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Die Erfindung betrifft eine Fassadenbefestigungsanordnung zur Befestigung von Fassadenelementen an Gebäuden.
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Vorgehängte Fassaden sind in verschiedenen Varianten aus dem Stand der Technik bekannt. Vorgehängte Fassaden bestehen aus flächenbildenden Fassadenelementen, die die äußere Schale und zugleich die Außenansicht bilden und Befestigungselementen, die die Fassadenelemente an der Gebäudewandstruktur befestigen. Beispielsweise sind Befestigungselemente aus dem Stand der Technik bekannt, die als Anschraubwinkel oder in die Gebäudewandstruktur eingelassene Flachstähle ausgebildet sind und eine Unterkonstruktion tragen. Daran werden die Fassadenelemente angeordnet.
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Soweit es sich um großflächige Fassadenelemente handelt ist es erforderlich, diese über deren Fläche verteilt an einer Mehrzahl von Punkten mit der Unterkonstruktion zu befestigen, um sowohl die statischen Lasten über eine ausreichende Anzahl von Punkten verteilt abzuführen als auch dynamische Lasten, insbesondere durch Windsog oder -druck verteilt abzuführen, um eine Verformung oder ein Strukturversagen der großflächigen Fassadenelemente zu verhindern.
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Hierbei ist es aus dem Stand der Technik beispielsweise bekannt, derartige Fassadenelemente über Schraub- oder Nietverbindungen zu befestigen. Nachteilig ist, dass die Befestigungselemente in Form von Schrauben- oder Nietenköpfen an der Außenseite sichtbar sind und das Gesamtbild der Fassade optisch beeinträchtigt wird.
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Dem Grunde nach sind auch nicht sichtbare rückseitige Befestigungen aus dem Stand der Technik bekannt. Beispielsweise können Metallfassadenelemente mittels Punktschweißen einen rückseitigen Gewindestift erhalten. Hierbei besteht der Nachteil, dass durch die thermische Einwirkung beim Schweißen auch die äußere Sichtseite beeinträchtigt werden kann. Dies gilt insbesondere bei Oberflächenbeschichtungen. Ferner muss das Fassadenelement aus einem geeigneten Material bestehen. Als weitere rückseitige Befestigungslösungen sind auch stoffschlüssige Klebeverbindungen bekannt. Nachteilig ist hierbei der hohe Aufwand für eine prozesssichere Herstellung solcher Klebeverbindungen, da bei einem Versagen einer solchen Befestigung durch ein herabstürzendes Fassadenelement erhebliche Gefahren verursacht würden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, unter Überwindung der Nachteile des Standes der Technik eine Lösung zur Befestigung von Fassadenelementen an Gebäudestrukturen aufzuzeigen, die von außen nicht sichtbar ist, die eine hohe Anpassbarkeit an die Geometrie einer Unterkonstruktion zulässt und für im Wesentlichen beliebige Fassadenelementgrößen und -formate anwendbar ist, eine einfache Montage ermöglicht sowie eine hohe Zuverlässigkeit aufweist und vorzugsweise einen Längenausgleich bei Temperaturschwankungen zulässt.
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Die Aufgabe wird durch die im Schutzanspruch 1 aufgeführten Merkmale gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die erfindungsgemäße Fassadenbefestigungsanordnung weist als Grundkomponenten ein Fassadenflächenelement, ein Hintergreifungskörperpaar, einen Zugverbinder und einen Verbindungspartner auf.
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Als Fassadenflächenelement im Sinne der vorliegenden Erfindung wird jedes Fassadenelement verstanden, das die äußere Oberfläche einer Fassade ausbildet.
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Das Fassadenflächenelement weist neben seiner äußeren Seite, nachfolgend auch Flächenelementaußenseite genannt, eine Flächenelementinnenseite auf, die die nicht sichtbare Rückseite der Flächenelementaußenseite bildet.
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Erfindungsgemäß weist die Flächenelementinnenseite ein Nutenpaar auf.
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Das Nutenpaar wird durch eine erste und eine zweite Längsnut gebildet. Die beiden Längsnuten sind im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet. Jede der beiden Längsnuten weist eine Hinterschneidungskontur auf. Hierbei weist die erste Längsnut eine erste Hinterschneidungskontur und die zweite Längsnut eine zweite Hinterschneidungskontur auf.
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Als Hinterschneidungskontur wird eine Formkontur der Längsnuten verstanden, die eine Hinterschneidung aufweisen. Hierbei handelt es sich um einen in das Fassadenflächenelement hineinragenden Rücksprung, der formschlüssig durch eine Gegenkontur ergriffen werden kann. Der Rücksprung kann insbesondere als eine Schräge, aber auch als eine andere konkave Form ausgebildet sein.
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Diese Formkontur der Längsnuten ist in einem definierten Abstand gespiegelt im Fassadenflächenelement angeordnet. Hierbei sind die Hinterschneidungen einander zugewandt.
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Das erfindungsgemäße Hintergreifungskörperpaar weist einen ersten und einen zweiten Hintergreifungskörper auf.
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Der erste Hintergreifungskörper weist einen ersten Formabschnitt mit einer ersten Hintergreifungskontur und der zweite Hintergreifungskörper weist einen zweiten Formabschnitt mit einer zweiten Hintergreifungskontur auf. Vorzugsweise sind beide Hintergreifungskörper gleich ausgebildet, so dass durch Drehung eines Hintergreifungskörpers um seine Hochachse die beiden Hintergreifungskörper gespiegelt zueinander angeordnet werden können.
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Die Hinterschneidungskonturen der Längsnuten und die Hintergreifungskonturen der Hintergreifungskörper sind jeweils korrespondierend zueinander ausgebildet. Sie stehen zueinander im Eingriff und bilden jeweils zueinander eine längserstreckte Druckkontaktfläche aus. Hierbei handelt es sich um die erfindungsgemäße Montagelage.
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Das Hintergreifungskörperpaar ist gegensinnig zueinander angeordnet. Durch die ebenso gegensinnig wirkenden Hintergreifungskonturen, die in die entsprechenden Gegenstücke, die Hinterschneidungskonturen im Fassadenflächenelement, eingreifen, bilden diese einen speziellen Formschluss zueinander aus.
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Der Zugverbinder ist ausgebildet, eine zu der Flächenelementinnenseite parallele und zu dem Nutenpaar orthogonale Zugkraft zwischen den Hintergreifungskörpern bereitzustellen. Mit Hilfe des Zugverbinders werden die Hintergreifungskörper mit der Hintergreifungskontur gegeneinander verspannt und in die Hinterschneidungskontur des Fassadenflächenelements gezogen. Der Zugverbinder kann sich von dem ersten Hintergreifungskörper bis zu dem zweiten Hintergreifungskörper erstrecken und beispielsweise als eine Schraube ausgebildet sein. Ferner kann der Zugverbinder auch axial geteilt vorliegen, indem beispielsweise durch einen ersten Niet der erste Hintergreifungskörper und durch einen zweiten Niet der zweite Hintergreifungskörper gegensinnig und gegenüberliegend an einem weiteren Bauteil, vorzugsweise dem Verbindungspartner befestigt werden. In diesem Fall wird die Zugkraft unter Beteiligung eines weiteren Bauteils bereitgestellt.
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Der Verbindungspartner ist mit dem Hintergreifungskörperpaar verbunden.
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Als Verbindungspartner im Sinne der vorliegenden Erfindung wird jedes Bauteil verstanden, zu dem das Fassadenflächenelement in seiner Lagebeziehung und zur Kraftübertragung festgelegt wird.
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Der Verbindungspartner stellt vorzugsweise ein Teil der Unterkonstruktion der Fassade dar. Diese kann beispielsweise als Stahl- oder Aluminiumkonstruktion ausgebildet sein, die einer Gebäudewandstruktur vorgesetzt und dort verankert ist und vorzugsweise vertikale oder horizontale Längsprofile aufweist, an denen das Fassadenflächenelement planparallel angeordnet ist.
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Das Hintergreifungskörperpaar wird vorzugsweise an den Längsprofilen angeordnet und durch den Zugverbinder daran verspannt. Durch den Formschluss der Hintergreifungskontur des Hintergreifungskörpers mit der Hinterschneidungskontur des Fassadenflächenelements, wird dieses an den Verbindungspartner formschlüssig gekoppelt. Durch die gegenläufige Wirkungsweise der Hintergreifungskörperpaare wird demzufolge das Fassadenflächenelement in seiner Position in allen Freiheitsgraden fixiert und sicher an der Unterkonstruktion befestigt.
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Die erfindungsgemäße Lösung weist insbesondere nachfolgende Vorteile auf.
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Ein erster wesentlicher Vorteil dieser technischen Lösung ist, dass die Befestigung von der Außenseite nicht sichtbar ist, so dass auch besonders hohen architektonischen Anforderungen entsprochen werden kann.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, dass die erfindungsgemäße Fassadenbefestigungsanordnung insbesondere für Fassadenflächenelemente geringer Dicke anwendbar ist. Es wurde gefunden, dass beispielsweise bei einer Tiefe der Längsnuten von nur 1 bis 2 mm eine zuverlässige formschlüssige Verbindung hergestellt werden kann. So können Fassadenelemente mit einer Dicke von beispielsweise nur 2 bis 4 mm zuverlässig verdeckt befestigt werden. Es gibt zudem vorteilhaft keine Einschränkungen für größere Nutentiefen oder größere Dicken der Fassadenelemente.
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Hierbei wird vorteilhaft durch einen speziellen Formschluss die Lagebeziehung zwischen dem Fassadenflächenelement sowohl in einer Senkrechten zu der Fassadenflächenelementebene, als auch in einer Querrichtung zu den Längsnuten formschlüssig festgelegt.
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Ferner besteht der Vorteil, dass als Verbindungspartner insbesondere die regelmäßig bei Unterkonstruktionen verwandten Längsprofile, beispielsweise standardisierte Rechteckhohlprofile, dienen können.
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Vorteilhaft können zudem an einem Fassadenflächenelement eine hohe Anzahl von Befestigungspunkten bereitgestellt werden, indem Hintergreifungskörperpaare in gewünschter Anzahl angeordnet werden. Ein Hintergreifungskörperpaar stellt einen Befestigungspunkt in diesem Sinne bereit. Dies ermöglicht vorteilhaft die Montage sehr großer Fassadenflächenelemente, wobei diese sowohl in der Breite als auch in der Höhe, wie auch lediglich in einer der beiden Dimensionen große Maße im Bereich mehrerer Meter aufweisen kann.
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Zudem können vorteilhaft die Befestigungspunkte, also die Nutenpaare und die Hintergreifungskörperpaare an nahezu beliebigen Positionen angeordnet werden. Dies ermöglicht auch die sichere Befestigung von Fassadenflächenelementen mit freigeformten Rändern.
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Ein Vorteil besteht in der rationellen Herstellbarkeit der Verbindung durch Ausbildung eines langen Nutenpaares parallel zu einem Längsprofil einer Unterkonstruktion, so dass in gewünschten Abständen jeweils Hintergreifungskörperpaare in dasselbe Längsnutenpaar formschlüssig eingreifen können.
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Ferner bestehen Montagevorteile, da das Hintergreifungskörperpaar entlang des Nutenpaares längs verschieblich ist und so eine präzise Ausrichtbarkeit der Fassadenflächenelemente möglich ist.
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Vorteilhaft ist auch die zerstörungsfreie Demontierbarkeit.
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Zudem können vorteilhaft thermische Längungen der Fassadenflächenelemente ausgeglichen werden, indem bei einer Anordnung mit einer Mehrzahl von Befestigungspunkten beispielsweise der mittlere Befestigungspunkt durch eine hohe Zugkraft des Zugankers als Festlager und die äußeren Befestigungspunkte durch das Zulassen eine Längsverschiebung der Hintergreifungskörperpaare als Loselager ausgebildet werden.
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Nach einer ersten vorteilhaften Weiterbildung ist die Fassadenbefestigungsanordnung dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungspartner als Längsprofil ausgebildet ist, dessen Längsachse parallel zu der Flächenelementinnenseite angeordnet ist.
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Damit ist das Längsprofil parallel zu der Planebene des Fassadenflächenelements ausgerichtet, wobei es sich um eine horizontale, vertikale oder sonstige Ausrichtung handeln kann.
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Besonders vorteilhaft gestaltet sich die Ausführung des Verbindungspartners als Längsprofil, das als Tragstruktur für das Fassadenflächenelement an der Gebäudestruktur befestigt wird. Auch eine freitragende Struktur mit zusätzlichen vertikalen Profilen an denen wiederum die Längsprofile befestigt sind, ist möglich. Das Fassadenflächenelement kann durch die Hintergreifungskörperpaare an das Längsprofil gezogen werden und so eben an der Struktur anliegen. Der Widerstand der Fassadenflächenelemente gegenüber einer hohen Windlast, kann dadurch gesteigert werden. Große Fassaden an Wohnblöcken oder Hochhäusern sind so vorteilhaft umsetzbar.
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Gemäß dieser Weiterbildung ist die erfindungsgemäße Lösung bei den in der Praxis üblichen Unterkonstruktionen ohne besondere Zusatzmaßnahmen anwendbar.
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Entsprechend einer anderen vorteilhaften Weiterbildung ist die Fassadenbefestigungsanordnung dadurch gekennzeichnet, dass die Hinterschneidungskonturen und die Hintergreifungskonturen keilförmig ausgebildet sind. Die keilförmige Ausgestaltung erlaubt eine formschlüssige Verbindung von Fassadenflächenelement mit dem Hintergreifungskörper, ähnlich einem Schwalbenschwanz. Durch die Keilform entsteht eine Hinterschneidung, die selbsttägig eine senkrecht zur Planebene des Fassadenflächenelements gerichtete Anpresswirkung zu dem Verbindungspartner bereitstellt. Durch die Verspannung der zwei gegenläufig angeordneten Hintergreifungskörper wird das Fassadenflächenelement in Richtung des Verbindungspartners angezogen und verspannt. Dass Fassadenflächenelement wird so spielfrei und sicher an der Tragstruktur befestigt.
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Gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung ist die Fassadenbefestigungsanordnung dadurch gekennzeichnet, dass die Hintergreifungskörper jeweils eine planebene Innenfläche aufweisen, wobei die Innenflächen einander zugewandt, zueinander parallel und jeweils orthogonal zu der Flächenelementinnenseite des Fassadenflächenelements angeordnet sind.
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Die Innenfläche des ersten Hintergreifungskörpers wird als die erste Innenfläche und die Innenfläche des zweiten Hintergreifungskörpers wird als die zweite Innenfläche bezeichnet.
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Die planebene Innenfläche dient als Auflagefläche der Hintergreifungskörper an dem Verbindungspartner, der ebenfalls entsprechend zwei gegenüberliegende planebene Außenflächen aufweist. Hierbei handelt es sich vorzugsweise um die zwei gegenüberliegenden Seiten eines Rechteckprofils, die senkrecht zu der Flächenelementinnenseite stehen. Dadurch können die Hintergreifungskörper mit einem Zugverbinder kraftschlüssig am Verbindungspartner, vorzugsweise dem Rechteckprofil, befestigt werden. Zudem bestehen gemäß dieser Weiterbildung für ein entsprechendes Durchgangsloch für den Zugverbinder in Hintergreifungskörpern und Verbindungspartner keine hohen Genauigkeitsanforderungen, so dass es in einfacher Weise auch mittels eines Handbohrgeräts unter Baustellenbedingungen eingebracht werden kann. Zudem kann der Durchmesser der Bohrung um einiges größer als der des Zugverbinders sein. So können Toleranzen und Unebenheiten in der Tragstruktur ausgeglichen werden.
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Nach einer nächsten vorteilhaften Weiterbildung ist die Fassadenbefestigungsanordnung dadurch gekennzeichnet, dass diese mehrere Hintergreifungskörperpaare mit jeweils einem zugeordneten Zugverbinder aufweist und dass jedes der Hintergreifungskörperpaare mit dem Verbindungspartner verbunden ist.
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Gemäß dieser Weiterbildung kann eine hohe Anzahl von Befestigungspunkten zwischen dem Fassadenflächenelement und demselben Verbindungspartner, vorzugsweise einem durchgehenden Längsprofil, erzeugt werden. Ein Vorteil dieser Variante ist, dass die Anzahl der Hintergreifungskörperpaare pro Fassadenflächenelement an unterschiedliche Bedingungen, wie Windlast, Erdbebenlast, Größe des Elements etc. angepasst werden kann. Diese Flexibilität stellt einen großen Vorteil der Weiterbildung dar.
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Nach einer anderen vorteilhaften Weiterbildung ist die Fassadenbefestigungsanordnung dadurch gekennzeichnet, dass diese ein weiteres Nutenpaar aufweist, wobei die Nutenpaare orthogonal zueinander angeordnet sind, und ein weiteres Hintergreifungskörperpaar aufweist, das dem weiteren Nutenpaar zugeordnet ist, sowie einen weiteren Zugverbinder aufweist, der dem weiteren Hintergreifungskörperpaar zugeordnet ist. Ferner ist der Verbindungspartner mit jedem der Hintergreifungskörperpaare verbunden.
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Durch die orthogonal zueinander angeordneten Hintergreifungskörperpaare wird das Fassadenflächenelement über einen Befestigungspunkt formschlüssig in allen Freiheitsgraden mit erhöhter Stabilität aufgenommen. Insbesondere kann der Verbindungspartner erhöhte Knickbelastungen in jeder Richtung zu der Planebene des Fassadenflächenelements aufnehmen.
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Die Weiterbildung zeigt eine Lösung, die sich insbesondere für Verbindungspartner eignet, die nicht parallel, sondern quer zur Planebene des Fassadenflächenelements angeordnet sind. Dadurch können auch freigeformte Fassadenflächenelemente aufgenommen werden, bei der die Befestigungspunkte nicht in einer Planebene angeordnet sind. So lassen sich spezielle Fassadenformen ausbilden. Auch gewölbte Fassaden können mit planaren Elementen bestückt werden. Zudem sind auf diese Weise beispielsweise auch Werbeschilder oder spezielle Fassadenflächenelemente wie Solarpanele oder Verschattungspanele in Fassaden integrierbar.
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Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung ist die Fassadenbefestigungsanordnung dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Hintergreifungskörper eine der Hintergreifungskontur entgegengerichtete Übergreifung aufweist, die einen Formschluss zu dem Verbindungspartner bereitstellt.
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Beispielsweise kann die Übergreifung als ein Kragen am Hintergreifungskörper ausgebildet sein, der der Hintergreifungskontur gegenüberliegt, den Verbindungspartner umgreift und so zusätzlich oder alternativ zu dem Zugverbinder eine Kraftübertragung in der Senkrechten zwischen Fassadenflächenelement und Verbindungspartner bereitstellt. Somit wird eine formschlüssige Kraftübertragung zwischen dem Hintergreifungskörper und dem Verbindungspartner hergestellt.
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Dadurch kann der Zugverbinder einfacher ausgebildet werden. Zudem ist die Montage dadurch unanfälliger gegen Montagefehler.
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Mittels der Weiterbildung können überhängende Fassadenflächenelemente oder Deckenelemente besonders zuverlässig gehalten werden.
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Die Erfindung wird in Ausführungsbeispielen anhand von
- 1 schematische Seitenansicht der Fassadenbefestigungsanordnung in der Grundform,
- 2 schematische Seitenansicht der Fassadenbefestigungsanordnung in einer genieteten Variante,
- 3 schematische Seitenansicht der Fassadenbefestigungsanordnung mit ebenen Innenflächen,
- 4 dargestellt in einer schematischen Seitenansicht die Fassadenbefestigungsanordnung in einer Variante nach Anspruch 7,
- 5 dargestellt in einer schematischen Rückansicht die Fassadenbefestigungsanordnung in einer aufgereihten Variante,
- 6 dargestellt in einer schematischen Rückansicht die Fassadenbefestigungsanordnung als Punktbefestigungs-Variante,
näher erläutert.
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Hierbei beziehen sich gleiche Bezugszeichen in den verschiedenen Figuren auf jeweils gleiche Merkmale oder Bauteile. Die Bezugszeichen werden in der Beschreibung auch dann verwandt, sofern sie in der betreffenden Figur nicht dargestellt sind.
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Die 1 zeigt in einer schematischen Seitenansicht die Fassadenbefestigungsanordnung in einem ersten Ausführungsbeispiel als Grundform.
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Dazu sind an einem Fassadenflächenelement 1 die Längsnuten 7.1, 7.2 mit jeweils einer keilförmigen Hinterschneidungskontur 8.1, 8.2 eingebracht. Die keilförmigen Hinterschneidungskonturen 8.1, 8.2 sind paarweise und entgegengesetzt gerichtet an der Flächenelementinnenseite 5 angeordnet. Die Längsnuten 7.1, 7.2 bilden das Nutenpaar 6.
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Das Hintergreifungskörperpaar 2 weist die Hintergreifungskörper 2.1, 2.2 auf. Deren jeweilige Formabschnitte 9.1, 9.2 bilden die jeweilige Hintergreifungskontur 10.1, 10.2 aus. Die Hintergreifungskonturen 10.1, 10.2 stellen eine Gegenkontur zu den Hinterschneidungskonturen 8.1, 8.2 dar und sind in der Form korrespondierend ausgebildet.
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Mit den Hintergreifungskonturen 10.1, 10.2 jeweils in die Hinterschneidungskonturen 8.1, 8.2 eingreifend sind die Hintergreifungskörper 2 an dem Fassadenflächenelement 1 angebracht. Die Hintergreifungskörper 2.1, 2.2 sind ebenso paarweise und gegensinnig angeordnet. Dadurch entsteht eine formschlüssige Halteverbindung.
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Die Hintergreifungskörper 2.1, 2.2 werden mit einem Zugverbinder 3 gegeneinander verspannt und in diesen Ausführungsbeispiel zugleich mittels Zugverbinders 3 an einem Verbindungspartner 4, der das Tragelement der Fassadenunterkonstruktion darstellt, befestigt. Der Zugverbinder 3 ist in dieser Variante als Schraubbolzen mit entsprechender Mutter ausgelegt. Durch die keilförmige Hinterschneidungskontur 8 und der korrespondierenden Hintergreifungskontur 10 wird das Fassadenflächenelement 1 beim Festziehen des Zugverbinders 3 mit der Flächenelementinnenseite 5 an den Verbindungspartner 4 herangezogen. Das Fassadenflächenelement wird so sicher und spielfrei mit der Tragstruktur verbunden. Zudem weisen die Hintergreifungskörper 2.1, 2.2 planebene Innenflächen 11.1, 11.2 auf, die im rechten Winkel zu der Flächenelementinnenseite 5 ausgerichtet sind und sich antiparallel gegenüberliegend in einer Montagelage an den Verbindungspartner 4, der hier als Rechteckhohlprofil vorliegt, anlegen.
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Die 2 zeigt in einer schematischen Seitendarstellung die Fassadenbefestigungsanordnung in einem weiteren Ausführungsbeispiel. Das Ausführungsbeispiel entspricht in seiner grundsätzlichen Ausbildung dem Ausführungsbespiel nach 1, so dass die Beschreibungsinhalte zu 1 in entsprechender Weise gelten.
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Die Befestigung der Hintergreifungskörper 2.1, 2.2 mit dem Verbindungspartner 4, der hier als Rechteckhohlprofil vorliegt, erfolgt in diesem Ausführungsbeispiel über Nietverbinder. Die beiden Nietverbinder verbinden jeweils einen Hintergreifungskörper 2.1, 2.2 mit dem Verbindungspartner 4 und bilden hierbei den Zugverbinder 3 aus. Die verdeckt liegenden Nietabschnitte sind schematisch als Strichlinie dargestellt. Dadurch lassen sich die benötigten Verbindungsstellen des Fassadenflächenelements 1 mit der Tragstruktur der Fassade einfach und schnell herstellen.
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Die 3 zeigt in einer schematischen Seitendarstellung die Fassadenbefestigungsanordnung in einer weiteren Ausführungsvariante. Das Ausführungsbeispiel entspricht in seiner grundsätzlichen Ausbildung dem Ausführungsbespiel nach 1, so dass auch hier die Beschreibungsinhalte zu 1 in entsprechender Weise gelten.
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In diesem Ausführungsbeispiel wird die Flächenelementinnenseite 5 aber nicht an den Verbindungspartner 4 zur Anlage herangezogen. Die Hintergreifungskörper 2.1, 2.2 weisen hierzu im Bereich der Hintergreifungskontur 10.1, 10.2 eine zur Flächenelementinnenseite planparallele Anlagefläche 12.1, 12.2 auf, gegen die das Fassadenflächenelement 1 mit der Nutengrundfläche der jeweiligen Längsnut 2.1, 2.2 verspannt wird. Die ermöglicht eine beabstandete Anordnung des Verbindungspartners 4 (dargestellt durch den Doppelpfeil) bei gleichzeitiger spielfreier Lagebeziehung zwischen den Hintergreifungskörpern 2.1, 2.2 und dem Fassadenflächenelement 1. Im Ausführungsbeispiel liegt hierbei eine keilförmige Hinterschneidungskontur 8.1, 8.2 vor.
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Die Ausführung gemäß 3 ist vorteilhaft, wenn das Fassadenflächenelement 1 nicht direkt an eine Tragstruktur in Form eines Längsprofilträgers gezogen werden soll. Auch bei einer ebenen Tragstruktur können so beispielsweise gewölbte Fassadenflächenelemente 1 montiert werden. An den mehreren Befestigungspunkten liegen dann unterschiedliche Abstände zwischen dem Fassadenflächenelement 1 und dem Verbindungspartner vor.
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Die 4 zeigt in einer schematischen Seitendarstellung die Fassadenbefestigungsanordnung in einem Ausführungsbeispiel mit einer zusätzlichen formschlüssigen Kopplung zwischen den Hintergreifungskörpern 2.1, 2.2 und dem Verbindungspartner 4. Auch dieses Ausführungsbeispiel entspricht in seiner grundsätzlichen Ausbildung dem Ausführungsbespiel nach 1, so dass hier ebenfalls die Beschreibungsinhalte zu 1 in entsprechender Weise gelten.
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Zusätzlich ist in dieser Variante an den Hintergreifungskörpern 2.1, 2.2 gegenüberliegend zur Seite der Hintergreifungskontur 10.1, 10.2 eine Übergreifung 13 angeordnet. Diese überfasst den Verbindungspartner formschlüssig und dient als zusätzliches Mittel zur Lagefestlegung zwischen Hintergreifungskörper 2.1, 2.2 und Verbindungspartner. So können überhängende oder als Deckenelemente verwendete Fassadenflächenelemente 1 zusätzlich gegen Abrutschen vom Verbindungspartner gesichert werden. Der Zugverbinder 3 kann demzufolge geringer dimensioniert ausgelegt werden. Ferner ist es möglich, den Zugverbinder 3 ohne eine Verbindung zum Verbindungspartner auszubilden. Dies ermöglicht auch eine Ausbildung des Zugverbinders 3 in Form einer Klammer, die beide Hintergreifungskörper 2.1, 2.2 überkront und so deren Position zueinander festlegt. Darüber hinaus können die Hintergreifungskörper 2.1, 2.2 als seitliche Schenkel einer solchen Klammer ausgebildet sein.
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Die 5 zeigt in einer schematischen Rückansicht die Fassadenbefestigungsanordnung in einer aufgereihten Variante. Auch dieses Ausführungsbeispiel entspricht in seiner grundsätzlichen Ausbildung dem Ausführungsbeispiel nach 1, so dass hier ebenfalls die Beschreibungsinhalte zu 1 in entsprechender Weise gelten.
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In diesem Ausführungsbeispiel sind zur Befestigung mehrere Hintergreifungskörperpaare 2, 2.n mit entsprechend mehreren Zugverbindern 3, 3.n vorgesehen, die mit demselben Verbindungspartner 4 gekoppelt sind.
So können auch Fassadenflächenelemente 1, die in ihren Abmessungen sehr groß gestaltet sind, mit der erforderlichen Festigkeit befestigt werden. Hierbei sind entlang einer Längsachse im Fassadenflächenelement 1 Längsnuten 7.1, 7.2 eingebracht. Darin greifen beabstandet die Hintergreifungskörper 2.1, 2.2, die entlang des Verbindungspartners 4 aufgereiht sind, ein. Die Position und feste Verbindung stellt ein jeweils hinzugefügter Zugverbinder 3, 3.n sicher.
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Die 6 zeigt in einer schematischen Rückansicht die Fassadenbefestigungsanordnung als Punktbefestigungs-Variante. Hier sind die Längsnuten 7.1, 7.2 in Nutenpaaren 6, 6.n sowohl waagerecht als auch senkrecht auf der Flächenelementinnenseite 5 angebracht. Demzufolge können die Hintergreifungskörper 2.1, 2.2 der Hintergreifungskörperpaare 2, 2.n auch jeweils paarweise, orthogonal zueinander, mittels Zugverbinder 3, 3.n befestigt, angeordnet werden. Dies erlaubt eine Punktbefestigung auf einem aus der Gebäudestruktur rausragenden Rechteckprofil als Verbindungspartner 4, dessen Längsachse orthogonal zu der dem Fassadenflächenelement 1 ausgerichtet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fassadenflächenelement
- 2
- Hintergreifungskörperpaar
- 2.n
- weiteres Hintergreifungskörperpaar
- 2.1
- erster Hintergreifungskörper
- 2.2
- zweiter Hintergreifungskörper
- 3
- Zugverbinder
- 3.n
- weiterer Zugverbinder
- 4
- Verbindungspartner
- 5
- Flächenelementinnenseite
- 6
- Nutenpaar
- 6.n
- weiteres Nutenpaar
- 7.1
- erste Längsnut
- 7.2
- zweite Längsnut
- 8.1
- erste Hinterschneidungskontur
- 8.2
- zweite Hinterschneidungskontur
- 9.1
- erster Formabschnitt
- 9.2
- zweiter Formabschnitt
- 10.1
- erste Hintergreifungskontur
- 10.2
- zweite Hintergreifungskontur
- 11.1
- erste Innenfläche
- 11.2
- zweite Innenfläche
- 12.1
- erste Anlagefläche
- 12.2
- zweite Anlagefläche
- 13
- Übergreifung