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Die Erfindung betrifft einen Arbeitstisch für die Montage eines elektrischen und/oder mechanischen Gerätes. Als Montage eines solchen Gerätes werden dabei alle Arbeitsschritte verstanden, die dazu dienen, ein solches Gerät aus Einzelteilen zusammenzubauen oder an dem Gerät weitere Teile anzubringen, sei es zum Zwecke der erstmaligen Herstellung des Gerätes, der Erweiterung eines vorhandenen Geräts oder zu Reparaturzwecken. Zu den Montageschritten zählen auch Schritte des Entfernens von Teilen von dem Gerät, beispielsweise für einen Umbau des Gerätes oder beim Austausch zu Reparaturzwecken.
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Bisher werden solche Montagearbeiten an Geräten auf handelsüblichen Tischen mit waagerechter Arbeitsplatte durchgeführt. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Arbeitstisch mit verbesserter Ergonomie bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Arbeitstisch für die Montage eines elektrischen und/oder mechanischen Gerätes, wobei der Arbeitstisch einen Arbeitsbereich aufweist, in dem das zu montierende Gerät für die Durchführung der Montagearbeiten anzuordnen ist, und wobei der Arbeitstisch einen Fußabschnitt aufweist, durch den der Arbeitsbereich gegenüber einer Aufstellfläche, auf der der Arbeitstisch aufgestellt ist, abgestützt ist, wobei der Arbeitstisch im Arbeitsbereich eine Arbeitsplatte und/oder ein rahmenartiges Gestell aufweist, wobei die Arbeitsplatte und/oder das rahmenartige Gestell eine Arbeitsebene des Arbeitsbereiches definiert, wobei der Arbeitstisch im Arbeitsbereich mehrere winklig zur Arbeitsebene abragende Haltearme aufweist, durch die ein auf der Arbeitsfläche aufgelagertes Gerät gegenüber der Schwerkraft gehalten ist. Durch die winklig zur Arbeitsebene abragenden Haltearme wird die Möglichkeit geschaffen, den Arbeitstisch mit schräggesteller Arbeitsebene zu nutzen. Dies erlaubt in vielen Fällen gegenüber einer waagerechten Arbeitsplatte eine verbesserte Ergonomie bei der Durchführung der Montagearbeiten an dem elektrischen und/oder mechanischen Gerät. Durch die Haltearme ist sichergestellt, dass das auf der Arbeitsfläche aufgelagerte Gerät nicht von der Arbeitsfläche herunterrutschen und dementsprechend herunterfallen kann. Zudem ist die Handhabung des Arbeitstischs sehr einfach, da das zu montierende Gerät nicht mit besonderen Befestigungselementen im Arbeitsbereich aufwendig fixiert werden muss, sondern ein einfaches Auflegen auf die Arbeitsebene ausreichend ist. Das Gerät wird dann durch die Haltearme gehalten.
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Der Arbeitstisch kann beispielsweise zwei bis sechs Haltearme aufweisen. Einer, mehrere oder alle der Haltearme können dabei im Wesentlichen rechtwinklig zur Arbeitsebene abragen. Es ist vorteilhaft, wenn die Haltearme in einer Richtung von der Arbeitsebene abragen, die vom Fußabschnitt fortweist. Durch die Haltearme ist das zu montierende Gerät insbesondere bei schräg oder vertikal angeordneter Arbeitsfläche sicher im Arbeitsbereich fixiert.
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Der Arbeitstisch kann im Fußabschnitt einen oder mehrere Füße aufweisen, über den der Arbeitstisch auf der Aufstellfläche aufgestellt ist. Die Aufstellfläche kann z.B. der Fußboden eines Raums sein. Das elektrische und/oder mechanische Gerät kann ein Gerät beliebiger Art sein, z.B. ein Schaltschrank.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass zumindest einige oder alle Haltearme hinsichtlich ihres Abstands voneinander verstellbar sind. Dies erlaubt eine variable Anpassbarkeit der Positionen der Haltearme an die jeweilige Tätigkeit, die mit dem Arbeitstisch durchgeführt wird, z.B. zur Anpassung an unterschiedlich dimensionierte zu montierende Geräte. Hierbei können auch einer oder mehrere der Haltearme vom Arbeitstisch abnehmbar gestaltet sein, sodass der Arbeitstisch je nach durchzuführender Montagetätigkeit mit einer variablen Anzahl von Haltearmen eingesetzt werden kann.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Haltearme entlang des unteren Rands des Arbeitsbereiches nebeneinander angeordnet sind. Der untere Rand des Arbeitsbereiches ist insbesondere bei schräg oder vertikal angeordneter Arbeitsebene derjenige Teil des Arbeitsbereiches, der dem Fußabschnitt am nächsten ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Haltearme unterschiedliche Längen aufweisen. Hierdurch kann die Ergonomie des Arbeitstischs und die flexible Einsetzbarkeit für die Montage unterschiedlicher Geräte weiter erhöht werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Arbeitstisch einen Höhenverstellmechanismus aufweist, durch den der Abstand zwischen der Arbeitsebene und dem Fußabschnitt verstellbar ist. Hierdurch kann die Ergonomie des Arbeitstischs weiter gesteigert werden. Insbesondere ist eine Anpassung der jeweiligen Arbeitshöhe der Arbeitsebene an die persönlichen Bedürfnisse des Benutzers und an die Art der Montageschritte möglich, z.B. für eine sitzende und für eine stehende Tätigkeit. Der Höhenverstellmechanismus kann ein Dämpfungselement, z.B. einen Gasdruckdämpfer, aufweisen, durch den die Höhenverstellung gedämpft und druckunterstützt erfolgen kann.
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Die Höhenverstellung der Arbeitsebene gegenüber dem Fußabschnitt, insbesondere dem Bereich des Fußabschnitts, der zur Auflage auf der Aufstellfläche eingerichtet ist, kann beispielsweise in einem Bereich von 60 cm bis 120 cm erfolgen.
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Die Arbeitsebene des Arbeitstischs kann unveränderbar in einem bestimmten Winkel schräg oder vertikal angeordnet sein. Eine Verstellung der Winkellage der Arbeitsebene ist dann nicht möglich.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Arbeitstisch einen Winkelverstellmechanismus aufweist, durch den der Winkel der Arbeitsebene gegenüber der Aufstellfläche verstellbar ist. Hierdurch kann die Ergonomie des Arbeitstischs sowie dessen flexible Einsetzbarkeit weiter gesteigert werden. Der Winkel der Arbeitsebene kann zumindest in einem bestimmten Bereich von einem Benutzer nach den entsprechenden Bedürfnissen eingestellt werden. Hierbei kann der Winkel der Arbeitsebene stufenlos oder in vorbestimmten Winkelstufen verstellbar sein. Der Winkelverstellmechanismus kann ein Dämpfungselement, z.B. einen Gasdruckdämpfer, aufweisen, durch den die Winkelverstellung gedämpft und druckunterstützt erfolgen kann.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Winkel der Arbeitsebene gegenüber der Aufstellfläche in einem Winkelbereich von wenigstens 90 Grad verstellbar ist. Dies erlaubt eine besonders flexible Einsetzbarkeit des Arbeitstischs. So kann die Arbeitsebene beispielsweise von einer horizontalen Lage in eine vertikale Lage und umgekehrt verstellt werden. Auch Zwischeneinstellungen des Winkels (verschiedene Schrägen) können vom Benutzer nach Wahl einstellbar sein.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Fußabschnitt in jeder Winkellage der Arbeitsebene in einer Draufsicht über den Arbeitsbereich hinausragt. Auf diese Weise hat der Arbeitstisch einen besonders sicheren Stand auf der Aufstellfläche, sodass er sich auch für die Montage besonders großer und/oder schwerer Geräte eignet.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Fußabschnitt Rollen aufweist, über die der Arbeitstisch auf der Aufstellfläche auflagerbar ist. Dies erlaubt ein einfaches und ergonomisches Verändern der Aufstellposition des Arbeitstischs auf der Aufstellfläche. Die Rollen können als feststehende Rollen (Bockrollen) oder als um eine Vertikalachse verdrehbare Rollen ausgebildet sein, z.B. als 360 Grad-Rollen.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Arbeitstisch vollständig oder zum überwiegenden Teil aus einzelnen Profilelementen zusammengesetzt ist. Dies erlaubt eine einfache und effiziente Produktion des Arbeitstischs aus vorgefertigten Profilelementen. Zudem können Profilelemente eingesetzt werden, die bereits Merkmale aufweisen, wie z.B. Profilnuten, durch die die Verstellbarkeit der Haltearme leicht realisiert werden kann.
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Im Sinne der vorliegenden Erfindung ist unter dem unbestimmten Begriff „ein“ kein Zahlwort zu verstehen. Wenn also z.B. von einem Bauteil die Rede ist, so ist dies im Sinne von „mindestens einem Bauteil“ zu interpretieren. Soweit Winkelangaben in Grad gemacht werden, beziehen sich diese auf ein Kreismaß von 360 Grad (360°).
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Verwendung von Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen
- 1 einen Arbeitstisch in perspektivischer Ansicht und
- 2 den Arbeitstisch in einer Vorderansicht und
- 3 den Arbeitstisch in einer Seitenansicht und
- 4 den Arbeitstisch in einer Draufsicht und
- 5 eine weitere Ausführungsform eines Arbeitstischs in Draufsicht.
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Die 1 gibt einen Überblick über die wesentlichen Elemente des Arbeitstischs 1. Der Arbeitstisch 1 weist einen Arbeitsbereich 2 auf, in dem das zu montierende Gerät für die Durchführung der Montagearbeiten anzuordnen ist. Der Arbeitstisch 1 weist im Arbeitsbereich 2 eine Arbeitsplatte 3 auf. Die Arbeitsplatte 3 definiert eine Arbeitsebene, z.B. durch die Oberfläche der Arbeitsplatte 3. An einem unteren Trägerelement 5, das an die Unterseite der Arbeitsplatte 3 bzw. der Arbeitsebene angrenzt, sind mehrere Haltearme 4 angebracht. Wie erkennbar ist, weisen die Haltearme 4 unterschiedliche Längen auf, z.B. alternierend kurze/lange Haltearme 4. Die Haltearme 4 ragen winklig zur Arbeitsebene ab, z.B. im Wesentlichen im rechten Winkel zur Arbeitsebene. Die Arbeitsplatte 3 ist auf einer durch weitere Trägerelemente 7 gebildeten rahmenartigen Tragkonstruktion gehalten und darauf befestigt.
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Der Arbeitstisch 1 weist einen Fußabschnitt 6 auf, mit dem der Arbeitstisch 1 auf einer Aufstellfläche, z.B. auf dem Fußboden, aufgestellt wird. Im Fußabschnitt 6 weist der Arbeitstisch 1 eine Trägerkonstruktion 9 auf, an der mehrere Rollen 10 befestigt sind. Die Rollen 10 können um die Hochachse beliebig drehbare Rollen sein, z.B. sogenannte 360 Grad-Rollen. Die Rollen 10 können zudem mit jeweils eigener Bremse ausgebildet sein.
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Der Arbeitsbereich 2 ist über Vertikalträger 8 mit dem Fußabschnitt 6 verbunden. An den Vertikalträgern 8 ist ein Höhenverstellmechanismus des Arbeitstischs 1 angeordnet, der über Bedienelemente 11 von einem Anwender bedient werden kann. Über den Höhenverstellmechanismus kann die Arbeitshöhe der Arbeitsebene bzw. der Arbeitsplatte 3 nach Wunsch des Anwenders verstellt werden, d.h. der Abstand zwischen der Arbeitsebene und dem Fußabschnitt 6. Hierzu können die Vertikalträger 8 teleskopartig verlängert oder verkürzt werden.
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Die 1 lässt noch ein Querträgerelement 14 erkennen, durch das die Tragkonstruktion mit den Vertikalträgern 8 verstärkt und versteift wird.
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Die 2 lässt weitere Elemente des Arbeitstischs 1 erkennen. In der 2 wird der Arbeitstisch 1 in Richtung auf das untere Trägerelement 5 in Frontansicht betrachtet. Die 2 zeigt zudem, wie der Arbeitstisch 1 auf einer Aufstellfläche 12 aufgestellt ist.
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Die 2 lässt als weitere Elemente Bauteile eines Winkelverstelmechanismus des Arbeitstischs 1 erkennen, durch den der Winkel der Arbeitsebene gegenüber der Aufstellfläche 12 verstellbar ist.
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Um die Winkelverstellung der Arbeitsebene zu realisieren, weist der Arbeitstisch 1 eine fest mit den Vertikalträgern 8 verbundene Trägerkonstruktion 13 auf, die nicht winkelverstellbar ist, sondern nur höhenverstellbar ist. Die Arbeitsebene mit der Arbeitsplatte 3 und den Trägerelementen 5, 7 ist gegenüber dieser Trägerkonstruktion 13 winkelverstellbar. Als Bestandteile des Winkelverstellmechanismus weist der Arbeitstisch 1 fest mit der Trägerkonstruktion 13 verbundene Halteelemente 15 auf. Ferner weist der Winkelverstellmechanismus mit den Trägerelementen 5, 7 bzw. der Arbeitsplatte 3 verbundene, verschiebbare Trägerelemente 17 auf, die bei einer Winkelverstellung gegenüber den festen Trägerelementen 15 verschiebbar sind. Der Winkelverstellmechanismus weist außerdem manuelle Bedienelemente 16 auf, mit denen eine Fixierung zwischen den Trägerelementen 15 und 17 jeweils hergestellt oder gelöst werden kann, wobei im gelösten Fall das Trägerelement 17 gegenüber dem Trägerelement 15 verschiebbar ist. Im festgestellten Fall ist das Trägerelement 17 an dem Trägerelement 15 festgeklemmt.
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Wie die 3 erkennen lässt, die den Arbeitstisch 1 in einer Seitenansicht zeigt, sind die Trägerelemente 7 des Arbeitsbereiches 2 über Drehgelenke 19 mit der Trägerkonstruktion 13 verbunden. Die Drehgelenke 19 bilden eine Drehachse, um die die Arbeitsebene bzw. die Arbeitsplatte 3 verschwenkt werden kann, wie durch den gekrümmten Pfeil symbolisiert ist. Beispielsweise kann die Arbeitsebene von einer 0 Grad-Lage (horizontale Lage), wie in 3 erkennbar ist, bis hin zu einer 90 Grad-Lage (vertikale Lage) verstellt werden. Es können auch Zwischenwerte des Verstellwinkels eingestellt werden, je nach Ausführung des Arbeitstischs 1 stufenlos oder in vorbestimmten Stufen.
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Der Höhenverstellmechanismus und/oder der Winkelverstellmechanismus kann wenigstens einen Dämpfer aufweisen, z.B. einen Gasdruckdämpfer, um die Bedienung bei der Winkelverstellung bzw. der Höhenverstellung für den Anwender zu erleichtern.
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Die 4 zeigt den Arbeitstisch 1 in einer Draufsicht, d.h. von oben. Erkennbar ist, dass der Fußabschnitt 6 bzw. zumindest Teile des Fußabschnitts 6, an denen die Rollen 10 befestigt sind, über den Arbeitsbereich 2 hinausragt. Hierdurch wird ein sicherer Stand des Arbeitstischs 1 auf der Auflagefläche 12 sichergestellt.
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Die 4 zeigt den Arbeitstisch 1 mit der Arbeitsplatte 3. Die 5 zeigt eine alternative Ausführungsform ohne Arbeitsplatte. Dort wird die Arbeitsebene bzw. der Arbeitsbereich 2 durch ein rahmenartiges Gestell 18 realisiert. Die Ausführungsform des Arbeitstischs gemäß 5 eignet sich daher für die Montage und Auflagerung eher größerer Geräte, während die Ausführungsform mit der Arbeitsplatte gemäß 4 für Geräte jeder Größe geeignet ist, d.h. auch für relativ kleine Geräte.