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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, welche mindestens eine Bodenplatte aufweist, auf der sich mindestens eine Person befinden kann. Diese mindestens eine Bodenplatte ist mit mindestens einer aufrechten, wenigstens im Teilbereich transparenten Wand verbunden. Dabei ist die mindestens eine Bodenplatte zusammen mit der mindestens einen Wand verstellbar.
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Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist aus der
WO 2016/109615 A1 bekannt. Sie weist eine Bodenplatte auf, die fest mit einer transparenten Wand verbunden ist. Die Bodenplatte ist zusammen mit der Wand um eine horizontale Achse verschwenkbar. Auf die Bodenplatte können sich mehrere Personen stellen, die dann mittels eines hydraulischen Schwenkmechanismus nach vorne verschwenkt werden. Die gesamte Vorrichtung ist in einem hohen Gebäude untergebracht, wodurch die Personen einen spektakulären Blick auf die Umgebung haben und das Gefühl bekommen, aus dem Gebäude in die Tiefe stürzen zu können. Diese Vorrichtung ist in Chicago installiert und zieht unerwartet große Massen an, wodurch sie eine bedeutende Attraktion der Stadt Chicago geworden ist. Diese Vorrichtung bildet den Ausgangspunkt der vorliegenden Erfindung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die einerseits spektakulärer ist und andererseits hohen Sicherheitsstandards genügt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den folgenden Merkmalen gelöst.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist mindestens eine Bodenplatte auf, auf der sich mindestens eine Person befinden kann. Die konkrete Beschaffenheit dieser mindestens einen Bodenplatte ist grundsätzlich beliebig. Es ist jedoch daran gedacht, die mindestens eine Bodenplatte unauffällig zu gestalten. Die mindestens eine Bodenplatte kann von der mindestens einen Person in beliebiger Weise nutzbar sein. So ist beispielsweise daran gedacht, dass die mindestens eine Person auf der mindestens einen Bodenplatte steht, kniet, sitzt oder liegt. Diese Aufzählung ist jedoch nur beispielhaft und nicht abschließend zu verstehen. Ist in der Vorrichtung beispielsweise mindestens eine Sitzgelegenheit vorgesehen, so ist die Sitzfläche auch eine Bodenplatte im Sinne des Erfindungsgegenstandes. Dadurch werden Ängste beim Betreten der mindestens einen Bodenplatte gering gehalten und außerdem der Überraschungseffekt gesteigert. Die mindestens eine Bodenplatte ist mit mindestens einer aufrechten Wand verbunden, die wenigstens im Teilbereich transparent ist. Unter dem Begriff „aufrecht“ ist hier und im Folgenden jede Richtung zu verstehen, welche eine Erstreckungskomponente in vertikaler Richtung aufweist. Dieser Begriff ist jedoch nicht einschränkend als „vertikal“ zu verstehen. Die mindestens eine Wand schließt demnach mit einer Vertikalen einen spitzen Winkel ein. Die mindestens eine Bodenplatte ist zusammen mit der mindestens einen Wand verstellbar, um für die auf der mindestens einen Bodenplatte stehende Person ein positives Erlebnis zu erzeugen. Dieses Erlebnis besteht einerseits im Erzielen eines spektakulären Ausblicks und zum anderen aus einem Adrenalinstoß, der durch die Verstellbewegung entsteht. Hierzu ist die mindestens eine Bodenplatte zusammen mit der mindestens einen Wand von einer Einstiegsposition in eine Aussichtsposition verstellbar. In der Einstiegsposition befindet sich die mindestens eine Bodenplatte höchstens 1 m oberhalb eines festen Bodens. Insbesondere ist daran gedacht, die mindestens eine Bodenplatte möglichst dicht über einem festen Boden vorzusehen, um auf diese Weise die mindestens eine Bodenplatte möglichst effektiv zu verbergen. In der Aussichtsposition befindet sich die mindestens eine Bodenplatte dagegen in einer Lage, in der sie wenigstens teilweise über den festen Boden hinausragt. Bei dieser Verstellbewegung wird der mindestens einen Person scheinbar der feste Boden unter den Füßen entzogen, wodurch sich ein spektakulärer Ausblick bei erhöhtem Adrenalinpegel ergibt. Da die mindestens eine Person nach wie vor auf der mindestens einen Bodenplatte steht, ergibt sich tatsächlich keinerlei Sicherheitsrisiko. Die mindestens eine Person könnte von der mindestens einen Wand zurücktreten. Die gesamte Vorrichtung wird vorzugsweise in einem Gebäude in möglichst großer Höhe an einer Außenwand vorgesehen, um eine spektakuläre Attraktion zu bieten. Dies ist jedoch nicht erforderlich. Alternativ könnte die Vorrichtung beispielsweise auch am oberen Rand einer Felswand, eines Canyons oder ähnlichem vorgesehen sein. Diese Auflistung ist jedoch nicht abschließend zu verstehen.
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Um die Sicherheit der mindestens einen Person optimal zu gestalten, ist es vorteilhaft, wenn die Verstellung in horizontaler Richtung +/- 20°, vorzugsweise +/- 10° verläuft. Damit ändert sich die Höhenlage der mindestens einen Bodenplatte bei der Verstellbewegung kaum, was sowohl die Sicherheit der mindestens einen Person gewährleistet als auch einen effizienten Verstellmechanismus erlaubt.
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Für die Verstellung hat sich eine Schiebebewegung bewährt, da auf diese Weise recht einfach gewährleistet ist, dass die mindestens eine Bodenplatte überall gleich weit über den festen Boden ragt. Insbesondere bei Benutzung der Vorrichtung durch mehrere Personen gleichzeitig ergibt sich auf diese Weise eine vorteilhafte Gleichbehandlung aller Personen.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Verstellung auch mittels einer Schwenkbewegung um eine Schwenkachse erfolgen. Diese Schwenkachse schließt dann mit der Vertikalen einen Winkel von höchstens 20°, vorzugsweise höchstens 10° ein. Eine Schwenkbewegung hat gegenüber einer Schiebebewegung den Vorteil, dass das Schwenklager wesentlich einfacher realisierbar ist und trotzdem eine hohe Stützlast abstützen kann. Es ist daran gedacht, relativ große Schwenkwinkel vorzusehen, um Punkte der mindestens einen Bodenplatte, die sich nahe der Schwenkachse befinden, auch hinreichend weit auszuschwenken. Befindet sich die Schwenkachse relativ nahe an der innersten Bodenplatte, so wird ein Schwenkwinkel größer als 70° vorzugsweise um 90° bevorzugt. Es ist insbesondere auch daran gedacht, eine Schiebe- und Schwenkbewegung zu kombinieren.
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Zur weiteren Erhöhung des Adrenalinpegels der mindestens einen Person ist es vorteilhaft, wenn die mindestens eine Bodenplatte wenigstens im Teilbereich transparent ist. Damit entsteht für die mindestens eine Person das Gefühl, außerhalb des Gebäudes bzw. über dem Abgrund zu stehen, was eine sehr spektakuläre Attraktion ergibt.
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Zur Verbesserung der Sicherheit der mindestens einen Person ist es vorteilhaft, wenn Sicherungsmittel vorgesehen sind, die die mindestens eine Person zumindest in der Aussichtsposition über der mindestens einen Bodenplatte hält.
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Eine einfache aber gleichzeitig wirkungsvolle Realisierung eines derartigen Sicherheitsmittels nutzt mindestens einen Gurt, der die mindestens eine Person mit der mindestens einen Wand und/oder der mindestens einen Bodenplatte verbindet. Auf diese Weise ist ein versehentlicher oder auch beabsichtigter Absturz der mindestens einen Person ausgeschlossen.
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Alternativ oder zusätzlich ist es vorteilhaft, wenn mindestens eine Sicherungswand vorgesehen ist, die sich hinter der mindestens einen Wand befindet. Dabei steht die mindestens eine Person zwischen der mindestens einen Wand und der mindestens einen Sicherungswand. Auf diese Weise ist Absturz der mindestens einen Person zuverlässig ausgeschlossen. Zur Verbesserung der Attraktivität der Vorrichtung ist es günstig, wenn auch die mindestens eine Sicherungswand wenigstens im Teilbereich transparent ist.
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Eine weitere Alternative der Sicherungsmittel besteht darin, dass die mindestens eine Bodenplatte auch in der Aussichtsstellung den festen Boden noch teilweise überlappt. Damit besteht zu keinem Zeitpunkt eine tatsächliche Absturzgefahr für die mindestens eine Person.
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Zur weiteren Verbesserung der Attraktivität der Vorrichtung ist die mindestens eine Wand zumindest in der Aussichtsstellung derart geneigt, dass sie zu einer Vertikalen einen Winkel von mindestens 10° nach außen einschließt. Dieser Neigungswinkel kann fest eingestellt und unveränderlich sein. Es ist aber auch daran gedacht, die mindestens eine Wand mit veränderlicher Neigung auszubilden. Dabei ist es unerheblich, ob die mindestens eine Bodenplatte mit der mindestens einen Wand verschwenkt wird oder unverändert bleibt. Selbstverständlich ist sowohl bezüglich der Neigung der mindestens einen Wand als auch des Bodens denkbar, jegliche Mischformen von festem und variablem Neigungswinkel zu realisieren.
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Der Erfindungsgegenstand wird beispielhaft anhand der Zeichnung erläutert, ohne den Schutzumfang zu beschränken.
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Es zeigt:
- 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in der Einstiegsposition,
- 2 eine erste Ausführungsform der Vorrichtung gemäß 1 in der Aussichtsposition und
- 3 eine zweite Ausführungsform der Vorrichtung gemäß 1 in der Aussichtsposition.
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Eine Vorrichtung 1 gemäß 1 weist eine Bodenplatte 2 und eine Wand 3 auf. Dabei ist die Bodenplatte 2 im Wesentlichen horizontal ausgerichtet und parallel zu einem festen Boden 4. Dieser feste Boden 4 ist Teil eines nicht näher dargestellten Gebäudes. Die Bodenplatte 2 befindet sich dabei im geringen Abstand zum festen Boden 4. Die Wand 3 ist in einem spitzen Winkel 5 zu einer Vertikalen 6 ausgerichtet. Dadurch neigt sich die Wand 3 in einem oberen Bereich nach außen.
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Die Bodenplatte 2 kann von mehreren Personen 7 betreten werden, die dann auf der Bodenplatte 2 stehen. Hierzu sind an der Vorrichtung 1 Griffe 8 vorgesehen, an denen sich die Personen 7 festhalten können. Zum Schutz der Personen sind diese über einen Gurt 9 mit den Griffen 8 verbunden. Zusätzlich ist eine Sicherungswand 10 vorgesehen, welche rückseitig zur Wand 3 angebracht ist. Diese Sicherungswand 10 sorgt dafür, dass die Personen 7 sicher innerhalb der Vorrichtung 1 verbleiben.
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Die 2 zeigt eine erste Ausführungsform der Vorrichtung 1 in der Aussichtsstellung. Dabei wurden die Bodenplatte 2, die Wand 3 und die Sicherungswand 10 mittels Hydraulikzylindern 11 über eine Kante 12 des festen Bodens 4 hinaus verschoben. Damit befinden sich die Personen 7 in dieser Lage bereits außerhalb des Gebäudes. Um den Personen 7 in dieser Lage ein besonders spektakuläres Ereignis zu bieten, sind die Wand 3, die Bodenplatte 2 und die Sicherungswand 10 jeweils transparent ausgebildet, wodurch die Personen 7 durch die Bodenplatte 2 hindurch in den Abgrund sehen können. Ein Absturz der Personen 7 wird durch die Sicherungswand 10, den Gurt 9 sowie durch die Tatsache verhindert, dass sich die Bodenplatte 2 noch teilweise mit dem festen Boden 4 überlappt. Die genannten Sicherheitseinrichtungen können auch einzeln oder in Unterkombinationen genutzt werden. Zum Ein- und Aussteigen der Personen 7 wird die Vorrichtung 1 wieder in die in 1 dargestellte Einstiegsposition überführt.
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Die 3 zeigt eine alternative Ausführungsform der Vorrichtung 1 in der Aussichtsstellung. Bei dieser Ausführungsform erfolgt die Bewegung nicht schiebend wie bei der Ausführungsform gemäß 2 sondern schwenkend. Hierzu weist die Vorrichtung 1 eine Schwenkachse 13 auf, um die die Bodenplatte 2, die Wand 3 und die Sicherungswand 10 verschwenkbar sind. Dies vereinfacht die Lagerung erheblich, wobei außerdem die ansteuernden Hydraulikzylinder 11 einfacher angebunden werden können. Die Schwenkachse 13 ist im Wesentlichen vertikal ausgerichtet.
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Es ist daran gedacht, die Ausführungsform gemäß den 2 und 3 auch in Kombination anzuwenden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Bodenplatte
- 3
- Wand
- 4
- fester Boden
- 5
- spitzer Winkel
- 6
- Vertikale
- 7
- Person
- 8
- Griff
- 9
- Gurt
- 10
- Sicherungswand
- 11
- Hydraulikzylinder
- 12
- Kante
- 13
- Schwenkachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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