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Die Erfindung betrifft ein Gehäuse mit zumindest zwei Gehausewänden. Des Weiteren betrifft die Erfindung einen Schaltschrank mit einem entsprechenden Gehäuse,
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Gehäuse, welche beispielsweise für elektrische undloder elektronische Anwendungen eingesetzt werden, müssen vorgegebene Schutzarten einhalten. Dabei muss das Gehäuse entsprechend vorgegebener Schutzarten klassifiziert sein.
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Bei einer Schutzart wird eine Eignung von elektrischen Betriebsmitteln für verschiedene Umgebungsbedingungen angegeben und zusätzlich der Schutz von Menschen gegenüber potentiellen Gefährdungen bei der Benutzung des Gehäuses Hierbei sollen die Menschen insbesondere vor elektrischen Schlagen geschützt werden. Hierzu sind beispielsweise Schutzarten von IP00 bis IP6K9K beziehungsweise ISO 20653 bekannt. Ebenso können die Normen ISO 20653, IP69 oder DIN EN 60529 verwendet werden. Mit Hilfe einer entsprechenden Schutzart wird spezifiziert, welcher Schutz aktive Teile gegen Berührung, Eindringen von Fremdkörpern und Wasser sowie die Stoßfestigkeit aufweisen müssen.
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Daher ist es von Bedeutung, dass ein solches Gehäuse, welches beispielsweise aus Metall besteht, nach einer allgemeingültigen Schutzart abgedichtet, und insbesondere hergestellt wird. Durch die Schutzart kann das Gehäuse mit einer entsprechenden Eignung eines elektrischen Gerätes unter verschiedenen Umgebungsbedingungen festgelegt werden, sowie der Schutz für Menschen gegen mögliche Gefährdungen.
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Heutzutage werden, insbesondere statische, Gehäuse nach den Grundlagen der allgemeingültigen Schutzklassen im Regelfall mittels stoffschlüssigen Verbindungen abgedichtet. Dabei kann beispielsweise als stoffschlüssige Verbindung artfremde, wie zum Beispiel Klebeverbindungen, oder arteigene Zusatzwerkstoffen, wie zum Beispiel Schweißverbindungen, als Verbindungsmöglichkeiten verwendet werden.
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Jedoch weisen solche stoffschlüssige Verbindungen, wie eine Klebeverbindung oder eine Schweißverbindung, Nachteile bei Qualitätsanforderungen, Optikanforderungen, Prozesskosten und Nacharbeitstätigkeiten bei der Herstellung des Gehäuses auf. Außerdem können stoffschlüssige Schweißverbindungen bei Metallgehäusen Probleme bei der Prozesssicherheit bei der Herstellung des Gehäuses hervorrufen. Dies ist insbesondere bei Aluminiumgehäusen nachteilig. Hier werden durch das Schweißen von Aluminium Lufteinschlüsse, Ausgasungen und Lunkerbildungen hervorgerufen, die zu einer porösen und somit durchlässigen Dichtverbindung führen, so dass die mit der jeweiligen Schutzart klassifizierten Gehäuse nicht mehr gewährleisten werden kann. Bei der Verwendung von stoffschlüssigen Verbindungen mittels unterschiedlicher Materialien und Materialstärken können ebenso Probleme entstehen. Bei Verbindungen mit unterschiedlichen Materialien werden Zusatzstoffe benötigt, welche den Prozessvorgang zusätzlich beeinflussen beziehungsweise beeinträchtigen können.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein Gehäuse besser abzudichten, so dass zumindest einer der oben genannten Nachteile behoben werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Gehäuse und einen Schaltschrank gemäß den unabhängigen Schutzansprüchen gelöst. Sinnvolle Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Schutzansprüchen
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft ein Gehäuse mit einer ersten Gehäusewand und einer zweiten Gehäusewand, wobei die erste und die zweite Gehäusewand in einem jeweiligen Endbereich der ersten und zweiten Gehäusewand zumindest bereichsweise aneinander anliegend angeordnet sind, einem ersten Abdichtelement und einem zum ersten Abdichtelement korrespondierenden zweiten Abdichtelement, wobei das erste Abdichtelement in dem Endbereich der ersten Gehäusewand und das zweite Abdichtelement in dem Endbereich der zweiten Gehäusewand angeordnet ist, wobei durch die in dem jeweiligen Endbereich aneinander anliegende Anordnung der Gehäusewände das erste und zweite Abdichtelement ineinandergreifen, wodurch das Gehäuse abgedichtet ist.
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Durch das erfindungsgemäße Gehäuse können Anforderungen bezüglich vorgegebener Schutzarten, wie beispielsweise IP00 bis IP6K9K, besser eingehalten beziehungsweise erfüllt werden. Das erftndungsgemäße Gehäuse weist insbesondere eine bessere beziehungsweise verbesserte Eignung für elektrische Geräte unter verschiedenen Umgebungsbedingungen auf. Insbesondere liefert das erfindungsgemäße Gehäuse einen besseren Schutz von Menschen gegenüber möglichen Gefährdungen.
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Durch das Abdichten des Gehäuses mittels des ersten und zweiten Abdichtelements kann das Gehäuse besser gegenüber ein Eindringen von Staub und Spritzwasser geschützt werden. Durch das Abdichten mittels der ineinandergreifenden Abdichtelemente kann eine langlebige Dichtung beziehungsweise Abdichtung des Gehäuses erreicht werden. Insbesondere kann durch den Verzicht auf Zusatzwerkstoffe, welche beispielsweise beim Verschweißen beziehungsweise Verkleben verwendet werden, ein Verschleiß und/oder ein Alterungsprozess minimiert oder reduziert werden. Speziell kann das erfindungsgemäße Gehäuse nur einen geringen, insbesondere gar keinen, Verschleiß beziehungsweise keinen nennenswerten Alterungsprozess bezüglich der Dichtverbindungen aufweisen.
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Durch die ineinander greifenden Abdichtelemente kann eine formschlüssige Verbindung, insbesondere eine formschlüssige Abdichtungsmethode, zum Abdichten des Gehäuses geschaffen werden. Insbesondere können durch eine solche formschlüssige Abdichtung mittels der beiden Abdichtelemente gegenüber stoffschlüssigen Dichtverbindungen die Herstellungskosten reduziert werden. Insbesondere kann durch die formschlüssige Verbindung mittels der beiden Abdichtelemente eine Qualitäts- und/oder Optikanforderung an das Gehäuse deutlich erhöht beziehungsweise gesteigert werden.
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Bei dem Gehäuse kann es sich beispielsweise um ein metallisches Gehäuse handeln. Optional kann es sich bei dem Gehäuse um ein Aluminiumgehäuse handeln.
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Bei den Gehäusewänden kann es sich beispielsweise um Gehäuseelemente, Gehäuseseitenelemente, Seitenwandelemente oder um Seitenwände handeln. Beispielsweise kann das Gehäuse eine quadratische Form aufweisen. Ebenso kann das Gehäuse eine rechteckige Form aufweisen. Insbesondere kann das Gehäuse mehrere Gehäusewände aufweisen Beispielsweise kann das Gehäuse aus einem Bodenelement, einem Deckenelement, und vier Seitenwänden bestehen. Beispielsweise kann das Gehäuse eine in sich geschlossene Geometrie aufweisen. Optional kann das Gehäuse zumindest eine verschließbare Öffnung, insbesondere eine Gehäuseöffnung, aufweisen.
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Insbesondere können die Gehäusewände in dem jeweiligen Endbereich vollständig aneinander anliegend angeordnet sein. Beispielsweise kann ein jeweiliges Abdichtelement im jeweiligen Endbereich durchgehend angeordnet beziehungsweise eingebracht werden. Beispielsweise können die Abdichtelemente entlang einer gesamten äußeren Kante der Gehäusewände angeordnet werden. Durch die Anordnung der Gehäusewände können die Abdichtelemente, insbesondere formschlüssig, ineinandergreifen beziehungsweise zusammenhalten. Insbesondere kann durch das erfindungsgemäße Gehäuse ein Gehäuseinneres des Gehäuses gegenüber Staub und/oder Wasser geschützt werden.
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Insbesondere kann mittels der Abdichtelemente die Anordnung der Gehäusewände entlang ihrer gesamten Länge vollständig abgedichtet werden, so dass insbesondere zwischen den Gehäusewänden kein Spalt vorhanden ist. Somit kann eine verbesserte Abdichtung des Gehäuses erreicht werden. Dies kann durch die formschlüssig verbundenen Abdichtelemente realisiert werden.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass die ineinandergreifenden Abdichtelemente eine formschlüssige Nut-Feder-Verbindung bilden. Insbesondere bilden die beiden ineinandergreifenden Abdichtelemente einen Formschluss, insbesondere eine formschlüssige Verbindung. Beispielsweise kann das erste Abdichtelement als Nut und das zweite Abdichtelement als Feder bezeichnet werden. Insbesondere sind die beiden Abdichtelemente korrespondierende Elemente, welche beim Ineinandergreifen einen Formschluss bilden beziehungsweise erzeugen. Insbesondere kann eine solche formschlüssige Nut-Feder-Verbindung mittels einer Nut-Feder-Konstruktion realisiert werden. Durch die formschlüssige Nut-Feder-Verbindung kann ein mechanischer Widerstand erzeugt werden, welcher dafür sorgt, dass das Eindringen von Staub und Spritzwasser in das Gehäuse verhindert werden kann. Insbesondere kann durch das Einbringen der Nut-Feder-Verbindung beziehungsweise Nut-Feder-Konstruktion ein stabiler Herstellungsprozess und Abdichtungsprozess für das Gehäuse realisiert werden. Dadurch kann beispielsweise die Gefahr von unsauberen Dichtverbindungen im Vergleich zu stoffschlüssigen Schweißverbindungen, insbesondere die Gefahr von Lunkerbildungen, reduziert werden.
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Insbesondere können die Abdichtelemente ineinander verkeilt werden. Durch diese verkeilten Abdichtelemente kann das Gehäuse mittels Formschluss abgedichtet werden.
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Durch die formschlüssige Nut-Feder-Verbindung kann das Gehäuse ohne eine Nachbehandlung bereits höhere Schutzarten im Bereich von IP00 bis IP6K9K erreichen.
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Unter einer formschlüssigen Verbindung kann eine Verbindung verstanden werden, die durch das Ineinandergreifen von mindestens zwei Verbindungspartnern entsteht. Dadurch können sich die Verbindungspartner auch ohne oder unterbrochener Kraftübertragung nicht lösen. Anders ausgedrückt ist bei einer formschlüssigen Verbindung der eine Verbindungspartner dem anderen im Weg.
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In einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die jeweiligen Endbereiche als Gehäuselaschen ausgebildet sind, die von dem Gehäuse abstehen. Mit anderen Worten ausgedrückt können die Gehäusewände mittels ihrer jeweiligen Gehäuselaschen verbunden werden. Somit kann beispielsweise das Gehäuse derart hergestellt werden, indem die Gehäuselaschen miteinander verbunden werden Die als Gehäuselaschen ausgebildeten Endbereiche können jeweils vom Gehäuse nach außen abstehen. Insbesondere können die abstehenden Gehäuselaschen überlappend angeordnet werden, wodurch die Anordnung der Gehausewände realisiert beziehungsweise hergestellt werden kann.
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Beispielsweise kann das erste Abdichtelement an einer Oberseite der Gehäuselasche der ersten Gehäusewand angeordnet beziehungsweise ausgebildet sein. Dem gegenüber kann das zweite Abdichtelement an einer Unterseite der Gehäuselasche der zweiten Gehäusewand angeordnet sein. Insbesondere ist die Oberseite der Gehäuselaschen der ersten Gehäusewand zu der Gehäuselasche der zweiten Gehäusewand gegenüberliegend angeordnet. Somit können die beiden Abdichtelemente in einem überlappenden Zustand der Gehäuselaschen zueinander übereinander, insbesondere direkt, anliegen.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die aneinander anliegenden Gehäusewände mittels einer Fixiereinrichtung, insbesondere Halteeinrichtung, in den jeweiligen Endbereichen zueinander fixiert sind. Insbesondere können die Gehäusewände mittels der Fixiereinrichtung fixiert werden, so dass insbesondere das Gehäuse gebildet werden kann. Insbesondere können die Gehäusewände lösbar oder nicht-lösbar zueinander fixiert beziehungsweise befestigt werden. Beispielsweise kann die Fixierung der Gehäusewände über die überlappenden Gehäuselaschen erfolgen.
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Mittels der Fixiereinrichtung kann ein stabiles Gehäuse realisiert werden.
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Bei der Fixiereinrichtung kann es sich um eine mechanische Einrichtung beziehungsweise Vorrichtung handeln
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In einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die Fixiereinrichtung mehrere Nietverbindungen oder Schraubverbindungen aufweist, welche in den jeweiligen Endbereichen zueinander , insbesondere gleich verteilt, beabstandet angeordnet sind. Durch die Nietverbindungen können Gehäuseteile beziehungsweise Gehäusewände des Gehäuses zueinander fixiert beziehungsweise befestigt beziehungsweise gehalten werden. Insbesondere kann je nach Anforderung und/oder Geometrie und/oder Gewicht des Gehäuses und insbesondere der Gehäusewände die Anzahl der Nietverbindungen festgelegt werden. Beispielsweise kann die Nietverbindung in dem jeweiligen Endbereich, insbesondere in den Gehäuselaschen, angeordnet beziehungsweise angebracht werden.
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Beispielsweise können die Nietverbindungen derart in dem jeweiligen Endbereich beabstandet angeordnet werden, so dass diese gegenüber den Abdichtelementen in Bezug zum Gehäuseinneren weiter nach außen liegend angeordnet sind.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass zwischen dem ersten Abdichtelement und dem zweiten Abdichtelement ein Abdichtungsmaterial angeordnet ist, wobei mittels des Abdichtungsmaterials das Gehäuse zusätzlich abgedichtet ist.
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Dies dient als zusätzliche beziehungsweise weitere Abdichtmethode des Gehäuses Dies kann je nach Anwendungsgebiet und/oder Anwendungssituation des Gehäuses angewendet werden. Beispielsweise kann das Abdichtungsmaterial die Abdichtelemente ummanteln. Ebenfalls denkbar ist, dass das Abdichtungsmaterial in oder auf die Abdichtelemente eingebracht, aufgebracht oder aufgetragen wird Somit kann ein zusätzlicher Dichtschutz realisiert werden. Somit kann das Gehäuse die geforderten Schutzarten besser erfüllen.
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Beispielsweise kann das erste Abdichtelement und/oder das zweite Abdichtelement bereichsweise, insbesondere vollständig, mit dem Abdichtungsmaterial ausgestattet sein.
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Insbesondere kann zur weiteren Absicherung und zur Erreichung höherer Schutzarten das zusätzliche Abdichtungsmaterial eingesetzt werden. Somit kann neben der Grundabdichtung über die formschlüssige Nut-Feder-Verbindung ein zusätzlicher Dichtschutz durch das Auftragen beziehungsweise Einbringen des Abdichtungsmaterials vorgenommen werden. Beispielsweise kann das Abdichtungsmaterial als Klebeschicht oder Dichtschicht ausgebildet sein, welches in die Nut-Feder-Konstruktion eingebracht werden kann Dies dient als zusätzliche Abdichtung und nicht als fixierende Verbindungsmethode. Insbesondere kann das Abdichtungsmaterial bei wechselnden Umgebungsbedingungen eingesetzt werden, um mögliche Bewegungen der Nut-Feder-Konstruktion durch beispielsweise thermische Einflüsse entgegen zu wirken beziehungsweise zu relativieren.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das erste Abdichtelement mit der ersten Gehäusewand und das zweite Abdichtelement mit der zweiten Gehausewand jeweils einteilig gebildet sind. Durch die jeweils einteilig gebildeten Anordnungen von dem ersten Abdichtelement und der ersten Gehäusewand und der Anordnung des zweiten Abdichtelements mit der zweiten Gehäusewand kann das jeweilige Abdichtelement gleichzeitig beziehungsweise zusätzlich bei einem Herstellprozess der Gehäusewände hergestellt werden. Somit kann auf zusätzliche Arbeitsschritte verzichtet werden, da bei einem Herstellungsprozess der Gehäusewände bereits die Abdichtelemente in die Gehäusewände eingebracht beziehungsweise integriert werden. Mit anderen Worten ausgedrückt kann beispielsweise das erste Abdichtelement fester Bestandteil der ersten Gehäusewand und das zweite Abdichtelement fester Bestandteil der zweiten Gehäusewand sein Mit anderen Worten ausgedrückt kann das erste Abdichtelement und die erste Gehausewand als eine Einheit bezeichnet werden. Das zweite Abdichtelement und die zweite Gehäusewand kann wiederum ebenso als eine einzige Einheit bezeichnet werden.
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Beispielsweise können in den Gehäusewänden Ausprägungen eingebracht werden Dabei kann das erste Abdichtelement beispielsweise als Nut beziehungsweise längliche Vertiefung direkt in die erste Gehäusewand eingebracht werden. Das zweite Abdichtelement kann beispielsweise als Feder beziehungsweise abstehende Nase direkt in die zweite Gehäusewand eingebracht werden.
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Beispielsweise kann die formschlüssige Nut-Feder-Verbindung über einen Stanz-Laser-Prozess der Gehäuseeinzelteile beziehungsweise Gehäusewände eingebracht werden, so dass ein zusätzlicher Arbeitsschritt nicht notwendig ist.
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Beispielsweise können die Abdichtelemente in Bezug zu einer jeweiligen Längserstreckung der Gehäusewände länglich ausgestaltet sein.
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In einem Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass die erste und zweite Gehäusewand jeweils als Blech, insbesondere Aluminiumblech, ausgebildet sind. Somit kann das Gehäuse als Blechgehäuse bezeichnet werden. Insbesondere können die Gehäusewände aus einem solchen metallischen Material bestehen, welches den Anforderungen an das Gehäuse entspricht. Beispielsweise können die Gehausewande als Blechwande oder Blechelemente bezeichnet werden.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft einen Schaltschrank mit einem Gehäuse nach dem vorherigen Aspekt oder einer vorteilhaften Weiterbildung daraus. Insbesondere kann der Schaltschrank als Gehäuse ausgebildet sein. Insbesondere kann der Schaltschrank mehrere Gehäuse aufweisen. Insbesondere kann ein Schaltschrank elektrische und/oder elektronische Komponenten einer verfahrenstechnischen Anlage, einer Werkzeugmaschine oder Fertigungseinrichtung, die sich nicht direkt in der Maschine befinden, beherbergen Durch die Einbringung des erfindungsgemäßen Gehäuses in den erfindungsgemäßen Schaltschrank kann der Schaltschrank unter Einhaltung einer Schutzart nach IP00 bis IP6K9K realisiert werden.
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Beim Herstellen des Gehäuses können Gehäusewände des Gehäuses verbunden werden, wobei ein erstes Abdichtelement in einem Endbereich einer ersten Gehäusewand und ein zum ersten Abdichtelement korrespondierendes zweites Abdichtelement in einem Endbereich einer zweiten Gehäusewand ausgebildet werden, die erste und die zweite Gehäusewand in dem jeweiligen Endbereichen der ersten und zweiten Gehäusewand zumindest bereichsweise aneinander anliegend angeordnet werden, und durch die in dem jeweiligen Endbereich aneinander anliegende Anordnung der Gehäusewände das erste und zweite Abdichtelement ineinandergreifen, wodurch das Gehäuse abgedichtet wird.
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Beispielsweise kann das Abdichten des Gehäuses in einem Herstellungsschritt des Gehäuses integriert werden. Ebenfalls kann das Abdichten des Gehäuses als ein eigener Prozessschritt durchgeführt werden.
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Beispielsweise kann das Ausbilden der Abdichtelemente durch Umformen oder Spanen erfolgt. Insbesondere können die verschiedensten Verbindungstechniken in speziellen Herstellungsverfahren erfolgen.
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Beispielsweise kann das Ausbilden der Abdichtelemente mittels Walzen, Gesenkschmieden, Fließpressen, Kaltumformen, Warmumformen, Strangpressen, Tiefziehen oder Biegen als Umformen erfolgen. Insbesondere kann das Umformen mittels Stanzen, Prägen, Druckumformung, Abkantpressen oder eines Strangpressprofilverfahrens erfolgen. Optional kann das Ausbilden der Abdichtelemente mittels Drehen, Bohren, Fräsen oder Schleifen als Spanen erfolgen.
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Insbesondere kann das Ausbilden der Abdichtelemente unter Einhaltung beziehungsweise Berücksichtigung der Norm DIN 8580 erfolgen.
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Beispielsweise kann das Ausbilden des ersten und zweiten Abdichtelements mit ein- und derselben Maschine hergestellt werden Dabei kann diese Maschine unterschiedliche Herstellungsverfahren kombinieren. Ebenso denkbar ist, dass die beiden Abdichtelemente in verschiedenen Maschinen hergestellt werden Beispielsweise können verschiedene Werkzeuge für das Ausbilden der Abdichtelemente in Abhängigkeit von der jeweiligen Stanzrichtung verwendet werden.
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Beispielsweise können die Abdichtelemente so ausgebildet werden, dass das erste Abdichtelement mit der ersten Gehäusewand und das zweite Abdichtelement mit der zweiten Gehäusewand jeweils einteilig gebildet sind Somit können Abdichtelement und die dazugehörige Gehäusewand als eine einzige Einheit hergestellt werden, so dass das Herstellen des Gehäuses beziehungsweise des Schaltschrankes günstiger und effizienter und schneller durchgeführt werden kann.
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Vorteilhafte Ausgestaltungsformen des Gehäuses sind als vorteilhafte Ausgestaltungsformen des Schaltschranks anzusehen.
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Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Schaltschranks die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Gehäuses beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Schaltschranks hier nicht noch einmal beschrieben.
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Die Erfindung umfasst auch die Kombinationen der Merkmale der beschriebenen Ausführungsformen.
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Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung eines Schaltschranks mit einem Gehäuse;
- 2 eine beispielhafte Ansicht eines Teilbereich des Gehäuse aus 1;
- 3 eine beispielhaften Abschnitt des Teilbereichs aus 2;
- 4 eine schematische Schnittdarstellung der ineinandergreifenden erfindungsgemäßen ersten und zweiten Abdichtelementen des Gehäuses aus 1;
- 5 eine schematische Ansicht des ersten Abdichtelements aus 4; und
- 6 eine schematische Ansicht des zweiten Abdichtelements aus 4.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsbeispiele auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen
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Die 1 zeigt beispielsweise eine schematische Darstellung eines Gehäuses 1. Bei dem Gehäuse 1 kann es sich beispielsweise um ein metallisches Gehäuse, insbesondere um ein Blechgehäuse, handeln. Beispielsweise kann das Gehäuse 1 Bestandteil eines Schaltschranks 2 sein. Beispielsweise kann der Schaltschrank 2 für elektrische und/oder elektronische Komponenten geeignet sein. Beispielsweise kann das Gehäuse 1 und insbesondere der Schaltschrank 2 zur Einhaltung einer speziellen Schutzart konzipiert sein. Dabei kann das Gehäuse 1 und insbesondere der Schaltschrank 2 unter Einhaltung der Schutzarzt beziehungsweise der Norm IP00 bis IP6K9K ausgebildet sein. Hierzu muss insbesondere das Gehäuse 1 und somit auch der Schaltschrank 2 gegenüber ein Eindringen von Staub und/oder Wasser abgedichtet sein.
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Beispielsweise kann das Gehäuse 1 eine quadratische, rechteckige oder eine anderweitige geometrische Form aufweisen.
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In der 2 ist beispielsweise eine Ecke des Gehäuses 1 dargestellt. Dabei ist hier eine erste Gehäusewand 3 und eine zweite Gehäusewand 4 des Gehäuses 1 dargestellt. Insbesondere weist das Gehäuse 1 eine Vielzahl an Gehäusewänden auf Insbesondere bilden die Gehäusewände 3, 4 zumindest teilweise das Gehäuse 1.
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Die erste und die zweite Gehäusewand 3, 4 können in einem jeweiligen Endbereich 5, 6 zumindest bereichsweise, insbesondere vollständig, aneinander anliegend angeordnet sein. Bei diesen Endbereichen 5, 6 kann es sich insbesondere um solche Bereiche der Gehäusewände 3, 4 handeln, welche von einem Gehäuseinnenraum beziehungsweise einem Gehäuseinneren 7 (vgl 1) abgewandt sind insbesondere sind die Endbereiche 5, 6 solche Bereiche, welche vom Gehäuse 1 abstehen. Insbesondere können die Endbereiche 5, 6 als Gehäuselaschen 8, 9 ausgebildet sein.
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Zur besseren Darstellung ist in der 3 eine vergrößerte Aufnahme beziehungsweise Darstellung beziehungsweise ein Ausschnitt eines beispielhaften Bereichs des Gezeigten in 2 dargestellt.
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Beispielsweise kann die erste und zweite Gehäusewand 3, 4 jeweils als Blech, insbesondere Aluminiumblech, insbesondere Blechelement, ausgebildet sein.
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Um eine mechanische, insbesondere feste, Verbindung der Gehäusewände 3, 4 erreichen zu können, kann eine Fixiereinrichtung 10, insbesondere eine Halteeinrichtung beziehungsweise eine Befestigungseinrichtung, vorgesehen sein. Mittels dieser können die beiden aneinander anliegenden Gehäusewände 3, 4 zueinander fixiert beziehungsweise befestigt werden. Dies geschieht insbesondere über die anliegenden Endbereiche 5, 6. Somit können die Gehäuselaschen 8, 9 aneinander anliegend angeordnet werden, so dass mit Hilfe der Fixiereinrichtung 10 die beiden aneinander anliegenden Gehäusewände 3, 4 über die Gehäuselaschen 8, 9 miteinander fixiert beziehungsweise befestigt werden Beispielsweise kann die Fixiereinrichtung 10 mehrere Nietverbindungen 11 oder Schraubverbindungen aufweisen, welche in den jeweiligen Endbereichen 8, 9, insbesondere in den überlappenden Gehäuselaschen 8, 9 beabstandet angeordnet sind. Insbesondere sind die Nietverbindungen 11 gleich verteilt angeordnet Somit erfolgt eine mechanische Verbindung der Gehausewande 3, 4 mittels einer Vernietung.
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Um das Gehäuse 1 gegen Staub und Wasser gegen deren Eindringen schützen zu können, kann das Gehäuse 1 abgedichtet werden. Dazu können insbesondere die Gehäusewände 3, 4 staubdicht und/oder wasserdicht abgedichtet werden. Hierzu kann ein erstes Abdichtelement 12 (vgl. 4) und ein zweites Abdichtelement 13 (vgl. 4) verwendet werden. Das erste Abdichtelement 12 kann in dem Endbereich 5 der ersten Gehäusewand 3 und das zweite Abdichtelement 13 in dem Endbereich 6 der zweiten Gehäusewand 4 angeordnet beziehungsweise eingebracht werden. Durch die in dem jeweiligen Endbereich 5, 6 aneinander anliegende Anordnung der Gehäusewände 3, 4 greifen die beiden Abdichtelemente 12, 13 ineinander, wodurch das Gehäuse 1 und insbesondere das Gehäuseinnere 7 gegenüber Staub und/oder Wasser geschützt ist. Durch die beiden ineinandergreifenden Abdichtelemente 12, 13 kann eine formschlüssige Nut-Feder-Verbindung 14, insbesondere ein Formschluss, gebildet werden. Somit kann beispielsweise das erste Abdichtelement 12 als Feder und das zweite Abdichtelement 13 als Nut bezeichnet werden. Insbesondere kann mit Hilfe der beiden Abdichtelemente 12, 13 eine formschlüssige Verbindung zur Abdichtung des Gehäuses 1 geschaffen werden. Folglich können auf die im Stand der Technik verwendeten stoffschlüssigen Verbindungen verzichtet werden.
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Speziell befinden sich die Nietverbindungen 11 gegenüber den Abdichtelementen 12, 13 weiter nach außen versetzt beziehungsweise weiter nach außen liegend innerhalb der Endbereiche 5, 6. Mit anderen Worten ausgedrückt befinden sich die Nietverbindungen 11 gegenüber den Abdichtelementen 12, 13 weiter entfernt zum Gehäuseinneren 7.
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Insbesondere sind die Abdichtelemente 12, 13 derart in den Endbereichen 5, 6 angeordnet, dass die Abdichtelemente 12, 13 sich in einer in der Längserstreckung (in z-Richtung) der Endbereiche 5, 6 erstrecken. Somit werden beispielsweise mit Hilfe der Abdichtelemente 12, 13 die beiden Gehäusewände 3, 4 entlang ihrer gesamten Längserstreckung (in z-richtung) teilweise, insbesondere vollständig, abgedichtet. Insbesondere kann hierzu auch gesagt werden, dass die Abdichtelemente 12, 13 jeweils in den Endbereichen 5, 6 entlang der, insbesondere gesamten, äußeren Kante, welche nach außen hin absteht bezüglich des Gehäuseinneren 7, verlaufen
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Optional können weitere Gehäusewände des Gehäuses 1 mittels einer formschlüssigen Abdichtung abgedichtet werden Hierzu kann das Gehäuse 1 in beliebigen Richtungen (x-, y-, und/oder z-Richtung) abgedichtet werden.
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Insbesondere können mit Hilfe der Abdichtelemente 12, 13 die Gehäusewände 3, 4 so abgedichtet werden, dass kein Spalt zwischen den Gehäusewänden 3, 4 mehr vorhanden ist. Dadurch kann sicher erreicht werden, dass kein Wasser undloder kein Staub in das Gehäuseinnere 7 eindringen kann.
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Zusätzlich kann beispielsweise zwischen dem ersten Abdichtelement 12 und dem zweiten Abdichtelement 13 ein zusätzliches Abdichtungsmaterial 15 (vgl. 4) angeordnet sein. Dies dient dazu, um die Abdichteigenschaften nochmals zu verbessern. Insbesondere kann mit Hilfe des zusätzlichen Abdichtungsmaterials 15 ein potentieller Hohlraum beziehungsweise Bereich, welcher beim ineinandergreifen beziehungsweise Ineinanderverkeilen der beiden Abdichtelemente 12, 13 zwischen den beiden Abdichtelementen 12, 13 entsteht, abgedichtet werden.
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In der 4 ist eine schematische Darstellung gezeigt, bei welcher die beiden Abdichtelemente 12, 13 ineinander eingreifen und die beiden Endbereiche 5, 6 der Gehäusewände 3, 4 überlappend aneinander liegen. Besonders vorteilhaft ist, wenn das erste Abdichtelement 12 mit der ersten Gehäusewand 3 einteilig gebildet ist. Ebenso kann das zweite Abdichtelement 13 mit der zweiten Gehäusewand 4 ebenso einteilig gebildet werden. Somit können die Abdichtelemente 12, 13 als fester Bestandteil der Gehäusewände 3, 4 verstanden werden. Beispielsweise kann hierzu mittels eines Umformungswerkzeugs als erstes Abdichtelement 12 eine Nase gebildet werden. Dies kann beispielsweise mittels Prägen erfolgen. Ebenfalls, mit einem entsprechenden Werkzeug, das zweite Abdichtelement 13 als Vertiefung beziehungsweise Nut in die zweite Gehäusewand 4 eingearbeitet werden. Dies erfolgt in einem gemeinsamen Verarbeitungsschritt.
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Die 5 zeigt eine weitere schematische Darstellung eines Teilbereichs der zweiten Gehäusewand 4.
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Beispielsweise kann die erste und/oder die zweite Gehäusewand 3, 4 jeweils eine Blechstärke s aufweisen. Beispielsweise kann die Blechstärke s 2,5 mm betragen. Beispielsweise weist das zweite Abdichtelement 13 eine V-förmige Schnittdarstellung dar. Dabei können die Ausmaße der Nut beziehungsweise der Vertiefung des zweiten Abdichtelements 13 einen variablen Winkel α aufweisen. Beispielsweise kann der Winkel α einen Wert zwischen 20 Grad und 130 Grad aufweisen. Insbesondere weist der Winkel α 90 Grad auf. Die Tiefe t des zweiten Abdichtelements 13 kann beispielsweise ein Drittel, insbesondere ein Viertel, der Blechstärke s entsprechen.
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In der 6 ist beispielsweise eine schematische Schnittdarstellung bezüglich des ersten Abdichtelements 12 dargestellt. Beispielsweise weist die Ausprägung beziehungsweise die nach oben abstehende Feder des ersten Abdichtelements 12 eine Höhe h auf. Die Höhe h kann beispielsweise 0,8 mm betragen. Des Weiteren weist die Nase beziehungsweise die Feder des ersten Abdichtelements 12 eine Breite b von 1,7 mm auf.
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Die in der 6 dargestellte Vertiefung 16 ist kein zusätzliches Abdichtelement, sondern entsteht beispielsweise beim Prägen beziehungsweise Ausprägen des ersten Abdichtelements 12.
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Insbesondere sind die Großen h, b des ersten Abdichtelements 12 korrespondierend zu den Größen t, α des zweiten Abdichtelements 13 Insbesondere sind die geometrischen Ausmaße beziehungsweise Ausmaße der beiden Abdichtelemente 12, 13 derart ausgestaltet, dass die beiden Abdichtelemente 12, 13 passgenau, insbesondere formschlüssig, aneinander gebracht werden können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Schaltschrank
- 3
- erste Gehäusewand
- 4
- zweite Gehäusewand
- 5,6
- Endbereiche
- 7
- Gehäuseinneres
- 8, 9
- Gehäuselaschen
- 10
- Fixiereinrichtung
- 11
- Nietverbindungen
- 12
- erstes Abdichtelement
- 13
- zweites Abdichtelement
- 14
- Nut-Feder-Verbindung
- 15
- Abdichtungsmaterial
- 16
- weitere Vertiefung
- b
- Breite
- h
- Höhe
- s
- Blechstärke
- t
- Tiefe
- α
- Winkel