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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Tasche gemäß dem Oberbegriff des Schutzanspruchs 1.
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Stand der Technik
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Die Hauptaufgabe einer Tasche ist das Tragen von Gütern. Zu diesem Zweck besteht die Tasche zumindest aus einem Grundkörper, in dessen Hohlraum das zu transportierende Gut verstaut wird. Der Grundkörper ist mindestens aus zwei Bauteilen zusammengesetzt: einem Vorderteil und einem Rückteil. Weitere Teile des Grundkörpers sind der Unterteil (Boden), ein Paar von Seitenteilen und ein Oberteil (Deckel), der den Hohlraum abdeckt und meist an einer Seite mit dem Grundkörper verbunden ist. Der Grundkörper ist aus mindestens einer Materiallage gebildet, die eine Außen- und Innenseite aufweist. Viele Taschen haben auf der Innenseite eine Innenlage (Futter) angeordnet. Damit das Gut bequem transportiert wird, weist die Tasche Elemente zum Greifen oder Halten: Griffe, Henkel, Riemen, Gürtel, Bänder und ähnliche.
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Die Handtasche, die sehr häufig einfach als Tasche bezeichnet ist und zum Mitführen kleinerer Gegenstände vorgesehen ist, ist nicht nur ein praktischer Behälter, in dem Dinge verstaut und sicher transportiert werden, sondern auch ein Stillelement, ein wichtiges Accessoire für das tägliche Outfit.
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Da nicht jede Tasche zu jedem Outfit und zu jedem Anlass passt, besitzen insbesondere Frauen viele Taschen. Die Motivation für den Kauf nächster Tasche ergibt sich daraus, dass das Aussehen der Tasche nach dem Kauf nicht mehr veränderbar ist.
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Die Designer versuchen das Aussehen der Tasche zu verändern, indem sie auf der Materiallage verschiedene Muster, Bilder oder Motive als Dekorationselemente aufdrucken, aufnähen, aufkleben oder in irgendwelcher Weise nicht lösbar anbringen. Die Designer verwenden zur Veränderung des Aussehens der Tasche auch Schmuck und diverse Elemente wie Schnallen, Laschen oder Reißverschlüsse. Auch diese dekorativen Gegenstände werden nicht lösbar an der Tasche befestigt.
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Es ist aus dem Stand der Technik bekannt, an der Außenseite von Tasche lösbare Elemente aufzusetzen, die eine dekorative, funktionale oder beide Aufgaben zugleich erfüllen. Aus
DE202016104288 U1 ist eine Tasche mit lösbar aufgesetzten austauschbaren dekorativen Elementen bekannt, wobei Verbindungselemente zwischen der Außenseite der Tasche und den dekorativen Elementen angeordnet sind und durch spezielle Form die Beständigkeit der Verbindung zwischen den dekorativen Elementen und der Außenseite der Tasche ermöglichen. Aus
DE202016104288 U1 ist eine Tasche mit einem abnehmbaren Außenfach bekannt, dessen Außenfachteil vorzugsweise als Deckel mit beliebigen dekorativen Elementen ausgebildet ist.
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Der Nachteil der vorgestellten Taschen besteht in erster Linie darin, dass zur Herstellung einer lösbaren Verbindung zwischen dem dekorativen Gegenstand und der Außenseite der Tasche mechanische Vorrichtungen verwendet werden. Solche mechanischen Vorrichtungen werden durch wiederholtes Ablösen und Befestigen der dekorativen Gegenstände sehr schnell abgenutzt. Die Abnutzung der mechanischen Vorrichtung führt dann zu deren Buch oder Beschädigung. Die Tasche mit der beschädigten Vorrichtung erfüllt nicht mehr ihre dekorative Funktion und manchmal auch nicht mal die praktische Funktion als Behälter zum Tragen des persönlichen Guts. Für die Taschenträgerin oder Taschenträger bedeutet die Beschädigung der Tasche einen finanziellen Aufwand für die neue Tasche.
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Darstellung der Erfindung
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Der im Schutzanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tasche zu schaffen, deren Aussehen schnell und auf einfache Weise mittels lösbar aufgesetzter austauschbarer dekorativer Gegenstände individuell gestaltet und auch veränderbar werden kann. Dabei sollte zur Herstellung der Verbindung zwischen dem dekorativen Gegenstand und der Außenseite der Tasche eine verschleißfeste Vorrichtung verwendet werden, die mit einem sehr geringen technischen, materiellen und wirtschaftlichen Aufwand realisierbar ist.
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Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Tasche sind in den abhängigen Unteransprüchen angegeben.
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Erfindungsgemäß ist eine Tasche der eingangs genannten Art dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen dem mindestens einen dekorativen Gegenstand und der Taschenwandung der Tasche magnetisch ist.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst der mindestens eine dekorative Gegenstand ein ferromagnetisches Material und/oder mindestens einen Magneten oder ist zumindest bereichsweise aus einem ferromagnetischen Material und/oder mindestens einem Magneten gebildet. Weiterhin umfasst in dieser Ausführungsform die Taschenwandung ein ferromagnetisches Material und/oder mindestens einen Magneten oder ist zumindest bereichsweise aus einem ferromagnetischen Material und/oder mindestens einem Magneten gebildet.
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Bei der erfindungsgemäßen Tasche wirkt zwischen dem Magnet oder den Magneten und dem ferromagnetischen Material eine magnetische Anziehungskraft. Der dekorative Gegenstand und die Taschenwandung der Tasche ziehen sich gegenseitig an, wenn sich der Magnet oder die Magnete dem ferromagnetischen Material annähern. Im Wesentlichen wird durch diese magnetische Anziehungskraft zwischen dem Magnet oder Magneten und/oder dem ferromagnetischen Material der dekorative Gegenstand mit der Außenfläche der Tasche zusammengehalten. Dies schließt nicht aus, dass der Zusammenhalt des dekorativen Gegenstands und der Außenfläche der Tasche durch weitere Elemente verstärkt oder stabilisiert wird.
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Vorteile der Erfindung
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Die erfindungsgemäße Tasche hat diverse Vorteile. Erstens lässt in der Scherrichtung (d.h. in Querrichtung zu dem magnetischen Fluss) die magnetische Haftkraft nach. Deshalb ist eine horizontale haftende Verschiebung des dekorativen Gegenstandes auf der Außenfläche der Tasche mühelos möglich. Der dekorative Gegenstand lässt sich auf der Außenfläche der Tasche problemlos in ihrer Stellung verlagern und kann jeder Zeit mit einem Handgriff, von der Außenfläche der Tasche entfernt und gegen einen anderen dekorativen Gegenstand ausgetauscht werden. Zweitens hinterlässt der dekorative Gegenstand keinerlei Spuren auf der Außenfläche der Tasche nachdem er entfernt wurde. Drittens kann durch den Wechsel der dekorativen Gegenstände das Aussehen der Tasche schnell und auf einfache Weise individuell gestaltet und auch veränderbar werden. Viertens kann die Tasche auch ohne den dekorativen Gegenstand getragen werden. Fünftens ist der wirtschaftliche, technische und wirtschaftliche Aufwand für der Herstellung der magnetischen Verbindung sehr gering. Einer der größten Vorteile ist aber, dass sowohl das ferromagnetische Material als auch de Magnet oder die Magnete durch ständiges Ablösen und Befestigen nicht abgenutzt werden. Die magnetische Verbindung ist verschleißfest.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
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Unter den Elementen bzw. Metallen in Reinform weisen Eisen, Cobalt oder Nickel bei Raumtemperatur ferromagnetische Eigenschaften auf. Auch gewisse Legierungen aus den ferromagnetischen Elementen weisen die gleichen Eigenschaften auf. Bevorzugt wird eine Ausführungsform der Erfindung, bei der als ferromagnetisches Material eine Eisenlegierung verwendet wird. Nichtrostende Eisenlegierungen sind besonders bevorzugt, weil sie nicht von Umwelteinflüssen angegriffen werden. Die Form des eingesetzten ferromagnetischen Materials kann beliebig sein z.B. rund, oval, vieleckig, quadratisch, rechteckig.
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Wenn das ferromagnetische Material dem magnetischen Feld ausgesetzt ist, wird selbst magnetisiert und der dekorative Gegenstand wird durch magnetische Kraft mit der Außenseite der Tasche lösbar magnetisch verbunden, wenn er mit der Außenseite in Berührung steht. Dabei sollte sichergestellt werden, dass die Verbindung zwischen dem dekorativen Gegenstand und der Außenseite der Tasche beständig ist. Der unbeabsichtigte Verlust oder ein sich Ablösen der dekorativen Gegenstände sollte ausgeschlossen sein. Bevorzugt wird eine Ausführungsform der Erfindung, in der der Magnet aus einer Neodym-Eisen-Bor-Legierung besteht. Die entstehende Legierung hat die chemische Formel NdFeB und wird unter dem Namen Neodym-Magnet bekannt. Neodym-Magnete weisen zum Schutz vor Korrosion eine dünne Nickel-Kupfer-Nickel-Beschichtung auf. Es können jedoch andere geeignet starke Magnete zum Einsatz kommen. Neodym-Magnete sind derzeit stärksten Dauermagnete und garantieren die Beständigkeit der Verbindung zwischen dem Taschenvorderteil und dem dekorativen Gegenstand. Durch Verwendung von mehreren Magneten dieses Typs wird das Magnetfeld vervielfacht.
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Die erfindungsgemäßen Magnete sind vorteilhafterweise Flächenmagnete, das bedeutet sie mindestens weisen zwei flächige Seiten auf. Zu diesen Magneten zählen Scheibenmagnete und Quadermagnete. Bei den Quadermagneten und Scheibenmagneten sind die Nord- und Südpole auf den beiden gegenüberliegenden großen Flächen. Durch ihre großflächige, glatte Oberfläche können Quadermagnete und Scheibenmagnete aus Neodym gut Verbindungen zu allen ferromagnetischen Materialien aufnehmen und verfügen somit über einen hohen Grad an Magnetismus.
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Zu der Tasche werden dekorative Gegenstände aus verschiedenen Materialien, in verschiedenen Formen und Größen angeboten. Das können Bilder, Muster, Motive oder sonstige Verzierungs- oder Schmuckelemente sein. Der Magnet verfügt dabei über eine Stärke, die proportional zu dem Gewicht des dekorativen Gegenstands angepasst wird. Dies soll eine leichte Anhaftung und einen sicheren Halt des dekorativen Gegenstandes auf der Außenfläche der Tasche gewährleisten, aber auch eine leichte Ablösung des dekorativen Gegenstandes ermöglichen.
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Bevorzugt wir Ausführungsform der Erfindung, in der der Neodym-Magnet ein selbstklebender Magnet ist. Erhältlich sind einseitig selbstklebende Neodym Magnete sowohl als Scheibenmagnete als auch als Quadermagnete. Bei solchen Magneten ist eine oder mehrere Flächen mit einem speziellen Klebstoff vorbeschichtet und durch eine Schutzfolie bedeckt. Man muss nur eine Schutzfolie abziehen und den Magnet mit der Klebefläche auf dem Untergrund zu positionieren.
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Bevorzug wird eine Ausführungsform der Erfindung, in der das ferromagnetische Material auf dem Teilabschnitt der Außen-oder Innenfläche der Tasche mit Hilfe eines speziellen Klebstoffs befestigt wird.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Tasche ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von der Zusammenfassung in einzelnen Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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In den Zeichnungen zeigen
- 1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Tasche in der Frontansicht mit einem lösbar aufgesetzten dekorativen Gegenstand;
- 2 den dekorativen Gegenstand in Rückansicht gemäß einem Ausführungsbeispiel;
- 3 ein Ausführungsbeispiel der Tasche in der Innenansicht;
- 4 ein Ausführungsbeispiel der Tasche in einem Längsschnitt;
- 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel in einer Frontansicht;
- 6 den dekorativen Gegenstand in Rückansicht gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel;
- 7 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Tasche in einer Innenansicht;
- 8 ein weiteres erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel in einem Längsschnitt.
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Ausführung der Erfindung
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1 bis 4 zeigen das erste Ausführungsbeispiel. 1 zeigt eine mögliche Bauform der Tasche 1 in der Frontansicht und den dekorativen Gegenstand 11, der zumindest mit einem Teilabschnitt der Taschenwandung 10 durch magnetische Haftung lösbar verbunden ist.
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2 zeigt den dekorativen Gegenstand 11 in Rückansicht, die hier als Innenseite genannt wird und die in Berührung mit der Taschenwandung 10 der Tasche 1 steht.
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Der dekorative Gegenstand 11 weist vorteilhaft einen Magneten 111 auf, der die Form eines Quaders aufweist.
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3 zeigt die Tasche 1 in einer Innenansicht. Die Innenseite der Tasche 1 weist ein ferromagnetisches Material 100 auf, der die Form eines Quaders aufweist.
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Wie aus 4 ersichtlich, sind der dekorative Gegenstand 11 und die Taschenwandung so ausgebildet, dass das ferromagnetische Material 100 dem Magnetfeld des Magneten 111 ausgesetzt ist und selbst magnetisiert wird und der dekorative Gegenstand 11 mit zumindest dem Abschnitt der Außenfläche derTaschenwandung 10 der Tasche 1 durch magnetische Kraft lösbar miteinander verbunden ist.
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Fig.en 5 bis 8 zeigen das zweite Ausführungsbeispiel. 5 zeigt eine mögliche Bauform des Taschenvorderteils und den dekorativen Gegenstand 11, der zumindest mit einem Teilabschnitt der Außenfläche 102 durch magnetische Haftung lösbar verbunden ist.
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Der dekorative Gegenstand 11 hat vorteilhafterweise das gleiche Aussehen wie der dekorative Gegenstand in 1.
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Die magnetische Verbindung zwischen dem dekorativen Gegenstand 11 und der Außenfläche 102 der Tasche 1 resultiert aus umgekehrter Positionierung des Magneten 101 und des ferromagnetischen Materials 110. Diese Positionierung wird in den 6, 7 und 8 ersichtlich.
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6 zeigt den dekorativen Gegenstand 11 in Rückansicht, der in Berührung mit der Außenfläche 102 der Tasche 1 steht. Der dekorative Gegenstand 11 weist ein ferromagnetisches Material 110 auf.
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7 zeigt den Vorderteil der Tasche 1 in einer Innenansicht. Die Innenseite der Tasche 1 weist dabei einen Magneten 101 auf, der die Form eines Quaders hat.
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Wie aus 8 ersichtlich wird, sind der dekorative Gegenstand 11 und die Außenfläche 102 der Tasche 1 so angeordnet, dass das ferromagnetische Material 110 dem Magnetfeld aus dem Magnet 101 ausgesetzt ist und selbst magnetisiert wird und der dekorative Gegenstand 11 mit zumindest einem Abschnitt der Außenfläche 102 der Tasche 1 durch magnetische Kraft lösbar miteinander verbunden ist.
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Die erfindungsgemäße Tasche 1 beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsformen. Vielmehr sind eine Vielzahl von Ausgestaltungsvariationen denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteter Ausführung Gebrauch machen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Tasche
- 10
- Taschenwandung
- 11
- dekorativer Gegenstand
- 100
- ferromagnetisches Material der Taschenwandung
- 101
- Magnet der Taschenwandung
- 102
- Außenfläche der Taschenwandung
- 103
- Innenfläche der Taschenwandung
- 110
- ferromagnetisches Material des dekorativen Gegenstands
- 111
- Magnet des dekorativen Gegenstands
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202016104288 U1 [0006]