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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gehirn-Trainingsgerät.
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Eine Methode, die Gehirn-Flexibilität (namentlich die Auge-Hand-Koordination) zu trainieren, besteht in dem Nachzeichnen einer in einem Spiegel betrachteten vorgegebenen Figur mit einem Stift. Ähnliches gilt für andere Aufgaben an die (nur) in einem Spiegel betrachtete eigene Hand, wie beispielsweise das Auflesen von kleinen Gegenständen mit den Fingern und deren Ablegen an einem vorgegebenen Ort.
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Die vorliegende Erfindung hat sich zur Aufgabe gemacht, ein für ein derartiges Gehirn-Training geeignetes, im praktischen Einsatz vorteilhaftes Trainingsgerät bereitzustellen.
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Gelöst wird die vorstehende Aufgabenstellung durch das in Anspruch 1 angegebene Gehirn-Trainingsgerät. Das erfindungsgemäße Gehirn-Trainingsgerät zeichnet sich somit durch die Kombination der folgenden Merkmale aus: Es umfasst eine an ihrer Oberseite eine (bevorzugt ebene) Auflagefläche aufweisende Basis, einen an dieser längs eines ersten Randabschnitts angelenkten Spiegelträger mit einem Spiegel und einen an der Basis längs eines dem ersten Randabschnitt gegenüberliegenden zweiten Randabschnitts angelenkten Sichtschirm. Der Spiegelträger ist dabei an der Basis bezüglich einer ersten Achse schwenkbar angelenkt dergestalt, dass der Spiegel zwischen einer bezüglich der Auflagefläche aufgerichteten ersten Spiegelstellung und einer zu der Auflagefläche im Wesentlichen parallelen zweiten Spiegelstellung verstellbar ist. Und der Sichtschirm umfasst einen bezüglich einer zweiten Achse schwenkbar mit der Basis verbundenen Wandabschnitt und einen bezüglich einer dritten Achse schwenkbar mit dem Wandabschnitt verbundenen Deckelabschnitt dergestalt, dass der Sichtschirm zwischen einer ersten Schirmstellung und einer zweiten Schirmstellung verstellbar ist, wobei in der ersten Schirmstellung der Deckelabschnitt winkelig zu dem Wandabschnitt angeordnet und dieser bezüglich der Auflagefläche aufgerichtet ist, wohingegen in der zweiten Schirmstellung der Wandabschnitt und der Deckelabschnitt sich zumindest im Wesentlichen zueinander fluchtend im Wesentlichen parallel zu der Auflagefläche erstrecken.
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In der ersten Spiegelstellung und der ersten Schirmstellung hält der freie, d. h. der dritten Achse abgewandte Rand des Deckelabschnitts dabei von dem Spiegel einen Abstand ein, so dass durch die betreffende Lücke hindurch sich der an dem Spiegel reflektierte Strahlengang von einem auf der Auflagefläche aufliegenden Objekt zum Auge der Trainingsperson erstrecken kann. Ein direktes Betrachten des besagten Objekts durch die Trainingsperson wird dabei durch den (zwischen dieser und der Auflagefläche befindlichen) Sichtschirm zuverlässig unterbunden. Indem der Sichtschirm an dem der Trainingsperson zugewandten Randabschnitt der Basis aufragt, können die beiden Seiten des Trainingsgeräts weitgehend oder sogar ganz offen bleiben. Dies stellt eine hervorragende Zugänglichkeit der Auflagefläche - bzw. eines auf dieser aufliegenden Objekts - durch die Hände (bzw. eine Hand) der Trainingsperson von der Seite her sicher. Das erfindungsgemäße Trainingsgerät lässt sich auf diese Weise für das Gehirn-Training von Personen unterschiedlichsten Körperbaus einsetzen, und zwar bei sehr ergonomischer Arm- und Handhaltung.
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Ein weiterer für die hohe Praxistauglichkeit des erfindungsgemäßen Gehirn-Trainingsgeräts maßgeblicher Gesichtspunkt besteht in der Möglichkeit, dieses in eine extrem kompakte Konfiguration zusammenzuklappen, in der zudem der Spiegel vor einer Beschädigung geschützt ist. So ist eine platzsparende Aufbewahrung des Gehirn-Trainingsgeräts in Zeiten der Nicht-Benutzung ebenso möglich ein bequemer und gefahrloser Transport des Gehirn-Trainingsgeräts. Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Gehirn-Trainingsgeräts werden aus der nachfolgenden Erläuterung und Darlegung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels ersichtlich.
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Gemäß einer ersten bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ragt in der ersten Spiegelstellung der Spiegel höher über die Auflagefläche auf als der Deckelabschnitt des Sichtschirms. Bei diesen Proportionen ist eine besonders gute Sichtbarkeit der Auflagefläche über den Spiegel auch aus unterschiedlichen Blickwinkeln gewährleistet, was der Nutzbarkeit des Gehirn-Trainingsgeräts durch unterschiedlich große Personen entgegenkommt. Eine in dieser Hinsicht sehr vorteilhafte Proportion besteht darin, dass die Höhe des Wandelements des (aufgerichteten) Sichtschirms oberhalb der Auflagefläche zwischen 35% und 65% der Höhe des (aufgerichteten) Spiegels, d. h. der Höhe von dessen Oberkante oberhalb der Auflagefläche beträgt; besonders bevorzugt beträgt die Höhe des Wandelements des (aufgerichteten) Sichtschirms oberhalb der Auflagefläche zwischen 45% und 55% der Höhe des (aufgerichteten) Spiegels. Die Höhe des Spiegels ist wiederum bevorzugt nur geringfügig kleiner als die Erstreckung der Auflagefläche zwischen der ersten und der zweiten Achse.
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Eine andere bevorzugte Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich dadurch aus, dass die erste Achse, die zweite Achse und die dritte Achse parallel zueinander orientiert sind. Das kommt der Falt-Funktion entgegen und erleichtert die intuitiv richtige Handhabung, was insbesondere bei betagten Trainingspersonen und/oder Trainingspersonen mit kognitiven Einschränkungen von Bedeutung sein kann.
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Gemäß einer nochmals anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist in der zweiten Spiegelstellung der Spiegel direkt der Auflagefläche zugewandt. Dies trägt zum optimalen Schutz des Spiegels vor Beschädigung bei zusammengeklapptem Trainingsgerät, namentlich bei dessen Transport, bei. Insbesondere kann dabei in der zweiten Spiegelstellung und der zweiten Schirmstellung der Spiegel sandwichartig zwischen der Basis einerseits und dem Wandabschnitt sowie dem Deckelabschnitt des Sichtschirms andererseits aufgenommen sein. Ebenfalls im Hinblick auf einen guten Schutz des Spiegels bei zusammengeklapptem Trainingsgerät ist von Vorteil, wenn der Spiegelträger eine geringere Breite aufweist als der Sichtschirm. Dies erlaubt, dass an dem Wandabschnitt und dem Deckelabschnitt des Sichtschirms vorgesehene seitliche Abdeckleisten in der zweiten Spiegelstellung und der zweiten Schirmstellung den Spiegelträger seitlich umgreifen. Bei geeigneter Ausführung erschweren die besagten seitlichen Abdeckleisten ein Eindringen von Schmutz in das zusammengeklappte Trainingsgerät. Die Abdeckleisten können zudem eine aussteifende Funktion erfüllen, so dass der Wandabschnitt und der Deckelabschnitt des Sichtschirms entsprechend leicht ausgeführt sein können, ohne dass die Statik darunter leidet. Zudem können in die seitlichen Abdeckleisten des Wandabschnitts und der Deckelabschnitts Anschlagelemente integriert sein, welche den in der ersten Schirmstellung zwischen dem Wandabschnitt und der Deckelabschnitt bestehenden Winkel definieren. Dieser beträgt in der ersten Schirmstellung bevorzugt zwischen 75° und 120°, besonders bevorzugt zwischen 85° und 110°.
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Gemäß einer wiederum anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung umfasst die Basis eine Grundplatte, insbesondere eine rechteckige Grundplatte, deren eine Hauptfläche die Auflagefläche bildet. Im Bereich des zweiten Randabschnitts kann die Grundplatte dabei ggf. eine Aufkantung aufweisen, so dass - im Vergleich mit der ersten Achse - die zweite Achse erhöht ist, was ihr Niveau oberhalb der Auflagefläche angeht. Dies ist vorteilhaft im Hinblick auf die weiter oben erläuterte Klappbarkeit des Trainingsgeräts dergestalt, dass in der zweiten Spiegelstellung und der zweiten Schirmstellung der Spiegel sandwichartig zwischen der Basis und dem Wand- sowie dem Deckelabschnitt des Sichtschirms aufgenommen ist. Weiterhin können an der Basis im Bereich der Auflagefläche Fixierelemente für auf der Auflagefläche aufliegendes Flachmaterial, z. B. in Form eines Bogens Papier vorgesehen sein.
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Für die Fixierung des Spiegelträgers sowie den Wandabschnitt des Sichtschirms in ihrer jeweils von der Basis aufragenden Stellung kommen als solches bekannte Mittel in Betracht, wie insbesondere Rasten, Haken, Klemmen, Magnete und dergleichen. Aufgrund der geringstmöglichen von ihnen ausgehenden Gefahr von Verletzungen oder Beschädigungen stellen Magnete dabei eine besonders bevorzugte Ausgestaltung dar.
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Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand eines in der Zeichnung veranschaulichten bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Dabei zeigt
- 1 das aufgebaute Gehirn-Trainingsgerät in perspektivischer Ansicht von der - aus Sicht der Trainingsperson - rechten Seite,
- 2 das Gehirn-Trainingsgerät gemäß 1 in perspektivischer Ansicht - ebenfalls von rechts - aus einem anderen Blickwinkel,
- 3 das Gehirn-Trainingsgerät nach den 1 und 2 in teilweise zusammengeklappter Konfiguration und
- 4 das Gehirn-Trainingsgerät nach den 1 bis 3 in vollständig zusammengeklappter Konfiguration.
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Das in der Zeichnung dargestellte Gehirn-Trainingsgerät umfasst eine Basis 1, einen Spiegelträger 2 mit einem Spiegel 3 und einen Sichtschirm 4. Letzterer ist zweiteilig aufgebaut und weist einen Wandabschnitt 5 und einen Deckelabschnitt 6 auf.
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Die Basis 1 umfasst eine rechteckige Grundplatte 7, deren Oberseite eine Auflagefläche 8 (z. B. für Zeichenpapier oder eine Vorlage mit aufgedruckter Figur) bildet. Der Spiegelträger 2 ist an der Basis 1 längs eines ersten Randabschnitts 9 derselben bezüglich einer ersten Achse A1 schwenkbar angelenkt, und zwar dergestalt, dass der Spiegel 3 - dieser ist in einer durch eine Randleiste 10 eingefassten Vertiefung des Spiegelträgers 2 versenkt - zwischen einer bezüglich der Auflagefläche 8 aufgerichteten ersten Spiegelstellung SP1 (vgl. 1 und 2) und einer zu der Auflagefläche 8 im Wesentlichen parallelen zweiten Spiegelstellung SP2 (vgl. 3 und 4) verstellbar ist. In der zweiten Spiegelstellung SP2 ist der Spiegel 3 dabei direkt der Auflagefläche 8 zugewandt. Zur Lagesicherung des Spiegelträgers 2 in seiner aufgerichteten Stellung dient ein zwischen der Grundplatte 7 und dem Spiegelträger 2 wirkender (nicht dargestellter, beispielsweise mechanischer oder magnetischer) Fixiermechanismus.
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Die Basis 1 umfasst eine sich längs des (dem ersten Randabschnitt 9 gegenüberliegenden) zweiten Randabschnitts 11 erstreckende Aufkantung 12. An dieser ist der Wandabschnitt 5 des Sichtschirms 4 um eine - zu der ersten Achse A1 parallel orientierte - zweite Achse A2 dergestalt verschwenkbar angelenkt, dass der Wandabschnitt 5 zwischen einer bezüglich der Auflagefläche 8 aufgerichteten ersten Stellung (1-3) und einer zu der Auflagefläche 8 im Wesentlichen parallelen zweiten Stellung (4) verstellbar ist. Mit dem Wandabschnitt 5 ist der Deckelabschnitt 6 des Sichtschirms 4 - bezüglich einer zu der ersten Achse A1 und der zweiten Achse A2 parallelen - dritten Achse A3 dergestalt schwenkbar verbunden, dass Wandabschnitt 5 und Deckelabschnitt 6 zwischen einer etwa im rechten Winkel α zueinander orientierten Betriebsstellung (1-3) und einer zueinander fluchtenden Ruhestellung (4) verstellbar sind. Die Betriebsstellung wird dabei durch den Schwenkwinkel begrenzende, zusammenwirkende Anschlagelemente 13, 14 definiert. Durch die doppelte Verschwenkbarkeit der Sichtschirms 4, nämlich die des Wandabschnitts 5 relativ zur Basis 1 und die des Deckelabschnitts 6 relativ zum Wandabschnitt 5, ist der Sichtschirm 4 zwischen einer ersten Schirmstellung S1 (vgl. 1-3) und einer zweiten Schirmstellung S2 (vgl. 4) dergestalt verstellbar, dass in der ersten Schirmstellung S1 der Deckelabschnitt 6 winkelig zu dem Wandabschnitt 5 angeordnet und dieser bezüglich der Auflagefläche 8 aufgerichtet ist, wohingegen in der zweiten Schirmstellung S2 der Wandabschnitt 5 und der Deckelabschnitt 6 sich zumindest im Wesentlichen zueinander fluchtend im Wesentlichen parallel zu der Auflagefläche 8 erstrecken. Zur Lagesicherung des Sichtschirms 4 in seiner aufgerichteten ersten Schirmstellung S1 dient ein zwischen der Aufkantung 12 der Basis 1 und dem Wandabschnitt 5 des Sichtschirms 4 wirkender (nicht dargestellter, beispielsweise mechanischer oder magnetischer) Fixiermechanismus.
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In der zweiten Spiegelstellung SP2 und der zweiten Schirmstellung S2 ist der Spiegelträger 2, wie in 4 veranschaulicht, sandwichartig zwischen der Grundplatte 7 der Basis 1 und dem Wand- sowie dem Deckelabschnitt 5 bzw. 6 des Sichtschirms 4 aufgenommen. Der Spiegelträger 2 weist im Übrigen eine geringere Breite auf als die Grundplatte 7 und der Sichtschirm 4, so dass letzterer beidseitig über den Spiegelträger 2 übersteht. Im Bereich des betreffenden Überstands weisen der Wandabschnitt 5 und der Deckelabschnitt 6 des Sichtschirms 4 seitliche Abdeckleisten 15 auf, welche in der zweiten Spiegelstellung SP2 und der zweiten Schirmstellung S2 den Spiegelträger 3 seitlich umgreifen. In diese Abdeckleisten 15 des Wandabschnitts 5 und der Deckelabschnitts 6 sind die weiter oben erwähnten Anschlagelemente 13, 14 integriert, welche den in der ersten Schirmstellung S1 zwischen dem Wandabschnitt 5 und der Deckelabschnitt 6 bestehenden Winkel α definieren.
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Die Dimensionierungen von Spiegelträger 2 und Sichtschirm 4 sind dergestalt aufeinander abgestimmt, dass in der ersten Spiegelstellung SP1 der Spiegel 3 höher über die Auflagefläche 8 aufragt als der Deckelabschnitt 6 des Sichtschirms 4 in der ersten Schirmstellung S1.