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Die Erfindung betrifft einen Belagriegel für Systemgerüste zum Einrüsten von Bauwerken, der Belagzapfen aufweist und von einer Basis gebildet ist, die an ihren beiden Enden Montageeinrichtungen aufweist, die mit einem horizontal ausgerichteten Schlitz versehen sind.
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Zum Einrüsten von Bauwerken werden Baugerüste unter anderem aus sogenannten Systemgerüsten (auch Modulgerüste genannt) gebildet, bei denen die vertikalen Gerüstständer in bestimmten regelmäßigen Abständen mit festen Anschlussmöglichkeiten für horizontal bzw. diagonal verlaufende Gerüstelemente ausgestattet sind. Diese Gerüstelemente weisen wiederum spezielle, zu den Anschlussmöglichkeiten der vertikalen Tragglieder passende Haltevorrichtungen auf. Als Gerüstelemente sind beispielsweise Quer-, Längs- und Belagriegel, Diagonalstreben usw. in Gebrauch. Die Verbindung der einzelnen Stützen erfolgt insbesondere durch die Quer- oder Belagriegel, an denen sowohl Belagbohlen als auch Absturzsicherungen anbringbar sind (vgl. bspw.
US 6 976 557 B2 ). Die durch die Riegel miteinander verbundenen Stützen bilden dann einen Vertikalrahmen.
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In die Haltevorrichtungen werden Anschlussköpfe von Gerüstelementen eingehängt und fixiert. In der Regel erfolgt das Fixieren durch Festschlagen der Anschlussköpfe selbst oder durch Festschlagen von Spannkeilen, die in den Anschlussköpfen bzw. den Anschlusselementen der Riegel integriert sind. Die Haltevorrichtungen sind als Scheiben mit Durchbrüchen geformt (vgl. bspw.
DE 197 26 950 A1 ).
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Die gesetzlichen Vorgaben für Baugerüste gemäß DIN EN 12811 Teil 1, Absatz 5.3 sehen vor, dass im Bereich des von den Stützen und den Quer- bzw. Belagbohlen gebildeten Rahmens eine lichte Höhe von mindestens 1,9 m vorhanden sein muss. Das lässt sich mit bestehenden Belagriegeln nicht erreichen, da die bekannten Belagriegel aus einem Profil mit den Maßen 60 mm x 60 mm x 3 mm bestehen. Aufgrund der Profilhöhe von 60 mm beträgt die lichte Höhe lediglich 1,85 m, was nicht den Anforderungen entspricht. Zwar besteht grundsätzlich die Möglichkeit, Profile mit den Maßen 50 mm x 50 mm x 3 mm zu verwenden, wodurch die erforderliche lichte Höhe erzielt werden könnte.
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In der Praxis lässt sich eine Änderung auf solche Profilmaße jedoch lediglich mit einem nicht zu rechtfertigenden Aufwand realisieren, weil bei einer solchen Änderung entweder auch die an beiden Enden vorgesehenen Montageeinrichtungen neu gestaltet werden müssten, welche dieselbe Höhe wie die Basis der Belagriegel aufweisen, oder die Montageeinrichtungen könnten nicht mehr mit der heute üblichen und sehr stabilen umlaufenden Schweißnaht versehen werden.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Belagriegel für Systemgerüste zum Einrüsten von Bauwerken zu schaffen, der einerseits die Anforderungen an die lichte Höhe gemäß DIN EN 12811 Teil 1, Absatz 5.3 erfüllt und andererseits unter Einsatz der bisher üblichen Montageeinrichtungen die Anbringung einer umlaufenden Schweißnaht ermöglicht. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst.
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Mit der Erfindung ist ein Belagriegel für Systemgerüste zum Einrüsten von Bauwerken geschaffen, der einerseits die Anforderungen an die lichte Höhe gemäß DIN EN 12811 Teil 1, Absatz 5.3 erfüllt und andererseits unter Einsatz der bisher üblichen Montageeinrichtungen die Anbringung einer umlaufenden Schweißnaht ermöglicht. Durch das Vorsehen des Zwischenstücks zwischen der Basis und den Montageeinrichtungen, welches unter einem Winkel zur Horizontalen in Richtung Boden ausgerichtet ist, ist die Basis des Belagriegels im Verhältnis zu den aus dem Stand der Technik bekannten Belagriegeln erhöht angeordnet. Gleichzeitig können Montageeinrichtungen an den Belagriegeln zur Anwendung kommen, die übliche Abmessungen aufweisen. Zudem ist gewährleistet, dass die dem Boden abgewandte Oberfläche der Montageeinrichtungen in einer Ebene mit der dem Boden abgewandten Fläche der Basis angeordnet ist, so dass die Belagbohlen plan aufliegen, wodurch ein Kippeln der Belagbohlen vermieden ist.
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Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- 1 die abschnittsweise Darstellung eines Systemgerüsts;
- 2 die Seitenansicht von links des in 1 dargestellten Systemgerüsts;
- 3 die Draufsicht auf einen Belagriegel;
- 4 die Darstellung des in 3 dargestellten Belagriegels, teilweise im Schnitt, teilweise in der Ansicht;
- 5 die Untersicht auf den des in 3 dargestellten Belagriegel;
- 6 die Seitenansicht des in 3 dargestellten Belagriegels.
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Das als Ausführungsbeispiel gewählte Baugerüst ist in Form eines sogenannten Systemgerüsts bzw. Modulgerüsts gebildet. Es besteht aus einer Vielzahl von Rohren 1, 1'. Jedes Rohr 1, 1' weist mindestens eine scheibenförmige Haltevorrichtung 2 auf. An dem Rohr 1 sind zudem Befestigungseinrichtungen 3 angeordnet, die über das Rohr 1 verteilt sind. An seinem dem Boden abgewandten Ende sind die Rohre 1, 1' mit einem - nicht dargestellten - Zapfen versehen, der zum Aufstecken eines weiteren Rohres 1, 1' dient, um mehretagige Gerüste erstellen zu können. Die Rohre 1, 1' sind durch Belagriegel 4 miteinander verbindbar. An dem bodenseitigen Ende der untersten Rohre 1, 1' sind Gewindefußplatten 8 angebracht, die höhenveränderbar sind und zum Ausgleich von Bodenunebenheiten dienen.
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Die Haltevorrichtungen 2 sind in bekannter Weise mit Durchbrüchen versehen. Die Durchbrüche sind einerseits länglich und radial zum Querschnitt des jeweiligen Rohrs in jeweils zueinander rechtwinkligen Richtungen angeordnet. Zwischen zwei länglichen Durchbrüchen ist andererseits jeweils ein weiterer Durchbruch angeordnet, dessen Abmessungen in radialer Richtung gleich der Abmessung der länglichen Durchbrüche sind und der eine teilkreisförmige Gestalt hat. Mit Hilfe der Haltevorrichtungen 2 erfolgt die Befestigung der Belagriegel 4.
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Die Befestigungseinrichtung 3 kann von Kippstiften 31 oder von Aufnahmestiften 32, gebildet sein (vgl. 2). Die Befestigungseinrichtung 3 dient zur Anordnung von Stangen als Rückengeländer, die einerseits die Stabilität des Gerüstes erhöhen und andererseits eine Absturzsicherung darstellen. Auch bieten die vorgesehenen Befestigungseinrichtungen 3 die Möglichkeit zur Befestigung einer Diagonalverstrebung 6, um die Stabilität des Baugerüsts zu erhöhen, sowie zur Befestigung von Bordbrettern 7 (vgl. 1).
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Die Kippstifte 31 bestehen aus einer rechtwinklig zum Rohr 1 ausgerichteten Basis 311. Die Basis 311 hat einen zylindrischen Querschnitt. An seinem dem Rohr 1 abgewandten Ende ist ein Schlitz vorgesehen. Die an dem Schlitz angrenzenden Zylinderabschnitte sind von jeweils einer Bohrung durchsetzt, in der ein Bozen 313 angeordnet ist. Auf dem Bolzen 313 ist drehbar ein Kippelement 314 angeordnet, welches an seinem einen Ende spitz ausgebildet ist. Da die Bohrung zum Durchtritt des Bozens 313 in dem der Spitze abgewandten Drittel des Kippelements 314 angeordnet ist, ist auf Grund dieser Asymmetrie gewährleistet, dass das Kippelement 314 immer in eine vertikale Position fällt.
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Die Aufnahmestifte 32 bestehen aus einem Belagzapfen 321, der an seinem dem jeweiligen Rohr 1 abgewandten Ende mit einem Kopf 322 versehen ist. Der Kopf 322 weist eine elliptische Kontur auf. Die Längsmittellinie des Kopfs 322 ist unter einem Winkel von ca. 45° zur Vertikalen ausgerichtet.
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Die Belagriegel 4 sind von einer Basis 41 gebildet. Die Basis 41 kann verschiedene Ausbildungen aufweisen, beispielsweise als Rundrohr oder als U-Profil. Im Ausführungsbeispiel ist die Basis 41 von einem Vierkantrohr gebildet. Sie ist mit Belagzapfen 42 versehen, die zur Befestigung von Belagbohlen 5 dienen. Die Anzahl und Anordnung der Belagzapfen 42 ist abhängig von der Anzahl der Belagbohlen 5, die auf dem Belagriegel 4 abgestützt werden. Die Belagbohlen 5 sind an die Belagriegel 4 mit korrespondierenden Auflage- oder Einhängevorrichtungen ein- beziehungsweise angehängt. Auch die Verwendung von mehr oder weniger Belagbohlen 5 in einer Ebene ist in Abhängigkeit der Breite der Belagriegel 4 sowie der Breite der Belagbohlen 5 möglich.
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Die Belagriegel 4 sind an ihren beiden Enden mit Montageeinrichtungen 43 zur Montage an den Haltevorrichtungen 2 versehen. Hierzu verjüngen sich die Montageeinrichtungen 43 der Belagriegel 4 in Richtung ihrer freien Enden dreieckförmig. Das freie Ende ist jeweils von einem Kreisabschnitt gebildet, der in montiertem Zustand an dem jeweiligen Rohr 1, 1' anliegt. Im Bereich seiner dreieckigen Ausbildung weisen die Montageeinrichtungen 43 jeweils einen vertikal ausgerichteten Schlitz 44 auf, dessen horizontale Längsmittellinie auf der Längsmittellinie des Belagriegels 4 angeordnet ist. Jeder Schlitz 44 nimmt einen Spannkeil 45 auf.
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Die Montageeinrichtungen 43 sind zudem mit einem horizontal ausgerichteten Schlitz 46 versehen, der sich in etwa in der Mitte der jeweiligen Montageeinrichtung 43 befindet. Jeder Schlitz 46 nimmt in montiertem Zustand eine scheibenförmige Haltevorrichtung 2 auf.
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Zwischen der Basis 41 und den Montageeinrichtungen 43 ist jeweils ein Zwischenstück 47 vorgesehen, welches unter einem Winkel zur Horizontalen ausgerichtet ist. Der Winkel ist in Richtung Boden des Baugerüstes ausgerichtet. Es ergibt sich daraus eine gekröpfte Ausgestaltung der Enden der Belagriegel 4. Hierdurch ist eine Höhenveränderung zwischen den für die Aufnahme der Haltevorrichtungen 2 vorgesehenen Schlitze 46 und der Auflage für die Belagbohlen 5 auf der Basis 41 der Belagriegel 4 hervorgerufen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 6976557 B2 [0002]
- DE 19726950 A1 [0003]