DE202017102531U1 - Drehlager für Möbel - Google Patents
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Abstract
Drehlager für Möbel, gekennzeichnet durch zwei parallele, drehbar aneinander gehaltene Platten (10, 12), von denen eine erste (10) auf der der zweiten Platte (12) zugewandten Seite eine Ausnehmung (18) hat, deren Umfangsfläche eine kreisförmige Führungskontur (20) mit in vorgegebenen Winkelpositionen angeordneten Rastvertiefungen (30) bildet, und von denen die zweite Platte (12) mindestens einen Rasthebel (26) aufweist, der um eine gegenüber der Drehachse (D) der Platten versetzte Schwenkachse (S) schwenkbar ist und einen kürzeren Hebelarm (34), der am freien Ende einen an der Führungskontur (20) anliegenden Nockenfolger (22) trägt, und einen längeren Hebelarm (32) aufweist, an dem eine Feder (40) angreift, die den Nockenfolger (22) gegen die Führungskontur (20) vorspannt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Drehlager für Möbel, beispielsweise für drehbare Tischplatten oder drehbare Korpuselemente.
- Häufig ist es erwünscht, dass das drehbare Möbelteil in bestimmten Winkelpositionen verrastbar ist. Wegen des im allgemeinen sehr hohen Trägheitsmoments der Möbelteile wird jedoch eine beträchtliche Rastkraft benötigt.
- Aufgabe der Erfindung ist es, ein Drehlager zu schaffen, das eine Drehung sowie eine sichere Verrastung des drehbaren Möbelteils in vorbestimmten Winkelstellungen ermöglicht.
- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch zwei parallele, drehbar aneinander gehaltene Platten, von denen eine erste auf der der zweiten Platte zugewandten Seite eine Ausnehmung hat, deren Umfangsfläche eine kreisförmige Führungskontur mit in vorgegebenen Winkelpositionen angeordneten Rastvertiefungen bildet, und von denen die zweite Platte mindestens einen Rasthebel aufweist, der um eine gegenüber der Drehachse der Platten versetzte Schwenkachse schwenkbar ist und einen kürzeren Hebelarm, der am freien Ende einen an der Führungskontur anliegenden Nockenfolger trägt, und einen längeren Hebelarm aufweist, an dem eine Feder angreift, die den Nockenfolger gegen die Führungskontur vorspannt.
- Bei dem erfindungsgemäßen Drehlager ist der Rastmechanismus platzsparend zwischen zwei relativ zueinander drehbaren Platten angeordnet, von denen eine, zumeist die obere, das drehbare Möbelteil trägt. Aufgrund der Hebelwirkung des Rasthebels kann eine hohe Rastkraft erzeugt werden.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
- Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1 einen axialen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Drehlager; -
2 eine untere Platte des Drehlagers in der Draufsicht; -
3 eine obere Platte des Drehlagers in einer Ansicht von unten; und -
4 eine Darstellung analog zu2 , für eine verdrehte Position des Drehlagers. - Das in
1 gezeigte Drehlager weist eine erste (obere) Platte10 und eine damit deckungsgleiche zweite (untere) Platte12 auf. Die beiden Platten sind parallel zueinander angeordnet und werden durch einen starr an der unteren Platte12 befestigten Achsstummel14 zusammengehalten, der von der Mitte der unteren Platte12 aufragt und eine Öffnung der oberen Platte10 durchgreift, so dass die beiden Platten um eine vertikale Drehachse D relativ zueinander drehbar sind. Am oberen Ende weist der Achsstummel 14 einen radial überstehenden Flansch16 auf, der in eine entsprechende Aussparung der oberen Platte10 eingelassen ist. - Die obere Platte
10 weist an der Unterseite, also an der der unteren Platte12 zugewandten Seite, eine flache Ausnehmung18 auf, deren Umfangswand eine Führungsbahn20 für zwei als Rollen ausgebildete Nockenfolger22 bildet. - Die untere Platte
12 weist an der Oberseite eine flache Ausnehmung24 auf, die zwei Rastarme26 aufnimmt, die jeweils einen der Nockenfolger22 tragen. Die Rastarme26 sind schwenkbar an der unteren Platte12 gehalten und sind um jeweilige Schwenkachsen S schwenkbar, von denen in1 nur eine zu erkennen ist. - Zwischen den beiden Platten
10 ,12 ist außerhalb der Ausnehmungen20 ,24 ein Axial-Wälzlager28 angeordnet, über das sich die obere Platte10 und die ggf. darauf ruhende Last auf der unteren Platte12 abstützt. - In
2 ist die untere Platte12 in der Draufsicht gezeigt. Von der oberen Platte10 ist hier nur die Führungskontur20 strichpunktiert dargestellt. Man erkennt, dass diese Führungskontur insgesamt kreisförmig ist, jedoch an vier in gleichmäßigen Winkelabständen angeordneten Positionen radial zurückspringende Rastvertiefungen30 bildet. - Die Rasthebel
26 sind als annähernd L-förmige Winkelhebel ausgebildet und haben jeweils einen längeren Hebelarm32 und einen rechtwinklig dazu verlaufenden kürzeren Hebelarm34 , der am freien Ende einen Lagerbock36 bildet, auf dem der Nockenfolger 22 drehbar gelagert ist. Die Schwenkachse S jedes Rasthebels wird durch einen Drehzapfen38 gebildet, der den Rasthebel an der Übergangsstelle zwischen dem längeren Hebelarm32 und dem kürzeren Hebelarm34 durchgreift. Am freien Ende des längeren Hebelarmes32 greift eine Feder40 an, im gezeigten Beispiel eine Schrauben-Zugfeder, deren anderes Ende an einem Wiederlager42 an der unteren Platte12 verankert ist. - Der kürzere Hebelarm
34 verläuft jeweils etwa parallel zu einer Tangente an die kreisförmige Führungskontur20 an der Stelle, an der der Nockenfolger22 diese Führungskontur berührt. Durch die Feder40 wird somit auf den Rasthebel26 ein Drehmoment ausgeübt, das die Tendenz hat, den Rasthebel um die Schwenkachse S zu verschwenken und dadurch den kürzeren Hebelarm mit dem Nockenfolger22 gegen die Führungskontur20 anzudrücken. Durch das Verhältnis der Hebelarme32 ,34 wird dabei eine Verstärkung der Federkraft erreicht. - Der Radius der Ausnehmung
24 in der unteren Platte12 ist im gezeigten Beispiel gleich dem größten Radius der Führungskontur20 , also dem Radius an der tiefsten Stelle der Rastvertiefungen30 . - Wie deutlicher in
3 zu erkennen ist, haben die Rastvertiefungen30 jeweils die Form einer etwa halbkreisförmigen Mulde, die jedoch auf einer Seite in eine Schrägfläche44 übergeht, die tangential zu dem kreisförmigen Teil der Führungskontur verläuft und somit fließend in die kreisförmige Kontur übergeht. - In
3 erkennt man außerdem in der Mitte des Bodens der Ausnehmung18 ein Lagerauge46 für den Achsstummel14 . - In
2 sieht man, dass die halbkreisförmigen Mulden der Rastvertiefungen30 jeweils etwa den gleichen Durchmesser haben wie die Nockenfolger22 , so dass der Nockenfolger vollständig in die Mulde eintreten kann und dann weitgehend spielfrei in dieser Mulde liegt. In2 sind die beiden Nockenfolger in zwei einander diametral gegenüberliegenden Rastmulden eingerastet, so dass die Führungskontur20 und damit die gesamte obere Platte10 stabil in der betreffenden Winkelstellung gehalten wird. Wenn nun die obere Platte10 oder das daran befestigte Möbelteil so gedreht wird, dass sich die Führungskontur20 in2 im Gegenuhrzeigersinn dreht, so muss zunächst ein gewisser Rastwiderstand überwunden werden, bis die Nockenfolger22 aus den halbkreisförmigen Mulden ausgetreten sind. Danach braucht nur noch ein deutlich geringerer Widerstand überwunden zu werden, während die Nockenfolger auf den Schrägflächen44 abrollen, wie in4 gezeigt ist. Schließlich wird der Drehung kein weiterer Widerstand (abgesehen von Reibung) entgegengesetzt, wenn die Nockenfolger22 an der kreisförmigen Führungskontur20 abrollen. Wenn nach einer Drehung von knapp 90° die nächste Rastposition erreicht wird, so sorgen die Schrägflächen44 in Verbindung mit der Federkraft dafür, dass sich die obere Platte selbsttätig in die neue Rastposition dreht. - Wenn die obere Platte und die Führungskontur
20 im Uhrzeigersinn in2 gedreht werden, so laufen die Nockenfolger22 auf eine steilere und tiefere Flanke der halbkreisförmigen Mulden auf, so dass ein größerer Rastwiderstand zu überwinden ist. Allerdings unterstützt in diesem Fall die Reaktionskraft, die von der Rastkontur auf den Nockenfolger22 ausgeübt wird, die Schwenkbewegung des Rasthebels26 um die Schwenkachse S und damit eine Bewegung des Nockenfolgers von der Führungskontur weg, so dass letztlich der zum Aufheben der Verrastung erforderliche Widerstand in beiden Richtungen etwa gleich ist. - Würde man - in einer anderen Ausführungsform - die Schrägflächen
44 weglassen, so dass die halbkreisförmigen Mulden symmetrisch wären, so könnte bei der Drehung der Rastkontur20 im Gegenuhrzeigersinn die Reaktionskraft, die auf den Nockenfolger22 wirkt und die Tendenz hat, den Rasthebel26 im Gegenuhrzeigersinn zu verschwenken, so groß werden, dass Selbsthemmung einträte, da der Nockenfolger dann fester gegen die Führungskontur gedrückt wird. In dem Fall ließe sich die obere Platte jeweils nur im Uhrzeigersinn in2 aus der Raststellung herausdrehen. - Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel ist es deshalb wesentlich, dass sich die Schrägflächen
44 jeweils auf der Seite der Rastmulde befinden, die, wenn der Nockenfolger22 eingerastet ist, der Seite entgegengesetzt ist, auf der die Schwenkachse S liegt. - Während im gezeigten Beispiel die Rastvertiefungen
30 so angeordnet sind, dass die Rastpositionen Winkelabstände von 90° zueinander aufweisen, sind auch Ausführungsformen denkbar, bei denen beispielsweise nur zwei Rastpositionen in Winkelabständen von 180° vorgesehen sind oder nur eine einzige Rastposition vorhanden ist. Ebenso wären auch Ausführungsformen mit mehr als vier in gleichmäßigen oder ungleichmäßigen Winkelabständen angeordneten Rastpositionen denkbar. - Im gezeigten Beispiel sind die beiden Rastarme
26 und die Nockenfolger22 so angeordnet, dass sie unter einer Drehung um 180° zueinander symmetrisch sind. Es wären jedoch auch Ausführungsformen mit nur einem einzigen Rasthebel oder mit mehr als zwei Rasthebeln denkbar, wobei im letzteren Fall die Symmetrie der Anordnung von der Anzahl der Rasthebel abhängig wäre, also beispielsweise eine Symmetrie unter Drehungen um 120° bei drei Rasthebeln. - Bei den Federn
40 könnte es sich wahlweise auch um Druckfedern anstelle von Zugfedern handeln. Ebenso wäre die Verwendung von Blattfedern denkbar.
Claims (7)
- Drehlager für Möbel, gekennzeichnet durch zwei parallele, drehbar aneinander gehaltene Platten (10, 12), von denen eine erste (10) auf der der zweiten Platte (12) zugewandten Seite eine Ausnehmung (18) hat, deren Umfangsfläche eine kreisförmige Führungskontur (20) mit in vorgegebenen Winkelpositionen angeordneten Rastvertiefungen (30) bildet, und von denen die zweite Platte (12) mindestens einen Rasthebel (26) aufweist, der um eine gegenüber der Drehachse (D) der Platten versetzte Schwenkachse (S) schwenkbar ist und einen kürzeren Hebelarm (34), der am freien Ende einen an der Führungskontur (20) anliegenden Nockenfolger (22) trägt, und einen längeren Hebelarm (32) aufweist, an dem eine Feder (40) angreift, die den Nockenfolger (22) gegen die Führungskontur (20) vorspannt.
- Drehlager nach
Anspruch 1 , bei dem die zweite Platte (12) eine Ausnehmung (24) aufweist, die den mindestens einen Rasthebel (26) aufnimmt. - Drehlager nach
Anspruch 1 oder2 , bei dem der kürzere Hebelarm (34) und der längere Hebelarm (32) rechtwinklig zueinander verlaufen. - Drehlager nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem der kürzere Hebelarm (34) parallel zu einer Tangente an die kreisförmige Führungskontur (20) verläuft, die diese Führungskontur an der Stelle berührt, an welcher der Nockenfolger (22) an der Führungskontur anliegt.
- Drehlager nach
Anspruch 4 , bei dem jede Rastvertiefung (30) auf der Seite, die, wenn einer der Nockenfolger (22) in dieser Rastvertiefung eingerastet ist, auf der gleichen Seite des Nockenfolgers (22) liegt wie die Schwenkachse (S) des zugehörigen Rasthebels (26), durch eine steilere Flanke begrenzt wird als auf der entgegengesetzten Seite. - Drehlager nach einem der vorstehenden Ansprüche, bei dem die Anzahl N der Rasthebel (26) größer oder gleich zwei ist und die Rasthebel (26) so angeordnet sind, dass sie durch eine Drehung um einen Winkel von 360°/N ineinander überführt werden, und bei dem die Rastvertiefungen (30) die gleiche drehsymmetrische Anordnung haben wie die Rasthebel (26).
- Drehlager nach
Anspruch 6 , bei dem die Anzahl der Rastvertiefungen (30) ein Vielfaches der Anzahl N der Rasthebel (26) beträgt.
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