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Die Erfindung betrifft einen sanitären Spülbehälter, vorzugsweise zur Verwendung als Unterputzspülbehälter, für ein Wasserklosett oder Urinal, mit einem Behälter zur Aufnahme von Wasser, wobei der Behälter eine Auslassöffnung aufweist.
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Sanitäre Spülbehälter für ein Wasserklosett oder Urinal sind in vielfältigen Ausgestaltungen bekannt. Neben Spülkästen, die vor einer Wand installiert werden, sind insbesondere Spülbehälter bekannt, die als Unterputzspülbehälter in einer Wand verdeckt angeordnet werden. In der Regel sind Unterputzspülbehälter kastenförmig ausgebildet und werden dann dementsprechend als Unterputzspülkasten bezeichnet. Es sind allerdings auch zylindrische Unterputzspülbehälter bekannt, die zum Beispiel in Vorwandelementen zur Anordnung in Raumecken installiert sind.
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Herkömmliche sanitäre Spülbehälter sind als starre Behälter zumeist aus Kunststoff oder Keramik hergestellt. WC- oder Urinal-Spülkästen aus Kunststoff werden üblicherweise zweiteilig durch Spritzgussverfahren oder einteilig durch Blasformverfahren gefertigt. Diese Spülbehälter erfordern erhebliche Materialkosten und benötigen im Rahmen des Warentransports und ihres Warenhandels relativ viel Platz.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Spülbehälter der eingangs genannten Art zu schaffen, der Kostenvorteile bietet.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Spülbehälter mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Spülbehälters sind in den auf Anspruch 1 rückbezogenen Unteransprüchen angegeben.
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Der erfindungsgemäße sanitäre Spülbehälter ist dadurch gekennzeichnet, dass dessen der Aufnahme von Wasser dienender Behälter aus einer äußeren, formstabilen Hülle und einem inneren, flexiblen Beutel oder Schlauch aus wasserdichtem Material gebildet ist.
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Der erfindungsgemäße Spülbehälter bietet erhebliche Kostenvorteile gegenüber herkömmlichen sanitären Spülkästen, die als starre Behälter zumeist aus Kunststoff entweder zweiteilig durch Spritzgussverfahren oder einteilig durch Blasformverfahren hergestellt werden. Solche herkömmlichen Spülkästen sind vergleichsweise teuer und benötigen als sperriges Bauteil relativ viel Platz in Verpackungen, in die sie zum Schutz vor Beschädigung beim Transport und bei der Lagerung üblicherweise eingepackt werden.
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Die Erfindung basiert auf der Idee, die beiden Funktionen eines herkömmlichen sanitären Spülkastens, der als starrer Behälter aus Kunststoff oder anderem wasserdichten Material hergestellt ist, nämlich die Abstützfunktion zur Aufnahme mechanischer Kräfte und die Abdichtfunktion zur dichten Aufnahme von Wasser zu trennen, um einen sanitären Spülbehälter für ein Wasserklosett oder Urinal kostengünstiger herstellen zu können und beim Transport und bei einer Zwischenlagerung des Behälters Platz zu sparen, wobei der Behälter beim Transport und bei der Lagerung dennoch hinsichtlich seiner beiden genannten Funktionen vor Beschädigung ausreichend geschützt ist.
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Bei dem erfindungsgemäßen Spülbehälter übernimmt dessen äußere, formstabile Hülle die Abstützfunktion zur Aufnahme mechanischer Kräfte. Die Hülle kann hierzu aus kostengünstigem Material hergestellt werden und vorzugsweise eine flexible räumliche Form aufweisen. Die äußere Hülle kann dabei für sich genommen nicht wasserdicht und/oder nicht wasserfest sein. Beispielsweise kann die äußere Hülle aus Pappe, vorzugsweise Wellpappe, oder Karton gefertigt sein. Insbesondere kann dabei die äußere Hülle als Verpackung oder Teil einer Verpackung des aus wasserdichtem Material hergestellten inneren, flexiblen Beutels oder Schlauchs ausgeführt sein bzw. verwendet werden. Die äußere, formstabile Hülle des erfindungsgemäßen Spülbehälters kann somit vor dessen Einbau die Funktion einer Warenverpackung übernehmen. Anders ausgedrückt, kann die äußere, formstabile Hülle als Verpackung oder Teil der Verpackung mit ihrem Einbau die Abstützfunktion zur Aufnahme mechanischer Kräfte bei dem Spülbehälter übernehmen und dem Spülbehälter eine ausreichende Drucksteifigkeit verleihen.
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Vorzugsweise ist die äußere, formstabile Hülle für sich genommen nicht wasserdicht und/oder nicht wasserfest.
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Der innere, flexible Schlauch oder Beutel des erfindungsgemäßen Spülbehälters übernimmt bei diesem die Abdichtfunktion zur dichten Aufnahme von Wasser. Der Beutel oder Schlauch lässt sich im Vergleich zu einem herkömmlichen starren Spülkasten aus einer sehr geringen Menge an Kunststoff herstellen. Beispielsweise ist der Beutel oder Schlauch aus ein- oder mehrlagiger Folie (vorzugsweise Kunststofffolie) gefertigt. Durch die wesentlich geringe Menge an Kunststoff ist der erfindungsgemäße Spülbehälter deutlich umweltfreundlicher als ein herkömmlicher Spülkasten aus Kunststoff. Da der erfindungsgemäße Spülbehälter keinen Spülkastenkörper im herkömmlichen Sinne aufweist, wird für seine Herstellung kein großer und aufwändiger Maschinenpark benötigt.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die äußere, formstabile Hülle als faltbarer Hohlkörper ausgeführt. Hierdurch lässt sich der Platzbedarf der Hülle für den Transport sowie eine Zwischenlagerung des erfindungsgemäßen Spülbehälters durch Faltung der Hülle weitgehend reduzieren. Die äußere, formstabile Hülle ist hierzu beispielsweise als faltbare Kartonage nach Art eines Versandkartons oder Umzugskartons ausgeführt, wobei die Kartonage vorzugsweise aus Wellpappe hergestellt ist. Die faltbare Hülle (Kartonage) kann dabei einen einlagigen oder durch Faltung mehrlagigen Boden aufweisen.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung definiert die Hülle einen eine Durchgangsöffnung aufweisenden Boden. Die Auslassöffnung des erfindungsgemäßen Spülbehälters ist vorzugsweise in einem Boden der faltbaren Kartonage (Hülle) ausgebildet oder durch eine Perforation vorbereitet. Beispielsweise lässt sich ein entsprechend perforierter, vorzugsweise kreisförmiger Abschnitt des Bodens der Kartonage (Hülle) aus diesem zur Herstellung der Auslassöffnung herausbrechen oder herausschneiden.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Hülle aus mehreren Segmenten zusammensetzbar ist, wobei die Segmente oder zumindest einige der Segmente im Wesentlichen plattenförmig ausgebildet sind. Die Segmente können dabei wiederum aus Pappe, beispielsweise Wellpappe, oder Karton gefertigt sein. Alternativ oder zusätzlich können die Segmente aber auch aus anderen Materialen gefertigt sein. Beispielsweise können sie aus Kunststoffplatten, vorzugsweise aus Kunststoffplatten mit einer Plattenstärke im Bereich von ca. 0,2 mm bis 2 mm, insbesondere ca. 0,5 mm bis 1,5 mm, gefertigt sein oder bestehen. Die Segmente können dabei zur Verbindung miteinander Verbindungsmittel, z.B. Rastelemente, wie etwa Rastvorsprünge und diesen zugeordnete Rastöffnungen, oder Verbindungslaschen, z.B. Klebelaschen, aufweisen.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die äußere, formstabile Hülle wasserfest ausgebildet. Beispielsweise kann die Hülle, wenn sie aus Pappe, z.B. Wellpappe, oder Karton hergestellt ist, aus einem solchen Material, das mit einem wasserfeste Eigenschaften verleihenden Mittel versehen oder ausgerüstet ist, hergestellt sein. Bei dem wasserfeste Eigenschaften verleihenden Mittel kann es sich zum Beispiel um Lack, Wachs und/oder um eine oder mehrere Kunststoffschichten handeln, die als dünner Film, z. B. mit einer Dicke im Bereich von ca. 0,005 mm bis 0,05 mm, auf eine Papier- oder Kartonschicht ein- oder beidseitig aufgebracht sind. Wie oben erwähnt, kann die äußere, formstabile Hülle auch aus mehreren Segmenten zusammensetzbar sein, wobei zumindest einige der Segmente aus Kunststoffplatten gefertigt sind oder bestehen. Diese aus Kunststoffplatten gefertigten oder bestehenden Segmente sind wasserfest.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die äußere, formstabile Hülle mit einem Hydrophobierungsmittel imprägniert und/oder beschichtet ist. Hierdurch kann eine dauerhafte Beständigkeit der Hülle gegen Aufnahme von Feuchtigkeit erzielt werden. Bei dem Hydrophobierungsmittel handelt es sich vorzugsweise um ein Mittel aus Silikon oder auf Silikon-Basis.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die äußere, formstabile Hülle mindestens zweiteilig ausgeführt. Vorzugsweise ist die Hülle aus einem kastenförmigen oder topfförmigen Unterteil und einem deckelförmigen oder haubenförmigen Oberteil zusammengesetzt oder zusammensetzbar. Diese Ausgestaltung ist günstig hinsichtlich der Fertigung der Hülle, insbesondere wenn diese aus Pappe oder Karton hergestellt wird. Des Weiteren vereinfacht diese Ausgestaltung das Einsetzen des Beutels oder Schlauchs in die äußere Hülle. Zudem vereinfacht diese Ausgestaltung die Montage von in dem sanitären Spülbehälter anzuordnenden Funktionsteilen wie etwa einem Ablaufventil und einem Füllventil. Das deckel- oder haubenförmige Oberteil der äußeren Hülle weist vorzugsweise eine Aussparung auf, die als Revisionsöffnung des Spülbehälters fungiert.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Beutel oder Schlauch die Auslassöffnung des Behälters definiert. Der Schlauch oder Beutel ist somit derart vorkonfektioniert, dass die Auslassöffnung beim Zusammenbau des Spülbehälters bzw. bei dessen Montage im fertigen Zustand vorhanden ist, d.h. sie muss nicht noch in einem weiteren Arbeitsschritt hergestellt werden.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Beutel oder Schlauch mit einem Auslassstutzen versehen. Der Auslassstutzen ist vorzugsweise an der Unterseite des Schlauchs oder Beutels angeordnet. Er ist an dem Beutel oder Schlauch wasserdicht angeschlossen, vorzugsweise durch eine stoffschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung, beispielsweise durch eine Verschweißung, Verklebung und/oder eine Schraubverbindung unter Verwendung eines einen Ringflansch aufweisenden Rohrstutzens.
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Des Weiteren umfasst die Erfindung eine Ausgestaltung bzw. Verwendung, bei welcher vor der Montage des Spülbehälters in der äußeren, formstabilen Hülle der Beutel oder Schlauch und/oder ein Ablaufventil und/oder ein Füllventil und/oder eine Betätigungsmechanik für das Ablaufventil und/oder ein Spülrohr verpackt sind. Durch eine entsprechende Verwendung der Hülle lassen sich Verpackungsmaterial und damit verbundene Materialkosten sparen.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen schematisch:
- 1 einen erfindungsgemäßen Spülbehälter für ein Wasserklosett oder Urinal in einer perspektivischen teilweisen Explosionsdarstellung;
- 2 der Spülbehälter aus 1 in teilweise zusammengesetztem Zustand, wobei ein deckel- oder haubenförmiges Oberteil von dem kastenförmigen Unterteil des Spülbehälters abgehoben dargestellt ist;
- 3 der Spülbehälter aus den 1 und 2 im zusammengesetzten Zustand;
- 4 das Unterteil der äußeren Hülle des Spülbehälters aus 1 als aufgefalteter, kastenförmiger Hohlkörper (4a) und als flacher Zuschnitt (4b);
- 5 das Oberteil der äußeren Hülle des Spülbehälters aus 1 als aufgefalteter, kastenförmiger Hohlkörper (5a) und als flacher Zuschnitt (5b);
- 6 einen Abschnitt eines Gebäuderaumes mit einer Vorwand, in welcher ein Spülbehälter gemäß 3 als Unterputzspülbehälter installiert ist, und mit einer an der Vorwand montierten WC-Schüssel; und
- 7 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Spülbehälters in einer Darstellung entsprechend 3.
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In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäßer sanitärer Spülbehälter 1 für ein Urinal oder Wasserklosett (WC-Schüssel 30) dargestellt. Der Spülbehälter 1 umfasst einen Behälter 2 zur Aufnahme von Wasser. Der Behälter 2 weist eine Auslassöffnung 3 auf. Der Behälter 2 ist aus einer äußeren, formstabilen Hülle 4 und einem inneren, flexiblen Beutel oder Schlauch 6 aus wasserdichtem Material gebildet. Die Hülle 4 kann für sich genommen nicht wasserdicht und/oder nicht wasserfest sein.
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Die Funktion der äußeren Hülle 4 besteht insbesondere darin, mechanische Kräfte aufzunehmen, während die Funktion des Beutels oder Schlauchs 6 insbesondere darin besteht, Spülwasser wasserdicht aufzunehmen und aufgenommenes Spülwasser bei Bedarf über eine Auslassöffnung 3 abzugeben. Des Weiteren kann die äußere Hülle 4 vor der Montage des Spülbehälters 1 als Verpackung verwendet werden, indem in der Hülle vor der Montage des Spülbehälters 1 der Beutel oder Schlauch 6 und/oder ein Ablaufventil 8 und/oder ein Füllventil 10 und/oder eine Betätigungsmechanik 12 für das Ablaufventil 8 und/oder ein Spülrohr 14 verpackt werden (vgl. 1 und 6).
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Die Hülle 4 ist beispielsweise aus Pappe, vorzugsweise Wellpappe, oder Karton gefertigt. Sie ist vorzugsweise mehrteilig, besonders bevorzugt zweitteilig, und als faltbarer Hohlkörper ausgeführt. Beispielsweise ist sie aus einem topf- oder kastenförmigen Unterteil 4.1 und einem deckel- oder haubenförmigen Oberteil 4.2 zusammengesetzt bzw. zusammensetzbar. In 4b und 5b sind flache Zuschnitte 4.01, 4.02 dargestellt, aus denen das Oberteil 4.2 und das Unterteil 4.1 durch Faltung hergestellt werden können. Die Zuschnitte 4.01, 4.02 weisen jeweils mehrere Faltlinien 16 auf, die den jeweiligen Zuschnitt 4.01, 4.02 in eine Vorderwand 4.11, 4.21, eine Rückwand 4.12, 4.22, Seitenwände 4.13, 4.14, 4.23, 4.24, einen Boden 4.15 bzw. eine Oberwandung 4.25 und eine Verbindungslasche 4.16, 4.26 gliedern. Die Verbindungslasche 4.16, 4.26 wird mit einer der Seitenwände 4.14, 4.24 verbunden, vorzugsweise verklebt. An der Längskante des Bodens 4.15 bzw. der Oberwandung 4.25 sind Verbindungsmittel 18 in Form von vorstehenden Formschluss- oder Rastelementen ausgebildet, denen an einer Längskante der Rückwand 4.12, 4.22 ausgebildete Verbindungsmittel 20 in Form von Aufnahme- oder Rastöffnungen zugeordnet sind.
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Des Weiteren weisen die Zuschnitte 4.01, 4.02 lochförmige Durchgangsöffnungen (Ausschnitte) 21, 22 und einen fenster- oder nischenartigen Ausschnitt 23 auf. Der fenster- oder nischenartige Ausschnitt dient der Aufnahme einer Betätigungsplatte 13 zur Betätigung eines Ablaufventils 8. Die Durchgangsöffnung 22 im Boden 4.15 des Unterteils 4.1 der äußeren Hülle 4 dient der Aufnahme eines Auslassstutzens 26; und die Durchgangsöffnung 21 im oberen Bereich einer der Seitenwände der äußeren Hülle 4 dient der Aufnahme eines mit einem schwimmerbetätigten Füllventil 10 verbundenen Einlassstutzens 11. Die dem Einlassstutzens 11 bzw. Füllventil 10 zugeordnete Durchgangsöffnung 21 ist beispielsweise im oberen Bereich einer der Seitenwände 4.13 des Unterteils 4.1 der äußeren Hülle angeordnet; alternativ kann diese Durchgangsöffnung 21 aber auch in einer der Seitenwände 4.23 des Oberteils 4.2 der äußeren Hülle 4 angeordnet sein (vgl. 7).
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Das haubenförmige Oberteil 4.2 der Hülle 4 ist in seiner Breite und Tiefe vorzugsweise etwas größer bemessen als das kastenförmige Unterteil 4.1 der Hülle, so dass das Oberteil 4.2 auf das Unterteil 4.1 aufgesetzt werden kann und das Oberteil 4.2 dann das Unterteil 4.1 klemmend umgreift.
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Die äußere Hülle 4 des Spülbehälters 1 ist vorzugsweise wasserfest ausgebildet, so dass sie ihre Formstabilität auch bei Einwirkung von Feuchtigkeit, beispielsweise von Kondenswasser, behält. Falls die Hülle 4 aus Pappe, insbesondere Wellpappe, oder Karton gefertigt ist, ist sie vorzugsweise mit einem Hydrophobierungsmittel imprägniert und/oder beschichtet. Als Hydrophobierungsmittel kann dabei beispielsweise Wachs, Silikon oder ein Mittel (Material) auf Silikon-Basis verwendet werden. Alternativ oder ergänzend kann die Hülle 4, sofern sie aus Pappe, z.B. Wellpappe, oder Karton gefertigt ist, auch mit Lack und/oder einer oder mehreren Kunststoffschichten beschichtet sein, die als dünner Film, z. B. mit einer Dicke im Bereich von ca. 0,005 bis 0,05 mm, auf Papier- oder Kartonmaterial der Hülle 4 ein- oder beidseitig aufgebracht sind.
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Der in die äußere, formstabile Hülle 4 einzusetzende bzw. eingesetzte Beutel oder Schlauch 6 ist aus ein- oder mehrlagiger Folie, vorzugsweise Kunststofffolie, gefertigt. Der Beutel oder Schlauch 6 definiert die Auslassöffnung 3 des Spülbehälters 1. Hierzu ist der Beutel oder Schlauch 6 mit einem Auslassstutzen 26 versehen. Der Auslassstutzen 26 ist an der Unterseite des Beutels oder Schlauchs 6 angeordnet und an diesem wasserdicht angeschlossen, vorzugsweise durch eine stoffschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung, beispielsweise durch eine Verschweißung, Verklebung und/oder eine Schraubverbindung unter Verwendung eines einen Ringflansch aufweisenden Rohrstutzens.
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Das obere, offene Ende des Beutels oder Schlauchs 6 ist oder wird am oberen Rand oder an der oberen Kante 4.10 des Unterteils 4.1 der äußeren Hülle 4 befestigt. Zur Befestigung des oberen Endes des Beutels oder Schlauchs 6 am oberen Rand des Unterteils 4.1 wird das Ende des Beutels oder Schlauchs 6 über die obere Kante 4.10 des Unterteils umgelegt oder umgekrempelt und mittels Klebemittel, z.B. Klebeband, und/oder einer Klemmleiste an der oberen Kante 4.10 des Unterteils 4.1 fixiert.
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An dem durch die Durchgangsöffnung 22 des Bodens der äußeren Hülle 4 hindurchgeführten Auslassstutzen 26 des inneren Beutels oder Schlauchs 6 wird außerhalb der Hülle 4 ein Spülrohr 14, beispielsweise ein Spülrohrbogen angeschlossen. Das Spülrohr 14 hat an seinem unteren Ende einen Anschluss, der zu allen WC- oder Urinalbecken kompatibel ist. Zudem wird auf der Innenseite des in die Hülle 4 eingesetzten Beutels oder Schlauchs 6 ein Ablaufventil 8 an dem Auslassstutzen 26 angeschlossen.
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Das Ablaufventil 8 weist ein als Ventilkörper dienendes heb- und senkbares Überlaufrohr 8.1 auf, an dessen unterem Ende eine ringscheibenförmige Dichtung (nicht gezeigt) angebracht ist, die im geschlossenen Zustand des Ablaufventils 8 dichtend auf einem Ventilsitz aufliegt, der beispielsweise an der Oberseite des Auslassstutzens 26 ausgebildet ist.
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Zum Anheben des im Gehäuse des Ablaufventils 8 heb- und senkbar geführten Überlaufrohres (Ventilkörpers) 8.1 kann eine einfache Betätigungsmechanik 12 verwendet werden, die einen hakenförmigen Schwenkhebel (nicht gezeigt) aufweist, der mit einem am oberen Ende des Überlaufrohres 8.1 angebrachten Bügel 8.2 in Eingriff steht bzw. gebracht werden kann (vgl. 1, 2 und 6). Die Betätigungsmechanik 12 ist an einer Betätigungsplatte 13 gelagert, die an dem fenster- oder nischenartigen Ausschnitt 23 des Oberteils 4.2 der äußeren Hülle 4 angeordnet wird.
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Im fertig montierten Zustand ist der aus der äußeren, formstabilen Hülle 4 und dem inneren, flexiblen Beutel oder Schlauch 6 zusammengesetzte Spülbehälter 1 ein drucksteifer, wasserdichter Behälter zur Spülwasseraufnahme und zur definierten Spülwasserabgabe (vgl. 3 und 6).
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Die Ausführung der Erfindung ist nicht auf die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr sind zahlreiche Varianten denkbar, die auch bei einer von den gezeigten Beispielen abweichenden Ausführung von der in den Ansprüchen offenbarten Erfindung Gebrauch machen. So kann beispielsweise die äußere, formstabile Hülle 4 des erfindungsgemäßen Spülbehälters 1 auch aus mehreren Segmenten zusammengesetzt sein oder werden, wobei die Segmente oder zumindest einige der Segmente im Wesentlichen plattenförmig ausgebildet sind. Die Segmente können dabei aus Pappe, beispielsweise Wellpappe, oder Karton gefertigt sein. Alternativ können die Segmente aber auch aus anderen Materialen gefertigt sein. Beispielsweise können sie aus dünnen Kunststoffplatten mit einer Plattenstärke im Bereich von ca. 0,2 mm bis 2 mm, insbesondere ca. 0,5 mm bis 1,5 mm, gefertigt sein oder bestehen. Die Segmente können dabei zur Verbindung miteinander Verbindungsmittel, vorzugsweise Rastelemente, wie etwa Rastvorsprünge und diesen zugeordnete Rastöffnungen, oder Verbindungslaschen, vorzugsweise Klebelaschen, aufweisen.