DE3835519C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Versorgungsfahrzeug für Flugzeuge mit einer heb- und senkbaren Hauptplattform und einer in eine Ebene mit dieser bringbaren und an eine Be- bzw. Entladeöffnung des Flugzeuges anlegbaren auf einem Zwischenrahmen gelagerten Frontplattform wobei der Zwischenrahmen hydraulische Hubelemente zum Neigen der Frontplattform in Längs- und/oder Querrichtung aufweist.

Versorgungsfahrzeuge, worunter sowohl solche zur Beförderung von Gütern als auch von Personen verstanden werden, müssen in Abhängigkeit vom Beladungszustand des Flugzeuges sogenannten pitch-and-roll-Bewegungen des Flugzeuges folgen können, das heißt Bewegungen des Flugzeuges um eine Längs- und Querachse, wobei diese sich in aller Regel überlagern. So ist es beim seitlichen Beladen eines Flugzeuges primär erforderlich, daß die Frontplattform des Versorgungsfahrzeuges durch eine Verschwenkung um deren Querachse der sich veränderten Neigung des Flugzeugrumpfes folgen kann, während beim Beladen in Bug- bzw. Heckbereich in erster Linie eine Schwenkbarkeit um die Längsachse der Frontplattform gegeben sein muß.

Aus der Praxis ist ein Versorgungsfahrzeug für Flugzeuge der genannten Art bekannt, bei dem die Hubelemente als hydraulische Hubzylinder ausgebildet sind, wobei sowohl die Zylinder als auch die Kolbenstangen über kardanische Aufhängungen am Zwischenrahmen bzw. der Frontplattform angelenkt sind. Um sicherzustellen daß die Frontplattform definiert zum Zwi­ schenrahmen geführt werden kann, sind zusätzlich den Hydrau­ likzylindern Kulissenführungen zugeordnet, die gleichfalls im Zwischenrahmen und in der Frontplattform über kardanische Aufhängungen angelenkt sind. Das Versorgungsfahrzeug besitzt aufgrund dieser Ausbildung im Bereich der Frontplattform eine sehr aufwendige, kostspielige Bauweise, nachteilig ist ferner, daß die Abstützung der Frontplattform über die Hydrau­ likzylinder erfolgt und die Kulissenführung infolge der Längenänderung über die Länge des Schwenkwinkels der Front­ plattform ein recht großes Spiel benötigt.

Aus der DE-PS 8 03 020 ist grundsätzlich eine Vorrichtung zum gleichzeitigen und gleichmäßigen Bewegen mehrerer hydraulischer Arbeitskolben einer Hubanlage, selbst bei verschiedener spezifischer Belastung der Arbeitskolben bzw. der Hubanlage, bekannt. In der FR 9 18 096 ist grundsätzlich eine über Lenker verschwenkbare Plattform offenbart.

Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, ein Versorgungsfahrzeug der genannten Art zu schaffen, bei dem pitch-and-roll- Bewegungen des Flugzeuges durch die Frontplattform bei einfachster Bauweise sicher und unkompliziert kompensiert werden können.

Die Lösung der Aufgabe ist für ein Versorgungsfahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 gekennzeichnet durch eine lose aufliegende Frontplattform mit im Bereich der Hubelemente angeordneten Lagerelementen und zwischen der Frontplattform und dem Zwi­ schenrahmen angeordneten Quer- und Längslenkern.

Im Normalzustand, das heißt dann, wenn keine pitch-and-roll- Bewegungen des Flugzeuges ausgeglichen werden müssen, liegt die Frontplattform ausschließlich auf den Lagerelementen auf, die somit die Frontplattform tragen. Sind pitch-and-roll- Bewegungen auszugleichen, werden entsprechend der Bewegung des Flugzeuges die Hubelemente betätigt, das heißt im Sinne einer Ausfahr- oder Einfahrbewegung, wobei dann ein Teil oder alle Lagerelemente von den Hubelementen entlastet werden. Die zwischen der Frontplattform und dem Zwischenrahmen ange­ ordneten Quer- und Längslenker stellen sicher, daß die Brüc­ kenplatte sowohl in Quer- als auch in Längsrichtung definiert zum Zwischenrahmen angelenkt ist.

Gemäß einer besonderen Ausführungsform der Erfindung ist vor­ gesehen daß die Lagerelemente mit der Frontplattform ver­ bunden sind wobei deren jeweils dem Zwischenrahmen zuge­ wandtes Ende ballig ausgebildet ist. Entsprechendes sollte für die Hubelemente gelten, die zweckmäßig als hydraulische Hubzylinder ausgeführt sind mit ballig gestalteten Kolben­ stangenenden. Die ballige Ausbildung der Lagerelemente und der Kolbenstangen der Hubelemente gewährleistet daß die Frontplattform bei einer Neigung um deren Längs- bzw. Quer­ achse ständig einer entsprechend gekrümmten Oberfläche der Lagerelemente bzw. der Hubelemente folgen kann und somit ein Verkanten ausgeschlossen ist.

Vorteilhaft sind vier Hubelemente und vier Lagerelemente vorgesehen, die jeweils in den Ecken eines gedachten Recht­ eckes angeordnet sind. Sind die Hubelemente und Lagerelemente zudem symmetrisch zur Längs- und Querachse der Frontplatt­ form positioniert, kann durch paarweise Beaufschlagung parallel zueinander angeordneter Hubelemente eine Verschwen­ kung der Frontplattform in Längs- oder Querrichtung bewerk­ stelligt werden, eine paarweise Beaufschlagung diametraler Hubelemente ermöglicht eine Neigung der Frontplattform sowohl in Längs- als auch in Querrichtung.

Bevorzugt sind zwei Querlenker und ein Längslenker vorgesehen, wobei einer der Querlenker auf einer Seite des Zwischenrahmens und der anderen Seite der Frontplattform und der andere Querlenker auf der anderen Seite des Zwischenrahmens und der gegenüberliegenden Seite der Frontplattform angreift. Die Wirklinien der Querlenker sollten dabei in zueinander parallelen Ebenen verlaufen sowie senkrecht zur Wirklinie des Längslenkers. Darüber hinaus ist es vorteilhaft, wenn die Querlenker sowie der Längslenker in ihrer Länge verstellbar ausgebildet sind.

Der die Frontplattform tragende Zwischenrahmen kann sowohl starr mit dem Fahrzeug verbunden als auch in diesem heb- und senkbar geführt sein. So ist beispielsweise eine Verwendung bei einem Versorgungsfahrzeug mit einem heb- und senkbaren Kofferaufbau denkbar, mit dem Koffer ist der Zwischen­ rahmen starr verbunden, der auf Höhe der Hauptplattform des Koffers die Frontplattform trägt. Andererseits können sowohl die Hauptplattform als auch der Zwischenrahmen unabhängig voneinander heb- und senkbar sein, insbesondere kann die Frontplattform eine der Hauptplattform entsprechende Größe aufweisen, so daß sie gleichfalls als Ladeplattform fungiert und dazu geeignet ist, große Lasten aufzunehmen. Die Hub- und Senkbewegung der Hauptplattform und des Zwischenrahmens mit der Frontplattform kann durch bekannte Hebemittel erfolgen, beispielsweise kraftbeaufschlagte Scheren oder senkrechtstehende Hydraulikzylinder.

Weitere Merkmale der Erfindung sind in der Beschreibung der Figuren dargestellt.

In den Figuren ist die Erfindung an einer Ausführungsform beispielhaft dargestellt. Es stellt dar:

Fig. 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Ver­ sorgungsfahrzeuges im Bereich des Zwischenrah­ mens und der Frontplattform, teilweise in gebrochener Darstellung gezeigt

Fig. 2 eine Draufsicht auf den Bereich des Zwischen­ rahmens und der Frontplattform mit abgenommener Frontplattform und

Fig. 3 einen Schnitt gemäß der Linie A-A in Fig. 2, veranschaulicht mit aufgelegter Frontplattform.

Die dargestellten Figuren zeigen nur einen Ausschnitt des Versorgungsfahrzeuges für Flugzeuge, nämlich einen im Bereich des fest mit dem Fahrzeug verbundenen oder heb- und senkbar in diesem geführten Zwischenrahmen 1, der eine Frontplattform 2 aufnimmt. Zur Veranschaulichung ist zusätzlich in Fig. 1 das der Frontplattform 2 benachbarte Ende einer heb- und senkbaren Hauptplattform 3 gezeigt, die in dieser Darstellung auf die Höhe der Frontplattform 2 verfahren ist und somit die Möglichkeit besteht, Güter von der Hauptplattform 3 auf die Frontplattform 2 überzuschieben und von dort durch die nicht näher verdeutlichte Be- bzw. Entladeöffnung in der Außenhaut 4 des Rumpfes in das Flugzeug weiterzuschieben.

Im einzelnen ist in der Fig. 2 die Längserstreckung des Zwischenrahmens 1 und der Frontplattform 2 durch die Pfeile B und C verdeutlicht, ferner die Quererstreckung durch die Pfeile D und E die damit eine Längs- und Querrichtung defi­ nieren.

Der Zwischenrahmen 1 ist an seiner Unterseite entsprechend dem baulichen Gegebenheiten des Fahrzeuges bzw. des Hub­ mechanismus für die Frontplattform 1 ausgebildet und weist an seiner Oberseite vier Hydraulikzylinder 5 a bis 5 d auf, die jeweils in den Ecken 6 eines gedachten Rechteckes angeordnet sind, dessen Seiten parallel zur definierten Längsrichtung bzw. Querrichtung verlaufen. Die Hydraulikzylinder 5 a und 5 c sind dabei unterhalb der vorderen dem Flugzeug zugewandten Hälfte der Frontplattform 2 angeordnet, die Hydraulikzylinder 5 b und 5 d im Bereich des hinteren Endes der Frontplattform 2.

Die der jeweiligen, allgemein mit 5 bezeichneten Hydraulikzylinder 5 a bis 5 d weisen jeweils ballig ausgebildete Kolbenstangen 7 auf, mit nach nach außen gewölbten Enden 8, denen eine ebene Unterfläche 9 der Frontplattform 2 zugeordnet ist.

Die Frontplattform 2 weist an ihrer Unterseite vier Lagerelemente 10 a bis 10 d auf, mit entsprechend gestalteten, auf den Zwischenrahmen 1 gerichteten balligen Enden 11, die auf der ebenen Oberfläche 12 des Zwischenrahmens 1 aufliegen. Die einzelnen Lagerelemente 10 a bis 10 d sind benachbart zu den jeweiligen Hydraulikzylindern 5 angeordnet, das heißt es sind die entsprechenden in Anlage mit den Lagerelementen 10 a bis 10 d gelangenden Oberflächen 12 geringfügig zu den Hydraulikzylindern 5 in Richtung des Pfeiles C und nach außen (Pfeil D bzw. Pfeil E) versetzt angeordnet.

Die Frontplattform 2 liegt lose auf dem Zwischenrahmen 1 auf, wobei sie sich dann, wenn keine Ausgleichbewegungen vorgenommen werden müssen, ausschließlich über die Lagerelemente 10 a bis 10 d auf dem Zwischenrahmen 1 abstützt, in diesem Fall sind die Kolbenstangen 7 der Hydraulikzylinder 5 nur so weit ausgefahren, daß sie mit ihren balligen Enden 8 gerade an der Unterfläche 9 der Frontplattform 2 anliegen.

Zur Befestigung der Frontplattform 2 mit dem Zwischenrahmen 3 sind zwischen diesen ein in Längsrichtung sich erstrec­ kender Längslenker 13 und zwei sich in Querrichtung erstrec­ kende Querlenker 14 a und 14 b vorgesehen. Der Längslenker 13 greift einerseits in der Mitte eines im Zwischenrahmen 1 benachbart zu den Hydraulikzylindern 5 b und 5 d angeordneten Querträgers 15, andererseits in der Mitte eines an der Unterseite der Frontplattform 2 benachbart zu den Lagerelementen 10 a und 10 c angeordneten Querträgers 16 an. Die Querlenker 14 a und 14 b sind benachbart der Lagerelemente 10 a bis 10 d bzw. der Oberflächen 12 positioniert; der Querlenker 14 a greift dabei im Bereich des dem Hydraulikzylinder 5 a zugeordneten Lagerelementes 10 a am Zwischenrahmen 1 und im Bereich des dem Hydraulikzylinder 5 c zugeordneten Lagerelementes 10 c an der Frontplattform 2 an, während der Querlenker 14 b im Bereich des dem Hydraulikzylinder 5 b zugeordneten Lagerelementes 10 b an der Frontplattform 2 und im Bereich des dem Hydraulikzylinder 5 d zugeordneten Lagerelementes 10 d am Zwischenrahmen 1 angreift. Alle Angriffspunkte von Längslenker 13 und der Querlenker 14 a, 14 b am Zwischenrahmen 1 bzw. der Frontplatt­ form 2 sind als Bolzenlager 17 ausgebildet mit einer Schwenk­ barkeit der Lenker um jeweils horizontale Achsen. Nicht näher verdeutlicht ist in der Zeichnung der Figuren die Längsver­ stellbarkeit der einzelnen Lenker.

Zum Ausgleich der pitch-and-roll-Bewegung des Flugzeuges werden die Hydraulikzylinder 5 entsprechend der Positions­ vorgabe durch das Flugzeug, das heißt die vorgegebene Stellung der Ladeebene des Flugzeuges im Bereich der Be- bzw. Entladeöffnung aktiviert, wobei entsprechend den Bewegungen der Frontplattform 2, diese entweder nur teilweise auf den Lagerelementen 10 aufliegt oder gar nur von den Hydraulikzylindern 5 getragen wird. So ermöglicht eine gleichsinnige Be­ tätigung der Hydraulikzylinder 5 a und 5 c oder 5 b und 5 d ein Anheben bzw. Absenken der dem Flugzeug zugewandten Kante der Frontplattform 2, ein gleichsinniges Betätigen der Hydrau­ likzylinder 5 a und 5 b oder 5 c und 5 d ein seitliches Kippen der Frontplattform 2 schließlich eine entgegengesetzte Be­ tätigung der diametral zueinander angeordneten Hydraulikzylinder 5 a und 5 d oder 5 b und 5 c ein Kippen der Frontplattform 2 über die Ecken, womit sämtliche möglichen Bewegungen des Flugzeuges ausgeglichen werden können.

Claims (8)

1. Versorgungsfahrzeug für Flugzeuge mit einer heb- und senkbaren Hauptplattform und einer in eine Ebene mit dieser bringbaren und an eine Be- bzw. Entladeöffnung des Flugzeuges anlegbaren, auf einem Zwischenrahmen gelagerten Frontplattform, wobei der Zwischenrahmen hydraulische Hubelemente zum Neigen der Frontplattform in Längs- und/oder Querrichtung aufweist, gekennzeichnet durch eine lose aufliegende Frontplattform (2) mit im Bereich der Hubelemente (5 a, 5 b, 5 c, 5 d) angeordneten Lagerelementen (10 a, 10 b, 10 c, 10 d) und zwischen der Frontplattform (2) und dem Zwischen­ rahmen (1) angeordneten Quer- (14 a, 14 b) und Längslenkern (13).

2. Versorgungsfahrzeug nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerelemente (10 a, 10 b, 10 c, 10 d) mit der Frontplattform (2) verbunden sind, wobei deren jeweils dem Zwischenrahmen (1) zugewandte Enden (11) ballig ausgebildet sind.

3. Versorgungsfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, daß vier Hubelemente (5 a, 5 b, 5 c, 5 d) und vier Lagerelemente (10 a, 10 b, 10 c, 10 d) vorgesehen sind, die jeweils in den Ecken (6) eines gedachten Rechteckes angeordnet sind.

4. Versorgungsfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hubelemente (5 a, 5 b, 5 c 5 d) als hydraulische Hubzylinder mit ballig gestalteten Kolbenstangenenden (8) ausgebildet sind.

5. Versorgungsfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Querlenker (14 a, 14 b) und ein Längslenker (13) vorgesehen sind, wobei einer der Querlenker (14 a) auf einer Seite des Zwischenrahmens (1) und der anderen Seite der Frontplattform (2) und der andere Querlenker (14 b) auf der anderen Seite des Zwi­ schenrahmens (1) und der gegenüberliegenden Seite der Frontplattform (2) angreift.

6. Versorgungsfahrzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich­ net, daß die Wirklinien der Querlenker (14 a, 14 b) in zueinander parallelen Ebenen verlaufen sowie senkrecht zur Wirklinie des Längslenkers (13).

7. Versorgungsfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Quer- (14 a, 14 b) und Längslenker (13) in der Länge verstellbar ausgebildet sind.

8. Versorgungsfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischenrahmen (1) heb- und senkbar ist.