-
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Ablaufverschluss für Behältnisse nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 und ein System aus Ablauf und Ablaufverschluss nach dem Oberbegriff von Anspruch 9.
-
Ablaufverschlüsse dienen dem Verschluss eines Ablaufs eines Behältnisses, in dem Flüssigkeiten gelagert werden können. Am bekanntesten ist die Anwendung im Sanitärbereich, wo die Behältnisse beispielsweise Waschbecken, Waschtische, Spülen, Badewannen, Duschwannen und dgl. sind. Die Anwendung der vorliegenden Erfindung ist allerdings nicht auf diese Behältnisse und den Sanitärbereich beschränkt, sondern betrifft alle Behältnisse mit einem verschließbaren Ablauf.
-
Solche Ablaufverschlüsse weisen üblicherweise eine Ablaufabdeckung auf, die die Ablauföffnung eines Ablaufrohrs des Behältnisses abdeckt und eine Ablaufdichtung, die eine Flüssigkeitsdichte Abdichtung des Ablaufrohres bewirkt, so dass keine Flüssigkeit aus dem Behältnis über das Ablaufrohr abgelassen werden kann.
-
Üblich sind Ablaufverschlüsse, die über ein mechanisches Gestänge, das in das Ablaufrohr mündet, von einer offenen Betriebsstellung in eine geschlossene Betriebsstellung verbracht werden können, wie beispielsweise die
DE 91 02 152 U1 zeigt.
-
Neuerdings sind beispielsweise aus der
US 2008/0178382 A1 auch Ablaufverschlüsse bekannt, die eine Drucktastenmechanik aufweisen, die wie bei einem Kugelschreiber durch Druck auf die Ablaufabdeckung die Ablaufabdichtung alternierend von der offenen in die geschlossene Betriebsstellung überführbar macht. Dadurch können mechanische Gestänge vermieden werden, wodurch sich die Montage vereinfacht.
-
Um ein Überlaufen des Behältnisses zu verhindern, weisen diese zumeist eine Überlauföffnung in Höhe des maximalen Flüssigkeitspegels auf. Wenn dieser Pegel überschritten wird, dann gelangt Flüssigkeit in die Überlauföffnung und wird von dort über ein Überlaufrohr, das mit dem Auflaufrohr kommuniziert, abgeleitet.
-
Es sind allerdings auch Behältnisse bekannt, die zumeist aus ästhetischen Gründen keine Überlauföffnung aufweisen. Um hier dennoch einen Überlaufschutz bereitzustellen, ist die Verwendung von Steigrohren bekannt, die zwischen zischen dem Dichtungssitz der Ablaufabdichtung und der Ablauföffnung in das Ablaufrohr einmünden, wie es beispielsweise in der
DE 91 02 152 U1 gezeigt ist.
-
Für solche Behältnisse ohne Überlauföffnung sind allerdings Drucktastenablaufverschlüsse nicht einsetzbar, da dadurch das Steigrohr seine Funktion verlieren würde. Zur Lösung wurde schon vorgeschlagen, Blockiermittel einzusetzen, die bei Verwendung des Drucktastenablaufverschlusses in einem Behältnis ohne Überlauföffnung, die Drucktastenfunktion und somit den Verschluss des Ablaufs verhindern. Damit ist allerdings ein Befüllen des Behältnisses mit Flüssigkeit ebenfalls nicht möglich.
-
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Ablaufverschluss und ein System aus Ablaufverschluss und Behältnis bereitzustellen, mit denen diese Nachteile überwunden werden. Vorzugsweise soll der Ablaufverschluss leicht zu installieren und zu warten sein. Insbesondere soll je nach Bedarf leicht eine Änderung zwischen einer mechanischen Gestängelösung auf eine Drucktastenlösung möglich sein.
-
Diese Aufgabe wird gelöst mit dem erfindungsgemäßen Ablaufverschluss nach Anspruch 1 und dem erfindungsgemäßen System nach Anspruch 9. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen und in der nachfolgenden Beschreibung zusammen mit den Figuren angegeben.
-
Erfinderseits wurde erkannt, dass diese Aufgabe in überraschender Art und Weise dadurch besonders einfach gelöst werden kann, wenn der Ablaufverschluss entlang einer Längsachse die Ablaufabdeckung, Befestigungsmittel zur Befestigung des Ablaufverschlusses im Ablaufrohr und die Ablaufabdichtung in dieser Reihenfolge aufweist und die Ablaufdichtung über die Ablaufabdeckung in eine offene Betriebsstellung und eine geschlossene Betriebsstellung verbringbar ausgebildet ist. So können auch für Behältnisse ohne eigene Überlauföffnung gestängelose Ablaufverschlüsse eingesetzt werden.
-
Der erfindungsgemäße Ablaufverschluss für Behältnisse, wie Waschbecken, Waschtische, Spülen, Badewannen, Duschwannen und dgl., wobei das Behältnis ein Ablaufrohr mit einer in dem Behältnis angeordneten Ablauföffnung aufweist, wobei der Ablaufverschluss eine Ablaufabdeckung und eine Ablaufabdichtung umfasst, wobei das Ablaufrohr ein Steigrohr als Überlaufschutz aufweist, wobei die Einmündung des Steigrohrs in das Ablaufrohr zwischen Ablauföffnung und einem Dichtungssitz für die Ablaufabdichtung angeordnet ist, zeichnet sich dadurch aus, dass der Ablaufverschluss entlang einer Längsachse die Ablaufabdeckung, Befestigungsmittel zur Befestigung des Ablaufverschlusses im Ablaufrohr und die Ablaufabdichtung in dieser Reihenfolge aufweist, wobei die Ablaufabdichtung über die Ablaufabdeckung in eine offene Betriebsstellung und eine geschlossene Betriebsstellung verbringbar ausgebildet ist.
-
In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Ablaufverschluss als Modul ausgebildet ist, das in das Ablaufrohr des Behältnisses einsetzbar ausgebildet ist, wobei das Modul bevorzugt einteilig ausgebildet ist. Dadurch lässt sich der Ablaufverschluss besonders einfach ein- und ausbauen sowie warten. Außerdem lässt sich je nach Bedarf ein Ablaufverschluss für eine Gestängebetätigung oder die erfindungsgemäße Verschluss einsetzen. „Einteilig“ meint in diesem Zusammenhang, dass das Modul als ein Teil aus dem Ablauf entnehmbar ausgebildet ist. Das Modul kann dabei aber aus mehreren Stücken bestehen.
-
In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Ablaufverschluss in das Ablaufrohr durch die Ablauföffnung einsteckbar ausgebildet ist, wobei bevorzugt ein Formschluss zwischen Befestigungsmittel und Ablaufrohr herstellbar ist. Dadurch lässt sich der Ablaufverschluss besonders einfach ein- und ausbauen sowie warten.
-
In einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Abflussabdeckung in mechanischer Wirkverbindung mit der Ablaufabdichtung steht. Dadurch lässt sich der Wechsel der Betriebsstellungen besonders einfach betätigen.
-
In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass ein Drucktasten-Mechanismus besteht, der die Ablaufabdichtung im Sinne einer Pop-up-Betätigung alternierend von einer Betriebsstellung in die andere Betriebsstellung bewegt, wobei die Ablaufabdeckung stets drückbar ausgebildet ist. Dadurch lässt sich der Ablaufverschluss besonders einfach betätigen, wobei sämtliche Teile des Betätigungsmechanismus unsichtbar bleiben können, so dass diese Lösung höchsten ästhetischen Ansprüchen genügen kann. Damit kann ein fortlaufender Wechsel zwischen den Betriebsstellungen erfolgen, unabhängig davon, welche Betriebsstellung gerade vorliegt.
-
Der Drucktastmechanismus kann beliebig ausgebildet sein, solange er diesen Betriebsstellungswechsel durch wiederholtes Drücken ermöglicht. Eine bevorzugte Ausgestaltung des Drucktastenmechanismus ist in der
DE 603 06 221 T2 gezeigt, deren diesbezüglicher Offenbarungsgehalt hiermit vollumfänglich einbezogen wird.
-
In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Drucktastenmechanismus zwischen Ablaufabdeckung und Befestigungsmittel angeordnet. Dadurch ist der Ablaufverschluss besonders kompakt aufgebaut.
-
In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Ablaufabdichtung an dem Ablaufverschluss unter Vorspannung in Bezug auf die Längsrichtung des Ablaufverschlusses angeordnet ist. Dadurch ist die Abdichtung des Ablaufs besonders sicher und langlebig, da die Abdichtung nicht über den Dichtungssitz hinausgeschoben werden muss und stets unter dieser Vorspannung auf dem Dichtungssitz anliegt. Bevorzugt wird die Vorspannung durch eine Feder bereitgestellt, die die Ablaufabdichtung von der Ablaufabdeckung weg gegen einen Anschlag schiebt. Insbesondere ist die Ablaufabdichtung in Längsrichtung beweglich an dem Ablaufverschluss angeordnet.
-
In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass in Bezug auf die Ablaufabdeckung oberhalb der Ablaufabdichtung ein Rückflussverminderer angeordnet ist, der bevorzugt als rotationssymmetrische Haube ausgebildet ist. Dadurch wird ein Zurückfließen von Schmutzwasser in den Behälter unterbunden. Vorzugsweise weist der Rückflussverminderer eine Membran auf, die bevorzugt in Fallrichtung des Ablaufs einklappbar und gegen die Fallrichtung des Ablaufs aufklappbar ausgebildet ist, wobei die Membran insbesondere so ausgebildet ist, dass sie im aufgeklappten Zustand am Ablauf, beispielsweise am Innendurchmesser oder einer Unterkante des Ablaufs, anliegt. In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass der Rückflussverminderer eine in Richtung der Ablaufdichtung offene Kappe aufweist. Insbesondere besteht eine Abstützung, die verhindert, dass der Rückflussverminderer einklappt und nicht wieder ausklappen kann. Diese Abstützung ist bevorzugt als rotationssymmetrisches, in radialer Richtung vorstehendes Element ausgebildet.
-
In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die Befestigungsmittel als Ablaufsieb ausgebildet sind. Dadurch kann eine Verschmutzung des Ablaufverschlusses vermieden werden. Außerdem wird verhindert, dass Teile in das Abflussrohr gelangen können.
-
Selbständiger Schutz wird beansprucht für das erfindungsgemäße System aus Ablaufverschluss und Ablauf eines Behältnisses, wie Waschbecken, Waschtisch, Spüle, Badewanne, Duschwanne und dgl., wobei das Behältnis ein Ablaufrohr mit einer in dem Behältnis angeordneten Ablauföffnung aufweist, wobei die Ablaufverschluss eine Ablaufabdeckung und eine Ablaufabdichtung umfasst, wobei das Ablaufrohr ein Steigrohr als Überlaufschutz aufweist, wobei die Einmündung des Steigrohrs in das Ablaufrohr zwischen Ablauföffnung und einem Dichtungssitz für die Ablaufabdichtung angeordnet ist, wobei sich das System dadurch auszeichnet, dass der Ablaufverschluss entlang einer Längsachse die Ablaufabdeckung, Befestigungsmittel zur Befestigung des Ablaufverschlusses im Ablaufrohr und die Ablaufabdichtung in dieser Reihenfolge aufweist, wobei die Ablaufabdichtung über die Ablaufabdeckung in eine offene Betriebsstellung und eine geschlossene Betriebsstellung verbringbar ausgebildet ist.
-
In einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass der erfindungsgemäße Ablaufverschluss eingesetzt ist.
-
Die Merkmale und weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden im Folgenden anhand der Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels im Zusammenhang mit den Figuren deutlich werden. Dabei zeigen rein schematisch:
- 1 das erfindungsgemäße System in einer Schnittdarstellung in einem ersten Betriebszustand,
- 2 das erfindungsgemäße System nach 1 in einem zweiten Betriebszustand,
- 3 das erfindungsgemäße System nach 1 in einem Zwischenzustand,
- 4 der erfindungsgemäße Ablaufverschluss des erfindungsgemäßen Systems nach 1 in einer Draufsicht ,
- 5 der erfindungsgemäße Ablaufverschluss nach 4 in einer Schnittdarstellung entlang der Längserstreckung L und
- 6 das erfindungsgemäße System nach 1 in einer Gesamtdarstellung im Schnitt.
-
Es ist zu erkennen, dass das erfindungsgemäße System 10 den erfindungsgemäßen Ablaufverschluss 12 und einen Ablauf 14 aufweist (vgl. insbesondere 6).
-
Der Ablauf 14 ist in üblicher Art und Weise als Ablauf 14 mit Steigrohr 16 ausgebildet und an einem Waschbecken 18 angeordnet, das selbst keinen Überlauf aufweist. Das Steigrohr 16 ist in üblicher Art und Weise mit einem Einströmabschnitt 16a und einem Überströmabschnitt 16b versehen. Dabei weist der Ablauf 14 ein Ablaufrohr 20 auf. Das Ablaufrohr 20 besitzt ein Außengewinde 21 und ist in die Öffnung 22 des Waschbeckens 18 eingesetzt und mit einer Gegenmutter 23 unter Zwischenlage einer Formdichtung 24 und ggf. vorhandener Distanzringe (nicht gezeigt) mit dem Waschbecken 18 fest verbunden. In dem Ablaufrohr 20 ist in Fallrichtung F gesehen eine stufenförmige Verjüngung 26 in Form mehrerer vertikal verlaufender Nuten angeordnet. Die Gegenmutter 23 ist fest mit dem Gehäuse 27 des Ablaufs 14 verbunden.
-
Weiterhin weist der Ablauf 14 einen Dichtungssitz 28 auf, der unterhalb der Einmündung 30 des Einströmabschnitts 16a des Steigrohrs 16 in den Ablauf 14 angeordnet ist. Im Bereich der Einmündung 30 ist das Ablaufrohr 20 verbreitert ausgebildet.
-
Der Ablauf 14 weist weiterhin eine abgedichtete Durchleitung 32 für ein mechanisches Betätigungsgestänge (nicht gezeigt) auf und der Überströmabschnitt 16b des des Steigrohrs 16 mündet hinter einer Trennwand 33 direkt vor einem Anschluss 34 unter Umgehung des Dichtungssitzes 28 in einem Vorraum 35 dieses Anschlusses 34, der für die Verbindung mit einem Siphon bzw. einem Abwasseranschluss (beides nicht gezeigt) vorgesehen ist.
-
Der Ablaufverschluss 12 ist modular als ein Teil ausgebildet und weist eine Ablaufabdeckung 38, ein Befestigungsmittel 40, und eine Ablaufabdichtung 42 auf, die entlang eines Schaftes 44 in dieser Reihenfolge angeordnet sind. Zusätzlich ist oberhalb der Ablaufabdichtung 42 ein Rückflussverminderer 46 angeordnet.
-
Der Rückflussverminderer 46 weist eine gummielastische Membran 46a auf, die durch ihre rotationssymmetrische Kappenform, die in Richtung zur Ablaufabdichtung offen ausgebildet ist, die Eigenschaft besitzt, dass sie in Fallrichtung F des Ablaufs 14 einklappbar und gegen die Fallrichtung F ausklappbar ist (vgl. 4 und 5, wobei 5 den ersten und 4 den zweiten Betriebszustand zeigt). Zusätzlich ist der Außendurchmesser des Rückflussverminderers 46 so bemessen, dass der Rückflussverminderer 46 im ausgeklappten Zustand am Innendurchmesser bzw. der Unterkante 20a (vgl. 2) des Ablaufrohrs 20 anliegt. Dieses Aufklappen kann durch eine tatsächliche elastische Erweiterung des Außendurchmessers der Membran 46a erfolgen, bevorzugt erfolgt allerdings nur eine Verlagerung der Unterkante 46c der Membran 46a entgegen der Fallrichtung F nach oben, so dass die Membran zur Anlage mit der Unterkante 20a kommt.
-
Damit die Membran 46a im eingeklappten Zustand (nicht gezeigt) nicht so kollabiert, dass sie nicht wieder ausklappen kann, ist eine Abstützung 46b vorgesehen, die verhindert, dass die Membran 46a einklappt und nicht wieder ausklappen kann. Diese Abstützung 46b ist als rotationssymmetrisches, in radialer Richtung vorstehendes Element aus Metall oder dgl. festem Material ausgebildet.
-
Die Membran 46a des Rückflussverminderers 46 ist direkt an dem Befestigungsmittel 40 in einer Nut 47 angeordnet, während die Abstützung 46b über ein Innengewinde 48 auf ein entsprechendes Außengewinde 49 des Schaftes 44 aufgeschraubt und mittels der Kontermutter 50 arretiert ist.
-
Das Einklappen des Rückflussverminderers 46 erfolgt automatisch, wenn Abwasser in Fallrichtung F durch den Ablauf 14 tritt. Dem Abfließen des Abwassers wird dadurch kein Widerstand entgegengesetzt. Wenn dagegen Abwasser entgegen der Fallrichtung F steigt, dann öffnet sich die Membran 46a soweit, bis sie am Ablaufrohr 20 anliegt, wodurch das Ablaufrohr 20 verschlossen wird und deshalb kein Abwasser eintreten kann.
-
Die Ablaufabdichtung 42 weist einen in einer Nut 54 gehaltenen Dichtungsring 56 auf, der eine Dichtungslippe 58 besitzt. Die Nut 54 ist an einem Führungskörper 60 angeordnet, der in üblicher Weise Führungsrippen 62 aufweist zur Führung in dem Ablaufrohr 20. Der Führungskörper 60 weist außerdem eine Bohrung 64 auf mit einem oberen Anschlag 66. Dieser obere Anschlag 66 stützt sich an einem Gegenanschlag 68 ab, der an der Abstützung 46b des Rückflussverminderers 46 angeordnet ist. Genauer gesagt, ist die Abstützung 46b des Rückflussverminderers 46 an einem hülsenförmigen Abschnitt 70 mit dem Innengewinde 48 angeordnet, wobei dieser hülsenförmige Abschnitt 70 einen radial überkragenden Teil 72 aufweist, der den Gegenanschlag 68 bildet. Der obere Anschlag 66 wiederum ist als Hülse mit einzelnen Zungen 74 ausgebildet, die den radial überkragenden Teil 72 umgreifen.
-
Durch diese Unterteilung des hülsenförmigen oberen Anschlags 66 in einzelne Zungen 74 besteht eine gewisse radiale Aufbiegbarkeit dieser Zungen 74, so dass der Führungskörper 60 einfach über die Hülse 70 aufgeschoben und oberer Anschlag 66 und Gegenanschlag 68 miteinander verrastet werden können. Zum erleichterten Aufschieben weist der hülsenförmige Abschnitt 70 eine Fase 75 auf. Durch diese Ausbildung kann der Führungskörper 60 mit dem Dichtungsring 56 leicht von dem restlichen Teil des Ablaufverschlusses 12 getrennt und beispielsweise erneuert werden.
-
Durch die sich am unteren Anschlag 76 im Inneren der Bohrung 64 und an dem hülsenförmigen Abschnitt 70 abstützende Spiralfeder 78 steht die Ablaufabdichtung 42 unter Vorspannung, wobei die Ablaufabdichtung 42 stets nach unten gedrückt wird, bis der obere Anschlag 66 gegen die Gegenanschläge 68 wirkt. Die Ablaufabdichtung 42 ist somit entlang der Längsachse L des Ablaufverschlusses 12 axial beweglich an dem Schaft 44 gehalten.
-
Das Befestigungsmittel 40 ist in vertikaler Richtung der Längsachse L des Ablaufverschlusses 12 als Sieb ausgebildet und weist rings seines Umfangs 80 mehrere Vorsprünge bzw. Streben 82 auf, die sich an der Stufe 26 in deren Nuten abstützen können. Durch die Vorsehung dieser Streben 82 wird ein Verklemmen des Befestigungsmittels 40 im Ablaufrohr 20 verhindert.
-
Zwischen Ablaufabdeckung
38 und Befestigungsmittel
40 erstreckt sich eine Schaltkulisse 84, die analog zu einer Kugelschreiber-Schaltkulisse ausgebildet ist. Genauer gesagt besteht ein fest mit dem Befestigungsmittel
40 verbundener Teil
86, an dem sich eine Spiralfeder
88 abstützt, die sich um einen Stempel
90 erstreckt und gegen die Ablaufabdeckung
38 wirkt. Der Stempel
90 ist fest mit dem Schaft
44 verbunden, wobei der feste Teil 86 und das Befestigungsmittel
40 entlang der Längsachse
L verschiebbar an dem Schaft
44 angeordnet sind. Die Ausbildung dieser Schaltkulisse
84 erfolgt analog der Lehre der
DE 603 06 221 T2 , deren diesbezüglicher Offenbarungsgehalt hiermit vollumfänglich einbezogen wird.
-
Gegenüber dem festen Teil 86 bestehen ein erster beweglicher Teil 94 und ein zweiter beweglicher Teil 96, wobei der zweite bewegliche Teil 96 über eine Rastverbindung 98 und die Ablaufabdeckung 38 fest mit dem Stempel 90 verbunden ist.
-
Durch die übliche Schaltkulisse 84, wie sie aus Kugelschreibern bekannt ist und daher hier nicht noch einmal näher erläutert werden muss, es nun möglich, den Schaft 44 in Bezug auf das Befestigungsmittel 40 in zwei unterschiedliche vertikale Lagen zu verbringen.
-
In einem ersten Betriebszustand, der in 1 gezeigt ist, ist die Ablaufabdeckung 38 im Rahmen der Schaltkulisse 84 maximal gegenüber dem Befestigungsmittel 40 nach oben angehoben. Dadurch kann im Waschbecken 18 befindliche Flüssigkeit direkt durch die Ablauföffnung 100 und das Ablaufrohr 20 in Anschluss 34 strömen.
-
In 2 ist der zweite Betriebszustand gezeigt, bei dem die Ablaufabdeckung 38 im Rahmen der Schaltkulisse 84 gegenüber dem Befestigungsmittel 40 abgesenkt ist. Dabei liegt die Ablaufabdichtung 42, genauer gesagt der Dichtungsring 56 mit der Dichtlippe 58 an dem Dichtungssitz 28 an und verschließt diese Passage flüssigkeitsdicht. Dies wird noch dadurch unterstützt, dass die Abstützung46b des Rücklaufverminderers 46 so auf dem Schaft 44 montiert ist, dass beim Anliegen des Dichtungsrings 56 mit der Dichtlippe 58 an dem Dichtungssitz 28 der obere Anschlag 66 nicht an dem Gegenanschlag 68 anliegt, so dass das Eigengewicht des Ablaufverschlusses 12 und die Vorspannung der Spiralfeder 78 die Ablaufabdichtung 42 gegen den Dichtungssitz 28 presst.
-
Dadurch kann im Waschbecken 18 befindliche Flüssigkeit nicht durch die Ablauföffnung 100 und das Ablaufrohr 20 direkt in den Anschluss 34 strömen. Stattdessen läuft die Flüssigkeit in den Einströmabschnitt 16a des Steigrohrs 16 und bei einem Überschreiten eines durch die Steigrohrhöhe vorgegebenen Flüssigkeitspegels P im Waschbecken 18 (vgl. 6) tritt die Flüssigkeit in den Überströmabschnitt 16b des Steigrohrs 16 über und gelangt von dort aus an der Trennwand 33 vorbei in den Vorraum 35 und von dort in den Anschluss 34.
-
Dadurch kann Flüssigkeit im Waschbecken 18 bis zu einem bestimmten Pegelstand P gesammelt werden, ohne dass es zu einem Überlaufen des Waschbeckens 18 kommen kann, weil alle überschüssige Flüssigkeit unter Umgehung der Ablaufabdichtung 42 durch das Steigrohr 16 abgeleitet wird.
-
In 3 ist ein Zwischenzustand zwischen dem ersten und dem zweiten Betriebszustand gezeigt. Es ist zu erkennen, dass die Ablaufabdedckung 38 über die in 2 gezeigte vertikale Stellung hinaus nach unten gedrückt wird, um den Schaltpunkt der Schaltkulisse 84 zu erreichen. Durch die beweglich unter Vorspannung gelagerte Anordnung der Ablaufabdichtung 42 am Schaft 44 wird der Dichtungsring 56 mit der Dichtungslippe 58 nicht sehr stark gegen den Dichtungssitz 28 und möglicherweise in den sich an den Dichtungssitz 28 anschließenden unteren Ablaufquerschnitt 102 gepresst, was langfristig zu einer Abnutzung von Dichtungsring 56, Dichtungslippe 58 und Dichtungssitz 28 führen könnte. Dadurch ist eine sehr langfristige Funktion des Systems 10 gewährleistet, weshalb es sehr wartungsarm ist.
-
Die Wartungsarmut wird noch durch das siebartige Befestigungsmittel 40 verbessert, das eine Blockade des Ablaufverschlusses 12 durch eindringende Teile verhindert.
-
Der Ablaufverschluss 12 kann zur Reinigung einfach als Ganzes dem Ablauf 14 entnommen werden, da er als Modul einteilig ausgebildet ist.
-
Die Formdichtung 24, die beispielsweise aus TPE (Thermoplastische Elastomere)-Kunststoff besteht, und die gegebenenfalls vorgesehenen Distanzringe, die beispielsweise aus ABS (Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer)-Kunststoff bestehen, sind so dimensioniert, dass der Abstand des Dichtungsringes 56 gegenüber der Ablauföffnung 100 ausreichend für die Funktion des Ablaufverschlusses 12, die Einmündung des Einströmabschnittes 16a des Steigrohres 16 in den Ablauf 14 und des Rückflussverminderers 46 ist. Gegebenenfalls könnte das Ablaufrohr 20 gekürzt werden, um die vertikale Bauhöhe des Ablaufs 14 zu reduzieren. Um eine Zentrierung von Formdichtung 24, Distanzringen und Gegenmutter 23 zu erreichen, besteht zwischen diesen Elementen 23, 24 jeweils eine Ringnutpassform 104.
-
Für den Fall, dass der Ablauf 14 mit einem mechanischen Betätigungsgestänge (nicht gezeigt) an der Durchleitung 32 versehen ist, kann anstelle des Drucktaster-Ablaufverschlusses 12 auch ein gewöhnlicher Ablaufverschluss eingesetzt werden.
-
Aus der vorstehenden Darstellung ist deutlich geworden, dass mit der vorliegenden Erfindung ein Ablaufverschluss 12 und ein System 10 aus Ablauf 14 und Ablaufverschluss 12 bereitgestellt werden, mit denen eine gestängelose Betätigung einer Ablaufabdichtung 42 auch für Abläufe 14 mit Steigrohr 16 ermöglicht wird. Dabei ist der Ablaufverschluss 12 leicht zu installieren und zu warten. Außerdem kann je nach Bedarf leicht eine Änderung zwischen einer mechanischen Gestängelösung und einer gestängelosen Betätigung erfolgen.
-
Soweit nichts anderes angegeben ist, können sämtliche Merkmale der vorliegenden Erfindung frei miteinander kombiniert werden. Auch die in der Figurenbeschreibung beschriebenen Merkmale können, soweit nichts anderes angegeben ist, als Merkmale der Erfindung frei mit den übrigen Merkmalen kombiniert werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Systems
- 12
- bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Ablaufverschlusses
- 14
- Ablauf
- 16
- Steigrohr
- 16a
- Einströmabschnitt des Steigrohrs 16
- 16b
- Überströmabschnitt des Steigrohrs 16
- 18
- Waschbecken
- 20
- Ablaufrohr
- 20a
- Unterkante des Ablaufrohrs 20
- 22
- Öffnung des Waschbeckens 18
- 23
- Gegenmutter
- 24
- Formdichtung26 stufenförmige Verjüngung, vertikale Nuten im Ablaufrohr 20
- 27
- Gehäuse des Ablaufs 14
- 28
- Dichtungssitz
- 30
- Einmündung des Einströmabschnitts 16a des Steigrohrs 16 in den Ablauf 14
- 32
- abgedichtete Durchleitung für ein mechanisches Betätigungsgestänge
- 33
- Trennwand im Gehäuse 27 des Ablaufs 14
- 34
- Anschluss an Siphon bzw. Abwasseranschluss
- 35
- Vorraum des Anschlusses
- 38
- Ablaufabdeckung
- 40
- Befestigungsmittel
- 42
- Ablaufabdichtung
- 44
- Schaft
- 46
- Rückflussverminderer (Rückflussverhinderer)
- 46a
- Membran des Rückflussverminderers 46
- 46b
- Abstützung der Membran 46a des Rückflussverminderers 46
- 46c
- Unterkante der Membran 46a
- 47
- Nut am Befestigungsmittel 40 für die Befestigung der Membran 46a
- 48
- Innengewinde am hülsenförmigen Abschnitt 70
- 49
- Außengewinde des Schaftes 44
- 50
- Kontermutter
- 54
- Nut am Führungskörper 60
- 56
- Dichtungsring
- 58
- Dichtungslippe
- 60
- Führungskörper
- 62
- Führungsrippen
- 64
- Bohrung
- 66
- oberer Anschlag, Hülse
- 68
- Gegenanschlag
- 70
- hülsenförmiger Abschnitt
- 72
- radial überkragender Teil des hülsenförmigen Abschnitts 70
- 74
- Zungen des oberen Anschlags 66
- 75
- Fase des hülsenförmigen Abschnitts 70
- 76
- unterer Anschlag
- 78
- Spiralfeder
- 80
- Umfang des Befestigungsmittels 40
- 82
- Vorsprünge, Streben des Befestigungsmittels 40
- 84
- Schaltkulisse, Kugelschreiber-Schaltkulisse
- 86
- fest mit dem Befestigungsmittel 40 verbundener Teil
- 88
- Spiralfeder
- 90
- Stempel
- 94
- erster beweglicher Teil
- 96
- zweiter beweglicher Teil
- 98
- Rastverbindung
- 100
- Ablauföffnung des Ablaufs 14
- 102
- an den Dichtungssitz 28 sich anschließender unterer Ablaufrohrquerschnitt
- 104
- Ringnutpassform
- F
- Fallrichtung des Ablaufs 14
- L
- Längsachse des Ablaufverschlusses
- P
- durch Steigrohr 16 vorgegebener Flüssigkeitspegel im Waschbecken 18
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 9102152 U1 [0004, 0007]
- US 2008/0178382 A1 [0005]
- DE 60306221 T2 [0017, 0038]