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Die Erfindung bezieht sich auf einen Handgreifer zum Aufnehmen eines Kochgefäßes mittels eines Dornes am Handgreifer, wobei der Dorn lösbar in eine Vertiefung in der Wand des Kochgefäßes einsteckbar ist. Die Vorgabe dieser Vertiefung ist auf dem heutigen Stand der Fertigungstechnik keine wesentliche Einschränkung, da Kochgefäße oder Gareinsätze in Dampfkochern fast nur durch Pressen von Blech oder das Gießen von Keramik oder Kunststoff hergestellt werden, wobei in der Gussform auch die Vertiefung hergestellt werden kann.
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Auf aktuellem Stand der Technik sind zum Aufnehmen von Kochgefäßen aufsetzbare Handgriffe bekannt, die bei Nichtgebrauch Platz sparen und mit denen unter anderem Kochgefäße aus Mikrowellenherden oder aus Öfen oder Garkörbe aus Dampfdrucktöpfen oder Dampfgarern aufgenommen werden.
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Für Kochgefäße, deren Rand umlaufend in horizontaler Richtung profiliert ist, sind Greifzangen bekannt, wie zum Beispiel die
CH 309 502A , die
CN 208 286 818U und die
JP 2020 103 587A . Zwei sich kreuzende Hebel aus Draht oder Blech sind an ihrem Kreuzungspunkt gelenkig miteinander verbunden. Die beiden kurzen Enden der Hebel sind jeweils als eine Klaue geformt, und zwar wenigstens angenähert komplementär zum umlaufenden Profil. Wenn der Benutzer die beiden längeren Enden der Hebel zusammendrückt, so werden dadurch die Klauen auf das Profil des Kochgefäßes gedrückt. Sofern das Randprofil des Kochgefäßes wenigstens gewellt ist oder sogar Hinterschneidungen in Bezug auf die Richtung des Anhebens enthält und sofern der Benutzer die Hebel mit ausreichender Kraft zusammendrückt, kann der Benutzer das Kochgefäß anheben ohne dass die Klauen vom Kochgefäß abrutschen.
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Dieses Prinzip ist jedoch ungeeignet für Gareinsätze oder Garkörbe in Dampfkochern, weil diese Einsätze oder Körbe rundum geschlossen an der Wand des Dampfkochers anliegen müssen, damit der Dampf vollständig durch den Einsatz oder den Korb streicht. Beim Herausnehmen ist also der prinzipnotwendige Zugang zur Außenwand des Einsatzes oder des Korbes versperrt.
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Selbst wenn die Außenwand des Gareinsatzes oder des Garkorbes über eine Einbuchtung zugänglich gemacht wird, muss der Benutzer nachteiliger Weise zusätzlich zu der Kraft für das Zusammendrücken der Zangenhebel noch weitere Kraft für das Anheben aufbringen. Wenn beim Verschwenken eines voll befüllten Einsatzes oder Korbes die körperlichen Kräfte des Nutzers etwas erlahmen und er alles ganz schnell abstellen möchte, dann können sich die Klauen der Zange etwas vom Randprofil lösen, so dass sich der Einsatz oder der Korb plötzlich neigt und die frisch gegarten Inhalte herausrutschen und verloren gehen.
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Dieser Nachteil wird bei der
CN 211 022 163U vermieden, indem auf das Kochgefäß ein radial ausgerichtetes Rohrstück aufgesetzt wird. Da hinein wird ein etwa komplementär geformter Dorn eines Handgreifgerätes geschoben. Eine federbelastete Sperre, die senkrecht zu Rohrstück und Handgreifer in eine entsprechende Aussparung des Rohrstückes einrastet, sichert den Dorn und damit den Handgreifer gegen Herausrutschen.
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Nachteiliger Weise schwächt die Aussparung das Rohrstück spürbar, weshalb dessen Material sehr hart sein muss und weshalb dessen Wandstärke viel größer sein muss, als es nur für die Tragfähigkeit des voll belasteten Topfes erforderlich wäre.
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Eine unangenehme Einschränkung für den Benutzer ist, dass er beim Einschieben des Dornes mit seiner ersten Hand auch seine zweite Hand einsetzen muss, um das Kochgefäß fest zu halten. Denn nur dann drückt sich die Sperre beim Einschieben in das Rohrstück gegen die Kraft ihrer Feder soweit zurück, dass sie in die Aussparung einrasten kann. Eine zeitlich begrenzte Benutzung des Handgreifers ohne Aktivierung der Sperren ist nicht möglich. Wenn das Kochgefäß ohne Handgreifer erhitzt werden musste, weil es dazu in einem Mikrowellenofen stand oder als Einsatz in einen Dampfgarer eingestellt oder eingehängt wurde, so kann der Benutzer das heiße Gefäß nicht direkt anfassen, sondern muss einen Topflappen oder eine andere Isolierschicht benutzen.
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Ebenfalls nachteilig ist, dass beim Abnehmen des Handgreifers von dem noch immer heißen Kochgefäß der Nutzer die ebenfalls noch heißen Sperren lösen muss. Auch dafür ist eine thermische Isolierung oder Abwarten erforderlich.
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Auf diesem Hintergrund hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, für Kochgefäße mit einer Vertiefung in der Wand einen abnehmbaren Handgreifer zu entwickeln, der einhändig benutzt werden kann. Dabei sollen beim Einführen des Handgreifers in die Vertiefung nur sehr geringe Kräfte auf das Kochgefäß ausgeübt werden. Schon nach dieser einzigen Bewegung soll direkt anschließend das Anheben des befüllten Kochgefäßes möglich sein, das dabei in seiner Koch- oder Gar-Position verbleibt, so dass von der Füllung nichts heraus fällt. Erst dann soll die Aktivierung einer Sicherung erforderlich sein, die verhindert, dass der Handgreifer ungewollt wieder aus der Vertiefung herausrutscht, wenn das Kochgefäß zum Entleeren und Reinigen in allen drei Freiheitsgraden heftig und ruckartig verschwenkt wird. Dabei soll der Benutzer die Sicherung mit der gleichen Hand aktivieren, mit der er auch über den Handgreifer das Kochgefäß hält. Der Handgreifer soll leichtgewichtig und relativ kostengünstig herzustellen sein.
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Als Lösung dieser Aufgabenstellung lehrt die Erfindung, dass der Dorn über ein Distanzstück und ein Auflagestück mit dem Griffstück des Handgreifers verbunden ist, wobei im eingesteckten Betriebszustand des Handgreifers das Auflagestück oberhalb des Gefäßrandes des Kochgefäßes verläuft oder darauf aufliegt und wenigstens ein Sicherungsstift am Handgreifer vor denjenigen Flächenteil der Wand bewegbar ist, der der Vertiefung gegenüber liegt.
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Es ist ein wichtiges Verdienst der Erfindung, den Vorgang des Aufnehmens eines heißen Kochgefäßes oder Gareinsatzes, in dem sich ebenfalls sehr heiße und gewichtige Nahrungsmittel befinden, in mehrere Schritte aufzuteilen, so dass die Kräfte und die Aufmerksamkeit des Nutzers nur für den jeweiligen Teilschritt erforderlich ist, nicht aber für den gesamten Ablauf.
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Im ersten Teilschritt wird nur der Dorn des Handgreifers in die Vertiefung eingeführt. Weil zwischen Dorn und Vertiefung ein geringes Spiel zulässig ist, muss der Benutzer dafür nur den Handgreifer anheben und mit dem Dorn auf die Vertiefung „zielen“. Der Benutzer muss keine weiteren Kräfte zu einem - beim erfinderischen Prinzip überflüssigem - Hineindrücken des Dornes in die Vertiefung aufbringen. Deshalb übt der Handgreifer auf das Kochgefäß oder den Gareinsatz keinen zwangsläufigen Druck aus, der Gefäß oder Einsatz verschieben könnte. Der Benutzer muss also NICHT mit seiner zweiten Hand das heiße Kochgefäß oder den erhitzten Garkorb anfassen, sondern kann mit nur einer Hand arbeiten.
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Dabei muss er sich nur auf das korrekte „Zielen“ des Dornes in die Vertiefung konzentrieren. Das wird ihm dadurch sehr erleichtert, dass etwa parallel zum Dorn das Auflagestück und die daran angrenzende Verlängerungszone angeordnet sind. Der Dorn ist der kurze Schenkel einer J-förmigen Baugruppe, deren langer Schenkel, bestehend aus Auflagestück und Verlängerungszone, über das Distanzstück mit dem Dorn verbunden ist.
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In der Phase des „Zielens“ kann der Benutzer den Handgreifer mit seiner Verlängerungszone sanft auf dem Gefäßrand des Kochgefäßes oberhalb der Vertiefung auflegen. Dadurch befindet sich der Dorn bereits auf der „Höhe“ der Vertiefung. Dann muss der Benutzer durch Verschieben der Verlängerungszone auf dem Gefäßrand parallel zur Wand des Gefäßes den Dorn vor der Vertiefung zentrieren. Anschließend zieht der Benutzer die Verbindungszone in Längsrichtung vom Gefäßrand herunter, wodurch das Auflagestück auf den Gefäßrand gleitet und gleichzeitig auch der Dorn in die Vertiefung eingeschoben wird.
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Bereits nach dieser ersten Phase ist das Anheben des befüllten Kochgefäßes möglich, solange es sich in der etwa waagerechten Stellung wie beim Kochen oder Garen befindet. Ein Garkorb, in dessen Wand die Vertiefung nach innen weist, kann auch in eine Stellung geneigt werden, in der die Öffnung der Vertiefung näher am Erdboden ist als das andere Ende der Vertiefung. Dann bilden der Dorn, das Distanzstück und das Auflagestück einen U-förmigen Haken, an dem der Garkorb sicher hängt. Eine schnelle Entleerung des Garkorbes nur durch Herausgleiten der Befüllung ist also bereits möglich.
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In sehr vielen Fällen soll der Garkorb oder ein Kochgefäß jedoch zum Entleeren und Reinigen in allen drei Freiheitsgraden heftig und ruckartig verschwenkt werden. Dann droht das Risiko, dass der noch ungesicherte Dorn durch das Schwungmoment der Befüllung sowie des Korbes oder des Gefäßes wieder aus der Vertiefung heraus gezogen wird, so dass sich Korb oder Gefäß ungewollt entleeren.
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Um das zu vermeiden, ist es eine weitere, wesentliche Teilidee der Erfindung, dass wenigstens ein Sicherungsstift vom Handgreifer ausgehend vor denjenigen Flächenteil der Wand bewegbar ist, der der Vertiefung gegenüber liegt. Dann umschließt die Kette aus Dorn, Distanzstück, Auflagestück und Sicherungsstift den Gefäßrand fast vollständig. Wenn die Vertiefung zu einer durchgehenden Öffnung verlängert wird, gleicht diese Kette einer Öse, die den Garkorb oder das Kochgefäß unverlierbar mit dem Griffstück verbindet. Aber schon mit einer nicht so weit in die Wand des Gefäßes reichenden Vertiefung umschlingt diese Kette den Gefäßrand derart eng, dass der Benutzer vom Handgriff ausgehend in allen Freiheitsgraden Zugkräfte, Druckkräfte und Drehmomente auf Korb oder Gefäß auch ruckartig ausüben kann. Auf diese Weise kann der Korb oder das Gefäß zum Entleeren und Reinigen beliebig geschüttelt, gerüttelt sowie hin- und her geschwenkt werden.
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Für die Betätigung der Sicherungsstifte bevorzugt die Erfindung einen Hebel, der an das Griffstück angesetzt ist und an dessen einem Ende ein einzelner Sicherungsstift oder zwei parallele Sicherungsstifte befestigt sind, die in ihrer Startposition nicht über die zum Kochgefäß weisende Seite einer Verbindungszone zwischen Auflagestück und Griffstück herausragen. In dieser Startposition behindern sie das Aufsetzen und das Verschieben der Verbindungszone auf dem Gefäßrand nicht. Weil der Hebel am Griffstück angesetzt ist, kann der Benutzer aufgabengemäß mit einer Hand sowohl das Griffstück als auch den Hebel erreichen und so einhändig die Sicherungsstifte in ihre aktive, d.h. sichernde Position verschieben.
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Für das Ansetzen des Hebels an das Griffstück sind eine gelenkige Anbindung und eine Feder für die Rückstellung des Hebels in die Startposition oder auch andere Mechanikkonstruktionen geeignet. Die Erfindung bevorzugt, dass das Griffstück und/oder der Hebel in sich selbst dauerhaft elastisch sind und durch einen Bogen miteinander verbunden sind.
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In einer zweiten Alternative ist nur der Bogen als ein elastisches Element ausgebildet. Zum Beispiel dadurch, dass das Griffstück, der Bogen und der Hebel aus miteinander verbundenen, länglichen Abschnitten desselben, dauerhaft etwas elastischen Materials bestehen, wobei die Querschnittsflächen von Griffstück und Hebel jeweils erheblich größer sind als die Querschnittsfläche des Bogens.
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In einer dritten Alternative sind alle drei Elemente, also Griffstück, Bogen und Hebel jeweils in sich elastisch.
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Es ist ein prinzipieller Vorteil der Erfindung, dass für alle drei Varianten dank der länglichen, schlanken Form von Griffstück und Hebel die tatsächlich erforderliche Elastizität relativ sehr niedrig ist. In der Praxis wird ein bevorzugter Werkstoff zum Beispiel glasfaserverstärktes Polyamid sein. Damit wird sowohl eine ausreichende Beweglichkeit der Konstruktion beim Aktivieren der Sicherungsstifte erreicht, die dem Benutzer nur sehr geringe Kräfte beim Umgreifen von Griffstück und Hebel abverlangt, als auch eine vollauf sichere Stabilität für das Anheben und Verschwenken des Kochgefäßes oder Garkorbes mitsamt einer gewichtigen Befüllung.
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Bei allen drei Alternativen können Griffstück und Hebel durch Umgreifen von einer Hand des Benutzers derart nahe aufeinander zu bewegt werden, dass der einzige oder beide Verbindungsstifte vor oder auf derjenigen Teilfläche der Wand zu stehen kommen, die der Vertiefung gegenüber liegt.
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In einer ersten Ausführungsform schiebt sich beim Niederdrücken des Hebels auf das Griffstück ein einzelner Sicherungsstift durch eine Bohrung in der Verbindungszone hindurch bis er auf derjenigen Teilfläche der Wand zu stehen kommt, die der Vertiefung gegenüber liegt.
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In einer alternativen, zweiten Ausführungsform schieben sich beim Niederdrücken des Hebels auf das Griffstück zwei parallele Sicherungsstifte an den beiden Seiten der Verbindungszone vorbei, bis sie beidseitig von und jeweils nahe zu der Teilfläche der Wand zu stehen kommen, die der Vertiefung gegenüber liegt.
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Eine weitere Option ist eine Griffmulde, die zwischen Griffstück und Verbindungszone eingefügt ist. In diese Griffmulde können ein oder zwei Finger von der Hand des Benutzers eingreifen. Weil ein kleiner Teil der Innenfläche der Griffmulde etwa parallel zum Distanzstück und damit beim Einsatz des erfinderischen Handgreifers auch etwa parallel zur Außenwand des Gefäßes ausgerichtet ist, blockiert diese Teilfläche ein Abrutschen der Finger bis an die heiße Außenwand. Dadurch werden Brandwunden an den Fingern vermieden.
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In einer sehr kostengünstigen und eleganten Ausführungsform wird der gesamte, erfinderische Handgreifer einstückig produziert. Als Werkstoff ist ein Kunststoff mit einer gewissen dauerhaften Elastizität, wie z.B. glasfaserverstärktes Polyamid, zu bevorzugen. Aber auch Metall, wie z.B. Aluminium, ist einsetzbar. Dann sind in dieser Reihenfolge und ihrer Länge nach der Dorn, das Distanzstück, das Auflagestück, die Verbindungszone, die Griffmulde, das Griffstück, der Bogen, der Hebel sowie ein oder zwei Sicherungsstifte jeweils an einer beziehungsweise an beiden Stirnseiten miteinander formschlüssig und kraftübertragend verbunden, indem alle diese Elemente gemeinsam in einer Form gegossen werden.
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Das Prinzip des erfinderischen Handgreifers ergibt, dass alle zuvor genannten Elemente sich in einer einzigen Ebene aneinanderreihen mit der einzigen Ausnahme der Sicherungsstifte. Bei der Variante mit nur einem einzigen Sicherungsstift sollte er sich in seiner Startposition vorzugsweise innerhalb der Bohrung in der Verbindungszone befinden. Bei der Variante mit zwei Sicherungsstiften ist die bevorzugte Startposition eines jeden Sicherungsstiftes neben einer Seite der Verbindungszone lokalisiert. Wenn diese beiden Varianten in ihrer jeweiligen Startposition gegossen werden sollen, so sind im Bereich der Sicherungsstifte jeweils drei Formebenen erforderlich anstatt nur einer einzigen Ebene für alle anderen Elemente. Dadurch würde die Gussform sehr aufwendig und damit teuer.
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Um diesen Mehraufwand zu vermindern, wird vorgeschlagen, die Sicherungsstifte nicht in ihrer Startposition neben oder innerhalb der Verlängerungszone zu gießen, sondern oberhalb davon. Dadurch würde sich jedoch der Weg der Sicherungsstifte bis herunter in ihre aktive Sicherungsposition unnötig verlängern. Deshalb sollen die oberhalb der Verlängerungszone gegossenen Sicherungsstifte nach dem Abkühlen soweit herunter geschoben werden, dass sie ihre Startposition in oder neben der Verlängerungszone erreichen.
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Damit die Sicherungsstifte bei Entlastung nicht sofort wieder nach oben zurück springen, sondern in der geforderten Startposition verharren, werden sie dort durch eine Rastung fixiert. Dazu wird für die Variante mit zwei Sicherungsstiften die vom Kochgefäß entfernte Fläche der Verbindungszone beidseitig mit Wülsten verbreitert. An jeden der beiden Sicherungsstifte wird je ein Widerhaken angeformt, der hinter je einem Wulst an den Kanten der Verbindungszone einrastet, wenn der Hebel auf das Griffstück niedergedrückt wird.
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Auch bei der Variante mit nur einem Sicherungsstift wird an dessen Ende ein Widerhaken angeformt, der nach leichtem Verbiegen des Hebels mitsamt dem Sicherungsstift durch eine entsprechend erweiterte Bohrung geschoben werden kann. Nahe zu ihrem unteren Ende ist die Bohrung nochmals partiell verbreitert, so dass sich ein Hohlraum ergibt, in die der Widerhaken hineinschnappt, wenn der Hebel erstmals auf das Griffstück gedrückt wird. Damit steht auch bei der einstiftigen Variante der Sicherungsstift in seiner Startposition ganz nahe zu der Unterseite der Verbindungszone bereit.
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In einer weiteren Variante können die Sicherungsstifte nach dem Verschieben aus ihrer Startposition in die Sicherungsposition in dieser Stellung mechanisch arretiert werden. Wenn diese zusätzliche Funktion gewünscht wird, so schlägt die Erfindung vor, einen zweiten Widerhaken weiter oben an der Innenseite eines der beiden Sicherungsstifte anzuordnen. Dieser zweite Widerhaken rastet dann ebenso wie der erste Widerhaken unter dem Wulst an der Oberkante der Verbindungszone ein.
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Um diese Arretierung wieder einhändig lösen zu können, schlägt die Erfindung vor, dass an den Sicherungsstift ein Hebel angeformt oder befestigt wird, der durch einen Finger des Benutzers erreichbar ist. Durch Abspreizen des Sicherungsstiftes wird der zweite Widerhaken vom Wulst gelöst und der Sicherungsstift bewegt sich durch die Federkraft des gekrümmten Hebels und des ebenfalls gekrümmten Handgriffs wieder nach oben, so dass nunmehr der Dorn aus der Vertiefung heraus gezogen werden kann. Zum Arretieren und zum Lösen sind auch andere Vorrichtungen anwendbar.
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Im Folgenden sollen weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung anhand eines Beispiels näher erläutert werden. Dieses soll die Erfindung jedoch nicht einschränken, sondern nur erläutern. Es zeigt in schematischer Darstellung:
- 1: Perspektivische Darstellung eines Handgreifers in einem Betriebszustand, bei dem der Dorn bereits in die Vertiefung eines Gefäßes eingeschoben ist, die Sicherungsstifte aber noch nicht aktiviert sind
- 2: Seitenansicht des einstückigen Handgreifers gemäß 1 direkt nach Entnahme aus der Gussform.
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Die 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Handgreifer 1 in einer Ausführung als einstückiges Gussteil. Dargestellt ist derjenige Betriebszustand, bei dem der Dorn 11 bereits in die Vertiefung 22 des Kochgefäßes 2 eingeschoben worden ist, aber die Sicherungsstifte 31 noch nicht aktiviert sind, sondern in ihrer Startposition auf ihren Einsatz warten.
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Vom Kochgefäß 2 ist nur ein Teil dargestellt. Und zwar der Bereich, bei dem auf der Wand 21 der Gefäßrand 23 aufgewölbt und soweit verdickt ist, dass darin die Vertiefung 22 Platz findet. Diese Vertiefung 22 ist in der Ausführung gemäß 1 zu einer durchgehenden Bohrung vergrößert. Das ist in 1 sehr gut zu erkennen, weil das Gefäß 2 durch die Länge der Vertiefung 22 hindurch zeichnerisch eingekerbt ist.
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Der Handgreifer 1 gliedert sich in zwei Funktionsgruppen, die durch die Verbindungszone 14 miteinander verbunden werden. Die rechte Gruppe zum Aufnehmen des Kochgefäßes 2 besteht aus dem Dorn 11, dem Distanzstück 12 und dem Auflagestück 13. Diese drei Elemente bilden zusammen einen U-förmigen Haken.
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Die linke Funktionsgruppe zum Greifen mit der Hand und zum Sichern eines aufgenommenen Gefäßes 2 besteht aus der Griffmulde 15a, dem Griffstück 15, dem Bogen 32, dem Hebel 33 sowie zwei Sicherungsstiften 31.
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In 1 ist gut nachvollziehbar, dass der Dorn 11 in die Vertiefung 22 eingeführt werden konnte, ohne dass dabei nennenswerte Kräfte auf das Gefäß 2 ausgeübt worden sind, weil der Dorn 11 schlanker als die Vertiefung 22 ist, also ein Spiel zwischen Dorn 11 und Vertiefung 22 kleine Verschwenkungen und seitliche Abweichung zulässt. Damit ist soweit die Forderung der Aufgabenstellung erfüllt, dass der Handgreifer einhändig mit dem Gefäß 2 verbunden werden kann.
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1 zeigt auch, dass schon diese Teil-Verbindung bereits dazu ausreicht, mit dem Handgreifer 1 das Gefäß 2 in der Abstell-Ebene seitlich zu ziehen oder es aus dieser Ebene heraus nach oben hin anzuheben, solange das Gefäß 2 dabei horizontal ausgerichtet ist oder senkrecht zur Zeichnungsebene nach rechts geneigt wird, so dass es nicht vom Dorn 11 herunter gleitet.
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Aber es ist in diesem Betriebszustand noch nicht möglich, das Gefäß 2 nach links zu neigen oder es in der Abstell-Ebene zu schieben, weil dabei der Dorn 11 wieder aus der Vertiefung 22 heraus gleiten würde.
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Um das zu ermöglich und auch um das Gefäß 2 mit dem Handgreifer 1 in allen Richtungen zu verschwenken, zu schütteln oder hin und her zu schieben, müssen noch die Sicherungsstifte 31 vor denjenigen Flächenteil der Wand 21 geschoben werden, der der dornseitigen Öffnung der Vertiefung 22 gegenüber liegt. In der gezeichneten Ausführungsform ist dieser Flächenteil das ringförmige, linke Ende der hier als Bohrung ausgebildeten Vertiefung 22. Dann können sich die beiden Sicherungsstifte 31 auf dieser ringförmigen Fläche abstützen und dadurch verhindern, dass der Dorn 11 wieder aus der Vertiefung 22 heraus gleitet. In 1 ist auf einem Sicherungsstift 31 ein Doppelpfeil aufgezeichnet, der die Bewegungsrichtung zum Aktivieren und Deaktivieren beschreibt.
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Auch diese zweite Phase führt der Benutzer einhändig durch, indem er weiterhin mit vier Fingern einer Hand den Handgriff 15 und die Griffmulde 15a von ihrer Unterseite her umfasst und mit dem Daumen den Hebel 33 näher an den Handgriff 15 drückt, so dass sich die Sicherungsstifte 31 vor die hier ringförmige Fläche gegenüber der dornseitigen Öffnung der Vertiefung schieben.
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Die 2 zeigt die Seitenansicht des Handgreifers 1 gemäß 1 in der Ausführung als einstückiges Gussteil und zwar direkt nach dessen Entnahme aus der Gussform. Von den beiden Sicherungsstiften 31 ist in der Seitenansicht der 2 nur einer sichtbar ist, weil die beiden parallel nebeneinander angeordnet sind. In 2 fällt ins Auge, dass sich im gezeichneten Zustand die Sicherungsstifte 31 noch oberhalb der Verbindungszone 14 und noch weiter entfernt vom Dorn 11 befinden. Es ist nachvollziehbar, dass die Gussform dadurch vereinfacht wird, weil im Bereich der Sicherungsstifte 31 gusstechnisch nur ein Zwischenraum zu erzeugen ist anstatt von zweien wie in der Startposition der Sicherungsstifte neben der Verbindungszone 14.
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Während der Nutzung des Handgreifers wäre ein so großer Abstand der Sicherungsstifte 31 zum Dorn 11 jedoch zu groß. Denn nach dem ersten Schritt mit dem Einschieben des Dornes 11 in die Vertiefung 22 des Gefäßes 2 soll schnell und sicher der zweite Schritt folgen, bei dem die Sicherungsstifte 31 vor die Spitze des Dorns 11 geschoben werden. Erst dann bildet die Kette aus Dorn 11, Distanzstück 12, Auflagestück 13 und eben den Sicherungsstiften 31 eine fast ganz geschlossene Öse zur Umschließung der Vertiefung 22 und des Bereiches des Gefäßrandes 23 oberhalb der Vertiefung 22 sowie des Flächenteils in der Wand 21 gegenüber der Eingangsöffnung der Vertiefung 22 .
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Deshalb wird bei dieser Ausführungsvariante nach dem Guss als abschließender Schritt der Fertigung der Hebel 33 mit den beiden daran angeformten Sicherungsstiften 31 näher an den Handgriff 15 heran gedrückt. In 2 zeigt ein Doppelpfeil die Bewegungsrichtung der Sicherungsstifte 31. In 1 ist das Ende dieser Bewegung dargestellt: Die Sicherungsstifte 31 habe ihre Startposition erreicht, in der sich die beiden Unterkanten der beiden Sicherungsstifte 31 neben der Verbindungszone 14 befinden. Damit sind sie in vorteilhafter Nähe zum Dorn 11, aber ragen noch nicht über die Unterseite der Verbindungszone 14 heraus. Dadurch kann die Verbindungszone 14 noch auf den Gefäßrand 23 oberhalb der Vertiefung 22 aufgelegt werden, so dass der Dorn 11 zielgenau in die Vertiefung 22 hineingleitet.
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Die Sicherungsstifte 31 müssen in dieser Startposition gegen die Federkraft des gekrümmten Hebels 33 und des ebenfalls gekrümmten Handgriffs 15 gehalten werden. Wie schon erwähnt, dient dazu je ein Widerhaken 31a am unteren Ende der Sicherungsstifte 31, von denen in 1 nur einer sichtbar ist. Es ist in 1 gut zu erkennen, wie dieser Widerhaken 31a hinter den korrespondierende Wulst 14a an der Seite der Verbindungszone 14 eingerastet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Handgreifer
- 11
- Dorn des Handgreifers 1, greift in Vertiefung 22 ein
- 12
- Distanzstück, verbindet Dorn 11 mit Auflagestück 13
- 13
- Auflagestück des Handgreifers 1, liegt auf dem Gefäßrand 23 des Kochgefäßes 2 auf
- 14
- Verbindungszone zwischen Auflagestück 13 und Griffmulde 15a
- 14a
- Wulst an den Kanten der Verbindungszone 14, zum Einrasten vom Widerhaken 31a am Sicherungsstift 31
- 15
- Griffstück des Handgreifers 1, wird von einer Hand des Benutzers ergriffen
- 15a
- Griffmulde zwischen Griffstück 15 und Verbindungszone 14 für einen oder zwei Finger von der aktiven Hand des Benutzers
- 2
- Kochgefäß, kann durch Handgreifer 1 aufgenommen und verschwenkt werden
- 21
- Wand des Kochgefäßes 2
- 22
- Vertiefung in der Wand des Kochgefäßes 2 zum Eingreifen des Dorns 11
- 23
- Gefäßrand des Kochgefäßes 2. Darauf liegt das Auflagestück 13 auf
- 31
- Sicherungsstift, liegt auf dem dornenfernen Flächenteil der Wand 21 auf, der der Vertiefung 22 gegenüber liegt
- 31a
- Widerhaken am Sicherungsstift 31, rastet hinter Wulst 14a ein
- 32
- Bogen, verbindet das Griffstück 15 mit dem Hebel 33
- 33
- Hebel, trägt wenigstens einen Sicherungsstift 31. Zur Betätigung durch den Daumen der aktiven Hand des Benutzers
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- CH 309502 A [0003]
- CN 208286818 U [0003]
- JP 2020103587 A [0003]
- CN 211022163 U [0006]