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Die Erfindung betrifft eine Steuereinrichtung zur Fahrtrichtungssteuerung für einen reversierbaren Bodenverdichter mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 sowie einen Bodenverdichter mit einer solchen Steuereinrichtung.
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Der Bodenverdichter wird auch als Rüttelplatte oder Vibrationsplatte bezeichnet. Derartige Bodenverdichter weisen allgemein eine Erregereinheit mit einer daran befestigten Bodenplatte auf, wobei die Erregereinheit zwei Unwuchtwellen mit Fliehgewichten aufweist, und wobei die Phasenlage und damit eine relative Drehstellung der beiden Unwuchtwellen einstellbar ist. Die beiden Unwuchtwellen sind hierzu typischerweise über ein Zahnrad miteinander verbunden, welches als Hohlrad insbesondere mit einem inneren Schneckengewinde ausgebildet ist. Das Zahnrad ist hydraulisch mit Hilfe eines in der Erregereinheit angeordneten Steuerkolbens axial verstellbar, wobei die Axialbewegung durch das Schneckengewinde in eine Drehbewegung zur Verstellung der Phasenlage umgesetzt wird. Die Phasen- oder Drehlage der beiden Wellen und damit die Fahrtrichtung kann stufenlos verändert werden.
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Im Betrieb wird von den beiden Unwuchtwellen ein Gegendruck erzeugt, sodass das Zahnrad in eine erste Endposition gedrückt wird. Typischerweise ist die Erregereinheit dabei derart ausgebildet, dass diese erste Endposition eine Position ist, in der eine maximale Vorwärtsbewegung eingestellt ist.
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Der Steuerkolben in der Erregereinheit ist über eine Hydraulikleitung mit einem Hydraulikkopf verbunden, in dem ein Hydraulikkolben in einer Axialrichtung verschieblich angeordnet ist. Dieser Hydraulikkolben bildet einen Geberkolben, über den ein hydraulischer Steuerdruck auf den Steuerkolben der Erregereinheit ausgeübt werden kann, sodass dieser Steuerdruck den von den Unwuchtwellen erzeugten Gegendruck entgegenwirkt und dadurch das Zahnrad in Richtung einer zweiten Endposition verschoben werden kann, in der eine maximale Bewegung in entgegengesetzter Richtung, insbesondere eine Rückwärtsbewegung eingestellt ist. Allgemein dient daher der Hydraulikkolben im Hydraulikkopf zur stufenlosen Einstellung der Fahrtrichtung des Bodenverdichters.
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Der Hydraulikkolben wird dabei beispielsweise mittels eines Steuerhebels mechanisch zwangsbetätigt, welcher beispielsweise als ein einfacher Hebel oder auch als ein Haltebügel ausgebildet ist.
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Alternativ zu einer solchen mechanischen Zwangsbetätigung des Hydraulikkolbens kann dieser auch mit Hilfe eines hydraulischen Schaltventils, welches elektrisch betätigt wird, angesteuert werden. Ein Bodenverdichter mit einem solchen hydraulischem Schaltventil ist beispielsweise aus der
DE 199 12 813 C1 zu entnehmen, aus der auch das grundsätzliche Wirkprinzip der Fahrtrichtungssteuerung durch die Unwuchtwellen der Erregereinheit zu entnehmen ist.
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Derartige Bodenverdichter und speziell die beiden Unwuchtwellen werden mithilfe eines Motors, häufig ein Verbrennungsmotor angetrieben. Der Betrieb erfolgt dabei typischerweise bei Volllast mit maximaler Drehzahl. Dies führt dazu, dass der von den Unwuchtwellen aufgebaute Gegendruck sehr hoch ist, wodurch ein Ändern der Fahrtrichtung häufig sehr abrupt zwischen maximaler Vorwärtsbewegung und maximaler Rückwärtsbewegung erfolgt und die Einstellung von Zwischengeschwindigkeiten über den Steuerhebel häufig nur schwer zu dosieren ist.
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Darüber hinaus führt ein Loslassen des Steuerhebels, wenn dieser also in einer Freistellung ist und keine Kraft auf ihn ausgeübt wird, dazu, dass durch den erzeugten Gegendruck der Bodenverdichter ruckartig in die Vorwärtsbewegung mit maximaler Geschwindigkeit umschaltet und in dieser auch verharrt. Dies ist auch aus Sicherheitsüberlegungen kritisch, da beispielsweise bei einem versehentlichen Loslassen durch den Benutzer oder einem Kontrollverlust der Bodenverdichter unkontrolliert in der maximalen Vorwärtsbewegung fährt.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Steuerung eines derartigen, zuvor beschriebenen Bodenverdichters mit verbesserten Sicherheitseigenschaften zu ermöglichen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Steuereinrichtung zur Fahrtrichtungssteuerung für einen reversierbaren Bodenverdichter mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch einen Bodenverdichter mit einer solchen Steuereinrichtung.
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Bei dem Bodenverdichter handelt sich um einen Bodenverdichter, wie er eingangs beschrieben wurde, insbesondere in der Variante mit der mechanischen Zwangssteuerung des Hydraulikkolbens. Die Steuereinrichtung weist einen Hydraulikkopf mit einem Gehäuse auf, in dem der in Axialrichtung verschiebbare Hydraulikkolben als Geberkolben angeordnet ist. Der Hydraulikkopf ist über eine Hydraulikleitung mit einer Erregereinheit zur Steuerung der Fahrtrichtung verbunden. Weiterhin ist ein handbetätigbarer Steuerhebel beispielsweise nach Art eines Bügels vorgesehen, über den der Hydraulikkolben betätigbar ist, sodass dieser in Axialrichtung verstellt wird. Durch die Betätigung des Steuerhebels wird über ein Kraftglied die Bewegung des Steuerhebels auf den Hydraulikkolben übertragen und eine Kraft übertragen. Insbesondere ist eine mechanische Kraftübertragung vorgesehen. Durch die Verschiebung des Hydraulikkolbens wird über die Hydraulikleitung und mittels eines Hydraulikfluids ein Steuerdruck zur Änderung der Fahrtrichtung auf die Erregereinheit übertragen. Speziell wird - wie Eingangs beschrieben - ein in der Erregereinheit am Ende der Hydraulikleitung angeordneter Steuerkolben (Nehmerkolben) verschoben. Hierdurch wird wiederum die Phasenbeziehung der beiden Unwuchtwellen verstellt und damit die Fahrtrichtung sowie die Fahrgeschwindigkeit insbesondere stufenlos gesteuert. Erfindungsgemäß ist nunmehr vorgesehen, dass zumindest ein Federelement vorgesehen ist, welches eine in Axialrichtung wirkende Rückstellkraft auf den Kolben ausübt, die einem von der Erregereinheit erzeugten Gegendruck entgegenwirkt.
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Der besondere Vorteil dieser Ausgestaltung ist darin zu sehen, dass sowohl die Steuerung der Fahrtrichtung verbessert ist als auch, dass die Sicherheitseigenschaften verbessert sind. Da nämlich durch das Federelement eine Gegenkraft auf den Hydraulikkolben ausgeübt wird, welche dem von der Erregereinheit erzeugten Gegendruck entgegenwirkt, ist zum einen ein Umschalten zwischen den Fahrtrichtungen sowie ein Steuern der Geschwindigkeit gut dosierbar. Darüber hinaus wird in einer Freigabestellung, wenn der Steuerhebel nicht betätigt wird und über ihn keine Kraft ausgeübt wird, eine unkontrollierte Bewegung vermieden. Es ist gewährleistet, dass der Hydraulikkolben eine definierte Position einnimmt, so dass sich automatisch eine kontrollierte Bewegung des Bodenverdichters speziell in Vorwärtsrichtung einstellt und eine unkontrollierte Geschwindigkeit, insbesondere Vorwärtsgeschwindigkeit vermieden ist.
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Wie eingangs beschrieben, baut sich bauartbedingt durch die beiden Unwuchtwellen ein hydraulischer Gegendruck auf, der auf den Hydraulikkolben entgegen der Axialrichtung einwirkt. Da derartige Bodenverdichter typischerweise im Betrieb bei maximaler Motorleistung der Erregereinheit und damit maximaler Drehzahl der Unwuchtwellen betrieben werden, baut sich typischerweise ein hoher Gegendruck auf.
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Bevorzugt ist die Federkraft des Federelements derart bemessen, dass - in der beschriebenen Freigabestellung, also bei ausbleibender Zwangsbetätigung durch den Steuerhebel - der Hydraulikkolben entgegen dem Gegendruck in einer axialen Zwischenstellung gehalten ist. Hierdurch wird verhindert, dass durch den Gegendruck der Hydraulikkolben in eine Endposition gedrückt wird, in der sich eine maximale Geschwindigkeit, speziell in Vorwärtsrichtung einstellen würde. Bei dieser axialen Zwischenstellung handelt sich daher um eine Sicherheitsstellung.
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Die Federkraft und damit die durch diese bedingte Zwischenstellung ist dabei bevorzugt derart gewählt, dass der Bodenverdichter sich nur - trotz voller Motordrehzahl des Motors der Erregereinheit - mit definierter, geringer Geschwindigkeit in Vorwärtsrichtung bewegt. Durch diese Maßnahme ist ein zuverlässiger Einklemmschutz erreicht. Wenn beispielsweise bei einer Rückwärtsbewegung ein Einklemmen des Benutzers beispielsweise aufgrund eines Kontrollverlustes droht, so wird automatisch durch Loslassen des Steuerhebels die Fahrtrichtung gewechselt. Denn durch den erzeugten Gegendruck und der durch das Federelement definiert eingestellten Federkraft wechselt die Fahrtrichtung in eine kontrollierte Vorwärtsbewegung mit nur langsamer Geschwindigkeit.
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Unter geringer Geschwindigkeit in Vorwärtsrichtung wird allgemein eine Geschwindigkeit verstanden, die geringer ist als die maximale Geschwindigkeit in Vorwärtsrichtung und insbesondere beispielsweise unter 50 % der maximalen Geschwindigkeit, weiter vorzugsweise unter 25 % der maximalen Geschwindigkeit in Vorwärtsrichtung liegt.
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Bevorzugt ist der Steuerhebel mit einer Drehwelle drehfest verbunden und wirkt über diese auf den Hydraulikkolben ein, um diesen in Axialrichtung zu verstellen. Der Steuerhebel wird also zur Änderung der Fahrtrichtung um eine Drehachse verstellt, diese Drehbewegung wird über die Drehwelle übertragen und führt zu der mechanischen Zwangsverstellung des Hydraulikkolbens in Axialrichtung.
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Bei dem zumindest einen Federelement handelt sich bevorzugt um eine Schenkelfeder oder auch Drehfeder, deren einer Federschenkel sich - mittelbar oder unmittelbar - an der Drehwelle abstützt und deren anderer Federschenkel sich - mittelbar oder unmittelbar - am Gehäuse abstützt. Die Ausgestaltung als Schenkelfeder ist konstruktiv besonders günstig und vorteilhaft. Über diese wird also ein Rückstell-Drehmoment auf die Drehwelle ausgeübt, welches dem von der Erregereinheit erzeugten Gegendruck entgegenwirkt.
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Die Drehwelle ist bevorzugt weiterhin durch die Schenkelfeder hindurchgeführt. Dies erlaubt insgesamt eine platzsparende Anordnung. Zweckdienlicherweise läuft die Drehwelle durch das Gehäuse vollständig hindurch. Die Drehwelle tritt also beidseitig des Gehäuses aus diesem heraus, wobei jeweils beidseitig des Gehäuses und damit außerhalb des Gehäuses jeweils eine Schenkelfeder angeordnet ist. Hierdurch ist eine ausreichende Rückstellkraft gewährleistet bei gleichzeitig insgesamt kompakter Bauweise.
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Die zumindest eine Schenkelfeder und vorzugsweise beide Schenkelfedern sind innerhalb jeweils einer Buchse abgedichtet angeordnet, wobei diese (lediglich) einen (Ring-) Spalt aufweist, über den beispielsweise Feuchtigkeit austreten kann. Der Spalt ist dabei derart klein gehalten, dass keine Schmutzpartikel in den Innenraum der Buchse eindringen können.
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Das Federelement ist bevorzugt außerhalb des Gehäuses angeordnet. Das Gehäuse definiert allgemein einen Hydraulikraum, in dem sich u. A. auch das Hydraulikfluid befindet. Das Federelement kommt daher mit dem Hydraulikfluid nicht in Kontakt.
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Bevorzugt ist weiterhin ein Steuerventil vorgesehen, welches einen Strömungspfad für das Hydraulikfluid über den Kolben in einen Ausgleichsraum verschließt bzw. freigibt. Der Ausgleichsraum ist dabei von dem Gehäuse begrenzt. Ein derartiger Strömungspfad dient allgemein zum Druckausgleich, um beispielsweise Veränderungen der Druckbedingungen infolge von Temperaturschwankungen im Betrieb ausgleichen zu können.
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Das Steuerventil weist vorzugsweise einen Ventilstift auf, welcher durch den Kolben hindurchgeführt ist. Weiterhin wirkt der Steuerhebel über den Ventilstift zumindest mittelbar zur axialen Verstellung des Hydraulikkolben auf diesen ein. Dies bedeutet, der Hydraulikkolben wird durch eine Betätigung des Ventilstifts in Axialrichtung verstellt. Der Ventilstift ist daher mittelbar mit dem Hydraulikkolben verbunden, sodass die Betätigung des Ventilstifts zur axialen Verschiebung des Hydraulikkolbens führt. Hierzu ist beispielsweise ein mit dem Hydraulikkolben verbundener Anschlag vorgesehen, gegen den der Ventilstift bei seiner Betätigung durch den Steuerhebel gepresst wird. Bei diesem Anschlag handelt es sich insbesondere um einen Ventilsitz.
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Bevorzugt erfolgt daher bei einer Betätigung des Steuerhebels eine Veränderung der Fahrtrichtung infolge einer Verstellung des Ventilstifts in Axialrichtung, sodass dieser gegen einen Ventilsitz gedrückt wird und der Strömungspfad verschlossen ist. Durch diese Maßnahme ist auch sichergestellt, dass bei einer Verschiebung des Hydraulikkolbens der gewünschte Steuerdruck aufgebaut wird, da der Strömungspfad geschlossen ist.
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Auf den Ventilstift wirkt weiterhin eine Ventilfeder ein, die eine Federkraft in Richtung der Offenstellung auf den Ventilstift ausübt. Diese Ventilfeder übt daher eine Federkraft entgegen der Axialrichtung aus.
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Bevorzugt ist diese Kraft geringer als die im Betrieb über das zumindest eine Federelement ausgeübte Kraft. Dies führt dazu, dass allein durch das zumindest eine Federelement der Ventilstift gegen den Ventilsitz gedrückt wird, sodass der Strömungspfad in der Regel verschlossen ist, zumindest so lange nicht durch eine Betätigung des Steuerhebels die Kraftübertragung auf den Hydraulikkolben unterbunden ist. Wie zuvor beschrieben, ist die Federkraft des Federelements derart bemessen, dass - in einer Freigabestellung ohne Krafteinwirkung auf den Steuerhebel - der Hydraulikkolben in eine Zwischen- oder Sicherheits-Stellung gepresst wird, die insbesondere derart bemessen ist, dass eine geringfügige Vorwärtsbewegung erreicht wird. Hierzu ist es erforderlich, dass der Steuerdruck aufgebaut werden kann und der Strömungspfad verschlossen ist.
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Zur Übertragung der mechanischen Kraft vom Steuerhebel auf den Hydraulikkolben ist weiterhin ein Hebel, speziell ein Rollhebel vorgesehen, welcher mit der Drehwelle verbunden ist und zumindest mittelbar auf den Hydraulikkolben einwirkt. Speziell betätigte dieser Rollhebel den Ventilstift.
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Ergänzend ist eine weitere Druckfeder vorgesehen, die auf den Hydraulikkolben entgegen der Axialrichtung einwirkt. Die Druckfeder übt auf den Hydraulikkolben eine Kraft in Richtung eines oberen Anschlags für den Kolben aus.
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Der Hydraulikkolben ist allgemein stufenlos von einer oberen Position in eine untere Position mittels des Steuerhebels verstellbar. Die obere Position ist durch einen oberen Anschlag und die untere Position durch einen unteren Anschlag begrenzt und definiert.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Diese zeigen
- 1 eine ausschnittsweise Ansicht auf einen oberen Bereich eines Steuerholms eines Bodenverdichters mit einem Hydraulikkopf, an dem ein nach Art eines Bügels ausgebildeter Steuerhebel drehbar befestigt ist,
- 2 eine Seitenansicht der Darstellung gemäß 1,
- 3 eine Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie B-B in 1,
- 4 eine Schnittdarstellung entlang der Schnittlinie A-A gemäß 2,
- 5 eine Seitenansicht teilweise im Schnitt eines Bodenverdichters sowie
- 6 eine Schnittansicht durch eine Erregereinheit entlang der Linie C-C in 5.
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Ein Bodenverdichter 2 (vgl. 5 und 6) weist regelmäßig eine Erregereinheit 4 mit einer daran befestigten Bodenplatte 6 auf. Die Erregereinheit 4 weist zwei Unwuchtwellen 8 auf, die von einem Motor 10 angetrieben werden. An der Erregereinheit 4 ist ein Steuerholm 20 befestigt, welcher an seinem oberen Ende regelmäßig einen Bügel zum Bedienen des Bodenverdichters 2 aufweist.
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Im Inneren des Steuerholms 20 ist eine Hydraulikleitung 12 angeordnet, über die ein Hydraulikdruck auf einen Steuerkolben 14 in der Erregereinheit 4 zur Fahrtrichtungssteuerung übertragen wird.
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Zur Fahrtrichtungssteuerung ist ein Steuerhebel 22 vorgesehen, welcher im Ausführungsbeispiel nach Art eines Bügels ausgebildet ist. Dieser ist an einem Hydraulikkopf 24 drehbar befestigt. Die in den Figuren dargestellte Position des Steuerhebels 22 ist eine Endposition, in der der Steuerhebel 22 manuell in die maximale vordere Position gedrückt ist, so dass der Bodenverdichter eine maximale Vorwärtsbewegung ausführt. Wie speziell aus der 2 zu entnehmen ist, entspricht dies einer Stellung etwa bei 2:00 Uhr. Aus dieser Position kann der Steuerhebel 22 durch den Bediener entgegen dem Uhrzeigersinn in eine zweite Endposition gebracht werden. Diese entspricht beispielsweise einer Position bei etwa 11:00 Uhr. Diese Position entspricht einer maximalen Rückfahrgeschwindigkeit.
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Die Funktion und der Aufbau der Steuereinrichtung zur Fahrtrichtungssteuerung wird speziell anhand der Schnittbilder gemäß den 3 und 4 erläutert:
- Der Hydraulikkopf 24 weist ein Gehäuse 26 auf, in dem ein Hydraulikkolben 28 in Axialrichtung 30 von einer oberen Endposition in eine untere Endposition verschoben werden kann. In der 3 befindet sich der Hydraulikkolben 28 in der oberen Endposition. In dieser ist er gegen einen durch eine Anschlagschraube gebildeten Anschlag 32 gedrückt. Der Hydraulikkolben 28 ist allgemein innerhalb eines Zylinders 34 geführt. Oberhalb des Hydraulikkolbens 28 ist ein Ausgleichsraum 36 für ein Hydraulikfluid gebildet. Dieser Ausgleichsraum 36 ist von dem Gehäuse 26 begrenzt. In dieses kann das Hydraulikfluid über eine von einer Einlassschraube verschließbare Öffnung eingefüllt werden.
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Durch den Hydraulikkolben 28 hindurch ist im Ausführungsbeispiel eine Bohrung geführt, die einen Strömungspfad von einer Unterseite des Hydraulikkolbens 28 zum Ausgleichsraum 36 schafft. Dieser Strömungspfad ist mittels eines Steuerventils verschließbar, welches einen Ventilstift 38 sowie einen Ventilsitz 40 aufweist. Der Ventilstift 38 ist gegen eine als Druckfeder ausgebildete Ventilfeder 42 gelagert. Diese übt eine Kraft in Richtung der Offenstellung, also entgegen der Axialrichtung 30 aus. Die Hubbewegung des Ventilstifts 38 relativ zum Hydraulikkolben 28 ist nach oben durch einen Anschlag und nach unten durch den Ventilsitz 40 begrenzt. Der Ventilsitz 40 ist quasi an der Unterseite des Hydraulikkolbens 28 angeordnet und mit diesem mechanisch fest verbunden.
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Weiterhin ist unterhalb des Hydraulikkolbens 28 eine Druckfeder 44 angeordnet, die eine Federkraft ebenfalls entgegen der Axialrichtung 30 auf den Hydraulikkolben 28 ausübt. Zum Anschluss der hier nicht näher dargestellten Fluidleitung zur Erregereinheit ist ein Anschlussstück 46 vorgesehen.
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Durch das Gehäuse 26 hindurch ist eine Drehwelle 48 geführt, die drehfest mit dem Steuerhebel 22 verbunden ist. In der Mitte und im Bereich des Ventilstifts 38 ist an der Drehwelle 48 ein Rollhebel 50 drehfest befestigt, welcher mit seinem vorderen Ende auf ein rückseitiges Ende des Ventilstifts 38 einwirkt.
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In der in der 3 dargestellten Position liegt der Rollhebel an einem Rollhebel-Anschlag 52 an. In diese Position wird der Steuerhebel 22 durch aktive Betätigung gedrückt. In dieser (vorderen) Endposition ist zwischen dem Rollhebel 50 und dem Ventilstift 38 etwas Spiel, zumindest übt der Rollhebel 50 keine Kraft aus. Durch die Ventilfeder 42 wird der Ventilstift 38 nach oben gedrückt, und damit vom Ventilsitz 40 weg, sodass der Strömungspfad geöffnet ist und bei Bedarf ein Druckausgleich erfolgen kann.
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Zur Fahrtrichtungssteuerung kann der Steuerhebel 22 aus der dargestellten maximalen vorderen (2:00 Uhr) Position in Richtung der rückwärtigen (11:00 Uhr) Position verstellt werden. Die entsprechende Drehbewegung führt dazu, dass der Rollhebel 50 auf den Ventilstift 38 einwirkt. Dieser wird zunächst gegen den Ventilsitz 40 gedrückt, sodass der Strömungspfad verschlossen ist. Im weiteren Verlauf wird dann der Ventilstift 38 gemeinsam mit dem Hydraulikkolben 28 in Axialrichtung 30 verschoben, bis der Hydraulikkolben 28 eine maximal untere Position einnimmt, in der er gegen einen unteren Anschlag anliegt. Durch die Verstellung des Hydraulikkolbens 28 wird über das Hydraulikfluid ein Steuerdruck auf die Erregereinheit 4 übertragen, sodass - wie eingangs beschrieben - die Fahrtrichtung geändert wird und der Bodenverdichter 2 in die Rückwärtsbewegung wechselt.
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Aus der 4 ist die Verbindung des Steuerhebels 22 mit der Drehwelle 48 zu entnehmen. Weiterhin ist zu erkennen, dass beidseitig des Gehäuses 26 jeweils eine Schenkelfeder 54 innerhalb einer insbesondere zylindrischen Buchse 55 angeordnet ist. Deren einer Federschenkel stützt sich jeweils am Gehäuse 26 ab, und zwar mittelbar über einen (Schraub-) Bolzen. In ähnlicher Weise stützt sich der andere Federschenkel mittelbar an der Drehwelle 48 ab. Hierzu ist wiederum ein Bolzen vorgesehen, welcher mit einer Ringscheibe 56 verbunden ist, welche drehfest mit der Drehwelle 48 verbunden ist. Durch die beiden Schenkelfedern 54 wird daher ein Rückstelldrehmoment und damit eine Rückstellkraft auf die Drehwelle 48 ausgeübt, die auf den Hydraulikkolben 28 übertragen wird. Die Schenkelfedern 54 liegen geschützt und im Wesentlichen bis auf einen Ringspalt abgedichtet in der jeweiligen Buchse 55 ein. Der Ringspalt ist zwischen der Buchsenwand und dem Gehäuse 26 bzw. einer daran befestigten Stirnplatte ausgebildet.
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Anhand der 4 ist weiter zu erkennen, dass der als Bügel ausgebildete Steuerhebel 22 beidseitig jeweils über eine Anschlussplatte 58 zunächst mit einem Gummipuffer 60 mechanisch und drehfest verbunden ist, und zwar im Ausführungsbeispiel über eine Schraubverbindung. Der Gummipuffer 60 ist wiederum mit der zuvor beschriebenen Ringscheibe 56 drehfest verbunden und an dieser fixiert. Dies erfolgt insbesondere durch ein Anvulkanisieren. Der Gummipuffer 60 dient allgemein zur Schwingungsentkopplung.
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Über die Schenkelfeder 54 wird eine Rückstellkraft oder ein Rückstelldrehmoment ausgeübt, welches über den Rollhebel 50 in Axialrichtung 30 auf den Ventilstift 38 übertragen wird. Die Federkraft der Schenkelfeder 54 ist dabei insgesamt derart gewählt, dass der Hydraulikkolben 28 - wenn keine Kraft über den Steuerhebel 22 ausgeübt wird - in eine Sicherheitsstellung oder Zwischenstellung gedrückt wird, in der der Hydraulikkolben 28 sich in einer mittleren Position zwischen seinen beiden Endpositionen befindet. Und zwar ist diese Position dabei derart gewählt, dass über den dadurch aufgebauten Steuerdruck in der Erregereinheit 4 der entsprechende Steuerkolben 14 derart verstellt wird, dass eine geringfügige Vorwärtsbewegung eingestellt ist.
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Wie eingangs erläutert wurde, wird im Betrieb von der Erregereinheit 4 durch die beiden darin enthaltenen Unwuchtwellen 8 ein hydraulischer Gegendruck erzeugt, welcher grundsätzlich entgegen der Axialrichtung 30 von unten auf den Hydraulikkolben 28 wirkt. Durch die Schenkelfedern 54 wird daher grundsätzlich diese Gegenkraft reduziert. Diese definierte Erzeugung der Rückstellkraft bzw. des Rückstell-Drehmoments dient allgemein dazu, dass (bei voller Motordrehzahl der Erregereinheit 4) der Bodenverdichter 2 sich nur langsam vorwärts bewegt und damit eine unkontrollierte schnelle Fahrt in Vorwärtsrichtung durch einen eventuellen Kontrollverlust des Bedieners vermieden ist. Zugleich wird durch die kontrollierte Vorwärtsbewegung eine ungewollte Rückwärtsbewegung verhindert, sodass ein Einklemmschutz realisiert ist.
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Durch die ausgeübte Rückstellkraft ist darüber hinaus auch die Fahrtrichtungssteuerung über den Steuerhebel 22 besser dosierbar, da die von unten durch den Gegendruck auf den Hydraulikkolben 28 ausgeübte Kraft durch die von den Schenkelfedern 54 ausgeübte Gegenkraft reduziert ist.
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Durch die gewählte Anordnung der Schenkelfeder 54 quasi entlang der Drehachse der Drehwelle 48 ist zudem eine insgesamt kompakte Bauweise bei einer einfachen konstruktiven Ausgestaltung erreicht.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Bodenverdichter
- 4
- Erregereinheit
- 6
- Bodenplatte
- 8
- Unwuchtwellen
- 10
- Motor
- 12
- Hydraulikleitung
- 14
- Steuerkolben
- 20
- Steuerholm
- 22
- Steuerhebel
- 24
- Hydraulikkopf
- 26
- Gehäuse
- 28
- Hydraulikkolben
- 30
- Axialrichtung
- 32
- oberer Anschlag
- 34
- Zylinder
- 36
- Ausgleichsraum
- 38
- Ventilstift
- 40
- Ventilsitz
- 42
- Ventilfeder
- 44
- Druckfeder
- 46
- Anschlussstück
- 48
- Drehwelle
- 50
- Rollhebel
- 52
- Rollhebel-Anschlag
- 54
- Schenkelfeder
- 55
- Buchse
- 56
- Ringscheibe
- 58
- Anschlussplatte
- 60
- Gummipuffer
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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