des Kantenanleimens ist in der Regel die Versiegelung einer geschnittenen Werkstückkante, z. B. von Spanplatten oder Leichtbauplatten.
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Bei Kantenanleimmaschinen sind verschiedene Verbindungstechnologien bekannt. Kantenanleimmaschinen mit einem Leimsystem sind weit verbreitet und verwenden einen flüssigen Kleber, der mit einer Auftragswalze oder einer Auftragsdüse auf eine Werkstückkante oder das auf die Werkstoffkante aufzubringende Kantenmaterial aufgetragen wird. Als Kleber kommt häufig Schmelzklebergranulat, das in einem beheizten Leimbecken aufgeschmolzen wird, zum Einsatz. Beim Kleberauftrag mittels Auftragswalze gelangt das verflüssigte Schmelzklebergranulat aus dem Leimbecken über ein Fördersystem zur Auftragswalze. Die Auftragswalze nimmt den flüssigen Schmelzkleber auf und überträgt ihn auf die Werkstückkante oder das Kantenmaterial.
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Kantenanleimmaschinen werden in verschiedenen Modellen und mit unterschiedlichen Ausstattungen angeboten, lassen sich aber grundsätzlich in sechs Zonen, denen unterschiedliche Aggregate zugeordnet sind, untergliedern. Diese Zonen können als Formatierungszone, Leimzone, Druckzone, Nachbearbeitung, Finish und Werkstückrücklauf bezeichnet werden. Je nach Modell und Ausstattung einer Kantenanleimmaschine können auch Zonen fehlen, z. B. der Werkstückrücklauf.
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Im Folgenden werden die einzelnen Zonen kurz erläutert, wobei von einer Kantenanleimmaschine mit Leimbecken und Auftragswalze ausgegangen wird. Für den Kleberauftrag in der Leimzone sind unterschiedliche Techniken im Stand der Technik vorgeschlagen worden. So kann zum Aufschmelzen des Klebers und/oder Kantenmaterials z. B. mit Laser, Heißluft oder Infrarotlicht gearbeitet werden.
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In der Formatierungszone wird die Werkstückkante gerade und ausrissfrei gefräst, wobei auch eine Werkstückkantenprofilierung erfolgen kann. In der Leimzone wird Kleber auf die Werkstückkante oder das Kantenmaterial aufgetragen. In der Druckzone werden die Werkstückkante und das Kantenmaterial zusammengeführt und zusammengepresst. Der Andruck bewirkt ein so starkes Anhaften des Kantenmaterials an der Werkstückkante, dass die Nachbearbeitung im Anschluss an die Druckzone erfolgen kann. In der Nachbearbeitung wird von der Werkstückkante überstehendes Kantenmaterial entfernt und das Kantenmaterial im Bereich der Werkstückecken gerundet. Beim Finish werden schließlich Kleberreste entfernt, Frässchläge beseitigt und das Kantenmaterial poliert oder geglättet. Beim Werkstückrücklauf wird nach Abschluss der Bearbeitung das Werkstück zurück zur Einlaufseite der Kantenanleimmaschine geführt.
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Die Farbe des eingesetzten Klebers hat einen wesentlichen Einfluss auf das optische Ergebnis der beim Kantenanleimen entstehenden Fuge zwischen Werkstückkante und Kantenmaterial. Je nach Anwendung kann deshalb eine andere Kleberfarbe wünschenswert sein. Ein Wechsel der Kleberfarbe kann zu längeren Ausfallzeiten der Kantenanleimmaschine führen, insbesondere wenn das verwendete Leimbecken nicht auswechselbar ist. Aber auch der Austausch eines Leimbeckens gegen ein anderes Leimbecken kann zeit- und arbeitsaufwändig sein. In jedem Fall ist es oft notwendig, Kleberrückstände mit der alten Kleberfarbe vollständig aus dem Leimsystem, also dem Leimbecken, dem Fördersystem und der Auftragswalze zu beseitigen, bevor das Kantenanleimen mit der neuen Kleberfarbe fortgesetzt werden kann. Die Kleberrückstände werden beim Kleberfarbwechsel in der Regel entsorgt.
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Weiter ist beim Kantenanleimen zu berücksichtigen, dass Kleber, der sich zu lange im Leimbecken befindet, verkochen und an den Leimbeckenseitenwänden anbacken kann. Um ein Anbacken von Kleber an den Leimbeckenseitenwänden zu verhindern, können Rührsysteme, die den verflüssigten Kleber im Leimbecken kontinuierlich durchmischen, eingesetzt werden.
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Aus dem Stand der Technik sind unterschiedliche Leimsysteme für Klebergranulat bekannt geworden. Das generelle Ziel ist es, die aufgeschmolzene Klebergranulatmenge gering zu halten, um durch lang einwirkende Temperatur physikalische Veränderungen des geschmolzenen Klebergranulats zu verhindern. Weißer Kleber etwa hat die Eigenschaft, nach längerer Zeit der Wärmezufuhr zu karamellisieren und eine beige Farbe anzunehmen.
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Der Stand der Technik schlägt beispielsweise vor, Klebergranulat aus einem Vorratsbehälter in einen beheizbaren Vorschmelzbehälter zu füllen, in dem das Klebergranulat unter geringer Wärmezufuhr so weit aufgeschmolzen wird, dass es sich verflüssigt und in vergleichsweise geringen Mengen an ein kleineres beheizbares Leimbecken abgegeben werden kann. Im Leimbecken wird das Klebergranulat auf seine endgültige Temperatur gebracht und gelangt schließlich über ein Fördersystem zur Auftragswalze. Ein entsprechendes Leimsystem wird z. B. in der
DE 202 03 827 U1 und der
DE 201 04 697 U2 beschrieben.
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Eine einfache und komfortable Leimbeckenbefüllungsvorrichtung ist aus dem Stand der Technik jedoch nicht bekannt.
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Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der Erfindung, eine strukturell einfache und komfortabel zu bedienende Leimbeckenbefüllungsvorrichtung für ein Leimbecken einer Kantenanleimmaschine bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird gemäß Anspruch 1 gelöst durch eine Leimbeckenbefüllungsvorrichtung für eine Kantenanleimmaschine mit einem Leimbecken zum Aufschmelzen von Klebergranulat. Die erfindungsgemäße Leimbeckenbefüllungsvorrichtung erlaubt es, dem Leimbecken nur so viel Klebergranulat zuzuführen, wie für einen Bearbeitungsvorgang benötigt wird. Die Leimbeckenbefüllungsvorrichtung umfasst einen Vorratsbehälter zur Aufnahme von Klebergranulat und eine Klebergranulatfördereinrichtung zum pneumatischen Fördern des Klebergranulats aus dem Vorratsbehälter in das Leimbecken der Kantenanleimmaschine. Die Klebergranulatfördereinrichtung umfasst eine Förderleitung, die einen dem Vorratsbehälter zugeordneten ersten Endabschnitt und einen dem Leimbecken zugeordneten zweiten Endabschnitt aufweist. Ferner umfasst die Klebergranulatfördereinrichtung eine dem ersten Endabschnitt zugeordnete Druckluftversorgungseinrichtung zum Einspeisen von Druckluft in die Förderleitung oder eine dem zweiten Endabschnitt zugeordnete Unterdruckversorgungseinrichtung zum Einspeisen eines Unterdrucks in die Förderleitung. Im Förderrohr und in der Befüllungsdüse baut sich durch den Einsatz von Druckluft oder Unterdruck ein Förderluftstrom auf. Die Klebergranulatfördereinrichtung umfasst außerdem eine am zweiten Endabschnitt angeordnete Befüllungsdüse zum Abgeben des Klebergranulats an das Leimbecken. Das Leimbecken weist eine Heizeinrichtung zum Aufschmelzen des Klebergranulats auf. Der Vorratsbehälter weist hingegen keine Heizeinrichtung auf, so dass das Klebergranulat im Vorratsbehälter in seiner nicht aufgeschmolzenen Form vorliegt.
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Erfindungsgemäß erfolgt die Förderung mittels einer Luftströmung, die entweder durch einen eingangsseitig aufgebrachten Überdruck oder mittels eines ausgangsseitig aufgebrachten Unterdrucks erzeugt wird. Hierunter ist einerseits zu verstehen, dass am Beginn der Förderung Luft mit Überdruck relativ zu einem Umgebungsdruck in die Förderleitung eingespeist wird und im Bereich des Endes der Förderleitung diese unter Überdruck stehende Druckluft sich gegen einen Umgebungsdruck entspannt, wodurch die für die Förderung erforderliche Luftströmung erreicht wird. Alternativ ist hierunter zu verstehen, dass im Bereich der Auslassöffnung ein Unterdruck erzeugt wird, also Luft aus der Förderleitung abgesaugt wird, und durch diesen Unterdruck in Bezug auf einen Umgebungsdruck am Beginn der Förderleitung die Luftströmung erzeugt wird. Erfindungsgemäß können auch beide Maßnahmen - also Erzeugung von Unterdruck im Bereich der Auslassöffnung und Erzeugung eines Überdrucks im Bereich der Einlassöffnung - miteinander kombiniert werden.
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Die Druckluftversorgungseinrichtung kann einen Kompressor umfassen. Alternativ kann die Druckluftversorgungseinrichtung auch nur mit einer Druckluftquelle, also etwa einem Kompressor, oder einem Druckluftnetz verbunden sein. Der Luftdruck der von der Druckluftversorgungseinrichtung in die Förderleitung eingespeisten Druckluft kann zwischen 1 bar und 5 bar liegen.
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Da das Erzeugen von Druckluft energieaufwändig und somit teuer ist, ist es vorteilhaft, die für die Klebergranulatförderung benötigte Druckluftmenge so weit wie möglich zu reduzieren. Aus diesem Grund ist dem ersten Endabschnitt der Förderleitung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ein Volumenstromverstärker zugeordnet. Insbesondere kann der Volumenverstärker im ersten Endabschnitt der Förderleitung an einem Druckluft-Einspeisepunkt angeordnet sein. Da der von einem Volumenstromverstärker in Verbindung mit einer Druckluftversorgungseinrichtung erzeugte Luftstrom aus der von der Druckluftversorgungseinrichtung gelieferten Druckluft und von der Umgebung angesaugter Umgebungsluft besteht, verringert ein Volumenstromverstärker die für die pneumatische Klebergranulatförderung benötigte Druckluftmenge relativ zu einer Leimbeckenbefüllungsvorrichtung ohne Volumenstromverstärker. Sollen große Förderstrecken überbrückt werden, können entlang der Förderleitung auch mehrere Volumenstromverstärker mit einem Abstand voneinander angeordnet werden. Entsprechendes gilt natürlich auch beim Einsatz einer Unterdruckversorgungseinrichtung.
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Die Förderleitung, die ein Schlauch oder ein Rohr sein kann, und die Befüllungsdüse definieren entlang ihrer Längsachse eine Förderrichtung für das Klebergranulat-Druckluft-Gemisch. Vorzugsweise bewirkt die Geometrie der Befüllungsdüse eine Richtungsänderung des Klebergranulat-Druckluft-Gemisches von einer ersten Förderrichtung zu einer zweiten Förderrichtung. Die erste Förderrichtung unterscheidet sich also von der zweiten Förderrichtung. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die Befüllungsdüse eine Umwandung mit wenigstens einer Luftentweichöffnung auf. Die wenigstens eine Luftentweichöffnung der Befüllungsdüse ist derart angeordnet, dass die Druckluft (bzw. der Förderluftstrom) entlang der ersten Förderrichtung aus der Befüllungsdüse entweicht, also der Richtungsänderung nicht unterworfen wird, und das Klebergranulat entlang der zweiten Förderrichtung aus der Befüllungsdüse austritt. Beispielsweise kann die wenigstens eine Luftentweichöffnung in einem kurvenäußeren Bereich der Umwandung der Befüllungsdüse angeordnet sein. Auf diese Weise kann verhindert werden, dass die in der Förderleitung geführte Druckluft beim Entweichen aus der Befüllungsdüse auf das geschmolzene Klebergranulat im Leimbecken trifft und dieses abkühlt.
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Die Größe der wenigstens einen Luftentweichöffnung ist derart bemessen, dass kein Klebergranulat zusammen mit der Druckluft aus der Befüllungsdüse austritt. Entsprechend kann der kleinste Durchmesser der wenigstens einen Luftentweichöffnung kleiner als der kleinste zu erwartende Klebergranulatdurchmesserdes verwendeten Klebergranulats sein. Zusätzlich oder alternativ kann der wenigstens einen Luftentweichöffnung eine Sieb- oder Filtereinrichtung vor- oder nachgelagert sein. Die wenigstens eine Luftentweichöffnung kann die Form eines oder mehrerer Schlitze aufweisen, deren Breite geringer ist als die kleinste Abmessung des Klebergranulats, wobei natürlich auch andere Ausgestaltungen möglich sind.
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Indem die wenigstens eine Luftentweichöffnung im Bereich des dem Leimbecken zugewandten Endes der Befüllungsdüse vorgesehen wird, kann ein Klebergranulatstau in der Befüllungsdüse vermieden und/oder der für eine zuverlässige Klebergranulatförderung erforderliche Druck der von der Druckluftversorgungseinrichtung in die Förderleitung gespeisten Druckluft vergleichsweise geringgehalten werden. Entsprechend ist es vorteilhaft, wenn die zweite Förderrichtung eine Komponente in Schwerkraftrichtung aufweist, so dass die Schwerkraftwirkung den Austritt des Klebergranulats aus der Befüllungsdüse in diesem Förderabschnitt unterstützt oder sogar hauptsächlich oder alleinig bewirkt. Grundsätzlich ist zu verstehen, dass die zweite Förderrichtung näher zur Schwerkraftrichtung liegen sollte als die erste Förderrichtung. Die erste Förderrichtung kann bevorzugt eine Komponente entgegen der oder senkrecht zur Schwerkraftrichtung aufweisen, um sicherzustellen, dass keine Druckluft in das Leimbecken und auf die Granulatschmelze strömt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform hat die Befüllungsdüse eine umgekehrte U-Form mit einem ersten und zweiten Schenkel und einem die beiden Schenkel verbindenden Verbindungsstück. Der erste Schenkel ist mit der Förderleitung verbunden. Die wenigstens eine Luftentweichöffnung kann im Bereich des Verbindungsstücks oder/und des zweiten Schenkels vorgesehen sein. Insbesondere ist es bevorzugt, wenn die wenigstens eine Luftentweichöffnung in einem ersten abschüssigen und/oder in einem zweiten abschüssigen Abschnitt der Befüllungsdüse angeordnet sein. Der erste und zweite Schenkel können gerade oder gebogen ausgeführt sein. Auf ein Verbindungsstück zwischen dem ersten und zweiten Schenkel kann in manchen Ausführungsformen verzichtet werden.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die Befüllungsdüse einen ersten Abschnitt, durch den die Druckluft entlang einer ersten Richtung geleitet wird, und einen sich an den ersten Abschnitt anschließenden zweiten Abschnitt, durch den die Druckluft entlang einer von der ersten Richtung verschiedenen zweiten Richtung geleitet wird, aufweist. Die wenigstens eine Luftentweichöffnung kann in einem Übergangsbereich zwischen dem ersten und zweiten Anschnitt angeordnet sein. Die Druckluft kann entlang einer dritten Richtung aus der Befüllungsdüse ausströmen, die sich von der zweiten Richtung unterscheidet. Die dritte Richtung kann mit der ersten Richtung übereinstimmen oder von der ersten Richtung verschieden sein.
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Insbesondere in dem Fall, dass an der Befüllungsdüse das Klebergranulat von der Druckluft getrennt wird, ist es vorteilhaft, an der Befüllungsdüse ein Luftleitblech vorzusehen, das dem Kühlen des dem Leimbecken zugewandten Endes der Befüllungsdüse mit Druckluft dient. Für die Beaufschlagung des Luftleitblechs mit Druckluft kann eine weitere Druckluftversorgungseinrichtung vorgesehen sein.
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Gemäß einerweiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst die Klebergranulatfördereinrichtung ferner ein am ersten Endabschnitt der Förderleitung angeordnetes Ansaugrohr. Das Ansaugrohr kann einstückig mit der Förderleitung oder separat von der Förderleitung vorgesehen sein. Indem ein Rohrmantel des Ansaugrohrs mit wenigstens einer Durchgangsöffnung versehen ist, kann verhindert werden, dass sich beim Ansaugen von Klebergranulat aus dem Vorratsbehälter ein Klebergranulatstau im Ansaugrohr bildet. Hier gilt wie für die wenigstens eine Luftentweichöffnung der Befüllungsdüse, dass die wenigstens eine Durchgangsöffnung nicht größer als der kleinste zu erwartende Klebergranulatdurchmesser sein sollte. Zusätzlich oder alternativ kann die geometrische Ausbildung des Ansaugrohrs einem Klebergranulatstau im Ansaugrohr entgegenwirken.
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Der Vorratsbehälter kann unterschiedlich ausgestaltet sein. Zum Beispiel kann der Vorratsbehälter eine Umwandung mit einer Klebergranulateintrittsöffnung zum Einfüllen von Klebergranulat in den Vorratsbehälter und einer Klebergranulataustrittsöffnung aufweisen. In diesem Fall ist das Ansaugrohr derart mit dem Vorratsbehälter verbunden, dass das Ansaugrohr das Klebergranulat durch die Klebergranulataustrittsöffnung hindurch ansaugt. Die Klebergranulataustrittsöffnung ist vorzugsweise am Boden des Vorratsbehälters angeordnet. Das Ansaugrohr und der Vorratsbehälter können einstückig ausgebildet sein. Vorzugsweise ist der Vorratsbehälter trichterförmig und die Klebergranulataustrittsöffnung am sich verjüngenden Ende des Vorratsbehälters vorgesehen, wodurch sich ungewollte Rückstände von Klebergranulat im Vorratsbehälter, die sich trotz der mittels der Druckluftversorgungseinrichtung im Ansaugrohr erzeugten Sogwirkung bilden können, vermeiden lassen.
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Weist der Vorratsbehälter nur eine Klebergranulateintrittsöffnung auf, ist also in der Umwandung des Vorratsbehälters keine zusätzlich zur Klebergranulateintrittsöffnung vorgesehene Klebergranulataustrittsöffnung vorhanden oder ist die Klebergranulataustrittsöffnung verschlossen, kann sich die Förderleitung durch die Klebergranulateintrittsöffnung hindurch und in das Klebergranulat hinein erstrecken, damit der erste Endabschnitt der Förderleitung das im Vorratsbehälter befindliche Klebergranulat bei Betrieb der Druckluftversorgungseinrichtung ansaugen kann. Dies ist besonders dann günstig, wenn der Vorratsbehälter ein Sack oder dergleichen ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist dem Vorratsbehälter eine Füllstandsmesseinrichtung zugeordnet, um sicherstellen zu können, dass sich für einen Bearbeitungsvorgang ausreichend Klebergranulat im Vorratsbehälter befindet. Zusätzlich oder alternativ kann dem Leimbecken eine Füllstandsüberwachungseinrichtung zugeordnet sein.
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Es ist bevorzugt, wenn die Befüllungsdüse um eine Schwenkachse schwenkbar am zweiten Endabschnitt der Förderleitung angeordnet ist. Insbesondere kann die Befüllungsdüse zwischen einer Arbeitsstellung zum Befüllen des Leimbeckens und einer Verstaustellung schwenkbar sein. Die Verstaustellung der Befüllungsdüse kann beispielsweise bei einem Auswechselvorgang des Leimbeckens günstig sein. Die Schwenkachse kann vertikal verlaufen.
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Werden für einen Bearbeitungsvorgang oder aufeinanderfolgende Bearbeitungsvorgänge unterschiedliche Klebergranulate benötigt, ist es wünschenswert, wenn ein Wechsel von einem Klebergranulat zu einem anderen Klebergranulat möglichst einfach bewerkstelligt werden kann. Die Leimbeckenbefüllungsvorrichtung weist in diesem Fall einen ersten Vorratsbehälter zur Aufnahme eines ersten Klebergranulats und einen zweiten Vorratsbehälter zur Aufnahme eines zweiten Klebergranulats auf.
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Gemäß einer ersten Ausführungsform ist die Klebergranulatfördereinrichtung zwischen einem pneumatischen Fördern von erstem Klebergranulat aus dem ersten Vorratsbehälter und einem pneumatischen Fördern von zweitem Klebergranulat aus dem zweiten Vorratsbehälter umschaltbar. Die Förderleitung kann z. B. zunächst mit dem ersten Vorratsbehälter verbunden sein und dann von dem ersten Vorratsbehälter gelöst und mit dem zweiten Vorratsbehälter verbunden werden. Während des Umschaltvorgangs kann die Druckluftversorgungseinrichtung deaktiviert sein.
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Gemäß einer zweiten Ausführungsform schlägt die vorliegende Erfindung für einen vereinfachten Klebergranulatwechsel vor, dem ersten Vorratsbehälter eine erste Klebergranulatfördereinrichtung und dem zweiten Vorratsbehälter eine zweite Klebergranulatfördereinrichtung zuzuordnen. Dabei ist die erste Klebergranulatfördereinrichtung von der zweiten Klebergranulatfördereinrichtung verschieden. Die beiden Klebergranulatfördereinrichtungen sind wie oben beschrieben aufgebaut, umfassen also jeweils eine Förderleitung, eine Druckluftversorgungseinrichtung und eine Befüllungsdüse. Die beiden Druckluftversorgungseinrichtungen können von der gleichen Druckluftquelle gespeist oder an das gleiche Druckluftnetz angeschlossen sein. Indem zwischen einem Betrieb der ersten Klebergranulatfördereinrichtung und einem Betrieb der zweiten Klebergranulatfördereinrichtung umgeschaltet wird, wird entsprechend das erste oder zweite Klebergranulat in das Leimbecken der Kantenanleimmaschine gefüllt.
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Für einen erleichterten Klebergranulatwechsel schlägt die vorliegende Erfindung gemäß einer dritten Ausführungsform vor, dass die Klebergranulatfördereinrichtung einer Leimbeckenbefüllungsvorrichtung neben einer Druckluftversorgungseinrichtung und einer Befüllungsdüse eine erste und zweite Förderleitung, die jeweils einen ersten und zweiten Endabschnitt aufweisen, umfasst. Dabei ist der erste Endabschnitt der ersten Förderleitung dem ersten Vorratsbehälter und der erste Endabschnitt der zweiten Förderleitung dem zweiten Vorratsbehälter zugeordnet. Die Befüllungsdüse der Klebergranulatfördereinrichtung ist am zweiten Endabschnitt der ersten und zweiten Förderleitung angeordnet, kann also durch beide Förderleitungen mit Klebergranulat gespeist werden.
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In allen drei Ausführungsformen kann das erste oder zweite Klebergranulat auch ein Reinigungsgranulat zum Reinigen und Spülen des Leimbeckens sein.
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Die vorliegende Erfindung betrifft zudem eine Kantenanleimmaschine mit einem Leimbecken zum Aufschmelzen von Klebergranulat und einer oben beschriebenen Leimbeckenbefüllungsvorrichtung. Bevorzugt umfasst die Kantenanleimmaschine eine Steuereinheit. Bei der Steuereinheit kann es sich um die Zentralsteuerung der Kantenanleimmaschine handeln. Wird eine Kantenanleimmaschine mit einer erfindungsgemäßen Druckluftversorgungseinrichtung nachgerüstet, kann die Druckluftversorgungseinrichtung mit einem entsprechenden Update für die Steuereinheit der Kantenanleimmaschine ausgeliefert werden oder das entsprechende Update kann der Kantenanleimmaschine anderweitig, z. B. über einen Link, zur Verfügung gestellt werden.
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Die erfindungsgemäße Druckluftversorgungseinrichtung kann aber auch mit einer eigenen Steuereinheit ausgestattet sein, die mit einer Steuereinheit der Kantenanleimmaschine zusammenwirken oder von einer solchen unabhängig sein kann.
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Die Steuereinheit kann mit der Druckluftversorgungseinrichtung und, sofern vorhanden, auch mit der Füllstandsmesseinrichtung des Vorratsbehälters und der Füllstandsüberwachungseinrichtung des Leimbeckens verbunden sein. Die Steuereinheit kann dazu eingerichtet sein, einen Betrieb der Druckluftversorgungseinrichtung mittels der dem Vorratsbehälter zugeordneten Füllstandsmesseinrichtung und/oder der dem Leimbecken zugeordneten Füllstandsüberwachungseinrichtung automatisch zu steuern. Sinkt bei deaktivierter Druckluftversorgungseinrichtung beispielsweise der Füllstand an Klebergranulat im Leimbecken unter einen vorbestimmten Mindestfüllstand, kann die Steuereinheit die Druckluftversorgungseinrichtung aktivieren, damit der Füllstand im Leimbecken wieder über den Mindestfüllstand ansteigt. Steigt der Füllstand an Klebergranulat im Leimbecken allerdings über einen Maximalfüllstand, kann die Steuereinheit die Druckluftversorgungseinrichtung deaktivieren, damit der Füllstand im Leimbecken nicht weiter steigt. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass der Füllstand im Leimbecken stets zwischen dem Mindestfüllstand und dem Maximalfüllstand liegt. Der Mindest- und/oder Maximalfüllstand ist vorzugsweise je nach Bedienvorgang von einer Bedienperson über eine Eingabeeinrichtung der Steuereinheit einstellbar oder in einer Speichereinheit der Steuereinheit abgelegt. Die Steuereinheit kann auch dazu eingerichtet sein, einen entsprechenden Hinweis, etwa in Form eines Warnsignals, an eine Bedienperson der Kantenanleimmaschine bzw. der Leimbeckenbefüllungsvorrichtung abzugeben, wenn der Füllstand im Vorratsbehälter unter eine vorbestimmte Mindestfüllgrenze sinkt.
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Die Steuereinheit kann zusätzlich oder alternativ dazu eingerichtet sein, bei einem entsprechenden Befehl einer Bedienperson der Kantenanleimmaschine einen Klebergranulatwechsel vorzunehmen. Hierfür kann bei einer Kantenanleimmaschine mit einer Leimbeckenbefüllungsvorrichtung gemäß der oben beschriebenen ersten Ausführungsform die Steuereinheit dazu eingerichtet sein, zwischen einem Betrieb der ersten Klebergranulatfördereinrichtung und einem Betrieb der zweiten Klebergranulatfördereinrichtung umzuschalten, um entweder das erste Klebergranulat oder das zweite Klebergranulat in das Leimbecken zu fördern. Es ist jedoch auch möglich, beide Klebergranulatfördereinrichtungen zu betreiben, so dass sowohl das erste Klebergranulat als auch das zweite Klebergranulat in das Leimbecken gefüllt werden.
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Bei einer Kantenanleimmaschine mit einer Leimbeckenbefüllungsvorrichtung gemäß der oben beschriebenen zweiten Ausführungsform kann die Steuereinheit dazu eingerichtet sein, zwischen der Klebergranulatförderung mit der ersten Förderleitung und der zweiten Förderleitung umzuschalten, um entweder das erste Klebergranulat oder das zweite Klebergranulat in das Leimbecken zu fördern. Es ist auch vorstellbar, das Klebergranulat durch beide Förderleitungen zu fördern, so dass das Leimbecken mit beiden Klebergranulaten befüllt wird.
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Ein beispielhaftes Verfahren zum Befüllen eines Leimbeckens einer Kantenanleimmaschine mit Klebergranulat umfasst den Schritt, Klebergranulat aus einem Vorratsbehälter entlang einer Förderleitung pneumatisch in das Leimbecken zu fördern. Für die pneumatische Klebergranulatförderung kommt vorzugsweise Druckluft zum Einsatz.
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Kommt eine oben beschriebene Leimbeckenbeckenbefüllungsvorrichtung zum Einsatz, umfasst das Verfahren in einem Beispiel die folgenden Schritte:
- - Fördern des Klebergranulats mittels Druckluft aus dem Vorratsbehälter durch die Förderleitung zu einer Granulateintrittsöffnung der Befüllungsdüse,
- - Fördern des Klebergranulats mittels Druckluft durch einen ersten Abschnitt der Befüllungsdüse entlang einer ersten Richtung,
- - Fördern des Klebergranulats mittels Schwerkraft durch einen zweiten Abschnitt der Befüllungsdüse, der sich an den ersten Abschnitt anschließt, zu einer Granulataustrittsöffnung der Befüllungsdüse, in einer zweiten Richtung, die verschieden von der ersten Richtung ist und eine Komponente in Schwerkraftsrichtung aufweist,
- - Fördern zumindest eines Teils der Druckluft aus wenigstens einer Luftentweichöffnung, die im Übergangsbereich zwischen dem ersten Abschnitt und dem zweiten Abschnitt der Befüllungsdüse in einer Umwandung der Befüllungsdüse angeordnet ist, in einer dritten Richtung, die verschieden von der zweiten Richtung ist.
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Die dritte Richtung kann im Wesentlichen mit der ersten Richtung übereinstimmen.
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Besonders bevorzugt ist die zweite Richtung in das Leimbecken und die dritte Richtung nicht in das Leimbecken gerichtet. Die dritte Richtung weist vorzugsweise eine Komponente entgegen der Schwerkraftsrichtung auf, um die Druckluft nach oben und vom Leimbecken weg zu leiten. Die dritte Richtung kann mit der ersten Richtung übereinstimmen.
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Das Verfahren kann die folgenden Schritte umfassen:
- - kontinuierliches Ermitteln eines Füllstands an Klebergranulat im Leimbecken mittels der dem Leimbecken zugeordneten Füllstandsüberwachungseinrichtung, und
- - automatisches Aktivieren der deaktivierten Druckluftversorgungseinrichtung mittels der Steuereinheit der Kantenanleimmaschine, wenn der ermittelte Füllstand im Leimbecken kleiner als ein dem Leimbecken zugeordneter vorbestimmter Mindestfüllstand ist.
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Die Druckluftversorgungseinrichtung kann für ein vorbestimmtes Zeitintervall aktiviert bleiben. Auf diese Weise kann neues Klebergranulat portionsweise in das Leimbecken gefördert werden. Zusätzlich oder alternativ kann die aktivierte Druckluftversorgungseinrichtung von der Steuereinheit der Kantenanleimmaschine automatisch deaktiviert werden, wenn der ermittelte Füllstand im Leimbecken größer als ein dem Leimbecken zugeordneter vorbestimmter Maximalfüllstand ist.
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Das beispielhafte Verfahren kann zusätzlich oder alternativ die folgenden Schritte umfassen:
- - Ermitteln eines Füllstands an Klebergranulat im Vorratsbehälter mittels der dem Vorratsbehälter zugeordneten Füllstandsmesseinrichtung, und
- - Ausgeben eines Warnsignals, wenn der ermittelte Füllstand im Vorratsbehälter kleiner als eine dem Vorratsbehälter zugeordnete vorbestimmte Mindestfüllgrenze ist.
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Obgleich in den obigen Ausführungen vom Einsatz einer Druckluftversorgungseinrichtung ausgehen, gilt entsprechendes, wenn anstelle der Druckluftversorgungseinrichtung oder zusätzlich zur Druckluftversorgungseinrichtung eine Unterdruckversorgungseinrichtung zum Fördern des Klebergranulats verwendet wird.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels detailliert beschrieben. Hierbei zeigt:
- 1 einen Gesamtüberblick einer Leimbeckenbefüllungsvorrichtung für ein Leimbecken einer Kantenanleimmaschine,
- 2 eine Detailansicht der Befüllungsdüse der Leimbeckenbefüllungsvorrichtung von 1,
- 3 eine Detailansicht des Vorratsbehälters der Leimbeckenbefüllungsvorrichtung von 1, und
- 4 eine schematische Darstellung eines Förderrohrs, bei dem das Klebergranulat mithilfe von Unterdruck gefördert wird.
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1 zeigt eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Leimbeckenbefüllungsvorrichtung 100 für ein Leimbecken 10 einer (in 3 schematisch angedeuteten) Kantenanleimmaschine 1. Das Leimbecken 10 weist eine mit einem Leimbeckendeckel 14 verschließbare Befüllungsöffnung 12 für Klebergranulat und eine nicht gezeigte Heizeinrichtung zum Aufschmelzen des Klebergranulats auf. Das Leimbecken 10 ist vorzugsweise aus Metall hergestellt. Dem Leimbecken 10 ist eine Auftragswalze 16 zum Auftragen des im Leimbecken 10 verflüssigten Klebergranulats auf eine Schmalkante eines plattenförmigen Werkstücks oder ein an der Schmalkante anzuleimendes Kantenmaterial zugeordnet. Klebergranulate sind mit unterschiedlichen chemischen und physikalischen Eigenschaften, etwa unterschiedlichen Farben, erhältlich. Das Klebergranulat kann insbesondere ein Schmelzklebergranulat, z.B. ein EVA- oder PUR-Kleber sein. Das Leimbecken 10 ist vorzugsweise auswechselbar in oder an der Kantenanleimmaschine 1 vorgesehen, um beispielsweise einen Klebergranulat-Farbwechsel leicht vornehmen zu können. Das Leimbecken 10 kann auch ein beheizbarer Vorschmelzbehälter oder ein anderer zum Aufschmelzen von Klebergranulat eingerichteter Behälter sein.
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Die Leimbeckenbefüllungsvorrichtung 100 umfasst einen trichterförmigen Vorratsbehälter 102 und eine Klebergranulatfördereinrichtung 104. Der Vorratsbehälter 102 weist eine Umwandung auf, die eine Klebergranulateintrittsöffnung 108 und eine Klebergranulataustrittsöffnung 110 definiert.
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Die Klebergranulatfördereinrichtung 104 umfasst eine Förderleitung 112, einen Volumenstromverstärker 114, eine Druckluftversorgungseinrichtung 116, eine Befüllungsdüse 118 und ein Ansaugrohr 120. Die Förderleitung 112 kann ein Schlauch oder ein Rohr sein. Die Förderleitung 112 weist einen ersten Endabschnitt 122 und einen zweiten Endabschnitt 124 auf. Der erste Endabschnitt 122 der Förderleitung 112 ist über den Volumenstromverstärker 114 mit dem Ansaugrohr 120 verbunden. Das Ansaugrohr 120 ist an einem unteren Ende des Vorratsbehälters 102 an dem Vorratsbehälter 102 befestigt. Die Befüllungsdüse 118 weist einen Einspeiseendbereich 140 und einen Abgabeendbereich 142 auf. Der Einspeiseendbereich 140 der Befüllungsdüse 118 ist am zweiten Endabschnitt 124 der Förderleitung 112 angeordnet. Der Abgabeendbereich 142 der Befüllungsdüse 118 verjüngt sich zum Abgabeende der Befüllungsdüse 118 hin.
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Das Ansaugrohr 120, der Volumenstromverstärker 114, die Förderleitung 112 und die Befüllungsdüse 118 definieren an jedem Punkt ihrer Längsachse eine Förderrichtung FR des Klebergranulat-Druckluft-Gemisches.
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Die Druckluftversorgungseinrichtung 116 umfasst im dargestellten Ausführungsbeispiel einen mit einem nicht gezeigten Kompressor verbundenen Druckregler 126 mit Druckschalter 128 (3), der Druckluft in den Volumenstromverstärker 114 einspeist. Es sei bemerkt, dass in den Figuren der Übersichtlichkeit halber nicht alle Verbindungsschläuche und dergleichen gezeigt sind. Durch das Einspeisen von Druckluft in den Volumenstromverstärker 114 entsteht im Ansaugrohr 120 eine Sogwirkung, die das im Vorratsbehälter 102 befindliche Klebergranulat samt Umgebungsluft durch das Ansaugrohr 120 und den Volumenstromverstärker 114 in die Förderleitung 112 befördert.
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Anstatt die Förderleitung 112 bzw. das Ansaugrohr 120, wie in den 1 und 3 dargestellt, lösbar an dem Vorratsbehälter 102 zu befestigen, so dass das Ansaugrohr 120 mit der Klebergranulataustrittsöffnung 110 kommuniziert, kann die Förderleitung bzw. das Ansaugrohr 120 (bei geschlossener Klebergranulataustrittsöffnung 110) auch in das im Vorratsbehälter 102 befindliche Klebergranulat eingetaucht werden.
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Das Ansaugrohr 120 weist einen Rohrmantel auf, der eine oder mehrere (in den Figuren nicht gezeigte) Durchgangsöffnungen aufweisen kann. Die eine oder mehreren Durchgangsöffnungen verhindern einen Klebergranulatstau beim Eintreten des Klebergranulats in das Ansaugrohr 120.
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Die Befüllungsdüse 118 ist U-förmig ausgebildet und weist einen mit der Förderleitung 112 verbundenen ersten Schenkel 134 und einen über ein abgewinkeltes Verbindungsstück 136 mit dem ersten Schenkel 134 verbundenen zweiten Schenkel 138 auf. Der erste Schenkel 134 bildet den Einspeiseendbereich 140 der Befüllungsdüse 118 und der zweiten Schenkel 138 bildet den Abgabeendbereich 142 der Befüllungsdüse 118. Die Befüllungsdüse 118 kann aber auch anders geformt sein, beispielsweise mit einem rund gebogenen statt abgewinkelten Verbindungsstück 136. Darüber hinaus ist es auch möglich, die Befüllungsdüse 118 einstückig mit der Förderleitung 112 auszubilden.
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Die Befüllungsdüse 118 kann mithilfe eines Schwenkmechanismus 144 von einer in den Figuren dargestellten Arbeitsstellung in eine in den Figuren nicht gezeigte Verstaustellung um eine (in den Figuren vertikale) Schwenkachse SA verschwenkt werden. Die Schwenkachse SA erstreckt sich entlang einer Längsachse des ersten Schenkels 134. In der Arbeitsstellung befindet sich der Abgabeendbereich 142 der Befüllungsdüse 118 oberhalb der Befüllungsöffnung 12 des Leimbeckens 10.
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Wie in 2 zu sehen, weist die Befüllungsdüse 118 in ihrer Umwandung eine Vielzahl von Luftentweichöffnungen 148 auf. Die Luftentweichöffnungen 148 sind im dargestellten Ausführungsbeispiel als sich entlang einer Längsrichtung der Befüllungsdüse 118 erstreckende Luftschlitze ausgebildet. Die Luftentweichöffnungen 148 sind in einem Bereich der Umwandung vorgesehen, der den zweiten Schenkel 138 und einem dem zweiten Schenkel 138 näheren Abschnitt des Verbindungsstücks 136 umfasst. Genauer sind die Luftentweichöffnungen 148 entlang einer außenliegenden Umfangsfläche der U-förmigen Befüllungsdüse 118 angeordnet, so dass die aus den Luftentweichöffnungen 148 austretende Druckluft nach oben abströmt. Die Ausströmrichtung (oder zumindest eine Komponente davon) ist in 2 mit dem Pfeil FR1 gekennzeichnet. Das Klebergranulat tritt in Richtung des im Wesentlichen vertikal, also in Schwerkraftrichtung verlaufenden Pfeils FR2 aus der Befüllungsdüse 118 aus. Durch diese Ausgestaltung der Befüllungsdüse 118 wird vermieden, dass die Druckluft auf das im Leimbecken 10 befindliche geschmolzene Klebergranulat trifft und dieses abkühlt.
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In einer in 4 schematisch dargestellten Variante dieses Ausführungsbeispiels könnte durch die Luftentweichöffnungen 148 auch Luft aus der Befüllungsdüse 118 abgesaugt und hierdurch im Bereich des Abgabeendbereichs 142 in der Befüllungsdüse 118 ein Unterdruck erzeugt werden, der zu einer Luftströmung durch die Förderleitung 112 führt. Dies kann mit einem Umgebungsdruck oder einem Überdruck am Beginn der Förderleitung ausgeführt werden. In 4 ist ein zum Verschließen der Auslassöffnung der Befüllungsdüse 118 vorgesehenes Verschlusselement 143 gezeigt, das insbesondere in der Anlaufphase des Förderbetriebs dabei hilft, dass sich die richtigen Druckverhältnisse in Förderrohr 112 und Befüllungsdüse 118 aufbauen. Im eigentlichen Förderbetrieb gibt das Verschlusselement 143 die Auslassöffnung frei. Die Position des Verschlusselements 143 kann von Hand, mechanisch oder elektronisch eingestellt werden.
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Im dargestellten Fall ist der Querschnitt der Befüllungsdüse 118 im Bereich des ersten Schenkels 134 und des Verbindungsstücks 136 rechteckig und im Bereich des zweiten Schenkels 138 rautenförmig. Selbstverständlich können auch andere Querschnittsformen verwendet werden. Beispielweise kann die Befüllungsdüse 118 einen runden Querschnitt aufweisen.
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An der Befüllungsdüse 118 ist ein in einer Führungsschiene 152 längs der Führungsschiene 152 beweglich angeordnetes Luftleitblech 150 vorgesehen, das mit Druckluft aus einer weiteren Druckluftversorgungseinrichtung 156 beaufschlagt werden kann, um den Abgabeendbereich 142 der Befüllungsdüse 118 zu kühlen.
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Wie in 3 zu sehen, ist im Bereich der Klebergranulataustrittsöffnung 110 des Vorratsbehälters 102 eine Füllstandsmesseinrichtung 154 angeordnet. Auch dem Leimbecken 10 kann eine nicht gezeigte Füllstandsüberwachungseinrichtung zugeordnet sein. Diese können jeweils als Füllstandssensor ausgeführt sein, beispielsweise indem mittels einer Abstandsmessung der Pegelstand im Vorratsbehälter 102 bzw. im Leimbecken 10 erfasst wird. Die Kantenanleimmaschine 1 weist vorzugsweise eine Steuereinheit 3 auf, die mit der Druckluftversorgungseinrichtung 116 (und/oder der Unterdruckversorgungseinrichtung 117) sowie mit der Füllstandsmesseinrichtung 154 des Vorratsbehälters und der Füllstandsüberwachungseinrichtung des Leimbeckens 10 signalübertragend verbunden ist. Die Signalübertragung ist in 3 nur schematisch angedeutet und kann drahtlos oder über elektrische Leitungen erfolgen.
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Bezugszeichenliste
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- FR
- Förderrichtung
- FR1
- erste Förderrichtung
- FR2
- zweite Förderrichtung
- SA
- Schwenkachse
- 1
- Kantenanleimmaschine
- 3
- Steuereinheit
- 10
- Leimbecken
- 12
- Befüllungsöffnung
- 14
- Leimbeckendeckel
- 16
- Auftragswalze
- 100
- Leimbeckenbefüllungsvorrichtung
- 102
- Vorratsbehälter
- 104
- Klebergranulatfördereinrichtung
- 108
- Klebergranulateintrittsöffnung
- 110
- Klebergranulataustrittsöffnung
- 112
- Förderleitung
- 114
- Volumenstromverstärker
- 116
- Druckluftversorgungseinrichtung
- 117
- Unterdruckversorgungseinrichtung
- 118
- Befüllungsdüse
- 120
- Ansaugrohr
- 122
- erster Endabschnitt
- 124
- zweiter Endschnitt
- 126
- Druckregler
- 128
- Druckschalter
- 134
- erster Schenkel
- 136
- Verbindungsstück
- 138
- zweiter Schenkel
- 140
- Einspeiseendbereich
- 142
- Abgabeendbereich
- 143
- Verschlusselement
- 144
- Schwenkmechanismus
- 148
- Luftentweichöffnung
- 150
- Luftleitblech
- 152
- Führungsschiene
- 154
- Füllstandsmesseinrichtung
- 156
- weitere Druckluftversorgungseinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20203827 U1 [0010]
- DE 20104697 U2 [0010]