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Die Erfindung betrifft eine Behälteranordnung zur Aufnahme von insbesondere säure- oder laugehaltige Flüssigkeiten aufweisenden Stoffgemischen.
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Eine Behälteranordnung im Sinne der Erfindung ist ein Großbehälter, wie er in der Landwirtschaft oder in der Industrie zur Aufnahme von Jauche, Gülle, Festmist, Silage und/oder dergleichen zum Einsatz kommt. Ferner findet eine derartige Behälteranordnung in Biogasanlagen Verwendung, wobei sie hier der Aufnahme zu vergasender Biomaterialien dient.
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Derartige Behälteranordnungen bzw. Großbehälter sind aus dem Stand der Technik an sich bekannt, weshalb es eines gesonderten druckschriftlichen Nachweises an dieser Stelle nicht bedarf.
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Von grundsätzlicher Problematik bei vorbekannten Behälteranordnungen ist, dass die davon aufgenommenen Stoffgemische säure- oder laugehaltige Flüssigkeiten beinhalten, die das Material, aus dem die Behälteranordnungen gebildet sind, stark beanspruchen, was auf die Dauer dazu führen kann, dass es hinsichtlich der Behälteranordnungen zu ungewollten Undichtigkeiten und/oder Korrosionsschäden kommt. In der Konsequenz solcher Undichtigkeiten und/oder Korrosionsschäden kann es zu einem zumindest teilweisen Austritt des von einer Behälteranordnung bevorrateten Stoffgemisches kommen, was zu einer Kontamination des die Behälteranordnung umgebenden Erdbodens und/oder der die Behälteranordnung umgebenden Atmosphäre führt.
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Undichtigkeiten und/oder Korrosionsschäden treten bei Behälteranordnungen je nach Bauform nach ca. 15 bis 20 Jahren ab Erstinbetriebnahme auf. Sobald derartige Undichtigkeiten und/oder Korrosionsschäden auftreten, ist ein ordnungsgemäßer Betrieb der Behälteranordnung nicht mehr möglich, so dass ein Abriss der Behälteranordnung zu erfolgen hat, da auch eine Umwidmung in der Verwendung der Behälteranordnung nicht möglich ist. Die Lebensdauer vorbekannter Behälteranordnungen beträgt damit je nach Bauform zwischen ca. 15 und 20 Jahren.
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Es ist ausgehend vom Vorbeschriebenen die Aufgabe der Erfindung, eine Behälteranordnung der eingangs genannten Art bereitzustellen, die konstruktiv weniger anfällig für ungewollte Undichtigkeiten ist, und dies bevorzugterweise bei gleichzeitiger Erhöhung der möglichen Nutzungsdauer, das heißt einer Verlängerung der Lebenszeit.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung vorgeschlagen, eine Behälteranordnung zur Aufnahme von insbesondere säurehaltige Flüssigkeiten aufweisenden Stoffgemischen, mit einem Außenbehälter und einem davon aufgenommenen Innenbehälter, wobei der Außenbehälter eine umlaufende Außenbehälterwand aus Beton und/oder Stahl aufweist und als Stützeinrichtung für den Innenbehälter dient, wobei der Innenbehälter eine innenseitig der Außenbehälterwand umlaufende Innenbehälterwand aufweist, die zweischichtig ausgebildet ist und über eine Trägerschicht und eine Versiegelungsschicht verfügt, wobei die Trägerschicht an der Außenbehälterwand innenseitig angeordnet ist und die Versiegelungsschicht trägt, wobei die Versiegelungsschicht eine auf die Trägerschicht aufgebrachte, säure- und/oder laugebeständige und flüssigkeitsdichte Polymerbeschichtung ist.
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Behälteranordnungen nach dem Stand der Technik verfügen über einen einfach ausgebildeten Behälter, der je nach Bauform eine Behälterwand aus Beton und/oder Stahl aufweist. Als Stahl kommt aus Korrosionsschutzgründen insbesondere Edelstahl in Frage. Doch auch die Verwendung von Edelstahl kann bei Behälteranordnungen nach dem Stand der Technik das Auftreten von ungewollten Undichtigkeiten auf Dauer nicht verhindern. Denn konstruktionsbedingt ist die Behälterwand eines Edelstahlbehälters aus einzelnen Edelstahlplatten gebildet, die unter Einbringung eines Dichtmaterials miteinander verbunden, vorzugsweise verschraubt sind. Dieses Dichtmaterial kann auf Dauer dem Kontakt mit dem vom Behälter aufgenommenen säurehaltigen Stoffgemisch nicht Stand halten, so dass es insbesondere zu ungewollten Undichtigkeiten im Bereich der Stoßfugen zweier benachbarter Edelstahlplatten kommt. Selbiges gilt im Falle einer aus Beton gebildeten Behälterwand, da sich die aus dem bevorrateten Stoffgemisch freisetzende Säure regelrecht durch den ungeschützten Beton frisst.
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In Abkehr zur vorbekannten Behälterbauform wird mit der Erfindung eine Behälteranordnung vorgeschlagen, die über einen Außenbehälter einerseits und einen Innenbehälter andererseits verfügt. Dabei kommen den nach der Erfindung vorgesehenen Behältern unterschiedliche Funktionen zu. Der Außenbehälter dient als Stützeinrichtung für den Innenbehälter, er ist mithin konstruktiv dafür vorgesehen, dynamischen und statischen Belastungen Stand zu halten. Er dient mithin als kraftaufnehmendes Traggerüst für den Innenbehälter.
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Der Innenbehälter dient indes dazu, eine dauerhafte Flüssigkeitsabdichtung zu gewährleisten. Damit ist es der Innenbehälter, der dafür Sorge trägt, dass es im bestimmungsgemäßen Betrieb der Behälteranordnung nicht zu ungewollten Undichtigkeiten kommt.
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Die erfindungsgemäße Unterteilung im Außenbehälter einerseits und Innenbehälter andererseits gestattet es, für die den Behältern jeweils zukommenden Funktionen eine optimierte Materialwahl zu treffen. Denn einerseits muss nicht der Außenbehälter auch die Funktion der Abdichtung und der Innenbehälter nicht auch die Funktion der Abstützung übernehmen.
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Der Außenbehälter verfügt über eine Außenbehälterwand, die vorzugsweise aus Beton und/oder Stahl gebildet ist. Damit entspricht ein Außenbehälter nach der Erfindung den nach dem Stand der Technik bislang eingesetzten Behältern.
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Der Innenbehälter weist eine innenseitig der Außenbehälterwand des Außenbehälters umlaufende Innenbehälterwand auf, die erfindungsgemäß zweischichtig ausgebildet ist. Dabei verfügt die Innenbehälterwand über eine Trägerschicht einerseits und eine Versiegelungsschicht andererseits. Die Versiegelungsschicht ihrerseits ist eine auf die Trägerschicht aufgebrachte, säure- und/oder laugebeständige und flüssigkeitsdichte Polymerbeschichtung. Diese Polymerbeschichtung sorgt für die eigentliche flüssigkeitsdichte Ausgestaltung der Behälteranordnung. Dabei ist die Polymerbeschichtung säure- und/oder laugebeständig, so dass eine dauerhaft flüssigkeitsdichte Ausgestaltung gegeben ist.
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Die Trägerschicht ist an der Außenbehälterwand innenseitig angeordnet und trägt auf ihrer der Außenbehälterwand abgewandten Seite die Versiegelungsschicht. Damit dient die Trägerschicht als Brückenschicht zwischen Außenbehälterwand und Versiegelungsschicht.
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Im Ergebnis der erfindungsgemäßen Ausgestaltung steht eine Behälteranordnung, dergemäß funktional zwischen Außenbehälter einerseits und Innenbehälter andererseits unterschieden ist. Der Außenbehälter dient dem Innenbehälter als Stützeinrichtung und der Innenbehälter gewährleistet seinerseits die Dichtigkeit der Behälteranordnung. Dabei ist der Innenbehälter seinerseits zweischichtig ausgebildet und stellt als Versiegelungsschicht eine Polymerbeschichtung bereit, die säure- und/oder laugebeständig und flüssigkeitsdicht ist.
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Damit ist die erfindungsgemäße Behälteranordnung in vorteilhafterweise gegenüber Chemikalien und Gasen in hohem Maße widerstandfähig und zudem zuverlässig säure- und/oder laugebeständig. Zudem wird in Folge der Anordnung der Versiegelungsschicht auf der Trägerschicht ein synergetischer Effekt dahingehend erzielt, dass eine hohe Abriebsfestigkeit sowie eine hohe Rissüberbrückung gegeben sind. Dies gestattet es in vorteilhafterweise, Behälteranordnungen nach der Erfindung hinsichtlich ihrer Verwendung auch umwidmen zu können. Eine solche Umwidmung ist bei Behälteranordnungen nach dem Stand der Technik ausgeschlossen.
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Die nach der Erfindung vorgesehene Polymerbeschichtung ist zudem trinkwassergeeignet, womit das Anwendungsspektrum der Behälteranordnung nach der Erfindung im Vergleich zu aus dem Stand der Technik vorbekannten Behälteranordnungen vergrößert ist.
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Insgesamt ist mit der Behälteranordnung nach der Erfindung eine Konstruktion gegeben, die im Vergleich zum Stand der Technik sehr viel langlebiger ist und die sicher vermeidet, dass es zu ungewollten Undichtigkeiten insbesondere in Folge von säure- und/oder laugebedingten Korrosionen kommt.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung ist nicht nur für Neubauten geeignet, sondern zum Zwecke der Sanierung auch für Altbauten. Auch insofern erbringt die erfindungsgemäße Ausgestaltung in vorteilhafterweise einen synergetischen Effekt.
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Im Falle eines Neubaus wird zunächst ein Behälter aus Beton und/oder Stahl erstellt, wie dies Stand der Technik ist. Ein solcher Behälter dient dann als Außenbehälter im Sinne der Erfindung und wird mit einem Innenbehälter der schon vorbeschriebenen Art ausgerüstet. Im Ergebnis steht dann eine Behälteranordnung nach der Erfindung. Von Vorteil dieser Ausgestaltung ist dabei nicht nur die erreichte Säure- und/oder Laugebeständigkeit und dauerhafte flüssigkeitsdichte Ausgestaltung, sondern auch, dass die Trägerschicht des Innenbehälters zugleich als Isolierschicht für den Außenbehälter dienen kann.
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Bei einem aus dem Stand der Technik bekannten Behälter bedarf es je nach späterem Verwendungszweck einer thermischen Isolation desselben, sei es, dass vom Behälter bevorratete Stoffgemisch auf einer bestimmten Mindesttemperatur zu halten oder die den Behälter umgebene Atmosphäre vor einem zu starken Wärmeeintrag zu schützen. Eine solche thermische Isolation kann nach dem Stand der Technik entweder behälterinnenseitig oder behälteraußenseitig ausgebildet sein.
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Gemäß der erfindungsgemäßen Behälteranordnung kommt hinsichtlich des Innenbehälters ohnehin eine Trägerschicht zum Einsatz. Diese Trägerschicht kann in vorteilhalfterweise als thermische Isolationsschicht ausgebildet sein. Damit erübrigt es sich in vorteilhafterweise, eine separate thermische Isolation vorzusehen, wie dies nach dem Stand der Technik erforderlich ist. Auch insofern stellt sich ein synergetischer Effekt ein, denn die nach der Erfindung vorgesehene Trägerschicht dient einerseits als Brückenschicht zwischen Versiegelungsschicht und Außenbehälter sowie anderseits als thermische Isolation. Dies erbringt bei der Neuerstellung einen signifikanten Kostenvorteil.
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Die Behälteranordnung nach der Erfindung ermöglicht aber nicht nur einen säure- und/oder laugebeständigen und dauerhaft flüssigkeitsdichten Neubau, sondern auch eine Sanierung von Bestandsbehältern, so dass nach Abschluss einer bestimmungsgemäß durchgeführten Sanierung eine säure- und/oder laugebeständige und dauerhaft flüssigkeitsdichte Behälteranordnung entsteht.
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Im Sanierungsfall dient ein sanierungsbedürftiger Behälter nach dem Stand der Technik als Außenbehälter im Sinne der Erfindung. Dieser wird im Rahmen einer Sanierung mit einem Innenbehälter nach der erfindungsgemäßen Ausgestaltung ausgerüstet, so dass im Ergebnis der Sanierung eine Behälteranordnung nach der Erfindung steht. Die Erfindung betrifft deshalb nicht nur eine Behälteranordnung der vorbeschriebenen Art, sondern auch einen Innenbehälter als solchen. Mit der Erfindung wird deshalb zur Lösung der vorstehenden Aufgabe ferner vorgeschlagen ein Innenbehälter zur Anordnung in einem Außenbehälter, mit einer Innenbehälterwand, die sich gegenüber einer vom Außenbehälter bereitgesellten Außenbehälterwand abstützt, wobei die Innenbehälterwand zweischichtig ausgebildet ist und über eine Trägerschicht und eine Versiegelungsschicht verfügt, wobei die Trägerschicht an der Außenbehälterwand innenseitig angeordnet ist und die Versiegelungsschicht trägt, wobei die Versiegelungsschicht eine auf die Trägerschicht aufgebrachte, säure- und/oder laugebeständige und flüssigkeitsdichte Polymerbeschichtung ist.
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Im Falle einer Sanierung wird ein flüssigkeitsundichter und daher sanierungsbedürftiger Behälter als Außenbehälter im Sinne der Erfindung genutzt. In einem ersten Sanierungsschritt ist die Behälterwand innenseitig zu reinigen. Dabei ist eine Grobreinigung ausreichend, da die Versiegelungsschicht des späteren Innenbehälters nicht direkt, sondern unter Zwischenordnung der Trägerschicht aufgebracht wird. Insofern bedarf es nur einer solchen Vorreinigung des gebrauchten Bestandsbehälters, die hinreichend ist, um eine bestimmungsgemäße Anordnung der Trägerschicht auf der Innenseite der Behälterwand zu gewährleisten. In den meisten Fällen reicht für eine solche Reinigung eine Wasserhochdruck- und/oder Sandstrahlreinigung.
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Sobald die Innenseite des Bestandsbehälters gereinigt ist, wird diese mit einer Trägerschicht nach der Erfindung ausgekleidet. Abschließend wird innenseitig der Trägerschicht die Versiegelungsschicht ausgebildet, so dass im Endergebnis ein erfindungsgemäßer Innenbehälter steht. Dieser ist in schon vorbeschriebener Weise säurefest und flüssigkeitsdicht, so dass eine Weiternutzung des an sich flüssigkeitsundichten Altbehälters stattfinden kann.
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Die Ausrüstung eines flüssigkeitsundichten Altbehälters mit einem Innenbehälter zur Ausbildung einer Behälteranordnung nach der Erfindung erbringt in vorteilhafterweise einen Großbehälter, der gesetzeskonform zur Aufnahme von insbesondere säurehaltige Flüssigkeiten aufweisenden Stoffgemischen geeignet ist. Nach einer Ausrüstung eines Bestandsbehälters mit einem Innenbehälter nach der Erfindung ist in vorteilhafterweise auch eine Behälterumwidmung möglich. Insbesondere in Industrieanlagen genutzte Behälter nach dem Stand der Technik können so wieder verwendbar gemacht werden, und dies auch für andere Anwendungszwecke. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung gestattet es mithin, Stahl- und/oder Betonbehälter zu sanieren und zu schützen, und zwar sowohl in der Landwirtschaft als auch in der Industrie.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Trägerschicht Polystyrol (PS) aufweist. Besonders bevorzugt ist der Einsatz von extrudierten Polystyrol (XPS). Extrudiertes Polystyrol hat dabei den Vorteil, dass es besonders einfach verarbeitet werden kann, was insbesondere im Sanierungsfall von Vorteil ist. Zudem hat Polystyrol wärmeisolierende Eigenschaften, womit die Trägerschicht zugleich auch als Isolationsschicht für den Außenbehälter dient.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Trägerschicht aus Platten aus Polystyrol, vorzugsweise aus extrudieren Polystyrol gebildet ist. Die Plattenausgestaltung der Trägerschicht ist aus insbesondere zwei Gründen von Vorteil. Zum einen kann insbesondere im Sanierungsfall eine einfache Ausgestaltung der Trägerschicht erreicht werden, indem eine Mehrzahl von Einzelplatten nacheinander zur Ausbildung der Trägerschicht innenseitig des Außenbehälters angeordnet werden. Dabei kann ein Zuschnitt einzelner Platten in einfacher Weise händisch mittels eines dafür geeigneten Schnittwerkzeuges, beispielsweise eines Cutters erfolgen. Es ist so in einfacher Weise eine individuelle Anpassung von Einzelplatten an die Baugegebenheiten möglich, was insbesondere im Sanierungsfall von Vorteil ist. Die Plattenausgestaltung der Trägerschicht hat ferner den Vorteil, dass industriell vorgefertigte Platten eingesetzt werden können, die in ihrer Oberflächenausgestaltung definierte Eigenschaften haben. Insbesondere sind die Platten auf ihren Großseiten eben ausgebildet, was den späteren Auftrag einer Versiegelungsschicht auf die Trägerschicht vereinfacht. Zudem wird ein visuell ansprechender Eindruck geschaffen.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Platten der Trägerschicht mit der Außenbehälterwand verklebt sind. Es kann so eine dauerhafte Fixierung der Platten erreicht werden. Für eine bestimmungsgemäße Montage und spätere bestimmungsgemäße Verwendung der erfindungsgemäßen Behälteranordnung ist es aber auch ausreichend, nur eine solche Verklebung der einzelnen Platten mit der Außenbehälterwand vorzusehen, die als Montagefixierung dient. Im Betrieb der erfindungsgemäßen Behälteranordnung, wenn diese also mit einer Flüssigkeit und/oder einem Stoffgemisch befüllt ist, kann sich die allein zur Montagefixierung dienende Verklebung auch lösen. Ein Abfallen der Platten von der Außenbehälterwand steht nicht zu befürchten, da sie einerseits von der Außenbehälterwand selbst und andererseits von der bevorrateten Flüssigkeit und/oder dem bevorrateten Stoffgemisch in Position gehalten werden. Auch eine Entleerung der Behälteranordnung bei gelösten Verklebungsstellen ist unproblematisch, da die auf die Trägerschicht aufgebrachte Versiegelungsschicht die einzelnen Platten der Trägerschicht in Position hält.
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Bevorzugt ist indes nur eine punktuelle Verklebung der einzelnen Platten mit der Außenbehälterwand, weil so eine Hinterlüftung der Trägerschicht ermöglicht ist, was insbesondere dann von Vorteil ist, wenn sich zwischen Außenbehälterwand und Trägerschicht themperaturbedingt Kondenswasser bilden sollte. Dies kann bei einer nur punktuellen Verklebung durch den hierdurch geschaffenen freien Spaltraum zwischen Außenbehälterwand und Trägerschicht abgeführt werden und/oder es ist eine Belüftung dieses Spaltraums möglich.
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Um den Belüftungsspalt zwischen Außenbehälterwand und Trägerschicht zu vergrößern, kann zudem vorgesehen sein, in die der Außenbehälterwand zugewandte Seite der Trägerschicht Ausnehmungen beispielsweise in Form von Nuten einzubringen. Derartige Nuten können zu einem Kanalsystem miteinander gekoppelt sein, was im Bedarfsfall eine verbesserte Hinterlüftung der Trägerschicht gestattet.
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Alternativ oder in Kombination mit einem Verkleben der Platten kann auch vorgesehen sein, dass die Kanten von im endmontieren Zustand benachbarten Platten mit einer zueinander korrespondierenden Hinterschnittkontur ausgerüstet sind. So kann beispielsweise vorgesehen sein, dass benachbarte Platten formschlüssig beispielsweise nach Art einer Schwalbenschwanzausgestaltung ineinander greifen. Dies erbringt eine zusätzliche Stabilisierung und mechanische Verbindung von benachbarten Platten. Bei einer solchen formschlüssigen Verbindung von benachbarten Einzelplatten kann gegebenenfalls auf die Verklebung der Platten mit der Außenbehälterwand verzichtet werden.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Platten mit der Außenbehälterwand verdübelt, verbolzt, vernietet und/oder verschraubt sind. Ein solches Verbinden der Platten mit der Außenbehälterwand kann in Kombination oder alternativ zu einem Verkleben erfolgen. Insbesondere bei aus Beton gebildeten Außenbehälterwänden findet bevorzugterweise ein Verdübeln der Platten statt, weil je nach Untergrund ein Verkleben nicht möglich ist oder eine aufwendige Vorbereitung der Außenbehälterwand erforderlich machen würde.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Spalt zwischen zwei im endmontierten Zustand benachbarten Platten abgedichtet ist. Eine solche Abdichtung sorgt in vorteilhafterweise dafür, dass eine im Weiteren auf die Trägerschicht aufzubringende Versiegelungsschicht fehlerfrei ausgebildet wird. Denn durch die Abdichtung der Spalte ist sichergestellt, dass das zum Zeitpunkt der Ausbildung der Versiegelungsschicht noch flüssige Versiegelungsmaterial nicht in den Spalten zwischen benachbarten Platten versickert. Die Spaltabdichtung erbringt mithin eine vollständig geschlossene und damit flüssigkeitsdichte Ausgestaltung der Versiegelungsschicht.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass ein Spalt zwischen zwei im endmontierten Zustand benachbarten Platten mit einem beschichtungsfähigen Dichtband abgedeckt ist. Die Verwendung eines Dichtbandes zur Abdichtung der Spalte ist in der Verwendung und Handhabung besonders einfach und erbringt deshalb entsprechende Vorteile insbesondere im Sanierungsfall. Denn mittels des Dichtbandes können nach einer Fertigstellung der Trägerschicht die zwischen den einzelnen Platten noch bestehenden Spalten in einfacher Weise abgedeckt und damit abgedichtet werden. Dabei ist das Dichtband beschichtungsfähig, so dass es hinsichtlich der im Weiteren noch auf die Trägerschicht aufzubringenden Versiegelungsschicht keine ungewollten Qualitätseinbußen gibt.
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Die zur Spaltabdichtung auf die Trägerschicht aufgebrachten Dichtbänder werden vor einer Ausbildung der Versiegelungsschicht mit einer Polymerbeschichtung ausgerüstet, beispielsweise durch einfachen Pinselanstrich oder Rollenauftrag. Es ist so verhindert, dass die Dichtbänder Feuchtigkeit ziehen, bevor die Versiegelungsschicht endfertig ausgebildet wird. Denn je nach Größe der auszubildenden Behälteranordnung kann es einige Zeit in Anspruch nehmen, bis sämtliche Spalte ordnungsgemäß mittels entsprechender Dichtbänder abgedichtet sind, so dass ein Auftrag der Versiegelungsschicht stattfinden kann. Während der Dauer dieses Überarbeitungsschritts können zu Beginn montierte Dichtbänder Flüssigkeit aus der Umgebungsluft ziehen, insbesondere bei Regen. Bei einem späteren Auftrag einer Versiegelungsschicht kann zuvor von den Dichtbändern aufgenommene Feuchtigkeit insbesondere dahingehend zu Problemen führen, als dass die Versiegelungsschicht nicht bestimmungsgemäß an den feuchten Dichtbändern anhaftet. Im schlimmsten Fall kann dies zu einer stellenweise undicht ausgebildeten Versiegelungsschicht führen. Es ist deshalb bevorzugt, die Dichtbänder nach einem Aufbringen auf die Trägerschicht mit einer Polymerbeschichtung vorauszurüsten .
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Polymerbeschichtung der Versiegelungsschicht gebildet ist aus einem Gemisch enthaltend einen Polyharnstoff. Als Polyharnstoffgemisch kommt insbesondere Polyurea in Frage. Aber auch die Verwendung anderer Polymerbeschichtungen, insbesondere aus einem Polyharnstoffgemisch sind möglich. Von erfindungswesentlicher Bedeutung ist in diesem Zusammenhang, dass die Polymerbeschichtung säure- und/oder laugebeständig und flüssigkeitsdicht ist. Dabei besteht ein besonderer Vorteil von Polyharnstoffgemischen darin, dass sie in leichter Weise in flüssigem Zustand durch Sprühen auf die Trägerschicht aufgebracht werden können, eine Rissüberbrückung ermöglichen und zudem im ausgehärteten Zustand eine gewisse Dehnfähigkeit ermöglichen, so dass im bestimmungsgemäßen Verwendungsfall der erfindungsgemäßen Behälteranordnung eine dauerhafte, mithin langlebige Funktionssicherheit gegeben ist, insbesondere hinsichtlich Säure- und/oder Laugebeständigkeit und Flüssigkeitsdichte.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass der Anteil des Polyharnstoffes am Polyharnstoffgemisch zwischen 1 Gew.-% und 95 Gew.-% beträgt. Je nach späterem Verwendungsfall der erfindungsgemäßen Behälteranordnung kann das Polyharnstoffgemisch weitere Komponenten enthalten, beispielsweise Polyuritane, Polypropylene, Polyethylene, Polyamide und/oder dergleichen. Damit kann je nach späterem Anwendungsfall gezielt auf die gewünschten Eigenschaften der Versiegelungsschicht Einfluss genommen werden.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Trägerschicht versiegelungsschichtseitig mittels einer Schleifbehandlung aufgeraut ist. Durch eine solche Aufrauung der Trägerschicht ist sichergestellt, dass eine dauerhaft sichere Anhaftung der Versiegelungsschicht an der Trägerschicht erreicht ist. Zudem wird mittels einer Schleifbehandlung sichergestellt, dass die zu beschichtende Oberfläche der Trägerschicht fettfrei ist. Zur Erzielung einer fettfreiten Trägerschichtoberfläche können zudem weitere Maßnahmen ergriffen werden, beispielsweise durch den Einsatz von fettlösenden Chemikalien, mit denen die zu beschichtende Oberfläche der Trägerschicht vor einem Aufbringen der Versiegelungsschicht behandelt wird.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Trägerschicht eine Dicke von 10 mm bis 120 mm, vorzugsweise von 40 mm bis 80 mm aufweist. Insbesondere bei der Verwendung der Trägerschicht auch als Isolierschicht erweist sich eine solche Dicke der Trägerschicht als vorteilhaft. Zudem ermöglicht es eine solche Dickenausgestaltung der Trägerschicht, in diese außenbehälterwandseitig Ausnehmungen einzubringen, wie dies im Weiteren noch erläutert werden wird.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Versiegelungsschicht eine Dicke von 1 mm bis 8 mm, vorzugweise von 2 mm bis 6 mm aufweist.
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Die Dicke der Versiegelungsschicht bestimmt sich in Abhängigkeit der späteren Verwendung der erfindungsgemäßen Behälteranordnung. Dementsprechend kann die Dicke der Versiegelungsschicht von Anwendungsfall zu Anwendungsfall variieren. Aus wirtschaftlichen Gründen einerseits sowie aus Gründen einer dauerhaft sicheren Anordnung der Versiegelungsschicht an der Trägerschicht andererseits, sollte die Versiegelungsschicht aber nicht zu dick ausgebildet werden. Insofern ist eine Obergrenze von 8 mm, vorzugsweise von 6 mm bevorzugt. Andererseits darf die Versiegelungsschicht zur Erfüllung insbesondere der Dichtigkeitsfunktion nicht zu dünn ausgebildet sein, weshalb eine Dicke der Versiegelungsschicht von 1 mm, vorzugsweise von 2 mm vorgeschlagen wird. Zur Ausgestaltung dickerer Versiegelungsschichten kann es vorteilhaft sein, die Versiegelungsschicht in aufeinander nachfolgenden Aufbringungsschritten mehrschichtig aufzubauen. Demgemäß wird also eine erste Versiegelungsschicht mit einer gewissen Dicke auf die Trägerschicht aufgebracht, gefolgt von einer oder mehreren weiteren Schichten, die dann zusammen im endfertig erstellten Zustand die Versiegelungsschicht ausbilden.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Platten der Trägerschicht auf ihrer der Außenbehälterwand zugewandten Rückseite Ausnehmungen in Form von vorzugsweise Nuten aufweisen.
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Die Außenbehälterwand weist innenseitig je nach Bauform des Außenbehälters unter anderem Vorsprünge auf. Dies ist insbesondere bei aus Stahl gebildeten Außenbehältern der Fall, weil die die einzelnen den Stahlbehälter bildenden Stahlplatten miteinander verschraubt sind. Innenseitig der Außenbehälterwand stehen in diesem Fall Schraubenköpfe, Schraubenmuttern und/oder Konterelemente als Vorsprünge vor. Um versiegelungsschichtseitig mit der Trägerschicht eine ebene Fläche bereitstellen zu können, ist die Trägerschicht erfindungsgemäß auf ihrer Rückseite mit Ausnehmungen ausgerüstet, in welche etwaige Vorsprünge des Außenbehälters eingreifen beziehungsweise zu liegen kommen. Die Verwendung der Trägerschicht als Brückenschicht zwischen Außenbehälterwand und Versiegelungsschicht erbringt mithin den weiteren Vorteil, dass trotz einer unebenen Innenseite der Außenbehälterwand für die Versiegelungsschicht eine ebene Fläche bereitgestellt wird, nämlich durch die Trägerschicht, die auf ihrer der Außenbehälterwand zugewandten Rückseite mit Nuten ausgerüstet ist, in denen im endmontierten Zustand etwaige Vorsprünge der Außenbehälterwand zu liegen kommen.
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Es ist gemäß einer alternativen Ausgestaltung vorgesehen, dass die Trägerschicht ihrerseits zweilagig ausgebildet ist. Dabei weist die Trägerschicht vorzugsweise zwei Plattenlagen auf, wobei eine erste Plattenlage innenseitig der Außenbehälterwand und eine zweite Plattenlage auf der der Außenbehälterwand abgewandten Vorderseite der ersten Plattenlage angeordnet sind.
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Gemäß dieser alternativen Ausführungsform sind die Einzelplatten der ersten Plattenlage zwischen etwaigen Vorsprüngen der Außenbehälterwand angeordnet. Mit diesen Platten wird der Zwischenraum zwischen benachbarten Vorsprüngen der Außenbehälterwand überbrückt. Die Vorsprünge der Außenbehälterwand liegen insoweit zwischen den benachbart voneinander angeordneten Einzelplatten der ersten Plattenlage.
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Die zweite Plattenlage der Trägerschicht überdeckt die erste Plattenlage, und zwar bis auf die sich zwischen benachbarten Einzelplatten zwangsläufig ergebenden Spalte vollständig abdeckend. Damit wird mittels der zweiten Plattenlage eine ebene Oberfläche zur Aufbringung der Versiegelungsschicht bereitgestellt. Von Vorteil dieser Ausgestaltung ist, dass zur Aufnahme etwaiger Vorsprünge der Außenbehälterwand keine Ausnehmungen in die Einzelplatten einzubringen sind. Denn die Einzelplatten der ersten Plattenlage verfüllen den Raum zwischen zwei benachbarten Vorsprüngen der Außenwand und die darauf aufgebrachte zweite Plattenlage deckt diese erste Plattenlage samt etwaiger Vorsprünge der Außenbehälterwand vollständig ab.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Trägerschicht zumindest teilweise aus einem auf die Außenbehälterwand innenseitig aufgebrachten PU-Schaum gebildet ist.
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Gemäß dieser Alternative ist die Trägerschicht nicht aus einzelnen Platten ausgebildet, sondern aus einem PU-Schaum, der innenseitig auf die Außenbehälterwand aufgebracht ist. Sofern die Trägerschicht gemäß vorstehender Alternative zweilagig ausgebildet ist, kann gemäß einer weiteren Alternative vorgesehen sein, die erste Plattenlage, das heißt die Außenbehälterwand nahe Plattenlage durch eine solche PU-Schaum-Ausgestaltung zu ersetzen. In diesem Fall findet eine kombinierte Verwendung von PU-Schaum als erste Lage und von Platten zur Bildung der zweiten Lage statt.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Innenbehälterwand mit einer Dichtkehle zu einem vom Außenbehälter bereitgestellten Behälterboden abschließt. Mittels einer solchen Dichtkehle ist in vorteilhafterweise sichergestellt, dass eine säure- und/oder laugebeständige und flüssigkeitsdichte Ausgestaltung auch im Übergangsbereich zwischen Innenbehälter und Außenbehälter gegeben ist.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist in diesem Zusammenhang vorgesehen, dass die Dichtkehle ein an der Innenbehälterwand und am Außenbehälterboden anliegendes Hohlkehlprofilelement aufweist. Dieses Hohlkehlprofilelement ist entlang der Stoßfuge zwischen Innenbehälterwand und Außenbehälterboden umlaufend verlegt. Dieses Hohlkehlprofilelement ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung mit einem an der Innenbehälterwand einerseits und dem Außenbehälterboden andererseits angeordneten Vlies abgedeckt. Dieses Vlies ist bevorzugterweise ein harzgetränktes Vlies, das nach einer Harzaushärtung ein gegenüber mechanischen und/oder druckinduzierten Krafteinwirkungen unempfindliches Verbindungselement zwischen Innenbehälter und Außenbehälterboden darstellt.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass die Versiegelungsschicht bis über das Vlies reicht. Es ist so ein säurefester und flüssigkeitsdichter Anschluss des Innenbehälters an den Außenbehälterboden sichergestellt. Die Versiegelungsschicht kann sich auch über den gesamten Außenbehälterboden erstrecken, wobei im Bereich des Behälterbodens auf eine Trägerschicht verzichtet werden kann.
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Die bodenentfernten Abschlusskanten von Außenbehälter und Innenbehälter sind bevorzugterweise gleichfalls säurefest und flüssigkeitsdicht ausgebildet. Es wird so vermieden, dass über die Abschlusskanten ungewollt ein Flüssigkeitsaustritt stattfinden kann, wobei auch unterbunden ist, dass Flüssigkeit ungewollt zwischen Außenbehälter und Innenbehälter gelangen kann.
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Es ist in diesem Zusammenhang gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass die bodenentfernten Abschlusskanten von Außenbehälter und Innenbehälter von einem Abdeckvlies abgedeckt sind, wobei sich das Abdeckvlies von der Innenseite der Trägerschicht über die Abschlusskanten bis hin zur Außenwand des Außenbehälters erstreckt. Dieses Abdeckvlies ist vorzugsweise harzgetränkt ausgebildet und stellt nach Aushärten des Harzes eine gegenüber mechanischen Krafteinflüssen robuste Struktur dar. Dabei ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung vorgesehen, dass die Versiegelungsschicht bis über das Abdeckvlies reicht. Es ist somit in schon vorbeschriebener Weise ein säurefester und flüssigkeitsdichter Abschluss auch hinsichtlich der bodenentfernten Abschlusskanten von Außenbehälter und Innenbehälter gegeben.
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Die Ausbildung eines erfindungsgemäßen Innenbehälters kann in folgender Weise durchgeführt werden:
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In einem ersten Schritt ist zunächst der Außenbehälter innenseitig für die Aufbringung der Trägerschicht vorzubereiten. Je nach Zustand des Außenbehälters kann dies eine Reinigung und/oder eine Schleifbearbeitung erforderlich machen. Sobald der Außenbehälter innenseitig vorbereitet ist, erfolgt ein Aufbringen der Trägerschicht. Im Falle einer Ausgestaltung der Trägerschicht aus Einzelplatten sind diese entsprechend zuzuschneiden und/oder auf ihrer Rückseite mit Ausnehmungen auszurüsten. Sobald die Platten der Trägerschicht montiert sind, erfolgt eine Abdichtung der einzelnen zwischen benachbarten Platten ausgebildeten Spalte. Alsdann sind die Dichtkehle sowie die bodenentfernten Abschlusskanten durch Einbringung der Überbrückungsvliese auszubilden. In einem letzten Schritt erfolgt dann ein Auftragen der Versiegelungsschicht, und zwar ausgehend vom oberen Abdeckvlies, über die gesamte Trägerschicht bis hin zum unteren Vlies im Bereich der Dichtkehle. Es wird so eine durchgängige und spaltfreie Versiegelungsschicht ausgebildet. Vor einem Auftragen der Versiegelungsschicht kann das Überbrückungsvlies mit einer Polymerbeschichtung ausgerüstet werden, um zu verhindern, dass das Überbrückungsvlies ungewollt Feuchtigkeit, insbesondere aus der Umgebungsluft zieht, bevor die Versiegelungsschicht endfertig ausgebildet ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung anhand der Figuren. Dabei zeigen:
- 1 in rein schematischer Perspektivdarstellung eine Behälteranordnung nach der Erfindung;
- 2 in rein schematischer Draufsicht von oben die Behälteranordnung nach 1;
- 3 in zum Teil geschnittener Ansicht eine Innenwand einer erfindungsgemäßen Behälteranord nu ng;
- 4 in rein schematischer Ausschnittsdarstellung eine Behälterwand gemäß Ausschnitt IV nach 2;
- 5 die Darstellung nach 4 gemäß einer alternativen Ausführungsform und
- 6 in rein schematischer Schnittdarstellung die Ausbildung einer Dichtkehle.
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1 lässt in rein schematischer Darstellung eine Behälteranordnung 1 nach der Erfindung erkennen. Eine solche Behälteranordnung 1 dient als Großbehälter in der Landwirtschaft beispielsweise als Jauche-, Gülle- und/oder Festmistbehälter. Zudem kann eine solche Behälteranordnung 1 in Biogasanlagen und/oder in Silagesickersaftanlagen zum Einsatz kommen. Aber auch die Verwendung in Industrieanlagen zur Bevorratung von Flüssigkeiten und/oder Flüssigkeiten aufweisenden Stoffgemischen, insbesondere säurehaltige Flüssigkeiten aufweisende Stoffgemischen ist denkbar.
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Die erfindungsgemäße Behälteranordnung 1 verfügt über einen Außenbehälter 2 und einen Innenbehälter 3.
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Der Außenbehälter 2 weist eine umlaufende Außenbehälterwand 5 auf, die aus Beton und/oder Stahl gebildet ist. Der Außenbehälter 2 dient als Stützeinrichtung für den Innenbehälter 3.
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Die in 1 gezeigte Behälteranordnung 1 ist eine solche ohne Dachkonstruktion. Die erfindungsgemäße Behälteranordnung 1 kann aber auch in Kombination mit einer Dachkonstruktion zum Einsatz kommen, sei es eine Dachkonstruktion, die von Beginn an ausgebildet ist oder auch eine solche, die nachgerüstet ist.
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Wie sich insbesondere aus der Darstellung nach 2 ergibt, weist der Innenbehälter 3 eine innenseitig der Außenbehälterwand 5 umlaufende Innenbehälterwand 6 auf und ist bodenlos ausgebildet. Die Innenbehälterwand 6 ist an der Innenseite 4 des Außenbehälters 2 angeordnet. Der Boden der Behälteranordnung 1 ist durch den Behälterboden 22 des Außenbehälters 2 gebildet.
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Die Innenbehälterwand 6 ist ihrerseits zweischichtig ausgebildet. Sie verfügt über eine Trägerschicht 7 einerseits und eine Versiegelungsschicht 8 andererseits.
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Die Trägerschicht 7 ist als Brückenschicht zwischen Versiegelungsschicht 8 und Außenbehälterwand 5 ausgebildet. Sie ist innenseitig der Außenbehälterwand 5 angeordnet und trägt die Versiegelungsschicht 8. Die Versiegelungsschicht 8 ist mithin auf der Innenseite 9 der Trägerschicht 7 ausgebildet.
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Die Versiegelungsschicht 8 ist eine auf die Trägerschicht 7 aufgebrachte, säure- und/oder laugebeständige und flüssigkeitsdichte Polymerbeschichtung.
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Die Trägerschicht 7 besteht vorzugsweise aus einzelnen Platten 10 aus extrudiertem Polystyrol (z.B. Styrodur). Diese sind auf der Innenseite 4 der Außenbehälterwand 5 angeordnet, wie dies insbesondere 3 erkennen lässt. Zur lagesicheren Anordnung der einzelnen Platten 10 an der Außenbehälterwand 5 können diese beispielsweise mit der Innenseite 4 des Außenbehälters 2 verklebt sein.
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Gemäß der in 3 gezeigten Ausführungsform sind die einzelnen Platten 10 im Halbverband verlegt, das heißt die zwischen zwei benachbarten Platten 10 verlaufenden Vertikalfugen sind von Reihe zu Reihe um eine halbe Plattenlänge versetzt zueinander ausgerichtet. Bevorzugt ist indes eine Verlegung, der gemäß die Platten 10 so angeordnet sind, dass sowohl die horizontalen Fugen als auch die vertikalen Fugen zwischen benachbarten Platten durchgängig durchlaufen. Die Platten 10 sind mithin bevorzugterweise ohne relativen Versatz zueinander in Höhenrichtung übereinander anzuordnen. Der Vorteil dieser Anordnung besteht darin, dass das zur Abdichtung der einzelnen Spalte aufzubringende Dichtband sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung in einem Arbeitsgang durchgehend aufgebracht werden kann. Eine von Plattenreihe zu Plattenreihe versetzte Anordnung der Vertikalfugen ist insoweit aufwendiger in der Montage mit Blick auf ein zur Spaltabdichtung aufzubringendes Dichtband.
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Zur endfertigen Ausbildung des Innenbehälters 3 sind die die Trägerschicht 7 bildenden Platten 10 innenseitig mit der Versiegelungsschicht 8 ausgerüstet.
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Bei der Versiegelungsschicht 8 handelt es sich bevorzugterweise um ein Polyharnstoffgemisch, das flüssig im Heizspritzverfahren auf die Innenseite 9 der Trägerschicht 7 aufgebracht wird und dann aushärtet. Um zu vermeiden, dass das im Moment des Aufbringens noch flüssige Polyharnstoffgemisch in die Spalte 11 zwischen benachbarten Platten 10 der Trägerschicht 7 eindringt, sind die Spalten 11 abgedichtet. Dies erfolgt bevorzugterweise mittels eines beschichtungsfähigen Dichtbandes, mittels dem die Spalte 11 vor einem Aufbringen der Versiegelungsschicht 8 abgedeckt werden.
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Gemäß einem bekannten Bauprinzip besteht die Außenbehälterwand 5 des Außenbehälters 2 aus einzelnen miteinander verbundenen Segmenten 12 in Form von beispielsweise Edelstahlplatten oder pulverbeschichteten oder emaillierten Metallplatten, auch pulverbeschichteten oder emaillierten Edelstahlplatten. Zwecks Verbindung dieser Segmente 12 kommen Konterelemente 14 zum Einsatz, die mit den Segmenten 12 mittels entsprechender Verschraubungen 15 verbunden sind, wie dies in 4 dargestellt ist. Diese Konterelemente 14 beziehungsweise Verschraubungen 15 stellen innenseitig des Außenbehälters 2 vorstehende Vorsprünge dar. Um diese abzudecken und versiegelungsschichtseitig eine ebene Beschichtungsoberfläche bereitzustellen, ist vorgesehen, dass die die Tragschicht 7 bildenden Platten 10 im Bereich solcher Vorsprünge mit entsprechenden Ausnehmungen 16 in Form von Nuten ausgerüstet sind. Wie 4 erkennen lässt, greifen in diese Ausnehmungen 16 innenseitig des Außenbehälters 2 ausgebildete Vorsprünge ein.
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Die Randkanten 17 der einzelnen Platten 10 der Trägerschicht 7 können mit einer Hinterschnittkontur ausgebildet sein, wie dies in 4 anhand einer einfachen Klinke dargestellt ist. Diese Ausgestaltung der Randkanten 17 der Platten 10 sorgt dafür, dass die Platten 10 randkantenseitig formschlüssig ineinandergreifen, was eine zusätzliche Lagefixierung der Platten 10 an der Innenseite 4 des Außenbehälters 2 erbringt.
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Eine zu 4 alternative Ausgestaltung ist in 5 dargestellt. Demgemäß ist die Trägerschicht 7 zweilagig ausgebildet, wobei eine erste Plattenlage 18 und eine zweite Plattenlage 19 vorgesehen sind. Dabei bestehen beide Plattenlagen 18 und 19 jeweils aus Einzelplatten 10.
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Die Platten 10 der ersten Plattenlage 18 überbrücken den Zwischenraum zwischen auf der Innenseite 4 des Außenbehälters 2 ausgebildeten Vorsprüngen. Die Platten 10 der zweiten Plattenlage 19 sind auf den Platten 10 der ersten Plattenlage 18 angeordnet und stellen eine geschlossene Oberfläche zwecks Ausrüstung mit der Versiegelungsschicht 8 bereit. Diese alternative Ausgestaltung erbringt den Vorteil, dass es der Ausbildung von Ausnehmungen 16 auf der Rückseite von Platten 10 nicht bedarf, da die erste Plattenlage 18 etwaige innenseitige Vorsprünge des Außenbehälters 2 überragt, so dass die Einzelplatten 10 der zweiten Plattenlage 19 ausnehmungsfrei auf den Platten 10 der ersten Plattenlage 18 angebracht werden können.
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Zur flüssigkeitsdichten Anbindung der Innenbehälterwand 6 an einen vom Außenbehälter 2 bereitgestellten Boden 22 dient eine Dichtkehle 23, wie sie in 6 schematisch dargestellt ist.
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Zur Ausbildung der Dichtkehle 23 ist ein Hohlkehlprofilelement 20 vorgesehen, das im Übergangsbereich zwischen Trägerschicht 7 und Boden 22 umlaufend verlegt ist. Auf dieses Hohlkehlprofilelement 20 ist ein vorzugsweise harzgetränktes Vlies 21 aufgelegt, das ausgehend von der Trägerschicht 7 über das Hohlkehlprofilelement 20 bis in den Bereich des Bodens 22 reicht. Die Versiegelungsschicht 8 ist über die Tragschicht 7 hinaus auch über das Vlies 21 bis in den Bereich des Bodens 22 ausgebildet, womit im Ergebnis eine flüssigkeitsdichte Anbindung der Innenbehälterwand 6 an der vom Außenbehälter 2 bereitgestellten Boden 22 ausgebildet ist. Der Boden 22 kann auch vollständig mit der Versiegelungsschicht 8 ausgerüstet sein.
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Gemäß einer bevorzugten und in den Figuren nicht näher dargestellten Ausführungsform verfügt die erfindungsgemäße Behälteranordnung über eine Leckage-Einrichtung. Diese Leckage-Einrichtung kann in vorteilhafterweise strömungstechnisch an den Hohlraum des Hohlkehlprofilelements 20 der Dichtkehle 23 angeschlossen sein. Dabei erfolgt der strömungstechnische Anschluss von außen, das heißt durch die Außenbehälterwand hindurch.
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In schon vorbeschriebener Weise kann sich im Spaltraum zwischen Außenbehälterwand und Trägerschicht Kondenswasser ansammeln. Dieses wird durch einen entsprechenden strömungstechnischen Anschluss in den Hohlraum des Hohlkehlprofilelements 20 geführt, von wo aus es dann über die Leckage-Vorrichtung abgeführt werden kann. Der strömungstechnische Anschluss des Hohlkehlprofilelements 20 an den Spaltraum zwischen Außenbehälterwand und Trägerschicht kann in einfacherweise dadurch ausgebildet sein, dass das Hohlkehlprofil trägerschichtseitig Durchtrittsöffnungen aufweist. Um ein Abführen von Kondenswasser zu verbessern, kann auch vorgesehen sein, die Trägerschicht auf ihrer der Außenbehälterwand zugewandten Rückseite mit Ausnehmungen beispielsweise in Form von Nuten auszurüsten. Diese können dann als Strömungskanäle für etwaiges Kondenswasser dienen.
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Die Leckage-Vorrichtung kann in vorteilhafterweise auch dazu genutzt werden, die Dichtigkeit der erfindungsgemäßen Behälteranordnung zu prüfen. Denn eine etwaige Undichtigkeit der Versiegelungsschicht würde dazu führen, dass sich im Hohlkehlprofilelement 20 nicht nur Kondenswasser, sondern auch eine von der Behälteranordnung zu bevorratende Flüssigkeit ansammelt. Das Vorhandensein von zu bevorratender Flüssigkeit aufgrund einer gegebenen Undichtigkeit im Hohlraum des Hohlkehlprofilelements 20 kann in einfacherweise beispielsweise durch eine pH-Wertmessung erfasst werden, da sich die pH-Werte von etwaigem Kondenswasser und ausgetretener Flüssigkeit unterscheiden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Behälteranordnung
- 2
- Außenbehälter
- 3
- Innenbehälter
- 4
- Innenseite Außenbehälter
- 5
- Außenbehälterwand
- 6
- Innenbehälterwand
- 7
- Tragschicht
- 8
- Versiegelungsschicht
- 9
- Innenseite Tragschicht
- 10
- Platte
- 11
- Spalt
- 12
- Segment
- 14
- Konterelement
- 15
- Verschraubung
- 16
- Ausnehmung
- 17
- Randkante
- 18
- Plattenlage
- 19
- Plattenlage
- 20
- Hohlkehlprofilelement
- 21
- Vlies
- 22
- Boden
- 23
- Dichtkehle