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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verankerungssystem nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Ein
derartiges Verankerungssystem ist aus
EP 1 750 020 A1 bekannt. Zur Verankerung
der Ankerplatte werden die Gewindestäbe durch Gewinde in
der Ankerplatte in den Boden beispielsweise mit einem Elektroschrauber
geschraubt. Dazu muss die Ankerplatte, um beim Eindrehen der Gewindestäbe ein
Widerlager zu bilden, fixiert werden. Das bekannte Verankerungssystem
ist dazu mit einer mittleren Öffnung versehen, durch die
ein Gewinderohr in den Boden gedreht wird. Auf das oben aus der
Verankerungsplatte ragende Ende des Gewinderohrs wird dann eine
Schraubmuffe geschraubt, bis sie mir ihrem Ringflansch auf der Ankerplatte
anliegt, wodurch die Ankerplatte zwischen Boden und Muffe zum Einschrauben
der Gewindestäbe vorfixiert ist.
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Die
Vorfixierung der Ankerplatte ist mit einem erheblichen Aufwand verbunden.
So muss ein Gewinderohr verwendet werden, für das ein anderer Schrauber
als für die Gewindestangen notwendig ist. Zudem muss die
Muffe aufgeschraubt und nach der Fixierung der Ankerplatte mit den
Gewindestäben ebenso wie das Gewinderohr wieder entfernt
werden, um auf der Ankerplatte eine Aufbaukonstruktion befestigen
zu können.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, die Vorfixierung der Ankerplatte wesentlich
zu vereinfachen.
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Dies
wird erfindungsgemäß mit dem in Anspruch 1 gekennzeichneten
Verankerungssystem erreicht. In den Unteransprüchen sind
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung wiedergegeben.
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Nach
der Erfindung wird zur Vorfixierung der Ankerplatte als Fixierhilfe
ein quer über die Ankerplatte legbares Fixierteil verwendet,
das zumindest einen über die Ankerplatte hinausragenden
Endabschnitt zur Aufnahme eines Gewichts aufweist.
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Das
Fixierteil erstreckt sich dabei vorzugsweise über den gesamten
Durchmesser der Ankerplatte, legt also vorzugsweise auch auf deren
Mittelpunkt auf, während sich der wenigstens eine Endabschnitt
zur Gewichtsaufnahme vorzugsweise von der Ankerplatte radial weg
erstreckt.
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Das
Gewicht kann ein schwerer Klotz, ein schweres Gerät an
der Baustelle, beispielsweise ein Aggregat, oder das Gewicht einer
Person sein, also insbesondere der Bedienungsperson, die die Verankerungsplatte
mit den Gewindestäben verankert.
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Dabei
reicht es aus, den oder die Endabschnitte nur so lange mit dem Gewicht
zu belasten, bis einige wenige Gewindestäbe durch die Innengewinde
in der Ankerplatte in den Boden geschraubt worden sind, da die Ankerplatte
dann hinreichend fixiert ist, um ein Widerlager zum Einschrauben
der übrigen Gewindestäbe zu bilden.
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Die
Ankerplatte kann beispielsweise aus Gusseisen bestehen. Sie kann
in der Mitte eine mehr oder weniger große Öffnung
aufweisen, also beispielsweise auch ringförmig ausgebildet
sein, um ihr Gewicht zu reduzieren.
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Normalerweise
ist die Ankerplatte rund, insbesondere kreisrund ausgeführt,
sie kann jedoch auch vier- oder mehreckig sein.
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Der
Neigungswinkel der Gewinde in der Ankerplatte und damit der in den
Boden geschraubten Gewindestäbe kann beispielsweise 30
bis 90 Grad gegenüber der Hauptebene der Ankerplatte betragen.
Die Bodenoberfläche auf dem die Ankerplatte verlegt wird,
kann horizontal, aber auch geneigt sein.
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Als
Gewindestäbe werden vorzugsweise warmgewalzte Stahlstäbe
mit einem groben Gewinde verwendet. Derartige Gewindestäbe,
die eine hohe Zugfestigkeit besitzen, werden beispielsweise als
Schalungsanker umfangreich eingesetzt. Der Durchmesser der Gewindestäbe
kann beispielsweise 10 bis 60 mm betragen, ihre Länge beispielsweise
1 bis 6 Meter.
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Der
Schrauber, mit dem die Gewindestäbe in den Boden eingedreht
werden, kann ein handgeführter Schrauber oder ein maschinengeführter
Schrauber sein. Normalerweise wird ein handgeführter Schrauber
verwendet, z. B. ein Elektro-, Pneumatik- oder Hydraulikschrauber
oder beispielsweise eine Handbohrmaschine.
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Zur
seitlichen Fixierung der Ankerplatte ist in der Ankerplatte vorzugsweise
eine Ausnehmung vorgesehen, in die ein Vorsprung an dem Fixierteil
von oben formschlüssig eingreift. Die Ausnehmung kann beispielsweise
eine Bohrung und der Vorsprung z. B. ein in die Bohrung oder die
sonstige Ausnehmung eingreifender Zapfen sein. Die Ausnehmung ist
vorzugsweise in der Mitte der Ankerplatte vorgesehen.
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Das
Fixierteil kann ein vorzugsweise aus Stahl bestehendes Flacheisen
mit einem Zapfen an der Unterseite sein. Es kann auf der Ankerplatte
platziert werden.
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Das
Flacheisen kann zugleich den wenigstens einen Endabschnitt zur Gewichtsaufnahme
bilden.
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Damit
der wenigstens eine Endabschnitt des Fixierteils bei der Vorfixierung
der Ankerplatte auf dem Boden aufliegt, erstreckt sich von dem auf
der Ankerplatte aufliegenden Fixierteil am Rand der Ankerplatte
ein Zwischenabschnitt von unten nach oben, an den sich der wenigstens
eine Endabschnitt zur Gewichtsaufnahme anschließt.
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So
kann das Fixierteil beispielsweise aus einem Flacheisen bestehen,
das am Rand der Ankerplatte an beiden Seiten nach unten zu dem bzw.
beiden Endabschnitten hin stufenförmig abgewinkelt ist. Das
heißt, das Fixierteil kann einstückig ausgebildet sein.
Der oder die Endabschnitte des Fixierteils können jedoch
aus einem separaten Bauteil bestehen.
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Vorzugsweise
weist das z. B. aus einem Flacheisen bestehende Fixierteil an einem
oder beiden sich am Rand der Ankerplatte nach unten erstreckenden
Abschnitten jedoch ein Innengewinde auf, in das als ein solches
Bauteil ein Gewindestab als Endabschnitt zur Gewichtsaufnahme geschraubt
werden kann.
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Dabei
können der oder beide sich nach unten erstreckende Abschnitt
des Fixierteils auch zwei oder mehr Innengewinde an dem sich nach
unten erstreckende Abschnitt des Fixierteils aufweisen, wobei der
Gewindestab dann in das obere Innengewinde eingeschraubt wird, wenn
die Ankerplatte in einer Vertiefung in der Bodenoberfläche
angeordnet ist, während das untere Innengewinde in Höhe
der Unterseite der Ankerplatte angeordnet ist, d. h. in dieses Innengewinde
der Gewindestab dann eingeschraubt wird, wenn die Ankerplatte nicht
in einer Vertiefung des Bodens sondern auf dem nicht abgetragenen
Boden aufliegt.
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Zusätzlich
können zur seitlichen Fixierung der Ankerplatte an der
Oberseite der Ankerplatte Querrillen vorgesehen sein, in die das
Fixierteil eingreift. In die Querrillen kann beispielsweise ein
Gewindestab gelegt werden, der das Fixierteil ersetzt und mit seinen über
die Ankerplatte hinausragenden Enden zugleich die Endabschnitte
zur Gewichtsaufnahme bildet.
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Die
Ankerplatte ist an ihrer Unterseite vorzugsweise mit Vorsprüngen
versehen, um die Gewindebohrungen zum Einschrauben der Gewindestäbe zu
verlängern.
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Dabei
können die Vorsprünge mit der vorzugsweise aus
Gusseisen bestehenden Ankerplatte einstückig ausgebildet
sein. Die Vorsprünge an der Unterseite der Ankerplatte
werden durch den Druck des Fixierteils in bzw. auf den Boden gedrückt
und damit die Ankerplatte zusätzlich seitlich fixiert.
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Das
erfindungsgemäße Verankerungssystem kann für
die verschiedensten Aufbaukonstruktionen eingesetzt werden, beispielsweise
für Masten, Sicht- und Lärmschutzwände,
Absperrungen, Küstenschutzsysteme, zum Erosionsschutz (Gebirge, Steinschlag,
Lawinen, Dünen), Pfosten, beispielsweise für Schilder
und dergleichen. Darüber hinaus kann es durch Verankerung
am Meeresboden zur Bildung künstlicher Riffs verwendet
werden, also nicht nur zur Verankerung am Erdboden.
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Zur
Befestigung der Aufbaukonstruktion ist die Ankerplatte vorzugsweise
im Randbereich mit einem Kranz senkrechter Gewindebohrungen versehen.
Wenn die Aufbaukonstruktion einen Flansch aufweist, kann dann dieser
mit Schrauben, die in die senkrechten Gewindebohrungen in der Ankerplatte eingreifen,
befestigt werden.
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Insbesondere
bei hohen Aufbaukonstruktionen, beispielsweise einem Mast, ist jedoch
zusätzlich eine Nivellierplatte vorgesehen, die vorzugsweise
mit von Nivellierschrauben durchsetzten Gewindebohrungen versehen
ist, die vorzugsweise in senkrechte Gewindebohrungen in der Ankerplatte
eingreifen, wobei die Gewindebohrungen für die Nivellierschrauben
in der Ankerplatte ebenfalls als Kranz im Außenrandbereich
der Ankerplatte vorgesehen sein können. Vorzugsweise ist
nur ein Kranz vorgesehen, wobei die Gewindebohrungen für
die Nivellierschrauben und für die Schraubenzur Aufbaubefestigung
einander abwechseln.
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Durch
Betätigung der Nivellierschrauben kann die Nivellierplatte
in die waagrechte Position gebracht werden.
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Anstelle
der Nivellierschrauben können auch Gewindestäbe
mit Muttern verwendet werden, um die Nivellierplatte in die waagrechte
Position zu bringen, wobei die Gewindestangen die Bohrungen in der
Nivellierplatte durchsetzen.
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Die
Nivellierplatte ist vorzugsweise mit Bohrungen versehen, die von
den Schrauben durchsetzt werden, mit denen die Befestigungsplatte
an der Ankerplatte befestigbar ist.
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Nachstehend
ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung beispielhaft
näher erläutert. Darin zeigen jeweils schematisch
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1 eine
Seitenansicht einer im Boden verankerten Ankerplatte mit einem Anschluss
für eine Aufbaukonstruktion;
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2 eine
perspektivische Ansicht der mit dem Fixierteil vorfixierten Ankerplatte;
und
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3 eine
Seitenansicht einer Variante des Fixierteils nach 2,
teilweise im Schnitt.
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Gemäß 1 ist
auf der im Boden 1 verankerten Ankerplatte 2 ein
Anschlussteil 4 befestigt, in das z. B. ein nicht dargestellter
Mast als Aufbaukonstruktion gesteckt werden kann.
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Die
Ankerplatte 2 weist eine Vielzahl von Innengewinden 5 mit
unterschiedlicher Neigung auf, durch die Gewindestäbe 6 in
den Boden 1 geschraubt sind. An ihrer Unterseite ist die
Ankerplatte 2 mit Vorsprüngen 7 versehen,
durch die sich die Gewinde 5 erstrecken.
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Der
Winkel α zwischen der Längsachse der Stäbe 6 und
der Hauptebene 30 der Platte 2 oder der Bodenoberfläche 8 oder
Horizontalen kann z. B. 30 bis 90° betragen.
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Zur
Montage des in 1 gezeigten Verankerungssystems
wird die Ankerplatte 2 auf die Gelände- oder Bodenoberfläche 8 gelegt,
wobei sich die Vorsprünge 7 etwas in den Boden 1 eingraben
können.
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Alsdann
muss die Ankerplatte 2 vorfixiert werden, damit sie beim
Einschrauben der Gewindestäbe 6 ein Widerlager
bildet.
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Dazu
wird gemäß 2 und 3 ein
Fixierteil 9 verwendet, das aus einem sich quer über die
Ankerplatte 2 erstreckenden mittleren Abschnitt 11 beispielsweise
aus einem Flacheisen mit einem Endabschnitt 12 besteht.
Der Endabschnitt 12 wird mit einem durch den Pfeil 13 dargestellten
Gewicht belastet, um die Ankerplatte 2 mit dem Fixierteil 9 nach
unten gegen die Bodenfläche 8 zu drücken
und dadurch zu fixieren.
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Alsdann
können beispielsweise zwei oder drei Gewindestäbe 6 beispielsweise
zur Hälfte, z. B. mit einer Handbohrmaschine durch die
Gewindebohrungen 5 in den Boden 1 geschraubt werden,
um die Ankerplatte 2 vorzufixieren, wie in 2 gezeigt.
Der Endabschnitt 12 kann sodann entlastet werden. Das Fixierteil 9 kann
von der Ankerplatte 2 abgenommen werden.
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Anschließend
können alle, also auch die übrigen Gewindestäbe 6 durch
die Gewinde 5 in den Boden 1 geschraubt werden,
bis ihr oberes Ende nur noch geringfügig über
die Oberseite der Ankerplatte 2 vorsteht, wie in 1 dargestellt.
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Danach
kann gemäß 1 die Nivellierplatte 14 auf
der Ankerplatte 2 fixiert werden. Die Nivellierplatte 14 weist
dazu vorzugsweise Bohrungen 15 auf, die mit den vertikalen
Gewindebohrungen 16 in der Ankerplatte 2 fluchten.
In die Bohrungen 15 und die Gewindebohrungen 16 sind
vorzugsweise Gewindestangen 17a mit Muttern 17b oder
Nivellierschrauben geschraubt. Durch Drehen der Muttern 17b oder
der Nivellierschrauben kann die Nivellierplatte 14 z. B.
waagrecht ausgerichtet werden.
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Alsdann
wird das Anschlussteil 4 befestigt. Es ist dazu unten mit
einem Flansch 18 versehen, der auf der Nivellierplatte 14 angeordnet
wird. Danach wird das Anschlussteil 4 mit einer Befestigungsplatte 19 an
der Ankerplatte 2 befestigt. Das Anschlussteil 4 wird
dabei durch eine Aussparung 20 in der Mitte der Befestigungsplatte 19 gesteckt.
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Die
Befestigungsplatte 19 ist mit Bohrungen 15a versehen,
die mit den Bohrungen 15 in der Nivellierplatte 14 und
mit den vertikalen Gewindebohrungen 16 in der Ankerplatte 2 fluchten.
In die noch nicht verwendeten Bohrungen 16 in der Ankerplatte 2 sind Befestigungsschrauben 22 geschraubt,
die die Bohrungen 15 in der Nivellierplatte 14 und
die Bohrungen 15a in der Befestigungsplatte 19 durchsetzen.
Auf die Gewindestangen 17a sind von oben Muttern 17c auf die
Befestigungsplatte 19 zur Fixierung zu schrauben.
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Gemäß 2 und 3 wird
der Endabschnitt 12 zur Aufnahme des Gewichts 13 vorzugsweise
durch eine Gewindestange 24 gebildet, die in ein Innengewinde 25 in
einem sich von unten nach oben erstreckenden Abschnitt 26 des
Fixierteils 9 geschraubt ist. Falls zwei gegenüberliegende
Endabschnitte zur Vorfixierung der Ankerplatte 2 notwendig
sind, kann in das gegenüberliegende Innengewinde 25 ein
weiterer Gewindestab 24 geschraubt werden.
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Gemäß 3 kann
das Fixierteil 9 an beiden Enden jeweils zwei in der Höhe
versetzte Innengewinde 25 aufweisen.
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Um
das Fixierteil 9 seitlich zu fixieren, kann es gemäß 2 und 3 einen
Zapfen 27 aufweisen, der in eine Ausnehmung 28 in
der Mitte der Ankerplatte 2 ragt.
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In 2 sind
zudem auf der Oberseite der Ankerplatte 2 drei sich über
die gesamte Ankerplatte 2 erstreckende Querrillen 29 gestrichelt
dargestellt, in die beispielsweise ein Gewindestab 6 als
Fixierteil 9 gelegt werden kann. Die über die
Ankerplatte 2 hinausragenden Enden des Gewindestabs können
zur Fixierung wenigstens auf einer Seite zur Gewichtsaufnahme 13 dienen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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