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Die Erfindung betrifft eine Tragetasche, die insbesondere für Kleidungsstücke und Reinigungsgut bestimmt ist und aus einem textilen Material besteht. Die Tragetasche weist Tragegriffe auf.
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Tragetaschen zum Verstauen von Einkäufen und dergleichen sind in zahlreichen Varianten bekannt. In der Regel bestehen sie aus Kunststofffolien und weisen eingearbeitete Griffe auf. Textile Tragetaschen, bei denen auf Wiederverwendbarkeit Wert gelegt wird, sind häufig mit Tragegriffen in Henkelform versehen.
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Im Reinigungsektor werden gereinigte Produkte in der Regel verpackt. Die Verpackung erfolgt aus hygienischen Gründen zum Schutz des gereinigten Guts vor neuer Verschmutzung. Zur Verpackung dienen zumeist Einwegfolien oder Papier- und Plastiktüten. Diese werden gerne benutzt, weil sich Kleidung dort leicht einschieben lässt.
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Kunststoff als Verpackungsmaterial wird vielfach aus Umweltschutzgründen abgelehnt. Inzwischen sind Bestrebungen, insbesondere seitens der Europäischen Kommission, bekannt geworden, die Verwendung von Kunststofffolien für Verpackungszwecke einzuschränken.
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Ein Problem, dass insbesondere bei der Verpackung von Textilien in Mehrweg-Tragetaschen aus gewebten Kunststoffen wie Polyamid oder Polyester auftritt, ist in deren Flexibilität begründet. Beim Einschieben von flexibler Ware, etwa Kleidung, ist es erforderlich, die Tragetasche über ihre gesamte Breite offen zu halten. Dies ist mit nur einer Hand - die zweite Hand wird zum Einschieben der Ware benötigt - nur schlecht möglich; die offene Seite des Tragetasche öffnet sich stets in vertikaler Richtung zur offenhaltenden Hand hin.
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Um dem zu begegnen, wurden Tragetaschen entwickelt, die am Rand angeordnete Versteifungen in Form von Kunststoffstreben aufweisen. Solche Versteifungen verhindern jedoch das Zusammenfalten einer Tragetasche.
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Hinzu kommt, dass das regelmäßig zur Herstellung von Tragetaschen verwandte Folienmaterial nicht sehr haltbar ist, leicht verschmutzt und nur schwer zu reinigen ist, was einer Wiederverwendung entgegensteht. Tragetaschen aus Kunststoff werden deshalb regelmäßig in den Müll gegeben, was die Menge an Folienmüll wesentlich erhöht.
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Für Reinigungsgut wäre es wünschenswert, über Tragetaschen zu verfügen, die eine hygienische Verpackung ermöglichen, die Verpackung des Reinigungsgut erleichtern, leicht zu reinigen sind und damit auch wiederverwendbar sind. Eine solche Tragetasche sollte insbesondere zusammen mit dem Reinigungsgut gereinigt werden können. Dies würde es dem Kunden erlauben, sein Reinigungsgut in einer solchen wiederverwendbaren Tragetasche zur Reinigung zu bringen und in seiner oder einer gleichartigen gereinigten Tragetasche wieder abzuholen.
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Dies erlaubt eine Tragetasche der eingangsgenannten Art, bei der das textile Material ein reinigungsbeständiges Kunststoffgewebe ist, das einen verstärkten Rand aufweist, in welchen im Bereich der Tragegriffe jeweils ein versteifender Gurt eingearbeitet ist und wobei die Tragegriffe vertikal verschiebbar an der Tragetasche festgelegt sind..
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Eine erfindungsgemäße Tragetasche besteht aus einem Kunststoffgewebe. Kunststoffgewebe sind sehr dauerhaft und belastbar und unterliegen bei einer Reinigung nur einem geringen Substanzverlust und Verschleiß. Insbesondere sind Polyamid und Polyester weitgehend inert gegen die Einwirkung von organischen Lösungsmitteln und Tensiden, wie sie häufig bei der Reinigung und dem Waschen von Textilien zum Einsatz kommen. Dies erlaubt es, solche Tragetaschen zusammen mit dem Reinigungsgut zu behandeln. Das Kunststoffgewebe muss deshalb gegen Wasch- und Reinigungsmittel beständig sein.
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Polyester- und Polyamidgewebe können zudem problemlos und dauerhaft eingefärbt und/oder bedruckt werden und können damit auch Träger von Werbung sein.
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Wesentlich ist, dass die erfindungsgemäße Tragetasche einen verstärkten Rand aufweist. Um das Öffnen der Tragetasche beim Verpacken zu erleichtern, ist der Rand im Bereich der Tragegriffe durch jeweils einen eingearbeiteten Gurt verstärkt. Dabei ist die Verstärkung durch den Gurt so flexibel, dass die Tragetasche gefaltet werden kann, was bei einem Versteifungsstab nicht gegeben wäre. Die Gurte erstrecken sich über die beiden Seiten der Tragetasche, an denen die Tragegriffe angeordnet sind. Die beiden seitlichen Falze der Tragetasche bleiben frei. Dies erlaubt ein mehrfaches zusammenfalten der Tragetasche, erleichtert die platzsparende Aufbewahrung und fördert die Wiederverwendung.
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Zweckmäßigerweise bestehen die Verstärkungsgurte aus einem gewebten Gurtband, wie es beispielsweise für Rollladengurte oder Sicherheitsgurte verwandt wird. Die Gurte bestehen vorzugsweise aus Kunststoff, insbesondere aus Polyester oder Polyamid. Polypropylen kann ebenfalls verwandt werden.
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Die Verstärkungsgurte sind vorzugsweise in den umgeschlagenen Rand der Tragetasche eingenäht und ihrerseits durch Nähte festgelegt. Dies verhindert ein Verrutschen der Gurte innerhalb des Umschlags.
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Die erfindungsgemäße Tragetasche weist an ihren beiden Längsseiten jeweils einen Tragegriff auf. Der Tragegriff hat zweckmäßigerweise Henkelform und besteht vorzugsweise ebenfalls aus Gurtband, wie vorstehend definiert. Insbesondere bestehen die Tragegriffe aus Polyester oder Polyamid und sind an den verstärkten Rändern der Tragetasche festgelegt.
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Die Tragegriffe sind als Tragegurte ausgebildet und vertikal verschiebbar am verstärkten Rand der Tragetasche festgelegt. Dies ermöglicht es, die Tragegriffe „einzuziehen“, um die zusammengefaltete Tasche zu einem kleinen Päckchen zusammenzuschnüren.
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Vorzugsweise sind die Tragegurte in Führungen gehalten, die von Aufnähern auf den Tragetaschen ausgebildet werden. Diese Führungen sind an die Dimensionen (Breite, Dicke) der Tragegurte angepasst, so dass ein Verschieben durch die Führung hindurch möglich ist.
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Zur Fixierung der Tragegurte sind diese an beiden Enden zu Haltelaschen umgeschlagen und vernäht. Der Umschlag erfolgt dergestalt, dass eine freie Lasche entsteht, die in Richtung des Tragegurtverlaufs weist, geringfügig vom Tragegurt absteht und an den Aufnähern an der Tragetasche einhaken kann. Dazu sind die Führungen so dimensioniert, dass die Haltelaschen im Normalzustand zuverlässig fixieren, im eng anliegenden Zustand aber durch die Führungen hindurchgeführt werden können.
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Die Tragegurte können in ihrem Verlauf weitere Haltelaschen aufweisen, die eine Längeneinstellung der Tragegriffe ermöglichen.
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Solche weiteren Haltelaschen werden durch doppeltes Umschlagen und Vernähen des Gurtbandes des Haltegriffs erzeugt, wobei auch hier eine abstehende Lasche erzeugt wird, die das Einhaken hinter einer Führung ermöglicht.
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Zur Erzeugung der Führungen können separate Aufnäher für jedes Tragegriffende verwandt werden. Bevorzugt ist aber ein gemeinsamer Aufnäher für die beiden Enden eines Tragegriffs mit zwei beabstandeten Führungen, die von stabilen Nähten eingefasst werden. Ein solcher Aufnäher dient auch der zusätzlichen Versteifung des Tragetaschenrands.
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Ein solcher gemeinsamer Aufnäher kann im mittleren Bereich eine weitere Öffnung zum Hindurchziehen eines Endes eines Tragegurts aufweisen. Dies ermöglicht es, die Tragegurte der Griffe zur Fixierung einer zusammengefalteten Tragetasche zu verwenden.
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Für die Gurte der Tragegriffe wie auch für die Aufnäher zur Ausbildung der Führungen wird zweckmäßigerweise gewebtes Gurtband verwandt, wie nachstehend beschrieben.
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Diese Konstruktion der erfindungsgemäßen Tasche erlaubt sowohl die Tragegurte zu verschieben als auch leicht komplett zu wechseln. So könnte der Nutzer, bei entsprechendem Angebot, von verschiedenen Farben, Druckdesigns oder auch Werbeaufdrucken wählen und seine Tasche immer wieder neu gestalten. Die Tragegurte könnten aber auch fest angenäht sein und mit Werbeaufdrucken versehen werden.
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Die erfindungsgemäße Tragetasche ist zweckmäßigerweise eingefärbt. Als Färbemittel wird ein waschfester Farbstoff verwandt, um ein Ausbleichen der Tragetasche bei wiederholtem Waschen zu vermeiden. Es können Reaktivfarbstoffe verwandt werden.
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Die erfindungsgemäßen Tragetaschen können mit beliebigen Motiven bedruckt werden. Sie können als Werbeträger eingesetzt werden, ebenso die Tragegurte, auf die ein Firmenname oder eine Marke aufgedruckt sein kann.
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An der Tragetasche kann eine kleine zusätzliche Tasche vorgesehen sein, die beispielsweise eine Adresskarte aufnehmen kann, um die Tragetasche einem bestimmten Kunden der Reinigung zuzuordnen. Diese zusätzliche Tasche kann mit Hilfe eines Reißverschlusses verschließbar sein und ist zweckmäßigerweise an der sichtbaren Seite mit einem Gittergewebe versehen, das das Lesen der Adresskarte von außen erlaubt.
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Eine solche Adresskarte kann beispielsweise auch die Abgabe und Abholung von Reinigungsgut erleichtern, dadurch dass die Tragetasche einen bestimmten Kunden zuordbar ist.
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Die Größe der Tragetasche richtet sich nach den Anforderungen, die sich aus dem Gebrauch ergeben. Für Kleidungsstücke und Reinigungsgut ist beispielsweise eine Größe im Bereich von etwa 50-60 X 40-50 cm geeignet, die es erlaubt, Mäntel, Jacken, Hosen, Bettwäsche, Decken und dergleichen knitterfrei zu verpacken. An den drei geschlossenen Seiten kann die Tragetasche mehrfach gefalzt sein, um auch höhere Stapel an Reinigungsgut aufzunehmen.
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Die erfindungsgemäße Tragetasche erlaubt sowohl die Tragegurte zu verschieben als auch leicht komplett zu wechseln. So kann der Nutzer, bei entsprechendem Angebot, von verschiedenen Farben, Druckdesigns oder auch Werbeaufdrucken wählen und seine Tasche immer wieder neu gestalten. Die Tragegurte können aber auch fest angenäht sein und mit Werbeaufdrucken versehen sein.
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Die Erfindung wird durch die beiliegenden Abbildungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Darstellung einer erfindungsgemäßen Tragetasche von der Frontseite,
- 2 eine Darstellung des Griffbereichs einer erfindungsgemäßen Tragetasche,
- 3 eine Haltelasche im Endbereich des Tragegurts und
- 4 eine Haltelasche im Mittelbereich des Tragegurts.
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Die Tragetasche 1 gemäß 1 besteht aus einem Polyestergewebe, das an der offenen Seite zu einem verstärkten Rand 3 umgenäht ist. Eingenäht in diesen ungeschlagenen Rand 3 ist ein verstärkendes Gurtband 4, hier gestrichelt dargestellt. Das Gurtband 4 reicht über die gesamte Frontseite - und ebenso über die Rückseite - endet aber vor der Falzung 5. Ein Tragegriff oder -henkel 2 ist im Bereich des verstärkten Rands 3 festgelegt, dargestellt ist nur der hintere Tragegriff.
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2 zeigt den Griffbereich einer erfindungsgemäßen Tragetasche mit dem Tragegriff 2, dem verstärkten Rand 3 und dem eingenähten Gurtband 4. Auf den verstärkten Rand 3 aufgenäht ist ein Aufnäher 6, dessen Nähte 7 Führungen freilassen, durch die die Enden des Tragegriffs 2 geführt sind. Diese Enden sind als Haltetaschen 8 ausgebildet, deren freies Ende 9 (siehe 3) die Fixierung an dem Aufnäher 6 bewirkt. Die Haltelasche 8 wird von dem doppelt umgeschlagenen Ende des Griffgurts 2 gebildet, das im Bereich 10 fest vernäht ist. Das freie Ende 9 schiebt sich über den Aufnäher 6 und bewirkt die Festlegung des Tragegriffs 2. Die Nähte 7 bilden die Abnäher zur Einfassung der Führung für den Tragegurt 2.
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4 zeigt eine im Verlauf des Tragegurts 2 angeordnete Haltelasche 8, mit der die Länge des Tragegurts 2 verkürzt werden kann.
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Es versteht sich, dass die Haltelaschen 8 so zusammengepresst werden können, dass sie durch die Führungen hindurchgezogen werden können.