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Die Offenbarung betrifft ein Analyt-Messgerät, welches ausgestaltet ist, einen Analyten in einer Blutprobe zu messen.
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Eine herkömmliche Methode, um Blutzucker (d.h. Glucose) in einer Blutprobe zu messen, umfasst Schritte des: Hinzufügens eines Enzyms zu der Blutprobe, so dass das Enzym mit Glucose in der Blutprobe reagiert, um zu einem Zwischenprodukt zu führen, welches mit einer Elektronentransfersubstanz weiter reagiert, wodurch auf einer Oberfläche einer Elektrode akkumulierte Elektronen resultieren; und Anlegens eines Gleichstrom (DC)-Spannungssignals an die Elektrode, so dass ein elektrischer Strom resultiert. Da eine Stärke des elektrischen Stroms im Wesentlichen proportional zu einer Konzentration der Glucose in der Blutprobe ist, kann die Konzentration der Glucose in der Blutprobe durch Messen der Stärke des elektrischen Stroms bestimmt werden.
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Jedoch wird ein Ergebnis der Messung von Blutzucker (oder eines anderen Analyten) in einer Blutprobe durch Faktoren wie dem Hämatokritwert (HCT), welcher den Volumenprozentanteil an roten Blutkörperchen in der Blutprobe darstellt, beeinflusst. Eine Reaktionsgeschwindigkeit zwischen dem hinzugefügten Enzym und der Glucose in einer Blutprobe mit hohem HCT ist niedriger als in einer Blutprobe mit normalem HCT, und ebenso verhält es sich für eine Reaktionsgeschwindigkeit zwischen dem Zwischenprodukt und der Elektronentransfersubstanz, so dass für eine Blutprobe mit hohem HCT relativ gesehen weniger Elektronen an der Oberfläche der Elektrode akkumuliert werden und ein relativ geringer elektrischer Strom generiert wird. Dadurch kann die Blutzuckerkonzentration in einer Blutprobe mit hohem HCT unterbewertet werden. Andererseits kann die Blutzuckerkonzentration in einer Blutprobe mit niedrigem HCT überbewertet werden. Die Ungenauigkeit des Ergebnisses einer Blutzuckermessung kann klinisch tätige Anwender irreführen und die Genauigkeit des Ergebnisses einer Blutzuckermessung muss verbessert werden.
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Demzufolge besteht eine Zielsetzung der Offenbarung darin, ein Analyt-Messgerät, ausgelegt zum Messen eines Analyten in einer Blutprobe, bereitzustellen, welches wenigstens einen der Nachteile des Standes der Technik vermindern kann.
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Gemäß der Offenbarung umfasst das Analyt-Messgerät eine Elektrodeneinheit, einen Sensor und einen Prozessor. Die Elektrodeneinheit soll in Kontakt mit der Blutprobe stehen. Der Sensor ist mit der Elektrodeneinheit verbunden. Der Prozessor ist mit der Elektrodeneinheit und dem Sensor verbunden. Der Prozessor ist konfiguriert, mittels der Elektrodeneinheit ein erstes Spannungssignal an die Blutprobe anzulegen und von dem Sensor eine gemessene physikalische Größe, welche durch das Anlegen des ersten Spannungssignals resultiert, auszulesen, um so einen vorläufigen Wert betreffend den Analyten in der Blutprobe, basierend auf der gemessenen physikalischen Größe, zu erhalten. Der Prozessor ist konfiguriert, mittels der Elektrodeneinheit ein zweites Spannungssignal, welches eine Anzahl N an Zyklen eines Pulses umfasst und welches einen zwischen hohen und niedrigen Niveaus alternierenden Spannungswert aufweist, wobei N eine ganze Zahl nicht kleiner als 2 ist, an die Blutprobe anzulegen. Der Prozessor ist konfiguriert, mittels des Sensors die physikalische Größe, die aus dem Anlegen des zweiten Spannungssignals an die Blutprobe zu einem Zeitpunkt in einem der Zyklen des Pulses des zweiten Spannungssignales resultiert, zu messen, um so einen Kalibrationswert basierend auf der zu dem Zeitpunkt gemessenen physikalischen Größe zu generieren. Der Prozessor ist konfiguriert, basierend auf dem Kalibrationswert den vorläufigen Wert des Analyten in der Blutprobe zu kalibrieren, um so einen kalibrierten Wert des Analyten in der Blutprobe, der als ein Ergebnis der Messung des Analyten dient, zu erhalten.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Offenbarung werden in der folgenden detaillierten Beschreibung der Ausführungsformen deutlich, unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen von denen:
- die und Blockdiagramme, die eine Ausführungsform eines Analyt-Messgeräts, ausgestaltet zum Messen eines Analyten in einer Blutprobe, gemäß der Offenbarung veranschaulichen, darstellen;
- die ein Flussdiagramm, welches eine erste Ausführungsform einer Methode zum Messen des Analyten in der Blutprobe gemäß der Offenbarung veranschaulicht, darstellt;
- die ein Diagramm, welches Ausführungsformen eines ersten Spannungssignals und eines zweiten Spannungssignals, welche in der Methode gemäß der Offenbarung benutzt werden, veranschaulicht, darstellt;
- die ein Diagramm, welches die ersten beiden Zyklen eines Pulses einer Ausführungsform des zweiten Spannungssignals veranschaulicht, darstellt;
- die ein Diagramm, welches Beispiele von drei elektrischen Strömen, die aus dem Anlegen der ersten und zweiten Spannungssignale jeweils auf Blutproben mit drei unterschiedlichen Hämatokritwerten (HCTs) resultieren, veranschaulicht, darstellt;
- die ein Diagramm, welches Beispiele der drei elektrischen Ströme resultierend aus dem Anlegen des zweiten Spannungssignals jeweils an die Blutproben mit drei verschieden HCTs gemäß der Ausführungsform der Methode veranschaulicht, darstellt;
- die ein Diagramm, welches Beispiele der drei elektrischen Ströme resultierend aus dem Anlegen des zweiten Spannungssignals jeweils an die Blutproben mit drei unterschiedlichen HCTs in der Ausführungsform der Methode veranschaulicht, darstellt;
- die ein Diagramm, welches Beispiele der drei elektrischen Ströme resultierend aus dem Anlegen des zweiten Spannungssignals jeweils an Blutproben mit drei unterschiedlichen HCTs in einer zweiten Ausführungsform der Methode veranschaulicht, darstellt;
- die ein Streudiagramm, welches ein Beispiel von Werten elektrischer Ströme, die aus dem Anlegen des zweiten Spannungssignals an Blutproben mit drei unterschiedlichen HCTs gemäß der zweiten Ausführungsform der Methode resultieren und die in einem fünften Zyklus eines Pulses des zweiten Spannungssignales gemessen werden, veranschaulicht, darstellt;
- die ein Streudiagramm, welches prozentuale Abweichungen der vorläufigen Werte und der kalibrierten Werte der Blutzuckerkonzentrationen von 45 Blutproben mit drei verschieden HCTs gemäß einer Ausführungsform der Methode veranschaulicht, darstellt;
- die ein Streudiagramm, welches ein Beispiel von Werten elektrischer Ströme, die aus dem Anlegen des zweiten Spannungssignals an Blutproben mit vier verschiedenen Cholesteringehalten in einer Ausführungsform der Methode resultieren und die im fünften Zyklus des Pulses des zweiten Spannungssignals gemessen werden, veranschaulicht, darstellt; und
- die ein Streudiagramm, welches ein Beispiel von Werten elektrischer Ströme, die aus dem Anlegen des zweiten Spannungssignals an Blutproben unter Bedingungen von drei verschiedenen Temperaturen in einer Ausführungsform der Methode resultieren und die im fünften Zyklus des Pulses des zweiten Spannungssignals gemessen werden, veranschaulicht, darstellt.
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Bevor die Offenbarung näher im Detail beschrieben wird, sollte festgehalten werden, dass, wo es als zweckmäßig erachtet wurde, Bezugszeichen oder Endteile von Bezugszeichen unter den Abbildungen wiederholt verwendet wurden, um entsprechende oder analoge Elemente, die wahlweise ähnliche Charakteristika aufweisen können, zu kennzeichnen.
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Unter Bezugnahme auf ist eine Ausführungsform eines Analyt-Messgerätes 1, welches zum Messen eines Analyten in einer Blutprobe 500 ausgelegt ist, veranschaulicht. In dieser Ausführungsform ist der Analyt implementiert Blutzucker (d.h. Glucose) zu sein, jedoch ist die Ausführung nicht darauf beschränkt und kann in anderen Ausführungsformen variieren. Das Analyt-Messgerät 1 beinhaltet ein Display 10, eine Elektrodeneinheit 11, einen Sensor 12, der mit der Elektrodeneinheit 11 verbunden ist, und einen Prozessor 13, der mit dem Display 10, der Elektrodeneinheit 11 und dem Sensor 12 verbunden ist.
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Wie in gezeigt, soll die Elektrodeneinheit 11 bestimmungsgemäß in Kontakt mit der Blutprobe 500 sein. In dieser Ausführungsform enthält die Elektrodeneinheit 11 einen ersten Elektrodensatz 111 und einen zweiten Elektrodensatz 112, von denen jeder einen positiven Anschluss und einen negativen Anschluss aufweist. Die Ausführung der Elektrodeneinheit 11 ist jedoch nicht auf das, was hierin offenbart ist, beschränkt und kann in anderen Ausführungsformen variieren. Zum Beispiel kann die Elektrodeneinheit 11 in einigen Ausführungsformen nur einen Elektrodensatz umfassen. In dieser Ausführungsform ist der erste Elektrodensatz 111 zwischen dem Prozessor 13 und der Blutprobe 500 zu verbinden und der zweite Elektrodensatz 112 ist ebenfalls zwischen dem Prozessor 13 und der Blutprobe 500 zu verbinden.
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Der Sensor 12 ist konfiguriert, eine physikalische Größe, die aus dem Anlegen von einem von einem ersten Spannungssignal und einem zweiten Spannungssignal an die Blutprobe 500 resultiert, zu messen. In dieser Ausführungsform umfasst der Sensor 12 ein Strommessgerät (nicht gezeigt) und die gemessene physikalische Größe ist implementiert, ein Wert elektrischen Stroms zu sein, wobei die Ausführung der gemessenen physikalischen Größe nicht darauf beschränkt ist und in anderen Ausführungsformen variieren kann.
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Der Prozessor 13 ist konfiguriert, das erste Spannungssignal mittels der Elektrodeneinheit 11 an die Blutprobe 500 anzulegen und die physikalische Größe, die aus dem Anlegen des ersten Spannungssignals resultiert, von dem Sensor 12 auszulesen, um so einen vorläufigen Wert bezüglich des Analyten in der Blutprobe 500 basierend auf der gemessenen physikalischen Größe zu erhalten. In diesen Ausführungsformen ist der vorläufige Wert implementiert, eine Blutzuckerkonzentration (d.h. Blutglucosegehalt) zu sein, wobei die Ausführung jedoch nicht darauf beschränkt ist und in anderen Ausführungsformen variieren kann. Insbesondere wird die Blutzuckerkonzentration basierend auf einer vorbestimmten Zuordnungsregel verbunden mit einem Zuordnungsverhältnis zwischen der Blutzuckerkonzentration und dem Wert des elektrischen Stroms bestimmt.
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Zusätzlich ist der Prozessor 13 konfiguriert, mittels der Elektrodeneinheit 11 das zweite Spannungssignal, das eine Anzahl N an Zyklen eines Pulses umfasst und das einen zwischen hohen und niedrigen Niveaus alternierenden Spannungswert aufweist, wobei N eine ganze Zahl nicht kleiner als zwei ist, an die Blutprobe 500 anzulegen. In einer Ausführungsform ist der Prozessor 13 konfiguriert, das erste Spannungssignal mittels einem von den ersten und zweiten Elektrodensätzen 111 und 112 an die Blutprobe 500 anzulegen und das zweite Spannungssignal mittels des anderen von den ersten und zweiten Elektrodensätzen 111 und 112 an die Blutprobe 500 anzulegen. Die Ausführung des Anlegens des ersten Spannungssignals und des zweiten Spannungssignals ist jedoch nicht auf das, was hierin offenbart ist, beschränkt und kann in anderen Ausführungsformen variieren. Zum Beispiel kann der Prozessor 13 konfiguriert sein, sowohl das erste Spannungssignal als auch das zweite Spannungssignal mittels eines und desselben von den ersten und zweiten Elektrodensätzen 111 und 112 an die Blutprobe 500 anzulegen.
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Der Prozessor 13 ist konfiguriert, dann mittels des Sensors 12 die physikalische Größe, die aus dem Anlegen des zweiten Spannungssignals an die Blutprobe 500 resultiert zu einem Zeitpunkt in einem der Zyklen des Pulses des zweiten Spannungssignals zu messen, um so einen Kalibrationswert basierend auf der zu dem Zeitpunkt gemessenen physikalischen Größe zu generieren. In einer Ausführungsform wird der Kalibrationswert basierend auf einer Nachschlagetabelle, verbunden mit einem Zuordnungsverhältnis zwischen dem Kalibrationswert und der zu dem Zeitpunkt gemessenen physikalischen Größe, generiert, wobei die Ausführung der Bestimmung des Kalibrationswerts jedoch nicht darauf beschränkt ist. In einer Ausführungsform ist der Prozessor 13 konfiguriert, mittels des Sensors 12 die physikalische Größe zu dem Zeitpunkt in einem K-ten Zyklus von den Zyklen des Pulses des zweiten Spannungssignals zu messen, wobei K eine ganze Zahl nicht kleiner als zwei und nicht größer als N ist. In einer Ausführungsform ist der Prozessor 13 konfiguriert, mittels des Sensors 12 die physikalische Größe zu dem Zeitpunkt in jedem der Anzahl P an Zyklen, die aus den Zyklen des Pulses des zweiten Spannungssignals ausgewählt sind, zu messen, um so Kalibrierwerte zu erzeugen, die jeweils der Anzahl P an Zyklen entsprechen, wobei P eine ganze Zahl nicht kleiner als zwei und nicht größer als N ist.
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Schließlich ist der Prozessor 13 konfiguriert, den vorläufigen Wert des Analyten in der Blutprobe 500 basierend auf dem/den Kalibrationswert(en) zu kalibrieren, um so einen kalibrierten Wert des Analyten in der Blutprobe 500 zu erhalten, welcher als ein genaues Ergebnis der Messung des Analyten dient.
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Bezugnehmend auf die ist eine erste Ausführungsform einer Methode zum Messen des Analyten in der Blutprobe 500 veranschaulicht. Die Methode ist mittels des zuvor erwähnten Analyt-Messgeräts 1 umzusetzen. Die Methode umfasst die Schritte S1 bis S5, die im Folgenden beschrieben werden.
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In Schritt S1 legt das Analyt-Messgerät 1 das erste Spannungssignal (V1), wie in gezeigt, an die Blutprobe 500 an, um so Elektronen aus der Blutprobe 500 freizusetzen, so dass ein elektrischer Strom resultiert, der von dem Sensor 12 erfasst wird. In einer Ausführungsform legt das Analyt-Messgerät 1 mittels des ersten Elektrodensatz 111 ein Gleichstrom (DC)-Spannungssignal, das als das erste Spannungssignal dient, das in der Polarität positiv ist und das einen konstanten Spannungswert aufweist, an die Blutprobe 500 an. Insbesondere weist das erste Spannungssignal einen Spannungswert von 0,4 Volt auf und dauert 5,5 Sekunden. Die Ausführung des ersten Spannungssignals ist jedoch nicht auf das, was hierin offenbart ist, beschränkt und kann in anderen Ausführungsformen variieren.
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In Schritt S2 ermittelt das Analyt-Messgerät 1 den vorläufigen Wert (d.h. die Blutzuckerkonzentration oder den Blutglucosegehalt) bezüglich des Analyten in der Blutprobe 500 basierend auf der gemessenen physikalischen Größe (d.h. dem Wert des elektrischen Stroms), die aus dem Anlegen des ersten Spannungssignals resultiert. In dieser Ausführungsform liest die Prozessoreinheit 13 die gemessene physikalische Größe von dem Sensor 12 in dem Zeitintervall zwischen 5 und 5,5 Sekunden nach dem Zeitpunkt, an dem das erste Spannungssignal (V1) an die Blutprobe 500 angelegt wird, aus. Es ist festzuhalten, dass die Ausführung, wann die gemessene physikalische Größe von dem Sensor 12 ausgelesen wird, nicht auf das, was hierin offenbart ist, beschränkt ist und in anderen Ausführungsformen variieren kann.
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Es ist erwähnenswert, dass der auf diese Weise in Schritt S2 erhaltene vorläufige Wert (d.h. die Blutzuckerkonzentration oder der Blutglucosegehalt) bestimmt wird, ohne dass der Einfluss des Hämatokritwerts (HCT) der Blutprobe 500 auf die Messung von Blutzucker berücksichtigt wird, und folglich von dem tatsächlichen Wert der Blutzuckerkonzentration abweichen kann. Insbesondere beträgt für eine Blutprobe einer normalen Person der HCT ungefähr 40 %. Wenn der HCT der Blutprobe 500 mehr als 40 % beträgt, wird die auf diese Weise in Schritt S2 erhaltene Blutzuckerkonzentration unterbewertet werden. Andernfalls, wenn der HCT der Blutprobe 500 weniger als 40 % beträgt, wird die auf diese Weise in Schritt S2 erhaltene Blutzuckerkonzentration überbewertet werden. Das heißt, der vorläufige Wert kann nicht genau dem tatsächlichen Wert der Blutzuckerkonzentration entsprechen, wenn der Einfluss des HCTs der Blutprobe 500 auf die Messung des Blutzuckers nicht berücksichtigt wird.
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In Schritt S3, wiederum Bezug nehmend auf die und , legt das Analyt-Messgerät 1 das zweite Spannungssignal (V2), welches eine Anzahl N an Zyklen eines Pulses umfasst und das einen zwischen hohen und niedrigen Niveaus alternierenden Spannungswert aufweist, wobei N eine ganze Zahl nicht kleiner als zwei ist, an die Blutprobe 500 an. In dieser Ausführungsform legt das Analyt-Messgerät 1 mittels des zweiten Elektrodensatzes 112 das zweite Spannungssignal (V2), welches fünf Zyklen des Pulses (d.h. N ist gleich 5, wobei die Ausführung der Anzahl der Zyklen nicht auf das, was hierin beschrieben ist, beschränkt ist) umfasst und welches den Spannungswert aufweist, der zwischen dem hohen Niveau, das positiv ist (im Folgenden als das positive hohe Niveau bezeichnet), und dem niedrigen Niveau, welches negativ ist (im Folgenden als das negative niedrige Niveau bezeichnet), alterniert, an die Blutprobe 500 an. Insbesondere, unter Bezugnahme auf die , weist jeder der Zyklen des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2) eine erste Periode (P1), die dem negativen niedrigen Niveau entspricht, und eine zweite Periode (P2), die nachfolgend zu der ersten Periode ist und die dem positiven hohen Niveau entspricht, auf. Zudem ist für jeden der Zyklen des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2) ein Absolutwert des negativen niedrigen Niveaus entsprechend der ersten Periode (P1) in dem Zyklus von einem Absolutwert des positiven hohen Niveaus entsprechend der zweiten Periode (P2) in dem Zyklus verschieden, und eine Länge der ersten Periode (P1) in dem Zyklus ist von einer Länge der zweiten Periode (P2) in dem Zyklus verschieden. In dieser Ausführungsform beträgt, für jeden der Zyklen des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2), der Spannungswert des zweiten Spannungssignals (V2) in der ersten Periode (P1), deren Länge 0,3 Sekunden beträgt, -2,5 Volt und der Spannungswert des zweiten Spannungssignals (V2) in der zweiten Periode (P2), deren Länge 0,1 Sekunde beträgt, 0,2 Volt. Die Ausführung des zweiten Spannungssignals (V2) ist jedoch nicht auf das, was hierin beschrieben ist, beschränkt und kann in anderen Ausführungsformen variieren.
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In einer Ausführungsform weist, für jeden der Zyklen des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2), der Puls die erste Periode (P1), welche dem positiven hohen Niveau entspricht, und die zweite Periode (P2), die nachfolgend zu der ersten Periode (P1) ist und welche dem negativen niedrigen Niveau entspricht, auf, während das erste Spannungssignal (V1) in der Polarität negativ ist. Mit anderen Worten, das zweite Spannungssignal (V2) in der ersten Periode (P1) und das erste Spannungssignal (V1) sind von entgegengesetzter Polarität. In anderen Ausführungsformen können das zweite Spannungssignal (V2) in der ersten Periode (P1) und das erste Spannungssignal (V1) hingegen von gleicher Polarität sein und Ausführungen davon sind nicht auf das, was hierin beschrieben ist, beschränkt.
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In einer Ausführungsform kann der Spannungswert des zweiten Spannungssignals (V2) ausgeführt sein, zwischen zwei nicht negativen Niveaus zu alternieren. Zum Beispiel kann der Spannungswert des zweiten Spannungssignals (V2) zwischen 0 Volt und 2,5 Volt alternieren. Das heißt, der Spannungswert des zweiten Spannungssignals (V2) ist 0 Volt in einer von der ersten Periode (P1) und der zweiten Periode (P2) und 2,5 Volt in der anderen von der ersten Periode (P1) und der zweiten Periode (P2).
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In Schritt S4 misst das Analyt-Messgerät 1 die physikalische Größe (z.B. den elektrischen Strom), die aus dem Anlegen des zweiten Spannungssignals (V2) an die Blutprobe 500 resultiert zu einem Zeitpunkt in einem der Zyklen des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2), um so einen Kalibrationswert basierend auf der zu dem Zeitpunkt gemessenen physikalischen Größe zu generieren. Insbesondere misst das Analyt-Messgerät 1 die physikalische Größe zu dem Zeitpunkt in einem K-ten Zyklus der Zyklen des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2), wobei K eine ganze Zahl nicht kleiner als zwei und nicht größer als N ist. In einer Ausführungsform, in der das zweite Spannungssignal (V2) fünf Zyklen des Pulses umfasst, misst das Analyt-Messgerät 1 die physikalische Größe zu dem Zeitpunkt, an dem die erste Periode (P1) in dem fünften der Zyklen beginnt. Alternativ kann der Prozessor 13 die physikalische Größe, die durch den Sensor 12 zu einem Zeitpunkt in der zweiten Periode (P2) in dem K-ten Zyklus der Zyklen des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2) gemessen wird, auslesen. Der Kalibrationswert wird durch den Prozessor 13 verwendet, um den vorläufigen Wert des Analyten in der Blutprobe 500 zu kalibrieren, indem der Kalibrationswert verwendet wird, um die Abweichung zwischen dem vorläufigen Wert und dem tatsächlichen Wert der Blutzuckerkonzentration, die dem HCT der Blutprobe 500 zugeschrieben wird, zu kompensieren. Es ist anzumerken, dass Messen zu Beginn eines Zyklus des Pulses vorteilhaft für die Bestimmung des Kalibrierungswerts im Hinblick auf die Genauigkeit ist, und ein Grund wird durch ein im folgenden Absatz dargelegtes Experiment erläutert.
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In dem Experiment wurden erste, zweite und dritte Blutproben, die HCTs von 20%, 40% bzw. 60% aufwiesen, untersucht. Die Signalverläufe elektrischer Ströme in zeigen einen ersten elektrischen Strom (I1), einen zweiten elektrischen Strom (I2) und einen dritten elektrischen Strom (I3), resultierend aus dem Anlegen des ersten Spannungssignals (V1) und des zweiten Spannungssignals (V2) an die erste, zweite bzw. dritte Blutprobe. Bezug nehmend auf das obere Diagramm in , etwa zu Beginn (welcher mit „t5*“ bezeichnet ist) der ersten Periode (P1) in dem fünften Zyklus des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2), d.h. etwa bei der Grenze zwischen der zweiten Periode (P2) in dem vierten Zyklus und der ersten Periode (P1) in dem fünften Zyklus, führte ein sofortiges Umschalten des Spannungssignals (V2) von dem positiven hohen Niveau zu dem negativen niedrigen Niveau zu positiven Spitzen in dem ersten elektrischen Strom (I1), dem zweiten elektrischen Strom (I2) und dem dritten elektrischen Strom (I3), wie im unteren Diagramm der gezeigt. zeigt ein teilweises vergrößertes Diagramm der positiven Spitzen in dem ersten elektrischen Strom (I1), dem zweiten elektrischen Strom (I2) und dem dritten elektrischen Strom (I3). Größenunterschiede, die Unterschieden in den HCTs der Blutproben zuzuschreiben sind, zwischen dem ersten und dem zweiten elektrischen Strom (in als „Δ/12“ bezeichnet) und zwischen dem zweiten und dem dritten elektrischen Strom (in als „Δ/23“ bezeichnet) sind etwa zu Beginn der ersten Periode (P1) in dem fünften Zyklus des Pulses des zweiten Spannungssignals V2 am größten und nehmen dann im Laufe der Zeit in der ersten Periode (P1) ab. Deshalb hilft ein Messen zu Beginn eines Zyklus des Pulses, den Kalibrationswerts, der den Einfluss des HCT der Blutprobe auf die Messung der physikalischen Größe zuverlässig wiedergibt, zu generieren.
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Es ist erwähnenswert, dass die Ausführung des Zeitpunkts zum Messen der physikalischen Größe nicht auf das, was hier beschrieben ist, beschränkt ist und in anderen Ausführungsformen variieren kann. In einer Ausführungsform misst das Analyt-Messgerät 1 die physikalische Größe mehrere Male (z.B. zweimal) in dem K-ten Zyklus der Zyklen des Pulses des zweiten Spannungssignals V2. Wenn es zwei gemessene Werte der physikalischen Größe, die zu einem gleichen Zyklus gehören, gibt, kann ein Verhältnis oder eine Differenz zwischen diesen (d.h. einer der gemessenen Werte geteilt durch den anderen der gemessenen Werte, oder einer der gemessenen Werte subtrahiert von dem anderen der gemessenen Werte) verwendet werden, um den Kalibrationswert zu generieren. Wenn es zwei oder mehr gemessene Werte der physikalischen Größe gibt, kann ein Mittelwert oder eine gewichtete Summe davon verwendet werden, um den Kalibrationswert zu generieren. Es ist anzumerken, dass die Ausführung, wie der Kalibrationswert erhalten wird, nicht auf das, was hierin offenbart ist, beschränkt ist.
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In Schritt S5 kalibriert das Analyt-Messgerät 1, basierend auf dem Kalibrationswert, den vorläufigen Wert des Analyten in der Blutprobe 500, um so den kalibrierten Wert des Analyten in der Blutprobe 500 zu erhalten, der als das Resultat der Messung des Analyten dient. In dieser Ausführungsform ist der kalibrierte Wert des Analyten in der Blutprobe 500 als ein kalibrierter Wert der Blutzuckerkonzentration ausgeführt und der Prozessor 13 ist konfiguriert, das Display 10 zu steuern, um denselben anzuzeigen. Jedoch ist die Ausführung des kalibrierten Werts des Analyten in der Blutprobe 500 nicht auf das beschränkt, was hierin offenbart ist, und kann in anderen Ausführungsformen variieren.
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In dieser Ausführungsform beträgt der Kalibrationswert, der in Schritt S4 erzeugt wird, 20 % (d.h. der HCT der Blutprobe 500 beträgt 20 %). Der Prozessor 13 ist konfiguriert, den kalibrierten Wert der Blutzuckerkonzentration durch Multiplizieren des vorläufigen Werts des Analyten in der Blutprobe 500 mit einem vorbestimmten Prozentwert, der dem Kalibrationswert entspricht, zu ermitteln. Jedoch ist die Ausführung des Berechnens des kalibrierten Werts des Analyten in der Blutprobe 500 nicht auf das beschränkt, was hierin offenbart ist, und kann in anderen Ausführungsformen variieren. Um eine Überbewertung des vorläufigen Werts des Analyten in der Blutprobe 500, welche von einem relativ niedrigeren HCT (z.B. niedriger als 40 %) der Blutprobe 500 hervorgerufen wird, zu kompensieren, muss der vorbestimmte Prozentwert einen relativ niedrigeren Wert haben. Auf der anderen Seite muss, um eine Unterbewertung des vorläufigen Werts des Analyten in der Blutprobe 500, die aus einem relativ höheren HCT (z.B. höher als 40 %) der Blutprobe 500 resultiert, zu kompensieren, der vorbestimmte Prozentwert einen relativ höheren Wert haben. Zum Beispiel kann für einen Kalibrationswert von 20 % der dazu entsprechende vorbestimmte Prozentwert 80 % betragen; und für einen Kalibrationswert von 60 % (d.h. der HCT der Blutprobe 500 beträgt 60 %) kann der dazu entsprechende vorbestimmte Prozentwert 125 % betragen. Eine Nachschlagetabelle kann verwendet werden, um Zuordnungsverhältnisse zwischen dem Kalibrationswert und dem vorbestimmten Prozentwert zu erfassen.
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Eine zweite Ausführungsform der Methode gemäß der Offenbarung ist ähnlich zu der vorherigen Ausführungsform, mit den im Folgenden beschriebenen Unterschieden dazu. In Schritt S4 misst der Prozessor 13 des Analyt-Messgeräts 1 die physikalische Größe zu dem Zeitpunkt, an dem die erste Periode (P1) in dem fünften der Zyklen des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2) endet. Es ist erwähnenswert, dass ein Messen am Ende von einem Zyklus des Pulses ebenfalls vorteilhaft für die Bestimmung des Kalibrationswerts im Hinblick auf die Genauigkeit ist. Dieser Punkt wird durch das in den folgenden Absätzen gezeigte Experiment belegt.
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In dem Experiment wurden wiederum die ersten, zweiten und dritten Blutproben mit HCTs von 20 %, 40 % bzw. 60 % getestet. Die Signalverläufe elektrischer Ströme in zeigen den ersten elektrischen Strom (I1), den zweiten elektrischen Strom (I2) und den dritten elektrischen Strom (I3), die aus dem Anlegen des zweiten Spannungssignals (V2) an die erste, zweite bzw. dritte Blutprobe resultieren. Unter Bezugnahme auf das obere Diagramm in , um das Ende (welches durch „t1'“ bezeichnet ist) der ersten Periode (P1) in dem ersten Zyklus des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2), verlangsamt sich die Abnahme der Stärke des ersten elektrischen Stromes (I1), des zweiten elektrischen Stromes (I2) und des dritten elektrischen Stromes (I3), wie in dem unteren Diagramm der gezeigt. Die Stärken der ersten, zweiten und dritten elektrischen Ströme (I1, I2 und I3) sind um das Ende der ersten Periode (P1) in dem ersten Zyklus des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2) nicht signifikant voneinander verschieden. Das heißt, ein Messen am Ende der ersten Periode (P1) in dem ersten Zyklus des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2) hilft nicht, den Kalibrationswert, der den Einfluss des HCT der Blutprobe auf die Messung der physikalischen Größe zuverlässig wiedergibt, zu generieren. Jedoch divergieren unter dem Einfluss der zweiten bis fünften Zyklen des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2), das zwischen dem positiven hohen Niveau und dem negativen niedrigen Niveau alterniert, die Stärken der ersten, zweiten und dritten elektrischen Ströme (I1, I2 und I3) um das Ende der ersten Periode (P1) zunehmend signifikanter vom zweiten zum fünften Zyklus des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2). Unter Bezugnahme auf das untere Diagramm in , sind etwa am Ende (welches durch „t5'“ bezeichnet ist) der ersten Periode (P1) in dem fünften Zyklus des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2) die Größenunterschiede zwischen den ersten, zweiten und dritten elektrischen Strömen (I1, I2 und I3) signifikant genug, um die Unterschiede zwischen den HCTs der Blutproben zu charakterisieren. Zudem sollte angemerkt werden, dass das zweite Spannungssignal V2 in jedem Zyklus des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2) um das Ende der ersten Periode (P1) weniger rauschempfindlich ist als zu Beginn der ersten Periode (P1). Folglich ist gezeigt, dass es für jeden der Zyklen des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2) adäquat ist, am Ende der ersten Periode (P1) zu messen.
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Ein weiteres Experiment wird angegeben, um zu zeigen, dass der Amplitudenunterschied zwischen dem ersten elektrischen Strom (
I1) und dem dritten elektrischen Strom (
I3) tatsächlich aus dem Unterschied zwischen den HCTs der Blutproben resultiert. Wie in der folgenden Tabelle gezeigt, sind neun Blutprobengruppen, die in diesem weiteren Experiment verwendet wurden, entsprechend durch neun Kombinationen von einem von drei unterschiedlichen Niveaus des HCT (20 %, 40 % und 60 %) und einem von drei unterschiedlichen Niveaus der Blutzuckerkonzentration (80 mg/dL, 180 mg/dL und 350 mg/dL) gekennzeichnet und jede der Blutprobengruppen beinhaltet fünf Blutproben. Mit anderen Worten, gibt es insgesamt 45 Blutproben.
Gruppe Nr. | HCT (%) | Blutzuckerkonzentration (mg/dL) | Anzahl an Blutproben |
1 | 20 | 80 | 5 |
2 | 20 | 180 | 5 |
3 | 20 | 350 | 5 |
4 | 40 | 80 | 5 |
5 | 40 | 180 | 5 |
6 | 40 | 350 | 5 |
7 | 60 | 80 | 5 |
8 | 60 | 180 | 5 |
9 | 60 | 350 | 5 |
Gesamtzahl der Blutproben: 45 |
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Das Analyt-Messgerät 1 legte das zweite Spannungssignal (V2) an die Blutproben der neun Blutprobengruppen an und maß, zu dem Zeitpunkt, an dem die erste Periode (P1) in dem fünften der Zyklen endete, elektrische Ströme, die aus dem Anlegen des zweiten Spannungssignals (V2) resultierten, um so insgesamt 45 Datenpunkte zu erhalten. Die Datenpunkte, die den jeweiligen Ergebnissen der Messung der elektrischen Ströme entsprechen, sind in graphisch dargestellt, wobei die vertikale Achse die Stärke des auf diese Weise gemessenen elektrischen Stroms darstellt, und die horizontale Achse den HCT der Blutprobe darstellt. zeigt eine Konzentrierung der Werte der elektrischen Ströme, die aus dem Anlegen des zweiten Spannungssignals (V2) an die Blutproben mit demselben HCT resultieren. Zum Beispiel liegen die Werte der elektrischen Ströme, die aus dem Anlegen des zweiten Spannungssignals (V2) an die Blutproben mit 20 % HCT resultieren, ungefähr zwischen 210 µA und 250 µA; mit anderen Worten, diese Werte sind innerhalb eines Bereichs von 40 µA konzentriert. Zudem sind drei Sätze der Datenpunkte, die den Blutproben entsprechen, welche die HCTs von 20 %, 40 % bzw. 60 % aufweisen, linear verteilt (siehe die Steigungslinie in ). Das heißt, die Werte der elektrischen Ströme, die aus dem Anlegen des zweiten Spannungssignals (V2) resultieren, und die HCTs der Blutproben weisen einen linearen Zusammenhang auf und sind im Spezielleren direkt proportional. Demzufolge hilft ein Messen der physikalischen Größe zu dem Zeitpunkt, an dem die erste Periode (P1) in dem fünften der Zyklen endet, den Kalibrationswert, der den Einfluss des HCT der Blutprobe auf die Messung der physikalischen Größe zuverlässig wiedergibt, zu generieren.
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Unter Bezugnahme auf die stellen darin die Rechtecke prozentuale Abweichungen der vorläufigen Werte, welche den Blutzuckerkonzentrationen der Blutproben vor Kalibration in den zuvor genannten neun Blutprobengruppen entsprechen, von den tatsächlichen Werten der Blutzuckerkonzentrationen in den Blutproben dar und die Rauten in stellen prozentuale Abweichungen der kalibrierten Werte, welche den Blutzuckerkonzentrationen der Blutproben nach Kalibration in den zuvor genannten neun Blutprobengruppen entsprechen, von den tatsächlichen Werten der Blutzuckerkonzentrationen in den Blutproben dar. Zum Beispiel liegen für die Blutproben, welche die HCTs von 20 % aufweisen, die prozentualen Abweichungen der vorläufigen Werte zwischen 10 % und 30 % und die prozentualen Abweichungen der kalibrierten Werte liegen zwischen -10 % und 10 %. Für die Blutproben, welche die HCTs von 60 % aufweisen, liegen die prozentualen Abweichungen der vorläufigen Werte zwischen -32 % und -12 % und die prozentualen Abweichungen der kalibrierten Werte liegen zwischen -10 % und 10 %. Somit liefert die Methode gemäß dieser Offenbarung tatsächlich ein genaues Ergebnis der Messung der Blutzuckerkonzentration.
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Noch ein weiteres Experiment wird angegeben, um zu zeigen, dass die Methode gemäß der vorliegenden Offenbarung in der Lage ist, Messresultate zu liefern, die unterschiedliche Cholesteringehalte in den Blutproben widerspiegeln. Die in diesem weiteren Experiment verwendeten vier Blutprobengruppen entsprechen vier unterschiedlichen Cholesteringehalten (d.h. 0 mg, 250 mg, 500 mg und 1500 mg Cholesterin) und jede der Blutprobengruppen umfasst zwei Proben. Mit anderen Worten gibt es insgesamt acht Blutproben. Das Analyt-Messgerät 1 legte das erste Spannungssignal (V1) und das zweite Spannungssignal (V2) an die Blutproben an und der Prozessor 13 las vom Sensor 12 zu dem Zeitpunkt, an dem die erste Periode (P1) in dem fünften Zyklus des zweiten Spannungssignals (V2) endete, Werte der elektrischen Ströme, die aus dem Anlegen des zweiten Spannungssignals (V2) resultierten, aus, um so acht Datenpunkte zu erhalten. Die Datenpunkte, die den jeweiligen Ergebnissen der Messung der elektrischen Ströme entsprechen, sind in graphisch dargestellt, wobei die vertikale Achse die Stärke des auf diese Weise gemessenen elektrischen Stroms darstellt und die horizontale Achse den Cholesteringehalt der Blutprobe darstellt. Wie in gezeigt, sind die Werte der elektrischen Ströme, die aus dem Anlegen des zweiten Spannungssignals (V2) an die Blutproben mit 0 mg Cholesterin resultieren, gleich etwa 365 µA, die Werte der elektrischen Ströme, die aus dem Anlegen des zweiten Spannungssignals (V2) an die Blutproben mit 250 mg Cholesterin resultieren, gleich etwa 370 µA, die Werte der elektrischen Ströme, die aus dem Anlegen des zweiten Spannungssignals (V2) an die Blutproben mit 500 mg Cholesterin resultieren, gleich etwa 375 µA, und die Werte der elektrischen Ströme, die aus dem Anlegen des zweiten Spannungssignals (V2) an die Blutproben mit 1500 mg Cholesterin resultieren, gleich etwa 388 µA.
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Das heißt, die Werte der elektrischen Ströme, die aus dem Anlegen des ersten Spannungssignals (V1) und des zweiten Spannungssignals (V2) resultieren, können genutzt werden, um den Cholesteringehalt der Blutproben zu bestimmen. Demzufolge hilft ein Messen der physikalischen Größe zu dem Zeitpunkt, an dem die erste Periode (P1) in dem fünften der Zyklen endet, den Kalibrationswert, der den Einfluss des Cholesteringehalts der Blutprobe auf die Stärke der auf diese Weise gemessenen elektrischen Ströme zuverlässig wiedergibt, zu generieren. Es ist anzumerken, dass das Analyt-Messgerät 1 in einer Ausführungsform den Kalibrationswert, der mit dem Cholesteringehalt der Blutprobe 500 verknüpft ist, basierend auf dem elektrischen Strom, der aus dem Anlegen des zweiten Spannungssignals (V2) an die Blutprobe 500 resultiert, generiert (siehe Schritt S4 der ) und dann den vorläufigen Wert, der mit der Blutzuckerkonzentration in der Blutprobe 500 assoziiert ist (siehe Schritt S2 in ) mittels des auf diese Weise erzeugten Kalibrationswerts kalibriert, um so den kalibrierten Wert, der als das Ergebnis der Messung der Blutzuckerkonzentration der Blutprobe 500 dient, zu erhalten (siehe Schritt S5 der ).
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Zudem wird ein weiteres Experiment angegeben, um zu zeigen, dass die Methode gemäß der vorliegenden Offenbarung im Stande ist, Messergebnisse zu liefern, welche die Einflüsse unterschiedlicher Temperaturen auf die Blutproben wiedergeben. Die drei in diesem weiteren Experiment verwendeten Blutprobengruppen entsprechen drei Temperaturen (d.h. 15°C, 24°C und 35°C), und jede der Blutprobengruppen umfasst drei Proben. Mit anderen Worten gibt es insgesamt neun Blutproben. Das Analyt-Messgerät 1 legte das erste Spannungssignal (V1) und das zweite Spannungssignal (V2) an die Blutprobengruppen an und der Prozessor 13 las vom Sensor 12 zu dem Zeitpunkt, an dem die erste Periode (P1) in dem fünften Zyklus des zweiten Spannungssignals (V2) endete, Werte elektrischer Ströme, die aus dem Anlegen des zweiten Spannungssignals (V2) resultierten, aus, um so neun Datenpunkte zu erhalten. Die Datenpunkte, die den jeweiligen Ergebnissen der Messung der elektrischen Ströme entsprechen, sind in graphisch dargestellt, wobei die vertikale Achse die Stärke des auf diese Weise gemessenen elektrischen Stromes darstellt und die horizontale Achse die Temperatur der Blutprobe darstellt. Wie in gezeigt, liegen die Werte der elektrischen Ströme, die aus dem Anlegen des zweiten Spannungssignals (V2) an die Blutproben, welche eine Temperatur von 15 °C aufwiesen, resultierten, zwischen 350 µA und 375 µA, die Werte der elektrischen Ströme, die aus dem Anlegen des zweiten Spannungssignals (V2) an die Blutproben, welche eine Temperatur von 24°C aufwiesen, resultierten, sind gleich ungefähr 305 µA, und die Werte der elektrischen Ströme, die aus dem Anlegen des zweiten Spannungssignals (V2) an die Blutproben, welche eine Temperatur von 35°C aufwiesen, resultierten, sind gleich etwa 270 µA. Das heißt, die Werte der elektrischen Ströme, die aus dem Anlegen des ersten Spannungssignals (V1) und des zweiten Spannungssignals (V2) resultieren, können verwendet werden, um die Temperaturen der Blutproben zu bestimmen. Demzufolge hilft ein Messen der physikalischen Größe zu dem Zeitpunkt, an dem die erste Periode (P1) in dem fünften der Zyklen endet, den Kalibrationswert, der den Einfluss der Temperatur der Blutprobe auf die Stärke der auf diese Weise gemessenen elektrischen Ströme zuverlässig wiedergibt, zu generieren. Es ist anzumerken, dass das Analyt-Messgerät 1 in einer Ausführungsform den Kalibrationswert, der mit der Temperatur der Blutprobe 500 assoziiert ist, basierend auf dem elektrischen Strom, der aus dem Anlegen des zweiten Spannungssignals (V2) an die Blutprobe 500 resultiert, erzeugt (siehe Schritt S4 der ) und dann den vorläufigen Wert, der mit der Blutzuckerkonzentration in der Blutprobe 500 assoziiert ist (siehe Schritt S2 der ), mittels des auf diese Weise erzeugten Kalibrationswerts kalibriert, um so den kalibrierten Wert, der als das Ergebnis der Messung der Blutzuckerkonzentration der Blutprobe 500 dient, zu erhalten (siehe Schritt S5 der ).
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Eine dritte Ausführungsform der Methode gemäß der vorliegenden Offenbarung ist ähnlich der zweiten Ausführungsform der Methode, weicht jedoch wie folgt davon ab: In der dritten Ausführungsform der Methode misst das Analyt-Messgerät 1 die physikalische Größe zu dem Zeitpunkt in jedem einer Anzahl P an Zyklen, die aus der Anzahl N der Zyklen des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2) ausgewählt sind, um so eine Anzahl P an Kalibrationswerten zu erzeugen, die jeweils der Anzahl P an Zyklen entsprechen, wobei P eine ganze Zahl nicht kleiner als zwei und nicht größer als N ist (z.B. kann N als 5 ausgeführt sein). Im Speziellen misst das Analyt-Messgerät 1 für jeden der Anzahl P an Zyklen des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2) die physikalische Größe zu dem Zeitpunkt, an dem die erste Periode (P1) in dem Zyklus endet. In einer Ausführungsform misst das Analyt-Messgerät 1 die physikalische Größe zu dem Zeitpunkt in jedem der fünf Zyklen (d.h. P und N sind beide gleich fünf) des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2), um so insgesamt fünf Kalibrationswerte zu generieren, die jeweils den fünf Zyklen entsprechen. Danach kalibriert das Analyt-Messgerät 1, basierend auf den Kalibrationswerten, den vorläufigen Wert des Analyten in der Blutprobe 500, um so den kalibrierten Wert des Analyten in der Blutprobe 500 zu erhalten, der als das Ergebnis der Messung des Analyten dient. In anderen Ausführungsformen kann die Zahl der Messungen, die in den Zyklen des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2) gemacht werden, als zwei, drei oder vier ausgeführt sein. Weiterhin kann die Zahl der Messungen, die in den Zyklen des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2) gemacht werden, jede beliebige Mehrzahl sein. Die Ergebnisse der vorgenannten Messungen entsprechen jeweils den ausgewählten Zyklen des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2). Zum Beispiel können, wenn die Zahl der Messungen in den Zyklen des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2) drei beträgt, die drei Ergebnisse der Messungen jeweils den ersten bis dritten Zyklen des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2) entsprechen oder können jeweils den dritten bis fünften Zyklen des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2) entsprechen oder können jeweils dem ersten, dem dritten und dem fünften Zyklus des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2) entsprechen oder können jeweils dem ersten, dem zweiten und dem vierten Zyklus des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2) entsprechen.
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In einer Ausführungsform generiert der Prozessor 13 des Analyt-Messgeräts 1 basierend auf dem Kalibrationswert ein Benachrichtigungssignal, welches das Ergebnis der Messung des Analyten in der Blutprobe 500 angibt, und übermittelt das Benachrichtigungssignal an ein weiteres elektronisches Gerät, wie etwa ein Mobilgerät oder einen Server, um einen Nutzer über die Blutzuckerkonzentration, den Cholesteringehalt und/oder die Temperatur der Blutprobe 500 zu informieren.
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Zusammenfassend verwendet die Methode gemäß der vorliegenden Offenbarung das Analyt-Messgerät 1, um den Kalibrationswert, der mit dem HCT, dem Cholesteringehalt oder der Temperatur der Blutprobe 500 assoziiert ist, zu generieren und um basierend auf dem Kalibrationswert den vorläufigen Wert der Blutzuckerkonzentration der Blutprobe 500 zu kalibrieren, um so den kalibrierten Wert des Analyten (z.B. der Blutzuckerkonzentration) der Blutprobe 500 zu erhalten, welcher als das Ergebnis der Messung des Analyten der der Blutprobe 500 dient und welcher mittels des Displays 10 dargestellt wird. Um den Kalibrationswert zu generieren, misst das Analyt-Messgerät 1 die physikalische Größe (z.B. den elektrischen Strom), die aus dem Anlegen des zweiten Spannungssignals (V2), welches zum Beispiel fünf Zyklen des Pulses umfasst, an die Blutprobe 500 resultiert. In der ersten Ausführungsform misst das Analyt-Messgerät 1 den elektrischen Strom zu dem Zeitpunkt, an dem die erste Periode (P1) in dem fünften der Zyklen beginnt. In der zweiten Ausführungsform misst das Analyt-Messgerät 1 den elektrischen Strom zu dem Zeitpunkt, an dem die erste Periode (P1) in dem fünften der Zyklen endet. In einer weiteren Ausführungsform misst das Analyt-Messgerät 1 den elektrischen Strom zu dem Zeitpunkt in jedem von fünf Zyklen des Pulses des zweiten Spannungssignals (V2). Die vorgenannten Ausführungsformen verbessern die Genauigkeit des Kalibrationswerts, der mit dem Ergebnis der Messung des elektrischen Stromes verbunden ist, und verbessern dadurch die Verlässlichkeit des Ergebnisses der Messung der Blutzuckerkonzentration der Blutprobe 500.
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In der obigen Beschreibung wurden zum Zwecke der Erläuterung zahlreiche spezifische Details dargelegt, um ein fundiertes Verständnis der Ausführungsformen zu ermöglichen. Es wird jedoch für den Fachmann ersichtlich sein, dass eine oder mehrere andere Ausführungsformen ohne einige dieser spezifischen Details ausgeführt werden können. Es sollte zudem verstanden werden, dass eine Bezugnahme in der gesamten vorliegenden Beschreibung auf „eine Ausführungsform“, eine Ausführungsform unter Angabe einer Ordnungszahl usw. bedeutet, dass ein bestimmtes Merkmal, eine bestimmte Struktur oder eine bestimmte Charakteristik in der Ausführung der Offenbarung enthalten sein kann. Es sollte weiterhin verstanden werden, dass in der Beschreibung zahlreiche Merkmale manchmal in einer einzelnen Ausführungsform, Abbildung oder Beschreibung davon zum Zwecke der Straffung der Offenbarung und als Hilfe zum Verständnis verschiedener erfinderischer Gesichtspunkte zusammengefasst sind und dass ein oder mehrere Merkmale oder spezifische Details von einer Ausführungsform in der Umsetzung der Offenbarung, wo zweckmäßig, zusammen mit ein oder mehreren Merkmalen oder spezifischen Details aus einer anderen Ausführungsform ausgeführt werden können.