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Die Erfindung betrifft eine Dichtvorrichtung zur Anordnung in einer Laibung einer Gebäudeaußenwand unterhalb eines bodentiefen Fensters oder einer Tür.
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Bodentiefe Fenster oder Türen sind in Laibungen einer Gebäudeaußenwand angeordnet, wobei die Gehäuseaußenwand seitlich der Laibung üblicherweise mit entsprechenden Dicht- und Dämmplatten, also einem Wärmedämmverbundsystem, belegt ist. Nicht so der Bereich unterhalb der Laibung respektive unterhalb des bodentiefen Fensters respektive der Tür bzw. des Türaustritts, da in diesem Bereich üblicherweise eine sich quer zur Laibung erstreckende Entwässerungsrinne zu setzen ist. Unabhängig davon ist der Bereich unterhalb des Fensters respektive der Tür gleichwohl abzudichten, da, wenn die Entwässerungsrinne gesetzt und die entsprechenden Bodenbelagsarbeiten abgeschlossen sind, dieser Bereich nicht mehr zugänglich ist. Eine unzureichende Abdichtung führt im Nachhinein zu Bauschäden.
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Der Bereich unterhalb des bodentiefen Fensters bzw. des Türaustritts wird hierbei jedoch häufig nur unzureichend abgedichtet, zumeist resultierend daraus, dass nicht geklärt ist, wer hierfür zuständig ist. Denn sowohl der Fenster- oder Türsetzer als auch der Maler oder Stuckateur arbeiten nur an diesen Bereich heran, setzen also z. B. die Tür respektive bringen das Dämmsystem etc. an, bearbeiten aber gerade nicht diesen sensiblen Bereich unterhalb der Laibung. Da dieser Bereich aber ebenfalls dauerhaft abgedichtet sein muss, bleibt diese Aufgabe oft dem Garten- und Landschaftsbauer, der die Entwässerungsrinne setzt und die entsprechenden Anschlussarbeiten hinsichtlich des Bodenbelags ausführt. Dieser hat jedoch oft nicht die Möglichkeiten, die Abdichtung ordnungsgemäß auszuführen.
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Zumeist wird diese Abdichtung mittels Folien, Dichtbändern, Dichtmassen oder Blechen respektive Kombinationen hieraus vorgenommen, wobei diese Abdichtmaßnahmen einerseits sehr aufwendig und zum Teil teuer sind, zum anderen lässt sich hiermit die Abdichtung zumeist nur unzureichend ausführen.
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Der Erfindung liegt damit das Problem zugrunde, eine hierfür geeignete Dichtvorrichtung anzugeben.
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Zur Lösung dieses Problems ist eine Dichtvorrichtung zur Anordnung in einer Laibung in einer Gebäudeaußenwand unterhalb des bodentiefen Fensters oder einer Tür vorgesehen, mit einem vorderseitig offenen Wannenbauteil umfassend ein unterhalb des Fensters oder der Tür anzuordnendes Rückwandteil und ein Bodenteil, die L-förmig zueinander angeordnet sind, sowie zwei seitlich am Rückwand- und/oder am Bodenteil angeordnete Seitenteile, wobei am Bodenteil eine zur Vorderseite hin offene Rinnenstruktur vorgesehen ist.
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Die erfindungsgemäße Dichtvorrichtung, die auch als Anschlussvorrichtung oder Einlaufrinnenelement bezeichnet werden kann, wird als einteiliges Bauteil montiert. Es ist eine wannenförmige Vorrichtung, mit einem Rückwand- und einem Bodenteil sowie zwei Seitenteilen, also ein Wannenbauteil, das zur Vorderseite hin offen ist. Dieses Wannenbauteil wird nun auf einfache Weise in die Laibung unterhalb des Fensters oder der Tür eingesetzt, derart, dass das Rückwandteil mauerwerkseitig anliegt und mit seiner Oberseite den Fenster- oder Türrahmen oder einen entsprechenden Bankanschluss oder dergleichen untergreift. Die Breite der Dichtvorrichtung respektive des Wannenbauteils ist so bemessen, dass es sich über die gesamte Laibungsbreite erstreckt. Wird also die Dichtvorrichtung in die Laibung gesetzt, so ist allein durch Montage dieser Dichtvorrichtung der gesamte Laibungsbereich unterhalb des Fensters oder der Tür abgedichtet. Denn von oberhalb eindringendes Wasser, das beispielsweise über eine nachträglich gesetzte Entwässerungsrinne, die nach unten hin entwässert, eintreten kann, wird in diesem Wannenbauteil aufgefangen und kann zur offenen Vorderseite hin über die offene Rinnenstruktur abgeführt werden. Darüber hinaus bietet diese Dichtvorrichtung respektive das Wannenbauteil definierte Anschlussbereiche, an die ein sicherer Anschluss beispielsweise des Dämmsystems der Gebäudeaußenwand oder einer Laibungsverkleidung, häufig realisiert über Verkleidungsplatten, oder entsprechende Pflaster- oder Terrassensysteme oder dergleichen erfolgen kann.
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Die Dichtvorrichtung selbst ist bevorzugt aus Kunststoff, beispielsweise einem geschäumten Kunststoff, bevorzugt geschäumtem Polyurethan. Es ist also ein wasserdichtes Bauteil, darüber hinaus ist auch eine hinreichende Dämmwirkung und UV- sowie Hitzebeständigkeit gegeben, wie das Material auch ausdehnungsneutral ist, so dass auch bei großen Temperaturwechselintervallen keine dehnungsbedingten Spannungen an den Übergangsbereichen zur Laibungsverkleidung oder zur Wandverkleidung etc. auftreten. Es ist des Weiteren sehr stabil, kann also auch durch Auftreten oder sonstige Belastung, üblicherweise von oben oder der Seite, nicht zerstört respektive durchlöchert werden, was bei bisher verwendeten Folien jedoch sehr häufig der Fall ist.
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Alternativ zur Ausführung aus Kunststoff respektive geschäumtem Kunststoff, worunter beispielsweise auch ein Hartgummi oder Ähnliches zu verstehen ist, ist auch eine Ausführung aus Metallblech oder aus wasserdichtem Beton denkbar.
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Über die erfindungsgemäße Dichtvorrichtung ist zum einen eine einfache Abdichtung möglich, da lediglich ein Bauteil zu setzen und positionieren ist. Darüber hinaus ist auch eine Entwässerung resultierend über die offene Wannenausgestaltung mit der zur Vorderseite hin offenen Rinnenstruktur möglich. Um die Entwässerung möglichst effizient zu gestalten ist es zweckmäßig, wenn die Oberfläche des Bodenteils unter einem Winkel > 90° zur Vorderfläche des Rückwandteils steht, das heißt, dass von Haus aus zur Vorderseite hin ein leichtes Gefälle gegeben ist.
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Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Rinnenstruktur mittels mehrerer von dem Bodenteil abstehender, sich zur Vorderseite hin erstreckender Stege gebildet ist. Diese quasi von der Rückwand nach vorne bevorzugt geradlinig verlaufenden, parallel zueinander stehenden Stege definieren die Rinnenstruktur, sie dienen darüber hinaus aber auch der Aussteifung der Dichtvorrichtung respektive des Bodenteils, und, wenn von der Höhe her passend, der Auflagerung einer aufzusetzenden Entwässerungsrinne. Die Rinnenstruktur kann dabei im Laufe der nachfolgenden Pflasterarbeiten oder dergleichen ohne weiteres mit Splitt gefüllt werden, gegebenenfalls, um einen Höhenausgleich für die einzusetzende Entwässerungsrinne vorzunehmen. Denn das in das Wannenbauteil einlaufende Wasser kann ohne Probleme durch die Splittschüttung abgeführt werden, das heißt, dass hierüber auch ohne Probleme eine entsprechende Drainage gebildet werden kann.
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Bevorzugt sind die Seitenteile separate Elemente, die mit dem Bodenteil und/oder Rückwandteil über eine am Bodenteil und/oder am Rückwandteil sowie den Seitenteilen vorgesehene Verbindungsgeometrie verbindbar oder verbunden sind. Die Ausführung der Seitenteile als separate Elemente ist dahingehend zweckmäßig, als die Dichtvorrichtung platzsparend in Einzelteilen verpackt respektive angeliefert und erst vor Ort zusammengebaut wird. Diese Verbindung kann über entsprechende Verbindungsgeometrien an den beteiligten Teilen realisiert werden, wobei gegebenenfalls auch zusätzlich ein Verkleben mittels eines geeigneten Klebemittels möglich ist. Eine Fixierung allein am Bodenteil reicht bereits aus, natürlich kann aber auch eine Verbindung zusätzlich zum Rückwandteil erfolgen. Alternativ ist natürlich auch eine komplette Vorfertigung möglich, so dass die Dichtvorrichtung als fertig konfektioniertes Bauteil an die Baustelle geliefert wird.
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Die Verbindungsgeometrie ist bevorzugt eine Nut-Feder-Verbindung, das heißt, dass beispielsweise am Bodenteil und/oder dem Rückwandteil entsprechende Nuten vorgesehen sind, während die Seitenteile entsprechende Federn aufweisen, die in die Nuten eingeführt werden.
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Zweckmäßig ist es hierbei, wenn zumindest an den beiden äußeren Stegen oberseitig jeweils eine Nut vorgesehen ist, in die eine am jeweiligen Seitenteil vorspringende Feder zur Verbindung eingreift. Das heißt, dass die Nut-Feder-Verbindung derart ausgelegt ist, dass sie durch vertikales Zusammenführen oder Zusammenstecken von Seitenteil und Bodenteil ausgelegt ist. In diesem Fall findet die Nut-Feder-Verbindung bevorzugt nur zwischen Seitenteil und Bodenteil statt. Denkbar wäre zusätzlich aber auch eine vertikal verlaufende Nut an dem Rückwandteil, in das eine ebenfalls vertikal verlaufende seitliche Feder des Seitenteils beim vertikalen Zusammenstecken eingeführt wird.
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Zweckmäßig ist es, wenn an den beiden Stegen zwei in Steglängsrichtung versetzt angeordnete Nuten und an den Seitenteilen entsprechend zwei Federn vorgesehen sind, so dass quasi eine Nut-Feder-Verbindung an zwei separaten Positionen beim Zusammensetzen ausgebildet wird.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung sieht vor, dass sich die oder jede Nut über alle Stege erstreckt. Das heißt, dass eine oder zwei sich in Längsrichtung des Bodenteils erstreckende Nut vorgesehen ist, die in alle Stegoberseiten eingebracht ist. Dies bietet den besonderen Vorteil, die Dichtvorrichtung in ihrer Länge an die Laibungslänge anpassen zu können. Denn es ist, nachdem quasi jeder der Stege über eine entsprechende Verbindungsgeometrie in Form einer Nut verfügt, ohne weiteres möglich, das Rückwandteil und das Bodenteil entsprechend abzulängen, ohne die einfache Verbindungsmöglichkeit zwischen dem anzusetzenden Seitenteilen und dem Bodenteil zu verlieren. Das heißt, dass der Monteur auf der Baustelle die Dichtvorrichtung, die beispielsweise in einem Standardmaß geliefert wird, ohne Probleme durch Absägen des Rückwand- und Bodenteils in der Länge anpassen kann, so dass die erfindungsgemäße Dichtvorrichtung sehr flexibel verwendet werden kann.
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Zweckmäßig ist es, wenn an jedem Seitenteil an der zum jeweiligen Steg weisenden Seite eine Ausnehmung vorgesehen ist, in der der jeweilige Steg in der Montagestellung aufgenommen ist. Dies bietet die Möglichkeit, dass sich das jeweilige Seitenteil an der Stegoberseite abstützt. Ist beispielsweise eine Nut-Feder-Verbindung vorgesehen, so befindet sich die eine oder die beiden Federn im Bereich der Ausnehmung am Seitenteil, so dass sie beim Zusammensetzen respektive Aufsetzen des Seitenteils auf den Steg unmittelbar in die entsprechenden Nuten an der Stegoberseite eingeführt werden. Ist keine Nut-Feder-Verbindung vorgesehen, so kann bereits durch diesen Ausnehmungseingriff, in Verbindung mit einer Verklebung der Teile, eine sichere Befestigung realisiert werden.
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Ferner kann die Dimensionierung der Seitenteile auch derart sein, dass sie mit ihrer Unterseite auf der geneigten Oberseite des Bodens aufsitzen. Es findet dann also eine Abstützung auf dem Boden ab. Ist die vorstehend beschriebene Ausnehmung vorgesehen, so kann gegebenenfalls auch zusätzlich auch eine Abstützung auf der Stegoberseite erfolgen. Ist die Bodenoberseite mit einem Gefälle versehen, so ist natürlich die Unterseite der Seitenteile entsprechend ausgeführt, so dass sich eine vollflächige Anlage ergibt.
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Wie mitunter die Notwendigkeit einer Verkürzung der eine bestimmte Standardlänge aufweisenden Dichtvorrichtung erforderlich sein kann, kann es im Bedarfsfall aber auch erforderlich sein, die Dichtvorrichtung länger auszuführen. Um dies zu ermöglichen, sieht eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung vor, dass an einer oder beiden seitlichen Stirnflächen des Bodenteils und/oder des Rückwandteils eine Verbindungsgeometrie zum Anschließen eines Boden- oder Rückwandverlängerungselements vorgesehen ist. Es besteht also die Möglichkeit, über diese Verbindungsgeometrie eine zusätzliche L-förmige Boden-Rückwand-Anordnung anzuschließen und so die Länge der Dichtvorrichtung nach Bedarf zu vergrößern. Dies ist natürlich dann besonders zweckmäßig, wenn die Seitenteile separate Elemente sind. Denn die Seitenteile können dann nach Verlängerung entsprechend an das Boden- oder Rückwandteil des Basis-Wannenteils sowie das Boden- und Rückwandverlängerungselement angesetzt werden.
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Die Verbindungsgeometrie ist auch hier bevorzugt als längs der Stirnfläche verlaufende Nut oder Feder ausgeführt, wobei das Boden- oder Rückwandverlängerungselement eine entsprechende Verbindungsgeometrie in Form einer Feder oder einer Nut aufweist. Das Boden- oder Rückwandverlängerungselement können dabei separate Elemente sein, sie können aber auch bereits vorgefertigt miteinander zu einer L-Form verbunden sein.
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Die Verbindung des Rückwand- und Bodenteils mit dem Rückwand- und Bodenverlängerungselement kann zusätzlich über Spannelemente wie beispielsweise U-förmige Spannklammern, die die Verbindungsstelle überbrückend in die zu verbindenden Teile eingeschlagen werden, gesichert werden, wie gegebenenfalls auch alternativ oder zusätzlich eine Verklebung erfolgen kann.
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Wie bereits einleitend beschrieben untergreift die obere Stirnfläche respektive das obere Ende des Rückwandteils den Fenster- oder Türrahmen oder ein diesem zugeordnetes Fenster- oder Türbankbauteil, beispielsweise in Form eines Abschluss- oder Trittblechs oder dergleichen. Um einen sicheren Anschluss zu ermöglichen, ist es dabei zweckmäßig, wenn an der oberen Stirnfläche des Rückwandteils eine Anschlussgeometrie zum Anschließen an einen Fenster- oder Türrahmen oder ein diesem zugeordnetes Fenster- oder Türbankbauteil, beispielsweise einem Abschluss- oder Trittblech oder dergleichen, vorgesehen ist. Diese Anschlussgeometrie kann beispielsweise wiederum in Form einer oder mehrerer Längsnuten, die sich längs der Stirnfläche erstrecken, und in die eine entsprechende längsverlaufende Feder des Rahmens oder des Bankbauteils etc. eingreift, ausgeführt sein.
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Neben der Dichtvorrichtung selbst betrifft die Erfindung ferner ein Bauwerk, mit wenigstens einer in einer Gebäudeaußenwand vorstehenden Laibung und einen darin eingesetzten bodentiefen Fenster oder einer Tür, sowie einer in der Laibung unterhalb des Fensters oder der Tür angeordneten Dichtvorrichtung der beschriebenen Art.
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Dabei kann in Weiterbildung der Erfindung in die Dichtvorrichtung eine Entwässerungsrinne eingesetzt sein und sich ein an das Bauwerk angrenzender Bodenbelag über die Dichtvorrichtung bis zur Entwässerungsringe hin erstrecken. Bei diesem Bodenbelag handelt es sich beispielsweise um ein Pflaster oder dergleichen.
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Weiterhin können erfindungsgemäß die vertikalen Seiten der Laibung mit Laibungsverkleidungsplatten belegt sein, die von oben kommend bis an die Seitenteile der Dichtvorrichtung, diese abdeckend, geführt sein, so dass sich auch in diesem Bereich ein definierter Anschluss respektive eine definierte Verbindung der Dichtvorrichtung zur Laibungsverkleidung ergibt und darüber hinaus die Seitenteile nicht sichtbar sind.
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Wie vorstehend beschrieben, kann eine Entwässerungsrinne aufgesetzt werden. Diese ist jedoch nicht die einzige Art und Weise eines Terrassen- oder Bodenanschlusses. Denkbar wäre auch, den Bodenbelag, also beispielsweise die Platten oder Pflastersteine bis direkt an die Rückwand zu verlegen, oder einen Bohlenaustritt vorzusehen und dergleichen. Unabhängig vom Bodenbelag bleibt die Dichtwirkung und Entwässerungseigenschaft der erfindungsgemäßen Dichtvorrichtung auf jeden Fall erhalten.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
- 1 eine Prinzipdarstellung einer erfindungsgemäßen Dichtvorrichtung einer ersten Ausführungsform in einer Explosionsansicht,
- 2 eine Seitenansicht des zentralen Elements umfassend Rückwandteil und Bodenteil,
- 3 eine perspektivische Teilansicht der Dichtvorrichtung nach Montage eines Seitenteils,
- 4 eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Dichtvorrichtung einer zweiten Ausführungsform in einer Explosionsdarstellung,
- 5 eine Seitenansicht des zentralen Elements umfassend Rückwandteil und Bodenteil,
- 6 eine perspektivische Teilansicht der Dichtvorrichtung aus 4 nach Montage der Seitenteile,
- 7 eine Stirnseitenansicht der Dichtvorrichtung aus 6,
- 8 ein Montagebeispiel der Dichtvorrichtung aus 4 in einer Laibung unterhalb einer Tür,
- 9 eine vergrößerte Teilansicht des Übergangs der Dichtvorrichtung zum Mauerwerk, und
- 10 eine Perspektivansicht der Dichtvorrichtung im montierten Zustand mit aufgesetzter Entwässerungsringe.
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1 zeigt in Form einer Explosionsansicht eine erfindungsgemäße Dichtvorrichtung 1 zur Anordnung in einer Laibung einer Gebäudeaußenwand unterhalb eines bodentiefen Fensters oder einer Tür. Die erfindungsgemäße Dichtvorrichtung 1 umfasst ein vorderseitig offenes Wannenbauteil 2 umfassend ein unterhalb des Fensters oder der Tür anzuordnendes Rückwandteil 3 und ein Bodenteil 4, die L-förmig zueinander stehen. Rückwandteil 3 und Bodenteil 4 können einstückig miteinander ausgeformt sein, sie können aber auch separate Bauteile sein, die beispielsweise miteinander verklebt sind oder über eine nicht näher gezeigte Verbindungsstruktur, beispielsweise eine Nut-Feder-Verbindung fest miteinander verbunden sind.
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Das Bodenteil 4 weist eine Oberfläche 5 auf, die unter einem Winkel > 90° zur Vorderfläche 6 des Rückwandteils steht, so dass sich ein leichtes Gefälle vom Rückwandteil 3 zum vorderen Ende des Bodenteils 4 ergibt.
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Das Bodenteil 4 selbst ist mit einer Rinnenstruktur 7 versehen, umfassend mehrere sich vom Bodenteil 4 respektive aus der Oberfläche 5 erhebende und sich zur Vorderseite hin erstreckende Stege 8, zwischen denen entsprechende Rinnen 9 ausgebildet sind. Die Stege 8 erstrecken sich geradlinig vom Rückwandteil 3 zum vorderen Ende, so dass parallel verlaufende Rinnen 9 ausgebildet werden.
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Vorgesehen sind des weiteren zwei Seitenteile 10, die den seitlichen Abschluss des Wannenbauteils 2 ermöglichen, so dass sich eine zur Rückwand, zum Boden und den beiden Seiten hin geschlossene, jedoch nach vorne offene Wannenstruktur ergibt. Die Seitenteile 10 weisen eine Oberseite 11 auf, die näherungsweise bündig mit der Oberseite 12 des Rückwandteils 3 abschließt, während die Unterseite 13 der Seitenteile 10 dem Gefälle der Oberfläche 5 des Bodenteils 4 entsprechend verläuft, so dass in der Montagestellung die Unterseite 13 auf der Oberfläche 10 aufsteht.
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Ferner weisen die Seitenteile 10 jeweils an zumindest einer Seite eine unterseitige Ausnehmung 14 auf, die so ausgeführt ist, dass darin ein benachbarter Steg 9 zumindest teilweise aufgenommen wird, das heißt, dass jedes Seitenteil 10 quasi auf einen Steg 9 aufgesetzt werden kann und demzufolge einerseits über den oberen Rand dieser Ausnehmung 14, der an der Oberseite 15 des jeweiligen Steges 9 aufsitzt, und andererseits über die Unterseite 13, die auf der Oberfläche 5 aufsitzt, am Wannenbauteil 3 abgestützt ist.
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Zur Verbindung ist es denkbar, dass die Seitenteile 10 mit dem Wannenbauteil 2 am Rückwandteil 3 und/oder am Bodenteil 4 verklebt sind. Alternativ oder zusätzlich ist, wie hier gezeigt, eine Verbindungsgeometrie in Form einer Nut-Feder-Verbindung vorgesehen, umfassend an den Stegen 9 oberseitig ausgebildete Nuten 16, die sich, siehe 1, in Querrichtung über alle Stege 9 fortsetzen, so dass sich quasi eine durchgehende Nutreihe ergibt.
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Die Verbindungsgeometrie umfasst des Weiteren an den Seitenteilen 10 ausgebildete Federn 17 in Form von nach innen ragenden Stiften, beispielsweise Metallstiften, die am jeweiligen Seitenteil 10 befestigt sind. Wenngleich in 1 nur an der einen Seite des Seitenteils 10 eine solche Feder 17 ausgebildet ist, ist es denkbar, den jeweiligen sie bildenden Zapfen oder Bolzen auch zur anderen Seite herausragen zu lassen, so dass ein Seitenteil 10 zwischen zwei Stege 9 eingesetzt werden kann und der beidseits hervorstehende Zapfen, also die beidseits vorstehende Feder 17 in die Nut 16 zweier benachbarter Stege eingreifen kann. Hierüber wird also eine formschlüssige Verbindung erreicht, die, zusätzlich oder alternativ zum Verkleben, der Befestigung des Seitenteils 10 dient. In diesem Fall kann auch beidseits eine Ausnehmung 14 vorgesehen sein.
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3 zeigt eine Ansicht der Dichtvorrichtung 1 im montierten Zustand. Das gezeigte Seitenteil 10 ist hier zwischen die beiden äußeren Stege 8 in die zwischen ihnen ausgebildete Nut 9 eingesetzt, der in 3 rechte Steg greift in die Ausnehmung 14 ein. Gleichzeitig greift die Feder 17 in die entsprechende Nut 16 des rechten Steges 8 ein.
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In dieser Form, wenn also beide Seitenteile 10 montiert sind, kann die Dichtvorrichtung 1 nun in die Laibung eingesetzt und dort befestigt werden.
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Zur Kopplung zu einem Fenster- oder Türrahmen ist an der Oberseite 12 des Rückwandbauteils 3 eine Anschlussgeometrie 18 in Form einer längs laufenden Nut 19 ausgebildet. In diese Anschlussgeometrie 18 kann ein entsprechender Rahmenabschnitt eines Fenster- oder Türrahmens oder ein Verbindungsbauteil, das am Fenster- oder Türrahmen in einer dortigen Nut befestigt oder in dieser eingeschoben ist, eingreifen, so dass ein Übergang vom Rückwandbauteil 3 und damit von der Dichtvorrichtung 1 zum Fenster- oder Türrahmen erreicht werden kann. Mithin wird zu dieser Ebene hin eine vollständige Abdichtung erreicht. Ebenso wird auch zur Seite eine vollständige Abdichtung erreicht, nachdem die Seitenteile 10, worauf nachfolgend noch eingegangen wird, putzseitig in die Laibung eingebettet und damit angeschlossen ist. Die bodenseitige Abdichtung ergibt sich zwangsläufig durch das Bodenteil 4 und die dortige Rinnenstruktur 7. Diese Rinnenstruktur 7 ermöglicht es, dass von oben eindringendes Wasser, üblicherweise Regenwasser, zur nach vorne offenen Seite der Dichtvorrichtung 1 hin entwässert werden kann. An diese Seite schließt sich üblicherweise ein Bodenbelag, beispielsweise ein Pflaster oder Ähnliches, an, wohin das Wasser abgeleitet werden kann.
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Ferner ist in der Seitenansicht gemäß 2 eine am Rückwandteil 3 ausgebildete Verbindungsgeometrie 20 sowie eine am Bodenteil 4 ebenfalls ausgebildete Verbindungsgeometrie 21 in Form von Nuten 22, 23 gezeigt. Diese Verbindungsgeometrien 20, 21 dienen dazu, Rückwandteil- und/oder Bodenteilverlängerungselemente anschließen zu können. Diese Verlängerungselemente weisen entsprechende Federn auf, die in die Nuten 22, 23 eingreifen, so dass sich eine feste und zugleich dichte Verbindung ergibt. Die Verbindung kann beispielsweise auch durch ein Verkleben noch weiter verbessert werden. Diese Ausgestaltung ermöglicht es, die Dichtvorrichtung 1 bei Bedarf auch in der Länge entsprechend anpassen zu können, also verlängern zu können, wenn die Laibung sehr breit ist.
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Alternativ dazu besteht natürlich zur Anpassung an die Laibungslänge die Möglichkeit, die Dichtvorrichtung 1, die ein Standardlängenmaß in Bezug auf das Wannenbauteil 2 aufweist, zu verkürzen. Hierzu ist es lediglich erforderlich, das Wannenbauteil 2 mittels einer Säge oder dergleichen auf die entsprechende Länge zu kürzen. Dies ist ohne weiteres möglich, als der Schnitt zwischen zwei Stegen 8 ausgeführt werden kann, worüber Rückwandbauteil 3 und Bodenbauteil 4 entsprechend verkürzt werden können.
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Die Dichtvorrichtung 1 selbst besteht bevorzugt aus einem geschäumten Kunststoff, der eine hinreichende Festigkeit aufweist. Bevorzugt wird geschäumtes Polyurethan verwendet, das einerseits sehr dicht ist, mithin also kein Wasser durchlässt, andererseits aber vom Gewicht her sehr leicht ist und auch mit einer Säge oder dergleichen bearbeitet werden kann.
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4 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Dichtvorrichtung 1, die wiederum ein Wannenbauteil 2 mit einem Rückwandteil 3 und einem Bodenteil 4 aufweist, wobei das Bodenteil 4 wiederum eine leicht geneigte Oberfläche 5 relativ zur Rückwandfläche 6 aufweist. Dies ist in der in 5 gezeigten Seitenansicht ebenfalls gut zu sehen. Gezeigt sind des Weiteren die beiden Seitenteile 10 vor ihrer Montage.
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Zur Befestigung der Seitenteile 10, die auch hier eine entsprechend geneigte Unterseite 13 aufweisen und in eben der gleichen Weise wie die Seitenteile 10 bezüglich der vorstehenden Ausführungsform ausgeführt sind, sind im gezeigten Beispiel, siehe insbesondere 5, zwei Nuten 16a, 16b an der Oberseite 15 der Stege 8, über die die entsprechenden Rinnen 9 der Rinnenstruktur 7 ausgebildet sind, vorgesehen. Zwangsläufig weisen die beiden Seitenteile, die Verbindungsgeometrie weiterbildend, zwei Federn 17a, 17b auf, die in die entsprechenden Nuten 16a, 16b eingreifen. Auch hier sitzt aufgrund der hier z. B. beidseitig vorgesehenen Ausnehmungen 14 an den Seitenteilen 10 das Seitenteil auf den Oberseiten 15beider benachbarter Stege 8 sowie auf der Oberfläche 5 auf. Wenngleich über die Nut-Feder-Verbindung eine sichere formschlüssige Befestigung der Seitenteile 10 am Wannenbauteil 2 gegeben ist, kann diese Verbindung zusätzlich durch ein Verkleben weitergebildet werden.
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Auch hier sind, siehe die Seitenansicht gemäß 5, am Rückwandteil 3 sowie am Bodenteil 4 entsprechende Verbindungsgeometrien 20, 21 in Form der Nuten 22, 23 ausgebildet, die das Anbringen von Verlängerungselementen am Boden- und Rückwandteil 3, 4 ermöglichen. Selbstverständlich wird das entsprechende Seitenteil 10 dann an den Boden- und Rückwandverlängerungselementen befestigt. Hierzu ist insbesondere das jeweilige Bodenverlängerungselement in gleicher Weise wie das Bodenteil 4 ausgeführt, weist also ebenfalls die Rinnenstruktur 7 mit der jeweiligen Verbindungsgeometrie auf, so dass das Seitenteil in gleicher Weise wie am Bodenteil 4 befestigt werden kann.
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Auch bei dieser Ausgestaltung ist die Dichtvorrichtung 1 bevorzugt aus einem geschäumten Kunststoff wie einem geschäumten Polyurethan gefertigt. Alternativ - und dies gilt auch für die vorstehend beschriebene Ausgestaltung - kann die Dichtvorrichtung auch aus einem Metallblech oder wasserdichtem Beton gefertigt sein.
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6 zeigt die Befestigung eines Seitenteils 10 am Bodenteil 4 im Bereich der Rinnenstruktur. Ersichtlich greifen hier die beiden Federn 17a, 17b in die entsprechenden Nuten 16a, 16b ein. Das Seitenteil 10 selbst ist in eine Rinne 9 zwischen zwei Stegen 8 eingesetzt und sitzt bei dieser Ausgestaltung bodenseitig auf der Oberfläche 5 des Bodenteils 4 auf.
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7 zeigt die Dichtvorrichtung 1 aus 6 in einer Stirnseitenansicht. Das Seitenteil 10 weist hierzu beiden Seiten vorspringende Federn 17a, 17b auf, so dass zu beiden Seiten ein entsprechender Eingriff in entsprechende Nuten 16a, 16b der benachbarten Stege 8, die die Rinne 9 begrenzen, in die das Seitenteil 10 eingesetzt ist, möglich ist. Dies sorgt für eine noch bessere Verbindung.
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Die 8 - 10 zeigen ein Montagebeispiel einer erfindungsgemäßen Dichtvorrichtung 1 in einer Laibung 24, in die eine Tür 25 mit ihrem Rahmen 26 eingesetzt ist. Ersichtlich schließt die Dichtvorrichtung 1 direkt an die Unterseite des Rahmens 26 an, das heißt, dass das Rückwandteil 3 direkt unterhalb des Rahmens 26 sitzt und eine entsprechende Verbindungsgeometrie an der Rahmenunterseite in die entsprechende Anschlussgeometrie 12 des Rückwandbauteils 3 eingreift, so dass dort ein dichter Übergang gegeben ist.
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Das Bodenteil 4 sitzt bodenseitig auf. Die Seitenteile 10 sind in die Laibung 24 eingeputzt, das heißt, dass eine an die vertikalen Laibungsflächen angesetzte Laibungsverkleidungsplatte 27, also ein vorgefertigtes Bauteil, das mit einer Putzschicht versehen ist und mit dem durch einfaches Einsetzen dieser Laibungsverkleidungsplatte die Laibung ohne zusätzliche Putzarbeiten vertikal ausgekleidet werden kann auf der Oberseite 11 des jeweiligen Seitenteils 10 aufsitzt und sich ein sauberer Abschluss und auch ein dichter Verbund zwischen Laibungsverkleidungsplatte 27 und der Dichtvorrichtung 1 respektive dem jeweiligen Seitenteil 10 ergibt. Zusätzlich kann dazwischen ein Dichtelement eingebracht werden, das im Fall etwaiger temperaturbedingter Geometrieveränderungen seitens des Mauerwerks oder dergleichen eine Spaltabdichtung erreicht. Die Mauerfläche ist hier noch nicht verputzt.
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9 zeigt in einer vergrößerten Darstellung den Übergang der Laibungsverkleidungsplatte 27 zum Seitenteil 10, wobei das anschließende Mauerwerk mit einer Putzschicht 28 versehen ist.
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10 zeigt schließlich die Anordnung einer Entwässerungsrinne 29 auf dem Bodenteil 4. Diese Entwässerungsrinne 29 steht auf den Stegen 8 auf, unterhalb bleibt die Rinnenstruktur offen. In die Entwässerungsrinne 29 eindringendes Regen-, Tropf- oder Kondenswasser kann über die Entwässerungsrinne 29 nach unten in die Rinnenstruktur 7 laufen und von dieser zur Vorderseite hin abgeführt werden. Dort wird es in den anschließenden Bodenbelag abgeleitet, beispielsweise ein Splittbett 30, auf dem Pflastersteine ruhen, wobei die Pflasterebene beispielsweise bündig mit der Oberseite der Entwässerungsrinne 29 abschließt. Das Splittbett 30 kann dabei bis in die Rinnenstruktur 7 gezogen werden, die dadurch nach wie vor noch offen ist aufgrund der Grobkörnigkeit des Splitts.
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Die erfindungsgemäße stabile und, insbesondere wenn aus einem geschäumten Kunststoff bestehend, dämmende Dichtvorrichtung ermöglicht einen dichten Wannenanschluss an bodentiefe Fenster oder Türen und eine sichere Entwässerung von in diesem Bereich anfallendem Wasser. Sie zeichnet sich durch ein neutrales Ausdehnungsverhalten, eine UV- und Hitzebeständigkeit sowie eine gute Haftung zu anschließenden Putz- oder sonstige Belags- oder Klebeschichten aus. Als Fertigelement ist sie einfach montierbar und kann bei Bedarf auch vor Ort in der Länge angepasst werden, sei es durch absägen, sei es durch Ansetzen von Verlängerungselementen, wobei diese insbesondere durch einfache Anschlussmöglichkeiten über Nut-Feder-Verbindungen erfolgt. Durch die Ausbildung eines definierten Anschlusses ist auch ein Anarbeiten des anschließenden Bodenbelags möglich. Auch sind unterschiedliche Anschlüsse in Form einer Entwässerungs- oder Sickerrinne, eines Bohlenaustritts oder von Terrassenplatten möglich.