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Die Erfindung betrifft eine Anbaueinheit für einen Türdrücker einer Tür.
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Türen, insbesondere Zimmertüren in Gebäuden, weisen in bekannter Weise an beiden Seiten des Türblatts einen Türdrücker in Form eines Türgriffs auf.
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Zum Öffnen der Tür umgreift eine Person mit der Hand den Türdrücker und drückt diesen nach unten, so dass die Tür entriegelt ist und geöffnet werden kann.
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Da Türen üblicherweise von einem großen, unüberschaubaren Personenkreis betätigt werden, stellen diese Türdrücker deshalb eine Gefahrenquelle dar, da an den Händen der Personen haftende Krankheitserreger wie Viren oder Bakterien am Türdrücker haften bleiben und dort für längere Zeit, typischerweise mehrere Stunden, am Leben bleiben.
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Derartige Türdrücker bilden somit eine Gefahrenquelle derart, dass Viren oder Bakterien von einer Person auf weitere Personen übertragen werden können.
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Dies stellt insbesondere für den Fall ein gravierendes Problem dar, wenn sich Epidemien, insbesondere Virus-Epidemien rasch und flächendeckend ausbreiten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Anbaueinheit für einen Türdrücker einer Tür bereitzustellen, die eine Betätigung des Türdrückers ohne Gefahr von Übertragungen von Krankheitserregern ermöglicht.
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Zur Lösung dieser Aufgabe sind die Merkmale des Anspruchs 1 vorgesehen. Vorteilhafte Ausführungsformen und zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Die Erfindung betrifft eine Anbaueinheit, welche zum Anbau an einem Türdrücker einer Tür ausgebildet ist, mit Fixiermitteln zur Befestigung am Türdrücker. Die Fixiermittel weisen Lagesicherungsmittel auf, mittels derer die Fixiermittel verdrehsicher am Türdrücker gelagert sind. Weiterhin ist ein Betätigungsmittel vorgesehen, das vom Türdrücker so absteht, dass bei Ausüben einer Kraft auf eine Fläche des Betätigungsmittels der Türdrücker betätigt ist.
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Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, dass mit der Anbaueinheit vermieden wird, dass eine Person den Türdrücker einer Tür mit einer Hand umgreifen muss um diesen zu betätigen und damit die Tür zu öffnen. Vielmehr kann die jeweilige Person, beispielsweise mit dem typischerweise durch Kleidung geschützten Unterarm, die Anbaueinheit und dadurch den Türdrücker betätigen. Damit ist eine Betätigung des Türdrückers ohne Gefahr einer Übertragung von Krankheitserregern wie Viren oder Bakterien, die gegebenenfalls am Türdrücker oder auch an der Anbaueinheit anhaften, möglich.
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Die Anbaueinheit kann generell in ihrer Form, Größe und Stabilität an unterschiedliche Türdrücker angepasst sein.
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Vorteilhaft ist diese Anbaueinheit so am Türdrücker montiert, dass das Betätigungsmittel von den Fixiermitteln nach oben hervorsteht.
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Die Person, die den Türdrücker betätigen möchte, kann dann sehr einfach von oben in den Bereich der Anbaueinheit mit dem Unterarm eingreifen und durch Ausüben einer Druckkraft den Türdrücker betätigen.
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Prinzipiell kann an beiden Türdrückern an beiden Seiten der Tür eine Anbaueinheit montiert werden. Besonders vorteilhaft ist nur an dem Türdrücker an der Bandseite der Tür eine Anbaueinheit vorgesehen, da dort die Anbaueinheit ohne Gefahren von Verletzungen genutzt werden kann.
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Weiter vorteilhaft ist der Zwischenraum zwischen dem Betätigungsmittel und der Tür so dimensioniert, dass der Unterarm einer Person in diesen einführbar ist.
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Die jeweilige Person kann damit nicht nur eine Druckkraft auf die Anbaueinheit ausüben um den Türdrücker nach unten zu drücken und so zu betätigen. Weiterhin kann die Person mit dem Unterarm eine Zugkraft ausüben, um auch die Tür zu öffnen.
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Gemäß einer konstruktiv besonders vorteilhaften Ausführungsform ist das Betätigungsmittel von einer plattenförmigen Frontblende gebildet.
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Die Frontblende verleiht der Anbaueinheit nicht nur ein ansprechendes Design. Vielmehr bildet diese einen Flächenkörper mit einer großen Fläche, auf welche eine Person eine Kraft zur Betätigung des Türdrückers ausüben kann, so dass ein hoher Bedienkomfort gewährleistet ist.
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Dabei ist es insbesondere ergonomisch günstig, wenn die die Fläche des Betätigungsmittels bildende Oberfläche der Frontblende parallel zur Ebene der Tür verläuft.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Frontblende an den der Tür abgewandten Rand der Fixiermittel anschließt.
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Damit entsteht ein hinreichend großer Zwischenraum zwischen Frontblende und Tür, in welchen eine Person mit ihrem Unterarm zur Betätigung der Anbaueinheit und damit des Türdrückers eingreifen kann.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist als weiteres Betätigungsmittel ein auf der Oberseite der Fixiermittel angeordnetes Auflageelement angeordnet, dessen Oberseite eine Auflagefläche ausbildet.
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Dabei verläuft vorteilhaft die Auflagefläche in einer senkrecht zur Ebene der Frontblende orientierten Ebene.
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Das Auflageelement bietet eine weitere Betätigungsmöglichkeit derart, dass eine Person direkt von oben Druck auf die Auflagefläche ausüben kann um den Türdrücker zu betätigen.
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Gemäß einer konstruktiv vorteilhaften Ausgestaltung weisen die Fixiermittel zwei halbschalenförmige Fixierelemente auf, welche jeweils eine Ausnehmung aufweisen, welchen den Türdrücker umschließen.
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Die halbschaligen Fixierelemente können einfach am Türdrücker aufgesetzt und dann fertig montiert werden.
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Vorteilhaft weist jede Ausnehmung einen über die Länge des jeweiligen Fixierelements konstanten halbkreisförmigen Querschnitt auf.
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Die Fixiermittel sind damit für eine Montage an Türdrückern geeignet, die ein längs einer Geraden verlaufendes Griffstück aufweisen.
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Die halbkreisförmigen Ausnehmungen sind an den kreisförmigen Querschnitt des Türdrückers angepasst, so dass die Ausnehmungen den Türdrücker formschlüssig umgreifen.
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Besonders vorteilhaft sind die Fixiermittel mittels Schrauben verbindbar.
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Die Schrauben erfordern Werkzeuge wie Schraubendreher oder Inbusschlüssel zum Herstellen und insbesondere Lösen der Verbindung zwischen den Fixierelementen. Damit wird ein gewisser Diebstahlschutz erzielt.
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Vorteilhaft ist das obere Fixierelement einstückig mit dem oder den Betätigungsmitteln ausgebildet.
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Die Anbaueinheit besteht somit aus nur zwei Teilen, so dass diese einen kompakten, einfachen Aufbau aufweist und dadurch kostengünstig herstellbar ist. Zudem ist damit eine einfache Montage am Türdrücker gewährleistet, da hierzu nur die beiden Teile der Anbaueinheit miteinander verbunden werden müssen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Lagesicherungsmittel in Form von Friktionsbelägen auf den Oberflächen der Ausnehmungen ausgebildet.
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Die Friktionsbeläge bewirken eine hohe Reibungskraft der Haftkraft zwischen den Ausnehmungen der Fixiermittel und dem Türdrücker, so dass ein unerwünschtes Verdrehen der Anbaueinheit am Türdrücker während der Benutzung durch Personen vermieden wird.
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Gemäß einer ersten Ausführungsform sind die Friktionsbeläge von Gummieinlagen gebildet.
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Alternativ können die Friktionsbeläge von doppelseitigen Klebebändern gebildet sein.
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Prinzipiell ist es auch möglich, dass die Lagesicherungsmittel in Form von mechanischen Verdrehsicherungen ausgebildet sind.
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Diese mechanischen Verdrehsicherungen können von Auslegern oder dergleichen gebildet sein, die verdrehsicher am Türdrücker angekoppelt werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform bestehet die Anbaueinheit aus einem desinfektionsmittelbeständigen Werkstoff.
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Damit kann die Anbaueinheit für medizinische Anwendungen oder auch in Umgebunden, die stark mit Krankheitserregern belastet sind und den verstärkten Einsatz von Desinfektionsmitteln notwendig machen, eingesetzt werden.
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Besonders geeignete Materialien hierfür sind Mineralwerkstoffe wie zum Beispiel Corian. Weiterhin geeignet sind Materialien wie zum Beispiel Aluminium, Edelstahl, Acrylglas, Holz oder Holzwerkstoffe.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
- 1: Erste perspektivische Darstellung eines Türdrückers mit der an dieser montierten erfindungsgemäßen Anbaueinheit.
- 2: Zweite perspektivische Darstellung der Anordnung gemäß 1.
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Die 1 und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Anbaueinheit 1, die an einem Türdrücker 2 einer nicht gesondert dargestellten Tür montiert ist. Die Tür kann bevorzugt von einer Zimmertür in einem Gebäude gebildet sein. Generell kann die Tür auch eine Außentür sein.
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Der Türdrücker 2 ist in bekannter Weise in einer Aufnahme 3 in der Tür an eine horizontale Achse schwenkbar gelagert, wobei der Ansatz 2a des Türdrückers 2 senkrecht von der Aufnahme 3 hervorsteht. Daran schließt ein Kurvenstück 2b des Türdrückers 2 an welches wiederum ein längs einer Geraden verlaufendes Griffstück 2c anschließt. Das Griffstück 2c weist einen kreisförmigen konstanten Querschnitt auf. Unterhalb des Türdrückers 2 befindet sich ein Schlüsselloch 4 in der Tür, wie in den 1 und 2 schematisch dargestellt.
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Wie aus den 1 und 2 ersichtlich, ist die Anbaueinheit 1 am Griffstück 2c des Türdrückers 2 montiert.
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Zur Befestigung am Türdrücker 2 weist die Anbaueinheit 1 Fixiermittel auf, die von einem oberen und unteren Fixierelement 5, 6 gebildet sind. Die Fixierelemente 5, 6 sind halbschalenförmig ausgebildet, wobei jedes Fixierelement 5, 6 eine Ausnehmung 7 aufweist, welche zur Montage am Türdrücker 2 dessen Griffstück 2c formschlüssig und über den gesamten Umfang anschließen.
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Hierzu weisen die an gegenüberliegenden Seiten der Fixierelemente 5, 6 ausmündenden Ausnehmungen 7 einen über die gesamte Länge der Fixierelemente 5, 6 konstanten kalbkreisförmigen Querschnitt auf.
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Die Befestigung erfolgt mittels Schrauben, die an der Unterseite des unteren Fixierelements 6 eingeführt werden und dann so verschraubt werden kann, dass diese in Bohrungen des unteren Fixierelements 6 und des oberen Fixierelements 5 gehalten sind.
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Um die Anbaueinheit 1 verdrehsicher am Türdrücker 2 zu lagern sind Lagesicherungsmittel vorgesehen. Im vorliegenden Fall sind die Lagesicherungsmittel in Form von Friktionsbelägen auf den Oberflächen der Ausnehmungen 7 ausgebildet.
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Die Friktionsbeläge sind in den 1 und 2 nicht sichtbar.
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Besonders vorteilhaft sind die Friktionsbeläge von Gummieinlagen gebildet.
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Alternativ können die Friktionsbeläge von doppelseitigen Klebebändern gebildet sein.
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Die Anbaueinheit 1 weist als erstes Betätigungsmittel eine Frontblende 8 auf, die einstückig mit dem oberen Fixierelement 5 ausgebildet ist.
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Die Frontblende 8 ist in Form einer flachen rechteckförmigen Platte mit in parallelen Ebenen orientierten Oberflächen ausgebildet. Die Anbaueinheit 1 wird so am Türdrücker 2 montiert, dass die Frontblende 8 in einer vertikalen Ebene orientiert ist, die parallel zur Türebene verläuft.
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Wie aus den 1 und 2 ersichtlich schließt die Frontblende 8 an den der Tür abgewandten Rand des Fixierelements 5 an.
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Dabei ist die Frontblende 8 an einer Seitenwand des oberen Fixierelements 5 angeformt und steht nach oben und unten über das Fixierelement 6 hervor. Ist das untere Fixierelement 6 am oberen Fixierelement 5 befestigt, liegt das unterer Fixierelement 6 mit einer Seitenwand dicht an der Frontblende 8 an, wie die 1 und 2 zeigen.
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Die Anbaueinheit 1 weist als weiteres Betätigungsmittel ein Auflageelement 9 auf, das an der Oberseite des oberen Fixiermittels 5 an dieses angeformt ist. Die ebene Oberseite des Auflageelements 9 bildet eine ebene Auflagefläche aus, die in einer senkrecht zur Ebene der Frontblende 8 verlaufenden Ebene orientiert ist. Diese Ebene ist bei am Türdrücker 2 montierter Anbaueinheit 1 horizontal ausgerichtet.
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Die Anbaueinheit 1 besteht vorzugsweise aus einem desinfektionsmittelbeständigen Werkstoff, im vorliegenden Fall aus einem Mineralwerkstoff wie zum Beispiel Corian. Mit diesem Werkstoff kann eine fugenfreie Herstellung der Anbaueinheit 1 erzielt werden.
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Alternativ kann die Anbaueinheit 1 aus Aluminium, Edelstahl, Acrylglas, Holz oder Holzwerkstoffen bestehen.
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Die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Anbaueinheit 1 ist derart, dass mit dieser eine Betätigung des Türdrückers 2 ermöglicht wird, ohne dass eine Person den Türdrücker 2 in die Hand nehmen muss. Vielmehr führt die Person den Unterarm in den Zwischenraum zwischen Frontblende 8 und der Tür ein. Dadurch wird eine Druckkraft auf die Innenseite der Frontblende 8 ausgeführt und der Türdrücker 2 nach unten bewegt, so dass die Tür entriegelt ist und geöffnet werden kann. Mit dem in den Zwischenraum zwischen Frontblende 8 und Tür eingeführten Unterarm kann die Person, je nachdem an welcher Seite der Tür die Anbaueinheit 1 angeordnet ist, die Tür aufdrücken oder aufziehen.
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Das Auflageelement 9 bildet ein unterstützendes Betätigungsmittel derart, dass die Person mit dem Unterarm eine Druckkraft auf die Auflagefläche ausübt und so die Betätigung des Türdrückers 2 unterstützt.
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B ezugszei chenli ste
- (1)
- Anbaueinheit
- (2)
- Türdrücker
- (2a)
- Ansatz
- (2b)
- Kurvenstück
- (2c)
- Griffstück
- (3)
- Aufnahme
- (4)
- Schlüsselloch
- (5)
- oberes Fixierelement
- (6)
- unteres Fixierelement
- (7)
- Ausnehmung
- (8)
- Frontblende
- (9)
- Auflageelement