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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur elastischen Ankopplung einer einen Flansch aufweisenden Baueinheit an eine Struktur, um einen passiven Schwingungstilger zum Dämpfen von Schwingungen der Struktur auszubilden, wobei die Vorrichtung die Merkmale des Oberbegriffs des unabhängigen Patentanspruchs 1 aufweist. Weiterhin betriff die Erfindung Schwingungstilger mit einer solchen Vorrichtung und einer einen Flansch aufweisenden Baueinheit. Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Schwingungstilgers.
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Bei der Baueinheit, die den Flansch aufweist und die mit Hilfe der Vorrichtung Teil eines Schwingungstilgers wird, kann es sich insbesondere um eine Baueinheit handeln, die über ihre Funktion als Tilgermasse des Schwingungstilgers hinaus eine andere Funktion hat. Ganz insbesondere kann diese Funktion darin bestehen, einen Airbag in zumindest wesentlichen Teilen bereitzustellen, der sowieso an der Struktur, deren Schwingungen zu dämpfen sind, zu befestigen ist. Konkret kann es sich bei der Struktur, deren Schwingungen zu dämpfen sind, dabei um ein Lenkrad eines Kraftfahrzeugs handeln.
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STAND DER TECHNIK
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Bei einem bekannten Schwingungstilger mit einer einen Flansch aufweisenden Tilgermasse und einer einen Halterahmen für den Flansch und Federelemente aufweisenden Vorrichtung zur elastischen Ankopplung der Tigermasse an eine Struktur, deren Schwingungen zu dämpfen sind, ist der Halterahmen ein Metallring, der auf den Flansch aufgecrimpt ist. Die Federelemente sind an den Metallring anvulkanisiert. Für eine dauerhafte chemische Verbindung zwischen dem Metallring und den Federelementen aus Elastomerwerkstoff muss der Metallring entfettet und chemisch vorbehandelt werden. Das Anvulkanisieren erfolgt in einem Vulkanisierwerkzeug, in den der vorbehandelte Metallring eingelegt wird. Das Aufcrimpen des Metallrings auf den Flansch der Tilgermasse erfordert eine separate Crimpeinrichtung. Die Ankopplung der Federelemente an die Struktur erfolgt, indem die Federelemente in Löcher in der Struktur hinein gezogen werden, bis sie sich mit Halteflächen an dem Rand der Löcher abstützen. Der Schwerpunkt der Tilgermasse liegt entfernt auf der den Federelementen gegenüberliegenden Seite des Halterahmens. Die Tilgermasse ist ein Teil eines Airbags der mit der Tilgung von Schwingungen eines Lenkrads eine zweite Funktion erfüllt.
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Eine Vorrichtung zur elastischen Ankopplung eines einen Flansch aufweisenden Airbagmoduls an ein Lenkrad, um einen passiven Schwingungsdämpfer zum Dämpfen von Schwingungen des Lenkrads auszubilden, die die Merkmale des Oberbegriffs des unabhängigen Patentanspruchs 1 aufweist, ist aus der
US 2006/0220353 A1 bekannt. Hier sind die Federelemente ein Kegelmantelabschnitt aus Elastomerwerkstoff, der an seinem einen Ende an einen Befestigungsring zur Befestigung an dem Lenkrad und an seinem anderen Ende an einem Haltering angebunden ist. Dabei steht der Elastomerwerkstoff an dem Haltering bis vor eine Abstützfläche vor, an der ein Befestigungsflansch des Airbagmoduls anschlägt, wenn er bis hinter Rückhalteflächen in den Haltering eingerastet wurde.
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Aus der
DE 203 17 961 U1 ist eine Vorrichtung zur elastischen Ankopplung eines einen Flansch aufweisenden Airbagmoduls an ein Lenkrad bekannt, um einen passiven Schwingungstilger zum Dämpfen von Schwingungen des Lenkrads auszubilden. Hier ist zwischen einem Halterahmen, der elastisch an der Struktur abgestützt ist, und dem Flansch des Airbagmoduls ein Haltering vorgesehen. Der Haltering weist erste Rastelemente zur Schaffung einer Rastverbindung zwischen dem Haltering und dem Halterahmen und zweite Rastelemente zur Schaffung einer Rastverbindung zwischen dem Flansch des Airbagmoduls und dem Halterahmen auf.
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Aus der
DE 10 2011 012 871 A1 ist eine Vorrichtung zur elastischen Ankopplung eines einen Flansch aufweisenden Airbagmoduls an ein Lenkrad bekannt. Dabei ist an einem axialen Ende eines zylindermantelförmigen Federelements aus Elastomerwerkstoff ein Haltekranz mit Federzungen angebracht, in den der Rand des Flansches des Airbagmoduls einrastet. Der Flansch kann über einen Anschlag aus dem Elastomerwerkstoff des Federelements an eine Abstützfläche des Haltekranzes anschlagen. Um das Airbagmodul zentriert in seiner Lage zu halten, können zwei Reihen von Klemmfederzungen vorgesehen sein, deren Zungenenden einen unterschiedlichen Abstand zu der Abstützfläche aufweisen. Dabei wird die eine Reihe der Federzungen so angeordnet und ausgerichtet, so dass sie bei eingesetztem Airbagmodul über den Rand des Flansches greifen. Die zweite Reihe der Federzungen ist etwas verlängert, so dass de Zungenenden bei eingesetztem Airbagmodul an der radial äußeren Fläche des Rands des Flansches anliegen und dadurch das Airbagmodul in radialer Richtung umgreifen. Hierdurch wird das Airbagmodul zentrisch in seiner vorgegebenen Lage gehalten. Des Weiteren können noch eine dritte und eventuell weitere Reihen von Klemmfederzungen vorgesehen sein, die in unterschiedlichem Abstand zu der Abstützfläche enden. Diese Ausbildung der bekannten Vorrichtung erlaubt ihre Verwendung bei Airbagmodulen mit Flanschen unterschiedlicher Dicke. Wenn beispielsweise drei Federzungenreihen angebracht sind, so können in die Vorrichtung Flansche mit zwei unterschiedlichen Dicken eingefügt werden. Der Haltekranz wird im Tiefziehverfahren aus einem Blechring geformt. Dabei werden die Federzungen durch Ausstanzen und Umbiegen hergestellt.
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Aus der
DE 101 32 394 A1 ist eine Vorrichtung zur elastischen Ankopplung eines einen Flansch aufweisenden Airbagmoduls an ein Lenkrad bekannt, bei dem ein die Form eines hohlen Zylinders oder Kegelstumpfs aufweisendes Federelements aus Elastomerwerkstoff über formschlüssige Schnappverbindungen mit dem Flansch des Airbagmoduls verbunden ist. Dazu ist das Federelement an seinem dem Flansch zugekehrten Rand mit druckknopfartigen Steck- oder Aufnahmeteilen versehen, die in korrespondierende Aufnahme- oder Steckteile in bzw. an dem Flansch ein- bzw. aufsteckbar sind.
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur elastischen Ankopplung einer einen Flansch aufweisenden Baueinheit an eine Struktur, um einen passiven Schwingungstilger zum Dämpfen von Schwingungen der Struktur auszubilden, aufzuzeigen, die bei günstigeren Kosten eine verbesserte Funktionalität als derartige Vorrichtungen aus dem Stand der Technik aufweist. Darüber hinaus sollen vorteilhafte unter Verwendung der Vorrichtung aufgebaute Schwingungstilger und ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Schwingungstilgers aufgezeigt werden.
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LÖSUNG
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Die Aufgabe der Erfindung wird durch eine Vorrichtung zur elastischen Ankopplung mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 gelöst. Die abhängigen Patentansprüche 2 bis 8 betreffen bevorzugte Ausführungsformen dieser Vorrichtung. Die abhängigen Ansprüche 9 bis 12 sind auf bevorzugte Ausführungsformen von mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung aufgebauten Schwingungstilger gerichtet. Der nebengeordnete Patentanspruch 13 betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Schwingungstilgers.
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BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem Halterahmen für den Flansch einer die wesentliche Tilgermasse des aufzubauenden Schwingungstilgers ausbildenden Baueinheit und mit an den Halterahmen angebundenen Federelementen aus Elastomerwerkstoff zur Ausbildung der Feder des Schwingungstilgers, wobei der Halterahmen eine axial ausgerichtete Abstützfläche für den Flansch aufweist, weist der Halterahmen weiterhin einen Formkörper aus Kunststoff, der die Abstützfläche und mehrere Rastelemente umfasst, welche über die Abstützfläche in Umfangsrichtung verteilte, axial ausgerichtete und der Abstützfläche gegenüberliegende Rückhalteflächen für den Flansch aufweisen, und einen Anschlag für den Flansch an der Abstützfläche auf, der aus Elastomerwerkstoff ausgebildet und an die Abstützfläche angebunden ist und dessen axiale Erstreckung mehr als 50 Prozent des Abstands zwischen der Abstützfläche und den Rückhalteflächen beträgt.
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Das erste kennzeichnende Merkmal der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist damit, dass der Halterahmen aus Kunststoff ausgebildet ist, was durch Formspritzen in zwar kostengünstiger Weise aber gleichzeitig eine komplexe Ausgestaltung des Formkörpers erlaubender Weise durch Formspritzen bewerkstelligt werden kann. Die Gestaltungsmöglichkeiten des Halterahmens durch den Formkörper aus Kunststoff werden bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung unter anderem dadurch genutzt, dass der Formkörper neben der Abstützfläche für den Flansch der Baueinheit mehrere Rastelemente umfasst, welche den Flansch nach Einrasten mit der Abstützfläche gegenüberliegenden Rückhalteflächen zurückhalten. Damit das Einrasten des Flansches über jegliche Toleranzen und auftretende Kräfte hinweg zu einem spielfreien Sitz des Flansches in dem Halterahmen führt, ist zusätzlich neben dem Formkörper aus Kunststoff ein Anschlag aus Elastomerwerkstoff als Teil des Halterahmens vorgesehen. Dieser Anschlag ist an die Abstützfläche angebunden, wobei seine axiale Erstreckung mehr als 50 Prozent des Abstands zwischen der Abstützfläche und den Rückhalteflächen beträgt. Er ist also vergleichsweise hoch, um durch den eingerasteten Flansch in erheblichem Umfang verformt zu werden und den Flansch damit mit einer erheblichen Rückstellkraft gegen die Rückhalteflächen der Rastelemente zu beaufschlagen. Dies impliziert, dass der Flansch nicht direkt an der Abstützfläche des Halterahmens anliegt, sondern in axialer Richtung einerseits an dem Anschlag aus Elastomerwerkstoff und andererseits an den Rückhalteflächen der Rastelemente. Der Anschlag aus Elastomerwerkstoff kann an den Formkörper aus Kunststoff besonders günstig in so genannter K&K-Technologie angebunden werden, und zwar vorzugsweise gleichzeitig mit der Ausbildung und Anbindung der Federelemente aus Elastomerwerkstoff an den Formkörper aus Kunststoff.
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Die axiale Erstreckung des Anschlags aus Elastomerwerkstoff beträgt bezogen auf den Abstand zwischen der Abstützfläche und den Rückhalteflächen typischerweise mindestens 50 Prozent auch in seinem durch den Flansch der Baueinheit zusammengedrückten Zustand. Zumindest beträgt er diese 50 Prozent im nicht zusammengedrückten Zustand. In diesem nicht zusammengedrückten Zustand kann seine axiale Erstreckung auch deutlich größer sein und zum Beispiel etwa 100 Prozent dieses Abstands oder sogar noch mehr betragen. Im zusammengedrückten Zustand beträgt die axiale Erstreckung dann vorzugsweise etwa zwei Drittel des Abstands zwischen der Abstützfläche und den Rückhalteflächen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung weisen die Rastelemente nach innen zeigende Führungsflächen für den Außenumfang des Flansches auf. Auf diese Weise wird der Flansch und wird damit die den Flansch aufweisende Baueinheit nicht nur in axialer Richtung sondern auch in radialer Richtung definiert in dem Halterahmen gehalten. Dabei ist es von Vorteil, dass die Rastelemente aufgrund ihrer Rastfunktion eine gewisse elastische Verformbarkeit gerade in radialer Richtung aufweisen und so zumindest kleine Durchmessertoleranzen des Flansches kompensieren können. In ihren Bereichen unterhalb der Rückhalteflächen sind die Rastelemente aber in radialer Richtung bereits vergleichsweise steif, sodass ihre nach innen zeigenden Führungsflächen keine weich- sondern eine vergleichsweise hartelastische Abstützung für den Außenumfang des Flansches bereitstellen.
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Oberhalb ihrer Rückhalteflächen können die Rastelemente schräg gestellte und durch den Flansch betätigbare Auslenkflächen aufweisen, um den Flansch ohne zusätzliche Werkzeuge durch Eindrücken in den Halterahmen einrasten zu können. Bei diesem Einrasten drückt der Flansch die Rastelemente über die Auslenkflächen nach außen, bis sie mit ihren Rückhalteflächen über den Flansch greifend in ihre Ausgangsstellung zurückspringen können.
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Vorzugsweise sind bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung die Rastelemente in Umfangsrichtung zwischen den Federelementen angeordnet. Dies erlaubt es, die Anbindung der Federelemente einerseits und die Ausbildung der Rastelemente andererseits optimieren zu können, ohne große Rücksichten im Bereich der entsprechenden Formwerkzeuge für den Formkörper aus Kunststoff und daran angespritzten Bereiche aus Elastomerwerkstoff nehmen zu müssen.
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Konkret können vier Federelemente in zwei unterschiedlichen Abständen längs des Umfangs des Halterahmens in einer doppelt spiegelsymmetrischen Anordnung verteilt sein, wobei im Bereich der größeren Abstände jeweils zwei Rastelemente vorgesehen sind und im Bereich der kleineren Abstände jeweils ein Rastelement vorgesehen ist. Je nach Anwendungszweck können auch noch mehr Federelemente und/oder Rastelemente vorgesehen werden. Mindestens sind drei Federelemente vorhanden, auch wenn vier Federelemente bevorzugt sind.
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Mit Hilfe des an den Formkörper aus Kunststoff angespritzten Elastomerwerkstoffs kann der Formkörper des Halterahmens an seinem Außenumfang auch mit einem Anschlagpuffer aus Elastomerwerkstoff versehen werden. Damit wird ein hartes Anschlagen des Halterahmens an angrenzende Bauteile auch dann verhindert, wenn der mit seiner Hilfe ausgebildete Schwingungstilger große Amplituden erreicht.
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Auch wenn grundsätzlich der Einsatz unterschiedlicher Elastomerwerkstoffe für die Federelemente, den Anschlag und den Anschlagpuffer der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich ist, ist es zwecks einfacher Herstellbarkeit bevorzugt, wenn der Anschlag und der Anschlagpuffer einstückig mit dem Federelement aus demselben Elastomerwerkstoff ausgebildet sind.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist zwischen dem Anschlag und radialen Führungsflächen des Halterahmens ein Freiraum für den axialen Eingriff eines axial vorstehenden Führungsrand des Flansches vorgesehen, um die bereits angesprochene axiale Führung des Flansches an dem Halterahmen auch mittels des Anschlags vorzunehmen.
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Bei einem erfindungsgemäßen Schwingungstilger mit einer den Flansch aufweisenden Baueinheit und einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei die Baueinheit über den Flansch von dem Halterahmen der Vorrichtung gehalten wird, weist der Flansch dann einen axial vorstehenden Führungsrand auf, und der Führungsrand liegt zumindest abschnittsweise am Außenumfang des Anschlags an.
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Bei einem anderen erfindungsgemäßen Schwingungstilger mit einer den Flansch aufweisenden Baueinheit und einer erfindungsgemäßen Vorrichtung liegen die Führungsflächen der Rastelemente des Formkörpers aus Kunststoff des Halterahmens an dem Außenumfang des Flansches unter elastischer Vorspannung an.
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Bei einem weiteren erfindungsgemäßen Schwingungstilger mit einer den Flansch aufweisenden Baueinheit und einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, wobei die Baueinheit über ihren Flansch von dem Halterahmen der Vorrichtung gehalten wird und wobei die Federelemente der Vorrichtung Halteflächen zur Anlage an einer Struktur aufweisen, deren Schwingungen zu dämpfen sind, befindet sich der Schwerpunkt der Baueinheit nicht weiter von einer von den Halteflächen der Federelemente aufgespannten Fläche entfernt als die Rückhalteflächen der Rastelemente des Halterahmens. Dadurch liegen günstige Hebelverhältnisse in Bezug auf die mechanische Belastung der erfindungsgemäßen Vorrichtung vor. Dies gilt einerseits für die mechanische Belastung ihres Halterahmens aber andererseits auch für die mechanische Belastung ihrer Federelemente, wobei hier eine die Lebensdauer stark beeinträchtigende Zugkomponente durch die gegenüber dem Stand der Technik gegebene Verlagerung des Schwerpunkts der Baueinheit zu der zu bedampfenden Struktur hin unterdrückt wird.
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Allgemein ist es bei einem erfindungsgemäßen Schwingungstilger von Vorteil, wenn der Schwerpunkt der Baueinheit innerhalb des Halterahmens liegt.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Schwingungstilgers umfasst die Schritte des Ausbildens des Formkörpers des Halterahmens aus einem Kunststoff in einem ersten Formwerkzeug, das Anspritzen der Federelemente, des Anschlags und etwaiger weiterer Teile des Halterahmens aus Elastomerwerkstoff an den Formkörper in einem zweiten Formwerkzeug und das Einrasten der Baueinheit mit ihrem Flansch durch Eindrücken zwischen die Rastelemente des Formkörpers in den Halterahmen. Wie bereits angesprochen wurde, kann der Halterahmen einschließlich des Formkörpers und seiner Bestandteile aus Elastomerwerkstoff in so genannter K&K-Technologie ausgebildet werden. Der Zusammenbau der Baueinheit mit dem Flansch und des Halterahmens erfolgt durch einfaches Zusammendrücken. Dies kann maschinell oder auch manuell geschehen, wobei auch beim manuellen Zusammendrücken ein Hebelwerkzeug zum Einsatz kommen kann. Es bedarf aber keiner komplexen Vorrichtung. Die Montage des Schwingungstilgers an der jeweiligen Struktur, deren Schwingungen zu dämpfen sind, kann dann in üblicher Weise, beispielsweise durch Einziehen der Federelemente in Löcher der Struktur erfolgen, bis der Rand um die Löcher der Struktur in eine Umfangsnut zwischen den Halteflächen der Federelemente einrastet.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Patentansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Die in der Beschreibungseinleitung genannten Vorteile von Merkmalen und von Kombinationen mehrerer Merkmale sind lediglich beispielhaft und können alternativ oder kumulativ zur Wirkung kommen, ohne dass die Vorteile zwingend von erfindungsgemäßen Ausführungsformen erzielt werden müssen. Ohne dass hierdurch der Gegenstand der beigefügten Patentansprüche verändert wird, gilt hinsichtlich des Offenbarungsgehalts der ursprünglichen Anmeldungsunterlagen und des Patents Folgendes: weitere Merkmale sind den Zeichnungen – insbesondere den dargestellten Geometrien und den relativen Abmessungen mehrerer Bauteile zueinander sowie deren relativer Anordnung und Wirkverbindung – zu entnehmen. Die Kombination von Merkmalen unterschiedlicher Ausführungsformen der Erfindung oder von Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche ist ebenfalls abweichend von den gewählten Rückbeziehungen der Patentansprüche möglich und wird hiermit angeregt. Dies betrifft auch solche Merkmale, die in separaten Zeichnungen dargestellt sind oder bei deren Beschreibung genannt werden. Diese Merkmale können auch mit Merkmalen unterschiedlicher Patentansprüche kombiniert werden. Ebenso können in den Patentansprüchen aufgeführte Merkmale für weitere Ausführungsformen der Erfindung entfallen.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert und beschrieben.
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1 ist eine axiale Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Schwingungstilger.
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2 ist ein Längsschnitt durch den Schwingungstilger gemäß 1 längs einer in 1 eingezeichneten Schnittlinie A-A mit einer ebenfalls in 1 durch Pfeile angedeuteten Blickrichtung.
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3 ist ein vergrößertes Detail von 2, das sich in 2 in einem mit X markierten Kreis befindet.
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4 ist eine Schnittansicht längs einer in 1 eingezeichneten Schnittlinie B-B mit der in 1 ebenfalls durch Pfeile angedeuteten Blickrichtung; und
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5 ist ein Detail von 4, das in 4 von einem mit Y bezeichneten Kreis umschlossen ist.
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FIGURENBESCHREIBUNG
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Der in den 1 und 2 dargestellte Schwingungstilger 1 ist zum Dämpfen von Schwingungen einer Struktur 2 vorgesehen, die hier nur in Form eines Rings 3 wiedergegeben ist. Der Schwingungstilger 1 weist Federelemente 4 auf, über die eine Tilgermasse 5 an die Struktur 2 elastisch angekoppelt ist. Die physikalische Masse der Tilgermasse 5 wird im Wesentlichen durch eine Baueinheit 6 bereitgestellt. Die Baueinheit 6 weist einen umlaufenden Flansch 7 auf, über den sie in einen Halterahmen 8 eingerastet ist, an den die Federelemente 4 angebunden sind. Der Halterahmen 8 umfasst einen ringförmigen Formkörper 9 aus weitgehend formsteifem Kunststoff. An diesem Formkörper 9 sind die Federelemente 4 aus Elastomerwerkstoff angespritzt. Der Formkörper 9 umfasst eine umlaufende Abstützfläche 10 und Rastelemente 11 mit der Abstützfläche 10 gegenüberliegenden Rückhalteflächen 12. Dabei ist auf der Abstützfläche 10 und an diese angebunden ein Anschlag 13 aus Elastomerwerkstoff für den Flansch 7 vorgesehen. Dieser Anschlag 13 ist verglichen mit einem Abstand zwischen der Abstützfläche 10 und den Rückhalteflächen 12 sehr hoch und wird durch den dazwischen eingebrachten Flansch 7 komprimiert, sodass die von dem Anschlag 13 auf den Flansch 7 ausgeübten Rückstellkräfte den Flansch 7 spielfrei gegen die Rückhalteflächen 12 an den Rastelementen 11 drücken, auch wenn größere Kräfte beispielsweise aufgrund größerer Amplituden des Schwingungstilgers 1 auftreten. Ein Schwerpunkt 14 der Baueinheit 6 liegt innerhalb des Halterahmens 8 und dabei näher an der Struktur 2 als die Rückhalteflächen 12 der Rastelemente 11. Hierdurch treten günstige Hebelverhältnisse in den Schwingungstilger 1 in Bezug auf die mechanische Belastung sowohl der Rastelemente 11 als auch der Federelemente 4 auf. Außen an dem Formkörper 9 ist ein Anschlagpuffer 15 sowohl in radialer Richtung als auch in axialer Richtung zu der Struktur 2 vorgesehen. Dieser Anschlagpuffer 15 ist aus demselben Elastomerwerkstoff wie der Anschlag 13 und die Federelemente 4 ausgebildet.
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Aus dem Detail gemäß 3 geht hervor, dass der Flansch 7 einen axial vorstehenden Führungsrand 16 aufweist, mit der er von außen an dem Anschlag 13 anliegt (nicht unterhalb der Rastelemente 11). Außerdem wird der Flansch 7 an seinem Außenumfang durch radial nach innen weisende Führungsflächen 17 der Rastelemente 11 geführt. Gegenüber den Rückhalteflächen 12 weisen die Rastelemente 11 Auslenkflächen 18 auf, die von dem Flansch 7 beim Zusammenfügen der Baueinheit 6 mit dem Halterahmen 8 nach außen gedrückt werden, bis die Rastelemente 11 mit ihren Rückhalteflächen 12 hinter dem Flansch 7 in ihrer Ausgangsstellung zurückkehren können.
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Der Schnitt gemäß 4 und dessen Detail gemäß 5 zeigen die Anbindung der Federelemente 4 an den Halterahmen 8 bzw. dessen Formkörper 9 und die einstückige Ausbildung der Federelemente 4 mit dem Anschlag 13 und dem Anschlagpuffer 15 aus Elastomerwerkstoff. Zugleich wird aus 5 die Führung des Führungsrands 16 des Flansches 7 am Außenumfang des Anschlags 13 deutlich. An der Struktur 2 sind die Federelemente 4 dadurch befestigt, dass sie durch Befestigungslöcher 19 hindurchgezogen sind, bis sie sich mit einander gegenüberliegenden Halteflächen 20 am Rand der Löcher 19 abstützen. Durch den der Struktur 2 nahen Schwerpunkt 14 (siehe 2) der Baueinheit 6 werden die Federelemente 4 nicht nennenswert auf Zug sondern im Wesentlichen auf Schub beansprucht, was ihrer Lebensdauer sehr zuträglich ist. Dabei beruht die gesamte Elastizität der Ankopplung der Baueinheit 6 an die Struktur auf den Federelementen 4. Der Flansch 7 der Baueinheit 6 ist in dem Halterahmen 8 trotz des Anschlags 13 aus Elastomerwerkstoff spielfrei geführt, und zwar sowohl in axialer Richtung als auch in radialer Richtung zu der in den 1 und 2 eingezeichneten Achse 21.
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Bei der in den Figuren dargestellten Ausführungsform des Halterahmens 8 sind insgesamt sechs über der Abstützfläche 10 verteilte Rastelemente 11 vorgesehen, und zwar immer in Umfangsbereichen, in denen die Federelemente 4 nicht an den Halterahmen 8 angebunden sind. Die Federelemente 4 sind zwar in zweifach spiegelsymmetrischer Anordnung bezüglich der in 1 eingezeichneten senkrechten und waagerechten Spiegelachsen angeordnet, aber dabei in größerem senkrechten als waagerechten Abstand. Entsprechend sind in 1 seitlich jeweils zwei Rastelemente 11 zwischen den Federelemente 4 vorgesehen, während oben und unten dazwischen jeweils nur ein Rastelement 11 angeordnet ist. Eine in 22 sichtbare Ausrichtungsmarkierung 22 dient zur Drehausrichtung der Baueinheit 6 gegenüber dem Halterahmen 8 um die Achse 21.