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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Beschreibung betrifft eine Vorrichtung zum Abziehen von Schleifscheiben.
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HINTERGRUND
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Orbitalschleifmaschinen (orbital grinding machines, random orbit sanders) können für viele verschiedene Zwecke eingesetzt werden. Häufig sind Orbitalschleifmaschinen als tragbare Werkzeugmaschinen ausgeführt, die üblicherweise von einem Arbeiter manuell bedient werden. Jedoch gibt es auch Schleifmaschinen, die von einem Manipulator, z.B. einem Industrieroboter geführt werden können. Eine Orbitalschleifmaschinen weist eine Trägerscheibe (backing pad), auf dem eine Schleifscheibe montiert ist. Häufig wird zur Befestigung ein Klettverschluss verwendet (hook-and-loop fastener).
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Abgenutzte Schleifscheiben werden üblicherweise manuell durch einen Arbeiter gewechselt. Jedoch können die Schleifscheiben im Betrieb relativ heiß werden, sodass man die Scheiben nicht ohne weiteres berühren kann. Die Erfinder haben es sich zu Aufgabe gemacht, eine Vorrichtung bereit zu stellen, die das Abziehen abgenutzter Schleifscheiben erleichtern und vereinfachen und die Gefahr von Verletzungen reduzieren soll.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Die oben genannte Aufgabe wird durch die Vorrichtung gemäß Anspruch 1 gelöst. Unterschiedliche Ausführungsformen und Weiterentwicklungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Im Folgenden wird eine Vorrichtung zum Abziehen einer an einer Schleifmaschine montierten Schleifscheibe beschrieben. Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist die Vorrichtung folgendes auf: einen Rahmen, eine mit dem Rahmen verbundene Auflagefläche (Referenzfläche) und eine mit dem Rahmen verbundene Trennplatte. Die Trennplatte ist dabei relativ zur Auflagefläche so angeordnet, dass - wenn die Schleifmaschine mit der Schleifscheibe an der Auflagefläche plan anliegend in Richtung der Trennplatte bewegt wird - eine erste Kante der Trennplatte über die Schleifscheibe geschoben wird.
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In Ausführungsbeispiel liegt die Trennplatte an im Bereich der ersten Kante an der Auflagefläche an. Es kann vorteilhaft sein, wenn die Trennplatte im Bereich der ersten Kante abgefast ist, wodurch eine Art Schneide gebildet wird. Die Fase ist in diesem Fall der Auflagefläche zugewandt, sodass der Abstand der erwähnten Schneide zur Auflagefläche durch die Dicke der Trennplatte bestimmt wird. Diese kann auf die Dicke der Schleifscheibe abgestimmt sein.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist zwischen Trennplatte und Auflagefläche ein Abstandshalter mit einer bestimmten Dicke angeordnet. In diesem Fall liegt die Trennplatte nur mittelbar (über den Abstandshalter) an der Auflagefläche an. Der Abstandshalter kann entweder an der Auflagefläche (an deren Oberseite) oder an der Trennplatte (an deren Unterseite) befestigt sein (z.B. geklebt). Auch in diesem Beispiel kann die Trennplatte eine Fase aufweisen, wodurch eine Art Schneide gebildet wird, wobei der Abstand der Schneide von der Auflagefläche durch die Dicke des Abstandshalters gegeben ist. Auch in diesem Fall kann die Dicke des Abstandshalters an die Dicke der Schleifscheibe angepasst sein. Auch der Abstandshalter kann vorteilhafterweise eine Fase aufweisen, sodass das Schleifpapier leicht zwischen Abstandshalter und Trennplatte bzw. Abstandshalter und Auflagefläche durchgeschoben werden kann, ohne zu verknittern oder stecken zu bleiben.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist ein Abstandshalter zwischen Rahmen und Trennplatte so angeordnet, dass zwischen Trennplatte und Auflagefläche ein definierter Abstand bleibt. Diesen Abstand ist vorzugsweise ungefähr gleich dem Abstand der Schleifscheibe. Auch in diesem Beispiel kann die Trennplatte eine Fase aufweisen, sodass eine Schneide entsteht, deren Abstand zur Auflagefläche durch die Dicke des Abstandshalters vorgegeben ist und an die Dicke der Schleifscheibe angepasst ist.
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In allen Ausführungsbeispielen kann die Auflagefläche z.B. durch eine Verschleißplatte (Verschleißblech) gebildet werden, deren Oberfläche die Auflagefläche (Referenzfläche) bildet. Alternativ kann die Auflagefläche durch eine Rollenbahn definiert werden, die durch eine Vielzahl in einer Ebene angeordnete Rollen gebildet wird. Die Auflagefläche liegt in diesem Fall in der Tangentialebene, die die Rollen der Rollenbahn berührt. Die Trennplatte und/oder der Abstandshalter können mit dem Rahmen lösbar verbunden und folglich wechselbar sein, um sie an die Dicke der Schleifscheiben anpassen zu können.
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Die Trennplatte (Trennblech) weist vorzugsweise an zwei Seiten eine Einbuchtung auf, wodurch in der Mitte der Trennplatte entlang deren Längsachse ein Steg ausgebildet wird, der mit der erwähnten ersten Kante abschließt. Der Stegs weist eine Breite auf, die zur ersten Kante hin gleich bleibt oder abnimmt (d.h. die Breite nimmt monoton ab). Eine mittlere Breite des Stegs liegt zwischen 30 und 70 Prozent des Durchmessers einer Schleifscheibe. Im Bereich der Einbuchtungen kann die Schleifscheibe noch an der Trägerscheibe der Schleifmaschine haften, auch wenn die Schleifscheibe nicht mehr auf der Auflagefläche aufliegt und die erste Kante der Trennplatte vollständig zwischen Schleifscheibe und Trägerplatte durchgeschoben wurde. Weitere Ausführungsbeispiele sind weiter unten unter Bezugnahme auf die Abbildungen beschrieben.
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Figurenliste
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von den in den Abbildungen dargestellten Beispielen näher erläutert. Die Darstellungen sind nicht zwangsläufig maßstabsgetreu und die Erfindung beschränkt sich nicht nur auf die dargestellten Aspekte. Vielmehr wird Wert darauf gelegt, die der Erfindung zugrunde liegenden Prinzipien darzustellen. In den Abbildungen zeigt:
- 1 zeigt schematisch das Schleifwerkzeug und die Schleifscheibe sowie die Befestigung der Schleifscheibe auf dem Schleifwerkzeug.
- 2 ist eine isometrische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zum Abziehen einer Schleifscheibe von einer Schleifmaschine.
- 3 ist eine schematische Querschnittsansicht des ersten Ausführungsbeispiels.
- 4 illustriert schematisch den Vorgang des Abziehens der Schleifscheibe, wofür die Trennplatte der Vorrichtung zwischen Schleifscheibe und Trägerplatte der Schleifmaschine eindringt.
- 5A illustriert die Positionierung der Trennplatte relativ zur Auflagefläche, 5B illustriert eine Variante, bei der die Auflagefläche durch eine Rollenbahn gebildet wird.
- 6 illustriert den Vorgang des Abziehens der Schleifscheibe detailliert mit mehreren Zwischenpositionen der Schleifscheibe bzw. der Schleifmaschine.
- 7 ist eine Draufsicht zu der Darstellung in 2.
- 8 illustriert eine Alternative zu dem Beispiel aus 3 und 4.
- 9 und 10 illustrieren weitere Alternativen zu dem Beispiel aus 3 und 4.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Orbitalschleifmaschinen können für viele verschiedene Zwecke eingesetzt werden. Häufig sind Orbitalschleifmaschinen als tragbare Werkzeugmaschinen ausgeführt, die üblicherweise von einem Arbeiter manuell bedient werden. Es gibt allerdings auch Schleifmaschinen, die für die Montage an einem Manipulator wie z.B. einem Industrieroboter geeignet sind. Orbitalschleifmaschinen verwenden üblicherweise Schleifpapier (sandpaper) in Form dünner runder Scheiben. Die Schleifscheiben (sanding disks) sind gebildet aus einer Schicht Papier, Textil oder einem Faserverbundwerkstoff, die auf einer Seite mit Schleifmittel (abrasives) beschichtet ist. Die andere Seite (Rückseite) kann z.B. der „Schlaufen-Teil“ eines Klettverschlusses (hook and loop fastener) sein. Der korrespondierende „Häkchen“-Teil des Klettverschlusses ist an einer Trägerscheibe der Schleifmaschine befestigt. Mit Hilfe dieses Klettverschlusses kann die Schleifscheibe an der Trägerscheibe der Schleifmaschine haften.
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Die hier beschriebenen Ausführungsbeispiele sind nicht auf die Verwendung mit Orbitalschleifmaschinen beschränkt, sondern können auch bei anderen Typen von Werkzeugmaschinen mit rotierendem Werkzeug eingesetzt werden (z.B. bei Poliermaschinen). Des Weiteren ist für die Befestigung der Schleifscheibe nicht unbedingt ein Klettverschluss notwendig. Nichtsdestotrotz liegt der Haupanwendungsbereich der hier beschriebenen Ausführungsbeispiele bei Orbitalschleifmaschinen mit mittels Klettverschluss an einer Trägerscheibe befestigter Schleifscheiben.
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1 illustriert schematisch eine Schleifmaschine 10 mit einer Trägerscheibe 12, auf der eine Schleifscheibe 11 montiert ist. Die Oberfläche der Trägerscheibe 12 und/oder die rückseitige Oberfläche der Schleifscheibe 11 (oder beide Oberflächen) sind derart beschaffen, dass die Schleifscheibe 11 auf der Trägerscheibe 12 bei Kontakt ohne weiteres haftet. Beispielsweise wird ein Klettverschluss (hook and loop fastener) verwendet, sodass die Schleifscheibe 11 auf der Trägerscheibe haften bleibt. Alternativ wäre beispielsweise eine Befestigung mittels Magneten möglich (in diesem Fall müsste die Trägerscheibe z.B. Permanentmagneten und die Schleifscheibe magnetisches Material aufweisen).
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Diagramm (a) der 1 zeigt die Schleifmaschine 10 mit montierter Schleifscheibe 11. Die Schleifmaschine 10 ist im vorliegenden Beispiel eine Orbitalschleifmaschine, bei der die Trägerscheibe 12 samt Schleifscheibe 11 über ein Exzenterlager angetrieben wird, sodass die Drehachse A' eine Exzentrizität e aufweist, die dem Abstand zwischen den Achsen A und A' entspricht. Im Betrieb wird die Trägerscheibe von einem Elektromotor der Schleifmaschine 10 angetrieben und die Schleifscheibe 11 rotiert mit der Trägerscheibe 12. Im Falle einer Orbitalschleifmaschine führt die Trägerscheibe 12 eine komplexere Bewegung aus, nämlich eine Rotation um zwei parallel liegende Drehachsen mit definiertem Achsversatz e.
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Die Schleifscheibe 11 besteht wie erwähnt beispielsweise aus mit Schleifkörnern beschichtetem Papier (oder einem anderen Faserverbundwerkstoff), ist flexibel (biegbar) und kann von der Trägerscheibe abgezogen werden. Diagramm (b) der 1 zeigt die Schleifmaschine 10 mit abgezogener Schleifscheibe 11. Die Schleifscheibe 11 (und auch die Trägerscheibe 12) kann Löcher H aufweisen, durch die ein Absaugen von Schleifstaub möglich ist. Ein Beispiel einer gelochten Schleifscheibe ist z.B. in Diagramm (c) der 1 dargestellt. Abgenutzte Schleifscheiben 11 werden üblicherweise manuell durch einen Arbeiter gewechselt. Jedoch können die Schleifscheiben im Betrieb relativ heiß werden, sodass man die Scheiben nicht ohne weiteres berühren kann. Die hier beschriebene Vorrichtung soll das Abziehen abgenutzter Schleifscheiben erleichtern und vereinfachen und die Gefahr von Verletzungen reduzieren.
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2 ist eine isometrische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zum Abziehen von Schleifscheiben. Die Vorrichtung weist einen Rahmen 31 auf, auf dem ein Verschleißplatte 33 und eine Trennplatte 32 befestigt ist. Der Rahmen kann auf verschiedene Arten gebildet werden. Im dargestellten Beispiel ist der Rahmen aus zwei U-Profilen 31a, 31b und einer oder mehreren Verbindungsplatten 31c aufgebaut. Dabei bilden die U-Profile 31a und 31b die Seitenteile des Rahmens die an ihrer Unterseite durch die Verbindungsplatte 31c verbunden sind. Die U-Profile 31a, 31b sowie die Verbindungsplatte 31c, die Trennplatte 32 und die Verschleißplatte 33 können beispielsweise aus Baustahl (structural steel) oder rostfreiem Edelstahl sein. Die strichlierte Kreis stellt die Kontur der Schleifscheibe dar. Verbindungsplatte 31c, Trennplatte 32 und Verschleißplatte 33 können beispielsweise mittels Schrauben an den U-Profilen 31a und 31b montiert sein. Andere Mittel zur Befestigung sind möglich und an sich bekannt.
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Die Oberfläche der Verschleißplatte 33 dient als Auflagefläche (Referenzfläche) für die an einer Schleifmaschine 10 montierte Schleifscheibe 11. Das heißt, zum Abziehen der Schleifscheibe wird die Schleifmaschine 10 zunächst so auf der Verschleißplatte 33 (Auflagefläche) platziert, dass die Schleifscheibe 11 plan auf der Auflagefläche aufliegt. Die Position der Schleifscheibe in dieser Situation wird durch den strichlierten Kreis rechts in 1 dargestellt. Die Schleifmaschine 11 wird dann auf die vordere Kante K0 der Trennplatte 32 zubewegt, während die Schleifscheibe 11 entlang der Auflagefläche gleitet. Die Kante K0 der Trennplatte 32 hat eine definierte Relativposition zur Auflagefläche 33. Beispielsweise kann die Kante K0 der Trennplatte 32 auf der Auflagefläche aufliegen abgefast sein (vgl. 5). Die Dicke der Trennplatte 32 kann auf die Dicke der zu entfernenden Schleifscheibe 11 angepasst sein, sodass die Kante K0 leicht zwischen die Trägerscheibe 12 und die Schleifscheibe 11 geschoben werden kann, wenn die Schleifmaschine 10 samt Schleifscheibe 11 gegen die Kante K0 der Trennplatte 32 geschoben wird. Die Bewegungsrichtung der Schleifmaschine 10 (und der Schleifscheibe 11) ist in 2 durch einen Pfeil angedeutet. Sobald die Schleifmaschine 10 soweit über die Trennplatte 32 geschoben wurde, dass die Schleifscheibe 11 nicht mehr auf der Auflagefläche 33 aufliegt, berührt die Schleifscheibe 11 nur mehr an zwei kleine Flächensegmenten die Trägerscheibe 12 (vgl. 6B, Segmente A1 und A2). Diese Flächensegmente werden durch die seitlichen Kanten K1 und K2 der Trennplatte 32 bestimmt, welche durch seitliche Einbuchtugen in der Trennplatte 32 gebildet werden. Die Position der Schleifscheibe 11 in dieser Situation ist durch den strichlierten Kreis links in 2 dargestellt, wobei die Kreislinie an jenen Stellen dünn gezeichnet ist, an denen die Schleifscheibe 11 unter der Trennplatte 32 liegt. Bei fortschreitender Bewegung der Schleifmaschine 10 in Pfeilrichtung reduzieren sich die erwähnten Flächensegmente auf null und die Trägerschiebe 12 der Schleifmaschine befindet sich vollständig auf der Trennplatte 32 und die Schleifscheibe 11 fällt nach unten durch eine Öffnung im Rahmen 31. Unterhalb des Rahmens 31 kann sich ein Behälter für die abgenutzten Schleifscheiben 11 befinden.
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Der oben erläuterte Abziehprozess wird anhand von 3 und 4 noch einmal detaillierter erläutert. 3 illustriert ist schematischen Querschnittsansicht. Die Schnittebene ist entlang der in 2 durch den Pfeil angezeigten Bewegungsrichtung und normal auf die Referenzfläche. 3 zeigt demnach das U-Profil 31b von der Seite sowie die verbindungsplatte 31c, die Trennplatte 32 und der Verschleißplatte 33, auf der die auf der Trägerscheibe 12 der Schleifmaschine montierte Schleifscheibe 11 aufliegt. In der in 3 dargestellten Situation korrespondiert die Position der Schleifscheibe ungefähr mit dem strichlierten Kreis rechts in 2. Die Trennplatte 32 liegt im Bereich der der Schleifscheibe zugewandten Kante K0 auf der Verschleißplatte 33 auf, wodurch die Position der Kante K0 (in vertikaler Richtung) eindeutig definiert ist.
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Zum Abziehen der Schleifscheibe 11 von der Trägerscheibe 12 wird die Schleifmaschine 10 auf die Kante K0 der Trennplatte 32 zubewegt bis die Kante K0 die Trägerscheibe 12 der Schleifmaschine 10 berührt. Die Dicke der Trennplatte 12 ist auf die Dicke der Schleifscheibe 12 abgestimmt und die Kante ist abgefast, sodass die Kante K0 der Trennplatte 32 leicht zwischen die Schleifscheibe 11 und die Trägerscheibe 12 eindringen und die Verbindung zwischen Schleifscheibe 11 und Trägerscheibe 12 lösen kann. Diese Situation ist in 4 dargestellt.
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5A und 5B illustrieren die Anordnung von Trennplatte 32 relativ zur Auflagefläche (Referenzfläche) detaillierter. Bei Versuchen hat sich herausgestellt, dass es vorkommen kann, dass die Schleifscheibe 11 zwischen der Trennplatte 32 und der Auflagefläche 33 eingeklemmt wird, hängen bleibt und folglich nicht nach unten fällt. Gemäß den hier dargestellten Ausführungsbeispielen ist die Trennplatte entlang der Kante K0 abgefast und liegt auf der Auflagefläche 33 auf (sodass die Fase F zur Auflagefläche hin zeigt). Die Dicke t der Trennplatte 32 ist auf die Dicke der Schleifscheibe 11 abgestimmt, d.h. Schleifscheibe 11 und Trennplatte 32 sind ungefähr gleich dick. Die Trennplatte 32 ist wechselbar und somit an die Dicke der aktuell verwendeten Schleifscheiben anpassbar. Durch die Fase F wird eine Art Schneide gebildet, welche dünn genug ist, in den Zwischenraum zwischen Schleifscheibe 11 und Trägerscheibe 12 eingeführt zu werden. Die Position dieser Schneide relativ zur Schleifscheibe 11 ist durch die Dicke t der Trennplatte 32 festgelegt, da sowohl die Trennplatte 32 (mit der Kante K0) als auch die Schleifscheibe auf der Auflagefläche 33 (Referenzfläche) aufliegen und somit fluchten.
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Das Beispiel aus 5B unterscheidet sich von dem Beispiel aus 5A nur dadurch, dass die Auflagefläche durch eine Rollenbahn gebildet wird, welche mehrere in einer Ebene angeordnete Rollen aufweist (siehe auch 6). Durch die Rollen wird die Reibung zwischen der Auflagefläche und der Schleifscheibe 11 (und damit die Abnutzung) verringert. In beiden Beispielen liegt die Trennplatte 32 auf der Auflagefläche 33 auf. In dem Beispiel aus 5B ist das dadurch implementiert, dass die Trennplatte 32 auf der vordersten Rolle der Rollenbahn aufliegt.
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6A-C (gemeinsam als 6 bezeichnet) zeigen ein ähnliches Beispiel wie in 2 (mit der Modifikation gemäß 5B), wobei der Vorgang des Ablösens der Schleifscheibe 11 von der Trägerscheibe 12 der Schleifmaschine 10 genauer dargestellt ist. Die linken Abbildungen in 6A-C sind isometrische Darstellungen und die rechten Abbildungen zeigen jeweils die korrespondierende Draufsicht. 6A, 6B und 6C zeigen den Vorgang des Ablösens der Schleifscheibe 11 in drei zeitlich aufeinanderfolgenden Zeitpunkten. Die der Schleifscheibe zugewandte Kantenfolge der Trennplatte 32 umfasst die drei Kanten K0, K1 und K2 (siehe 6A), wobei die Kante K0 der Schleifscheibe 11 zugewandt ist und am nächsten bei der Schleifscheibe liegt. Die Kanten K1 und K2 werden durch Einbuchtungen an den beiden Seiten der Trennplatte 32 gebildet (vgl. auch 2). In anderen Worten, die Kante K0 ist das Ende eines Steges in der Mitte der Trennplatte 32, der durch die erwähnten Einbuchtungen gebildet wird. Die Breite des Stegs (quer zur Längsachse) ist mit bo bezeichnet, wobei die Breite bo wesentlich kleiner ist als der Durchmesser d1 der Schleifscheibe 11 (z.B. 2d0 ≤ d1). Die Breite b(x) definiert den Abstand der seitlichen Kanten K1 und K2 der Trennplatte 32, die in 6A (rechte Zeichnung) gestrichelt markiert sind (b(0)=d0). Die Kanten K0, K1 und K2 können unterschiedliche Form aufweisen, wobei die Breite b(x) für zunehmende x größer wird. Eine alternative Variante wird später in Bezug auf 7 erläutert. In dem dargestellten Beispiel ist die vordere Kante K0 gerade oder leicht abgerundet und die Kanten K1 und K2 verlaufen kreisbogenförmig.
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Die Situation in 5A zeigt eine Situation, in der die Trennplatte 32 (konkret die vorderste Kante K0 der Trennplatte) sich unmittelbar vor dem Eindringen in den Zwischenraum zwischen Schleifscheibe 11 und Trägerscheibe 12 befindet, während die Schleifmaschine 10 über die Auflagefläche 33 (Rollenbahn) auf die Trennplatte 32 zubewegt wird. Dabei wird die Schleifscheibe 11 zunächst nur in einem sehr schmalen Bereich (Breite b(0)=b0) abgelöst, der bei fortschreitendem Eindringen der Trennplatte 32 in den Zwischenraum zwischen Schleifscheibe 11 und Trägerscheibe 12 breiter wird (Breite b(x)). Die erwähnten Einbuchtungen und damit die Kanten K1 und K2 können so geformt werden, dass bei konstanter Vorschubgeschwindigkeit der Schleifscheibe 11 in x-Richtung die Schleifscheibe auf einer konstanten Fläche pro Zeiteinheit gelöst wird, was die Belastung des Klettverschlusses konstant niedrig halten kann. Eine derartige Auslegung der Einbuchtungen ist jedoch nicht unbedingt nötig. Die Trennplatte 32 (und deren Kanten K0, K1, K2) ist so geformt, dass - wenn die Kante K0 den Zwischenraum zwischen Schleifscheibe 11 und Trägerscheibe 12 in x-Richtung komplett durchlaufen hat - die Schleifscheibe 11 immer noch an vergleichsweise kleinen Flächen A1 und A2 am Rand der Schleifscheibe 11 an der Trägerscheibe 12 haftet. Diese Situation ist in 6B dargestellt. In 6C hat sich die die Schleifscheibe 11 im Vergleich zur 6B noch weiter in x-Richtung bewegt und die Flächen A1, A2, an denen die Schleifscheibe 11 noch haftet sind schon verhältnismäßig klein. In dieser Situation hat die Schleifscheibe die Rollenbahn 33 schon vollständig verlassen. Wenn die Schleifscheibe 11 - ausgehend von der in 6C dargestellten Situation - noch weiter in x-Richtung bewegt wird, geht die Summe der Flächen A1+A2 gegen Null und die Schleifscheibe wird vollständig abgelöst und kann unten aus der Vorrichtung herausfallen. Der Weg nach unten ist nicht mehr von der Rollenbahn 33 blockiert, da ein Endgültiges Ablösen der Schleifscheibe 11 von der Trägerscheibe 12 erst erfolgt, nachdem die Schleifscheibe 11 die Rollenbahn 12 verlassen hat. Auf diese Weise wird ein Verklemmen oder „Steckenbleiben“ der Schleifscheibe 11 zwischen der Auflagefläche 33 (Rollenbahn) und Trennplatte 32 verhindert. Alternativ, kann ausgehend von der in 6C dargestellten Situation auch die Schleifmaschine angehoben werden. In diesem Fall wird die Schleifscheibe 11 auch von der Trägerscheibe 12 vollständig gelöst und kann durch den Rahmen 31 nach unten fallen (z.B. in einen Behälter).
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7 ist eine Draufsicht auf die in 2 dargestellte Vorrichtung. Die strichlierten Kreise zeigen wiederum die Kontur der Schleifscheibe, Im Folgenden wird die Form der Trennplatte 32 genauer diskutiert. Wie schon in Bezug auf 6 erwähnt, nimmt die Breite b(x) (quer zur Längsachse der Vorrichtung) der Trennplatte 32 in x-Richtung zu. Durch zwei Einbuchtungen an den Seiten der Trennplatte entlang der Kanten K1 und K2 entsteht in der Mitte der Trennplatte ein schmaler Steg der Breite b(x1), der nicht breiter ist als der halbe Durchmesser der Schleifscheibe 11. Auf der Stirnseite des Stegs befindet sich die Kante K0, die wie erwähnt zuerst die Schleifscheibe 11 berührt. Durch die Fase an der Unterseite der Trennplatte 32 im Bereich der Kante K0 entsteht wie erwähnt eine Schneide (siehe 5), welche leicht in den Zwischenraum zwischen Schleifscheibe 11 und Trägerscheibe 12 der Schleifmaschine 10 eindringen kann. Im dargestellten Beispiel wird zur Stirnseite hin der Steg schmäler und weist ein abgerundetes Ende auf. Das heißt, die Kante K0 hat in der Draufsicht die Form eines Kreisbogens mit daran anschließenden Geradenstücken.
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Die in 8 und 9 dargestellten Beispiele sind mögliche alternative Ausführungsbeispiele zu dem Beispiel aus 3 und 4. Anders als in dem Beispiel aus 3 und 4 liegt gemäß 8 die Trennplatte 32 nicht auf der Referenzfläche auf, sondern ist über einen Abstandhalter A so am Rahmen 31 befestigt, dass zwischen Referenzfläche 33 und Trennplatte 32 ein Abstand t (clearance) eingehalten wird. In dem dargestellten Beispiel ist der Abstand t ungefähr gleich der Dicke der Schleifscheibe 11. Die Dicke des Abstandhalters A ist in diesem Fall gleich der Summe der Dicke des Verschleißblechs 33 und der Dicke der Schleifscheibe. Die Trennplatte 32 kann auf der Oberseite (d.h. der der Referenzfläche abgewandten Seite) im Bereich der Kante K0 abgefast sein (Fase F`), wodurch eine Art Schneide gebildet wird, die leicht zwischen Trägerscheibe 12 und Schleifscheibe 11 eindringen und so die Schleifscheibe 11 von der Trägerscheibe 12 lösen kann.
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In dem Beispiel aus 9 ist zwischen der Referenzfläche 33 und der Trennplatte 32 ein Abstandhalter A' angeordnet; die Trennplatte 32 liegt also indirekt auf der Referenzfläche auf. In diesem Beispiel ist der Abstandhalter A' an der Unterseite der Trennplatte 32 befestigt (z.B. angeklebt). Der Abstandshalter A' kann ebenfalls abgefast sein (Fase F", der Referenzfläche zugewandt), sodass die Schleifscheibe 11 leicht zwischen Trennplatte 32 und Referenzfläche 33 durchgeschoben werden kann. Die Beispiele gemäß 8 und 9 sind mit der Variante aus 5B kombinierbar (Referenzfläche wird durch eine Rollenbahn gebildet).
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Das Beispiel aus 10 ist sehr ähnlich zu dem Beispiel aus 9. Anders als in dem Beispiel aus 9 ist der Abstandhalter A' nicht an der Unterseite der Trennplatte 32, sondern an der Oberseite der Verschleißplatte 33 (Referenzfläche) befestigt (z.B. geklebt). Der Abstandshalter A' ist abgefast; die Fase F'" ist in diesem Fall jedoch der Unterseite der Trennplatte 32 zugewandt. Während des Abziehvorgangs wird die Schleifscheibe zwischen der Trennplatte 32 und dem Abstandshalter durchgeschoben.
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In allen hier beschriebenen Ausführungsbeispielen hat die Schneide, die durch das Abfasen der Trennplatte 32 gebildet wird, eine definierte Position relativ zur Schleifscheibe 11, wenn diese auf der Referenzfläche anliegt. Diese definierte Position wird dadurch erreicht, dass die Trennplatte 32 entweder direkt an der Referenzfläche 33 aufliegt, oder der Abstand zwischen Trennplatte 32 und Referenzfläche 33 (Auflagefläche) mittels eines Abstandshalters eingestellt wird.