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Die Erfindung betrifft ein Kabelanschlussbauteil für einen Kabelanschlussstecker in Form eines hülsenförmigen Klemmkorbs mit an einem zum Einstecken des Kabels vorgesehenen Ende angeordneten Lamellen mit einander zugewandten parallelen von der radialen Richtung abweichenden Lamellenwänden, die unter radialer Krafteinwirkung zumindest ihre Lage zueinander verändern.
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Derartige Kabelanschlussbauteile sind im Zusammenhang mit Kabelanschlussstecker bekannt. Beispielhaft wird hierzu die
DE 10 2010 017 265 A1 oder die
EP 1 710 886 A1 genannt. Diese hülsenförmig ausgestalteten Klemmkörper werden zusammen mit einer Überwurfmutter über den Außenmantel eines Kabels geschoben. Beim Zusammenschrauben des Kabelanschlusssteckers werden die Lamellen durch die Überwurfmutter unter entsprechender Krafteinwirkung gegen das Kabel geklemmt, um eine ausreichende Zugentlastung sicherzustellen. Dabei spielt der begrenzte Innendurchmesser der Überwurfmutter eine entscheidende Rolle, denn dieser muss klein genug sein, damit im verbauten Zustand der notwendige Anpressdruck auf das Kabel aufgebaut werden kann. Des Weiteren darf der begrenzende Durchmesser der Überwurfmutter nicht kleiner sein als der maximale Durchmesser des Kabels. Bei der Ausgestaltung gemäß dem Stand der Technik ist somit der maximal zu konfektionierende Kabeldurchmesser durch diese Maßgabe begrenzt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit vorzuschlagen, mit der bei gleicher Anschlusssteckergröße größere Kabeldurchmesser noch durch die Überwurfmutter und den Klemmkorb sicher im Hinblick auf Zugentlastung und Torsion verarbeitet werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Kabelanschlussbauteil mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den rückbezogenen Unteransprüchen zu entnehmen.
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Gemäß der Erfindung weisen die Lamellen einen ersten Lamellenabschnitt an dem festen Ende und an dem daran anschließenden freien Ende einen zweiten Lamellenabschnitt auf, wobei der zweite Lamellenabschnitt gegenüber dem ersten Lamellenabschnitt einen größeren Innendurchmesser und einen größeren Außendurchmesser aufweist. An sich ist durch die Überwurfmutter ein begrenzender Durchmesser vorgegeben, so dass bei einer Vergrößerung des Kabeldurchmessers der Anpressdruck auf das Kabel sinkt und damit die zeitgleich gestiegenen mechanischen Anforderungen hinsichtlich Zugentlastung und Torsion nicht mehr erfüllt werden können. Durch die Ausbildung gemäß der Erfindung ist es jedoch möglich, den eigentlich durch den begrenzenden Durchmesser der Überwurfmutter vorgegebenen maximalen Durchmesser des Kabels zu vergrößern, so dass damit größere Kabeldurchmesser konfektioniert werden können. Es kann somit in dem Klemmkorb ein größerer Kabeldurchmesser als bei anderen gleichen Baugrößen eingesteckt werden. Das Maß, für den begrenzenden Durchmesser des Adapters wird damit auf den maximalen Kabeldurchmesser und einen zusätzlichen Luftspalt erhöht. Um den, durch die Vergrößerung des begrenzenden Durchmessers des Adapters sinkenden Anpressdruck auf das Kabel kompensieren zu können, sind die Lamellen des Klemmkorbes radial nach außen vergrößert. Diese Maßnahme wird dabei zum Einen durch das Gewinde der Überwurfmutter im Durchmesser begrenzt und zum anderen durch ein mechanisches Versagen derart, dass der am Umfang der Lamelle im Bereich des zweiten Abschnitts wirkende Hebelarm nur so groß ist, dass die Lamelle nicht in sich verdreht, sondern sich in der durch die Überwurfmutter vorgegebenen Drehrichtung an die nächste Lamelle legt. Durch die Vergrößerung des Außendurchmessers in dem zweiten Abschnitt kann trotzdem eine ausreichende Anpresskraft auf das Kabel über die an sich durchmesserbegrenzte Überwurfmutter aufgebracht werden. Die Größenverhältnisse von erstem Lamellenabschnitt und zweitem Lamellenabschnitt ergeben sich den konstruktiven Vorgaben der Baugröße des jeweiligen Kabelanschlusssteckertyps.
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Durch diese Ausgestaltung ist es möglich, bei gleichem begrenzenden Durchmesser der Überwurfmutter hinsichtlich der grundsätzlich maximalen Kabelstärke bei der Konfektionierung Kabel mit größerem Durchmesser anschließen zu können, als bei herkömmlichen Klemmkörben, welche andernfalls nicht mehr ausreichende Anpresskraft ermöglichen würden.
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Um hohe Spannungen in den Lamellen zu verringern und gleichzeitig den Klemmdurchmesser des verbauten Klemmkorbes noch weiter zu reduzieren, da der Anpressdruck umso höher ist, je kleiner der Klemmdurchmesser ist, werden die Lamellen gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung mindestens auf einer Seite mit einer Schräge versehen. Dies bedeutet, dass die Lamellenbreite auf der Außenseite der Lamelle größer ist, als auf der Innenseite, derart, dass die aneinander zugewandten Lamellenwände mindestens auf einer Seite einen Winkel zur Längsachse des hülsenförmigen Klemmkorbes aufweisen. Die Schräge bzw. die den Winkel aufweisende Lamellenwand kann auf einer oder auf beiden Seiten der Lamellen vorgesehen sein. Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die auf der in Drehrichtung weisende Seite angeordnete Lamellenwand die Schräge mit dem Winkel zur Längsachse des Klemmkorbes vorgesehen. Durch diese Maßnahme wird der Klemmdurchmesser gegenüber einem Klemmdurchmesser ohne Schräge noch einmal verringert.
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Der Winkel mit dem die Lamellenwände gegenüber der Längsachse gekippt sind beträgt 1 Grad bis 20 Grad, vorzugsweise 3 Grad bis 5 Grad. Dabei ist zweckmäßigerweise der Winkel, der von der Länge und Breite der Lamelle sowie dem von den freien Lamellenenden gebildeten Klemmdurchmesser bestimmt ist, so auszuwählen, dass eine mechanisch stabile restliche Lamellenbreite an den freien, den Klemmdurchmesser bildenden Lamellenenden erhalten bleibt. Das bedeutet, dass der Winkel mit der die eine oder auch beide Lamellenseitenwände abgeschrägt ist, abhängig von Steckergröße und dem damit anzuschließenden Kabel variieren kann in dem Maß, dass am freien Ende ein mechanisch stabiles Lamellenende verbleibt.
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Mit der vorstehend beschriebenen Ausgestaltung ist es somit möglich, für die Konfektionierung Kabel mit einem größeren Durchmesser vorzusehen und zugleich die gestiegenen mechanischen Anforderungen an Zugentlastung und Torsion zu erfüllen.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung benannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar. Zur Ausführung der Erfindung müssen nicht alle Merkmale des Anspruchs 1 verwirklicht sein, auch können einzelne Merkmale des unabhängigen Anspruchs durch andere offenbarte Merkmale oder Merkmalskombinationen ersetzt werden. Sämtliche aus den Ansprüchen, der Beschreibung oder der Zeichnung hervorgehenden Merkmale und/oder Vorteile einschließlich konstruktive Einzelheiten, räumliche Anordnung und Verfahrensschritte können sowohl für sich als auch in verschiedenen Kombinationen erfindungswesentlich sein. In den Figuren werden gleiche oder ähnliche Bauteile mit gleichen oder ähnlichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Es stellen dar:
- 1 eine Explosivzeichnung eines Kabelanschlusssteckers mit dem Kabelanschlussbauteil und der damit zusammenwirkenden Überwurfmutter zur Anbringung an einen Kabelanschlusssteckerteil;
- 2 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Klemmkorbes;
- 3 die Draufsicht auf den Klemmkorb gemäß 2;
- 4 eine Ausschnittsvergrößerung einer Lamelle mit dem Winkel der Seitenwandflächen aus 5A; und
- 5 der Klemmkorb (5A) und zwei Teilansichten auf den zweiten Lammellenabschnitt (5B) und auf den ersten Lamellenabschnitt (5C).
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1 zeigt den Kabelanschlussstecker mit einer Überwurfmutter 1 mit Gewinde zum Verbinden mit einem Kabelanschlusssteckerteil 15. Die Überwurfmutter 1 umgreift ein Kabelanschlussteil in Form eines Klemmkorbes 2 um ein darin befindliches elektrisches Kabel beim Aufschrauben auf das Kabelanschlusssteckerteil 15 mit ihrem kabelseitigen Ende in bekannter Art und Weise zu klemmen.
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2 zeigt den hülsenförmigen Klemmkorb 2 mit einem Führungsbereich 3 mit dem der Klemmkorb 2 in dem Kabelanschlusssteckerteil 15 mit weiteren eventuell erforderlichen Bauteilen für den Kabelanschlusssteckerteil 15 in Verbindung gebracht wird. Im Anschluss an den Führungsbereich 3 befindet sich der Lamellenbereich 4, in den ein nicht dargestelltes Kabel eingeführt wird. Der Lamellenbereich 4 weist Lamellen 5 mit einem Spalt 9 zwischen den Lamellen 5 sowie Lamellenaußenseiten 10 und Lamelleninnenseiten 11 auf. Die Lamellen 5 weisen einen ersten Lamellenabschnitt 6 auf, der am festen Ende dem Führungsbereich 3 zugewandt angeordnet ist. Daran schließt sich ein zweiter Lamellenbereich 7 an, der radial vergrößert ist und dessen Außendurchmesser und dessen Innendurchmesser größer ist als der Außendurchmesser und der Innendurchmesser des ersten Lamellenabschnitts 6. Jede Lamelle weist eine Lamellenseitenwand 8 und eine gegenüberliegende Lamellenseitenwand 8' auf, wobei die Lamellenseitenwand 8 in Drehrichtung zeigt, in die die Überwurfmutter die Lamellen 5 beim Aufschrauben verdreht.
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In 3 ist die Drehrichtung mit einem Pfeil angedeutet und zeigt die einzelnen Lamellen 5 mit ihrer Lamellenaußenseite 10 mit den in Drehrichtung weisenden Lamellenseitenwänden 8. Nicht richtig sichtbar sind die gegen die Drehrichtung weisenden Lamellenseitenwände 8' sowie die Lamelleninnenseite 11. In dem Ausführungsbeispiel ist die in Drehrichtung weisende Lamellenseitenwand 8 mit einem Winkel α versehen, während die andere Lamellenseitenwand 8' diesen Winkel α nicht aufweist und infolge dessen nicht mit einer Schräge versehen ist. Diese Lamellenseitenwand 8' verläuft somit parallel zur Längsachse des Klemmkorbes 2. In der Darstellung gemäß 4 ist eine Lamellenseitenwand 8 einer Lamelle 5 dargestellt, die mit einem Winkel α zu der Längsachse des Klemmkorbes 2 und damit in der 4 auch zur Lamellenseitenwand 8' der vorherigen Lamelle 5 angeordnet ist. Die schräge Anordnung der Lamellenseitenwand 8 bewirkt, dass der Klemmdurchmesser im verbauten Zustand auf die ausgezogene Linie 14 gegenüber einem Klemmdurchmesser ohne Schräge, wie mit der gestrichelten Linien 13 dargestellt, reduziert werden kann. Im unverbauten Zustand ist der lichte Durchmesser der freien Enden 16 der Lamellen 5 aus der strichpunktierten Kreislinie 12 ersichtlich. In einer Ausführungsform beträgt der Winkel α 3 bis 5 Grad.
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5A zeigt eine Seitenansicht des Klemmkorbs 2, aus der auch die vergrößerte Teilansicht in 4 stammt, sowie die Ansichtslinien für die 5B und 5C. 5B zeigt den zweiten Lamellenabschnitt 6 entlang der Linie 2 und 5C eine Ansicht auf den ersten Lamellenabschnitt entlang der Linie 1. Der Hebelarm 17 und die tangential wirkende Kraft 18 in dem zweiten Lamellenabschnitt ( 5B) und dem ersten Lamellenabschnitt (5c) sind ersichtlich.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010017265 A1 [0002]
- EP 1710886 A1 [0002]