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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wassersportgerät und eine Finnenanordnung gemäß den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.
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Finnenanordnungen an Wassersportgeräten sind in unterschiedlichen Ausführungen bekannt. Finnen werden grundsätzlich als Leitelemente, die an den Leitflächen von Wassersportgeräten (z. B Kiteboards, Kiteboards u. ä.) angebracht sind, um die Spurtreue und Steuerung zu beeinflussen.
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Bei der Verwendung von Kiteboards und Wakeboards werden Benutzer im Betrieb mittels einer boardunabhängigen Zugeinrichtung bewegt. In der Regel hält der Benutzer über eine Handhabe die Verbindung zur Zugeinrichtung, die ein großer Lenkdrachen (Kite) oder eine mittels Motor angetriebene Zugeinrichtung (Motorboot; Seilzuganlage) sein kann. Der Benutzer wird mitsamt dem Board über die Wasseroberfläche gezogen.
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Kiteboards und Wakeboards sind in Ausführungen bekannt, in denen der Boardumriss um seine Querachse und seine Längsachse symmetrisch gestaltet ist. Die seitlichen Umrisskanten sind überwiegend konvex ausgeführt. An der Boardoberseite sind in der Regel Bindungen angeordnet, die in Längsrichtung des Boards überwiegend symmetrisch mit einem jeweils gleichen Abstand zu den Längsenden des Boards angeordnet sind. In Querrichtung sind die Bindungen derartiger Boards zur Fersenseite oft mit einem geringeren Abstand zur seitlichen Bordkante angeordnet, als zur Zehenseite, in der Regel sind diese Abstände jedoch individuell einstellbar.
An der Unterseite derartiger Boards sind üblicherweise Finnen angeordnet, die in marktüblichen Ausführungen in der Nähe der beiden Längsenden und dort ebenfalls nahe an den seitlichen Umrissbegrenzungen angeordnet sind.
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Im Betrieb derartiger Boards wird das bezogen auf die Fahrtrichtung hintere Benutzer-Bein in der Regel stärker belastet, als das vordere Bein. Mit einer weiterhin benutzerseitig zur Fersenseite ausgerichteten Gewichtsverlagerung wird die fersenseitige Umrisskante des Boards gegen die von der Zugeinrichtung übertragenen Kräfte an der Wasseroberfläche abgestützt. Im Fahrbetrieb besteht mit einem Belastungswechsel der Beine die Möglichkeit, die Fahrtrichtung zur Zugrichtung anzupassen bzw. umzukehren.
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Die Finnen, die zugrichtungsbezogen an der Hinterseite angeordnet sind, unterstützen diese Abstützung und damit die Spurführung des Boards. Bei Belastungswechseln mit dem Ziel einer anteiligen Richtungsänderung (Kurvenfahren) werden ebenfalls die an der Hinterseite angeordneten Finnen belastet. Die in Zugrichtung vorderen Finnen überragen belastungsbedingt weitgehend bzw. vollständig die Wasseroberfläche und sind für die Abstützung unwirksam.
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Stand der Technik
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Im Stand der Technik sind Boards der zuvor beschriebenen Art bekannt, die an den Längsenden über eine oder mehrere Finnen verfügen. Die Finnen sind im Stand der Technik jeweils in der Nähe der Längsenden und der dort in der Nähe der seitlichen Umrisskanten der Boards angeordnet.
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Nachteile bestehender Systeme
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Mit den bestehenden Finnenanordnungen besteht nur für geübte Benutzer die Möglichkeit, der Kraftübertragung einer Zugeinrichtung sowohl ausreichend richtungsstabil, als auch mit der Möglichkeit, mit Richtungsänderungen (Kurven) zu folgen. Für ungeübte Benutzer (Anfänger und leicht Fortgeschrittene) folgt jedoch der Nachteil, dass die Richtungstabilität eingeschränkt ist. Diese Einschränkung ergibt sich aufgrund der betriebsbedingt ausschließlichen Wirksamkeit der bezogen auf die Zugrichtung jeweils heckseitig angeordneten Finnen. Der ungeübte Benutzer ist mit der für eine richtungsstabile Bewegung erforderlichen exakten Belastungssteuerung in der Regel überfordert, so dass unmittelbar oder kurz nach dem Beginn der Übertragung der von der Zugeinrichtung übertragenen Kräfte eine unkontrollierte Boarddrehung um die Hochachse folgt, die unweigerlich zum Sturz führt. Der Lernfortschritt wird dadurch eingeschränkt.
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Sowohl bei gewerblichen, als privaten Schulungen werden aus diesem Grund überwiegend Boards verwendet, die gegenüber den Abmessungen typischer Boards überlang und -breit und über spezielle Umrisse mit geraden und teilweise sogar konkav geformten Seitenkanten ausgeführt sind. Mit solchen Ausführungen wird erreicht, dass die für die Abstützung an der Wasseroberfläche wirksame Länge der fersenseitigen Umrisskante des Boards sich vergrößert. Die Richtungsstabilität um die Hochachse des Boards wird dadurch erhöht.
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Umgekehrt werden die Manövrierfähigkeiten stark eingeschränkt. Trotz der der so erreichten Erhöhung der Richtungsstabilität bleibt die Sensibilität für Bohrdrehungen um die Hochachse in einem Maß erhalten, das für den Lernfortschritt ungeübte Benutzer ungünstig ist.
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Mit der Einschränkung der Manövrierfähigkeit folgt für der Nachteil, dass die so gestalteten Boards weder im gewerblichen noch im privaten Bereich für die uneingeschränkte weitere Verwendung fortgeschrittener Benutzer geeignet sind.
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Aufgabe der Erfindung
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Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Finnenanordnung bereitzustellen, mit der der uneingeschränkte Betrieb der genannten Boards sowohl für fortgeschrittene, als auch für ungeübte Benutzer (Anfänger oder leicht Fortgeschrittene) möglich ist.
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Offenbarung der Erfindung
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird insbesondere durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
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An einem Wassersportgerät, insbesondere einem Board (1) zur Verwendung beim Kitesurfen und Wakeboarden mit zur Richtungstabilisierung im Fahrbetrieb in der Nähe der beiden Längsenden nahe den seitlichen Boardumrisskanten in Aufnahmen (1.3) angeordneten Finnen (3), sind erfindungsgemäß Zusatzfinnen (4) in zusätzlichen Aufnahmen (1.4) zentral in einem zur Boardmitte gleichen Längsabstand nahe der Fersenkante angeordnet.
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Die zusätzlichen Aufnahmen (1.4) können für eine Befestigung der Zusatzfinnen (4) mittels Schrauben oder einer im Stand der Technik bekannten Schnellverriegelung ausgeführt sein.
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Mit der erfindungsgemäßen Finnenanordnung wird für ungeübte Benutzer (Anfänger, leicht Fortgeschrittene) ein günstiger Lernverlauf mit einem schnellen Lernfortschritt unterstützt, da die erfindungsgemäßen Zusatzfinnen (4) mit dem Wort eine gute bis sehr gute Abstützung der von der Zugeinrichtung übertragenen Kräfte des Boards gegen die Wasseroberfläche ermöglichen und so eine unkontrollierte Rotation des Boards um die Hochachse verhindern.
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Nach erzieltem Lernfortschritt bleibt das Board für den (dann) fortgeschrittenen Nutzer uneingeschränkt und mit den (ursprünglich) konzeptionierten Dreheigenschaften (zum Kurvenfahren) verwendbar, indem die Zusatzfinnen (4) demontiert werden.
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Die zusätzlichen Aufnahmen (1.4) sollen im Falle einer Verwendung des Boards ohne die Zusatzfinnen (4) mit einfachen Mitteln abdeckbar bzw. verschließbar sein, so dass in diesem Fall kein offener Durchgang zwischen Boardunter- und Bordoberseite besteht. Die Abdeckung kann mittels der zur Befestigung der Zusatzfinnen (4) verwendeten Mittel oder handelsüblichen Stopfen (zum Beispiel aus Kunststoff) erfolgen.
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Die Ausführung einer erfindungsgemäße Finnenanordnung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert:
- 1 a zeigt ein dem Stand der Technik entsprechendes Board (1) zur Benutzung als Kite- oder Wakeboard in einer perspektivischen Ansicht der Oberseite (1.1). Auf der Oberseite des Boards sind zentral in einem für Benutzer durch mehrere Befestigungsaufnahmen einstellbaren Abstand Bindungen (2.1 und 2.2) angeordnet, über die sich Benutzer mit den Füßen zum Board verbinden können. Die Bindungen sind in der marktüblich typischen Weise mit ihrer Fersenseite nahe der fersenseitigen Umrisskante des Boards angeordnet. Das Board ist in der Nähe der beiden Längsenden nahe den seitlichen Umrisskanten mit Bohrungen (1.3) versehen, die zueinander in einem marktüblichen Abstand ausgeführt sind und die Montage von Finnen (3) mittels Schrauben ermöglichen.
- 1 b zeigt ein dem Stand der Technik entsprechendes Board (1) zur Benutzung als Kite- oder Wakeboard in einer perspektivischen Ansicht der Unterseite (1.2) mit den in der Nähe der beiden Längsenden nahe den Seitenkanten des Boards mittels Schraubenbefestigung angeordneten Finnen (3).
- 1 c zeigt beispielhaft eine der an der Bordunterseite (1.2) angeordneten Finnen (3). Die Finne (3) ist als asymmetrisches Strömungsprofil in Tropfenform ausgeführt. Die in der Anordnung jeweils dem Heck des Boards abgewandte Seite der Finne bildet die (dickere) Vorderseite des Finnen-Profils aus. Die dem Heck des Boards zugewandte Seite der Finne bildet die (dünne) Hinterseite des Finnen-Profils aus.
- 2 a zeigt ein marktübliches Kite- oder Wakeboard (1) in einer perspektivischen Ansicht der Oberseite (1.1) in einer erfindungsgemäßen Ausführung. Zusätzlich zu den im Stand der Technik üblichen Bohrungen (1.3) in der Nähe der beiden Längsenden ist das Board erfindungsgemäß mit zentral mit einem zur Boardmitte gleichen Längsabstand nahe der Fersenkante angeordneten Bohrungen (1.4) versehen, welche die Montage zusätzlicher Finnen (4) mittels Schrauben ermöglichen. I
- 2 b zeigt ein marktübliches Kite- oder Wakeboard (1) in einer perspektivischen Ansicht der Oberseite (1.1) mit einer erfindungsgemäßen Finnenanordnung (4). Die Finnen (4) sind zusätzlich zu den in der Nähe der beiden Längsenden nahe den Seitenkanten des Boards angeordneten Finnen (3) zentral mit einem zur Boardmitte gleichen Längsabstand nahe der Fersenkante mittels Schraubenbefestigung in den Bohrungen (1.4) angeordnet.
- 2 c zeigt beispielhaft eine der an der Bordunterseite (1.2) angeordneten Finnen (4). Die Finne (4) ist als in der Draufsicht vollständig symmetrisches Strömungsprofil ausgeführt.
- 3 zeigt ein Kite- oder Wakeboard in einer Ansicht der Unterseite (1.1) mit einer erfindungsgemäßen Finnenanordnung (4). Die Finnen (4) sind an der Bordunterseite zentral in einem Längsabstand von 500-700 mm und in einem Abstand von weniger als 50 mm zur Fersenkante des Boards angeordnet.