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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung bezieht sich auf einen Möbelkorpus mit einem Boden, einer Decke, zwei Seitenwänden und einer Rückwand, wobei eine Oberseite der Decke eine horizontal verlaufende ebene Hauptfläche aufweist und wobei die Oberseite der Decke und eine Unterseite des Bodens zueinander komplementäre Konturen aufweisen. Insbesondere ist dieser Möbelkorpus für ein stapelbares Möbel vorgesehen. Weiterhin bezieht sich die vorliegende Erfindung auf Möbel mit dem Möbelkorpus, wobei das Möbel zwei aufeinander gestapelte Möbelkorpusse umfassen kann.
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STAND DER TECHNIK
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Um die Höhe von Möbeln zu variieren, ist es bekannt, zwei oder mehr Möbelkorpusse aufeinander zu stapeln, die jeder auch allein ein Möbel ausbilden könnten. Dabei ist es erforderlich, die aufeinandergestapelten Möbelkorpusse zumindest gegen ein seitliches Verrutschen des Bodens des jeweils oberen Möbelkorpus gegenüber der Decke des jeweils unteren Möbelkorpus zu sichern. Zu diesem Zweck ist es bekannt, die Oberseite der Decke und die Unterseite des Bodens jedes Möbelkorpus mit zueinander komplementären Konturen zu versehen, die beim Stapeln der Möbelkorpusse ineinander greifen und das seitliche Verschieben verhindern.
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Ein ästhetischer Nachteil bekannter Möbel mit mehreren aufeinandergestapelten Möbelkorpussen ist die sichtbare Gesamthöhe der aus der Decke des jeweils unteren Möbelkorpus und dem Boden des jeweils oberen Möbelkorpus zusammengesetzten Zwischendecke des Möbels.
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Ein weiterer Nachteil bekannter Möbel mit mehreren aufeinandergestapelten Möbelkorpussen ist, dass die Möbelkorpusse vor ihrem vertikalen Aufeinandersetzen in den horizontalen Richtungen
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exakt ausgerichtet sein müssen, damit die zueinander komplementären Konturen an der Oberseite der Decke des unteren Möbelkorpus und an der Unterseite des Bodens des oberen Möbelkorpus vollständig ineinander greifen können. Bei nicht exakter Ausrichtung besteht eine erhebliche Gefahr, dass der oberer Möbelkorpus kippt und/oder dass beide Möbelkorpusse beschädigt werden.
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Möbelkorpus für ein stapelbares Möbel aufzuzeigen, der die voranstehend geschilderten Merkmale vermeidet.
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LÖSUNG
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch einen Möbelkorpus mit den Merkmalen des unabhängigen Schutzanspruchs 1 gelöst. Die abhängigen Schutzansprüche 2–16 betreffen bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Möbelkorpus. Die Schutzansprüche 17–26 sind auf Möbel mit einem oder mehreren erfindungsgemäßen Möbelkorpussen gerichtet.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Bei einem erfindungsgemäßen Möbelkorpus mit einem Boden, einer Decke, zwei Seitenwänden und einer Rückwand, wobei eine Oberseite der Decke eine horizontal verlaufende ebene Hauptfläche aufweist, sind zueinander komplementäre Konturen der Oberseite der Decke und einer Unterseite des Bodens durch einen die Hauptfläche der Oberseite am Außenumfang der Decke umlaufend begrenzenden, nach außen geneigten Rand bzw. durch eine Fase am Außenumfang des Bodens gebildet, die seitenweise parallel zu dem Rand der Oberseite der Decke verläuft.
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Der Rand der Oberseite der Decke bildet so einen mit der ebenen Hauptfläche der Oberseite endenden Trichter aus, in den die angefaste Unterseite des Bodens passt. Dies bedeutet, dass der Rand der Oberseite und die Fase am Außenumfang des Bodens von zwei aufeinander gestapelten Möbelkorpussen flächig aneinander anliegen oder sich zumindest flächig, d. h. unter paralleler Ausrichtung, gegenüberliegen.
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Um einen erfindungsgemäßen Möbelkorpus auf einen weiteren erfindungsgemäßen Möbelkorpus zu stapeln, bedarf es keiner exakten horizontalen Ausrichtung der beiden Möbelkorpusse zueinander, da die Unterseite des Bodens des oberen Möbelkorpus durch die Trichterform der Oberseite der Decke des unteren Möbelkorpus in die exakte horizontale Ausrichtung hinein geführt wird. Im gestapelten Zustand der Möbelkorpusse verschwindet die angefaste Unterseite des Bodens des oberen Möbelkorpus in der Decke des unteren Möbelkorpus, so dass der Boden zumindest deutlich weniger optisch aufträgt als bei bekannten Möbeln mit mehreren gestapelten Möbelkorpussen.
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Konkret kann der Rand der Oberseite der Decke unter einem Winkel von 30° bis 60° gegenüber der Hauptfläche ansteigen. Insbesondere kann dieser Winkel 40° bis 50°, d. h. etwa 45° betragen. Bei einem Winkel von etwa 45° wird eine gute seitliche Führung beim Stapeln der Möbelkorpusse und auch eine gute seitliche Abstützung der bereits gestapelten Möbelkorpusse erreicht.
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Der Rand der Oberseite der Decke des erfindungsgemäßen Möbelkorpus ist regelmäßig nicht nur eine kleine Anschlagkante, sondern es handelt sich typischerweise um einen ausgeprägten Rand, der bis auf eine Höhe von mindestens 10 mm bis maximal etwa 30 mm, häufig auf eine Höhe von 15 mm bis 25 mm, d. h. von etwa 2 cm, gegenüber der Hauptfläche der Decke ansteigt. Hierdurch ergibt sich zwar eine nicht unerhebliche Höhe der Decke insgesamt. Zwischen den gestapelten Möbelkorpussen kommt es aber nicht zu einem Doppeln dieser Höhe im Bereich der resultierenden Zwischendecke, weil der Boden des oberen Möbelkorpus zumindest zu wesentlichen Anteilen in die Decke des unteren Möbelkorpus eintaucht.
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Zudem kann die Decke des erfindungsgemäßen Möbelkorpus in ihrer optischen Wirkung niedriger gehalten werden, als sie durch ihren Rand tatsächlich ist, indem eine Vorderkante der Decke nur am oberen Ende des Rands gebildet ist, also nicht über die gesamte vertikale Höhe des Rands und noch darüber hinaus. Insbesondere kann die Vorderkante der Decke eine Höhe von nicht mehr als 3/4 oder sogar eine Höhe von nicht mehr als 2/3 einer Höhe des Rands der Oberseite über deren Hauptfläche aufweisen. Ebenso kann eine Vorderkante des Bodens nur am oberen Ende der Fase gebildet sein. Die vertikalen Höhen beider Vorderkanten werden zwar beim Stapeln des erfindungsgemäßen Möbelkorpus in Bezug auf die sichtbare Vorderkante einer Zwischendecke des Stapels zueinander addiert. Dies ist aber aufgrund der geringen vertikalen Höhen dieser Vorderkanten hinsichtlich des damit verbundenen optischen Eindrucks unkritisch.
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Bei dem erfindungsgemäßen Möbelkorpus kann der Boden an seiner Unterseite einen nach unten über eine ebene Bodenplatte überstehenden umlaufenden Bodenrahmen aufweisen, an dem die Fase ausgebildet ist und der nach innen zumindest Abschnittsweise an die Fase angrenzend eine ebene Stirnfläche der Unterseite des Bodens ausbildet. Durch die ebene Bodenplatte wird die Fase an der Unterseite des Bodens überdeckt. Die an die Fase angrenzende Stirnfläche des Bodenrahmens verläuft parallel zu der ebenen Bodenplatte und der ebenen Hauptfläche der Decke des Möbelkorpus. Wenn sich diese Stirnfläche bei gestapelten Möbelkorpussen an der Hauptfläche der Decke eines darunterliegenden Möbelkorpus abstützt, erfolgt diese Abstützung in einem durch den Rand ausgesteiften Bereich der Decke.
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In dem Bodenrahmen können vertikal ausgerichtete Innengewinde vorgesehen sein, die von der Stirnfläche des Bodenrahmens her zugänglich sind. Diese Innengewinde, die durch eingesetzte Gewindebuchsen ausgebildet sein können, können Füße eingeschraubt werden, mit denen der Möbelkorpus auf einen Untergrund aufgestellt werden kann und die einen Ausgleich von Unebenheiten des Untergrunds ermöglichen. Grundsätzlich kann durch solche Füße auch eine relative Ausrichtung von zwei gestapelten Möbelkorpussen zueinander erfolgen. Bei exakter Fertigung der Möbelkorpusse ist dies aber nicht erforderlich.
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Die Decke des erfindungsgemäßen Möbelkorpus kann im Bereich ihrer Hauptfläche eine obere Kabeldurchtrittsöffnung aufweisen, und die Bodenplatte kann eine damit fluchtende untere Kabeldurchtrittsöffnung aufweisen. So können Kabel auch durch die sich zwischen gestapelten Möbelkorpussen bildende Zwischendecke geführt werden.
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Wenn der Boden, die Decke, die beiden Seitenwände und die Rückwand des erfindungsgemäßen Möbelkorpus durch miteinander verschweißte Blechformteile ausgebildet sind, können die Kabeldurchtrittsöffnungen in der Decke und in dem Boden durch Ausstanzungen in den jeweiligen Blechformteilen ausgebildet sein, die auch das Wegbiegen eines größeren Bereichs der jeweiligen Decke bzw. des jeweiligen Bodens ermöglichen, um z. B. einen Kabelstecker durch die Kabeldurchtrittsöffnung hindurchzuführen. Der entsprechende Bereich der Decke bzw. des Bodens kann anschließend zurückgebogen werden, um nur noch eine für das eigentliche Kabel ausreichende Kabeldurchtrittsöffnung zu belassen.
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Zusätzlich kann zwischen den Kabeldurchtrittsöffnungen in der Decke und dem Boden ein Kabelkanal zur definierten Führung eines Kabels durch den Möbelkorpus ausgebildet sein. Vorzugsweise verläuft der Kabelkanal in einer den Kabeldurchtrittsöffnungen benachbarten hinteren Ecke des Möbelkorpus. Bei Ausbildung des erfindungsgemäßen Möbelkorpus aus miteinander verschweißten Blechformteilen kann ein solcher Kabelkanal durch eine Abkanten eines dieser Blechformteile gebildet sein.
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Die Ausbildung des erfindungsgemäßen Möbelkorpus aus miteinander verschweißten Blechformteilen ist aber auch grundsätzlich bevorzugt, beispielsweise um die Decke und den Boden mit nur geringen Höhen auszubilden, die über den Rand an der Oberseite der Decke und die Fase an der Unterseite des Bodens hinausgehen. Bei Ausbildung des erfindungsgemäßen Möbelkorpus aus Blechformteilen erweist sich im Übrigen die Ausformung des Rands als die Decke stark aussteifende Profilierung, ebenso wie die Ausbildung der Fase an der Unterseite des Bodens den Bodenrahmen durch Formgebung aussteift. Darüber hinaus können die Decke und die Bodenplatte in ihrem vorderen Bereich durch eine Querstrebe oder einen Querträger abgestützt sein.
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Jede der beiden Seitenwände kann bei dem erfindungsgemäßen Möbelkorpus eine vordere Tragsäule mit in ihrer Haupterstreckungsebene langgestreckten Querschnitt und eine hintere Abkantung umfassen. Die vordere Tragsäule kann insbesondere hohl ausgebildet sein und zum An- oder Einhängen von Trägern für Regalböden in dem Möbelkorpus dienen. Konkret kann jede Tragsäule eine Breite von 10 mm bis 30 mm, d. h. etwa 2 cm, und eine Tiefe von 50 mm bis 100 mm, wie beispielsweise etwa 8 cm, aufweisen. Dabei kann die Tragsäule durch ein zusätzliches Seitenwandversteifungsprofil, das mit einem Seitenwandhauptblech der Seitenwand verschweißt ist, ausgebildet werden, und an den Tragsäulen kann sich eine Querstrebe abstützen, das ein Hauptblech der Decke längs deren Vorderkante stabilisiert. Längs ihrer Hinterkante wird das Hauptblech der Decke durch die Rückwand stabilisiert, die im Bereich von Abkantungen an die Seitenwände, die Decke und den Boden angeschweißt ist.
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Bei einem erfindungsgemäßen Möbel mit zwei aufeinandergestapelten erfindungsgemäßen Möbelkorpussen können zwischen der Fase der Unterseite des oberen Möbelkorpus und dem Rand der Oberseite des unteren Möbelkorpus ein oder mehrere, elastisch und/oder plastisch verformbare Zwischenelemente angeordnet sein. Die Zwischenelemente können einen direkten Kontakt zwischen dem Boden des oberen Möbelkorpus und der Decke des unteren Möbelkorpus und damit auch eine Beschädigung von beispielsweise lackierten Oberflächen verhindern. Zudem können die Zwischenelemente durch ihre elastische und/oder plastische Verformung kleine auftretende Toleranzen zugunsten eines spielfreien Formschlusses zwischen der Unterseite des Bodens des oberen Möbelkorpus und der Oberseite der Decke des unteren Möbelkorpus ausgleichen.
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An der Oberseite des jeweiligen erfindungsgemäßen Möbels kann die durch den um die Hauptfläche der Decke umlaufenden Rand gebildete flache Wanne gezielt belassen werden. In die Wanne kann eine wannenförmige Auflage eingelegt sein, die die Oberseite der Decke abdeckt.
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Alternativ kann bei dem erfindungsgemäßen Möbel eine die Oberseite der Decke des Möbelkorpus abdeckende ebene Deckplatte vorgesehen sein, wobei die Deckplatte am Außenumfang ihrer Unterseite eine Fase aufweist, die seitenweise parallel zu dem Rand der Oberseite der Decke verläuft. Die Deckplatte liegt so genauso formschlüssig in der wannenförmigen Vertiefung der Decke des erfindungsgemäßen Möbelkorpus wie der angefaste Boden eines darauf gestapelten weiteren Möbelkorpus. Die Deckplatte kann dabei eine Vorderkante aufweisen, die einen gleichen oder zumindest ähnlichen optischen Eindruck beim Betrachter erweckt, wie die Vorderkante eines Bodens eines aufgestapelten weiteren Möbelkorpus.
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Wie bereits angedeutet wurde, kann ein erfindungsgemäßes Möbel mit einem erfindungsgemäßen Möbelkorpus über in dessen Bodenrahmen eingeschraubte Füße am Untergrund aufstehen. In einer anderen Ausführungsform weist ein erfindungsgemäßes Möbel ein zusätzliches Fußgestell mit einem horizontalen Gestellrahmen auf. Der Gestellrahmen weist an seinem Innenumfang eine Innenfase auf, die seitenweise parallel zu der Fase an der Unterseite des Bodens des Möbelkorpus verläuft, und er steht über vier in den Ecken des Fußgestells angeordnete, vertikal ausgerichtete Beine und daran befestigte Füße am Untergrund auf. Die Unterseite des Bodens des Möbelkorpus taucht in den Gestellrahmen des ihn abstützenden Fußgestells ein. Dabei ergibt sich aufgrund der Innenfase des Gestellrahmens ein gleicher Formschluss wie beim Eintauchen der Unterseite des Bodens in den Rand einer Decke eines darunter liegenden Möbelkorpus. Der Gestellrahmen hebt den Boden des untersten Möbelkorpus gegenüber dem Untergrund an. Dies kann aus optischen Gründen geschehen oder insbesondere auch zu dem Zweck, Raum für eine Kabelführung unter dem erfindungsgemäßen Möbel zu schaffen.
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Damit die unter dem erfindungsgemäßen Möbel verlaufenden Kabel nicht sichtbar sind und auch aus grundsätzlichen ästhetischen Gesichtspunkten ist es bevorzugt, den Gestellrahmen an zumindest allen sichtbaren Seiten des erfindungsgemäßen Möbels zu verblenden. Dazu kann der Gestellrahmen an seinem Außenumfang eine Außenfase aufweisen, und die Beine des
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Fußgestells können diagonal ausgerichtete Seitenflächen aufweisen. Wenn dann die zwischen den Beinen verlaufenden Blendenelemente über komplementär ausgerichtete Flächen magnetisch an den Seitenflächen der Beine anhaften, werden sie durch den diagonalen Verlauf der Seitenflächen automatisch ausgerichtet, ebenso wie durch die Außenfase am Außenumfang des Gestellrahmens. Zugleich können die Blendenelemente gegen die Magnetkraft einfach abgenommen werden, um beispielsweise neue Kabel zu verlegen, und genauso einfach anschließend wieder angebracht werden.
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Die Füße des Fußgestells können in die Beine eingeschraubt sein, um eine Höhenanpassung vornehmen zu können.
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Ein erfindungsgemäßes Möbel kann auch ein oder mehrere Türen aufweisen, die im geschlossenen Zustand den Möbelkorpus verschließen. Bei den Türen kann es sich um Schiebetüren, aber auch um Flügeltüren handeln. Die Schiebetüren können zwischen den Seitenwänden nebeneinander verschieblich geführt sein. Die Flügeltüren können bei geschlossenem Möbel ebenfalls zumindest teilweise zwischen die Seitenwände sowie zwischen die Decke und den Boden eintauchen, um in der Seitensilhouette des erfindungsgemäßen Möbels möglichst wenig aufzutragen. Zudem kann für jede Flügeltür mindestens ein Drucköffnungsbeschlag an dem Möbelkorpus gelagert sein. Dann können Griffe an den Flügeltüren entfallen. Stattdessen wird die jeweilige Flügeltür nur noch etwas weiter in den Möbelkorpus hineingedrückt, um ihr Öffnen durch das unter Vorspannung stehende Drucköffnungsbeschlag auszulösen.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Schutzansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibung genannten Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft und können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt werden müssen. Ohne dass hierdurch der Gegenstand der beigefügten Schutzansprüche verändert wird, gilt hinsichtlich des Offenbarungsgehalts der ursprünglichen Anmeldungsunterlagen und des Gebrauchsmusters Folgendes: weitere Merkmale sind den Zeichnungen – insbesondere den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung – zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Schutzansprüche ist ebenfalls abweichend von den gewählten Rückbeziehungen der Schutzansprüche möglich und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen dargestellt sind oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen unterschiedlicher Schutzansprüche kombiniert werden. Ebenso können in den Schutzansprüchen aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung entfallen.
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Die in den Schutzansprüchen und der Beschreibung genannten Merkmale sind bezüglich ihrer Anzahl so zu verstehen, dass genau diese Anzahl oder eine größere Anzahl als die genannte Anzahl vorhanden ist, ohne dass es einer expliziten Verwendung des Adverbs "mindestens" bedarf. Wenn also beispielsweise von einem Regalboden die Rede ist, ist dies so zu verstehen, dass genau ein Regalboden, zwei Regalböden oder mehr Regalböden vorhanden sind. Die in den Schutzansprüchen angeführten Merkmale können durch andere Merkmale ergänzt werden oder die einzigen Merkmale sein, die das jeweilige Erzeugnis aufweist.
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Die in den Schutzansprüchen enthaltenen Bezugszeichen stellen keine Beschränkung des Umfangs der durch die Schutzansprüche geschützten Gegenstände dar. Sie dienen lediglich dem Zweck, die Schutzansprüche leichter verständlich zu machen.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand in den Figuren dargestellter bevorzugter Ausführungsbeispiele weiter erläutert und beschrieben.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Möbel mit einem erfindungsgemäßen Möbelkorpus auf einem Fußgestell und mit in dem Möbelkorpus gelagerten Regalböden.
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2 ist eine Explosionszeichnung des erfindungsgemäßen Möbelkorpus gemäß 1 und zeigt zur Ausbildung des Möbelkorpus miteinander zu verschweißende Blechformteile.
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3 ist ein Detail eines Rands einer Decke des erfindungsgemäßen Möbelkorpus in einem vertikalen Schnitt.
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4 ist eine Ansicht von unten auf einen Boden des erfindungsgemäßen Möbelkorpus.
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5 ist ein Vertikalschnitt parallel zu einer Seitenwand durch ein weiteres erfindungsgemäßes Möbel, das im Gegensatz zu 1 kein Fußgestell aufweist.
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6 zeigt das erfindungsgemäße Möbel gemäß 1 mit zusätzlichen Blendenelementen.
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7 zeigt ein erfindungsgemäßes Möbel mit zwei geschlossenen Flügeltüren in perspektivischer Ansicht; und
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8 zeigt das erfindungsgemäße Möbel gemäß 7 in einer im Bereich eines oberen Drucköffnungsbeschlags weggebrochenen Seitenansicht.
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FIGURENBESCHREIBUNG
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Das in 1 gezeigte Möbel 1 weist einen Möbelkorpus 2 auf, der auf einem Fußgestell 3 abgestützt ist und in dem zwei Regalböden 4 auf unterschiedlichen Höhen gelagert sind. Von dem Fußgestell 3 sind nur drei vertikal verlaufende Beine 5 und darin eingeschraubte Füße 6 zu sehen. Die Regalböden 4 sind auf Trägern 7 abgestützt. Die Träger 7 stützen sich ihrerseits an vorderen Tragsäulen 8 von Seitenwänden 9 ab und enden ebenso wie die Regalböden 4 vor einer Rückwand 10 des Möbelkorpus 2. Am hinteren Ende jedes Regalbodens ist eine Anschlagkante 11 ausgebildet. Weiter ist 1 zu entnehmen, dass in einem Boden 12 des Möbelkorpus 2 eine Kabeldurchtrittsöffnung 13 ausgebildet ist, die durch Umbiegen eines angrenzenden Bereichs 14 des Bodens 2 zum Durchführen eines Kabelsteckers erweitert werden kann. Dieses Umbiegen des Bereichs 14 ist möglich, weil der gesamte Möbelkorpus 2 aus miteinander verschweißten Blechformteilen ausgebildet ist. Auch das Fußgestell 3 besteht im Wesentlichen aus Metall, dasselbe gilt für die Träger 7 und die Regalböden 4.
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Die Explosionszeichnung gemäß 2 zeigt die wesentlichen Blechformteile des Möbelkorpus 2. Dabei bildet jeweils ein Seitenwandhauptblech 15 und ein Seitenwandversteifungsprofil 16 eine der Seitenwände 9 aus. Der Boden 12 ist vormontiert und umfasst eine Bodenplatte 17 und einen darunterliegenden, hier nicht sichtbaren Bodenrahmen. Die Rückwand 10 umfasst ein einziges Blechformteil. Eine Decke 18 ist vormontiert und umfasst neben einem Hauptblech 19 eine vordere Querstrebe 20. Weiterhin wird sie beim Zusammenbauen mit einer Deckenleiste 21 kombiniert. Die Querstrebe 20 der Decke 18 stützt sich an den Seitenwandversteifungsprofilen
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16 ab, die zusammen mit den Seitenwandhauptblechen 15 die Tragsäulen 8 ausbilden. Nach unten stützen sich die Seitenwandversteifungsprofile 16 an dem Bodenrahmen ab. Die Querstrebe 20 und die Seitenwandversteifungsprofile 16 liegen im vorderen Bereich des Möbelkorpus 2. Im hinteren Bereich erfolgt die Versteifung über die mit dem Hauptblech 19, den Seitenwandhauptblechen 15 und dem Boden 12 verschweißte Rückwand 10.
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An ihrer Oberseite weist die Decke 18 – ausgebildet aus dem Hauptblech 19 – eine ebene Hauptfläche 22 auf, die von einem nach außen ansteigenden Rand 23 allseitig begrenzt ist. 3 ist ein Schnitt durch den Rand 23 der Decke 18 in gegenüber den anderen Figuren vergrößertem Maßstab. Gegenüber der Hauptfläche 22 steigt der Rand 23 nach außen unter einem Winkel 24 von etwa 45° an. An dem freien Ende des Rands 23 ist das Hauptblech 19 nach unten umgebogen und bildet eine Vorderkante 25 der Decke 18 aus. Am unteren Ende der Vorderkante 25 ist das Blech 19 nach innen umgebogen. Eine Höhe 26 der Vorderkante 25 ist deutlich kleiner als eine Höhe 27 des Rands 23 über der Hauptfläche 22. Im vorliegenden Fall beträgt die Höhe 26 nur etwa 60 % der Höhe 27. Der Rand 23 bildet eine bewusst nicht vertikale, sondern zur Vertikalen geneigte Führung für den entsprechend mit einer Fase versehenen Bodenrahmen des Möbelkorpus 2 aus und erleichtert so einerseits das Stapeln mehrerer Möbelkorpusse 2. Andererseits richtet der Rand 23 die gestapelten Möbelkorpusse 2 in horizontaler Richtung exakt übereinander aus. Die durch ihren Rand 23 insgesamt wannenförmige Decke 18 an der Oberseite des Möbelkorpus 2 kann auch unmittelbar als Ablagefläche genutzt werden. Alternativ kann in die Wanne eine die Oberseite der Decke 18 bedeckende wannenförmige Auflage eingelegt werden. Weiterhin ist es möglich, eine die Oberseite der Decke 18 abdeckende ebene Deckplatte vorzusehen, die am Außenumfang ihrer Unterseite eine umlaufende Fase aufweist, über die sich die Deckplatte an dem Rand 23 der Decke 18 ausrichtet und abstützt.
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4 zeigt einen Blick von unten auf den Boden 12 und damit auf den Bodenrahmen 28 des Möbelkorpus 2. Der Bodenrahmen 28 verläuft unterhalb der Bodenplatte 17 und stabilisiert diese durch einen vorderen Querträger 29 und einen mittleren Querträger 30. Über die Bodenplatte nach unten steht der Bodenrahmen 28 mit der Fase 31 über, die unter 45° zur Horizontalen verläuft. Hieran schließen sich Segmente einer ebenen, nach unten gerichteten Stirnfläche 32 des Bodenrahmens 28 an. In die Stirnfläche 32 sind Gewindebuchsen 33 eingeschweißt und/oder eingepresst. Mit der Stirnfläche 32 kann der Bodenrahmen 28 auf der Hauptfläche 22 der Decke 18 eines anderen Möbelkorpus 2 aufstehen, wobei der Bodenrahmen 28 seitlich durch seine an dem Rand 23 anliegende Fase 31 geführt wird. Dabei können hier nicht dargestellte elastisch und/oder plastisch verformbare, wenige Millimeter starke Zwischenelemente einen unmittelbaren Kontakt zwischen dem Bodenrahmen 28 und der Decke 18 vermeiden. Dennoch trägt der Boden 12 des auf einen anderen Möbelkorpus 2 aufgestapelten Möbelkorpus 2 nur wenig zur optischen Höhe bei, weil er mit seinem Bodenrahmen 28 in die Wanne der Decke 18 des darunterliegenden Möbelkorpus 2 eintaucht. Sichtbar ist im Wesentlichen nur eine Vorderkante 34 des Bodens 12, die dieselbe Höhe wie die Vorderkante 25 der Decke 18 aufweist.
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In einem vertikalen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Möbel 1, das anders als das Möbel 1 gemäß 1 kein Fußgestellt aufweist, illustriert 5, dass die Füße 6 auch direkt in die Gewindebuchsen 33 des Bodens 12 eingeschraubt sein können, um das Möbel 1 gemäß 5 direkt auf dem Untergrund aufzustellen. Dann bildet im Wesentlichen die Vorderkante 34 des Bodens den optischen Abschluss nach unten, weil die Füße 6 über die Fase 31 nach innen versetzt sind und so optisch unauffällig bleiben. 5 zeigt auch die von hinten in – hier nicht sichtbare – Befestigungsöffnungen in den Tragsäulen 8 eingehängten Träger 7, auf denen die als Blechformteile ausgebildeten Regalböden 4 abgestützt sind. Zudem ist die Querstrebe 20 unter dem Hauptblech 19 der Decke 18 zu sehen.
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6 zeigt erneut das Möbel 1 gemäß 1. Zusätzlich dargestellt sind hier Blendenelemente 35, 36, die die Freiräume zwischen den Füßen 5 sowie dem Untergrund und dem Boden 12 überspannen und so den Raum unter dem Möbelkorpus 2 verblenden. Dieser Raum kann daher für Kabelführungen, Steckeranordnung und dergleichen genutzt werden. In diesem Zusammenhang ist anzumerken, dass eine mit der Kabeldurchtrittsöffnung 13 in dem Boden 12 fluchtende, hier nicht dargestellte, weitere Kabeldurchtrittsöffnung in der Hauptfläche 22 der Decke 18 vorgesehen sein kann, um ein Kabel auch durch die Decke 18 und den darüber liegenden Boden 12 von zwei aufeinandergestapelten Möbelkorpussen 2 hindurchzuführen. Weiterhin ist hinter einer Abkantung des Seitenwandhauptblechs 15 der der Kabeldurchtrittsöffnung 13 benachbarten Seitenwand 9 ein Kabelkanal 48 ausgebildet, in dem ein Kabel geordnet und optisch unauffällig in vertikaler Richtung durch den Möbelkorpus 2 geführt werden kann. Die Blendenelemente 35 haften mit Magneten an den Beinen 5 an. Die Beine 5 weisen diagonal ausgerichtete Seitenflächen auf, an denen die Magnete der Blendenelemente 35, 36 flach anliegen und die dabei zugleich die Blendenelemente 35, 36 gegenüber dem Fußgestell 3 ausrichten. Eine weitere Ausrichtung erfahren die Blendenelemente 35, 36 durch eine Außenfase des Fußgestells 3. Diese Außenfase verläuft parallel zu einer Innenfase des Fußgestells 3, die den Bodenrahmen 28 des Bodens 12 über dessen umlaufende Fase 31 horizontal ausrichtet.
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Das in den 7 und 8 in einer perspektivischen Ansicht und einer teilweise weggebrochenen Seitenansicht dargestellte Möbel 1 weist gegenüber dem Möbel 1 gemäß 5 zusätzliche Flügeltüren 37 auf. Die Flügeltüren 37 sind über Scharnierbänder 49 an den Tragsäulen 8 gelagert. Weiterhin sind Drucköffnungsbeschläge 38 für die Flügeltüren 37 an dem Möbelkorpus 2 befestigt. Die Flügeltüren 37 tauchen bereits in ihrem in 7 dargestellten geschlossenen Zustand teilweise in den Möbelkorpus 2 ein. Zum Öffnen ist die jeweilige Flügeltür 37 noch etwas weiter in den Möbelkorpus 2 hinein einzudrücken, bis die ihr zugordneten, unter Vorspannung stehenden Drucköffnungsbeschlägen 38 auslösen und die Flügeltür 37 so weit öffnen, dass ein Benutzer sie anschließend, auch ohne dass ein Griff montiert wäre, durch Ergreifen ihres Türblatts weiter öffnen kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Möbel
- 2
- Möbelkorpus
- 3
- Fußgestell
- 4
- Regalboden
- 5
- Bein
- 6
- Fuß
- 7
- Träger
- 8
- Tragsäule
- 9
- Seitenwand
- 10
- Rückwand
- 11
- Anschlagkante
- 12
- Boden
- 13
- Kabeldurchtrittsöffnung
- 14
- Bereich des Bodens 12
- 15
- Seitenwandhauptblech
- 16
- Seitenwandversteifungsprofil
- 17
- Bodenplatte
- 18
- Decke
- 19
- Hauptblech
- 20
- Querstrebe
- 21
- Deckenleiste
- 22
- Hauptfläche
- 23
- Rand
- 24
- Winkel
- 25
- Vorderkante der Decke 18
- 26
- Höhe
- 27
- Höhe
- 28
- Bodenrahmen
- 29
- vorderer Querträger
- 30
- mittlerer Querträger
- 31
- Fase
- 32
- Stirnfläche
- 33
- Gewindebuchse
- 34
- Vorderkante des Bodens 12
- 35
- Blendenelement
- 36
- Blendenelement
- 37
- Flügeltür
- 38
- Drucköffnungsbeschlag
- 48
- Kabelkanal
- 49
- Scharnierband