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Unter Baugerätschaften der hier betrachteten Art sind solche zu verstehen, die nicht fest verbaut sind, sondern mobil an verschiedenen Orten einsatzbar sind. Hierzu zählen beispielsweise Stützen aller Art, insbesondere Schalungsstützen, Deckenstützen, Fensterstützen und Gerüststützen. Aber auch mobile Absperrtechnik, bspw. in Form von Wegesperren oder Mobilzäunen sowie deren Fußplatten sind hiervon umfasst.
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Die Baugerätschaften finden im offenen Gelände auf Baustellen oder zur Absperrung von Wegen bzw. Gelände Anwendung. Hierbei handelt es sich überwiegend um frei zugängliche Gebiete, wodurch eine Überwachung und ein Schutz gegen Diebstahl kaum möglich ist. Hinzu kommt, dass insbesondere auf Großbaustellen verschiedene Unternehmen mit ihren Baugerätschaften tätig sind. Diese unterscheiden sich oftmals gar nicht oder nur geringfügig. Folglich ist häufig kaum zu vermeiden, dass Baugerätschaften eines Unternehmens versehentlich von einem anderen Unternehmen beim Verlassen der Baustellen mitgenommen werden.
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Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Identifizierung und Überwachung von Baugerätschaften zu schaffen, die das Risiko einer versehentlich falschen Zuordnung von Baugerätschaften zu einem Unternehmen ebenso reduziert, wie das Risiko eines Diebstahls. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst.
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Mit der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Identifizierung und Überwachung von Baugerätschaften geschaffen, die das Risiko einer versehentlich falschen Zuordnung von Baugerätschaften zu einem Unternehmen ebenso reduziert, wie das Risiko eines Diebstahls. Durch die an den Baugerätschaften vorgesehene Vorrichtung, welche eine Sendeeinheit umfasst, besteht die Möglichkeit, die in der Sendeeinheit hinterlegten Daten auszulesen und somit sowohl die Art der Baugerätschaft auszulesen, als auch weitere hinterlegte Angaben, wie beispielsweise deren Besitzer. In Folge dessen ist eine Verwechslung ausgeschlossen. Durch die vor Beschädigungen geschützte Anbringung ist die Vorrichtung besonders für die robuste Umgebung auf einer Baustelle geeignet, so dass eine zuverlässige Funktion dauerhaft gewährleistet ist.
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In Weiterbildung der Erfindung ist die Sendeeinheit von einem Transponder gebildet. Die Verwendung eines Transponders bietet die Möglichkeit einer berührungslosen Funk-Kommunikation. Ein eingehendes Signal kann von dem Transponder aufgenommen und beantwortet bzw. weitergeleitet werden, so dass eine Identifikation möglich ist.
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Bevorzugt ist die Sendeeinheit von einem RFID-Transponder gebildet. RFID steht für Radiofrequenz-Identifikation. Diese ermöglicht das berührungslose Speichern und Auslesen von Daten. Sie ermöglicht das automatische Identifizieren und Lokalisieren von Gegenständen. Es handelt sich hierbei um eine für das vorliegende Umfeld einer Baustelle besonders geeignete Technik, weil kein direkter Sichtkontakt notwendig ist und eine Erfassung im Stapel einer Vielzahl von Baugerätschaften möglich ist, beispielsweise bei der gestapelten Lagerung von Stützen, Mobilzäunen oder dergleichen.
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In anderer Weiterbildung der Erfindung handelt es sich bei dem Transponder um einen passiven Transponder. Ein passiver Transponder hat keine eigene Energieversorgung. Das bietet für den vorliegenden Anwendungsfall den Vorteil, dass die Überwachung und Identifizierung immer zuverlässig und ohne Wartung erfolgt. Kämen aktive Transponder zur Anwendung, also solche, die eine eigene Energieversorgung haben, bspw. mittels Batterien, müsste regelmäßig geprüft werden, ob der Ladezustand für eine zuverlässige Funktion noch ausreichend ist. Das würde einen kaum vertretbaren Aufwand nach sich ziehen.
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Äußerst bevorzugt ist der Schutz der Sendeeinheit von einer Manschette gebildet. Eine Manschette ist in besonders einfacher Weise an den Baugerätschaften anbringbar. Sie kann in einfacher Weise um eine Stütze oder einen Standfuß eines Zauns gelegt und verschlossen werden, ohne die Funktionalität der Baugerätschaft zu beeinträchtigen.
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In Ausgestaltung der Erfindung besteht die Manschette aus Kunststoff oder Gummi. Die Verwendung von Kunststoff oder Gummi ist vorteilhaft, weil dieser nicht korrodiert, was bei der Verwendung auf Baustellen im Freien von großer Bedeutung ist. Zudem kann durch die Auswahl aus verschiedenen Kunststoff- oder Gummisorten eine Auswahl unter verschiedenen Eigenschaften getroffen werden, beispielsweise besondere Schlagfestigkeit, Temperaturbeständigkeit oder dergleichen.
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Äußerst bevorzugt ist die Manschette nicht lösbar. Dadurch ist gewährleistet, dass eine Demontage der Vorrichtung von der Baugerätschaft verhindert, so dass ein Diebstahl durch vorherige Demontage der Vorrichtung und damit das Vermeiden des Auslösens eines Signals bei einer unberechtigten Entwendung der Baugerätschaft von einer Baustelle verhindert ist.
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Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Die einzige Figur der Zeichnung zeigt die dreidimensionale Darstellung einer Baugerätschaft mit Vorrichtung zur Identifizierung und Überwachung derselben.
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Im nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel ist die erfindungsgemäße Vorrichtung beispielhaft an einer Baugerätschaft in Form einer Schalungsstütze 1, genauer gesagt an einer Deckenstütze angeordnet. Diese besteht aus zwei Rohren 11, 12, die teleskopartig und stufenlos zueinander bewegbar sind. Folglich hat die Stütze 1 ein Außenrohr 11 und ein Innenrohr 12. Im Ausführungsbeispiel bildet das Außenrohr 11 in der Arbeitsposition der Stütze das dem Boden zugewandte Rohr und das Innenrohr 12 das der Schalung bzw. Decke zugewandte Rohr.
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Die Rohre 11, 12 weisen an ihren einander abgewandten Enden jeweils eine Lochplatte 13, 14 auf, die mit den Rohren 11, 12 verschweißt sind. Das Außenrohr 11 ist an seinem dem Innenrohr 12 zugewandten Ende mit einem Außengewinde 15 versehen. Auf dem Außengewinde 15 ist eine Mutter 16 unverlierbar vorgesehen.
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Das Innenrohr 12 ist mit einem Lochbild 17 versehen, welches von einer Anzahl Löchern im Innenrohr gebildet ist, wobei sich die Reihe der Löcher über die Länge des Innenrohrs erstreckt. Die Löcher sind im Ausführungsbeispiel in einem regelmäßigen Abstand zueinander angeordnet. Es sind immer zwei Löcher radial einander gegenüberliegend vorgesehen. Durch jeweils zwei sich gegenüberliegende Löcher des Lochbilds 17 ist ein im Ausführungsbeispiel annähernd G-förmiger Haken 18 gesteckt. Durch die Auswahl der gewünschten Löcher der Lochung 17 für den Haken 18 findet die Grobeinstellung in Bezug auf die Höhe der Stütze statt. Der Haken liegt dann auf dem dem Boden abgewandten Ende des Außenrohrs 11 auf.
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Die Feineinstellung erfolgt dann mit Hilfe der Mutter 16, die auf dem Außengewinde 15 vertikal bewegbar ist. Hierzu wird die Mutter 16 derart gedreht, dass sie sich in die dem Boden abgewandte Richtung auf dem Gewinde 15 bewegt, und zwar so lange, bis sie mit dem Haken in Kontakt tritt. Durch ein Weiterdrehen der Mutter 16 wird dann das Innenrohr 12 weiter aus dem Außenrohr 11 hinausbefördert, bis die gewünschte Höhe der Stütze erreicht ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung 2 zur Identifizierung und Überwachung von Baugerätschaften, umfasst eine Sendeeinheit 21, die vor Beschädigungen geschützt an der im Ausführungsbeispiel gewählten Schalungsstütze 1 angebracht ist. Die Sendeeinheit 21 ist von einem Transponder gebildet. Dabei handelt es sich um ein Funk-Kommunikationsgerät, welches eingehende Signale aufnimmt und automatisch beantwortet bzw. weiterleitet. Im Ausführungsbeispiel kommt ein passiver Transponder zur Anwendung, also ein Transponder, der keine eigene Energieversorgung hat. Die Verwendung eines RFID-Transponders hat sich als besonders zuverlässig herausgestellt. RFID steht dabei für radio-frequency identification (Radiofrequenz-Identifikation).
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Der Schutz der Sendeeinheit 21 ist im Ausführungsbeispiel von einer Manschette 22 gebildet. Die Manschette 22 umschließt das Außenrohr 11. In montiertem Zustand hat sie daher im Ausführungsbeispiel die Gestalt eines Rings. Sie ist benachbart zu dem dem Boden zugewandten Ende des Außengewindes 15 angeordnet. Selbstverständlich besteht die Möglichkeit, die Manschette 22 auch an einer anderen Stelle der Stütze anzuordnen.
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Die Manschette 22 besteht im Ausführungsbeispiel aus Kunststoff. In Abwandlung des Ausführungsbeispiels kann die Manschette auch aus Gummi hergestellt sein. Unter Gummi im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ein durch Vulkanisation aus natürlichem oder synthetischem Kautschuk hergestelltes Material zu verstehen. Durch die Auswahl des Kunststoffs bzw. Gummis besteht die Möglichkeit, die Eigenschaften der Manschette 22 zu beeinflussen. Insbesondere können die Eigenschaften wie Härte, Bruchfestigkeit, Temperaturbeständigkeit sowie die chemische Beständigkeit durch die Auswahl des Ausgangsmaterials eingestellt werden. Auf diese Weise können für verschiedene Einsatzbedingungen besonders geeignete Materialien ausgewählt werden, um einen optimalen Schutz für die Sendeeinheit bereit zu stellen.
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Die Sendeeinheit 21 ist im Ausführungsbeispiel in die Manschette eingegossen. Folglich ist sie optimal vor Beschädigungen geschützt. Die Manschette 22 ist dabei nicht lösbar an der Stütze angeordnet. Nicht lösbar im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet, dass sie nicht zerstörungsfrei von der Stütze gelöst werden kann. Dadurch ist sichergestellt, dass die Manschette 22 mit der Sendeeinheit 21 nicht unbeabsichtigt im rauen Umfeld von Baustellen verloren geht. Aber auch einer missbräuchlichen Entfernung der Manschette 22 sowie der Sendeeinheit 21 ist dadurch vorgebeugt.
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Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Identifizierung und Überwachung von Baugerätschaften lässt sich einerseits eine Zuordnung verbauter oder zwischengelagerter Baugerätschaften durchführen, andererseits Kontrolle der Anzahl von verbauten oder zwischengelagerter Baugerätschaften. So kann unter anderem eine Inventur wesentlich einfacher durchgeführt werden.
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Die Identifizierung bzw. Überwachung erfolgt mit Hilfe von Lesegeräten, die ein automatisches und berührungsloses Identifizieren und Lokalisieren der Transponder und damit der Gerätschaften ermöglicht. Diese enthalten eine Software, ein sog. Mikroprogramm, welches den eigentlichen Leseprozess mit Hilfe einer Steuerung ausführt. Die Kommunikation erfolgt zudem mit einer Software, die über Schnittstellen mit weiteren EDV-Systemen und Datenbanken kommunizieren kann.
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Neben der Identifizierung der Baugerätschaften ist auch eine Überwachung möglich. So kann bspw. festgestellt werden, wann eine mit der Vorrichtung versehene Baugerätschaft aus einem Container oder von einer Palette entnommen wurde, soweit diese mit einem Lesegerät versehen sind. Das gleiche gilt für die Entwendung von einer Baustelle, soweit die Baustelle mit einem Sicherheitssystem inklusive eines oder mehrerer Lesegeräte ausgestattet ist. Es kann bspw. ein Alarm ausgelöst werden, wenn eine Baugerätschaft zu einer Tageszeit aus dem überwachten Bereich entnommen wird, zu dem eine solche nicht zugelassen ist.
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Die Erfindung ist vorstehend am Beispiel einer Schalungsstütze als Baugerätschaft beschrieben. Sie kann aber auch an anderen Gerätschaften Anwendung finden, beispielsweise an mobilen Absperrzäunen. Bei diesen kann die Vorrichtung an einem Standfuß, einer Gitterstrebe oder dergleichen angebracht sein.