DE202019005079U1

DE202019005079U1 - Sicherheitssystem zur Verhinderung des Zurücklassens eines Kindes in einem Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE202019005079U1
Application number: DE202019005079.5U
Authority: DE
Original assignee: Filo Srl
Current assignee: Doona Holdings Ltd Hk
Priority date: 2018-12-12
Filing date: 2019-12-12
Publication date: 2020-03-24
Anticipated expiration: 2029-12-13
Also published as: FR3089895B3; CN211869248U; RU200440U1; DK201900106U3; ES1241165U; FI12768Y1; FR3089895A3; ES1241165Y

Abstract

Sicherheitssystem (1000) zur Verhinderung des Zurücklassens eines Kindes in einem Kraftfahrzeug, wobei das Sicherheitssystem umfasst:- eine Vorrichtung (150), die auf einem Fahrzeug-Kindersitz (100) oder an einem Sicherheitsgurt oder an einem Schultergurt des Sitzgurts installiert werden kann, wobei die Vorrichtung aufweist:◦ einen Anwesenheits-Sensor (155), der so konfiguriert ist, dass er detektiert, ob der Fahrzeug-Kindersitz (100) besetzt ist;◦ einen Funksender:• der so konfiguriert ist, dass er innerhalb eines vorbestimmten Übertragungsbereichs ein Funksignal aussendet,• der funktionell mit dem Anwesenheits-Sensor (155) verbunden ist, um von diesem ein Signal zu empfangen, dass der Fahrzeug-Kindersitz (100) besetzt ist, wobei diese Anwesenheits-Information in das Funksignal eingefügt wird; sowie- ein oder mehrere Warnsignalempfangs-Vorrichtungen (250, 250b, 270):◦ die so konfiguriert und angepasst sind, dass sie innerhalb des vorbestimmten Übertragungsbereichs das Funksignal detektieren;◦ die so konfiguriert sind, dass sie die Anwesenheits-Information aus dem Funksignal extrahieren; und◦ die Mittel zur Warnungsabgabe umfasst; wobei das System dadurch gekennzeichnet ist, dass:- der Anwesenheits-Sensor (155) ein kapazitiver Sensor ist;- jede der einen oder der mehreren Warnsignalempfangs-Vorrichtungen (250, 250b, 270) so konfiguriert ist, dass sie die Mittel zur Warnungsabgabe dann aktiviert, wenn:◦ sie zunächst die Anwesenheits-Information extrahiert hat; und◦ sie anschließend eine Unterbrechung des Funksignals detektiert hat.

Description

Diese Erfindung betrifft ein Sicherheitssystem zur Verhinderung des Zurücklassens eines Kindes in einem Kraftfahrzeug.
Stand der Technik
Es ist bekannt, dass die Anzahl von Kindern, die an einem Wärmestau gestorben sind, weil sie in Fahrzeugen zurückgelassen wurden, nicht gering ist, wobei die Meinung herrscht, dass auch ein einziger Fall unannehmbar ist.
In dem vom Gesundheits-Ministerium veröffentlichten Handbuch zum Verhindern von Fällen, in denen Kinder in Fahrzeugen vergessen werden, findet man, dass in den Vereinigten Staaten im Durchschnitt jedes Jahr 36 Kinder an einem Wärmestau sterben, weil sie von ihren Erziehungsberechtigten im Auto alleingelassen werden, „in den letzten 12 Jahren waren es insgesamt 468 Todesfälle“. In Frankreich hat der Konsumentenschutzverband ebenfalls geschätzt, dass es zwischen 2007 und 2009 24 Fälle gegeben hat. Für weitere Informationen soll hier auf die Website des Italienischen Gesundheits-Ministeriums www.salute.gov.it verwiesen werden.
Es gibt viele Gründe für die Ablenkung der Erziehungsberechtigten, durch die die Tragödie von zurückgelassenen Kindern hervorgerufen wird: Anspannung, Stress, der mit dem Druck am Arbeitsplatz in Verbindung steht, sowie zahlreiche tägliche Verpflichtungen, die die Aufmerksamkeit der Erziehungsberechtigten erfordern und auf andere Themen oder Ereignisse ablenken, doch sollte - unabhängig vom Engagement der Erziehungsberechtigten - auch eine mögliche Unaufmerksamkeit selbst nicht übersehen werden.
Untersuchungen in dieser Richtung haben die Tatsache hervorgehoben, dass eine umsichtige Aufmerksamkeit oft auf Routinehandlungen basiert, durch die im Fall einer Nichtübereinstimmung der innere Alarm ausgelöst wird, doch können diese Routinehandlungen (die somit eingeprägte Handlungen sind) dann, wenn sie zu vielen Verpflichtungen - auch für dasselbe Kind - komprimiert sind, im Gedächtnis verändert werden. In Situationen mit intensivem Stress kann der Vorgang in unserem Gehirn - um die Verwendung von Ressourcen zu optimieren - unvollständige Erinnerungen bilden oder sogar dazu führen, dass man sich an Ereignisse erinnert, die niemals eingetreten sind, wie etwa beispielsweise dazu, dass man das Kind zur Tagesbetreuung oder zum Babysitter begleitet hat.
Es ist nicht erforderlich auf die Tragik im Zusammenhang mit solchen durch die verhängnisvollen Vorfällen einzugehen, welche durch ein derartiges mnemotechnisches Fehlverhalten entstehen können - und in manchen Fällen wirklich entstehen - auch weil sie oft Erziehungsberechtigten passieren, die an mehreren Fronten eingesetzt sind, um ihren Kindern die besten Möglichkeiten zu bieten.
Es muss auch nicht näher darauf eingegangen werden, dass das soziale Ziel darin besteht, dass derartige tragische Ereignisse ausgeschlossen werden oder zumindest nur äußerst selten vorkommen.
Es sind verschiedene technische Lösungen für das oben erwähnte Problem bekannt, die alle verschieden effektiv sind. Ein allgemeines Element bei einigen derartigen Lösungen besteht darin, dass das Mobiltelefon der Erziehungsberechtigten signalisiert, dass sich das Kind immer noch im Kindersitz befindet. In diesem Fall werden Anwesenheits-Sensoren (Belastungs-Sensoren) verwendet, die in den Kindersitz integriert sind.
Diese Lösungen sind jedoch nicht für alle wirtschaftlich zugänglich und oft nicht bekannt, im Besonderen in unterentwickelten Ländern und in weniger privilegierten sozialen Schichten. Auch im Fall einer eingeschränkten Verbreitung sind sie unbequem und nicht vollständig effektiv, wodurch unglücklicherweise jene Erziehungsberechtigten abgeschreckt werden, die die Gefahr von tödlichen Ereignissen unterschätzen.
Es besteht daher weiter der Bedarf für eine Lösung, wie sie oben beschrieben wurde, wobei sie in ihrer Gesamtheit effektiv, bequem und wirtschaftlich ist und von der Bevölkerung leicht verwendet werden kann, da sie leicht die sich ständig ändernden Vorschriften für Kindersitze erfüllt.
Gegenstand und Ziel der Erfindung
Der Gegenstand dieser Erfindung besteht darin, ein Sicherheitssystem bereitzustellen, mit dem verhindert wird, dass ein Kind in einem Kraftfahrzeug zurückgelassen wird, wobei das System einfacher hergestellt werden kann und bequemer zu verwenden ist.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung besteht darin, dass das Sicherheitssystem - sowohl was die Fertigungskosten als auch was die Verwaltungskosten betrifft - wesentlich kostengünstiger hergestellt werden kann.
Nicht zuletzt besteht der Gegenstand der Erfindung darin, ein Signalisierungssystem vorzuschlagen, das einfach, sicher und zuverlässig ist.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht in einem System gemäß den angeschlossenen Ansprüchen, die einen integrierenden Bestandteil der vorliegenden Beschreibung bilden.
Ausführliche Beschreibung der Ausführungsformen der Erfindung
Figurenliste
Die Erfindung soll nun anhand von erläuternden aber nichteinschränkenden Zielsetzungen und im Besonderen im Zusammenhang mit den Zeichnungen der angeschlossenen Figuren beschrieben werden, in denen zeigt:

1 einen Kindersitz für ein Kraftfahrzeug, in dem ein Kind dargestellt ist, das auf einer Vorrichtung sitzt, die die Form eines Sitzkissens hat und mit der die Anwesenheit erfindungsgemäß detektiert und kommuniziert werden kann;
2 ein Beispiel einer möglichen äußeren Form des Sitzkissens von 1;
3 ein Beispiel eines Sicherheitssystems gemäß der Erfindung, wobei die Vorrichtung gemäß der Erfindung verwendet wird;
4 die Struktur eines möglichen und bevorzugten Anwesenheits-Sensors gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung im Ruhezustand;
5 die Sensor-Struktur gemäß 4 in einer Position, in der sich ein Körper auf ihr befindet;
6 schematisch, dass die Sensor-Struktur der 4 und 5 funktionieren kann, sobald ein Kind in den Kindersitz gesetzt wird;
7 eine Mischung aus einem Block- und einem Ablauf-Diagramm von einer Ausführungsform des Sicherheitssystems gemäß der Erfindung; und
8 eine unterschiedliche Ausführungsform der Vorrichtung, um die Anwesenheit erfindungsgemäß zu detektieren und zu kommunizieren.

Es soll hier festgehalten werden, dass die Elemente von Ausführungsformen miteinander kombiniert werden können, um zusätzliche Ausführungsformen bereitzustellen, ohne dass dadurch die entsprechenden Grundlagen der Erfindung eingeschränkt werden, wie dies für Fachleute ohne Schwierigkeiten aus der Beschreibung verständlich ist.
Die vorliegende Erfindung nimmt auch auf die Ausführung des Stands der Technik im Hinblick auf unbeschriebene detaillierte Merkmale Bezug, wie etwa weniger wichtige Elemente, die im Stand der Technik bei gleichartigen Lösungen üblicherweise verwendet werden.
Wenn ein Element eingeführt wird, soll allgemein verstanden werden, dass „zumindest ein“ oder „ein oder mehrere“ gemeint sind.
Wenn in dieser Beschreibung Elemente oder Merkmale aufgezählt werden, ist darunter zu verstehen, dass die Erfindung derartige Elemente „umfasst“ oder alternativ aus derartigen Elementen „zusammengesetzt“ ist.
Ausführungsformen
Nunmehr soll auf 1 Bezug genommen werden. Die Vorrichtung 150 gemäß der Erfindung wird bevorzugt so verwendet, dass sie auf dem Sitzteil eines Kindersitzes 100 für ein Kraftfahrzeug liegt. Technisch kann sie auch auf dem Sitz eines Fahrzeugs oder auf einer anderen Sitzfläche verwendet werden. Sie kann fixiert sein, doch wird sie häufiger „installiert“, d.h. irgendwie auf dem Kindersitz oder auf einem anderen Sitz oder auch an dem Gurt oder an dem Schultergurt eines Fahrzeugsitzes befestigt (wie nachfolgend für diese Ausführungsform beschrieben).
Obwohl 1 einen Kindersitz mit einer Rückenlehne zeigt, ist ersichtlich, dass die Vorrichtung gemäß der Erfindung auch bei irgendeinem Kindersitz oder bei einem anderen Sitz verwendet werden kann, der mit einem Sitzteil versehen ist, somit auch bei einer Standard-Sitzerhöhung, die keine Rückenlehne besitzt.
Im Fall eines Kindersitzes 100 mit einer Rückenlehne gibt es zugewiesene Gurte 110, die von oben herabfallen und üblicherweise mit einem einzigen Sicherheitselement 120 gekuppelt werden, wodurch Bewegungen vom Körper des Kindes 130 blockiert werden.
Nunmehr soll auf 2 Bezug genommen werden, in der eine mögliche Ausführungsform für die Gestaltung der Vorrichtung gemäß der Erfindung bereitgestellt wird. Die Vorrichtung besitzt die Form eines Sitzkissens 150 mit einem Überzug, der entlang von einer oder von mehreren Seiten mithilfe eines Reißverschlusses 151, 153 abgenommen werden kann. Im Innenbereich des Sitzkissens ist bevorzugt eine Öffnung ausgebildet, die geeignet so ausgeformt ist, dass das oben erwähnte Sicherheitselement 120 eingesetzt werden kann. Wenn dieses Sicherheitselement nicht vorhanden ist, ist diese ausgeformte Öffnung nicht erforderlich (obwohl sie aus verschiedenen Gründen dennoch beibehalten werden kann, etwa aus Gründen eines schöneren Aussehens).
Obwohl die Darstellung von 2 ein Sitzkissen zeigt, das eine bestimmte Dicke besitzt und sich bei der Verwendung im Sitzbereich eines Kindersitzes befindet, umfasst diese Beschreibung auch ein Sitzkissen oder eine Vorrichtung, die zusätzlich dazu, dass sie einen Teil des Sitzes einnimmt, auch andere Teile der Oberfläche des Kindersitzes einnehmen kann, wie etwa einen elastischen Überzug des gesamten Kindersitzes.
Dadurch kann die Vorrichtung gemäß der Erfindung auf bestehenden Kindersitzen nachgerüstet werden, wodurch die Vorrichtung eine derart hohe soziale Verträglichkeit besitzt, dass sie für alle erschwinglich ist. Darüber hinaus ermöglich sie, dass der Herstellungsvorgang für Kindersitze nicht verändert werden muss, wodurch die Firmen auf diesem Gebiet keine übermäßigen Investitionen vornehmen müssen, wobei die Vorrichtung zunehmend verbreitet werden kann und kostengünstig wird.
Nunmehr soll auf 3 Bezug genommen werden, in der das Sicherheitssystem 200 gemäß einer der Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung in einem Fahrzeug 210 montiert ist, wobei der Kindersitz 100 auf einem Rücksitz fixiert ist (wobei dies aber in Übereinstimmung mit den geltenden Vorschriften auch ein Vordersitz sein kann). Das Kind 130 wird in die Vorrichtung 150 gemäß der Erfindung gesetzt, wobei der Erziehungsberechtigte 220 im Besitz eines Mobiltelefons 250 ist, das eine Warnung so abgeben kann, wie dies beispielsweise später gezeigt wird.
Nunmehr soll auf die 4-6 Bezug genommen werden. Die Vorrichtung 150 gemäß der Erfindung verwendet vorzugsweise einen kapazitiven Sensor 155, doch kann sie auch einen Belastungs-Sensor oder eine andere Type eines Anwesenheits-Sensors in Kombination mit dem kapazitiven Sensor verwenden. In jedem Fall macht ein kapazitiver Sensor die Vorrichtung besonders effektiv, um falsche positive Resultate zu verhindern, da eben nicht jeder Körper mit einem bestimmten Gewicht jedoch ein statischer oder ein sich annähender (oder wegbewegender) menschlicher Körper detektiert werden kann, wenn der Sensor entsprechend kalibriert ist.
Tatsächlich basiert die Arbeitsweise des kapazitiven Sensors auf der Arbeitsweise eines elektrischen Kondensators, die beschreibt, wie die elektrischen Ladungen in zwei leitenden Körpern angeordnet sind, die in einem bestimmten Abstand voneinander liegen. Wenn sich daher in diesem Fall das Kind auch vor der Berührung annähert (oder entfernt) (siehe 6), ändert sich die Kapazität, wodurch ein Anwesenheits-Detektionssignal gebildet wird.
Zusätzlich zur Kapazitäts-Messung kann in Kombination optional auch ein Deformations-Sensor verwendet werden. Bevorzugt wird jedoch noch immer ein kapazitiver Sensor (mit elastisch verformbaren Elementen), der in Wirklichkeit durch eine Deformation aktiviert wird, womit es sich tatsächlich um einen Deformations-Sensor handelt. Diese Kombination ist eine besonders sinnvolle Ausführungsform, da sie noch immer eine Kapazität für zwei verschiedene und komplementäre Messungen verwendet, wodurch die Zuverlässigkeit des gesamten Anwesenheits-Sensors stark verbessert wird.
In diesem Fall leistet die Anordnung der Detektor-Kapazitäten zweifellos einen Beitrag über den Anwendungsbereich der Erfindung des Systems hinaus.
Der Anwesenheits-Sensor 155 umfasst eine erste Kondensator-Platte 151a sowie eine zweite Kondensator-Platte 154, zwischen denen ein weiches und/oder flexibles Material 156 angeordnet ist, wobei die erste Platte 151a und die zweite Platte 154 dann voneinander einen Abstand von d₁>0 besitzen, wenn der Kindersitz 100 nicht besetzt ist, wogegen sie einen Abstand von d'₁ - mit 0<d'₁<d₁ - besitzen, wenn der Kindersitz 100 belegt ist oder das Kind 130 darauf Platz genommen hat.
Vorzugsweise besteht die zweite Kondensator-Platte 154 erfindungsgemäß aus mehreren Teilen, auch wenn diese nicht direkt verbunden sind, wobei zumindest ein Teil eine Normalprojektion innerhalb der Fläche der ersten Platte 151a sowie zumindest ein anderer Teil eine Normalprojektion außerhalb der Fläche der ersten Platte 151a besitzt. Mit dieser Anordnung sind die Teile außerhalb der Fläche der ersten Platte nicht wesentlich von der Deformation betroffen, womit sie besser als kapazitiver Sensor arbeiten können.
Vorzugsweise ist bei einer Ausführungsform eine dritte Platte 151b frontal zur ersten Platte 151a so angeordnet, dass sich die zweite Platte 154 dann, wenn keine Deformations-Signal vorhanden ist, im gleichen Abstand von der ersten Platte 151a und der dritten Platte 151b befindet, wobei auch zwischen der zweiten Platte 154 und der dritten Platte 151b ein weiches und/oder flexibles Material 156 angeordnet sein kann.
Bevorzugt handelt es sich bei dem weichen und/oder flexiblen Material 156 um ein schwammartiges Material.
Der Anwesenheits-Sensor 155 umfasst selbstverständlich eine Stromversorgung, die an und für sich bekannt ist, oder er ist mit einer derartigen Stromversorgung verbunden.
In 5 ist dargestellt, wie sich die Struktur 155 unter dem Gewicht eines Kindes verformt, wobei sie vom mittleren Abstand d₁ in den reduzierten mittleren Abstand d'₁ übergeht, wodurch die Kapazität des Systems verändert wird. Dieser Sensor arbeitet somit als Deformations-Sensor, der einen Belastungs-Sensor vortäuscht.
Das Verschmelzen der Informationen, die von den beiden Sensoren (dem Deformations-Sensor und dem rein kapazitiven Sensor) stammen, ermöglicht, dass der Körper von einem Kind genauer detektiert werden kann, als dies im Stand der Technik der Fall ist.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann der Sensor 155 auch eine erste Platte 151a sowie eine zweite Platte 154 umfassen, ohne dass die dritte Platte 151b und der Schaum zwischen der zweiten und der dritten Platte vorhanden sind. Optional kann auch die zweite Platte 154 fehlen, da der menschliche Körper als zweite Platte dient.
Im Allgemeinen befinden sich der Anwesenheits-Sensor 155 und der Funksender in einer Hülle, die zumindest teilweise ein Sitzkissen oder eine Matratze oder eine Matte oder einen Sitzbezug bildet, die vom Kindersitz 100 abgenommen werden können.
In Übereinstimmung mit einer alternativen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und im Hinblick auf 8 befinden sich der Anwesenheits-Sensor 155 und der Sender in einer Klammer, die entweder am Sitzgurt oder an einem Schultergurt befestigt werden kann, die einem Fahrzeugsitz zugeordnet sind. Eine erläuternde Ausführungsform der Klammer trägt als Ganzes die Bezugsziffer 400. Die Klammer 400 besitzt einen Körper 410 mit elastischen Streifen 415. Vorzugsweise umfasst die Klammer auch einen zweiten Körper 420, der von unten in den ersten Körper 410 geschoben wird. Der erste Körper 410 besitzt zwei seitliche Öffnungen 418, in die zwei seitliche Rippen 425 des zweiten Körpers 420 eingeschnappt werden. Dadurch kann man auf den Sensor und den Sender leicht zugreifen, die im zweiten Körper 420 untergebracht sind. Es sind weitere Bauformen der Klammer 400 möglich, wie etwa eine Klammer aus einem einzigen Teil.
In 7 ist die Arbeitsweise des Sicherheitssystems gemäß der Erfindung ausführlicher dargestellt. Das Sitzkissen 150 ist drahtlos (z.B. über Bluetooth) 260, 264 mit einem oder mit mehreren Smartphones (allgemein mit mobilen Geräten, bevorzugt über die dazugehörige App) 250, 250b oder über eine physikalische Verbindung 263 mit einer anderen Hardware 270 (dargestellt mit einer Bluetooth-Einrichtung in Form eines Steckers für den Zigaretten-Anzünder oder sogar mit einem ODB-Dongle mit Bluetooth oder mit einem Fahrdatenschreiber des Fahrzeugs) verbunden. Allgemein sprechen wir von Warnungsempfangs-Vorrichtungen.
Der Anwesenheits-Sensor 155 detektiert die Anwesenheit eines Kindes und sendet über einen Funksender diese Information zu (einer oder mehreren) Hardware 250, 250b, 270, die diese Information extrahieren und dann eine Warnung abgeben, wenn:

- sie zunächst diese Anwesenheits-Information extrahiert haben; und
- sie anschließend eine Unterbrechung des Funksignals detektiert haben.

Diese beiden Zustände zeigen eine Gefahr an, dass das Kind im Auto vergessen wurde. In dieser Erfindung sind auch verschiedene Zustände enthalten, die die Gefahr anzeigen.
Die gesamte Hardware außerhalb des Sitzkissens 150 kann über 261, 262, 265 mit einer zentralen Datenverarbeitungs-Einheit 300 kommunizieren, die bevorzugt eine oder mehrere Datenspeicher 310 enthält und dritte Personengruppen 350 davor warnen kann, dass sich das Kind im Fahrzeug befindet, wenn es die Erziehungsberechtigten zurückgelassen haben, ohne auf die direkte Warnung zu reagieren (sogar einen Elternteil oder Erziehungsberechtigte, wobei die Warnung von Mitteln zur Warnungsabgabe abgegeben wird), d.h., dann, wenn:

- zumindest eine oder mehrere zugeordnete Warnsignalempfangs-Vorrichtungen 250, 250b, 270 die Warnung in Gang gesetzt haben;
- jede der einen oder der mehreren zugeordneten Warnungsempfangs-Vorrichtungen 250, 250b, 270 sich außerhalb eines vorbestimmten Übertragungsbereichs der Anwesenheits-Information befindet, nachdem von der Aktivierung der Mittel zur Warnungsabgabe eine vorgegebene Zeitspanne vergangen ist.

Alternativ ist der Warnungsmanagement-Server 300 so konfiguriert, dass er dann ein Warnsignal an die Vorrichtung der dritten Parteien 350 sendet, wenn die folgenden beiden Zustände angetroffen werden:

- der Warnungsmanagement-Server 300 hat die Anwesenheits-Information von einer oder von mehreren der zugeordneten Warnungsempfangs-Vorrichtungen 250, 250b, 270 empfangen;
- die Kommunikation zwischen dem Warnungsmanagement-Server 300 und zumindest einer von der einen oder der mehreren zugeordneten Warnungsempfangs-Vorrichtungen 250, 250b, 270 wurde innerhalb eines vorgegebenen Zeitintervalls getrennt.

Die Warnungsempfangs-Vorrichtungen 250, 250b, 270 können so konfiguriert sein und betrieben werden, dass sie dem Warnungsmanagement-Server 300 die aktuelle GPS-Position kommunizieren, um eine Gegenprobe oder eine unabhängige Berechnung des Abstands vom Kindersitz durchzuführen. Der Server 300 kann auf dieser Basis dritte Personengruppen 350 unabhängig warnen.
Die Warnungen können unterscheidbar sein, um sowohl vor der unbeaufsichtigten Anwesenheit des Kindes als auch vor irgendeiner Störung des Systems zu warnen.
Die Warnungen können sein: ein Anruf, eine Textnachricht, ein optisches Signal, ein akustisches Signal oder eine Kombination davon. Es ist auch möglich, dass mit einer Kamera, die im Fahrzeug installiert ist, eine Fotografie des Kindes gezeigt wird. Im Allgemeinen werden die Warnungen von Mitteln zur Warnungsabgabe abgegeben, wie etwa von einem Summer, von einem Bildschirm, von einer Vibrations-Einrichtung usw.
Wenn der Anwesenheits-Sensor die Anwesenheit eines Kindes detektiert, aber wahrnimmt, dass keine Verbindung mit einem Mobiltelefon vorhanden ist, kann er optional auch ein Geräusch aussenden, um Eltern oder Erziehungsberechtigte zu warnen, dass ihre Mobiltelefone getrennt sind und dass sich das Kind im Sitz befindet. Gleichfalls kann er auch zu einem Server ein Signal senden, dass die Verbindung unterbrochen ist.
Vorteile der Erfindung
Mit der Vorrichtung gemäß der Erfindung wird auf die Verwendung von Alarmen, die die Anwesenheit eines Kindes in einem Kindersitz anzeigen, leicht zugegriffen, wobei die Vorrichtung bequem nachgerüstet werden kann und effektiver ist.
Im Fall eines deformierbaren kapazitiven Sensors ermöglicht die doppelte Funktionsweise einer kapazitiven Detektion und einer Deformations-Detektion durch die Kapazitäten eine Ausdehnung der normalen Vorgänge eines kapazitiven Sensors sowie eine größere Zuverlässigkeit (weniger falsche positive Resultate) des Anwesenheits-Sensors und somit der Vorrichtung.
Bisher wurden die bevorzugten Ausführungsformen beschrieben und Varianten der vorliegenden Erfindung vorgeschlagen, doch ist vorgesehen, dass Fachleute Modifizierungen und Veränderungen vornehmen können, ohne dadurch vom relativen Schutzbereich abzuweichen, wie er in den angeschlossenen Ansprüchen festgelegt ist.

Claims

Sicherheitssystem (1000) zur Verhinderung des Zurücklassens eines Kindes in einem Kraftfahrzeug, wobei das Sicherheitssystem umfasst: - eine Vorrichtung (150), die auf einem Fahrzeug-Kindersitz (100) oder an einem Sicherheitsgurt oder an einem Schultergurt des Sitzgurts installiert werden kann, wobei die Vorrichtung aufweist: ◦ einen Anwesenheits-Sensor (155), der so konfiguriert ist, dass er detektiert, ob der Fahrzeug-Kindersitz (100) besetzt ist; ◦ einen Funksender: • der so konfiguriert ist, dass er innerhalb eines vorbestimmten Übertragungsbereichs ein Funksignal aussendet, • der funktionell mit dem Anwesenheits-Sensor (155) verbunden ist, um von diesem ein Signal zu empfangen, dass der Fahrzeug-Kindersitz (100) besetzt ist, wobei diese Anwesenheits-Information in das Funksignal eingefügt wird; sowie - ein oder mehrere Warnsignalempfangs-Vorrichtungen (250, 250b, 270): ◦ die so konfiguriert und angepasst sind, dass sie innerhalb des vorbestimmten Übertragungsbereichs das Funksignal detektieren; ◦ die so konfiguriert sind, dass sie die Anwesenheits-Information aus dem Funksignal extrahieren; und ◦ die Mittel zur Warnungsabgabe umfasst; wobei das System dadurch gekennzeichnet ist, dass: - der Anwesenheits-Sensor (155) ein kapazitiver Sensor ist; - jede der einen oder der mehreren Warnsignalempfangs-Vorrichtungen (250, 250b, 270) so konfiguriert ist, dass sie die Mittel zur Warnungsabgabe dann aktiviert, wenn: ◦ sie zunächst die Anwesenheits-Information extrahiert hat; und ◦ sie anschließend eine Unterbrechung des Funksignals detektiert hat.
System gemäß Anspruch 1, wobei die Vorrichtung (150) aus einer Hülle besteht, die zumindest teilweise ein Sitzkissen oder eine Matratze oder eine Matte oder einen Sitzbezug bildet, die vom Fahrzeug-Kindersitz (100) abgenommen werden können.
System gemäß Anspruch 1 oder 2, wobei der Anwesenheits-Sensor (155) einen kapazitiven Sensor und/oder einen Deformations-Sensor umfasst, wobei die Anwesenheits-Information dann erzeugt wird, wenn ein geeignetes Detektions-Signal vom kapazitiven Sensor und/oder vom Deformations-Sensor vorhanden ist.
System gemäß Anspruch 3, wobei der Deformations-Sensor durch einen oder mehrere elastisch verformbare Kondensatoren (151a, 154) gebildet ist.
System gemäß Anspruch 4, wobei der Anwesenheits-Sensor (155) eine erste Kondensator-Platte (151a) sowie eine zweite Kondensator-Platte (154) umfasst, zwischen denen ein weiches und/oder flexibles Material (156) platziert ist, wobei die erste Kondensator-Platte (151a) und die zweite Kondensator-Platte (154) dann voneinander einen Abstand d₁>0 besitzen, wenn der Kindersitz (100) nicht besetzt ist, wogegen sie einen Abstand d'₁ mit 0<d'₁<d₁ - besitzen, wenn der Kindersitz (100) besetzt ist.
System gemäß Anspruch 5, wobei die zweite Kondensator-Platte (154) aus mehreren Teilen besteht, wobei zumindest ein Teil eine Normalprojektion innerhalb der Fläche der ersten Platte (151a) besitzt und zumindest ein anderer Teil eine Normalprojektion außerhalb der Fläche der ersten Platte (151a) besitzt.
System gemäß Anspruch 5 oder 6, wobei das System eine dritte Platte (151b) umfasst, die frontal zur ersten Kondensator-Platte (151a) angeordnet ist, so dass dann, wenn kein Deformations-Signal vorhanden ist, die zweite Kondensator-Platte (154) von der ersten Kondensator-Platte (151a) und der dritten Kondensator-Platte (151b) gleich weit entfernt ist, wobei auch zwischen der zweiten Kondensator-Platte (154) und der dritten Kondensator-Platte (151b) ein weiches und/oder flexibles Material (156) platziert ist.
System gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 5 bis 7, wobei das weiche und/oder flexible Material (156) ein schwammartiges Material ist.
System gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Vorrichtung (150) eine Öffnung besitzt, die so konfiguriert ist, dass sie von einem Sicherheits-Element (120) des Kindersitzes (100) passiert werden kann.
System gemäß Anspruch 9, wobei die eine oder die mehreren zugeordneten Warnungsempfangs-Vorrichtungen (250, 250b, 270) so konfiguriert und angepasst sind, dass sie mit einem Warnungsmanagement-Server (300) kommunizieren.
System gemäß Anspruch 10, wobei die eine oder die mehreren zugeordneten Warnungsempfangs-Vorrichtungen (250, 250b, 270) so konfiguriert und angepasst sind, dass sie mit dem Warnungsmanagement-Server (300) die aktuelle GPS-Position kommunizieren.
System gemäß Anspruch 10 oder 11, wobei der Warnungsmanagement-Server (300) so konfiguriert ist, dass er dann an zumindest eine dritte Vorrichtung (350) ein Warnsignal sendet, wenn die folgenden zwei Zustände eintreten: - zumindest eine der einen oder der mehreren zugeordneten Warnsignalempfangs-Vorrichtungen (250, 250b, 270) hat die Warnungs-Abgabevorrichtung aktiviert; - jede der einen oder der mehreren zugeordneten Warnungsempfangs-Vorrichtungen (250, 250b, 270) befindet sich nach einem vorbestimmten Zeitintervall von der Aktivierung der Mittel zur Warnungsabgabe außerhalb des vorbestimmten Übertragungsbereichs.
System gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 12, wobei der Warnungsmanagement-Server (300) so konfiguriert ist, dass er dann zumindest zu einer dritten Vorrichtung (350) ein Warnsignal sendet, wenn die beiden folgenden Zustände eintreten: - der Warnungsmanagement-Server (300) hat die Anwesenheits-Information von einer der einen oder der mehreren zugeordneten Warnungsempfangs-Vorrichtungen (250, 250b, 270) empfangen; - die Kommunikation zwischen dem Warnungsmanagement-Server (300) und zumindest einer von der einen oder den mehreren zugeordneten Warnungsempfangs-Vorrichtungen (250, 250b, 270) wurde innerhalb von zumindest einem vorbestimmten Zeitintervall unterbrochen.
System gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, wobei die Vorrichtung (150) aus einer Klammer (400) besteht, die am Sitzgurt oder an einem Schultergurt befestigt werden kann, die einem Fahrzeugsitz zugeordnet sind.