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Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung für eine Palettenaufgabe, wobei eine Palette an einem Übergabeort von einem ersten Förderorgan in einer Übergaberichtung an ein zweites Förderorgan übergebbar ist.
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Aus der
EP 2 390 198 B1 und der
DE 10 2009 029 718 A1 ist eine Palettenaufgabestation bekannt, bei der Paletten von einem ersten Förderorgan in Übergaberichtung an ein zweites Förderorgan übergeben wird. Die bekannten Palettenaufgabestationen weisen keine Schutzvorrichtung auf, mittels derer Personen während der Palettenaufgabe geschützt sind.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Schutzvorrichtung für eine Palettenaufgabe derart weiterzubilden, dass auf einfache Weise zum einen ein effektiver Schutz von Personen und zum anderen eine einfache Übergabe von Paletten von einem ersten Förderorgan zu einem zweiten Förderorgan gewährleistet ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Erfindung in Verbindung mit dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1 dadurch gekennzeichnet, dass ein Gestell und ein Abdeckrahmenkörper mit einem ersten Rahmenkörper und mit einem zweiten Rahmenkörper vorgesehen sind, wobei er erste Rahmenkörper und der zweite Rahmenkörper um eine quer zu der Übergaberichtung verlaufende Drehachse schwenkbar gelagert sind, so dass der erste Rahmenkörper und der zweite Rahmenkörper die Palette in einer ersten Schwenkposition des Abdeckrahmenkörpers von oben und von einer ersten Seite einerseits und in einer zweiten Schwenkposition des Abdeckrahmenkörpers von oben und von einer zur ersten Seite gegenüberliegenden Seite abdecken.
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Nach der Erfindung ist ein schwenkbarer Abdeckrahmenkörper vorgesehen, der einen Rahmenkörper zur Abdeckung der Palette von einer Seite desselben her und einen weiteren Rahmenkörper zur Abdeckung der Palette von oben her aufweist. Der Abdeckrahmenkörper ist an einem Gestell schwenkbar von einer ersten Schwenkposition in eine zweite Schwenkposition und vice versa verschwenkbar, so dass in der ersten Schwenkposition die Palette von dem ersten Förderorgan an den Übergabeort abgelegt werden kann und gleichzeitig eine Person auf der gegenüberliegenden Seite durch den einen Rahmenkörper geschützt ist. Würde ein Bediener des ersten Förderorgans, beispielsweise eines Gabelstaplers, unachtsam die Palette zu weit in Übergaberichtung bewegen, würde der eine Rahmenkörper dies verhindern. Der eine Rahmenkörper ist quasi ein Abprallkörper für die Palette, so dass eine dahinterstehende Person nicht verletzt werden kann. Die Freigabe bzw. Übergabe der Palette an das zweite Förderorgan, beispielsweise eines Handhubwagens, erfolgt, nachdem der Abdeckrahmenkörper in die zweite Schwenkposition verschwenkt worden ist. In diesem Fall ist die Seite, die in der ersten Schwenkposition abgedeckt ist, freigelegt, so dass das zweite Förderorgan die Palette erfassen und weiterfördern kann. Der eine und andere Rahmenkörper werden wechselweise zur Abdeckung von oben und zur Seite eingesetzt, in Abhängigkeit von der Schwenkposition.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist der Abdeckrahmenkörper in der ersten und zweiten Schwenkposition symmetrisch zu einer vertikalen Mittelebene der Vorrichtung und/oder dem Gestell angeordnet. Die Schutzvorrichtung weist somit einen relativ einfachen Aufbau auf. Das Verschwenken erfolgt in und entgegen der Übergaberichtung.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist der Abdeckrahmenkörper eine durchgehende Diagonalstrebe auf, die sich durchgehend in einem ersten und zweiten Rahmenkörper erstreckt und die in einem mittleren Bereich derselben schwenkbar bezüglich einer ersten Drehachse gelagert ist. Die Diagonalstrebe bildet eine Basis des ersten Rahmenkörpers und des zweiten Rahmenkörpers. Die Diagonalstrebe gibt den maximalen Schwenkwinkel zwischen der ersten Schwenkposition und der zweiten Schwenkposition vor. Der Schwenkwinkel überstreicht einen überstumpfen Winkel.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Diagonalstrebe an einem ersten Ende derselben gelenkig mit einem starren Rahmenteil des ersten Rahmenkörpers und an einem zweiten Ende gelenkig mit einem starren Rahmenteil des zweiten Rahmenteils verbunden. Die Rahmenteile bewirken je nach Schwenklage eine Abdeckung zur Seite oder nach oben hin.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das Rahmenteil des ersten Rahmenkörpers mit einer ersten Stützstrebe verbunden, die um eine zweite Drehachse schwenkbar gelagert ist. Ferner ist das Rahmenteil des zweiten Rahmenkörpers mit einer zweiten Stützstrebe verbunden, die um eine dritte Drehachse schwenkbar gelagert ist. Da die Rahmenteile des ersten Rahmenkörpers und des zweiten Rahmenkörpers jeweils gelenkig mit der ersten Stützstrebe bzw. mit der zweiten Stützstrebe verbunden sind, überstreichen die erste und zweite Stützstrebe beim Verbringen derselben von der ersten Schwenkposition in die zweite Schwenkposition und vice versa jeweils einen Schwenkwinkel von 180°. Der Abdeckrahmenkörper erhält sowohl in der ersten Schwenkposition als auch in der zweiten Schwenkposition eine definierte eindeutige Lage des ersten und zweiten Rahmenteils, wobei das eine nach oben hin abdeckt und das andere zur Seite hin.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung erstrecken sich die erste Stützstrebe und die zweite Stützstrebe und die Diagonalstrebe in einer gemeinsamen Ebene. Lagerpunkte der ersten Drehachse, der zweiten Drehachse und der dritten Drehachse verlaufen in dieser Ebene. Zur besseren Stabilität umfasst das Gestell zwei in einem Abstand quer zur Übergaberichtung verlaufende Gestellsäulen, an denen jeweils die drei Drehachsen angeordnet sind.
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Nach einer Weiterbildung der Erfindung weist das Rahmenteil des ersten Rahmenkörpers und des zweiten Rahmenkörpers eine Mehrzahl von Rahmenstreben auf, die an gegenüberliegenden Seiten jeweils mit Diagonalstreben und mit der ersten Stützstrebe auf der einen Seite und der zweiten Stützstrebe auf der anderen Seite verbunden sind. Die Anzahl der Rahmenstreben ist so gewählt, dass ein ausreichender Schutz gewährleistet ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Seitenansicht einer Schutzvorrichtung für eine Palettenaufgabe in einer ersten Schwenkposition, in der eine Palette von einem ersten Förderorgan zu dem Übergabeortbewegt wird,
- 2 eine perspektivische Darstellung eines Abdeckrahmenkörpers in einer ersten Schwenkposition desselben,
- 3 eine Seitenansicht des Abdeckrahmenkörpers in der ersten Schwenkposition,
- 4 eine Seitenansicht des Abdeckrahmenkörpers in der zweiten Schwenkposition und
- 5 eine Vorderansicht des Abdeckrahmenkörpers in der ersten Schwenkposition.
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Eine Schutzvorrichtung für eine Palettenaufgabe ist an einem Übergabeort 1 angeordnet, an dem eine Palette 2 (mit Gütern bestückt) von einem ersten Förderorgan 3 einem zweiten Förderorgan 4 übergeben wird. Wie aus 1 ersichtlich ist, bewegt sich das als ein Gabelstapler ausgebildete erste Förderorgan 3 mit seinen die Palette 2 tragenden Gabelzinken 5 einer Übergaberichtung 6 bis der Übergabeort 1 erreicht ist. Das zweite Förderorgan 4 ist als ein Hubwagen ausgebildet.
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Die Schutzvorrichtung umfasst im Wesentlichen einen Abdeckrahmenkörper 7, der an einem Gestell 8 schwenkbar gelagert ist. Das Gestell 8 weist zwei in einem Abstand zueinander angeordnete Gestellsäulen 9 auf. Eine gedachte vertikale Verbindungsebene zwischen den Gestellsäulen 9 verläuft senkrecht zu der Übergaberichtung 6. Das Gestell 8 ist auf einem erhöhten Plateau 10 angeordnet, das einen vertikalen Abstand hV zu einer Fahrbahn 11 aufweist, auf dem das erste Förderorgan 3 bewegt wird. Das Gestell 8 ist untenseitig beispielsweise über Verschraubung fest mit dem Plateau 10 verbunden. Das Gestell 8 ist starr ausgebildet.
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Der Abdeckrahmenkörper 7 weist einen ersten Rahmenkörper 12 und einen zweiten Rahmenkörper 13 auf, die in unterschiedliche Richtungen orientiert angeordnet sind. Der erste Rahmenkörper 12 ist in einer ersten Schwenkposition 14 des Abdeckrahmenkörpers 7 auf einer dem zweiten Förderorgan 4 zugewandten Seite angeordnet, während der zweite Rahmenkörper 13 vertikal nach oben orientiert angeordnet ist und somit die an dem Übergabeort 1 von dem ersten Förderorgan 3 abgestellte Palette 2 von oben her abdeckt.
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In einer zweiten Schwenkposition 15 des Abdeckrahmenkörpers 7, die in 4 dargestellt ist, ist der erste Rahmenkörper 12 nach oben hin orientiert angeordnet unter Abdeckung der Palette 2 von oben, während der zweite Rahmenkörper 13 von dem zweiten Förderorgan 4 abgewandt angeordnet bzw. zum ersten Förderorgan 3 zugewandt orientiert angeordnet ist. In der ersten Schwenkposition 14 ist der erste Rahmenkörper 12 somit auf einer dem zweiten Förderorgan 4 zugewandten ersten Seite und in der zweiten Schwenkposition 15 ist der zweite Rahmenkörper 13 auf einer dem ersten Förderorgan 3 zugewandten, zur ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite orientiert angeordnet.
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Wie aus den 3 und 4 ersichtlich ist, ist der Abdeckrahmenkörper 7 in der ersten Schwenkposition 14 und der zweiten Schwenkposition 15 symmetrisch zu einer vertikalen Mittelebene MV1 der Schutzvorrichtung und/oder des Gestells 8 angeordnet. In der ersten Schwenkposition 14 liegt der erste Rahmenkörper 12 auf dem Plateau 10 an, während in der zweiten Schwenkposition 15 der zweite Rahmenkörper 13 auf dem Plateau 10 anliegt. Das Verharren in der ersten Schwenkposition 14 und in der zweiten Schwenkposition 15 erfolgt durch manuelles Betätigen und Ausnutzung der Schwerkraft des ersten Rahmenkörpers 12 bzw. des zweiten Rahmenkörpers 13.
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Der Abdeckrahmenkörper 7 weist eine durchgehende Diagonalstrebe 16 auf, die sich durchgehend innerhalb des ersten Rahmenkörpers 12 und des zweiten Rahmenkörpers 13 erstreckt. In einem mittleren Bereich der Diagonalstrebe 16 ist dieselbe schwenkbar bezüglich einer ersten Drehachse D1 schwenkbar gelagert.
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Die Diagonalstrebe 16 ist im Bereich eines ersten Endes desselben gelenkig mit einem starren Rahmenteil 17 des ersten Rahmenkörpers 12 und im Bereich eines zweiten Endes desselben gelenkig mit einem starren Rahmenteil 18 des zweiten Rahmenteils 13 verbunden. Das Rahmenteil 17 des ersten Rahmenkörpers 12 und das Rahmenteil 18 des zweiten Rahmenkörpers 13 weisen jeweils eine Anzahl von Rahmenstreben 19 auf, die sich in einer gemeinsamen Rahmenebene R erstrecken.
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Der erste Rahmenkörper 12 umfasst neben der halben Diagonalstrebe 16 darüber hinaus eine erste Stützstrebe 20, die um eine zweite Drehachse D2 schwenkbar gelagert ist. Der zweite Rahmenkörper 13 umfasst eine zweite Stützstrebe 21, die um eine dritte Drehachse D3 schwenkbar gelagert ist. Die erste Stützstrebe 20 ist gelenkig mit einer Rahmenstrebe 19 des ersten Rahmenteils 17 verbunden. Die zweite Stützstrebe 21 ist mit einer Rahmenstrebe 19 des zweiten Rahmenteils 18 gelenkig verbunden.
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Die Diagonalstrebe 16 und die erste Stützstrebe 20 sind jeweils mit derselben längsseitigen Rahmenstrebe 19' des ersten Rahmenteils 17 gelenkig gekoppelt, wobei die Gelenkorte derselben in einem Abstand zueinander angeordnet sind. Die Diagonalstrebe 16 und die zweite Stützstrebe 21 sind mit einer gemeinsamen längsseitigen Rahmenstrebe 19" des zweiten Rahmenteils 18 gelenkig gekoppelt, wobei Gelenkorte derselben in einem Abstand zueinander angeordnet sind.
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Aus 5 ist ersichtlich, dass die Schutzvorrichtung bezüglich einer in der Blattebene gemäß 3 und 4 verlaufende vertikale Mittelebene MV2 symmetrisch angeordnet sind, wobei die längsseitigen Rahmenstreben 19' und 19" über querseitige Rahmenstreben 19'" bzw. 19IV starr miteinander verbunden sind. Die Mittelebene MV2 ist senkrecht zu der vertikalen Mittelebene MV1 angeordnet. Die Diagonalstrebe 16, die erste Stützstrebe 20 und die zweite Stützstrebe 21 erstrecken sich in einer gemeinsamen Ebene E.
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Die Rahmenstreben 19 sowie die Diagonalstrebe 16 und die erste Stützstrebe 20 und die zweite Stützstrebe 21 bilden Verbindungsstreben des Abdeckrahmenkörpers 7. Sie sind vorzugsweise aus einem Metallrohr, beispielsweise aus Edelstahl, gebildet. Dasselbe gilt auch für das Gestell 8, das aus mehreren Streben gebildet ist.
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Wie aus den 3 und 4 ersichtlich ist, befinden sich die zweite Drehachse D2 und die dritte Drehachse D3 in einer gemeinsamen horizontalen Ebene. Die erste Drehachse D1 ist unterhalb der zweiten Drehachse D2 und der dritten Drehachse D3 angeordnet.
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Die Palettenübergabe wird im Folgenden beschrieben.
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Der Abdeckrahmenkörper 7 befindet sich in der ersten Schwenkposition 14, während das erste Förderorgan 3 sich mit der Palette 2 dem Übergabeort 1 nähert. Sobald die Palette 2 an dem Übergabeort 1 auf dem Plateau 10 abgestellt worden ist und der Gabelstapler 3 sich von demselben entfernt hat, kann durch manuelles Betätigen der Abdeckrahmenkörper 7 von der ersten Schwenkposition 14 in die zweite Schwenkposition 15 verschwenkt werden. Hierbei überstreicht die Diagonalstrebe 16 einen überstumpfen Schwenkwinkel φS1 . Im vorliegenden Ausführungsbeispiel besteht der Schwenkwinkel φS1 gleich 290°. Bezüglich einer vertikalen Ebene nimmt die Diagonalstrebe 16 sowohl in der ersten Schwenkposition 14 als auch in der zweiten Schwenkposition 15 einen Winkel von 35° ein. Nach einer alternativen Ausführungsform der Erfindung kann der eingenommen Winkel der Diagonalstrebe 16 in der ersten Schwenkposition 14 und der zweiten Schwenkposition 15 auch im Bereich zwischen 20° und 50° liegen.
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Die erste Stützstrebe 20 und die zweite Stützstrebe 21 überstreichen bei dem Verschwenken des Abdeckrahmenkörpers 7 von der ersten Schwenkposition 14 in die zweite Schwenkposition 15 und vice versa einen Schwenkwinkel φS2 von 180°.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2390198 B1 [0002]
- DE 102009029718 A1 [0002]