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Die Erfindung betrifft ein Bauelement mit einer in eine vorzugsweise außen isolierte Gebäudewand einbaubaren, eine Isolierung aufweisenden Zarge zur Aufnahme eines Fenster- oder Türrahmens.
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Eine Anordnung dieser Art ist aus der
DE 295 07 419 U1 bekannt. Bei dieser bekannten Anordnung besteht die Zarge aus einem betonierten Tragrahmen, an dessen zur Gebäudeaußenseite hin weisende Stirnseite ein aus einem Isoliermaterial bestehender Isolierrahmen angesetzt ist. Die separate Herstellung der beiden Rahmen und deren anschließende Verbindung erweist sich als umständlich und aufwendig. Außerdem erschwert der aus Beton bestehende Tragrahmen in Folge seines Gewichts die Handhabung.
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Hiervon ausgehend ist es daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Bauelement eingangs erwähnter Art zu schaffen, das einfach und kostengünstig herstellbar und handhabbar ist und dennoch die Bildung von Kältebrücken vermeidet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Zarge durch und durch aus einem tragenden Isoliermaterial besteht und im Bereich ihrer äußeren Umfangsflächen mit einer Beschichtung versehen ist, die ein mit dem angrenzenden Baustoff der Gehäusewand abbindendes Material enthält.
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Die komplett aus einem tragenden Isoliermaterial bestehende Zarge hat in vorteilhafterweise tragende und isolierende Eigenschaften, so dass eine Aufteilung in einen tragenden Bereich und einen isolierenden Bereich entfällt. Das ausreichend tragfähige Isoliermaterial wird in der Regel durch einen oberflächenseitig verdichteten und somit geglätteten Schaumstoff mit entsprechenden Eigenschaften gebildet. Die äußere Beschichtung mit einem mit dem Baustoff der Gehäusewand abbindenden Material stellt sicher, dass trotz der glatten Oberfläche des Isoliermaterials eine gute Verbindung mit dem anschließenden Material des Bauwerks erreicht werden kann.
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Vorzugsweise kann als mit dem Baustoff der Gehäusewand abbindendes Material Sand Verwendung finden, der auf eine Beschichtung mit Klebstoff aufgestreut bzw. in diese eingestreut ist. Dies ergibt eine einfache Herstellung und zuverlässige Haftung der gewünschten Abbindeschicht.
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Eine weitere vorteilhafte Maßnahme kann darin bestehen, dass auf die mit dem benachbarten Material der Gehäusewand abbindende Beschichtung, die zweckmäßig über die ganze Zargenbreite reicht, eine zusätzliche Dichtung aufgebracht ist, die schmäler als die Beschichtung ist, so dass die Abbindung mit dem benachbarten Material der Gehäusewand hierdurch nicht beeinträchtigt wird. Die zusätzliche Dichtung ergibt ein besonders hohe Sicherheit gegen in die Fuge zwischen der Zarge und die benachbarte Gehäusewand eindringende Feuchtigkeit.
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In weiterer Fortbildung der übergeordneten Maßnahmen kann zumindest an einer Seite der Zarge jeweils wenigstens ein in die Gebäudewand vorspringendes Ankerelement angebracht sein. Hierdurch wird eine zuverlässige Verankerung der Zarge im benachbarten Baustoff der Gehäusewand und damit eine besonders hohe Stabilität und Sicherheit gegen Verlagerung erreicht.
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Das Ankerelement kann einfach als Winkelelement aus einem Lochblech- oder Gittermaterial aus Stahl oder Kunststoff ausgebildet sein. Ein derartiges Winkelelement kann einfach auf die Zarge aufgeklebt werden, was die Anbringung sehr vereinfacht. Die Lochblech- oder Gitterkonfiguration gewährleistet in vorteilhafterweise einen zuverlässigen Formschluss.
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Als der Zarge zugrunde liegendes, tragendes Isoliermaterial kann zweckmäßig ein geschlossenporiger Hartschaum, vorzugsweise PUR-Hartschaum, mit einer Dichte vom 0,40 bis 0,50 g/cm3 Verwendung finden, der eine ausreichende Tragfähigkeit und Isolierwirkung in sich vereint.
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Vorteilhaft kann die Zarge als gebautes Element mit an ihren Enden miteinander verbundenen, vorzugsweise verschraubten Schenkeln ausgebildet sein. Dies erleichtert den Einbau des Fenster- oder Türrahmens, der hier zweckmäßig in eine umlaufende Innennut eingelassen werden kann, so dass ein zuverlässiger Halt gewährleistet ist.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und zweckmäßige Fortbildungen der übergeordneten Maßnahmen sind in den restlichen Unteransprüchen angegeben und aus der nachstehenden Beispielsbeschreibung anhand der Zeichnung näher entnehmbar.
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In der nachstehend beschriebenen Zeichnung zeigen:
- 1 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Bauelements und
- 2 einen Vertikalschnitt durch die Anordnung gemäß 1.
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Das den 1 und 2 zugrunde liegende Bauelement besteht aus einer rechteckförmigen Zarge 1, in die von Anfang an bereits ein zugeordneter Fenster- oder Türrahmen 2 eingesetzt ist. Dieses Bauelement, das bevorzugt zur Bildung von Kellerfenstern oder -türen Verwendung findet, wird bereits bei der Erstellung der zugeordneten, in der Regel aus Beton bestehenden, hier lediglich ausschnittsweise angedeuteten Kellerwand 3 in diese einbetoniert. Diese wird, wie aus 2 ersichtlich ist an der zur Gebäudeaußenseite hinweisenden Seite mit einer Isolierung 4 versehen. Die Breite der Zarge 1 entspricht im Wesentlichen der Dicke der zugeordneten Gehäusewand, hier in Form der betonierten Kellerwand 3 ohne die Isolierung 4, welche daher die nach außen weisende Stirnseite der Zarge 1 bedecken kann.
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Zur Vermeidung einer durch die Zarge 1 gebildeten Kältebrücke besteht die Zarge 1 durch und durch als einem ausreichend tragfähigen Isoliermaterial. Zweckmäßig kann hierfür ein geschlossenporiger Hartschaum, vorzugsweise ein PUR-Hartschaum, Verwendung finden. Dabei erweist sich ein Schaummaterial mit einer Dichte von 0,40 bis 0,50 g/cm3 und mit einer Druckfestigkeit von mindestens 3 bis vorzugsweise 3,5 N/m2 als besonders zweckmäßig. Bei einen derartigen Schaummaterial lässt sich eine Wärmedurchgangszahl von maximal 2,0 bis 2,2 W/m2 K erreichen, womit die Bildung einer Kältebrücke ausgeschlossen ist.
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Die Zarge 1 wird zweckmäßig als gebautes Bauteil hergestellt, wobei die die Seiten der rechteckförmigen Zarge bildenden Schenkel 5 an ihren einander zugewandten Enden auf Gehrung geschnitten und fest miteinander verbunden sind, wobei eine Schraubverbindung und/oder Kleb- oder Schweißverbindung vorgesehen sein kann. Die Zarge 1 ist, wie am besten aus 2 ersichtlich ist, mit einer umlaufenden Innennut 6 versehen, die eine Tiefe von etwa 5 mm aufweisen kann und in die der Fenster- oder Türrahmen 2 mit seinem äußeren Umfangsbereich eingreift. Um dies zu Ermöglichen, erfolgt der Einbau des Fenster- oder Türrahmens 2 in die Zarge 1 bereits bei der Erstellung Zusammenbau der Zarge 1.
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Das der Zarge 1 zugrunde liegende Schaummaterial ist in der Regel oberflächenseitig verdichtet, so dass sich eine glatte Oberfläche ergibt, was bezüglich der im eingebauten Zustand sichtbaren, radial inneren Oberfläche der Zarge 1 vorteilhaft ist. Um gleichzeitig eine gute Anbindung der in die Kellerwand 3 einbetonierten Zarge 1 an das umgebende Baumaterial der zugeordneten Gebäudewand, hier der Kellerwand 3 zu erzielen, ist die Zarge 1 im Bereich ihrer äußeren, geglätteten Umfangsfläche mit einer in 2 angedeuteten Beschichtung 7 versehen, die zumindest ein mit dem umgebenden Baumaterial der Gebäudewand abbindendes, bzw. hiermit sich verbindenden Material, vorzugsweise Sand, enthält. Der Sand wird durch einen geeigneten Klebstoff an der äußeren Umfangsfläche der Zarge 1 fixiert. Die Beschichtung 7 besteht dementsprechend aus einer auf die äußere Umfangsfläche der Zarge 1 aufgebrachten Klebstoffschicht, auf welche der Sand aufgestreut bzw. eingestreut ist. Als Klebstoff eignet sich bevorzugt ein Epoxidharz. Die Beschichtung 7 reicht über die ganze Breite der Zarge 1.
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Um eine besonders hohe Sicherheit gegen in die Fuge zwischen der Zarge 1 und dem umgebenden Baumaterial der Gebäudewand hineinkriechende Feuchtigkeit zu erreichen ist im Bereich der äußeren Umfangsfläche der Zarge 1 zusätzlich eine in 2 angedeutete Dichtung 8, beispielsweise in Form eines Quellbands, vorgesehen. Die Dichtung 8 kann umlaufend vorgesehen oder nur auf einzelne Schenkel der Zarge 1 beschränkt sein. Im dargestellten Ausführungsbeispiel die Dichtung 8 nur im Bereich des unteren Schenkels der Zarge 1 vorgesehen, wo in die Fuge hineinkriechende Feuchtigkeit vor allem zu befürchten ist. Die Dichtung 8 ist schmäler als die Beschichtung 7, so dass überall noch mit dem benachbarten Beton abbindende Beschichtungsbereiche verbleiben. Die Dichtung 8 kann vorzugsweise mittels des der Beschichtung 7 zugrunde liegenden Klebstoffs auf die Zarge 1 aufgeklebt sein.
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Zur Erzielung einer besonders starken Verankerung der Zarge 1 im umgebenden Baumaterial der zugeordneten Wand, hier der Kellerwand 3, können vom Außenumfang der Zarge 1 abstehende, an dieser befestigte und in das umgebende Baumaterial der zugeordneten Wand hineinragende Ankerelement 9 vorgesehen sein. Diese können im Bereich sämtlicher Schenkel 5 der Zarge 1 vorgesehen sein. Vielfach genügt es jedoch, wenn zumindest an einer Umfangsseite entsprechende Ankerelemente 9 vorgesehen sind. Im dargestellten Beispiel sind nur der obere und der untere Schenkel 5 der Zarge 1 mit Ankerelementen 9 versehen. Diese können über die ganze Schenkellänge durchgehen oder nur bestimmten Bereichen zugeordnet sein. Die Ankerelemente 9 sind so ausgebildet, dass sich eine formschlüssige Verbindung mit dem umgebenden Baumaterial der zugeordneten Wand ergibt. Hierzu können die Ankerelemente 9, wie in 1 oben angedeutet ist, nach Art eines Lochblechs oder, wie in 1 unten angedeutet ist, als Gitterelement ausgebildet sein.
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Die Ankerelemente 9 können aus Stahl, vorzugsweise Stahlblech, oder aus Kunststoff vorzugsweise mit Glasfaser verstärktem Kunststoff (GFK) bestehen, wobei die Ausführung gemäß 1 oben vorzugsweise aus Stahlblech und die Ausführung gemäß 1 unten vorzugsweise aus Kunststoff bestehen können. Die an der Zarge 1 befestigten Ankerelemente 9 besitzen zweckmäßig einen winkelförmigen Querschnitt, so dass sich ein in das umgebende Baumaterial hineinragender Verankerungsschenkel und ein an der zugeordneten Umfangsfläche der Zarge 1 zur Anlage kommender Befestigungsschenkel ergeben. Die Befestigung kann vorzugsweise durch Kleben mittels des der Beschichtung 7 zugrunde liegenden Klebstoffs erfolgen, bevor der Sand aufgestreut wird. Dasselbe gilt auch für die Dichtung 8. Zusätzlich wäre aber auch noch eine Schraub- und/oder Nietverbindung etc. denkbar.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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