DE202017106815U1 - Nebelgranate - Google Patents
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Abstract
Nebelgranate (1) mit einem Gehäuse (2), in dem sich Nebel erzeugendes Material (6) befindet, einem Zünderkopf (3) sowie eine sich in axialer Richtung mittig in das Gehäuse (2) erstreckende Anzündzerlegerladung (4), dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2) mehrere sich radial gleichmäßig um die Anzündzerlegerladung (4) herum angeordnete und sich jeweils axial parallel zur Anzündzerlegerladung (4) erstreckende, rohrförmige Ausnehmungen (5) aufweist, die mit dem Nebel erzeugenden Material (6) gefüllt sind.
Description
- Die Lösung betrifft eine Nebelgranate, insbesondere eine Nebel-Handgranate, mit einem Gehäuse, in dem sich Nebel erzeugendes Material befindet, und einem Zünder, der eine sich in axialer Richtung mittig in das Gehäuse erstreckende Anzündzerlegerladung umfasst.
- Aus der
DE 195 48 436 C1 ist eine Nebel-Handgranate bekannt, bei der das Nebel erzeugende Material aus einer Vielzahl aufeinander geschichteter, scheibenförmiger oder scheibensektorförmiger dünner Blättchen (Flares) besteht, die jeweils mit einem auf der Basis von rotem Phosphor bestehenden Nebelwirkstoff beschichtet sind. Als Gehäuse der bekannten Handgranate dient eine Aluminiumdose. - Der Lösung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Nebelgranate, insbesondere eine Nebel-Handgranate anzugeben, die eine gegenüber bekannten Nebelgranaten einfachere und kostengünstige Fertigung ermöglicht und bei der auf einfache Weise eine Vielzahl unterschiedlicher kundenspezifischer Forderungen berücksichtigt werden können.
- Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen offenbaren die Unteransprüche.
- Die Lösung beruht im Wesentlichen auf dem Gedanken, dass das Gehäuse – ähnlich wie bei einem Trommelrevolver zur Aufnahme der Patronen – mehrere sich radial gleichmäßig um die Anzündzerlegerladung herum angeordnete und sich jeweils axial parallel zur Anzündzerlegerladung erstreckende rohrförmige Ausnehmungen aufweist, die mit dem Nebel erzeugenden Material gefüllt sind.
- Das Gehäuse der Nebelgranate besteht vorzugsweise aus Kunststoff und kann als einteiliges Bauteil im Spritzgussverfahren hergestellt werden. Durch die Verwendung von eingefärbtem Kunststoff ist eine zusätzliche Lackierung des Gehäuses nicht erforderlich.
- Vorzugsweise ist das Nebel erzeugende Material zu stapelbaren Pellets gepresst, die formschlüssig in den rohrförmigen Ausnehmungen des Gehäuses der Nebelgranate angeordnet sind.
- Es kann aber vorgesehen sein, dass das Nebel erzeugende Material in Form von Flares in die rohrförmigen Ausnehmungen eingefüllt wird.
- Das Nebel erzeugende Material besteht beispielsweise aus einem auf rotem Phosphor basierenden Nebelstoff.
- Je nach Anforderung an die Nebelbildung kann vorgesehen werden, dass die Abbrandgeschwindigkeiten der Pellets variieren (Kombination aus andauernder und spontaner Nebelleistung). Außerdem kann vorgesehen werden, dass eine variable Schichtung der Pellets und gegebenenfalls Flares innerhalb der rohrförmigen Ausnehmungen des Gehäuses erfolgt.
- Bei einer weiteren Ausführungsform ist zwischen der Seitenwand des Gehäuses und der Zerlegerladung ein Hohlraum zur Aufnahme von Zusatzstoffen bzw. Sekundärladungen, wie Reizgas, RP-Pellets, RP-Flares vorgesehen.
- Abgesehen von dem einfachen Aufbau und der geringen Anzahl von Bauteilen weist die Nebelgranate den Vorteil auf, dass eine Erhöhung der Wirkmasse bei gleichzeitiger Reduzierung des Gesamtgewichtes möglich ist. Es ist eine Kombination aus andauernder und spontaner Nebelleistung möglich durch Einbringung von RP-Flares oder RP-Granulat. Durch die sich mit diesem Kunststoffkörper ergebenen Längsrillen und Riefen (Ergonomie) wird die Handhabungssicherheit auch bei feuchter Umgebung verbessert. Herumfliegende Metalleile oder -splitter werden vermieden.
- Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus dem folgenden, anhand von Figuren erläuterten Ausführungsbeispiel. Es zeigen:
-
1 einen Längsschnitt durch eine Nebel-Handgranate, -
2 einen Querschnitt durch die in1 dargestellte Handgranate entlang der dort mit II-II bezeichneten Schnittlinie und -
3 eine Seitenansicht der Handgranate. - In
1 ist mit1 eine erfindungsgemäße Nebel-Handgranate bezeichnet, die ein Gehäuse2 , bevorzugt aus Kunststoff, und einen in das Gehäuse2 eingeschraubten Zünderkopf3 umfasst. Der Zünderkopf3 trägt mittig ein Verzögerungselement11 , häufig eine Verzögerungsladung. Dieses Verzögerungselement11 wirkt mit einer sich in axialer Richtung mittig im Gehäuse2 erstreckende Anzündzerlegerladung4 zusammen. - Lösungsgemäß ist nun vorgesehen, dass das Gehäuse
2 mehrere (bei dem dargestellten Beispiel 10) sich radial gleichmäßig um die Anzündzerlegerladung4 herum angeordnete und sich jeweils axial parallel zur Anzündzerlegerladung4 erstreckende, rohrförmige Ausnehmungen5 aufweist, die jeweils mit einem Nebel erzeugenden Material6 gefüllt sind. Die Ausnehmungen5 sind über dünne Stege12 mit einem Mittelrohr13 verbunden, das die Anzündzerlegerladung4 trägt. Eine solche Form lässt sich einfach durch ein Kunststoffspritzgussverfahren herstellen. - Dabei handelt es sich bei dem Nebel erzeugenden Material
6 um stapelbare Pellets61 aus einem aus rotem Phosphor basierenden Nebelstoff, die formschlüssig in den rohrförmigen Ausnehmungen5 des Gehäuses2 der Handgranate1 angeordnet sind. - Zwischen der inneren Seitenwand
7 des Gehäuses2 und der Anzündzerlegerladung4 ist wenigstens ein Hohlraum8 zur Aufnahme von Zusatzstoffen bzw. Sekundärladungen vorgesehen. Dieser wenigstens eine Hohlraum8 wird von oben durch den Zünderkopf3 und von unten durch einen Verschlussdeckel14 begrenzt, der in einer einfachsten Form aufgeschraubt werden kann, wenn das Mittelrohr13 ein Innengewinde aufweist. - Bei dem bestimmungsgemäßen Einsatz der Handgranate
1 , wird nach Ziehen eines Sicherungssplintes durch Betätigung des Ringabzuges9 und Freigabe eines Sicherungshebels10 durch Auslösen einer Zünderkopfmechanik ein Schlagzündhütchen initiiert, welches wiederum das Verzögerungselement11 aktiviert. Nach Ablauf der Verzögerungszeit zündet dieses die Anzündzerlegerladung4 . Diese zündet die Pellets61 , sowie gegebenenfalls eine in dem Hohlraum8 befindliche Sekundärladung. Gleichzeitig wird durch die Gasbildung das Gehäuse2 zerlegt und die Pellets61 werden radial nach außen geschleudert. Die Pellets61 brennen ab und erzeugen eine blickdichte Nebelwolke. - Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf Nebel-Handgranaten beschränkt, sondern kann beispielsweise auch bei aus Granatwerfern verschießbaren Nebelgranaten (Nebel-Mörsergeschosse) angewendet werden. Dabei muss dann ein für diese Granaten geeigneter Zünder verwendet werden.
- Bezugszeichenliste
-
- 1
- Nebelgranate, Nebel-Handgranate, Handgranate
- 2
- Gehäuse
- 3
- Zünder
- 4
- Anzündzerlegerladung
- 5
- rohrförmige Ausnehmung
- 6
- Nebel erzeugendes Material, Pellet
- 61
- Pellet
- 7
- Seitenwand
- 8
- Hohlraum
- 9
- Ringabzug
- 10
- Sicherungshebel
- 11
- Verzögerungsladung
- 12
- Stege
- 13
- Mittelrohr
- 14
- Verschlussdeckel
- 61
- Pellets
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 19548436 C1 [0002]
Claims (8)
- Nebelgranate (
1 ) mit einem Gehäuse (2 ), in dem sich Nebel erzeugendes Material (6 ) befindet, einem Zünderkopf (3 ) sowie eine sich in axialer Richtung mittig in das Gehäuse (2 ) erstreckende Anzündzerlegerladung (4 ), dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (2 ) mehrere sich radial gleichmäßig um die Anzündzerlegerladung (4 ) herum angeordnete und sich jeweils axial parallel zur Anzündzerlegerladung (4 ) erstreckende, rohrförmige Ausnehmungen (5 ) aufweist, die mit dem Nebel erzeugenden Material (6 ) gefüllt sind. - Nebelgranate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (
2 ) aus Kunststoff besteht. - Nebelgranate nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Nebel erzeugende Material (
6 ) zu stapelbaren Pellets (61 ) gepresst ist, die in den rohrförmigen Ausnehmungen (5 ) des Gehäuses (2 ) der Nebelgranate (1 ) angeordnet sind. - Nebelgranate nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Pellets (
61 ) formschlüssig in den Ausnehmungen (5 ) angeordnet sind. - Nebelgranate nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Nebel erzeugende Material (
6 ) aus einem auf rotem Phosphor basierenden Nebelstoff besteht. - Nebelgranate nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der inneren Seitenwand (
7 ) des Gehäuses (2 ) und der Anzündzerlegerladung (4 ) wenigstens ein Hohlraum (8 ) besteht. - Nebelgranate nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine Hohlraum (
8 ) der zur Aufnahme von Zusatzstoffen oder einer Sekundärladung vorgesehen ist. - Nebelgranate nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet dadurch, dass die Nebelgranate eine Nebel-Handgranate oder eine Nebel-Mörsergranate ist.
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