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Die Erfindung betrifft Staubbeutel-Staubsauger, insbesondere Schmutzsauger, mit unverrippten glatten Schmutzbehälterwänden, die erfindungsgemäß mit einer speziellen Belüftungsfolie bedeckt sind. Wird ein derartiger Schmutzsauger entsprechend dem Stand der Technik ohne die erfindungsgemäß angeordnete Belüftungsfolie betrieben, legt sich der aufgeblasene Staubbeutel an die glatten Wände des Schmutzbehälters an. Dadurch werden der Luftaustausch im Staubbeutel und so auch die Saugleistung des Schmutzsaugers erheblich beeinträchtigt. Dieser negative Einfluss glatter, leicht zu reinigender Schmutzbehälter-Wände ist bereits beschrieben in
GB2114429A sowie in
DE8626145U1 und wird durch den erfindungsgemäßen Einsatz einer speziellen Belüftungsfolie vermieden.
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Eine Staubsauger-Belüftungsfolie ist bereits aus der
DE8715625U1 bekannt. Sie wird bei Schmutzsaugern zwischen dem Staubbeutel und den Wänden des Schmutzbehälters angeordnet. Die Folie weist über ihre gesamte Fläche eine Faltung wie eine Ziehharmonika auf. Im Betrieb des Schmutzsaugers liegt der aufgeblasene Staubbeutel an den ihm zugewandten Kanten der gefalteten Folie an. Auf diese Weise entstehen zwischen dem Staubbeutel und der Folie längliche Strömungswege für die aus dem Staubbeutel austretende Luft. Diese Strömungswege haben einen dreieckförmigen Querschnitt.
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Die bekannte Folie weist mehrere Nachteile auf, die insbesondere ihre Wirksamkeit beeinträchtigen:
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Die durch die gefaltete Folie begrenzten geradlinigen Strömungswege entsprechen nicht dem kürzesten optimalen Weg von der Austrittsstelle der Luft aus dem Staubbeutel hin zur Saugturbine des Schmutzsaugers.
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Die gefaltete Folie kann nur bei in wenigstens einer Dimension geradlinigen Schmutzbehältern, wie zum Beispiel solchen zylindrischer Art, Anwendung finden. Ansonsten würde die Folie knicken, so dass an den Knickstellen die Strömungswege blockiert wären.
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Ein besonders gravierender Nachteil der gefalteten Folie beruht auf ihrer geringen lokalen Drucksteifigkeit. Ist die Folie im eingebauten Zustand beispielsweise einer lokalen Druckbelastung durch einen teilweise gefüllten Staubbeutel ausgesetzt, gibt die Folie an dieser Stelle nach und ihr Faltwinkel wird größer. Im Extremfall nimmt er 180 Grad an, so dass die Folie an dieser Stelle hinsichtlich ihrer Belüftungsfunktion unwirksam ist. Aus diesem Grund lässt sich die Folie im ausgebauten Zustand auch nur schwer reinigen, da sie selbst unter geringem lokalem Druck einer Reinigungsvorrichtung, zum Beispiel eines Wasserstrahls, ihren Faltwinkel und damit auch ihre Längenabmessungen ändert. Ihre anschließende Platzierung im Schmutzbehälter des Schmutzsaugers ist danach extrem erschwert, da zuvor der ursprüngliche Faltwinkel wieder hergestellt werden muss.
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Ausgehend vom dargelegten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Belüftungsfolie bereit zu stellen, welche die aufgezeigten Nachteile nicht aufweist.
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Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 beschriebene Belüftungsfolie gelöst.
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Der besondere Vorteil dieser Belüftungsfolie ist die hohe Drucksteifigkeit ihrer erhabenen Flächenbereiche. Im Gegensatz zur gefalteten Folie nach dem Stand der Technik, ändert die erfindungsgemäß verwendete Folie ihre Flächenabmessungen nicht wenn sie einer lokalen Druckbelastung ausgesetzt wird und insbesondere verkleinern sich auch nicht die von den erhabenen Flächenbereichen der Folie und dem sie berührenden Staubbeutel gebildeten Entlüftungskanäle.
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Deshalb kann diese Folie auch zur Auskleidung zerklüfteter oder unebener Schmutzbehälter von Schmutzsaugern Anwendung finden, die während ihres Betriebs lokal erhöhte Druckbelastungen einer Belüftungsfolie zur Folge haben. Zerklüftete oder unebene Schmutzbehälter weisen insbesondere Schmutzsauger mit Kunststoffgehäuse auf, da deren Lenkrollen-Abdeckung aus Designgründen oft in das Gehäuse des Schmutzbehälters integriert ist.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäß verwendeten Folie ist, dass sie zu Reinigungszwecken im ausgebauten Zustand auch dem Wasserstrahl eines Hochdruckreinigers ausgesetzt werden kann, ohne ihre Abmessungen zu verändern oder die Erhabenheit ihrer erhabenen Flächenbereiche beziehungsweise Noppen zu reduzieren, im Gegensatz zu gefalteten Belüftungsfolien nach dem Stand der Technik.
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Weitere Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen.
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Es zeigen
- 1 den Blick in den Schmutzbehälter eines Schmutzsaugers nach dem Stand der Technik,
- 2 den Blick in denselben Schmutzbehälter, der erfindungsgemäß mit einer Noppenfolie ausgekleidet ist,
- 3 den Blick in denselben Schmutzbehälter, der erfindungsgemäß mit einer optimierten Noppenfolie ausgekleidet ist und
- 4 den Blick auf die abgenommene Saugeinheit eines Schmutzsaugers.
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1 zeigt den aus Blech bestehenden zylindrischen Schmutzbehälter 1 eines Schmutzsaugers nach dem Stand der Technik, dessen Saugeinheit entfernt wurde. Im Schmutzbehälter 1 wird an der Fixiervorrichtung 2 ein in 1 nicht dargestellter Staubbeutel befestigt. Im Betrieb des Schmutzsaugers liegt der Staubbeutel aufgrund des in ihm wirkenden Überdrucks und des Gewichts seines Inhalts an der Wand 3 und am Boden 4 des Schmutzbehälters 1 großflächig an. An diesen glatten Kontaktflächen des Staubbeutels mit dem Schmutzbehälter 1 ist der Austritt der gefilterten Luft aus dem Staubbeutel erheblich beeinträchtigt und dadurch entsprechend auch die Leistung des Schmutzsaugers.
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2 zeigt den Schmutzbehälter 1 von 1, dessen zylindrische Wand 3 und Boden 4 erfindungsgemäß so mit einer rechteckförmigen Noppenfolie 5 und einer kreisförmigen Noppenfolie 9 ausgekleidet sind, dass die Noppen 6 zum Inneren des Schmutzraums ausgerichtet sind. Um die Fixiervorrichtung 2 nicht zu verdecken, weist die Noppenfolie 5 eine entsprechend große Aussparung 8 auf und sind die beiden kurzen Noppenfolien-Seiten 10, 11 parallel zur Kante 12 der Fixiervorrichtung 2 angeordnet.
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Im Betrieb des Schmutzsaugers kommt der nicht dargestellte aufgeblasene Staubbeutel ausschließlich mit den Kreisflächen 7 der zahlreichen Noppen 6 in Flächenkontakt. Dadurch bildet sich ein Spalt zwischen dem aufgeblasenen Staubbeutel und den Lücken zwischen den Noppen 6 aus. In diesem Spalt strömt die aus dem Staubbeutel austretende gefilterte Luft zu der nicht dargestellten Einlassöffnung der Saugturbine. Hierbei bildet sich eine Luftströmungsrichtung im Sinne eines minimierten Strömungswiderstands aus. Hingegen kann bei der gefalteten Belüftungsfolie nach dem Stand der Technik die Luft im Wesentlichen nur in Richtung der jeweiligen Folienfaltung strömen.
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Ein besonderer Vorteil der Noppenfolien 5, 9 beruht auf der hohen Drucksteifigkeit der Noppen 6, so dass auch bei unebenen Flächen des Schmutzbehälters 1 die aus dem Staubbeutel austretende gefilterte Luft stets nahezu ungehindert in einem genügend großen spaltförmigen Raum zur Saugturbine strömen kann.
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Um sich besonders unebenen Oberflächen eines Schmutzbehälters besser anpassen zu können, kann eine Noppenfolie auch bereichsweise eingeschnitten werden, ohne dass deshalb ihre Drucksteifigkeit lokal reduziert ist. Hingegen ist eine derartige Vorgehensweise bei einer gefalteten Belüftungsfolie nach dem Stand der Technik nicht empfehlenswert. Die Drucksteifigkeit einer derartigen Folie würde durch die Einschnitte so herabgesetzt, dass ihre Faltung sich unter dem Überdruck des aufgeblähten Staubbeutels lokal zu sehr aufweitet und so an diesen Stellen ihre Belüftungsfunktion verhindert.
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Erfindungsgemäß kann eine Noppenfolie sowohl bei fabrikneuen Staubsaugern zur Anwendung kommen als auch zur Nachrüstung älterer Geräte. Insbesondere bei einem bereits teilweise befüllten Staubbeutel dessen Poren schon etwas verstopft sind, verbessert die Noppenfolie die Luftdurchlässigkeit des Staubbeutels. Sie ermöglicht so eine wesentlich höhere Saugleistung und eine Energieeinsparung durch eine kürzere notwendige Einschaltdauer des Staubsaugers sowie einen höheren möglichen Befüllungsgrad des Staubbeutels.
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Die in 2 verwendete Noppenfolie bewährt sich seit Jahrzehnten im Bauwesen zur Feuchtigkeitsisolierung von Bauwerken und ist sehr langlebig. Erfindungsgemäß verwendete Noppenfolien können auch eine andere Noppenform aufweisen als in 2.
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Um die Belüftungsfunktion der erfindungsgemäß verwendeten Noppenfolie noch weiter zu steigern, bietet es sich an, die Noppenfolien insbesondere mit schlitzartigen, ovalen oder kreisrunden Durchbrüchen beziehungsweise Öffnungen zu versehen. Eine in dieser Hinsicht optimierte Noppenfolie 20, angeordnet im Schmutzbehälter 1, zeigt 3. Die Noppenfolie 20 ist durch Noppen 26 gekennzeichnet, die in vertikalen Reihen im zylindrischen Schmutzbehälter 1 angeordnet sind. Alle Noppen 26 einer vertikalen Reihe sind durch Schlitze 21 miteinander verbunden. Da auch die Noppen 26 angeschlitzt sind, weist die Noppenfolie 20 eine besonders ausgeprägte Belüftungsfunktion in vertikaler Richtung auf.
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Die Noppenfolie 20 weist auch eine erhöhte Biegefähigkeit auf, so dass sie sich besser an Unebenheiten insbesondere von Schmutzbehältern aus Kunststoff anpasst und so das Staubbeutelvolumen besser ausgenutzt werden kann. Besonders unebene Flächenbereiche in denen die Noppenfolie nicht vollständig am Schmutzbehälter zur Anlage kommt, werden durch die Durchbrüche in den Noppenfolien zur Luftführung genutzt, was bei Noppenfolien ohne Durchbrüche nicht möglich wäre. Zudem erlauben Noppenfolien mit Durchbrüchen durch ihre erhöhte Biegefähigkeit einen besonders kleinen Durchmesser der Aufwicklung und so die Verwendung einer besonders kleinen kostengünstigeren Verpackung sowie geringere Versandkosten.
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4 zeigt die abgenommene, auf den Kopf gestellte Saugeinheit 30 des Schmutzsaugers von 1. Im montierten Zustand ist der Dichtungsring 31 der Saugeinheit 30 auf den Dichtrand 13 des Schmutzbehälters 1 durch nicht dargestellte Kniehebelverschlüsse gepresst und ist so die Saugeinheit 30 mit dem Schmutzbehälter 1 luftdicht verbunden.
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Zum Betrieb des Schmutzsaugers wird die Saugeinheit 30 derart auf dem zylindrischen Schmutzbehälter 1 platziert, dass der in der zylindrischen Saugeinheit 30 exzentrisch angeordnete Feinfilter 32 einen möglichst großen Abstand zur Fixiervorrichtung 2 einnimmt. Dadurch weist der ringexzentrische Raum zwischen dem Feinfilter 32 und der Fixiervorrichtung 2 ein maximales Volumen auf, das im Betrieb des Schmutzsaugers vom nicht dargestellten aufgeblähten Staubbeutel eingenommen wird. Dabei stützt sich der aufgeblähte Staubbeutel auf seiner ringförmigen Außenseite an der Wand 3 des Schmutzbehälters 1 ab und auf seiner ringförmigen Innenseite am glattwandigen Stützschild 33. Dieses stellt den Ausschnitt eines zum Feinfilter 32 koaxial angeordneten Kreiszylinders dar.
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Das Stützschild 33 hat zum Feinfilter 32 einen Abstand von etwa 15 mm und verhindert, dass im Betrieb des Schmutzsaugers der aufgeblähte Staubsack am Feinfilter 32 zur Anlage kommt und diesen so ringsegmentförmig abdichtet.
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Erfindungsgemäß wird auf der glatten Außenseite des ringförmigen Stützschilds 33 eine Noppenfolie zum Beispiel mittels doppelseitigen Klebebands fixiert. Die so erfindungsgemäß eingesetzte Noppenfolie verhindert, dass im Betrieb des Schmutzsaugers der aufgeblähte Staubsack am glattwandigen Stützschild 33 zur Anlage kommt und so an dieser Kontaktfläche der aufgeblähte Staubsack nahezu abgedichtet wird.
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Bezugszeichenliste
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Nr. |
Bezeichnung |
Figur |
|
|
|
1 |
Schmutzbehälter |
1,2,3 |
2 |
Fixiervorrichtung |
1,2 |
3 |
Wand |
1,2 |
4 |
Boden |
1 |
5 |
Noppenfolie (rechteckförmig) |
2 |
6 |
Noppe |
2 |
7 |
Kreisfläche (der Noppe) |
2 |
8 |
Aussparung |
2 |
9 |
Noppenfolie (kreisförmig) |
2 |
10 |
Noppenfolien-Seite |
2 |
11 |
Noppenfolien-Seite |
2 |
12 |
Kante. |
2 |
13 |
Dichtrand |
1,2 |
20 |
Noppenfolie (geschlitzt) |
3 |
21 |
Schlitz |
3 |
26 |
Noppe (angeschlitzt) |
3 |
30 |
Saugeinheit |
4 |
31 |
Flachdichtung |
4 |
32 |
Feinfilter |
4 |
33 |
Stützschild |
4 |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- GB 2114429 A [0001]
- DE 8626145 U1 [0001]
- DE 8715625 U1 [0002]