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Die Erfindung betrifft ein Krankenbett nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus medizinischen Gründen ist es mitunter erforderlich, das Gewicht eines bettlägerigen Patienten in zeitlichen Abständen zu kontrollieren.
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Um den Patienten mitsamt dem Krankenbett nicht zu einer stationären Waage verfahren zu müssen, sind in das Krankenbett integrierte Wägesysteme bekannt, die sogenannte Wägezellen aufweisen, die an einem üblicherweise mit Laufrollen versehenen Grundrahmen des Krankenbettes einerseits und an einem Tragrahmen andererseits befestigt sind, wobei der Tragrahmen umlaufend geschlossen ist. An seinen sich gegenüberliegenden Querholmen ist die Hubschere angeschlossen.
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Eine sich durch Gewichtsveränderung ergebende elastische Verformung von Dehnungsmessstreifen der in den vier Eckbereichen des Tragrahmens angeordneten Wägezellen wird ermittelt und in ein elektrisches Signal umgewandelt, durch das eine Messgröße angezeigt wird.
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Funktional hat sich diese Art der Gewichtsermittlung bewährt, jedoch ergeben sich sowohl hinsichtlich einer Montage des Wägesystems wie auch hinsichtlich des Betriebs des Krankenbettes einige inakzeptable Nachteile.
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So ist die Anbringung des geschlossenen Tragrahmens nur mit einem relativ hohen zeitlich Aufwand möglich, der naturgemäß einer stets angestrebten Kostenoptimierung entgegensteht.
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Da die Hubschere bei einem solchen Krankenbett über mindestens einen Elektromotor verstellbar ist, der zusammen mit einem Antriebsstrang bis in den Bereich des geschlossenen Tragrahmens ragt, ist die Absenkung der Liegefläche in eine gewünschte tiefste Position nicht möglich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Krankenbett der gattungsgemäßen Art so weiterzuentwickeln, dass es konstruktiv einfacher aufgebaut, kostengünstiger herstell- und montierbar ist und in seiner Verwendbarkeit verbessert wird.
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Diese Aufgabe wird durch ein Krankenbett mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Durch die Erfindung kann auf den Einsatz eines geschlossenen Tragrahmens verzichtet werden. D.h., die Trageinrichtung besteht nunmehr lediglich aus zwei parallel und abständig zueinander angeordneten, sich gegenüberliegenden Tragholmen, die parallel zu den Längsholmen des Grundrahmens verlaufen.
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An jedem Ende jedes Tragholmes der Trageinrichtung ist mittels eines mit einem Schwinggummi ausgestatteten Lagerbolzens eine Wägezelle angeschlossen, die andererseits fest mit dem Grundrahmen verbunden ist. Dadurch ergibt sich sozusagen eine schwimmende Lagerung der Tragholme und damit der Hubschere und der Liegefläche gegenüber dem Grundrahmen. Die schwimmende Lagerung reduziert Fehler im Messergebnis, da Querkräfte und Biegemomente durch mögliche Verspannungen der Schweißkonstruktion ausgeschaltet und nur die gewünschten Normalkräfte gemessen werden.
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Die an den Enden der Tragholme angeschlossenen Wägezellen sind andererseits an Querholmen des Grundrahmens befestigt, die damit jeweils eine Halterung für die Wägezellen bilden.
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Durch den Verzicht auf Querstreben der Trageinrichtung ist eine deutlich vereinfachte Montage der aus den Wägezellen bestehenden Wägeeinrichtung möglich, aus der sich eine entsprechende Kostenreduzierung bei der Herstellung des Krankenbettes insgesamt ergibt.
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Der Fortfall von Querstreben der Trageinrichtung ermöglicht ein behinderungsfreies Absenken der Liegefläche bis zu einer maximal tiefsten Lage, vor allem, da der oder die Elektromotoren einschließlich eines entsprechenden Antriebsstrangs ungehindert in den Bereich des Grundrahmens tauchen können.
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In der Folge ergibt sich daraus eine optimierte Nutzungsmöglichkeit des Krankenbettes, da eine Absenkung der Liegefläche auch in dem Fall möglich ist, dass deren tiefste Position gewünscht ist, beispielsweise um ein leichteres Ein- und Aussteigen zu ermöglichen oder um Verletzungen durch Stürze oder Herausfallen vorzubeugen..
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Anstelle der erwähnten Anordnung der Wägezellen an den Querholmen des Grundrahmens ist auch die Anordnung der Wägezellen an dessen Längsholmen möglich, bei entsprechender Konfiguration sowohl der Tragholme der Trageinrichtung wie auch des Grundrahmens.
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Die Hubschere ist, wie nach einem weiteren Gedanken der Erfindung vorgesehen, an den einander zugewandten Innenseiten der Tragholme angelenkt, wobei die Hubschere zwei Scherenglieder aufweist, jeweils mit Tragstreben, die verschwenkbar an den Tragholmen befestigt sind, wobei die Tragstreben vorzugsweise im Anlenkbereich an den Tragholmen durch eine Verbindungsstrebe miteinander verbunden sind, während die Tragstreben zur gelenkigen Anbindung an den Tragholmen Schwenkzapfen aufweisen.
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Wie erwähnt, sind insgesamt vier Wägezellen, jeweils dem Eckbereich des Grundrahmens zugeordnet, vorgesehen. Entscheidend ist, dass eine Relativbewegung aufgrund der Funktionseigenschaften der Wägezellen zwischen dem Tragholm der Trageinrichtung und dem Grundrahmen gewährleistet ist.
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Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
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Es zeigen:
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- 1 das erfindungsgemäße Krankenbett in einer perspektivischen Ansicht
- 2 einen Teil des Krankenbettes in einer Explosionsdarstellung
- 3 eine Teilansicht des Krankenbettes, gleichfalls teilweise als Explosionsdarstellung
- 4 eine Draufsicht auf den Teil nach 2
- 5 einen Schnitt durch das Krankenbett gemäß der Linie A-A in 4.
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In der 1 ist ein Krankenbett abgebildet, mit einer Liegefläche 1, die mittels einer Hubschere 3 höhenverstellbar an einem geschlossenen Grundrahmen 2 gehalten ist, der aus zwei Längsholmen 7 und zwei diese miteinander verbindenden Querholmen 8 besteht, an denen Laufollen 4 befestigt sind.
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Am Grundrahmen 2 sind an sich bekannte Wägezellen 10 angeordnet (2), von denen jeweils zwei an den Querholmen 8 befestigt sind, vorzugsweise durch Verschrauben.
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Die Hubschere 3, die durch Verbindungsstreben 6 miteinander verbundene Tragstreben 5 aufweist, ist an zwei sich gegenüberliegenden, parallel und abständig zueinander angeordneten Tragholmen 9 gehalten, von denen jeweils einer einem Längsholm 7 zugeordnet ist und dazu parallel verläuft.
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Diese Tragholme 9 weisen an ihren beiden Enden jeweils eine Lasche 11 auf, die mit der zugeordneten Wägezelle 10 mittels eines mit Schwinggummi ausgestatteten Lagerbolzens 12 verbunden ist.
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Die beiden Tragholme 9, an denen die Hubscheren 3 befestigt sind, bilden eine Trageinrichtung, die mittels der Schwinggummis in den Lagerbolzen 12 über die Wägezellen 10 mit dem Grundrahmen 2 verbunden sind, wobei die Wägezellen im Rahmen ihrer Verformungseigenschaften zur Gesamt-Elastizität beitragen.
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Die Tragstreben 5 einer Seite der Hubschere 3 sind im Bereich der Verbindungsstrebe 6 mit Führungsbolzen 13 versehen, die in Langlöchern 14 der Holme 9 gleitend gelagert sind, wobei an die Hubschere 3 bevorzugt ein elektrischer Antrieb angeschlossen ist. Die zweite Hubschere 3 hat ein entsprechendes Festlager und wird ebenfalls bevorzugt elektrisch angetrieben.
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In der 3 sind der Grundrahmen 2 und die Tragholme 9 als Einzelheit erkennbar, wobei der in der Zeichenebene linksseitige Tragholm 9 mit den angeschlossenen Wägezellen 10 in Explosionsdarstellung erkennbar ist.
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Die 4 zeigt die Abbildung nach 2 in einer Draufsicht, allerdings in montierter Stellung, wobei der geschlossene Grundrahmen 2 und die den jeweiligen Längsholmen 7 zugeordneten Tragholme 9 sowie die Hubscheren 3 erkennbar sind.
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In der 5 schließlich ist ein Längsschnitt durch den Querholm 8 des Grundrahmens 2 dargestellt, so dass die Anordnung der Wägezellen 10 deutlich zu erkennen ist.
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Die in ihrer Raumform etwa quaderförmige Wägezelle 10 ist mit einem Endbereich fest mit dem Grundrahmen 2 verbunden und zwar an einer Leiste 15 des Grundrahmens 2. Dabei ist die Wägezelle 10 so befestigt, dass zur Gewichtsermittlung ein in der Wägezelle 10 befindlicher Dehnungsmessstreifen entsprechend dem auf den Tragholmen 9 ruhenden Gewicht ausgelenkt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Liegefläche
- 2
- Grundrahmen
- 3
- Hubschere
- 4
- Laufolle
- 5
- Tragstrebe
- 6
- Verbindungsstrebe
- 7
- Längsholm
- 8
- Querholm
- 9
- Tragholm
- 10
- Wägezelle
- 11
- Lasche
- 12
- Lagerbolzen mit Schwinggummi
- 13
- Führungsbolzen
- 14
- Langloch
- 15
- Leiste