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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bodenhülse für einen herausnehmbaren Poller und eine Kombination aus einer derartigen Bodenhülse und einem darin eingeschobenen Poller.
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Um einzelne Straßenzüge, Einfahrten, Plätze oder dergleichen vom übrigen Straßenverkehr abzusperren sind Poller bekannt. Diese Poller werden auch als Absperrpoller, Absperrpfosten oder auch Anti Terror Poller bezeichnet. Bei staatlichen Neubauten, Botschaften oder dergleichen werden üblicherweise sogenannte Versenkpoller angeordnet, um die erforderlichen Absperrungen zu realisieren. Diese Versenkpoller sind in einem entsprechenden Fundament angeordnet und können in die Fahrbahn hinein nach unten versenkt werden. Besteht jedoch das Problem, eine vorhandene Straße, Einfahrt oder dergleichen mit derartigen Absperrpollern absperren zu können, ist es häufig zu aufwendig Versenkpoller nachzurüsten. Insbesondere müssen diese Versenkpoller sehr tief ins Erdreich eindringen, sodass die Gefahr besteht, dass vorhandene Leitungen, nämlich Elektroleitungen, Wasserleitungen, Gasleitungen oder dergleichen beschädigt werden.
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Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Lagerung für einen derartigen Absperrpoller bzw. eine Kombination von Lagerung und Absperrpoller so zu gestalten, dass sie einfach nachgerüstet werden kann und zugleich die an einen Poller üblicherweise gestellten Anforderungen, insbesondere Festigkeitsanforderungen erfüllt.
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Zur Lösung der Aufgabe ist die erfindungsmäßige Bodenhülse nach Anspruch 1 und die Kombination aus Bodenhülse und Poller nach Anspruch 7 vorgesehen. Die rückbezogenen Ansprüche beinhalten teilweise vorteilhafte und teilweise für sich selbst erfinderische Weiterbildungen dieser Erfindung.
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Die Erfindung baut auf dem Grundgedanken auf, eine möglichst kleinbauende Bodenhülse vorzusehen, die einfach in die Fahrbahn oder ins Gelände einbetoniert werden kann. Die Bodenhülse besteht dafür aus einem zentralen hohlzylinderischen Aufnahmerohr für den Poller und aus sternförmig angeordneten, radial aus dem Außenmantel des Aufnahmerohrs abstehenden Profilabschnitten. Die Bodenhülse wird einfach in die Fahrbahn oder das Grundstück einbetoniert, wobei die Profilabschnitte nach Art einer Außenverzahnung eines Zahnrades nach außen ragen und Beton zwischen sich aufnehmen und sich gleichsam im Beton verkrallen.
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In bevorzugter Ausgestaltung wird zur Steigerung der Festigkeit der Bodenhülse ein nahtloses Stahlrohr als Aufnahmerohr verwendet. In weiterer bevorzugter Ausführung sind acht radial abstehende, vorzugsweise in gleichen Abständen zueinander angeordnete Profilabschnitte vorgesehen. Diese Profilabschnitte weisen vorzugsweise den Profilquerschnitt eines Doppel-T-Profils auf. Dies hat den Vorteil, dass die Profilabschnitte aus einem handelsüblichen Doppel-T-Profil geschnitten werden können.
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Zur Steigerung der Festigkeit der Konstruktion ist eine vorzugsweise als Stahlringscheibe ausgestaltete Ringscheibe mit den Oberseiten der Profilabschnitte verbunden. Die Ringscheibe umsäumt dabei den Außenmantel des Aufnahmerohrs nach Art eines Kranzes und verbindet die Oberseiten der Profilabschnitte miteinander. An den Unterseiten der Profilabschnitte können noch die Profilabschnitte überbrückende Laschen vorgesehen sein mit Schraubfüßen, welche zur Lagejustierung der Bodenhülse vor dem Betonieren verwendet werden können.
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Zur weiteren Steigerung der Festigkeit kann eine mit der Ringscheibe identisch ausgeführte Abdeckscheibe vorgesehen sein. Die Abdeckscheibe ist mit axialem Abstand zur Ringscheibe angeordnet und zwischen Ringscheibe und Abdeckscheibe sind zusätzliche Rippen vorgesehen. Die Rippen sind dabei sowohl mit der Abdeckscheibe einerseits und der Ringscheibe andererseits verschweißt. Die Anzahl der Rippen entspricht vorzugsweise der Anzahl der Profilabschnitte. Zur Steigerung der Festigkeit sind, die in bevorzugter Ausführungsform nach Art von Flacheisen ausgestalteten Rippen jeweils fluchtend mit einem Profilabschnitt angeordnet. Auf diese Weise ist eine durchgängige und damit optimale Krafteinleitung von einem im Aufnahmerohr gehaltenen Poller in die einbetonierte Bodenhülse gewährleistet.
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In der Anwendung wird der Poller einfach in das Aufnahmerohr eingeschoben, um als Sperre wirksam zu werden. Möchte man die Sperre indessen entfernen, um beispielsweise eine Straße oder Einfahrt für den Verkehr freizugeben, wird der Poller einfach aus dem Aufnahmerohr herausgezogen und beiseite gelegt.
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Die vorerwähnte Konstruktion hat den Vorteil, dass sie einen nur sehr geringen Einbauraum benötigt und die Bodenhülse einfach einbetoniert werden kann. Weiterhin ist die Konstruktion technisch einfach aufgebaut und ermöglicht es, insbesondere durch die Verwendung der Doppel-T-Profile und des nahtlosen Stahlrohrs Normteile bzw. vorgefertigte Teile zu verwenden, die als allgemeine Bauteile am Markt gekauft werden können. Dasselbe gilt für den zylinderförmigen Poller. Schließlich ist eine Bewehrung für den Beton entbehrlich.
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Anhand des Ausführungsbeispiels ist die Erfindung mit weiteren Einzelheiten beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht der Bodenhülse mit eingeschobenem Poller,
- 2 eine Seitenansicht der in 1 dargestellten Kombination aus Bodenhülse und Poller sowie
- 3 eine Draufsicht auf die Konstruktion aus 2.
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Das Ausführungsbeispiel zeigt einen Poller 1 und ein hohlzylinderisches Aufnahmerohr 2, in welches der Poller 1 hineingestellt ist. Der Oberrand des Aufnahmerohrs 2 ist von einer Abdeckscheibe 3 flankiert. In Axialrichtung 4 ist mit Abstand zur Abdeckscheibe 3 eine Ringscheibe 5 vorgesehen, welche das Aufnahmerohr 2 ebenfalls kranzartig flankiert. Zwischen der Abdeckscheibe 3 und der Ringscheibe 5 sind im Ausführungsbeispiel acht Rippen 6 angeordnet. Die Rippen 6 sind nach Art von Flacheisen ausgestaltet und überbrücken den axialen Abstand zwischen der Abdeckscheibe 3 und der Ringscheibe 5 in Axialrichtung 4.
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In Axialrichtung 4 sind unterhalb der Ringscheibe 5 im Ausführungsbeispiel acht Profilabschnitte 7 angeordnet. Die Profilabschnitte 7 weisen jeweils eine Doppel-T-förmige Querschnittsform auf. Die Profilabschnitte 7 sind dabei so ausgerichtet, dass die senkrechten Profilschenkel der Profilabschnitte 7 mit den Rippen 6 in Axialrichtung 4 miteinander fluchten. Die senkrechten Profilschenkel der Profilabschnitte 7 verbinden die beiden jeweils in axialem Abstand zueinander angeordneten waagrechten Profilschenkel der Profilabschnitte 7. Die Ringscheibe 5 ist zu dem mit den Oberflächen der oberen waagrechten Profilschenkel der Profilabschnitte 7 verbunden.
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Die acht Profilabschnitte 7 sind sternförmig angeordnet (3). An ihren Oberflächen sind die Profilabschnitte 7 mit der umlaufenden Ringscheibe 5 verschweißt und bilden so eine stabile Konstruktion, die in Beton einbetoniert werden kann. Zur weiteren Stabilisierung der Bodenhülse ist die von der Abdeckscheibe 3, der Ringscheibe 5 und den Rippen 6 gebildete Rippenkonstruktion gebildet, die bei montierter Bodenhülse nicht einbetoniert wird. Die fluchtende Anordnung der Rippen 6 einerseits und der vertikalen Profilschenkel der Doppel-T-Profilabschnitte 7 andererseits erhöht die Steifigkeit der Konstruktion signifikant.
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Schließlich sind am unteren Ende der Profilabschnitte 7 noch die unteren Querschenkel der Profilabschnitte 7 überbrückende Laschen 8 vorgesehen. In die Laschen 8 sind Schraubfüße 9 eingeschraubt. Mit den Schraubfüßen 9 kann die Bodenhülse vor dem Einbetonieren auf der jeweiligen Standfläche 10 ausgerichtet und justiert werden.
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Zum Versperren der Fahrbahn wird der Poller 1 einfach in das Aufnahmerohr 2 eingeschoben. Soll die Fahrbahn wieder freigegeben werden, wird der Poller 1 einfach aus dem Aufnahmerohr 2 herausgezogen und auf die Seite gelegt. Die Bodenhülse kann dann einfach von einem Fahrzeug überfahren werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Poller
- 2
- Aufnahmerohr
- 3
- Abdeckscheibe
- 4
- Axialrichtung
- 5
- Ringscheibe
- 6
- Rippe
- 7
- Profilabschnitt
- 8
- Lasche
- 9
- Schraubfuß
- 10
- Standfläche