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Problematik:
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Auf Baustellen wird Betonstahldraht benötigt, welcher vor Ort verarbeitet bzw. in Schalungen eingebaut wird.
Die kommissionierten Zuschnitte werden firmenintern oder von Stahlhändlern angeliefert. Da die Transportlänge seitens LKW begrenzt ist, müssen die Stahlstäbe oftmals am Einsatzort verbunden (verschweißt/ verschraubt) werden.
Hierbei gilt es die statischen Vorschriften als auch die technischen Zulassungen der ausführenden Betriebe zu beachten und einzuhalten.
Bei Lieferverzögerungen oder Fehlbestellungen des Stahls können Wartezeiten entstehen.
Aufgrund der Transportsicherheit werden viele LKW Anlieferungen benötigt (niedere Ladehöhen des Drahtes). Innerstädtisch oder an markanten Baustellen (z.B. Brückenbau bei Autobahnen, Industriegelände, usw.) kann dies zu erhöhten Verkehrsbelastungen kommen.
Ferner wird mehrheitlich zum Entladen ein Baustellenkran oder Flurfördermittel benötigt, welche in diesem Zeitraum anderen Tätigkeiten nicht zur Verfügung stehen.
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Problem:
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Bei der zum Schutzanspruch beantragten Neuerung besteht die Möglichkeit den Stahl- bzw. Armierungsdraht direkt auf der Baustelle zu Richten und auf das benötigte Maß abzulängen, bzw. den Stabstahl zu Be- und verarbeiten.
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Lösung:
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Dieses Problem wird, wie vorstehend beschrieben, mit unserem zum Schutzanspruch beantragten Teil gelöst.
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Erreichte Vorteile:
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Mit der Erfindung wird erreicht, dass die mobile Anlage mit minimalsten Platzverhältnissen auf Baustellen auskommt. Hierbei besteht die Möglichkeit „Überlängen“ (= größer als Transportlängen) zu schneiden und weiterzuverarbeiten.
Aufgrund der gespulten Drahtcoils hat die Anlage eine hohe Bevorratung an dem zu richtenden Material.
Durch den Einbau dieser Anlage in einen mehrfach teleskopierbaren Sattelauflieger ist dieser auf der Baustelle leicht zu rangieren. Auch ist eine Betriebsbereitschaft durch den Auszug des Aufliegers schnellstmöglich erreicht. Je nach Standort kann der bearbeitete Draht nach rechts oder links abgeworfen und weiterverarbeitet werden.
Mit einem integrierten, verfahrbaren Ladekran kann sich diese autarke Einheit selbst mit Coils beladen. Nach dem Aufstellen der Anlage wird das Zugfahrzeug abgekuppelt und kann andere Aufgaben übernehmen.
Für einen absehbaren Zeitraum auf der Baustelle ist diese Variante vorgesehen. Sollte die Richt- und Schneideeinheit über einen langen Zeitraum auf der Baustelle verbleiben, ist die Containerbauweise eine geeignete Lösung. Die Anlage wird hierbei mit einer Wechselbrücke transportiert. Nach der Anlieferung am Einsatzort kann der Hänger für andere Transportaufgaben genutzt werden
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Durch die Möglichkeit eines modularen Wechselsystems kann die Anlage von Coil- auf Stabstahlverarbeitung umgerüstet werden.
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Die Aufbaumöglichkeiten sind wie folgt:
- Coilverarbeitung:
- Modul Drahtzuführung, Richt- und Schneidemodul, Bügelbiegeautomat
- Stabstahlverarbeitung:
- Doppelstockstabstahllager oder Stabstahlpaternoster, Stabstahlschere, Biegestock
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Bezugszeichenliste
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- a
- Gesamtlänge Auflieger/ Containerbauweise
- b
- Gesamtbreite Auflieger/ Containerbauweise
- c
- Gesamthöhe Auflieger ohne Kran
- d
- Gesamthöhe Auflieger mit Kran
- e
- Sattelmaß Auflieger
- f
- Verfahrweg Kran
- g
- Länge Drahtablaufsystem
- h
- Maß Auszug (x- fach teleskopierbar je nach Länge des Drahtauslaufsystems)
- i
- Verfahrmaß des Richt- und Ablängesystems von Transport- in Arbeitsposition
- j
- Anstellwinkel Drahtzuführung zum Drahteinlauf Richteinheit
- k
- Einstellmaß Richteinheit zum Drahtablaufsystem (z.B. 30° Schräge) mittels Scherenhubtische
- l
- Absenkmaß Drahtauslauf
- m
- Schwenkbereich Drahtauslauf
- n
- Verfahrbereich Stabstahlschere
- o
- Abwurf Rechts oder Links
- p
- Gesamthöhe Containerbauweise ohne Kran
- q
- Gesamthöhe Containerbauweise mit Kran
- 1
- Drahtzuführung/ Haspelanlage
- 2
- Richt- und Schneideeinheiten
- 3
- Drahtauslaufsystem
- 4
- Drahtablaufschräge (beidseitig teleskopierbar „Rohr in Rohr“)
- 5
- Sattelauflieger (x- fach teleskopierbar je nach Länge des Drahtauslaufsystems)
- 6
- Zugmaschine
- 7
- Kran
- 8
- Stützelement
- 9
- Scherenhubtisch
- 10
- Winde
- 11
- Drehpunkt Drahtauslauf und Drahtablauf
- 12
- Auszug Drahtauslaufsystem
- 13
- Stabstahllager
- 14
- Stabstahlschere
- 15
- Biegestock
- 16
- Bügelbiegeautomat
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Nach den Platzverhältnissen auf der Baustelle wird der Auflieger (Pos. 5) mittels Zugmaschine (Pos. 6) an den vorgesehenen Arbeitsort verbracht (1). Der nächste Schritt ist das Ausfahren der Stützen (Pos.8) im hinteren Bereich des Aufliegers zur Gewichtsentlastung der Reifen sowie zur Stabilisierung der Einheit. Nach dem Entriegeln des Teleskopsystems wird der Auflieger „ausgezogen“ (2) und die Stützen (Pos. 8) im vorderen Bereich arretiert. Weitere Stützen (Pos. 8) im Mittelbereich werden ebenfalls zum Einsatz gebracht. Die Zugmaschine wird abgekoppelt und steht für andere Einsatzzwecke zur Verfügung.
Das Drahtauslaufsystem (Pos. 3) mit Drahtablaufschräge (Pos. 4) wird entriegelt und mittels Winde (Pos. 10) um das Absenkmaß (9; Pos I) nach unten verbracht. Der nächste Schritt ist das Schwenken um den Drehpunkt (Pos. 11) zu der gewählten Abwurfrichtung (10). Danach wird die Verbindung zwischen Drahtauslaufsystem (Pos. 3) und Drahtablaufschräge (Pos. 4) im unteren Bereich zur Abwurfseite gelöst und das „Rohr in Rohr“ Teleskop ausgefahren und der Oberseite des Rahmens aufgelegt und verbolzt. Die Verbindung zwischen Drahtauslaufsystem (Pos. 3) und Drahtablaufschräge (Pos. 4) im oberen Bereich wird ebenfalls arretiert.
Nach dem Fixieren des Ablaufsystems wird die Richt- und Schneideeinheit (Pos. 2) um das Maß i (2; 2.1) von der Transport in die Arbeitstellung gebracht und mittels Hubsystemen (5, Pos. 9) auf die jeweiligen Arbeitshöhen gefahren (5; Pos. k). Der letzte Schritt im Aufbau ist die Entriegelung der Drahtzuführungen (4.1; Pos. 1) und das Ausfahren zum benötigten Anstellwinkel (4.1; Pos. j) damit der Draht beim Abspulen den „geraden“ Weg in die Richteinheiten findet. Nach dem Einfahren der einzelnen Drahtdurchmesser in die Richt- Schneideeinheiten ist die Anlage einsatzbereit.
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Der eingesetzte Kran (2.1; Pos. 7) kann im Fahrbereich (2.1; Pos. f) die Abspulvorrichtungen mit Drahtcoils beschicken. Zusätzlich kann dieser zu Wartungs- oder Reparaturzwecken der genutzt werden.
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Der Rückbau zur Herstellung der Fahrbereitschaft geschieht in umgedrehter Vorgehensweise.
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Die Umrüstung von Coil- zur Stabstahlverarbeitung wird mittels Hallen- oder Portalkran getätigt. Hierbei wird der Auflieger in Einsatzbereitschaft versetzt. Mittels Schnellwechselsystem werden die Drahtzuführung (1; Pos. 1) durch die Doppelstockkassetten/ Stabstahlpaternoster - als Lagerplatz für den Stabstahl - ersetzt (11; Pos. 13). Auch die Richt- und Schneideeinheiten (1; Pos. 2) werden als Paket entnommen und hierfür eine Stabstahlschere mit Biegestock (11; Pos. 14) implantiert. Durch den Verfahrbereich dieser (14; Pos. n) ist das erreichen jedes Faches der Doppelstockkassette gewährleistet.
Der Draht kann entnommen und - schwerere Stäbe größeren Durchmessers mittels Kran - der Stabstahlschere zugeführt werden. Das Schnittgut wird über die Drahtablaufschräge der Weiterverarbeitung beigestellt.
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Vorteil dieser Möglichkeit einer Umrüstung von Coilmaterial auf Stabstahl ist die kostengünstige, bedarfsgerechte Materialanforderung auf Baustellen. Es wird kein zusätzlicher Auflieger/ Container auf einer Baustelle benötigt.
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Die Alternative zum Festaufbau mit - „auf der Baustelle verbleibendem Fahrgestell“ - liegt in der Containerbauweise, welche bei einem langen Zeitraum auf einer Baustelle vorzuziehen ist.
Der Systemaufbau ist identisch mit obenstehend beschriebener Anlage, allerdings wird diese mit einer Wechselbrücke angeliefert und mittels externen Krans entladen. Die Übersicht dieser Ausführung sind in: 1.1; 2.3; 4.3; 5.1; 6.1; 7.1; 8.1; 9.1; 10.1; 11.1; 12.1; 13.1; 14.1; 15.1 ersichtlich.
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Beide Ausführungen sind abgestimmt auf Überseecontainermaße sowie auch derer Befestigungs- und Anschlagpunkte (weltweite Norm). Der Aufbau und Fertigungsprozess beider Versionen ist identisch. Einzig ist der Unterschied des späteren Transportes. Bei Version „Auflieger“ wird ein Fahrwerk bestehend aus Achs- und Lenkachsmodulen, Königszapfen sowie weitere sicherheitsrelevante Komponenten („Berücksichtigung der allgemeinen Vorschriften“) - unter dem Aufbau verbaut. Das Modul Containerbauweise wird, wie bereits beschrieben, mittels Wechselbrücke transportiert.
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Als Wechselmodule stehen zur Verfügung:
- modulare Lager:
- - Drahtzuführung für gecoiltes Material
- - Doppelstock Stabstahllager
- - Kassetten für Stabstahl im Umlauf
- Bearbeitungsmaschinen:
- - Richt- und Schneidemaschine
- - Stabstahlschere/ Biegestock
- - Bügelbiegeautomat
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Die Energieversorgung der Anlage und deren Steuerungskomponenten wird mittels externen Komponenten (Notstromaggregat, Kompressor) bereitgestellt.
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Nach Einsatzbereitschaft der Anlage kann diese manuell, über Speichermedien oder Online mit den benötigten Schnittlisten versehen werden.
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Figurenliste
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Verarbeitung von aecoiltem Material
- 1 Seitenansicht der transportbereiten Anlage (Auflieger „eingefahren“)
- 1.1 wie 1 - Containerbauweise
- 2 Seitenansicht der einsatzbereiten Anlage (Auflieger „ausgefahren“)
- 2.1 Teilbereich Seitenansicht der einsatzbereiten Anlage
- 2.2 Teilbereich Seitenansicht der einsatzbereiten Anlage
- 2.3 wie 2 - Containerbauweise
- 3 Draufsicht der transportbereiten Anlage (Auflieger „eingefahren“)
- 4 Draufsicht der einsatzbereiten Anlage (Auflieger „ausgefahren“)
- 4.1 Teilbereich Draufsicht der einsatzbereiten Anlage
- 4.2 Teilbereich Draufsicht der einsatzbereiten Anlage
- 4.3 wie 4 - Containerbauweise
- 5 Schnittzeichnung in Drahtlaufrichtung auf Richteinheiten und
- Drahtablaufsystem, Abwurf „rechts“ - Auflieger
- 5.1 wie 5 - Containerbauweise
- 6 Schnittzeichnung in Drahtlaufrichtung auf Richteinheiten und
- Drahtablaufsystem, Abwurf „links“ - Auflieger
- 6.1 wie 6 - Containerbauweise
- 7 Ansicht gegen Laufrichtung Richteinheiten und Drahtablaufsystem - Auflieger
- 7.1 wie 7 - Containerbauweise
- 8 Ansicht gegen Laufrichtung Abwurf „links“ - Auflieger
- 8.1 wie 8 - Containerbauweise
- 9 Ansicht gegen Laufrichtung, Aufbauprinzip Drahtablaufsystem - Auflieger
- 9.1 wie 9 - Containerbauweise
- 10 Systemaufbau Abwurf rechts oder links - Auflieger
- 10.1 wie 10 - Containerbauweise
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Verarbeitung von Stabstahl
- 11 Seitenansicht der transportbereiten Anlage (Auflieger „eingefahren“)
- 11.1 wie 11 - Containerbauweise
- 12 Seitenansicht der einsatzbereiten Anlage (Auflieger „ausgefahren“)
- 12.1 wie 12 - Containerbauweise
- 13 Draufsicht der transportbereiten Anlage (Auflieger „eingefahren“)
- 13.1 wie 13 - Containerbauweise
- 14 Draufsicht der einsatzbereiten Anlage (Auflieger „ausgefahren“)
- 14.1 wie 14 - Containerbauweise
- 15 Ansicht in Fahrtrichtung „Zugmaschine“ mit Abwurfmöglichkeiten rechts oder links - - Auflieger
- 15.1 wie 15 - Containerbauweise
- 16 Seitenansicht möglicher Modulaufbauten und derer Stellflächen transportbereite Anlage (Auflieger/ Container „eingefahren“)
- 17 Draufsicht möglicher Modulaufbauten und derer Stellflächen transportbereite Anlage (Auflieger/ Container „eingefahren“)