-
Technisches Gebiet
-
Die Erfindung betrifft ein Handwerkzeug, inbesondere ein Handwerkzeug mit einem Betätigungskopf.
-
Stand der Technik
-
1 zeigt ein herkömmliches Handwerkzeug 10, das einen Hauptschaft 11 und einen Arbeitskopf 12 umfasst. An dem Vorderende des Hauptschafts 11 sind zwei parallele Laschen 111 angeordnet. Der Arbeitskopf 12 weist an einem Ende ein Gelenkteil 121 auf, das zwischen den beiden Laschen 111 drehbar gelagert ist. Der Arbeitskopf 12 weist an dem anderen Ende einen Schaftabschnitt 122 auf. Dadurch, dass das Gelenkteil 121 des Arbeitskopfs 12 an den Laschen 111 drehbar gelagert ist, kann der Arbeitskopf 12 gedreht werden, um die Arbeitsrichtung zu ändern. Der Schaftabschnitt 122 dient dem Antreiben eines Werkstücks, um das Werkstück festzuziehen oder zu lösen.
-
Bei dem herkömmliche Handwerkzeug 10 kommt es im Vorgang der Kraftausübung häufig vor, dass sich die Laschen 111 beim Antreiben des Gelenkteils 121 unter Einwirkung der Kraft des Hauptschafts 11 verdrehen und verformen. Deshalb kann eine große Kraft, die zum Drehen des Gelenkteils 121 ausgeübt wird, zu einer übermäßigen Verformung der beiden Laschen 111 führen, falls die Laschen 111 an den Außenseiten nicht gestützt werden. Unter Einwirkung der Scherspannung und der Verformung werden die beiden Laschen 111 beschädigt. So kommen bei dem Hauptschaft 11 Schäden und Brüche an den Stellen der Laschen 111 häufig vor.
-
Aufgabe der Erfindung
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Handwerkzeug mit einem Betätigungskopf zu schaffen, bei welchem Handwerkzeug die Laschen konstruktiv gestützt und abrieb- udn bruchfester werden, sodass mit dem Handwerkzeug ein hohes Drehmoment ausgeübt werden kann.
-
Technische Lösung
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Handwerkzeug mit einem Betätigungskopf mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
-
Das erfindungsgemäße Handwerkzeug mit einem Betätigungskopf umfasst einen Hauptkörper und einen Arbeitskopf. An dem Vorderende des Hauptkörpers sind zwei Laschen parallel beabstandet angeordnet. Der Arbeitskopf umfasst Folgendes: einen Grundkörper; einen Schaftabschnitt, der mit einer Seite des Grundkörpers verbunden ist; und ein Gelenkstück und zwei parallele Flügel, wobei das Gelenkstück und die Flügel an der anderen Seite des Grundkörpers angeordnet sind, wobei das Gelenkstück zwischen den beiden Flügeln angebracht ist, wobei zwischen dem Gelenkstück und den beiden Flügeln jeweils ein Spalt vorhanden ist, wobei die beiden Laschen jeweils in den Spalten zwischen den beiden Flügeln und dem Gelenkstück drehbar gelagert sind.
-
Bevorzugt ist an den beiden Laschen des Hauptkörpers jeweils ein durchgehendes Verbindungsloch angeordnet, wobei die beiden Verbindungslöcher koaxial verlaufen. An dem Gelenkstück ist ein Durchgangsloch angeordnet. An den beiden Flügeln ist jeweils eine Durchgangsöffnung angeordnet, wobei das Durchgangsloch und die Durchgangsöffnungen koaxial zueinander angeordnet sind. Die Verbindungslöcher, das Durchgangsloch und die Durchgangsöffnungen sind mittels eines Stifts miteinander drehbar verbunden.
-
Bevorzugt ist an den beiden Laschen des Hauptkörpers jeweils ein durchgehendes Verbindungsloch angeordnet, wobei die beiden Verbindungslöcher koaxial verlaufen. An dem Gelenkstück ist ein Durchgangsloch angeordnet. Die Verbindungslöcher und das Durchgangsloch sind mittels eines Stifts miteinander drehbar verbunden.
-
Bevorzugt ist der Außendurchmesser des Gelenkstücks kleiner als der Außendurchmesser des Grundkörpers und an Anschlussstellen des Gelenkstücks, an welchen Anschlussstellen sich das Gelenkstück an den Grundkörper anschließt, sind Verstärkungsstücke angeordnet.
-
Das erfindungsgemäße Werkzeug mit einem Betätigungskopf zeichnet sich dadurch aus, dass das Gelenkstück und die beiden Flügel, die an dem Arbeitskopf angeordnet sind, für eine Verstärkung der beiden Laschen des Hauptkörpers sorgen, sodass die beiden Laschen höher belastbar und fester gegen Verformung während der Betätigung des Handwerkzeugs sind. Somit kann über den Schaftabschnitt ein höheres Drehmoment auf ein Werkstück ausgeübt werden, ohne dass der Schaftabschnitt beschädigt wird. Auf diese Weise kann ein Handwerkzeug mit einem Betätigungskopf realisiert werden, welcher Betätigungskopf höher belastbar ist und dadurch eine längere Lebensdauer erhält.
-
Figurenliste
-
- 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines herkömmlichen Handwerkzeugs.
- 2 zeigt eine perspektivische Ansicht eines ersten bevorzugten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Handwerkzeugs.
- 3 zeigt eine Explosionsdarstellung des erfindungsgemäßen Handwerkzeugs aus 2.
- 4 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Arbeitskopfs des erfindungsgemäßen Handwerkzeugs aus 2.
- 5 zeigt eine Schnittansicht entlang der Schnittlinie 5-5 aus 4.
- 6 zeigt eine Schnittansicht eines Ausschnitts des erfindungsgemäßen Handwerkzeugs aus 2.
- 7 zeigt eine schematische Darstellung der Handhabung des erfindungsgemäßen Handwerkzeugs aus 2.
- 8 zeigt eine Schnittansicht eines Ausschnitts des erfindungsgemäßen Handwerkzeugs gemäß einem zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiel.
-
Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
-
Im Folgenden werden Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung anhand der detaillierten Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen und der beigefügten Zeichnungen näher erläutert werden. Die Erfindung ist jedoch nicht auf die Beschreibung dieser Ausführungsbeispiele und deren Darstellung in den beigefügten Zeichnungen beschränkt.
-
2 und 3 zeigen ein erstes bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Handwerkzeugs 20, das einen Hauptkörper 30 und einen Arbeitskopf 40 umfasst.
-
An dem Vorderende des Hauptkörpers 30 sind zwei parallele Laschen 31 beabstandet angeordnet. An der jeweiligen Lasche 31 ist ein durchgehendes Verbindungsloch 311 angeordnet, wobei die beiden Verbindungslöcher 311 koaxial verlaufen. Bei dem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel weist der Hauptkörper 30 ferner einen Schaftkörper 32 auf, der mit den Hinterenden der beiden Laschen 31 einteilig verbunden ist. Es ist auch möglich, an den Hinterenden der beiden Laschen 31 ein Montageteil zum Montieren eines Kopfs eines weiteren Werkzeugs auszubilden.
-
Wie in 4 und 5 gezeigt ist, weist der Arbeitskopf 40 einen Grundkörper 41, einen Schaftabschnitt 42 und ein Gelenkstück 43 auf. Der Grundkörper 41 ist zylinderförmig ausgebildet. Der Schaftabschnitt 42 schließt sich an das Unterteil des Grundkörpers 41 an. Bei dem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel handelt es sich bei dem Schaftabschnitt 42 um einen Vierkant, wobei die Form und die Abmessung des Schaftabschnitts 42 je nach Bedarf variierbar sind. An Anschlussstellen, an denen sich Schnittwinkel des Schaftabschnitts 42 an den Grundkörper 41 anschließen, sind Verdickungen 421 angeordnet, um die strukturelle Festigkeit der Anschlussstelle, an der sich der Schaftabschnitt 42 an den Grundkörper 41 anschließt, zu erhöhen. Das Gelenkstück 43 ist im Zentrum des Oberendes des Grundkörpers 41 angeordnet, wobei der Außendurchmesser des Gelenkstücks 43 kleiner als der Außendurchmesser des Grundkörpers 41 ist. Im Zentrum des Gelenkstücks 43 ist ein Durchgangsloch 431 angeordnet. An der Anschlussstelle des Gelenkstücks 43, an welcher Stelle sich das Gelenkstück 43 an den Grundkörper 41 anschließt, sind zwei Verstärkungsstücke 432 entlang dem Vorder- und Hinterrand des Gelenkstücks 43 angeordnet, wobei sich die beiden Verstärkungsstücke 432 an die Stirnseiten des Grundkörpers 41 anschließen. Weiter sind zwei Flügel 44 an der Oberseite des Grundkörpers 41, und zwar beiderseits des Gelenkstücks 43 parallel zueinander angeordnet, wobei an den beiden Flügeln 44 jeweils eine Durchgangsöffnung 441 angeordnet ist, wobei die beiden Durchgangsöffnungen 441 und das Durchgangsloch 431 des Gelenkstücks 43 koaxial angeordnet sind. Wie in 2 und 4 gezeigt ist, decken sich die Verbindungslöcher 311 der beiden Laschen 31, das Durchgangsloch 431 des Gelenkteils 43 und die Durchgangsöffnungen 441 der beiden Flügel 44. Wie aus 6 ersichtlich ist, ist ein Stift 45 durch die Verbindungslöcher 311, das Durchgangsloch 431 und die Durchgangsöffnungen 441 hindurch gesteckt, damit der Arbeitskopf 40 an dem Hauptkörper 30 drehbar gelagert wird. Des Weiteren befinden sich die beiden Laschen 31 des Hauptkörpers 30 in Spalten zwischen den beiden Flügeln 44 und dem Gelenkstück 43.
-
Wie in 5 gezeigt ist, weist der Grundkörper 41 einen Außendurchmesser von W1 und der Schaftabschnitt 42 einen Außendurchmesser von W2 auf. Das mittlere Teil des Gelenkstücks 43 weist einen Außendurchmesser von W3 auf, welcher den größten Außendurchmesser des Gelenkstücks 43 darstellt. Bei dem ersten bevorzugten Ausführungsbeispiel ist der Außendurchmesser des Grundkörpers 41 größer als der Außendurchmesser des Gelenkstücks 43 und des Schaftabschnitts 42.
-
Für die Handhabung des erfindungsgemäßen Handwerkzeugs 20 wird auf 7 verwiesen. Zum Einsetzen des erfindungsgemäßen Handwerkzeugs 20 wird der Arbeitskopf 40 des Handwerkzeugs 20 in ein Werkstück T, z.B. einen Schraubenschlüsseleinsatz, gesteckt. Weiter wird der Winkel zwischen dem Hauptkörper 30 und dem Arbeitskopf 40 eingestellt, Nach der Einstellung des Betätigungswinkels wird eine Drehkraft auf den Schaftkörper 32 ausgeübt. Der Schaftkörper 32 wird die Kraft auf die beiden Laschen 31 übertragen, und die Kraft wird weiter auf das Gelenkstück 43 des Arbeitskopfs 40 übertragen. Durch das Gelenkstück 43 werden der Grundkörper 41 und der Schaftabschnitt 42 gedreht. In dem Drehvorgang der beiden Flügel beiderseits des Gelenkstücks 43 sind die Außenseiten der beiden Laschen 31 des Hauptkörpers 30 von den an den beiden Seiten des Arbeitskopfs 40 angeordneten beiden Flügeln umhüllt, und in dem Zentrum des von den beiden Laschen 31 begrenzten Zwischenraums ist das Gelenkstück 43 angeordnet. Wenn der Hauptkörper 30 über den Schaftkörper 32 eine Kraft auf die Laschen 31 überträgt, werden die beiden Laschen 31 durch die beiden Flügel 44 und das Gelenkstück 43 so gestützt, dass keine übergroße Positionsänderung der beiden Laschen 31 beim Drehen stattfindet, damit sich die beiden Laschen 31 dabei in einem möglichst geringen Maße verformen, wenn sich das Gelenkstück 43 durch Antreiben der beiden Laschen 31 dreht, und damit die Scherspannung zwischen den beiden Laschen 31 verringert wird, zu welcher Scherspannung die durch Drehen des Gelenkstücks 43 verursachte Positionsänderung der beiden Laschen 31 führt. So können eine erhöhte Abrieb- und Bruchfestigkeit und eine längere Standzeit des Handwerkzeugs 20 erzielt werden. Des Weiteren ist zu bemerken, dass sich der Grundkörper 41 zwischen dem Gelenkstück 43 und dem Schaftabschnitt 42 befindet, wobei der Grundkörper 41 einen verhältnismäßig größeren Außendurchmesser aufweist und somit eine größere Lastfläche bildet, sodass es nicht häufig vorkommt, dass das Gelenkstück 43 und der Schaftabschnitt 42 aufgrund einer übergroßen Kraftbelastung beschädigt werden. Zugleich sorgen die Verdickungen 421, die an den Anschlussstellen, an denen sich der Schaftabschnitt 43 an den Grundkörper 41 anschließt, dafür, dass an den Anschlussstellen, an denen sich der Schaftabschnitt 42 an den Grundkörper 41 anschließt, eine größere Lastfläche und eine erhöhte Festigkeit erzeugt werden, sodass der Schaftabschnitt 42 höher belastbar ist. An den Stellen, an denen sich das Gelenkstück 43 an den Grundkörper 41 anschließt, sind Verstärkungsstücke 432 ausgebildet, die ebenfalls für eine erhöhte Festigkeit zwischen dem Gelenkstück 43 und dem Grundkörper 41 sorgen, sodass die Anschlussstellen, an denen sich das Gelenkstück 43 an den Grundkörper 41 anschließt, abrieb- und bruchfest sind.
-
8 zeigt ein zweites bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Handwerkzeugs 20, wobei der Aufbau des zweiten bevorzugten Ausführungsbeispiels wesentlich dem Aufbau des ersten bevorzugten Ausführungsbeispiels gleich ist und die gleichen Bauteile mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet sind.
-
Die beiden Flügel 44 des Arbeitskopfs 40 umhüllen die Außenseiten der beiden Laschen 31, wobei an einem der Flügel 44 eine Durchgangsöffnung 441 und an dem anderen Flügel 44 keine Durchgangsöffnung 441 angeordnet ist. Der Stift 45 ist lediglich über die Durchgangsöffnung 441 des Flügels 44 eingesteckt und lediglich in den Verbindungslöchern 311 der beiden Laschen 31 des Hauptkörpers 30 und dem Durchgangsloch 431 des Gelenkstücks 43, aber nicht in der Durchgangsöffnung 441 des Flügels 44 drehbar gelagert. Hierbei sind die beiden Flügel 44 so angeordnet, dass sie lediglich die Außenseiten der beiden Laschen 31 des Hauptkörpers 30 umhüllen, aber nicht mit den genannten Außenseiten der Laschen 31 drehbar verbunden sind. Auf diese Weise gewährleisten die beiden Flügel 44 eine Stützung für die beiden Laschen 31.
-
Im Unterschied zu dem herkömmlichen Arbeitskopf, bei dem keine Verstärkung an den Außenseiten der Laschen des Hauptkörpers vorgesehen ist und eine Beschädigung der Laschen im Vorgang der Kraftausübung leicht vorkommt, ist das erfindungsgemäße Werkzeug mit einem Betätigungskopf insofern vorteilhaft, als zwei Flügel des Arbeitskopfs an den Außenseiten der Laschen des Hauptkörpers angeordnet sind, wobei die beiden Flügel für eine erhöhte Belastbarkeit und eine erhöhte Formstabilität der beiden Laschen des Hauptkörpers sorgen. Bei dem Arbeitskopf sind die beiden Flügel beiderseits des Gelenkstücks angeordnet, wobei die Flügel zusammen mit dem Gelenkstück eine Verstärkung und eine Beschränkung der Bewegung der Laschen gewährleisten, sodass eine übermäßige Verformung der beiden Laschen des Hauptkörpers im Vorgang der Kraftausübung vermeidbar ist und die beiden Laschen höher belastbar sind. Somit wird eine längere Standzeit der Laschen des Hauptkörpers und eine Erhöhung des anwendbaren Drehmoments des Handwerkzeugs erzielt.
-
Obwohl die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen detailliert beschrieben worden ist, ist für den Fachmann selbstverständlich, dass die Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt ist, sondern dass vielmehr Abwandlungen in der Weise möglich sind, dass einzelne Merkmale weggelassen oder andersartige Kombinationen von Merkmalen verwirklicht werden können, solange der Schutzbereich der beigefügten Ansprüche nicht verlassen wird. Die Offenbarung der vorliegenden Erfindung schließt sämtliche Kombinationen der vorgestellten Einzelmerkmale mit ein.
-
Bezugszeichenliste
-
- 20
- Handwerkzeug
- 30
- Hauptkörper
- 31
- Lasche
- 311
- Verbindungsloch
- 32
- Schaftkörper
- 40
- Arbeitskopf
- 41
- Grundkörper
- 42
- Schaftabschnitt
- 421
- Verdickung
- 43
- Gelenkstück
- 431
- Durchgangsloch
- 432
- Verstärkungsstück
- 44
- Flügel
- 441
- Durchgangsöffnung
- 45
- Stift
- T
- Werkstück
- W1
- Außendurchmesser des Grundkörpers
- W2
- Außendurchmesser des Schaftabschnitts
- W3
- Außendurchmesser des Gelenkstücks