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Die vorliegende Erfindung betrifft u.a. eine Vorrichtung zum Führen einer handbetätigten Kettensäge, ein Schwert einer solchen Kettensäge sowie ein Mittel zum Befestigen eines Führungselements an einem solchen Schwert.
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Kettensägen werden vom Benutzer in der Regel freihändig entlang des zu schneidenden Gegenstands geführt. Je nachdem, welchen Widerstand der zu schneidenden Gegenstand dem Schneidvorgang und damit der Kettensäge entgegensetzt, sind selbst erfahrene Benutzer nicht in der Lage, exakt vorgegebene Schnittlinien oder Schnittebenen, bspw. in der einfachsten Form rechtwinklige Schnittebenen, freihändig zu verwirklichen. Um dies zu gewährleisten, ist es aus dem Stand der Technik u.a. bekannt, für handbetätigte Motorkreissägen Führungsschienen vorzusehen. Derartige Motorkreissägen sind jedoch relativ schwer und daher eher unhandlich. Auch ist die Dicke des zu schneidenden Gegenstands durch den Durchmesser des Sägeblatts begrenzt.
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Stellt sich nun die Aufgabe, relativ dicke und unhandliche Gegenstände zu schneiden, die ggfs. auch aus einem Werkstoff bestehen, der leicht ausfasert und sich grundsätzlich schlecht schneiden lässt, gibt es nur die Möglichkeit, dies an stationären Sägevorrichtungen, und hierbei auch nur mit Einschränkungen, durchzuführen. Am Bau ist es jedoch gängige Praxis, Bauteile, wie beispielsweise Dämmplatten aus fester Holzwolle, an Ort und Stelle zuzuschneiden, damit diese gleich angebracht und dabei angepasst werden können. Dies geschieht jedoch in der Regel mittels handbetätigten Kettensägen, da es zu umständlich wäre, jedes Mal den Arbeitsort, ggfs. auf einem Gerüst oder Dachstuhl, zu verlassen und mit den unhandlichen und schweren Gegenständen zu einer entfernt angeordneten stationären Säge zu gehen.
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Die Verwendung einer herkömmlichen Kettensäge zieht aber eine gewisse Fehlerquote nach sich, da diese beim Schneidvorgang leicht auswandern kann, insbesondere wenn sich der Arbeitsort an einer schwer zugänglichen Stelle befindet. Darüber hinaus besteht das Problem, dass insbesondere Dämmwerkstoffe viel Schnittabfall und Ausfaserungen erzeugen, so dass ein Benutzer der Kettensäge die auf dem Gegenstand aufgezeichneten Schnittlinien nicht immer gut erkennen kann.
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Schnittfehler in Bezug auf Winkelmaß und Verlauf ziehen jedoch dann weitere Probleme nach sich, bspw. beim anschließenden Verputzen, die korrigiert werden müssen und daher die Kosten unnötig erhöhen.
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Ausgehend davon ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Möglichkeit zu schaffen, mit der auf einfache und kostengünstige Art und Weise eine handbetätigte Kettensäge genutzt werden kann, um vorgegebene Schnittlinien und -ebenen fehlerfrei an Ort und Stelle zu verwirklichen.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Vorrichtung zum Führen einer handbetätigen Kettensäge nach Anspruch 1, mit einer Platte für ein Schwert einer solchen Kettensäge nach Anspruch 8, mit einem Schwert einer solchen Kettensäge nach Anspruch 12 und einer Kettensäge nach Anspruch 14.
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In einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Führen einer handbetätigten Kettensäge, die ein Schwert für den Umlauf einer Sägekette aufweist, mit einem ersten Führungselement und mit zumindest einem Mittel, das ausgebildet ist, das Schwert entlang dem ersten Führungselement bewegen zu können, ohne dass das Schwert aus der Schnittebene abweichen kann, wobei das Mittel als eine mit dem Schwert fest verbindbare Platte bzw. Adapterplatte ausgebildet ist, die ein zweites Führungselement aufweist, das komplementär zu dem ersten Führungselement ausgebildet ist.
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Die handbetätigen Kettensägen sollen hierbei sowohl elektrisch oder mit Akku betriebene als auch klassische Verbrennungsmotorkettensägen umfassen.
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Die Vorrichtung weist folglich zumindest ein Mittel auf, das so ausgestaltet ist, dass das Schwert entlang dem ersten Führungselement durch einen Benutzer beim Schneiden geführt werden kann, wobei das Mittel als eine Platte ausgebildet ist, die fest mit dem Schwert, jedoch vorzugsweise lösbar, verbunden ist. Diese Platte kann aus einem Metall, aus Gewichtsgründen vorzugsweise aus Aluminium bestehen.
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In einer Ausführungsform der Vorrichtung wird diese Platte mittels zweier Winkelstücke an dem Schwert befestigt, die zu beiden Seiten des Schwerts einander gegenüberliegen und vorzugsweise durch zwei parallel verlaufende Schraubbolzen miteinander verspannt werden. Das Schwert weist hierfür zwei Durchgangsbohrungen auf, die sich an Stellen befinden, die die Festigkeit des Schwerts nicht beeinflussen.
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Auf diese Weise können Kettensägen mit derartigen Schwertern nachgerüstet werden oder Schwerter von bestehenden Kettensägen werden einfach nachträglich mit solchen Durchgangsbohrungen versehen.
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Damit die Sägekette durch die Platte sicher hindurchgeführt werden kann, weist die Platte an entsprechenden Stellen Durchgangslöcher für die Sägekette mit einem ausreichenden Maß auf, so dass ein Klemmen verhindert wird.
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Um es zu ermöglichen, dass eine bestehende Kettensäge an Ort und Stelle schnell und einfach mit der Platte umgerüstet werden kann, weist die Platte einen Montageschlitz auf, durch den das Schwert einführbar ist, bevor die Platte mittels der Winkelstücke an dem Schwert verschraubt werden kann. Ein solcher Montageschlitz kann im Betrieb darüber hinaus auch als Sichtfenster dienen, durch das der Benutzer eine auf dem zu schneidenden Gegenstand aufgezeichnete Schnittlinie erkennen kann, wobei die Platte dann einfach plan auf dem Gegenstand aufliegt und über diesen geführt werden kann.
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Vorzugsweise wird jedoch das erste Führungselement, in der einfachsten Form z.B. eine flächige Führungseinrichtung mit integrierter Führungsschiene, auf den zu schneidenden Gegenstand aufgelegt oder auf diesem kurzfristig verliersicher befestigt. Die Führungseinrichtung mit der Führungsschiene, die vorzugsweise ebenfalls aus Aluminium gefertigt ist, ist komplementär zu dem zweiten Führungselement der Platte ausgebildet, um dadurch eine leichtgängige Gleitführung, wie bspw. eine Kulissenführung auszubilden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die Platte so ausgebildet sein, dass das zweite Führungselement an der Platte in unterschiedlichen Positionen befestigt werden kann, was eine bessere Anpassung an die örtlichen Gegebenheiten gestattet.
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Zwischen dem ersten Führungselement und dem zweiten Führungselement der Platte wird vorzugsweise eine Linearführung ausgebildet, um exakte senkrechte Schnitte zu realisieren. Denkbar ist jedoch auch eine gekrümmte oder gebogene Führung, wobei das zweite Führungselement der Platte hierfür z.B. Gleitzapfen oder ähnliches aufweisen kann, die in eine Nut des ersten Führungselements eingreifen.
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Es wird deutlich, dass mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung auch nicht so erfahrene Benutzer mittels einer handbetätigen Kettensäge unmittelbar an Ort und Stelle fehlerfreie Schnitte erzeugen können, indem ein erstes Führungselement auf dem Gegenstand aufgebracht wird und das zweite Führungselement eines Schwerts einer Kettensäge, was hierfür kurzfristig montiert werden kann, mit diesem zweiten Führungselement über eine leichtgängige Gleitführung zusammenwirkt.
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Die Erfindung wird anhand des in den beiliegenden Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
- 1 eine perspektivische Ansicht eines Schwerts einer Kettensäge gemäß der Erfindung;
- 2 eine perspektivische Ansicht einer Platte für ein solches Schwert;
- 3 ein Winkelelement zur Befestigung einer solchen Platte an einem Schwert einer Kettensäge;
- 4 eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung gemäß der Erfindung von hinten;
- 5a eine Seitenansicht der Vorrichtung;
- 5b eine Draufsicht auf die Vorrichtung;
- 5c eine Vorderansicht auf die Vorrichtung;
- 5d eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung von vorne;
- 6 ein austauschbares Führungselement für ein Schwert; und
- 7 eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung gemäß der Erfindung von hinten mit einem externen Führungselement.
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In der 1 ist ein Schwert 1 ohne Sägekette für eine handbetätigte Kettensäge gezeigt. An seinem proximalen Ende weist das Schwert Bohrungen 2 und einen Ausrichtschlitz 3 auf, mit Hilfe von welchen das Schwert 1 am Gehäuse und Antrieb einer Kettensäge befestigt werden kann.
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Im Verlauf der Fläche weist das Schwert 1 zwei gleichgroße und zur Längsachse des Schwerts 1 spiegelsymmetrisch angeordnete Durchgangsbohrungen 4 auf, die an bestehenden Schwertern nachträglich angebracht werden oder bereits vorab in Schwertern einer Kettensäge vorhanden sein können.
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Die Durchgangsbohrungen 4 dienen der Aufnahme von Schraubbolzen 5 (4), mit denen Winkelelemente 6 (3) an dem Schwert 1 befestigt werden können.
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Die Winkelelemente 6 dienen der verliersicheren Befestigung einer Platte 7 an dem Schwert 1, wie die 4 bis 5d zeigen. Hierzu werden die Winkelelemente 6 mit der Platte 7 über in entsprechende Bohrungen 8 eingreifende Schraubbolzen 9 verschraubt.
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Die Platte 7 weist erweiterte Durchgangsbohrungen 10 für einen Durchtritt der Sägekette auf, sowie eine Montageschlitz 11, durch den das Schwert 1 vor Montage der Platte 7 hindurchgeführt werden kann.
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Gemäß der Erfindung kann an der Platte 7 ein zweites Führungselement 12 in der Form einer Schiene mittels Schrauben oder ähnlichem befestigt werden. Die Schiene 12 weist eine Führungsnut 13, auf, wie bspw. die 6 zeigt.
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Die Führungsnut 13 wirkt, wie die 7 zeigt, unter Ausbildung einer Gleitführung mit einer formkomplementären Schiene 14 eines ersten Führungselements 15 mit einem ausreichenden Spiel zusammen, das als flächige Schiene konzipiert ist und auf den zu schneidenden Gegenstand aufgelegt oder auf diesen befestigt wird.
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Auf diese Weise wird es gemäß der Erfindung möglich, dass die Platte 7 zusammen mit der daran über das Schwert 1 starr befestigten Kettensäge durch den Benutzer entlang dem gegenstandsseitigen Führungselement 15 geschoben werden kann, während die Sägekette der Kettensäge den Gegenstand durchdringt und dadurch eine exakte senkrechte Schnittfläche ausbildet.