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Die vorliegende Erfindung betrifft eine landwirtschaftliche Maschine mit einer Aufnahmevorrichtung zum Aufnehmen von Erntegut vom Boden, wobei die Aufnahmevorrichtung eine Aufnahmetrommel mit umlaufend antreibbaren Stacheln aufweist, wobei die Aufnahmetrommel quer zur Fahrtrichtung um eine liegende, etwa mittig angeordnete Pendelachse gegenüber einem Maschinenrahmen neigbar gelagert ist.
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Solche Aufnahmetrommeln werden üblicherweise als Pickups oder Pickup-Trommeln bezeichnet, deren umlaufend antreibbare Stacheln gesteuert oder ungesteuert auf einer Kreisbahn oder einer von der Kreisform abweichenden Umlaufbahn umlaufen können. Die Aufnahmetrommel kann dabei üblicherweise einen geschlitzten Trommelmantel bzw. mehrere beabstandet voneinander angeordnete, bogenförmig gekrümmte Leitbleche aufweisen, zwischen denen die Stacheln hervorstehen, um auf dem Boden liegendes Erntegut mitzunehmen bzw. aufzunehmen und an einen stromab der Aufnahmetrommel angeordneten Förderrotor zu übergeben. Bei gesteuerter Umlaufbewegung können die genannten Stacheln bzw. Rechzinken aus den genannten Schlitzen zwischen den Leitblechen weiter oder weniger weit ausgefahren und/oder in gewünschter Weise verkippt werden, sodass sie nicht nach Art eines Uhrzeigers um eine feste Achse drehen müssen.
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Solche Pickup-Trommeln können liegend quer zur Fahrtrichtung ausgerichtet sein und bei Ladewagen oder Ballenpressen Verwendung finden, um das Erntegut im Zusammenspiel mit dem vorgenannten, nachgeordneten Förderrotor vom Boden aufzunehmen und in den Speicherraum bzw. die Ballenformkammer zu fördern. In ähnlicher Weise können solche Pickup-Trommeln aber auch an Heuwerbungsmaschinen wie beispielsweise Mergern Verwendung finden, um das Erntegut vom Boden aufzunehmen und auf einen Querförderer zu legen. Auch bei Konditionierern ist ein Einsatz möglich, um das Erntegut aufzusammeln und an die Konditionierwerkzeuge zu übergeben.
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Um das auf dem Boden liegende halm- oder blattförmige Erntegut möglichst rückstandsfrei vom Boden aufnehmen zu können, andererseits aber eine Bodenberührung und Beschädigung der Grasnarbe oder auch Beschädigungen an der Aufnahmetrommel bzw. den Stacheln zu vermeiden, ist die Aufnahmetrommel einerseits möglichst nahe am Boden zu führen, andererseits bei Bodenwellen und anderen reliefartigen Bodenunebenheiten anzuheben bzw. an die Bodenkontur anzupassen. Dabei ist es bei fahrtrichtungsparallelen oder schräg zur Fahrtrichtung verlaufenden Bodenwellen oder -unebenheiten hilfreich, wenn die Aufnahmetrommel nicht nur als Ganzes auf- und abbewegbar, sondern auch quer zur Fahrtrichtung neigbar ist, sodass ein in Fahrtrichtung betrachtet linker Abschnitt der Aufnahmetrommel beispielsweise stärker anhebbar oder stärker absenkbar als ein rechter Abschnitt der Aufnahmetrommel ist.
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Solche Querneige- bzw. Pendelbewegungen um eine näherungsweise fahrtrichtungsparallele Achse kann in verschiedener Weise bewerkstelligt werden. Beispielsweise ist es bekannt, die Verkippung der Aufnahmetrommel außermittig zu ermöglichen, wobei eine Seite der Aufnahmetrommel kugelig gelagert und die andere Seite in einem Langloch geführt sein kann, das den Höhenausgleich ermöglicht. Ein solches außermittiges Pendeln ermöglicht jedoch nur einen relativ begrenzten Neigungswinkel und erzeugt auf der Seite der Aufwärtsbewegung auch eine Platzproblematik zu oberhalb der Aufnahmetrommel angeordneten Komponenten wie seitlichen Querförderschnecken. Zudem kann das Ansprechverhalten auch unterschiedlich sein, je nachdem, mit welchem Bereich die Aufnahmetrommel auf eine Bodenunebenheit trifft.
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Es wurde daher auch bereits vorgeschlagen, die Aufnahmetrommel mittig durch ein Gelenk abzustützen, das für die Aufnahmetrommel eine mittig platzierte, liegende Pendelachse vorgibt, sodass sich die Höhenbewegung an den Rändern der Aufnahmetrommel sozusagen halbiert. Wenn sich ein rechter Randabschnitt der Pickup nach oben bewegt, fährt der gegenüberliegende linke Randabschnitt der Pickup nach unten. Nach Art einer Wippe fahren die linken und rechten Endabschnitte der Pickup gegenläufig nach oben und unten, wenn sich die Pickup neigt.
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Eine solche mittige Pendelabstützung einer Pickup zeigt beispielsweise die Schrift
DE 10 2014 006 310 A1 , wobei das mittige Schwenkgelenk mehrachsig gelenkig ist und eine liegende, zumindest näherungsweise fahrtrichtungsparallele Querneigungsachse sowie eine liegende, quer zur Fahrtrichtung weisende Nickachse umfasst, sodass die Aufnahmetrommel sowohl mit den linken und rechten Trommelabschnitten gegenläufig auf- und niederwippen kann als auch gleichsinnig nach oben und unten nicken kann. Eine andere mittige Pendelabstützung zeigt die Schrift
DE 10 2011 00 28 75 A1 , wobei auch hier ein Kugelgelenk die Pickup-Trommel in ihrer axialen Längsmitte kippbar abstützt.
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Die bisherigen Pendelabstützungen von Pickup-Trommel in deren mittleren Abschnitt sind jedoch relativ aufwendig. Um nicht mit dem aufgenommenen Erntegut zu kollidieren, muss die Aufhängungsstruktur von hinten her um die Trommel greifen, um das genannte Kugel- bzw. Kippgelenk abstützen zu können. Gleichzeitig ist es schwierig, eine Kollision mit den im Bereich des Pendelgelenks umlaufenden Rechzinken zu vermeiden, zumindest dann, wenn das Pendelgelenk relativ nahe bei der Umlaufachse bzw. dem Zentrum der Umlaufbahn angeordnet wird, um eine ausbalancierte Abstützung zu erreichen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt hiervon ausgehend die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte landwirtschaftliche Maschine der genannten Art zu schaffen, die Nachteile des Standes der Technik vermeidet und letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. Insbesondere soll eine verbesserte Aufhängung der Aufnahmetrommel geschaffen werden, die eine feinfühlige Bodenanpassung ermöglicht, ohne Platz- oder Kollisionsprobleme an der Aufnahmetrommel und den umlaufenden Stacheln zu verursachen.
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Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe durch eine landwirtschaftliche Maschine gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Es wird also vorgeschlagen, die Aufnahmetrommel über ein Viergelenksstabsystem aufzuhängen, das die Aufnahmetrommel an deren gegenüberliegenden, seitlichen Endabschnitten hält und eine liegende, näherungsweise fahrtrichtungsparallele Pendelachse vorsieht, die etwa mittig zwischen den seitlichen Endabschnitten der Aufnahmetrommel verläuft. Erfindungsgemäß ist die Aufnahmetrommel an ihren gegenüberliegenden Endabschnitt durch jeweils zwei Lenker aufgehängt, von denen jeder einerseits gelenkig an der Aufnahmetrommel und andererseits gelenkig an einem Maschinenrahmenabschnitt gelagert ist, wobei die Gelenkpunkte der Lenker derart angeordnet sind, dass für die von den Lenkern gehaltene Aufnahmetrommel die genannte liegende, etwa mittig angeordnete Pendelachse als Momentandrehpol oder -achse ausgebildet ist.
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Insbesondere kann die Aufnahmetrommel im Bereich der Pendelachse unabgestützt sein bzw. im Zentralbereich freitragend ausgebildet sein. Obwohl die Aufnahmetrommel um eine etwa mittig angeordnete Pendelachse quer zur Fahrtrichtung geneigt werden kann, ist die Aufnahmetrommel im Bereich der genannten Pendelachse lagerfrei. Die genannte Pendelachse ist virtuell in Form einer Momentandrehachse ausgebildet, die von den Lenkern definiert wird, die die Aufnahmetrommel an den seitlichen Endabschnitten und damit nicht in dem mittleren Trommelabschnitt halten, im Bereich dessen die Pendelachse liegt. Durch eine geschickte Auswahl der Gelenkpunkte und -achsen der seitlichen Lenkeranordnungen kann die Aufnahmetrommel um ein mittig liegendes Pendelzentrum schwenken, sodass die rechten und linken Randabschnitte der Aufnahmetrommel gegenläufig auf- und niederwippen.
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Durch die im Zentrum lagerfreie Ausbildung der Aufnahmetrommel kann das Erntegut behinderungsfrei gefördert werden und es müssen keine aufwendigen Maßnahmen getroffen werden, um auch im Zentrum die Rechzinken bzw. Stacheln der Aufnahmetrommel kollisionsfrei umlaufen lassen zu können.
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Die Aufnahmetrommel kann alleine durch die genannten seitlichen Viergelenksstabsysteme bzw. die genannten seitlichen Lenker aufgehängt sein, wodurch eine einfache und auch platzsparende Struktur der Trommelaufhängung erreicht werden kann. Gegebenenfalls kann zusätzlich zu den genannten, jeweils zwei Lenkern an den Endabschnitten ein Aushub- und/oder Entlastungsmechanismus an der Aufnahmetrommel angreifen, um die Pickup anheben und/oder entlasten zu können, wobei ein solcher Aushub- und/oder Entlastungsmechanismus an den genannten Lenkern oder auch separat von den Lenkern an einem Aufnahmetrommelabschnitt beispielsweise an dessen seitlichen Randabschnitten angreifen kann.
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Die genannten Lenker, die die Aufnahmetrommel pendelnd führen, können in Weiterbildung der Erfindung spiegelsymmetrisch angeordnet sein. Genauer gesagt können die auf gegenüberliegenden Seiten der Aufnahmetrommel angeordneten Lenkerpaare zueinander spiegelsymmetrisch angeordnet sein, wenn die Aufnahmetrommel eine neutrale Ausgangsstellung bzw. eine unverkippte Mittelstellung einnimmt. Verkippt die Aufnahmetrommel um die genannte virtuelle Pendelachse, sodass sich ein seitlicher Randabschnitt anhebt und der gegenüberliegende Randabschnitt absenkt, sind die Lenker nicht mehr exakt spiegelsymmetrisch zueinander ausgerichtet.
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Die genannte Pendelachse, die von den Lenkern in Form eines Momentandrehpols bzw. einer Momentandrehachse definiert wird, kann bei Neigungsbewegungen der Aufnahmetrommel wandern, wobei sich die Momentandrehpolbahn vorteilhafterweise insgesamt etwa mittig erstreckt oder von der axialen Mitte der Aufnahmetrommel nicht weit oder nur ein Stück weit entfernt.
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Um eine insgesamt kompakt bauende Anordnung der Viergelenks-Stabanordnung zu erzielen, können die Lenker auf einer jeweiligen Aufnahmetrommelseite zueinander windschief angeordnet sein, sodass für die Anlenkung der zwei Lenker zwischen Maschinenrahmen und Aufnahmetrommel nicht viel Platz benötigt wird. Die Lenker können sich zueinander verschränkt jeweils vom maschinenrahmenseitigen Anlenkpunkt zum aufnahmetrommelseitigen Anlenkpunkt erstrecken.
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Die Lenker können dabei einen geraden Verlauf oder auch einen gekrümmten und/oder abgeknickten Verlauf besitzen. Betrachtet man unabhängig vom geraden und/oder gebogenen und/oder abgeknickten Verlauf der Lenker die Verbindungsgeraden, die jeweils durch die beiden Anlenkpunkte eines Lenker gehen, erstrecken sich die genannten Verbindungsgeraden vorteilhafterweise zueinander windschief.
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Die genannte Lenkeraufhängung kann vorteilhafterweise dazu genutzt werden, die Aufnahmetrommel gegenüber dem Maschinenrahmen zu verbreitern bzw. den Maschinenrahmen auch bei einer breiten Aufnahmetrommel, die bei Kurvenfahrten eine störungsfreie Schwadaufnahme ermöglicht, schmal zu halten. Insbesondere können in Weiterbildung der Erfindung die Maschinenrahmenseitigen Anlenkpunkte der Lenker weiter innenliegend und/oder näher zur Aufnahmetrommelmitte hin angeordnet sein als die aufnahmetrommelseitigen Anlenkpunkte der genannten Lenker.
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Die Lenker können sich von ihren maschinenrahmenseitigen Anlenkpunkten jeweils schräg nach außen zu den aufnahmetrommelseitigen Anlenkpunkten hin erstrecken. Hierdurch wird eine insgesamt kompakt bauende Maschinen- und Aufhängungsstruktur erreicht.
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In Weiterbildung der Erfindung können die Lenker zueinander in verschiedene Richtungen gespreizt verlaufen. Beispielsweise kann einer der Lenker sich vom Maschinenrahmen aus schräg zur Fahrtrichtung nach vorne und/oder nach unten zur Aufnahmetrommel hin erstrecken und der andere der Lenker sich vom Maschinenrahmen aus schräg zur Fahrtrichtung nach hinten zur Aufnahmetrommel hin erstrecken.
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Die Lenker können vorteilhafterweise - bei Betrachtung einer Verbindungsgeraden durch die Anlenkpunkte - gegenüber einer horizontalen Ebene unterschiedlich stark geneigt sein, zumindest wenn sich die Lenker in der Neutralstellung der Aufnahmetrommel befinden.
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Unabhängig hiervon können die Lenker unterschiedliche Längen besitzen, wobei beispielsweise ein in Fahrtrichtung betrachtet weiter vorne an der Aufnahmetrommel angreifender Lenker eine größere Länge besitzen kann als der weiter hinten an der Aufnahmetrommel angreifende Lenker.
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Vorteilhafterweise sind die maschinenrahmenseitigen Anlenkpunkte der Lenker voneinander weniger weit beabstandet als die trommelseitigen Anlenkpunkte.
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Die die Anlenkpunkte der Lenker bildenden Gelenke können in Weiterbildung der Erfindung vorteilhafterweise mehrachsig gelenkig ausgebildet sein. Beispielsweise können Kugelgelenke oder Kardangelenke oder in anderer Weise beliebig verschwenk- und verdrehbare Gelenke vorgesehen sein.
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Der zuvor schon genannte Aushub- und/oder Entlastungsmechanismus kann in vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung einen Schwenkhebelmechanismus umfassen, der jeweils gelenkig an einem Maschinenrahmenteil und der Aufnahmetrommel angelenkt sein kann und dazu konfiguriert ist, die zuvor erläuterten Pendel- oder Neigungsbewegungen der Aufnahmetrommel mitzumachen und/oder zu ermöglichen. Insbesondere kann die Aushub- und/oder Entlastungsvorrichtung zumindest einen mehrachsig gelenkig angelenkten Stellhebel umfassen, der die Aufnahmetrommel ausheben und/oder entlasten kann und die genannten Pendel- bzw. Neigungsbewegungen mitmachen kann.
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Vorteilhafterweise kann die Aushub- und/oder Entlastungsvorrichtung einen Kniehebelmechanismus umfassen, der mittels einer Kniehebelkinematik die Aufnahmetrommel ausheben bzw. entlasten kann. Vorteilhafterweise kann dabei ein Hebel schwenkbar an einem Maschinenrahmenteil angelenkt sein, der durch ein Aktorelement beispielsweise in Form eines Druckmittelzylinders und/oder einer Federeinrichtung verschwenkt werden kann. Das genannte Aktorelement kann selbst wiederum auch an einem Maschinenrahmenelement angelenkt und mit dem genannten Hebel gelenkig verbunden sein.
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Zur Kraftübertragung kann der genannte Hebel grundsätzlich direkt mit der Aufnahmetrommel gelenkig verbunden sein. Vorteilhafterweise kann die Kraftübertragung aber auch durch zumindest ein zusätzliches Übertragerelement beispielsweise in Form eines weiteren Hebels und/oder eines Stabs und/oder eines biegeschlaffen Zugelements erfolgen. Insbesondere kann der genannte, am Maschinenrahmen schwenkbar angelenkte Hebel einen Stab betätigen, der einerseits gelenkig an dem Hebel und andererseits gelenkig an der Aufnahmetrommel angelenkt sein kann. Vorteilhafterweise ist der genannte Stab dabei auf beiden Seiten mehrachsig gelenkig, beispielsweise durch ein Kugelgelenk an dem genannten Hebel und der Aufnahmetrommel angelenkt, um die Pendel- und Hubbewegungen und den dabei entstehenden Winkelversatz ausgleichen zu können.
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Vorteilhafterweise kann die Aushub- und/oder Entlastungsvorrichtung auf jeder Seite bzw. an jedem der gegenüberliegenden Endabschnitte der Aufnahmetrommel eine Hebelanordnung aufweisen, um die Aufnahmetrommel an gegenüberliegenden Endabschnitten ausheben und/oder entlasten zu können. Insbesondere kann an jedem Trommelendabschnitt ein Kniehebelmechanismus wie beschrieben angreifen.
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Die Hebelanordnungen an den gegenüberliegenden Seiten der Aufnahmetrommel können dabei spiegelsymmetrisch zueinander ausgebildet sein, wenn sich die Aufnahmetrommel in ihrer ungeneigten, neutralen Ausgangsstellung befindet.
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In Weiterbildung der Erfindung kann die Aufhängung und der genannte Aushub und/oder Entlastungsmechanismus einen Pendelweg von zumindest +/- 2,5° und/oder +/- 3° oder auch noch größer ermöglichen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und zugehöriger Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- 1: eine ausschnittsweise Frontansicht einer landwirtschaftlichen Maschine mit einer Aufnahmetrommel mit umlaufenden Stacheln zum Aufnehmen von Erntegut vom Boden, wobei die Aufnahmetrommel in einer unausgelenkten, nicht geneigten Neutralstellung gezeigt ist,
- 2: eine ausschnittsweise Frontansicht der Maschine ähnlich 1, wobei die Aufnahmetrommel quer zur Fahrtrichtung zu einer Seite hin geneigt ist,
- 3: eine ausschnittsweise Frontansicht der Maschine ähnlich den 1 und 2, wobei die Aufnahmetrommel im Vergleich zu 2 zu der anderen Seite hin geneigt ist,
- 4: eine ausschnittsweise, perspektivische Darstellung der Maschine aus den vorhergehenden Figuren, die die Aufhängung der Aufnahmetrommel durch ein Viergelenks-Stabsystem an einem Endabschnitt der Aufnahmetrommel sowie den Kniehebelmechanismus der Aushub- und Entlastungseinrichtung zum Ausheben und Entlasten zeigt, und
- 5: eine ausschnittsweise Seitenansicht der Maschine aus den vorhergehenden Figuren, die die Anordnung der Lenker an einem Trommelendabschnitt und den Kniehebelmechanismus der Aushub- und Entlastungsvorrichtung zeigt.
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Die in den Figuren gezeigte landwirtschaftliche Maschine 1 kann beispielsweise als Ladewagen oder Ballenpresse ausgebildet sein und besitzt eine Aufnahmevorrichtung 2 zum Aufnehmen von halm- und blattförmigem Erntegut vom Boden, wobei die genannte Aufnahmevorrichtung 2 eine liegend, quer zur Fahrtrichtung angeordnete Aufnahmetrommel 3 umfasst, die nach Art einer Pickup ausgebildet ist.
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An der genannten Aufnahmetrommel 3 können Förderzinken bzw. Stachel 4 vorgesehen sein, die umlaufend angetrieben werden können, wobei die Umlaufbahnen der Stachel 4 in aufrechten, Fahrtrichtungsparallelen Ebenen vorgesehen sein können. Die Aufnahmetrommel 3 kann dabei einen geschlitzten Trommelmantel 5, der von spangen- bzw. leistenförmigen Abstreiferblechen gebildet sein kann, umfassen, zwischen denen die genannten Stachel 4 ausfahren bzw. hervorspringen können, wenn sie entlang ihrer Umlaufbahn umlaufen.
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Die Aufnahmetrommel 3 kann an ihren Endabschnitten rechts und links durch nicht gezeigte Tasträder und/oder -kufen am Boden abgestützt sein. Alternativ kann gegebenenfalls aber auch eine schwebende, durch die Entlastungsvorrichtung gesteuerte Anordnung vorgesehen sein.
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Wie die Figuren zeigen, können oberhalb der Aufnahmetrommel 3 seitlich rechts und links Querförderer, beispielsweise in Form von Querförderschnecken 6 vorgesehen sein, die das seitlich von der Aufnahmetrommel 3 aufgenommene Erntegut zur Mitte hin querfördern. Unabhängig von solchen Querförderern kann der Aufnahmetrommel 3 ein Förderrotor 7 nachgeordnet sein, an den die Aufnahmetrommel 3 das Erntegut übergibt und der das Erntegut gegebenenfalls durch eine Schneideinrichtung hindurch in einen Laderaum oder eine Ballenformkammer weiterfördert.
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Um der Bodenkontur folgen zu können, kann die Aufnahmetrommel 3 auf und ab bewegt und quer zur Fahrtrichtung geneigt werden, wie dies ein Vergleich der 1 bis 3 zeigt. Die genannten Querneigungsbewegungen werden dabei von der Aufnahmetrommel 3 nach Art einer Wippe um eine etwa mittig angeordnete Pendelachse 8 ausgeführt, so dass sich die rechten und linken Endabschnitte der Aufnahmetrommel 3 zueinander gegenläufig auf und ab bewegen, vgl. 2 und 3. In der unausgelenkten Neutralstellung erstreckt sich die Aufnahmetrommel 3 horizontal bzw. bodenparallel, vgl. 1.
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Die Pendelachse 8 wird dabei in Form einer Momentandrehachse durch eine Viergelenks-Stabaufhängung an den beiden gegenüberliegenden Trommelseiten realisiert, so dass die genannte Pendelachse 8 keine mechanische Achse in Form eines Dreh- oder Kugelgelenks ist, sondern eine kinematische Achse im Sinne eines Momentandrehpols bzw. einer Momentandrehachse ist, die auf einer Momentanpolbahn wandern kann.
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Die Viergelenks-Lenkeranordnungen 9, die jeweils eine der gegenüberliegenden Endabschnitte der Aufnahmetrommel 3 halten bzw. führen oder aufhängen, umfassen dabei jeweils zwei Lenker 10, 11, die jeweils einerseits gelenkig an einem Maschinenrahmenteil 12 und andererseits an der Aufnahmetrommel 3 gelenkig angelenkt sind. Die Anlenkpunkte 13, 14, 15 und 16 der genannten Lenker 10, 11 können dabei vorteilhafterweise von Kugelgelenken oder anderen mehrachsigen Gelenken gebildet sein, so dass die Lenker 10, 11 gegenüber dem Maschinenrahmenteil 12 und gegenüber der Aufnahmetrommel 3 jeweils mehrachsig verschwenkt werden können. Die Lenker 10, 11 können selbst jeweils starr ausgebildet sein und einen geraden und/oder einen gebogenen und/oder abgeknickten Verlauf besitzen.
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Betrachtet man jeweils Verbindungsgeraden durch die Anlenkpunkte 13 und 15 einerseits und 14 und 16 andererseits, die bei gerader Ausbildung der Lenkung den Lenkerlängsachsen entsprechen, erstrecken sich die Lenker 10 und 11 zueinander windschief, wie dies die 4 und 5 zeigen.
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Einer der Lenker 10 kann sich beispielsweise zur Fahrtrichtung geneigt schräg nach vorne und/oder schräg nach unten und/oder schräg nach außen erstrecken, während sich ein anderer der beiden Lenker 11 zur Fahrtrichtung geneigt schräg nach hinten und/oder schräg nach außen erstrecken kann, vgl. 4 und 5.
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Unabhängig hiervon können beide Lenker 10 und 11 gegenüber einer horizontalen Ebene unterschiedlich stark geneigt sein, insbesondere vom maschinenrahmenseitigen Anlenkpunkt zum trommelseitigen Anlenkpunkt abfallend geneigt sein, zumindest wenn die Neutralstellung der Aufnahmetrommel 3 betrachtet wird.
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Die Lenker 10 und 11 können voneinander abweichende Längen besitzen.
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Wie die 4 und 5 zeigen, können die maschinenrahmenseitigen Anlenkpunkte 13 und 14 voneinander weniger weit beabstandet sein als die trommelseitigen Anlenkpunkte 15 und 16.
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Unabhängig hiervon können die maschinenrahmenseitigen Anlenkpunkte 13 und 14 weiter innenliegend und/oder näher an der Trommelmitte angeordnet sein als die trommelseitigen Anlenkpunkte 15 und 16.
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Wie die 1 und 5 zeigen, sind die Anlenkpunkte 13, 14, 15 und 16 derart gewählt bzw. angeordnet, dass die für die Aufnahmetrommel 3 definierte Momentandrehachse, die die Pendelachse 8 bildet, zumindest in der unausgelenkten Neutralstellung der Aufnahmetrommel 3 etwa mittig und zumindest näherungsweise fahrtrichtungsparallel ausgerichtet ist. Wie 5 zeigt, muss die Pendelachse 8 nicht horizontal verlaufen, sondern kann gegenüber einer horizontalen Ebene spitzwinklig geneigt sein, vorteilhafterweise unter einem Winkel von beispielsweise 5° bis 40° oder 10° bis 35°. Durch eine solche leichte Neigung kann an den seitlichen Randabschnitten der Aufnahmetrommel 3 zusätzlich zur Auf- und Abbewegung auch eine Bewegungskomponente nach vorne und hinten erzeugt werden, die dabei helfen kann, Kollisionsprobleme zu vermeiden. Alternativ kann die Pendelachse 8 aber auch horizontal ausgerichtet sein.
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Unabhängig von der genannten Neigung gegenüber der Horizontalen kann die Pendelachse 8 vorteilhafterweise zumindest näherungsweise parallel zu einer fahrtrichtungsparallelen vertikalen Ebene ausgerichtet sein, zumindest wenn sich die Aufnahmetrommel 3 in der ungeneigten Neutralstellung befindet.
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In der unausgelenkten Neutralstellung kann die Pendelachse 8 exakt in der axialen Mitte der Aufnahmevorrichtung 2 angeordnet sein, oder auch geringfügig von der Längsmittelebene beabstandet, beispielsweise um +/- ein Zehntel der axialen Länge der Aufnahmetrommel. Unabhängig hiervon kann die Pendelachse 8 bei Neigungsbewegungen der Aufnahmetrommel 3 quer zur Fahrtrichtung der Maschine nach rechts und links und/oder nach oben und unten wandern, je nachdem, zu welcher Seite hin sich die Aufnahmetrommel neigt.
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Wie 5 zeigt, kann die Pendelachse 8 in Fahrtrichtung betrachtet nach vorne hin leicht abfallen und ein Stück weit oberhalb der Aufnahmetrommel 3 verlaufen.
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Die von den Lenkern 10 und 11 und deren Anlenkpunkten 13, 14, 15 und 16 definierte Momentandrehachse und damit Pendelachse 8 ergibt sich als Schnittpunkt der Senkrechten zu den Geschwindigkeitsvektoren in den verschiedenen Anlenkpunkten. Insbesondere ergibt sich die Lage und Ausrichtung der Pendelachse 8 aus den Schnittpunkten der Verbindungsgeraden 17 und 18, die durch die Gelenkpunkte bzw. Anlenkpunkte 13, 14, 15, 16 gelegt werden. Genauer gesagt sind die Anlenkpunkte 13, 14, 15, 16 - bei Betrachtung der Neutralstellung - so positioniert, dass Verbindungsgeraden 171 und 17r durch die einander entsprechenden Lenker 10r und 101 bzw. deren Anlenkpunkte 14 und 16 einen Schnittpunkt 19 ergeben, vgl. 1 und 5. Ebenso ergeben die Verbindungsgeraden 18r und 181 durch die beiden anderen, einander entsprechenden Lenker 11 auf den rechten und linken Seiten, genauer gesagt durch deren Anlenkpunkte 13 und 15 einen zweiten Schnittpunkt 20. Die Verbindungsgerade durch die beiden Schnittpunkte 19 und 20 entspricht der Momentanachse 8, vgl. 1 und 5.
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Die Aushubvorrichtung 21 zum Anheben der Aufnahmetrommel 3 kann vorteilhafterweise auf jeder Seite einen Kniehebelmechanismus 22 umfassen, der einerseits an einem Maschinenrahmenteil 12 und andererseits an der Aufnahmetrommel 3 gelenkig angelenkt ist und durch ein Aktorelement 22 betätigt werden kann.
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Wie 4 und 5 zeigen, kann der genannte Kniehebelmechanismus 22 vorteilhafterweise einen Hebel 23 umfassen, der an dem Maschinenrahmenteil 12 um eine liegende Querachse schwenkbar angelenkt sein kann und durch das Aktorelement 26 beispielsweise in Form eines Hydraulikzylinders verschwenkt werden kann. Das Aktorelement 22 kann einerseits an dem Maschinenrahmenteil 12 und andererseits dem Hebel 23 gelenkig angelenkt sein, vgl. 4 und 5.
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Die Kraftübertragung von dem verschwenkbaren Hebel 23 auf die Aufnahmetrommel 3 kann durch einen Stab 24 erfolgen, der einerseits gelenkig an dem Hebel 23 und andererseits gelenkig an der Aufnahmetrommel 3 angelenkt sein kann. Vorteilhafterweise ist der Stab 24 beidseits mehrachsig gelenkig, beispielsweise durch ein Kugelgelenk angelenkt, um Pendelbewegungen der Aufnahmetrommel 3 ausgleichen zu können.
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Wie 5 zeigt, kann das Aktorelement 26 in Fahrtrichtung betrachtet hinter der Aufnahmetrommel 3 und/oder hinter der Viergelenks-Aufhängung der Aufnahmetrommel 3 angeordnet sein. Unabhängig hiervon kann sich der schwenkbare Hebel 23 von seinem maschinenrahmenseitigen Anlenkpunkt aus schräg nach unten und/oder schräg nach hinten entgegen der Fahrtrichtung erstrecken. Unabhängig hiervon kann sich der Verbindungsstab 24 von seinem hebelseitigen Anlenkpunkt aus schräg nach unten und/oder entgegen der Fahrtrichtung schräg nach vorne erstrecken, vgl. 4.
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Durch das beschriebene Aufhängungssystem wird mit wenigen Bauteilen mehr Platz unter der Aufnahmetrommel 3 erzielt. Zudem wird eine gute Pendelung erreicht, die eine feinfühlige Bodenanpassung der Aufnahmetrommel 3 ermöglicht. Gleichzeitig wird ein hoher Aushub ermöglicht und ein großer Pendelweg erreicht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014006310 A1 [0007]
- DE 102011002875 A1 [0007]