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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Rückenlehne für ein Sitzmöbelstück, insbesondere für einen Stuhl, wobei in der Rückenlehne ein Griffloch ausgebildet ist. Ferner betrifft die Erfindung eine Sitzschale für ein Sitzmöbelstück, insbesondere für einen Stuhl, mit einer Rückenlehne, sowie einen Stuhl mit einer Sitzschale.
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Hintergrund der Erfindung
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Sitzmöbelstücke, insbesondere Stühle, mit einer Rückenlehne, wobei in der Rückenlehne ein Griffloch ausgebildet ist, sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt. Das Griffloch in der Rückenlehne ist dazu vorgesehen, eine Hand hindurch zu schieben, um mit der Hand beispielsweise den Stuhl anzuheben. Ein solches Griffloch ist als Durchgangsloch ausgebildet, das heißt, das Griffloch quert die Rückenlehne des Stuhls vollständig.
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Aufgabe der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Rückenlehne für ein Sitzmöbelstück, insbesondere für einen Stuhl, so weiter auszugestalten, dass die Rückenlehne nicht nur zum Abstützen der auf dem Sitzmöbelstück sitzenden Person dient, sondern darüber hinaus eine weitere Funktionalität hat.
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Erfindungsgemäße Lösung
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Erfindungsgemäß gelöst wird diese Aufgabe mit einer Rückenlehne für ein Sitzmöbelstück, insbesondere für einen Stuhl, mit einer Sitzschale für ein Sitzmöbelstück, insbesondere für einen Stuhl, und mit einem Stuhl, jeweils nach den unabhängigen Ansprüchen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweiligen abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß bereitgestellt wird demnach eine Rückenlehne für ein Sitzmöbelstück, insbesondere für einen Stuhl, wobei in der Rückenlehne ein Griffloch ausgebildet ist, das von der Vorderseite der Rückenlehne bis zur Rückseite der Rückenlehne verläuft, wobei das Griffloch eine umlaufende Kontur aufweist und wobei an einem Abschnitt der Kontur ein Zapfen angeordnet ist.
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Damit kann das Griffloch einerseits verwendet werden, um den Stuhl mit einer Hand zu greifen, um ihn etwa anzuheben. Andererseits kann das Griffloch verwendet werden, um an dem Zapfen beispielsweise eine Tasche aufzuhängen.
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Besonders bei Stühlen in Schulungsräumen ist somit für eine ordentliche, eindeutige Anordnung einer Tasche der auf dem Stuhl sitzenden Person gesorgt.
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Wenn der Zapfen zumindest teilweise oder sogar vollständig in das Griffloch hineinragt, bleibt der Stuhl stapelfähig. Außerdem wird jegliche Verletzungsgefahr durch von der Rückenlehne herausstehende Teile vermieden.
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Der Zapfen kann einstückig mit der Rückenlehne ausgebildet sein und/oder integraler Bestandteil der Rückenlehne sein.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung verläuft ein Abschnitt des Zapfens zumindest teilweise außerhalb der Oberfläche der Rückseite der Rückenlehne, sodass das freie Ende des Zapfens zumindest teilweise außerhalb der Oberfläche der Rückseite der Rückenlehne angeordnet ist.
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Dadurch wird beispielsweise das Einhängen einer Tasche erleichtert. Zudem ist dadurch weitgehend gewährleistet, dass die Griffe einer Tasche nicht an der Oberfläche der Vorderseite der Rückenlehne hervorstehen, was beim Sitzen störend wirken könnte.
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Das Griffloch kann eine mehreckige, insbesondere viereckige, ovale oder runde Grundform aufweisen.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung ist der Zapfen an einem solchen Abschnitt der Kontur so angeordnet, dass der Zapfen bei einer Gebrauchsstellung des Sitzmöbelstücks (wenn das Sitzmöbelstück zum Sitzen verwendet wird) nach oben radial in das Griffloch hineinragt.
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Die Rückenlehne kann aus Holz, einem Holzverbundstoff oder aus einem Kunststoff bestehen, wobei das Griffloch in die Rückenlehne gefräst ist.
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Bereitgestellt wird ferner eine Sitzschale für ein Sitzmöbelstück, insbesondere für einen Stuhl, mit einer erfindungsgemäßen Rückenlehne und einem als Sitzfläche ausgebildeten Abschnitt.
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In einer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Sitzschale können die Rückenlehne und der als Sitzfläche ausgebildete Abschnitt einteilig ausgestaltet sein.
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Die Erfindung umfasst auch einen Stuhl mit einer Sitzschale nach der Erfindung.
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Figurenliste
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Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt:
- 1 einen Stuhl als Beispiel für ein Sitzmöbelstück mit einer erfindungsgemäßen Rückenlehne;
- 2 eine Sitzschale eines Sitzmöbelstücks mit einer erfindungsgemäßen Rückenlehne;
- 3 drei Abbildungen einer Sitzschale mit einer erfindungsgemäßen Rückenlehne mit jeweils unterschiedlich ausgestalteten Grifflöchern gemäß der Erfindung; und
- 4 Querschnitte durch eine Rückenlehne im Bereich des Griffloches mit jeweils unterschiedlich ausgestalteten Zapfen.
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Detaillierte Beschreibung der Erfindung
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1 zeigt ein als Stuhl 10 ausgestaltetes Sitzmöbelstück mit einer Sitzschale 20. Die Sitzschale weist eine Sitzfläche 21 und eine Rückenlehne 22 auf. An der Unterseite der Sitzfläche 21 ist ein Stuhlgestell angeordnet. Anstelle des hier gezeigten Stuhlgestells können aber auch vier Stuhlbeine vorgesehen sein.
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Die hier gezeigte Sitzschale 20 ist einteilig ausgestaltet. Alternativ kann auch eine zweiteilige Ausgestaltung der Sitzschale vorgesehen sein, wobei die Sitzfläche 21 einen ersten Teil und die Rückenlehne 22 einen zweiten Teil der Sitzschale bilden.
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In der Rückenlehne 22 ist ein Griffloch 23 ausgebildet, das die Rückenlehne 22 vollständig durchquert. Die Abmessungen des Griffloches 23 sind so gewählt, dass eine Hand das Griffloch durchqueren kann, um beispielsweise mit der Hand den Stuhl anzuheben.
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In dem Griffloch 23 ist ein Zapfen 24 abgeordnet, der radial in das Griffloch 23 hineinragt. Der Zapfen 24 kann verwendet werden, um daran beispielsweise eine Tasche aufzuhängen.
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2 zeigt eine vergrößerte Ansicht der in 1 gezeigten Sitzschale 20 sowie einen vergrößerten Ausschnitt des in der Rückenlehne 22 vorgesehenen Griffloches 23.
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Das Griffloch 23 ist hier etwa auf halber Höhe der Rückenlehne 22 angeordnet. In einer Ausgestaltung der Erfindung kann das Griffloch beispielsweise auch in dem oberen Drittel der Rückenlehne 22 oder in dem unteren Drittel der Rückenlehne 22 angeordnet sein.
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Das Griffloch weist hier eine im Wesentlichen viereckige Grundform 23b auf, wobei die Eckbereiche des Griffloches 23 abgerundet sind. Das Griffloch 23 weist eine umlaufende Kontur 23a auf, wobei die Höhe der Stärke der Rückenlehne 22 entspricht. Das Griffloch 23 ist demnach als ein sich von der Vorderseite 22a der Rückenlehne bis zur Rückseite 22b der Rückenlehne erstreckendes Durchgangsloch ausgebildet. An einem Abschnitt der Kontur 23a des Griffloches 23 ist ein Zapfen 24 ausgebildet, der radial in das Griffloch 23 hineinragt. Der Zapfen 24 weist hier im Wesentlichen die gleiche Stärke bzw. Dicke auf wie die Rückenlehne 22. In einer Ausgestaltung der Erfindung kann die Stärke bzw. Dicke des Zapfens 24 auch geringer sein als die Stärke der Rückenlehne 22.
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Die Länge des Zapfens 24 kann beliebig gewählt werden. Allerdings ist es vorteilhaft, die Länge des Zapfens so zu wählen, dass eine Tasche sicher an dem Zapfen 24 aufgehängt werden kann.
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Zudem ist es vorteilhaft, wenn der Zapfen nach oben hin ausgerichtet ist, das heißt an einem unten verlaufenden Abschnitt der Kontur 23a angeordnet ist, wie in 2 gezeigt.
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Der Zapfen 24 und die Rückenlehne 22 können einstückig bzw. einteilig ausgestaltet sein. Vorzugsweise wird das Griffloch 23 mit dem darin hineinragenden Zapfen 24 durch Fräsen hergestellt, was sich insbesondere dann eignet, wenn die Rückenlehne aus Holz oder einem Holzverbundstoff besteht. Bei einer Rückenlehne aus einem Kunststoff kann diese auch beispielsweise in einem Spritzgussverfahren hergestellt werden, wobei die Werkzeuge für das Spritzgussverfahren so ausgestaltet sein können, dass sich bei der Herstellung der Rückenlehne das Griffloch mit dem darin angeordneten Zapfen ausbildet.
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3 zeigt drei verschiedene Ausgestaltungen einer erfindungsgemäßen Rückenlehne einer Sitzschale.
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In Abbildung (a) weist das Griffloch 23 eine weitgehend viereckige Kontur bzw. Grundform 23b auf, wobei die Eckbereiche des Griffloches 23 abgerundet sind. Der Zapfen 24 ist an dem unten verlaufenden Abschnitt der Kontur 23a des Griffloches 23 angeordnet und ragt von dort aus radial nach oben in das Griffloch hinein.
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In Abbildung (b) weist das Griffloch 23 eine etwa ovale Grundform 23b auf. Der Zapfen 24 ist hier ebenfalls an einem unteren Abschnitt der Kontur des Griffloches 23 ausgebildet.
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In Abbildung (c) weist das Griffloch eine etwa trapezförmige Grundform 23b auf, wobei der Zapfen 24 auch hier an dem unten verlaufenden Abschnitt der Kontur des Griffloches ausgebildet ist.
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Erfindungsgemäß kann das Griffloch durchaus unterschiedlichste Konturen bzw. Grundformen aufweisen. Die Abmessungen des Griffloches 23 und des Zapfens 24 sind vorzugsweise so zu wählen, dass eine Hand zum Greifen der Rückenlehne bequem durch das Griffloch hindurchgeschoben werden kann, ohne dass der in das Griffloch hineinragende Zapfen störend wirkt. Andererseits sind die Abmessungen des Zapfens selbst so zu wählen, dass an ihm beispielsweise eine Tasche sicher aufgehängt werden kann.
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4 zeigt drei verschiedene Ausgestaltungen eines Zapfens 24 einer erfindungsgemäßen Rückenlehne 22.
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Abbildung (a) zeigt das Griffloch 23 sowie die Schnittachse A-A eines Querschnitts durch die Rückenlehne im Bereich des Griffloches 23.
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In den Abbildungen (b), (c) und (d) sind verschiedene Ausgestaltungen eines Zapfens im Querschnitt entlang der Schnittachse A-A gezeigt.
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In Abbildung (b) und in Abbildung (c) ist der Zapfen 24 jeweils so ausgestaltet, dass ein Abschnitt des Zapfens 24 zumindest teilweise außerhalb der Oberfläche der Rückseite 22b der Rückenlehne verläuft. Das bedeutet, dass der Zapfen an der Rückseite 22b der Rückenlehne zumindest abschnittsweise hervorsteht, sodass auch das freie Ende 24a des Zapfens 24 zumindest teilweise an der Rückseite der Rückenlehne hervorsteht. Rückseite der Rückenlehne meint selbstverständlich die einer auf dem Stuhl sitzenden Person abgewandte Seite der Rückenlehne. Dadurch wird das Einhängen beispielsweise einer Tasche an dem Zapfen 24 erleichtert. Andererseits wird so gewährleistet, dass die Griffabschnitte der Tasche, wenn sie eingehängt ist, nicht an der Vorderseite 22a der Rückenlehne hervorstehen.
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Abbildung (d) zeigt den Zapfen 24, der vollständig innerhalb des Griffloches 23 angeordnet ist, das heißt, an der Rückseite 22b der Rückenlehne nicht hervorsteht.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können an der Rückenlehne 22 mehrere Grifflöcher 23 mit in das Griffloch hineinragenden Zapfen vorgesehen sein. In einer noch weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann in der Rückenlehne ein Griffloch 23 vorgesehen sein, in dem mehrere in das Griffloch hineinragende Zapfen ausgebildet sein können.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Sitzmöbelstück, insbesondere Stuhl
- 20
- Sitzschale des Sitzmöbelstücks 10
- 21
- Sitzfläche der Sitzschale 20
- 22
- Rückenlehne des Sitzmöbelstücks 10 bzw. der Sitzschale 20
- 22a
- Vorderseite der Rückenlehne 22
- 22b
- Rückseite der Rückenlehne 22
- 23
- Griffloch in der Rückenlehne 22
- 23a
- Kontur des Griffloches 23
- 23b
- Grundform des Griffloches 23
- 24
- Zapfen / Haken
- 24a
- freies Ende des Zapfens 24
- 30
- Stuhlgestell