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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kupplungsscheibe für eine Reibkupplung, die in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs Verwendung findet.
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Reibkupplungen dienen der Übertragung und Unterbrechung eines Drehmomentflusses von einem Antriebsmotor, insbesondere Verbrennungsmotor, auf einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs. Kupplungsscheiben sind in einer Reibkupplung zur Übertragung des Drehmomentflusses insbesondere zwischen einer Anpressplatte und Gegendruckplatte reibschlüssig verspannbar, sodass das Drehmoment des Antriebsmotors auf die Kupplungsscheibe übertragbar ist. Die Kupplungsscheibe ist mit einer Nabe verbunden, die beispielsweise wiederum mit einer Getriebeeingangswelle eines Getriebes verbindbar ist.
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Aus der
WO 2007/124709 A1 ist eine Kupplungsscheibe mit einer von einer Trägerscheibe in einer axialen Richtung beabstandeten Deckscheibe bekannt. Die Deckscheibe ist mit einer Mehrzahl von Befestigungselementen an der Trägerscheibe befestigt. Hierdurch entsteht bei der Montage der Kupplungsscheibe ein hoher Montageaufwand.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen und insbesondere eine Kupplungsscheibe für eine Reibkupplung anzugeben, die mit einem geringen Montageaufwand herstellbar ist.
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Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Kupplungsscheibe gemäß den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Kupplungsscheibe sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den abhängigen Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Ansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.
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Hierzu trägt eine Kupplungsscheibe für eine Reibkupplung bei, die zumindest die folgenden Komponenten aufweist:
- - eine Trägerscheibe, die zwischen einer Anpressplatte und einer Gegendruckplatte der Reibkupplung verspannbar ist, und
- - eine Deckscheibe, die in einer axialen Richtung von der Trägerscheibe beabstandet und mit zumindest einem Verbindungsabschnitt an der Trägerscheibe verdrehfest befestigt ist, wobei die Deckscheibe und der zumindest eine Verbindungsabschnitt einstückig ausgebildet sind.
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Die hier vorgeschlagene Kupplungsscheibe findet insbesondere in einer Reibkupplung Verwendung. Bei der Reibkupplung kann es sich insbesondere um eine Einscheibentrockenkupplung oder Doppelkupplung handeln, die der Unterbrechung eines Drehmomentflusses von einem Antriebsmotor, insbesondere Verbrennungsmotor, auf einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs dient. Die Reibkupplung kann hierzu einen Kupplungsdeckel und eine Anpressplatte aufweisen, die bevorzugt aus Metall und/oder Blech bestehen. Die Anpressplatte ist zum reibschlüssigen Anpressen der Kupplungsscheibe an eine mit einer Abtriebsseite eines Verbrennungsmotors verbindbaren Gegendruckplatte beispielsweise mittels einer Tellerfeder verstellbar. Die Anpressplatte ist insbesondere relativ zu dem Kupplungsdeckel drehfest gelagert, mit diesem um eine Drehachse drehbar und in einer axialen Richtung durch die Tellerfeder begrenzt verlagerbar. Die Tellerfeder ist gehäuseseitig abgestützt und zum Einrücken und Ausrücken der Reibkupplung insbesondere durch eine Betätigungsvorrichtung betätigbar.
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Die Kupplungsscheibe weist eine Trägerscheibe auf, die zwischen der Anpressplatte und der Gegendruckplatte der Reibkupplung verspannbar und um eine Drehachse drehbar ist. Die Trägerscheibe kann hierzu beidseitig (unmittelbar oder mittelbar) mit zumindest einem Reibelement verbunden sein. Die Trägerscheibe ist bevorzugt ringförmig und/oder zumindest teilweise aus Metall ausgebildet. Weiterhin weist die Kupplungsscheibe eine Deckscheibe auf, die ebenfalls ringförmig und/oder zumindest teilweise aus Metall ausgebildet sein kann. Die Deckscheibe ist in einer axialen Richtung, d. h. parallel zu der Drehachse, von der Trägerscheibe beabstandet. Insbesondere ist ein sich in eine radiale Richtung, d. h. orthogonal zu der axialen Richtung, erstreckender Abschnitt der Deckscheibe in der axialen Richtung von der Trägerscheibe beabstandet. Die Deckscheibe ist mit zumindest einem Verbindungsabschnitt an der Trägerscheibe verdrehfest befestigt, wobei die Deckscheibe und der zumindest eine Verbindungsabschnitt einstückig ausgebildet sind. Dies kann mit anderen Worten bedeuten, dass der zumindest eine Verbindungsabschnitt in die Deckscheibe integriert ist. Die Deckscheibe ist bevorzugt mit einer Mehrzahl von Verbindungsabschnitten an der Trägerscheibe verdrehfest befestigt. Die Deckscheibe kann (im Wesentlichen) ringförmig und/oder scheibenartig ausgebildet sein und/oder zumindest teilweise aus Metall bestehen. Insbesondere handelt es sich bei der Deckscheibe um ein Blechbauteil. Die Deckscheibe kann durch Stanzen und/oder Tiefziehen herstellbar sein. Durch die einstückige Ausgestaltung der Deckscheibe und dem zumindest einen Verbindungsabschnitt reduziert sich die Bauteilanzahl der Kupplungsscheibe, sodass die Kupplungsscheibe mit einem geringeren Montageaufwand herstellbar ist.
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Der zumindest eine Verbindungsabschnitt kann durch Umformen aus der Deckscheibe gebildet sein. Insbesondere kann der zumindest eine Verbindungsabschnitt durch Biegen aus der Deckscheibe gebildet sein. Hierzu kann an der Deckscheibe zumindest eine Lasche ausgebildet sein, die durch das Umformen zu dem zumindest einen Verbindungsabschnitt formbar ist.
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Der zumindest eine Verbindungsabschnitt kann an einem Außenumfang der Deckscheibe ausgebildet sein.
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Der zumindest eine Verbindungsabschnitt kann sich in die axiale Richtung erstrecken.
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Der zumindest eine Verbindungsabschnitt kann zumindest einen Versteifungsabschnitt aufweisen. Der zumindest eine Versteifungsabschnitt kann insbesondere an zumindest einem in eine Umfangsrichtung orientiertes freies Ende des zumindest einen Verbindungsabschnitts ausgebildet sein. Der zumindest eine Versteifungsabschnitt kann in die radiale Richtung, insbesondere nach innen, gebogen sein. Der zumindest eine Versteifungsabschnitt versteift den zumindest einen Verbindungsabschnitt. Die Trägerscheibe liegt in axialer Richtung auf dem zumindest einen Versteifungsabschnitt auf.
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Der zumindest eine Verbindungsabschnitt kann zumindest einen Haltefinger aufweisen. Bevorzugt weist jeder Verbindungsabschnitt zwei Haltefinger auf. Der zumindest eine Haltefinger erstreckt sich bevorzugt in die axiale Richtung. Der zumindest eine Haltefinger kann in eine Aufnahme der Trägerscheibe eingesteckt und/oder durch eine Aufnahme der Trägerscheibe durchgesteckt sein. Bei der Aufnahme handelt es sich insbesondere um eine (durchgehende) Öffnung in der Trägerscheibe.
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Der zumindest eine Verbindungsabschnitt kann sich zumindest teilweise in eine Aufnahme der Trägerscheibe erstrecken.
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Der zumindest eine Verbindungsabschnitt kann sich durch eine Aufnahme der Trägerscheibe erstrecken und auf einer der Deckscheibe gegenüberliegenden Seite der Trägerscheibe derart umgeformt sein, dass sich der zumindest eine Verbindungsabschnitt aus der Aufnahme nicht lösen kann. Die Umformung kann beispielsweise nach Art eines Hakens erfolgen.
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Der zumindest eine Verbindungsabschnitt kann auf der der Deckscheibe gegenüberliegenden Seite der Trägerscheibe nach Art eines Nietkopfs umgeformt sein.
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Der zumindest eine Verbindungsabschnitt kann auf der der Deckscheibe gegenüberliegenden Seite der Trägerscheibe in eine radiale Richtung gebogen sein.
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Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren eine besonders bevorzugte Variante der Erfindung zeigen, diese jedoch nicht darauf beschränkt ist. Dabei sind gleiche Bauteile in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen. Es zeigen beispielhaft und schematisch:
- 1: eine Deckscheibe in einer perspektivischen Darstellung;
- 2: eine Kupplungsscheibe vor der Befestigung der Deckscheibe an einer Trägerscheibe; und
- 3: die Kupplungsscheibe nach der Befestigung der Deckscheibe an die Trägerscheibe.
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Die. 1 zeigt eine Deckscheibe 3 in einer perspektivischen Darstellung. Die Deckscheibe 3 ist als Blechbauteil ausgebildet und in einer hier nicht dargestellten Reibkupplung um eine Drehachse 11 drehbar. An einem Außenumfang 6 der Deckscheibe 3 sind vier Verbindungsabschnitte 5 ausgebildet, die in einer Umfangsrichtung 13 gleichmäßig verteilt sind. Die Verbindungsabschnitte 5 sind durch einen Biegeprozess aus einer radialen Richtung 10 der Deckscheibe 3 in eine axiale Richtung 4 (in Bezug auf die Drehachse 11) gebogen und somit einstückig mit der Deckscheibe 3 ausgebildet. Weiterhin weisen die Verbindungsabschnitte 5 an ihren in die Umfangsrichtung 13 orientierten freien Enden Versteifungsabschnitte 7 auf, die in die radiale Richtung 10 nach innen orientiert sind. Die Trägerscheibe 2 liegt in axialer Richtung 4 auf den Versteifungsabschnitten 7 auf. Zudem weisen die Verbindungsabschnitte 5 an ihrem in die axiale Richtung 4 orientierten freien Ende jeweils 2 Haltefinger 8 auf, mit denen die Deckscheibe 3 in Aufnahmen 9 einer Trägerscheibe 2 einsteckbar ist (vgl. 2 und 3). In der Deckscheibe 4 sind in der axialen Richtung 4 ferner vier Fenster 12 ausgebildet, in die jeweils eine in den 2 und 3 gezeigte Federn 14 aufnehmbar sind.
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Die 2 zeigt eine Kupplungsscheibe 1 vor der Befestigung der in der 1 gezeigten Deckscheibe 3 an einer Trägerscheibe 2. Die Trägerscheibe 2 weist an einem in der radialen Richtung 10 äußeren Ende in der axialen Richtung 4 beidseitig Reibelement 15 auf, mit denen die Trägerscheibe 2 zwischen einer Anpressplatte und Gegendruckplatte einer hier nicht gezeigten Reibkupplung reibschlüssig verklemmbar ist. Die Haltefinger 8 der Verbindungsabschnitte 5 der Deckscheibe 3 sind jeweils in eine entsprechende Aufnahme 9 der Trägerscheibe 2 eingesteckt. Die Aufnahmen 9 weisen jeweils in der radialen Richtung 10 und der in der 1 gezeigten Umfangsrichtung 13 eine Größe auf, die im Wesentlichen der Größe der Haltefinger 8 entspricht. Hierdurch ist die Deckscheibe 3 verdrehfest mit der Trägerscheibe 2 verbunden. Die Haltefinger 8 weisen in der axialen Richtung 4 eine Länge auf, die größer ist als eine Dicke 16 der Trägerscheibe 2 in der axialen Richtung 4. Hierdurch erstrecken sich die Haltefinger 8 bis auf eine der Deckscheibe 3 gegenüberliegenden Seite der Trägerscheibe 2. In der axialen Richtung 4 zwischen der Trägerscheibe 2 und der Deckscheibe 3 ist ein ringförmiges Flanschteil 17 angeordnet, das mit einer hier nicht gezeigten Nabe verdrehfest verbunden ist. Eine Zentrumsachse der Nabe verläuft koaxial zu der Drehachse 11. Die Trägerscheibe 2 und das Flanschteil 17 weisen in der axialen Richtung 4 hier nicht zu erkennende Fenster auf, die mit den in der 1 gezeigten Fenstern 12 der Deckscheibe 3 fluchten. In die Fenster ist jeweils eine Feder 14 angeordnet, die als Schraubenfeder ausgebildet ist. Die Federn 14 sind auf Druck vorgespannt und mit ihren Längsachsen (im Wesentlichen) in die in der 1 gezeigte Umfangsrichtung 13 orientiert. Über die Federn 14 ist das Flanschteil 17 mit der Trägerscheibe 2 drehschwingungsdämpfend gekoppelt. Somit sind die Trägerscheibe 2, die Deckscheibe 3, das Flanschteil 17 und die hier nicht gezeigte Nabe gemeinsam um die Drehachse 11 drehbar.
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Die 3 zeigt die Kupplungsscheibe 1 nach der endgültigen Befestigung der Deckscheibe 3 an der Trägerscheibe 2.hierzu sind die Haltefinger 8 auf der der Deckscheibe 3 gegenüberliegenden Seite der Trägerscheibe 2 in der radialen Richtung 10 nach innen gebogen, sodass sich die Deckscheibe 3 in der axialen Richtung 4 nicht von der Trägerscheibe 2 lösen kann.
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Durch die vorliegende Erfindung ist eine Kupplungsscheibe mit einem geringen Montageaufwand herstellbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kupplungsscheibe
- 2
- Trägerscheibe
- 3
- Deckscheibe
- 4
- axiale Richtung
- 5
- Verbindungsabschnitt
- 6
- Außenumfang
- 7
- Versteifungsabschnitt
- 8
- Haltefinger
- 9
- Aufnahme
- 10
- radiale Richtung
- 11
- Drehachse
- 12
- Fenster
- 13
- Umfangsrichtung
- 14
- Feder
- 15
- Reibelement
- 16
- Dicke
- 17
- Flanschteil
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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