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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Innenausstattungsteil eines Kraftfahrzeuges, welches über eine integrierte Verliersicherung verfügt.
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Stand der Technik
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In der modernen Fahrzeugherstellung ist es üblich, dass nicht sämtliche Teile des Fahrzeuges an einem Produktionsort hergestellt werden. Vielmehr ist es üblich, die einzelnen Komponenten des Fahrzeuges vorzumontieren bzw. zu Baugruppen zusammen zu fügen und diese im Rahmen einer Endmontage zum fertigen Fahrzeug zusammen zu fügen. Insbesondere bei der Endmontage ist es dabei vorteilhaft, wenn der Zusammenbau möglichst schnell erfolgt. Hierzu sind beispielsweise an den zu verbauenden Innenausstattungsteilen die notwendigen Verbindungselemente bereits in den entsprechenden Montagepositionen angeordnet. Auf diese Weise braucht das Innenausstattungsteil nur noch platziert zu werden und kann sofort über die bereits positionierten Verbindungselemente fixiert werden. Hierbei besteht jedoch häufig das Risiko, dass die Verbindungselemente beim Transport zur Endmontage aus den Innenausstattungsteilen heraus fallen. Dies führt dazu, dass die Endmontagezeit deutlich erhöht wird, da nun erst ein neues Verbindungselement platziert und fixiert werden muss.
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Die
DE 1 878 229 U offenbart eine Sicherung von Schrauben die zum Zusammenfügen mehrteiliger elektrischer Einrichtungen Verwendung finden. Dabei weist eine aus einem nachgiebigen Werkstoff gefertigte elektrische Einrichtung, wie ein Gehäusedeckel, im Bereich einer Bohrung wenigstens einen ortsfesten und dünnwandigen Vorsprung auf, der den Querschnitt der Bohrung derart einengt, dass der verbleibende Durchlass etwa dem Kerndurchmesser der Schraube entspricht oder diesen unterschreitet.
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Beschreibung der Erfindung
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Innenausstattungsteil bereit zu stellen, bei dem die zur Befestigung des Innenausstattungsteils notwendigen Verbindungselemente am Innenausstattungsteil verbleiben und nicht ohne Weiteres gelöst werden können.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch ein Innenausstattungsteil mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen lassen sich den Unteransprüchen, der Beschreibung sowie den Zeichnungen entnehmen.
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Das erfindungsgemäße Innenausstattungsteil eines Kraftfahrzeuges umfasst ein Trägerteil, das eine zweidimensionale tragende Struktur des Innenausstattungsteils zumindest teilweise ausbildet. Beispielsweise kann das Trägerteil in Form eines Deckels, einer Türverkleidung, einer Instrumententafel oder einer Abdeckung ausgebildet sein. Das Trägerteil kann aus einem Kunststoff bestehen, der insbesondere faserverstärkt sein kann. Das Trägerteil kann beispielsweise im thermoplastischen Schaumguss, im Spritzguss oder auch durch das Verpressen einer Faserverbundmatte hergestellt sein. In das Trägerteil ist eine Durchgangsöffnung eingebracht, wobei ein Verbindungsbolzen, der zum Verbinden des Trägerteils mit einem weiteren Bauteil durch die Durchgangsöffnung hindurch geführt ist. Die Durchgangsöffnung kann in diesem Zusammenhang als durchgehende Bohrung angesehen werden und kann eine runde, eine ovale oder auch eine eckige Form aufweisen. Das Trägerteil kann nur eine einzige oder auch mehrere solcher Durchgangsöffnungen aufweisen. Sind mehrere Durchgangsöffnungen vorgesehen, ist es von Vorteil, wenn jeder Durchgangsöffnung ein Verbindungsbolzen zugeordnet werden kann. Der Verbindungsbolzen weist bevorzugt an zumindest einem Ende einen Bolzenkopf auf, der einen größeren Durchmesser aufweist als der Durchmesser der Durchgangsöffnung. Des Weiteren besitzt der Verbindungsbolzen an einem Ende, das durch die Durchgangsöffnung hindurch geführt ist, zumindest ein vom Verbindungsbolzen abstehendes Rastelement zur Ausbildung eines Bajonettverschlusselements. Das Rastelement steht vorzugsweise senkrecht zu einer Mittelpunktachse des Verbindungsbolzens ab.
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Unter Bajonettverschlusselement kann an dieser Stelle ein Teil eines Bajonettverschlusses verstanden werden, welches in dem entsprechenden Gegenpart einbringbar und durch Verdrehen gegenüber dem Gegenpart mit diesem in Formschluss bringbar ist. Der Gegenpart kann beispielsweise im Bauteil angeordnet sein, mit welchem das Innenausstattungsteil verbindbar sein soll.
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In der Durchgangsöffnung ist zumindest abschnittsweise eine elastische Haltemembran angeordnet. Durch die Haltemembran weist die Durchgangsöffnung im Bereich der Haltemembran einen Öffnungsquerschnitt auf, der kleiner ist als ein Verbindungsbolzenquerschnitt im Bereich des Bajonettverschlusselements. Unter „im Bereich des Bajonettverschlusselements“ kann in diesem Fall eine Ebene verstanden werden, die senkrecht zur Mittelpunktachse des Verbindungsbolzens und durch zumindest ein Rastelement hindurch verläuft.
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Durch die Haltemembran, welche den Öffnungsquerschnitt in erfindungsgemäßer Weise reduziert, ist es nicht mehr ohne weiteres möglich, dass der Verbindungsbolzen aus der Durchgangsöffnung hinaus fällt. Bewegt sich das Bajonettverschlusselement in Richtung Durchgangsöffnung, schlägt dieses an die Haltemembran an. Gleichzeitig lässt sich jedoch der Verbindungsbolzen auf einfache Weise in die Durchgangsöffnung einbringen, da die Haltemembran elastisch und damit verformbar ist. Der Verbindungsbolzen muss also nur mit einer gewissen Kraft beaufschlagt werden, so dass der Verbindungsbolzen die Membran wegdrücken und somit in die Durchgangsöffnung hinein gleiten kann.
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Es hat sich dabei als vorteilhaft erwiesen, wenn die Haltemembran eine geringere Materialstärke als das Trägerteil aufweist. Auf diese Weise ist es beispielsweise möglich, die Haltemembran und das Trägerteil werkzeugfallend auszubilden und die notwendige Elastizität der Haltemembran über die Materialstärke in dieser gesteuert wird. Die Haltemembran weist bevorzugt eine Materialstärke auf, die ≤ 6 mm ist.
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Die Haltemembran kann Bereiche aufweisen, die sich zumindest in ihrer Materialstärke unterscheiden. Auf diese Weise können gezielt Bereiche unterschiedlicher Materialstärken in die Haltemembran eingebracht werden, um beispielsweise die Haltemembran lokal zu verstärken bzw. zu schwächen oder um ein definiertes Verformungsverhalten der Haltemembran zu erzeugen.
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Es kann des Weiteren von Vorteil sein, wenn die Haltemembran und das Trägerteil aus Kunststoff ausgebildet sind, wobei die Haltemembran aus einem Kunststoff gebildet ist, der sich von dem Kunststoff des Trägerteils unterscheidet. Auf diese Weise kann beispielsweise für das Trägerteil ein Kunststoff gewählt werden, der den Anforderungen, welche an das Trägerteil gestellt werden, gerecht wird, und gleichzeitig kann die Haltemembran aus einem Kunststoff gewählt werden, der eine ausreichend hohe Elastizität aufweist. Haltemembran und Trägerteil können hierbei weiterhin werkzeugfallend, beispielsweise in einem Zweikomponenten-Spritzguss, hergestellt werden.
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Alternativ ist es jedoch ebenso möglich, dass die Haltemembran und das Trägerteil materialeinheitlich ausgebildet sind. Es ist jedoch möglich, dass trotz Materialeinheitlichkeit die Haltemembran sich strukturell vom Trägerteil unterscheidet. So kann beispielsweise das Trägerteil einen aufgeschäumten Kern besitzen. Dies ist beispielsweise möglich, wenn das Trägerteil im thermoplastischen Schaumguss hergestellt ist. Hierbei wird dem Kunststoff ein Treibmittel zugefügt, so dass sich der Kunststoff in der Werkzeugform ausdehnt und eine Schaumstruktur ausbildet. Die Oberflächen, welche an das Formwerkzeug angrenzen, bleiben dabei weitestgehend geschlossen. Die Haltemembran kann jedoch weiterhin einen kompakten, also einen ungeschäumten Kern aufweisen. Dies kann beispielsweise realisiert sein, indem die Werkzeugform derart ausgeführt ist, dass ein Expandieren des Kunststoffes im Bereich der Haltemembran nicht möglich ist, weil beispielsweise das Spaltmaß zu niedrig ist.
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Um sicherzustellen, dass der Verbindungsbolzen mit vertretbarem Aufwand in die Durchgangsöffnung einbringbar ist, kann die Haltemembran beispielsweise geschlitzt sein. Es kann an dieser Stelle von Vorteil sein, wenn für jedes Rastelement ein Schlitz in der Haltemembran vorgesehen ist. Des Weiteren ist es von Vorteil, wenn der Schlitz die Haltemembran vollständig durchdringt. Der Schlitz kann sowohl bis zu einer Wandung der Durchgangsöffnung als auch von dieser beabstandet angeordnet sein.
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Es kann des Weiteren von Vorteil sein, wenn das Bajonettverschlusselement zumindest zwei bevorzugt sich gegenüberliegende Rastelemente aufweist. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass das Bajonettverschlusselement eine sichere Verbindung mit dem entsprechenden Gegenpart eingeht.
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Des Weiteren kann es von Vorteil sein, wenn das Bajonettverschlusselement eine Pfeilform ausbildet. Durch die Pfeilform kann die Haltemembran, insbesondere durch Abgleiten an den Pfeilflanken, auf besonders einfache Weise verdrängt werden, so dass ein leichtes Einführen des Verbindungsbolzens in die Durchgangsöffnung gegeben ist. Des Weiteren kann durch die Pfeilform eine Art Widerhaken ausgebildet werden, der das Herausfallen des Verbindungsbolzens aus der Durchgangsöffnung zusätzlich erschwert.
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Weiterhin kann zwischen Haltemembran und Trägerteil zumindest abschnittsweise ein Filmscharnier ausgebildet sein, das die Beweglichkeit der Haltemembran gegenüber dem Trägerteil erhöht. Das Filmscharnier ist besonders dann bevorzugt, wenn Trägerteil und Haltemembran aus einem Kunststoff werkzeugfallend ausgebildet sind. Das Filmscharnier kann beispielsweise durch eine lokale Materialstärkenreduzierung ausgebildet sein.
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Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, wenn der Öffnungsquerschnitt eine Form aufweist, die einer Form des Verbindungsbolzenquerschnitts entspricht. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die Haltemembran den Verbindungsbolzen zwar in der Öffnung hält, diesen jedoch aber nicht behindert, so dass eine leichte Montage weiterhin sichergestellt bleibt.
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Darüber hinaus sind weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung aus der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen ersichtlich. Die dort und oben beschriebenen Merkmale können alleinstehend oder in Kombination umgesetzt werden, insofern sich die Merkmale nicht widersprechen.
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Kurze Figurenbeschreibung
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Die folgende Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen erfolgt dabei unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 einen Ausschnitt einen erfindungsgemäßen Innenausstattungsteils in perspektivischer Ansicht,
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2 bis 4 ein erfindungsgemäßes Innenausstattungsteil, bei dem Verbindungsbolzen in verschiedenen Positionen angeordnet sind.
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Die Figuren sind lediglich schematische Darstellungen und dienen nur der Erläuterung der Erfindung. Gleiche oder gleichwirkende Elemente sind durchgängig mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Ausschnittes eines erfindungsgemäßen Innenausstattungsteils 1 im Bereich einer Durchgangsöffnung 3. Das Innenausstattungsteil 1 ist durch ein Trägerteil 2 ausgebildet. Innerhalb der Durchgangsöffnung 3 ist eine Haltemembran 7 angeordnet. Sowohl Haltemembran 7 als auch Trägerteil 2 sind aus Polypropylen ausgebildet. Die Haltemembran 7 besteht jedoch aus einem Kompaktspritzguss, während das Trägerteil 2 aus einem thermoplastischen Schaumguss besteht. Darüber hinaus weist die Haltemembran 7 eine geringere Wandstärke als das Trägerteil 2 auf. Zwischen Haltemembran 7 und Trägerteil 2 ist darüber hinaus ein umlaufendes Filmscharnier 10 ausgebildet. Durch das Filmscharnier 10 wird die Beweglichkeit der Haltemembran 7 gegenüber dem Trägerteil 2 erhöht.
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Durch die Durchgangsöffnung 3 ist ein Verbindungsbolzen 4 geführt. Der Verbindungsbolzen 4 verdrängt dabei teilweise die Haltemembran 7 innerhalb der Durchgangsöffnung 3. Am Verbindungsbolzen 4 sind zwei gegenüberliegende Rastelemente 5 angeordnet, die ein Bajonettverschlusselement 6 bilden. Das Bajonettverschlusselement 6 weist darüber hinaus eine Pfeilform auf, um das Einbringen des Verbindungsbolzens 4 in die Durchgangsöffnung 3 zu erleichtern. Mithilfe des Verbindungsbolzens 4 kann das erfindungsgemäße Innenausstattungsteil 1 mit einem nicht gezeigten Bauteil verbunden werden.
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2 zeigt eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen Innenausstattungsteils 1, wobei der Verbindungsbolzen 4 noch nicht durch die Durchgangsöffnung 3 geführt ist. Die Durchgangsöffnung 3 besitzt im Bereich der Haltemembran 7 einen Öffnungsquerschnitt 8, der kleiner ist als ein Verbindungsbolzenquerschnitt 9 im Bereich des Bajonettverschlusselements 6. Der Verbindungsbolzen 4 weist darüber hinaus einen Bolzenkopf 11 auf, der einen Durchmesser aufweist, der größer ist als der größte Durchmesser der Durchgangsöffnung 3, um sicherzustellen, dass der Verbindungsbolzen 4 auf dem Trägerteil 2 aufliegt.
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In 3 befindet sich der Verbindungsbolzen 4 innerhalb der Durchgangsöffnung 3. Die Haltemembran 7 ist dabei nach oben verformt, da der Verbindungsbolzen 4 von unten nach oben in die Durchgangsöffnung 3 eingeschoben wurde, so dass auch die Verformung der Haltemembran 7 in Montagerichtung erfolgt und der Öffnungsquerschnitt 8 im Bereich der Haltemembran 7 kleiner ist als der Verbindungsbolzenquerschnitt 9 außerhalb seines Bereichs des Bajonettverschlusselements 6.
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In 4 ist der Verbindungsbolzen 4 verschoben, so dass das Bajonettverschlusselement 6 in den Bereich der Durchgangsöffnung 3 gelangt. Der Verbindungsbolzen 4 kann jedoch nicht durch die Durchgangsöffnung 3 hindurch fallen, da die Haltemembran 7 zwangsläufig an das Bajonettverschlusselement 6 anschlägt. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass der Verbindungsbolzen 4 innerhalb der Durchgangsöffnung 3 verbleibt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Innenausstattungsteil
- 2
- Trägerteil
- 3
- Durchgangsöffnung
- 4
- Verbindungsbolzen
- 5
- Rastelement
- 6
- Bajonettverschlusselement
- 7
- Haltemembran
- 8
- Öffnungsquerschnitt
- 9
- Verbindungsbolzenquerschnitt
- 10
- Filmscharnier
- 11
- Bolzenkopf
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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